[9.5.2008] Meister Kozels Verhör

AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Out of Character
wenigstens was *g* Ich nehme an, es sind die üblichen 10 BP? Wie viel Uhr haben wir?


Oh und wie er sie hören konnte, denn er antwortete ihr. Sie konnte sich nicht gegen ihn wehren, gegen den Sog seines Blutes. Es zog sie tief hinab in ihr Innerstes Selbst und viele ihrer Netze barsten unter ihrem Gewicht getragen von dem Schwall aus Blut. Machtvoll und köstlich durchströmte es ihren Körper. Ja, es war Ambrosia, der Trank der Götter. Oder hier doch eher das der Dämonen. Hatte Anna mit den tiefen ihres Unterbewusstseins noch sein höhnisches Grinsen gesehen? Spürte sie es in seinem Flüstern?

Er gönnte ihr keine Gnade. So spülte sie fort in dem roten Fluss. Bald kannte sie kein Halten mehr und was fast als Liebkosung begann, steigerte sich zu einer rasenden Flut, als sie ihm sein Blut mit aller Macht aus seinem Körper riss. Aber ihn würde es nicht mehr stören, denn er war bereits gefangen in seiner Ekstase genau so wie sie selbst in der ihren.

Irgend wann veebte der Strom. Anna kannte keine Zeit mehr. Sie lag da, nackt und blutig, gehalten von einem letzten Netz. Sie zitterte und es trat als Erschauern nach aussen in die wirkliche Welt. Auch der Lude hatte einen Fehler begangen. Er hätte sie so leicht einfangen können, so verletzlich war sie gewesen. Aber es entsprach nicht seinem Naturell gütig zu sein. Er verließ sich auf die Macht der Lust und der Sucht, was kein Wunder bei seinem Herren war. Wo sein Blut sie nicht hatte hinreissen können, hätte seine Gnade sie in dem Moment ihrer Schwäche über die Grenzen hinaus getragen. Ein wenig geschickter nur und er hätte die Tremere nicht nur süchtig nach seinem Blut gemacht - und welcher Kainit würde dieses Blut nicht begehren? - er hätte einen Keim gepflanzt, den sie nur schwerlich hätte ersticken können.

In dem er ihr seine Gnade verwehrte, erlaubte er ihr ihn zu erkennen und so reichlich der Boden mit Blut begossen war, der Same fand keinen halt, denn es war zu viel. Er wurde hinfort geschwemmt von der roten Flut. Dankbarkeit breitete sich in ihr aus, als sie ihn vorüber gleiten sah. Es blieb ihr erspart Liebe für diesen Mann zu empfinden, der sie nur benutzte.

Zittern.

Ihre Zähne zogen sich zurück und mehr aus Reflex als aus bewusstem Gedanken verschloss sie seine Wunden.

Oh oh. Sie hatte Scheisse angestellt. Sie war noch zu geschwächt um sich groß darüber aufzuregen. Die Tür war nur angelehnt. Hatten die da draussen etwas mit bekommen? Standen sie hinter ihr und beobachteten sie? Anna wusste es nicht. Sie schloss kurz die Augen um sich zu erden. Berauscht von der Macht seines Blutes fand sie den Weg zu ihren Füßen schnell und spürte die feste Verbindung zum Boden. Ein Wimpernschlag und die junge Tremere löste sich endgültig von dem Luden. Ja, er hatte recht. Sie konnte ihn nicht töten. Wenigstens nicht auf diese Weise. Standen seine Augen offen? Wenn ja, musste sie sie schließen. Noch einmal hielt sie inne um sich zu sammeln. Erst jetzt spürte sie das Lächeln auf ihrem Gesicht. Moment mal? Das Lächeln?! Ja, er hatte sie wirklich aus der Fassung gebracht. Sie spürte nach. Das Lächeln war nicht freundlich, sondern grimmig und hart und niemand ausser einer Leiche sah es. Gut. Merk dir dieses Gefühl. Zieh deine Stärke daraus. Du weisst jetzt wieder, wie du diese Muskeln bewegen musst, wenn du Lächeln willst. Aber jetzt ist kein Platz dafür! Und schon wischte Anna ihr Lächeln fort und ersetzte es durch ihre ausdruckslose Maske.

Hoffentlich gab es keine verräterische Spur in ihrem Gesicht – ha ha – seine Leiche war nicht verräterisch genug oder wie? - aber auf Grund ihrer normalen Jagdmethoden war sie eine saubere Esserin. Wenn die zwei noch nicht im Raum waren, konnte sie es im Spiegel kontrollieren.

Raus gehen. Raum abschliessen. Oh, Fernseher mit raus nehmen wegen dem Kabel. Nein, sie konnte das Kabel nicht einfach abziehen, weil eines von ihnen das Stromkabel war.

Langsam und kontrolliert drehte sich die Tremere um die Größe des Schlamassels zu sondieren, in dem sie sich befand. Sie achtete darauf, zwischen dem Luden und der Tür zu bleiben um mit ihrem Körper möglichst viel von dem seinen zu verdecken. Einiges wäre natürlich auch so sichtbar – die Decke, der Urinbeutel an der Seite und der Lude hing schlaff in seinen Fesseln. Aber war das so gut zu erkennen oder konnte es auch daher rühren, dass er nur nicht aktiv aufbegehrte?

Out of Character
Lurker, Enio? Entscheidet ihr, was ihr gesehen habt, oder ob euch Anna sogar doch noch mit dem Fernseher entgegen kommt ^^
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Out of Character
Mit dem Fernseher entgegenkommen?? Träum weiter Schatz! :D Lurker und Enio haben da drausen nicht noch kurz ne Runde Backgamon grespielt. Ach zum Thema Uhrzeit: Du kannst gerne eine Uhrzeit festlegen. Eldrige und ich werden sie dann wie immer ignorieren. ;)



Enio hatte sich eigentlich keine große Gedanken gemacht was die Tremere mit dem Drecksack da drinnen anstellen konnte. Die Tante war wie viele Frauen natürlich eine Laberbacke... wenn man sie zu Wort kommen lies. Also war es naheliegend, daß sie sich mit Ziege unterhielt um ihm vielleicht so noch irgendwelche Informationen zu entlocken oder, wie es nunmal üblich für eine Hexe aus diesem Clan war, ihn über die Natur seines Wiedergängerwesen auszufragen und zu analysieren. Egal was es war aber Enio hatte sich einfach in den paar Nächten, die er Anna kannte ein Bild von ihr gemacht und das war nunmal das einer zurückhaltenden, neugierigen, diskreten und durchaus nützlichen Person, die fest in der Hirarchie der Tremer verankert war und treu und folgsam zu ihrer Regentin aufblickte.

