9.5.06 - Der Countdown läuft

Als Meyye diesmal die Augen aufschlägt, bewegt sie sich erst gar nicht, bevor sie sich schon auf ihr Blut konzentriert... und die Wunde an ihrer Schulter weiter zuwächst - um den Preis, dass der Hunger wieder zurückkehrt, den sie erst gestern so erfolgreich und aufwändig bekämpft hat. Tja... sie wußte ja, dass es wieder heißt, auf die Jagd zu gehen.

Sie setzt sich auf und nimmt den Verband ab... langgezogener, aber nicht mehr allzu tiefer Kratzer zieht sich noch über ihre Haut. Sie fährt ihn mit dem Finger nach und überlegt, wagt aber noch nicht den Versuch, auch das letzte bißchen noch zu heilen. Sie könnte in Raserei fallen, und es könnte mehr als anstrengend sein... auch jetzt, gerade mal aufgestanden, fühlt sie schon wie die Heilung vorhin an ihr gezehrt hat. Sie braucht Blut, und zwar viel davon. Wenn sie es schafft... dann kann sie morgen nacht gegen Lost Shadow kämpfen.

Ihr Blick fällt auf die Nachricht von Julian. Am liebsten würde sie ihn sofort anrufen und die Nacht mit ihm verbringen... den Kampf einfach noch um eine Nacht verschieben... nein, es geht nicht. Sie will es hinter sich bringen, so schnell wie möglich, und Julian könnte Verdacht schöpfen, wenn sie Zeit mit ihm verbringt... er kennt sie gut, er weiß um ihren Haß auf Lost Shadow, vielleicht verbringt er sogar Zeit mit Sylvia und spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist... er hat die Puzzlesteine in den Händen und müßte nur noch einen Hinweis bekommen, was er damit anfangen soll.

Sie steht auf und zieht sich an. Sie läßt sich Zeit damit, denn sie will wenigstens Nikita sagen, wo sie hingeht, und die braucht ein klein wenig länger um aufzuwachen. Nach ein paar weiteren Minuten also, fertig angezogen, geht sie an deren Tür und klopft kurz. "Nikita, ich geh jagen. Hast du heut noch was vor?"

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Auch Nikita ist an diesem Abend wieder aufgewacht. Wie gewohnt etwas später als Meyye, doch im Gegensatz zu ihr erhebt sie sich sofort.
Als dies geschah war Meyye schon wach. Trotzdem hatte Nikita noch genug Zeit sich in Ruhe anzuhiehen bevor die Afrikanerin vor der Tür steht und ihr sagt dass sie weg muss. Wie sie muss auch Nikita an diesem Abend wieder Jagen: "Hallo."
Sie öffnet die Zimmertür. "Ich muss auch jagen. Danach seh ich weiter."

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Meyye schaut sie an, als die Tür sich öffnet. Nikita, ihr Kind... und vielleicht bald Waise. Sie verdrängt die düsteren Gedanken (auch wenn das seit Tatjanas Tod und dem Termin zum Kampf ein wenig schwierig ist) und nickt. "Okay... wir können ja zusammen gehen. Wobei du dann nicht auf mich zu warten brauchst wenn du fertig bist, ich werd ziemlich viel trinken müssen... heute will ich endlich wieder unversehrt sein nach dem Ding, das mir Mister Arschloch-Garou beigebracht hat." Ja, frisch bereit für neue Wunden...

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Nikita lächelt ihre Mutter an: "Ich freue mich mal wieder mit dir zu jagen."
Ihr lächeln wurde breiter.
"Ich werd auch mehr trinken müssen... kam die letzten Tage nicht so dazu... weist ja, diese ganze Aufregung...."
So lange haben sie schon nicht mehr zusammen gejagt... ja die gemeinsame Jagt, das war das erste was Nikita mit ihrer Mutter erlebt hat nachdem diese sie aus dem Roten Nebel gerettet hat...
... so im Rudel jagen... ok, war war natürlich nicht wie bei den Hunden oder Wölfen, aber es tat ihr gut.
So seltsam es sein mochte, doch das war die einzige Art der 'Ernährung', die ihr halbwegs Spass machte... alles andere war für sie nur 'fressen'. Nein, man konnte es nicht wirklich beschreiben....