Demnach gab es nichts in Enios kleiner Welt was ihn auf das vorbereiten hätte können was er sah als er den Raum mit Lurker im Schlepptau betrat. Nachdem der Brujah-Ahn die angelehnte Tür geöffnet hatte und einen Schritt hinein gemacht hatte blieb er abrupt stehen und warf einen Blick auf die Tremere, die sich gerade an Ziege gütlich tat. Lurker dürfte es nicht allzu schwer fallen an dem Kriegsherren vorbei zu blicken und ebenfalls an der Szene teil zu haben. Weiter hinein ging es aber offenbar vorerst nicht, weil Enio sofort stehen geblieben war und sich aus unerfindlichen Gründen zuerst ein Bild machen mußte was hier eigentlich gerade vor sich ging. Zumindest wirkte es so. Der Turiner wußte selbst zuerst nicht was er von der Sache halten sollte aber er konnte keinen Impuls spüren Anna Einhalt zu gebieten und sich wild auf sie zu stürzen, weil sie etwas furchtbar schreckliches und dummes tat. Wobei... letzteres war wohl der Fall und kaum einer konnte das besser beurteile als Enio. Immerhin hatte er einen guten Grund gehabt warum er sich nicht mehr als 2 Meter Ziege genähert hatte. Enio selbst war dem Wiedergänger und seinem verlockenden Saft zum Opfer gefallen und wenn man bedachte, daß der Sheriff noch nicht einmal davor halt gemacht hatte von dieser furchbaren Hautwand zu trinken, die einen Gang unterhalt des Doms geschmückt hatte und komplett voll war mit Zieges Blut, dann mußte man Anna zugestehen, daß sie es heute Nacht sogar noch relativ würdevoll über die Bühne brachte.

Enio hob stumm eine Hand und deutete seinem Deputy mit ihm langsam den Raum wieder zu verlassen oder zumindest ein Stück zurückzutreten. Er setzte sogar noch einen oben drauf und gab in einer beschwichtigenden Geste zu erkennen, daß sie Zeit hatten und der steifen Tremere ruhig ihren Spaß lassen sollten. Alles in einem war das für Enio ein gutes Mittel, die Fassung zu bewahren und über seine wahre vorherrschende Emotion hinwegzutäuschen. Er war neidisch auf die verdammte Hexe. Er wußte wie das Blut des Wiedergängers schmeckte und was es in einem bewikten konnte. Sollte Anna froh sein, daß Enio ihr nicht einfach aus Prinzip den rottharigen Schopf vom Körper riß und das nur aus einem uralten Instinkt heraus, der die Kainskinder den Tieren näher brachte als den Menschen. Futterneid! Blieb einzig und allein das Positive an der ganzen verdamten Szene hervorzuheben. Ziege würde das warscheinlich genauso wenig überleben als wenn Enio an ihm saugen würde. Somit war der wiederliche Zuhälter wesentlich einfacher zu transpotieren. Er würde nicht mehr reden, zappeln und sein Blut würde keine Rolle mehr spielen. Nicht heute Nacht mehr! Ein gehässiger kleiner Enio zur Linken wäre gerne dabei, wenn Ziege Morgen früh wieder erwachte nur um festzustellen, daß er verschnührt, verpackt und verdammt war. Verdammt gleich wieder zu sterben ohne in der Lage zu sein auch nur eines seiner beschissenen Sprüche abzusondern. Niemand würde ihm dort zuhören. Noch nicht einmal beim Sterben.

Mit einem an Lurker gerichtetes Schulterzucken wollte sich der Brujah gerade lässig an den Türrahmen lehnen und dem Rest von Annas Mahl zähneknirschend zusehen aber die Tremere war offenbar bereits fertig und lies gerade von Ziege ab. Enio wußte noch nicht genau in welche Kategorie er Anna Verhalten einordnen sollte. Einerseits verstand er sie und hatte ein gewisses Maß an Verständnis. Herrgott... was sollte man sonst haben, wenn man sich am liebsten in ihrer Lage befinden würde? Aber andererseits war die Mißgunst so groß, daß er das Verständnis überwog und der Kriegsherr sich sehr zusammenreißen mußte um Anna keine zu scheuern. Verstanden hätte sie das wohl nicht. Unabhängig von Lurkers Reaktion auf das Ganze oder was der Nosferatu darüber dachte, wollte Enio sich nicht noch eine Blöse bezüglich Ziege geben und nahm sich vor einen auf gelassen zu machen. Ziege war tot... wieder einmal.

Nachdem sich Anna wieder gefangen hatte, das zurechtgerückt was es zum zurechtrücken gab und sich zu dem beiden anderen Kainskindern begeben wollte, sah sie in ein schwer zu deutendes Gesicht eines Brujah-Primogens, der mit dem Primogen der Nosferatu an der Schwelle des Raumes stand. Auch was er zu sagen hatte war vorerst nicht wirklich zu interpretieren aber es war zumindest mal keine lauthalse Hasstriade und völlig glessen und kühl gesprochen. „Und... Spaß gehabt?!“ Das Ausrufezeichen nach dem Fragezeichen war kaum hörbar.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Nachdem also entschieden worden war direkt zu handeln, setzte sich Pareto auch schon in Bewegung. Das war das Schöne an den Krawallmachern. Es wurde ein Weg gewählt und auch sofort los marschiert, wo Andere es bevorzugten ihre großartige Idee zuerst in einer werbewirksamen Marketing Tour breit zu treten, oder sich erstmal zurück zu ziehen nach der schweren Arbeit und sich ein Weilchen in stummer Zufriedenheit selber auf die Schulter zu klopfen was für ein toller Hecht man war, oder sich gar komplett aus allem raushielten, weil die eigentliche Arbeit, nämlich das beschließen, ja schon getan war und nun ja sicher jemand anderes für die Umsetzung zuständig sein musste, kam es dem Brujah gar nicht in den Sinn, das jemand anderes als sie selber hier handeln würden. Von Enios Schwung mitgetragen, wandte sich Lurker also auf dem Absatz um und marschierte, so stramm seine Physis dies zuließ, hinter dem Kriegsherrn her, nur um nach wenigen Augenblicken beinahe in dessen Rücken zu prallen.

Der Kopf des Nosferatu ruckte hoch und seine Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, als er das Zentrum der Szene, gebildet von einer wohlig grunzenden, rothaarigen und einem dämlich, zufrieden grinsendem Zieglowski, begutachtete. Sein Blick flog schnell durch den Raum. Vielleicht war es möglich zu folgern, was genau hier passiert war. Details wie der Urinbeutel, die Decke und die benutzen Waschutensilien wurden aufgenommen und zu den geistigen Akten gelegt. Schließlich ordnete Enio per Handzeichen den geordneten Rückzug an. Eine sehr gute Idee. Zum Einen wäre es mit Sicherheit die schlechteste Idee seit Erfindung der dreibeinigen Strumpfhose sich einem schmausendem Raubtier zu nährern, zum Anderem genügten die winzigen Mengen des Blutes, das gelegentlich unter Schmatzen und Saugen aus der Hexe hervorquoll, nur um sofort doch wieder verschlugen zu werden, um den Raum mit einer leichten Ahnung des Geruchs zu durchdringen, dem gestern der Turiner und heute der Rotschopf erlegen waren. Sofort begannen Lurkers Eingeweide zu zucken und schienen mit einem wildem Ruck in den Raum springen zu wollen, egal ob außenherum noch der Nosferatu mit daran hing. Seine Kieferknochen begannen zu ziehen und zu schmerzen, so dass es ihm schien, als bereiteten sie sich darauf vor, dass sie gleich ausgehangen werden würden, damit möglichst Viel von dem Menschen in seinen Schlund passen würde.
Seine Hände schossen seitlich gegen den Türrahmen und die schwarzen, langen Nägel krallten sich hinein, zogen Späne heraus, wo er Furchen hineinkratze.

Der Italiener beförderte ihn durch seine Bewegung genauso wieder hinaus, wie er ihn durch seinen Windschatten hinein gebracht hatte. Schweigend standen sie nun vor der Türe und jeder musste nun zunächst einmal die Innere Rebellion ersticken, die aufgeflammt war. Als die leisen Geräusche im Raum verebbt waren, und sie sich sicher sein konnten, dass der Raum zu betreten war, ohne dass sie durchdrehten wie eine Horde kleiner Mädchen, wenn Elvis in die Stadt kam, betraten sie erneut den Tatort. Lurker ließ die Beiden ersteinmal links liegen. Es war nicht an ihm die Tremere zu mäßigen und er hatte ganz sicher nicht plötzlich das Bedürfnis den Erstgeborenen heraushängen zu lassen. Enio wollte ganz sicher auch keinen buckligen Assistenten, der ihm über die Schulter sah und ab und zu 'genau' sagte. Außerdem war der Augenblick perfekt, denn alle waren völlig abgelenkt und von den Geschehnissen gefangen, so dass er sich in aller Ruhe umsehen konnte.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Erm. Tja. Ganz großes Kino. Warum sollte sie auch Glück haben?! Ihr Blick erfasste sehr wohl beide und ihre Reaktionen. Der Nosferatu schien sich erst einmal aus der ganzen Sache heraus halten zu wollen und der Brujah reagierte.... betont lässig?

Ihr Gehirn hatte wieder mit dem Matsch zu kämpfen, der sie alle ergriffen hatte und dennoch rasten ihre Gedanken wie ein Hochgeschwindigkeitszug. Als erstes stellte sie fest, war ihre Wut auf den Brujah verflogen war. Neuerdings empfand sie ein völlig neues Verständnis für ihn. Wäre sie an seiner Stelle gewesen, hätte sie Ziege auch nicht mal mit einer Kneifzange anfassen wollen. Allein ihm sich so weit zu nähern... Dieses Mal schüttelte es Anna rein innerlich. Ihr Hauptaugenmerk lag dann doch sehr schnell auf dem Brujah, war er es doch, der ihr eine Frage stellte. Äh. Wie bitte? Spaß?!

Ein klitzekleiner Teil von Anna wollte sich an die Leiche zurück lehnen, die Arme vor der Brust verschränken, die Beine übereinander schlagen, sich über die Fänge lecken und ihm ein rotzfreches 'ja' entgegen werfen. Himmel und Hölle, es war unbestritten ein absolut geiles Gefühl das Blut des Wiedergängers zu saufen und das Vergnügen endete bei weitem nicht mit dem Ende des Trunks. A pro pro Ende des Trunks. Sie hatte eine Menge Blut in sich aufgenommen und sie spürte förmlich, wie sie mehr halten konnte als normaler Weise. Wie lang so was wohl anhielt? Der Brujah konnte ihr vielleicht etwas dazu sagen, wenn sie sich traute ihn zu fragen. Aber es war trotzdem ein wenig zu viel und wenn sie nicht anfangen wollte Blut zu schwitzen, musste sie es verbrauchen. Sie wollte es nicht verschwenden in dem sie ihren Körper stählte oder etwas in der Art. Dafür war es zu kostbar. Ihre Hand schummelte sich in ihre Hosentasche, was für die Tremere an sich ein abstruses Verhalten in dieser Situation war, wenn man es mit ihrem Standard verglich und nicht wusste, was sie dort tat.

Jemand wie diese Tremere hatte immer ein paar kleine Geldstücke bei sich. Man wusste nie, wann man sie brauchen konnte und wenn sie hier schon Rede und Antwort stehen musste, konnte sie die Zeit auch nutzen um ihren Willen und ihr Blut auf eine andere Kleinigkeit zu konzentrieren. Bald schon wären zwei der kleinen Geldstücke nur noch schimmernde, dunkelrote Masse, Anna immer noch wohl gesättigt bis an den neuen Anschlag heran und sie ausser Gefahr das rote Nass aus sich heraus zu schwitzen.

Spaß. Von wegen. Sie fühlte sich benutzt, erniedrigt und ja, sogar wie vergewaltigt. Sie hatte das nicht gewollt und weit mehr von ihrem Inneren war zum Vorschein gekommen, als sie selbst erträglich fand. Und der Brujah fragte sie, ob sie Spaß hatte?! Wie hatte er es denn gefunden?! Das schlimmste war, sie würde es wieder tun. Wenn Ziege sie in die Finger bekam und sie ihm nah genug war und er es nur wollte, war es für sie wahrscheinlich sehr schwer ihm zu widerstehen, Und mit jedem Mal, wo sie seinem Blut erlag, würde es schwerer werden. Meine Güte, für sein Blut würde ein nicht unerheblicher Teil von ihr sich mit ihm die Seele aus dem Leib vögeln. Und der Mistkerl wusste das ganz genau.