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Meyye war ja schon kurz davor, sich abzuwenden und zur Tür vorzugehen, als Nikita sie innehalten läßt... äußerlich ist das schlecht zu erkennen, aber sie überrascht die Freude ihrer Blutstochter. Sie wußte nicht, dass es ihr soviel bedeutet. Aber sie hat recht... sie sind eine Familie, sie sollten viel mehr miteinander machen. Daher nickt sie und ihre Mundwinkel bewegen sich in Richtung eines warmen Lächelns, das ihre Augen schon ausdrücken. "Ja... ich auch. Alles klar... also brauchen wir beide nicht nur ein Schlückchen. Ich würd sagen, wir gehen in den Nordpark... im Stadtpark hab ich gestern ziemlich gewütet... also, nicht wirklich, aber..."

Während sie zur Tür gehen und ihre Fahrräder holen, erzählt Meyye ihr von den Skatern der gestrigen Nacht und wie sie vorgegangen ist. Natürlich wäre es kein Problem, heute wieder dort zu jagen, selbst wenn jemand aufmerksam geworden ist... aber besser kein Risiko eingehen. Nunja, nach dem heutigen Abend ist damit zu rechnen, dass es im Nordpark ähnlich aussieht. Vielleicht fällt ihnen ja unterwegs schon der ein oder andere 'Happen' zu, das wäre nicht schlecht...

"Danach werd ich Delilah besuchen... mir anhören, wie es mit den Ermittlungen weiterging von dem Zeug, das wir aus dem Labor geholt haben. Wenn du willst, kannst du mitkommen." sagt sie, auch wenn Delilah davon sicher weniger begeistert wäre. Aber vielleicht ist es... irgendwie sicherer, jetzt nicht mit ihr allein zu sein. "Sag mal... dein Katana, das du im Labor hattest... hast du das wieder zurückgegeben?"

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So wie es aussieht ist es doch gut dass sie zusammen jagen, denn so erfährt Nikita dass Meyye den Stadtpark in der vorherigen Nacht etwas unsicher gemacht hat. In Gedanken stimmt sie zu, dass es nun besser ist an einem anderen Ort zu jagen.

"Ich komme nacher gern mit zu Deliah, meinst du ihr macht das nichts aus?" Sie will sich eben nicht einfach so irgendwo einladen.

"Ja, das Katana hab ich zurückgegeben, in der Nacht direkt nach dem Angriff.
Deswegen wollte ich mit dir noch reden... Ramirez, der von dem ich es geliehen hab. Er hat mir angeboten mich im Schwertkampf zu unterrichten. Er sagte er wolle keine Gegenleistung, und er sagte auch seine Gründe seien seine Sache..." Nikita wirkt etwas nachdenklich, wenn sie doch nur wüsste was sie von diesem Angebot zu halten hat.

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Meyye zuckt nur mit den Schultern, obwohl sie vermutet, dass die Toreador nicht begeistert sein wird. "Ich werd sie fragen." meint sie einfach dazu, denn anrufen wollte sie sie ja wirklich noch, bevor sie vorbeikommt. Schließlich weiß sie nicht, wie lange die Jagd dauert und ob Delilah dann anderes zu tun hat oder gar nicht zuhause ist. Und dann bin ich mal gespannt was sie darüber denkt, dass ich überhaupt frage...

Die Nacht nach dem Angriff... das war vorgestern. Erst so kurz? Sie schaut Nikita an, ebenfalls nachdenklich. "Keine Gegenleistung, was? Glaub ich nicht. Er will's nur nicht offen sagen sondern subtiler machen, da wett ich. Da mußt du aufpassen, wenn du annimmst. Was für ein Clan ist der eigentlich? Hast du ne Ahnung, wie alt er ist?" Eigentlich weiß sie ja gar nichts über den Kerl, außer dass er Ramirez heißt und Schwerternarr ist.

Sie fahren los... den langen Weg in Richtung Nordpark. Dabei schlägt Meyye nicht unbedingt den leichtesten Weg über die Hauptstraßen ein sondern nimmt die kleineren Nebenstraßen... vielleicht läßt sich schon hier der ein oder andere Nichtsahnende 'abgreifen'.