Sie hatte die passende Antwort für den Brujah, denn ein entgegen geschleudertes 'nein' wäre ebenso wenig korrekt gewesen wie ein provozierendes 'ja'. „Wenn man etwas wie den Rausch nach einer Spritze voller Heroin, die man gegen seinen Willen verabreicht bekommen hat, als Spaß bezeichnet, ja, dann hatte ich eine Menge Spaß.“ Sie machte einen Schritt mit einer leichten Drehung zur Seite um den Blick auf Ziege frei zu geben und ihn selbst ansehen zu können. Rein zufällig wurde ihre Hand in der Hosentasche dadurch etwas dem Blick entzogen. „Aber es hatte auch etwas gutes. Hatte er ihnen bereits den genauen Zeitpunkt der Ankunft seines Herren verraten?“ Hehe, nein, Anna war nicht so blöd ihn einfach zu nennen. Selbstverständlich würde sie die Information sofort frei geben, wenn sie noch nicht bekannt war, aber sie wollte den anderen auch keine Gelegenheit geben es zu überspielen. Aber sie wartete die Antwort noch nicht ab sondern redete weiter. „Zusätzlich besitzt er die Möglichkeit uns zu mindest begrenzt auf seine Nähe von dem schwächenden Einfluss seines Meisters zu befreien, wenn es ihm wichtig genug ist.“ Ihr Blick fiel unmißverständlich auf den Punkt der Decke, hinter der sein Geschlecht verborgen sein musste. „Selbstverständlich bat er mich, es nicht zu erzählen und betonte, er könne nur in seiner Nähe darauf Einfluss nehmen. Auch kann er oberflächlich unsere Gedanken lesen und in ihnen sprechen. Er muss sich in die Wange gebissen haben oder etwas ähnliches um mich so zu überrumpeln.“ Öh... und sie war satt und stark. Ja, das war auch unleugbar gut. Aber dieses Detail musste sie wohl nicht erwähnen.

Damit hatte Anna dem Brujah und dem Nosferatu fast alle kostbaren Informationen angeboten, die sie durch ihr Intermezzo mit dem Wiedergänger erfahren hatte. Nur den Brocken, der ihren Hals bei der Regentin retten könnte, gab sie ihnen nicht. Der Brujah musste nicht wissen, wie viel sie von der 'Übertragung' wusste, die er arrangiert hatte. Dieses Wissen war auch der Grund, warum sie sich sicher war, dass Ziege ihre Gedanken nur oberflächlich gelesen hatte. Sie kam nicht umhin eine gewisse Genugtuung darüber zu empfinden.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Enio gelang es nicht zu nicken bei Annas Beschreibung mit dem Heroin. Er hatte natürlich auch schon vorher gewußt wie das Blut des Wiedergängers schmeckte und wirkte und er selbst hätte es natürlich anders beschrieben aber er konnte die Worte der Tremere nachvollziehen. Jedoch sah Enio sie nur ungerührt an, hörte stumm ihrer blumigen Beschreibung zu und entschied so zu tun als ob es das Normalste auf der Welt wäre, daß der Wiedergänger jetzt tot in den Seilen hing… fast im wahrsten Sinne des Wortes.

Sämtliche Erklärungsversuche von Anna wurden komplett ignoriert. Nicht weil es den Brujah-Ahn nicht interessierte, sondern weil sie komplett irrelevant waren. Ob sich Ziege jetzt in den Backen gebissen hatte oder nicht spielte keine Rolle. Es hatte aber auch natürlich keine Konsequenzen für die Roothaarige. Gab es irgendwo einen Anführer, der leichter zufriedenzustellen war als Enio?

Nichtsdestotrotz gab Anna wieder ein paar neue Impulse. Sie hatte sich also doch noch ein bißchen mit dem Luden unterhalten und ihm etwas entlocken können. Klar… Ziege brubbelte schon seit mehrern Nächten „er kommt….“ Oder „Morgen wird es zu späts sein, weil mein Meister dann da ist…“ vor sich hin. Aber hatte er jemals eine konkrete Uhrzeit angegeben? Konnte er das überhaupt? Und wenn ja… welchen Grund sollte er haben das gerade Anna zu verraten? Jetzt wäre Enio doch gerne Mäuschen gewesen um zu erfahren wie genau das Gespräch abgelaufen war. Trotz aller Neugier und mit der Gewissheit, daß Anna ihm sowieso nichts weiter darüber erzählen würde, wenn sie ernsthaft etwas zu verbergen hätte gab er ihr trocken seine Erwiederug zurück. „Nein hat er nicht. Aber ihnen offenbar. Also wann?“ Es war manchmal einfach ein Greul mit dem verdammten Itakker. Wenn er wollte konnte er weiß der Herr was für Reden schwingen aber oft genug brachte er nur soviel Worte heraus, daß man gerade mal so wußte was er von einem wollte.

Das Ziege aber schienbar Gedanken lesen konnte oder sich sogar in den Kopf eines anderen projezieren konnte war neu. Und ja… auch ein Stück weit beängstigend. Wieder viel ein mißtrauischer Augenblick auf die Soll-Seite der Tremere. Warum hatte Ziege diese Seite ausgerechnet ihr gegenüber offenbart? Niemand war das bisher aufgefallen und keiner hatte jemals etwas von diesen geistigen Absonderlichkeiten des Wiedergängers mitbekommen und das obwohl doch viele Kainskinder wesentlich mehr mit dem Luden zu tun gehabt hatten als Anna Reeben. Wieder folgte ein kurzer Kommentar von Enio Pareto. „Hmm… das ist wirklich neu. Mekrwürdig. Gab es sonst noch was was er ihnen erzählt hat oder Abgründe, die sich während ihrem Gespräch… und anderen Tätigkeiten…“, Enio deutete zwar nicht drauf aber sein Blick blieb natürlich an dem Schlauch hängen, der aus Ziege herausragte. „… Mit Zieglowsky aufgetan haben?“ Wiederum eine simple Frage. Die Antwort konnte nur die Wahrheit oder eine Lüge sein. Manchmal hatte man eben nur eine 50:50 Chance.

Enio sties unsanft gegen den Leichnahm von Ziege. „Entfernen sie das bitte und lösen sie ihn von den Fesseln. Wir werden ihn mitnehmen.“ Enio sah erst jetzt wieder zu Lurker. Ab jetzt war Ziege sein Job. Jedenfalls ging der Kriegsherr davon aus, daß Anna keinen Grund hatte Ziege als ihr Eigentum zu betrachten oder das Eigentum des Gildehauses. Aber womöglich täuschte er sich da ja.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Maria, Haushälterin des Gildehauses

Bevor Anna die Chance hatte, sich den "Seilen" weiter zu nähern, streckte Maria den Kopf durch die Tür und unterbrach die Kainiten. "verzeihung, Senor Pareto. Ich bitte Sie und auch Miss Reben, die Fesseln nicht zu berühren. Sie stehen unter eimen Bann Schutz und lassen sich nur durch Magie öffnen. Es erschien Miss Mc`Kinney die sicherste Wahl zu sein, denn seine Körperkraft konnten wir schlecht einschätzen. Auch wenn diese Titanstreben einem ausgewachsenen Bullen standhalten würden. Aber die Lady hatte sich nuneinmal für seine sichere Aufbewahrung verbürgt. Ich fürchte, wir müssen auf ihre Rückkehr warten, Sir." sprach die italienische Guhlin mit einem entschuldigenden Blick.

Dass sie rechtzeitig aufgetaucht war, sollte die Anwesenden nicht weiter überraschen. Sie hatte alles mithilfe der modernen Überwachungskamera, die noch nichteinmal grob versteckt in der Ecke hing, mitverfolgt. Doch niemand hatte sich die Mühe gemacht den Raum selbst unter die Lupe zu nehmen. Mit seinen kalten weißen Kacheln und den Edelstahlschränken wirkte er steril und leicht sauber zu halten. Wahrscheinlich wollte niemand genau wissen, was die Tremere hier mit ihren unglückseligen Opfern taten. Die starren Titeanklammern, die den toten Luden hielten, hatten jedenfalls kein erkennbares Schloss und hielten ihn nach wie vor an beiden Armen, Beinen und mit dem Hals an die Stahlwand in seinem Rücken fixiert.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Anna blickte zu Maria. Sie mochte die Ghul. Trotzdem wurde sie wütend. Wieso war die Frau so leichtsinnig hier einfach ungerufen zu erscheinen? Dies konnte alles höchstens erschweren, denn Anna hatte nicht vor die beiden Alten zu belügen. Und es wäre auch nicht nötig gewesen... Anna hoffte für die Ghul, dass sie die Wahrheit sprach, aber selbst wenn nicht, müsste sie es vor der Regetnin selbst verantworten und sie wäre sicher nicht glücklich darüber, wenn der Wiedergänger einfach so verschwand.

In ihrer nichtssagenden Art beschied sie die Ghul knapp und verwies sie auf ihren Platz. Ihr mochte ein Fehler geschehen sein, aber das rechtfertigte nicht ein solch eigenmächtiges Verhalten bei einem niederen Mitglied des Clans.

„Maria, sie wurden nicht gerufen. Warten sie bitte draussen.“

Himmel Herr Gott noch mal. War Maria lebensmüde? Sie sprach ungefragt vor dem Kriegherren. Selbst wenn sie wüsste, wie man die Fesseln öffnen konnte, dürfte sie es nicht wagen in Eigeninitiative zu sprechen. Anna war wahrlich irritiert. Hier war so vieles anders als Anna es gewohnt war. Fast konnte sie noch das Verhalten von der launigen Noir am besten einordnen. Abgesehen von ihren unvorhersehbaren Kapriolen verhielt sie sich zu mindest gemäß der Etikette, die Anna kannte. Maria meinte es ja nur gut. Aber das half ihr hier nicht weiter.

Bevor sie jetzt auf die Fragen einging, musste sie Störung beachten und die unausgesprochenen Fragen klären, die jetzt im Raum hängen.

„Ich bitte um Vergebung für das ungefragte Reden von Maria. Wenn die Regentin Ihnen allerdings nicht mitgeteilt hat, wie die Fesseln zu öffnen sind, muss ich ihnen aber leider ebenfalls sagen, dass wir Ihr Wissen benötigen. Ich muss sie auch davor warnen, die Fesseln umgehen zu wollen. Wie Maria eben schon erwähnte, bürgt die Regentin für eine sichere Verwahrung. Da es sich bei dem Mann um einen Wiedergänger handelt, werden die Fesseln gegen Manipulationsversuche wie das Absägen seiner Glieder gesichert sein. Zu mindest wäre dies meine bevorzugte Vorgehensweise, wenn ich den Körper gebunden hätte.“

Moah – sie hätte die zwei gern etwas weniger rüde vor den Kopf gestoßen, aber das war nun nicht mehr möglich. So, Mädel, jetzt konzentier dich. Antworte auf seine Fragen und laber dabei nicht zu viel herum. Das nervt ihn eh nur.

„Das mit den Gedanken war ein schlichter Test. Ich vermeinte ihn in meinem Kopf zu hören und er ließ sich zu einer Antwort auf die an ihn gerichteten Gedanken provozieren. Ich bezweifel, das er zu viel mehr in der Lage ist. Sonst wäre er nicht so glücklich gestorben. Er erzählte von Sarah und versprach mir das Blaue vom Himmel, wenn ich sie bis morgen Mitternacht aus ihren Händen befreie. Sein Meister braucht wohl diesen klassischen Zeitpunkt.“

Nicht eine Silbe von Anna war gelogen. Das hatte sie auch nicht nötig. Ihre Schlüsse bezüglich seiner Aktivitäten musste sie ihm ja nicht unter die Nase reiben. Sie waren auch völlig unerheblich in Bezug auf ihre derzeitige Situation und dem Versuch Zacharias den Garaus zu machen.

Anna bedauerte die Fesseln fast. Anna hatte ein wundervolles Bild von Ziege im Kopf, wie seine Gliedmaßen und sein Kopf abgesägt wurden und er mit Erlaubnis der beiden Herren noch für ein klitzekleines Experiment dient, ein Abschiedsgeschenk so zu sagen. Wie regenerierte wohl sein Körper? Welcher Teil war nötig, um ihn wieder erstehen zu lassen? Und was machte dieser Teil, wenn die anderen Körperteile in Reichweite waren? Anna hätte ihm nur zu gern seine Körperteile wieder flüchtig angenäht. Fast sicher benutzte sein Körper alles, was er konnte um den Aufwand der Wiederbelebung zu minimieren. Es wäre ihr eine Freude gewesen genau zwischen den Knochen, am besten den Gelenken, kleine Metallscheiben zu platzieren. Zwei-Euro Münzen oder der breite Teil von Esslöffeln wären dafür vollkommen ausreichend gewesen, Mit nur einem kleinen Quentchen Glück wäre er so in seinen Fortbewegungsmöglichkeiten doch arg behindert gewesen. Aber dies blieb wohl nur ein schöner Traum.

Wenn er hier hängen blieb, würde sie ihn selbstverständlich nicht auf diese Weise misshandeln. Es wäre nur kontraproduktiv. Und ein gewisser Nosferatu hielt sich bereits für grausam. Konnte irgend ein männliches Wesen jemals an die Wut einer Frau heran kommen?
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Enio war einigermaßen gefasst als die Sklavin den Raum betrat aber er konnte nicht anders als einen kurzen Impuls zu verspüren dem Ghul eine gesalzene zu scheuern. Sicher waren sie nützlich die laufenden Saftbeutel, aber Enio beschränkte sich in der Regel auf einen Kontakt mit jenen, die für ihn weit weniger wert waren als normale Menschen, auf Unterhaltungen, die sich einfach nicht vermeiden liesen. Das betraf sogar den Ghul in der Akademie und so hatte es Enio sogar mit seinem Landsmann gehalten, der dem alten Prinzen zu Diensten gewesen war. Ach was Landsmann... er war Sizilianer gewesen! Das war eigentlich fast noch schlimmer als Nicht-Italiener.