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Nikita schnappt ihr Fahrrad. Nickt nur als Meyye sagt sie würde Deliah fragen, ob es ok wäre wenn sie mitkommt.
Die junge Gangrel steigt auf, und kurz vor dem losfahren sagt sie nur noch als Antwort: "Ich hab keine Ahnung, ich weis nur: Er hat mir das "Du" angeboten."

Dann fährt sie mit Meyye durch all die kleinen Nebenstrassen, aussschauhaltend nach potentiellen Opfern.
Als sie dann etwas langsamer fahren füht Nikita noch hinzu: "Er hat mein interesse für solche Waffen und den Kampfstil bemerkt, er sagte ich habe ein Auge für diese Waffen, dabei hat sie mir einfach nur gut gefallen und dass mein ihn "Verständniss für die Kunstfertigkeit" des Schwertkampfes beeindruckt. Mir gefallen einfach diese fliessenden, eleganten Bewegungen einfach so gut."

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Meyye fährt neben Nikita her, anstatt wie vorher anzuführen, dank ihres Tempos (für Nikita der günstigere Deal... wenn die Autos für Meyye schon eine Vollbremsung hingelegt hat, kann sie darauf besser reagieren. Mal abgesehen davon würde Meyye sie sowieso überholen). "Hm." macht sie erst nur. Er bietet ihr das Du an... also kann er gar nicht so alt sein. Vielleicht auch eher ein Neuling.

Sie nickt, als Nikita erklärt und lächelt flüchtig. "Ich kenn das zwar nur aus Samurai-Filmen... aber ich versteh was du meinst." sagt sie und nickt, blickt dabei wieder auf die Strasse und ihre Umgebung. "Klingt als hättest du dich schon entschieden, oder?" meint sie dann und sieht Nikita schmunzelnd an. "Wenn du den Schwertunterricht willst, dann nimm das Angebot an. Aber wenn er doch irgendwas von dir will... red am besten erst mit mir."

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Sie fährt etwas nachdenklich neben Meyye her: "Ich wollte zuerst mit dir reden. Ich wollte wissen was du dazu sagst, je nach dem würde ich es nicht tun."

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Die Afrikanerin schmunzelt. "Und was würdest du machen, wenn ich Nein gesagt hätte? Ich kann dir doch nicht das Schwertschwingen verbieten... bin ja nicht deine Mutt... naja, irgendwie doch. Sagen wir so, wir sind keine Ventrue. Wenn du was machen willst, dann mach es. Ich find's gut, dass du mit mir darüber redest... aber verbieten kann ich dir nix. Und ich hab auch nichts dagegen, dass du Katana-Unterricht nimmst." Sie lächelt kurz, bevor sie wieder auf die Straße achtet und sie um eine Kurve biegen.

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"Wenn du nein gesagt hättest, würde ich es nicht tun, ganz einfach."
Eine Atempause.
"Nein, es geht mir nicht um den Unterricht an sich, sondern um Ramirez: Du sagtest mal was von Intrigen und dass man vorsichtig sein soll mit den anderen Kainiten. Ich dachte, vielleicht weist du was über ihn... oder hast einen Rat....", begründete sie ihr Anliegen etwas besser.

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Meyye blickt sie an und ist in diesem Moment, so blöd das auch klingen mag, stolz auf sie... und auch gerührt. Sie sind wirklich eine Familie. Sie nickt und sagt: "Das gilt auch, was ich gesagt hab... ich hab leider keine Ahnung, wer Ramirez ist, was er so vorhat oder wo er drinsteckt... wenn er dir das Schwertkämpfen beibringen will ohne Gegenleistung, dann ist das gut... sei nur auf der Hut, wenn er doch noch was anderes will. Vielleicht werd ich bei deinem nächsten Treffen mal mitkommen und ihn mir ansehen." Wenn es mich dann noch gibt... jaja, Meyye, nicht vergessen, morgen nacht, spätestens übermorgen, hast du den Kampf deines Unlebens... und vielleicht den letzten...