Marie war aber zweifelsohne in eine Unterhaltung geplatzt in die sie unter gar keinen Umständen plätzen hätte sollen. Gut... sie hätte durchaus in der Unterhaltung platzen können... ja das hätte Enio zwar verwundert aber auch wieder nicht wirklich mitgenommen. Jetzt war es aber so, daß der Brujah-Ahn zwar eine Art Abneigung gegen Ghule hatte aber eine sehr niedrige Hemmmschwelle was den Umgang mit den sogenannten Etikette und Verhaltensregeln hatte. Daher war der Faux pas der Tremersklavin für Enio warscheinlich eine ganz andere Sache als für manch anderen Kainiten und vermutlich auch für Anna. Letztendlich kam noch für Maria auf die Haben-Seite, daß sie durchaus etwas sinnvolles und hilfreiches von sich gab, was man nicht von jedem Ghul behaupten konnte. Das sollte für Enio soweit reichen, daß er so gut es ging die Frau ignorieren wollte und nicht sein Wort an sie richtete. Die Glückliche!

Nachdem die roothaarige Tremere in die Bresche gesprungen war und ihre eigene Version zu Besten gegeben hatte, mußte sich der Turiner leider für seinen eigenen Fleiß tadeln. Natürlich hatte er ja Caitlin selbst angewiesen den Wiedergänger auf jegliche Art zu verschnüren, die ihr einfiel und die sie für das beste hielt. Es war da eigentlich naheliegend gewesen, das die Regentin das auch irgendwie auf blutmagische Weise machen würde. Verdammt! Der Plan war so einfach gewesen. Aber er war auch noch nicht aufgegeben. Enio winkte unwirsch ab. „Nein... Caitlin hat mir nicht verraten wie die Dinger aufgehen. Wir werden dann wohl Zieges Verlegung auf einen späteren Zeitpunkt des Abends verschieben müssen.“ Enio trat einen Schritt zurück. Das würde Lurker sicherlich so wenig gefallen wie Enio selbst aber der Brujah sah im Augenblick keine andere Möglichkeit als auf die Rückkehr und die Unterstützung der Regentin zu warten was die Angelegenheit Ziege anging. Mist!

Aber es wurde Zeit das Gildehaus zu verlassen. Enio ging davon aus, daß Anna Reeben nicht noch mehr zu sagen hatte oder mit einer Information nicht herausrücken wollte. Er sah nichts was sie hier noch tun könnten. Ein letzter Blick zu Anna, gefolgt von einem abschließenden Kommentar. „Mitternacht also hmm? Der Klassiker. Wenn ihre Regentin nicht versagt hat und die anderen sie entsprechend unterstützt haben, dann sollten wir gegen Mitternacht schon bei den Schirmchendrinks und den Keksen sitzen. Bringen sie Lurker und mich bitte wieder nach drausen. Vielleicht können wir schon Neuigkeiten von den anderen erhalten.“ Enio brennte es darauf die Nachricht zu erhalten, daß die Gräfin und Max vernichtet waren und das Ritual in ihren Händen. Selbst dann gab es noch jede Menge Unwegbarkeiten. Eine war sicherlich Noir. Aber alles zu seiner Zeit.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Selbstverständlich rieb sich Anna nicht die Hände vor Vergnügen wie ein altes Hutzelweibchen, obwohl sie innerlich frohlockte. Alles in allem hatte sie sich gar nicht so schlecht geschlagen wie sie fand, selbst wenn man den Faux Pas ihres Trinkens ein berechnete. Und selbst der mochte sich noch als nützlich und sinnvoll erweisen. Die Regentin versagt. Pah! Er kannte die Tremere wohl nicht richtig. Wenn sie versagt hatte, dann hätte es auch jeder andere an ihrer Stelle getan. Anna war zuversichtlich trotz ihrer Sorgen.

Aber von Ritualen hatte er echt keine Ahnung oder? Wahrscheinlich war Mitternacht genau der kritische Punkt auf den alles hinaus lief. Wenn Anna sich nicht irrte, dann würde wahrscheinlich auch ihre eigene Art das Ritual durchzuführen zu exakt diesem Zeitpunkt enden. Es gab einfach keine Zufälle in solchen Dingen und Zeit hatte in Zachariis Gedankenwelt schon zu viel Bedeutung inne als das Anna etwas anderes wahrscheinlich fand.

Anna nickte knapp und machte den beiden Herren eine einladende Geste nach draussen zu gehen. „Selbstverständlich. Allerdings ohne es mit Gewissheit sagen zu können, möchte ich vermuten, dass auch unsere Bemühungen morgen um Mitternacht ihren Höhepunkt finden werden. Thaumaturgische Rituale folgen ihren eigenen Gesetzen und manche brauchen einen exakten Stand des Mondes. Zeit fand schon zu viel Beachtung in der Welt des Koldunen um nicht von Bedeutung zu sein. Sollte ich mich irren, werde ich mit Freuden vorab mit ihnen einen Schirmchendrink genießen..“ Und wenn ich gleich danach kotzen muss

Ah, nein, noch nicht. Sie hätte Lächeln können. Ein feines Lächeln um ihre letzte Bemerkung zu unterstreichen. Aber dafür war nicht die richtige Zeit. Es hätte einen falschen Eindruck hinterlassen können ausgerechnet jetzt damit anzufangen, wo der Wiedergänger vorläufig in der Obhut der Tremere blieb. Doch sie spürte es. Es war da, verborgen in ihrem Inneren. Sie konnte es rufen, wenn sie sich dazu entschied. Es war ein unleugbar gutes Gefühl. Gülden, du hast verloren.

Die Tremere war freundlich und zuvorkommend wie immer.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Ohne weitere Erwiederung auf Annas Worte wollte sich Enio gerade abwenden. Vielleicht hatte ja Lurker noch was zu sagen aber der würde sicherlich keine Extraeinladung benötigen. Da viel dem Kriegsherren aber noch was ein, das er auf keine Fall vergessen wollte. Mit einem Gesicht, das eigentlich keine Ahnung hatte wie genau ein ernst gemeintes und symphatisches Lächeln funktionierte, wandte er sich noch einmal an Anna.

"Ach ja... fast hätte ich es vergessen." Er hielt ihr die geöffnete Hand entgegen. "Den Schlüssel bitte!"
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Ach wie gut, das niemand weiss... oder anders formuliert: Danke Gülden. Wo Anna eben noch ihrem Erzeuger innerlich eine lange Nase zeigte, wurde sie fast sofort Demut gelehrt. Ja ja, so war das mit den lieben kleinen Freuden des Alltags. Eben freute Anna sich noch gewiss sein Lächeln zu können, wenn sie denn wollte nur um eine Sekunde später zu tiefst dankbar über ihr ewiges Training für ein neutrales Gesicht zu sein.

Ohne auch mit nur einer Wimper zu zucken griff sie nach dem Schlüssel auf den Tisch. Eine gewisse Gangrel und eine Anarche mit Klauen hätten ihm wohl etwas an den Kopf geschmissen wie 'Bist wohl zu faul sie selbst zu nehmen, hmmh?' oder 'Bin ich dein Diener oder was?!' Nicht so Anna. Sie blieb still und leise und wusste nicht so recht, ob sie dem Brujah nun Brummeln sollte oder ob ihr zum Lachen zu Mute war. Es war Einerlei, denn es änderte nichts das geringste an ihrer Reaktion. Die Mundwinkel zuckten genau so wenig wie ihre Wimpern. Ihre Bewegungen waren exakt, präzise und sparsam, wie man es sich bei einer Tremere nur wünschen konnte.

Sie nahm den Schlüssel von de Tisch, wo sie schon seid einiger Zeit geruhsam lagen und darauf warteten von jemanden aufgenommen zu werden - und Anna hätte sie nicht vergessen, denn nicht umsonst hatte sie die Alten im Zweifelsfall vorgehen lassen wollen - überwand geschmeidig die Distanz zu dem Kriegsherren und legte ihn sacht und sanft in seine offen dar gereichte Hand. Dem Brujah ging es sicher am Arsch vorbei, wenn er es überhaupt bemerkte. Aber statt jeden Körperkontakt peinlichst zu vermeiden, berührten ihre Finger dabei seine Hand. Nicht lang, nicht kurz, einfach nur so viel, wie es brauchte den Schlüssel hinein zu legen, wenn man nicht auf solche Dinge achtete oder ihn hinein fallen ließ. Selbstredend geschah es in voller Absicht, obwohl die Tremere selbst nicht so genau wusste, weshalb sie das nun tat. Man musste bemerken, dass der Brujah für seine Verhältnisse erstaunlich viele Worte machte um diese schlichte Forderung zu formulieren und sogar das Wörtchen 'bitte' nicht vergaß. Was für ein Ausbund an Freundlichkeit und Frohmut. Es erwärmte einen richtig das Herz. Anna verkniff sich jedes 'stets zu Diensten, mein Herr' oder 'Wie sie wünschen, Herr Pareto'. Seine Bitte erforderte keine Antwort, wenn man statt dessen handelte. Und so schwieg sie, ganz die brave, tugendsame Tremere, die sie war.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Man hätte durchaus überrascht sein können, woher der Blutsklave so plötzlich gekommen sein mochte, denn selbst wenn sie die ganze Zeit gebannt auf einen Überwachungsmonitor gestiert hatte, wovon natürlich auszugehen war, hätte sie schließlich nach Paretos Anweisung zunächst einmal aufstehen und die Distanz bis zu ihnen überbrücken müssen. Selbst wenn sie in einem Raum gegenüber säße, hätte das einige Sekunden gedauert. Ein derartig Promptes erscheinen ließ eigentlich nur zwei Schlüsse zu. Sie hatte sich in Bewegung gesetzt, bevor der Kriegsherr seine Anweisung erteilt hatte, was nichts anderes hieß, als das sie ihr Gespräch belauscht hatte, oder sie war die ganze Zeit bereits ungesehen in ihrer unmittelbaren Nähe gewesen, ähnlich wie ein Nosferatu.

Als der Turnier sich also an Lurker wandte, konnte dieser nicht anders, als sich zu ihm zu drehen und ihm für einen kurzen Moment einen Blick in die Kapuze des Nosferatu zu gewähren, wo sich die Schemen für einen Augenblick in ein grimmiges Schmunzeln zu verwandeln schienen. Der Verborgene deutete ein amüsiertes Beben seiner Schultern an, als wollte er sagen 'hab ich es nicht gesagt'? Die Hexer spielten ein falsches Spiel und versuchten Zeit zu schinden. Der Versuch ihnen Angst zu machen, dass ein Lösen des Körpers aus der Halterung sicherlich 'magisch' verhindert würde, war lächerlich. Was hätten sie denn damit verhindern wollen? Das der Zuhälter sich den Kopf abriss, aus seinen Fesseln schlüpfte und ihn wieder aufsetzte wie einen Hut? Und wie hätte so ein ominöser Zauber unterscheiden sollen, ob man dem Kerl nun ein paar Finger zu Folterzwecken abschnitt, oder um ihn zu befreien? Humbug. Vor allem weil die Tremere nicht ausdrücklich gesagt hatte, dass es so war, sondern nur angedeutet hatte, dass es so sein könnte. Ein feiner, aber bedeutender Unterschied. Lurker hätte gerne einfach in seinen Mantel gegriffen, eines der bösartigen Werkzeuge der ehemaligen Geißel hervor gezaubert, denn das war seine ganz persönliche Art von Magie, und mit ein paar kurzen Hieben demonstriert, was er davon hielt.

Aber er wäre nicht der Nosferatu der er war, wenn er sich in solchen Augenblicken von einem hitzigem Gefühl leiten ließe. Enio hatte sich bereits entschieden einfach auf die Oberhexe zu warten. Vermutlich einfach, weil dies die simpelste Lösung war. Entweder würde die Mc Kinney den Körper heute noch rausrücken, oder sie würde ihn behalten und Lördchen würde den Mistkerl ein zweites Mal frei lassen. Er würde bekommen was er wollte. Den Luden, oder den finalen Beweis, dass die Hexenbrut aus der Stadt vertrieben gehörte. Beides Recht. Zieglowski würde sich so oder so bei ihm melden und ein Geschäft abwickeln wollen. Sicher würde der Mensch wohl zuerst beim Kriegsherrn läuten, aber der hatte Sarah schlicht und ergreifend nicht. Es führte, wie so oft, kein Weg an den Verborgenen vorbei. Kein Wunder das Lurker gut lachen hatte. Wie so oft verlor er also nicht nur kein überflüssiges, sondern sogar kein einziges Wort und ließ den Dingen einfach ihren Lauf.

Wer den dicken Fisch wollte, sollte einfach am Ufer entlang spazieren und dem Fluss folgen, bis er sich nur noch bücken und zugreifen musste. Sollten die anderen doch angeln und mit ihren Köchern durch das Wasser stakksen.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Enio nahm den Schlüssel entgegen und registrierte tatsächlich nicht, das Anna ihn bewußt berührte. Wenn der eine dem anderen etwas übergab, dann passierte sowas nunmal. Kein Grund gleich darauf aufmerksamer als sonst zu werden. Enio würde Anna sicherlich auch absichtlich berühren, falls er einmal in die Verlegenheit kommen sollte, das dringende und nicht mehr unterdrückbare Verlangen zu spüren ihr eine in die Fresse zu hauen oder anderweitig zu verletzen. Bisher hatte sich eine solche Gelegenheit noch nicht ergeben und Enio vermutete eigentlich nicht, daß es Anlass dazu geben sollte. Manchmal war selbst der Brujah-Ahn noch optimistisch.

Ohne weitere Worte wandte sich Enio ab und ging in den Gang. Irgendjemand würe ihn jetzt wieder hier raus bringen. Das Gildehaus war kein Gebäude in dem man länger blieb als notwendig.
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Ah. Ahhhhhh. NARGH! Was tat sie da?! Himmel und Hölle, habe ich denn völlig den Verstand verloren? So sehr sich die Tremere normaler Weise unter Kontrolle hatte, sie kam nicht umhin, sich noch einmal zu dem Wiedergänger umzudrehen. Sie liess den Blick über die Szene schweifen, wie er da angekettet und tot vor ihr hing. Kalte Wut glomm kurz in ihrem Blick auf. Dieser Mistkerl. Er hatte sie viel zu tief erwischt! Der Brujah hatte zum Glück nichts bemerkt – oder es gekonnnt überspielt. Aber an dieser Stelle hatte er es wahrscheinlich wirklich nicht gemerkt. Meine Güte, schmiss sie sich denn jetzt buchstäblich jedem an den Hals, weil sie sich nach einem kleinen Bisschen Nähe und Wärme sehnte? Und dann auch noch ausgerechnet Pareto, dem Kerl, der sie vorzugsweise dafür benutzte, Kastanien aus dem Feuer zu holen und der ganz gewiss schlicht ihre Liga nicht war. Der kümmerte sich einen Dreck um die Tremere, so fern es über die Sorgfaltspflicht seines Amtes hinaus ging. Da war sich Anna sicher. Das muss aufhören. Auf der Stelle. Du wirst das nicht mehr tun. Du machst dich damit nur verletzbar, sprach Anna in Gedanken zu sich selbst und ihr Ton war denkbar streng. Hattte sie irgend wo ein seelisches Unkrautvernichtungsmittel? Wenn ja, war jetzt der Moment, in dem sie es anwenden sollte. Diese gefühlsduseligen Anwandlungen taugten zu nichts. Freundschaft. Pah. Liebe. Wie irrsinnig. So etwas waren keine Gefühle von einer Tremere und sie hatte sich nur davon überrumpeln lassen, weil hier so vieles so neu für sie war und sie sich orientieren musste. Sie kam auch ohne Freundschaft aus. Sie hatte es immerhin schon einige Jahrzehnte geschafft. Freundschaft war überflüssig und nicht nur etwas, was der Clan missbilligte, Max zu töten... hätte sie die Kraft dafür aufgebracht, wenn es ihr anheim gefallen wäre? So ein Zögern konnte Anna sich nicht erlauben!

Für die anderen mochte der Blick sonst etwas gewesen sein. Die Wut hatten sie wohl kaum mit bekommen. Eine letzte Kontrolle, Besitzstolz oder was auch immer.

Wiederum hatte Anna Glück. Der Nosferatu behielt seine niederträchtigen Gedanken für sich. Sie hätte es wohl geschafft nicht auf zu lachen, aber ob sie es auch geschafft hätte, nicht perplex wie ein Auto zu glotzen? In ihrer Vorurteilsschublade galten Nosferatu als intelligent und bei allen Optionen, die ihr fleissiger Verstand kalkulierte, befand sich nicht eine, die sich mit der Möglichkeit beschätigte, die dem Nosferatu durch den Kopf gingen. Sie kam noch nicht mal auf die Idee, dass man die Sicherung als lahmen Versuch ab tun könnte, den Gefangenen zu behalten.

Kein auch nur ansatzweise Vernunft begabter Kainit käme auf die Idee den Wiedergänger in einer Art und Weise zu Foltern, die mehr als stumpfe Verletzungen verursachte. Na, Verbrennungen mochten auch noch gehen, aber nur sehr vielleicht. Wenn die Blutgefäße damit gleichzeitig kauterisiert wurden, mochte es gehen. Um ihn mit Verletzungen zu foltern, musste Ziege am Leben sein. Dann war er auch voller Blut. Dann konnte sich kein Kainit gefahrlos in seiner Nähe auf halten. Man würde ihn aussaufen und die Folter wäre ergebnislos. Man konnte auch nicht so einfach einen Menschen oder Ghul darauf ansetzen und sich selbst ausserhalb des Raumes halten. Wenn der Wichser schon in der Lage war, die Gedanken von Kainiten zu beeinflussen, so waren Menschen wesentlich leichter zu manipulieren.

Nein, nur wenn er tot und blutleer war konnte man Ziege Verletzungen zufügen oder Glieder amputieren. Und wozu sollte man dies tun, wenn nicht um ihn von seinen Fesseln zu befreien? Es war ein absolut logischer Schluss die Fesseln und ihre Umgebung vor Manipulationen zu schützen, wenn man dafür sorgen wollte, dass niemand ohne Autorisation den Gefangenen entfernte.

Nach diesem letzten Kontrollblick führte Anna die beiden Herren nach draussen. Unauffällig führte Maria die nötigen Manipulationen durch, zu denen Anna selbst nicht fähig war. Sie liess die beiden wieder in den Wagen einsteigen und wendete sich dann noch kurz und leise an Maria. „So fern sie keine anderen Anweisungen erhalten haben und sie morgen Nacht nichts von der Regentin oder mir gehört haben, bringen sie Judith bitte zu Lady Noir. Ist es nach Mitternacht und der schlimmste Fall eingetreten, versuchen sie, mit ihr die Stadt zu verlassen.“ Das jüngste Mitglied des Clans sollte nicht zu Schaden kommen, nur weil es keine klare Anweisungen gab – und wer wusste schon, ob die Regentin vorhin für so etwas noch Zeit gehabt hatte.

Sie selbst stieg als Fahrer in den Wagen ein und fuhr ihn nach draussen. Vor dem Gildenhaus hielt sie an und öffnete die Trennscheibe um auf Instruktionen zu warten. Entweder gingen die beiden von hier aus ihrer Wege oder hatten noch etwas mit ihr vor. Wenn sie selbst frei war, würde sie so schnell wie möglich zu dem Kampfplatz fahren. Sie musste sich überzeugen. Ging es der Regentin gut? Brauchte sie Hilfe? Die Gefahr lag auf der Hand, doch es war besser als sich im Gildenhaus zu verkriechen. Sie musste etwas tun!
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Enio hatte nicht vor zu den anderen aufzuschließen und sich am Kampf zu beteiligen. Wozu auch? Schließlich hatte er die gesante Stadt darauf angesetzt, also würde das ja wohl mehr als ausreichen. Daher verließ Der Brujah-Ahn augenblicklich das Auto. Er ging davon aus, daß es ihm Lurker gleich tun wollte aber letztendlich überlies er es ihm selbst.

Nachdem der Protzwagen der Hexenmeister davon fuhr warf Enio noch einen letzten Blick auf das Gildehaus. Ob ZIege da wohl wenigstens für ein bis zwei Stunden sicher war? Verdammt! Caitlin mußte den Wiedergänger herausrücken. In ihrem eigenen Interesse.
 
Zurück
Oben Unten