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sei nur auf der Hut, wenn er doch noch was anderes will

Ein guter Rat. Nikita nimmt sich vor ihn zu befolgen, ok, das hätte sie so wie so. So weis sie aber dass sie das richtge gedacht /sich vorgenommen hat.
Ja, es tut gut eine Familie zu haben, jemanden zu haben dem man sich anvertrauen kann, den man um Rat fragen kann. Grade muss sie an Cry denken, sie kann sie auch keinem anvertrauen.
Was würde ich nur tun wenn ich Meyye nicht mehr hätte...

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Eine gute Frage, vielleicht weiß Nikita das schneller als ihr lieb ist... zwar hat sich Meyye auch schon so ihre Gedanken darüber gemacht, aber ob der Ersatz die Bindung zwischen Erzeugerin und Kind wettmachen kann? Ich denke nicht, Tim.

Vorerst aber sagt sie nichts von ihrem Vorhaben und dem möglichen Ausgang... auf den Schock darf sich Nikita auch noch freuen. Allerdings nicht mehr heute. "Wer weiß... vielleicht ist er ja ein Kainit, dem man trauen kann. Es sind schon die seltsamsten Dinge passiert, warum nicht auch das." meint sie schmunzelnd und spielt dabei wohl auf ihre enge Freundschaft mit Viktor und neuerdings Delilah an (wobei die Frage ist, wieviel Nikita von letzterer schon mitbekommen hat). Und dass eine Kainitin bei den Garou in dem Maße akzeptiert wird wie Meyye von der örtlichen Septe würde wohl auch keiner glauben.

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"Die seltsamsten Dinge... Ja, zum Beispiel dass ich dich kenne und wir jetzt so zusammenleben...
Ich hab mich halt plötzlich in einer Romanwelt wiedergefunden, die mich kurze Zeit später ein zweites mal überrascht hat. Du weist, Tatjana."
Sie lächelte.
"Naja, und jetzt Cry..."
Wieder ein Schmunzeln.

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Meyye blickt kurz auf den Weg, dann wieder Nikita an. Nunja, die seltsamen Dinge müssen nicht unbedingt die positivsten Auslöser haben... schließlich mußte Nikita sterben, damit es soweit kommen konnte. Obwohl sie das Kainitendasein gut wegsteckt, vielleicht sogar besser als sie selbst. Mag an den Umständen liegen... Meyye hat sie ja doch irgendwie vor dem Tod gerettet. Bei ihr war es anders...

Sie nickt... Romanwelt, so kann sie es auch sehen. Nur dass das Happy End nicht so sicher ist und überhaupt sich nie jemand fragt, wie sich die Romanhelden wirklich fühlen bei ihren heroischen Taten... oder gar den weniger heroischen. Dennoch... der Gedanke an das erste Treffen und dann die Offenbarung Tatjanas ist auch ihr ein leichtes Lächeln wert.

"Ja, jetzt Cry..." sagt sie dann und wiegt den Kopf. "Ich will mir nichts vormachen... sie wird keine Ersatz-Tatjana. Aber Tati war ein Teil von ihr und ein Teil von uns... und dass die Teile zusammenfinden ist bestimmt nicht schlecht. Sie wär sicher dafür."

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Meyye hat recht, es ist zwar eine Art Romanwelt, aber das Happy End ist sehr unsicher.
Doch sie hat sich vorgenommen das Beste daraus zu machen.

"Natürlich ist sie keine Ersatz-Tatjana, aber je nach dem wie sich die Dinge entwickeln ist sie... wie soll ich es sagen... eine Verbindung zu den Garou, die sonst mit Tatjana gestorben wäre..." Sie klingt etwas nachdenklich. Ob diese Worte gut genug beschreiben können was sie meint bzw fühlt?

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"Ich glaub ich verstehe was du meinst." sagt Meyye daraufhin und wirkt wohl auch ein wenig nachdenklich - die Straßen durch die sie fahren beachtet sie nur noch nebenbei, mit Nikita zu reden ist jetzt wichtiger... auch wenn sie so potentielle Blutspender übersehen könnte.

Zwar ist ihre Verbindung zu den Garou inzwischen ein Selbstläufer und wird wahrscheinlich auch ohne Tati halten... aber für Nikita gab es nur eine emotionale, familiäre Bindung zu den Werwölfen, und das war Tatjana. Meyye hat noch ihren Julian, Nikita hat jetzt vielleicht mit Cry eine neue Bekanntschaft in der Richtung. "Mal sehen, wann sie wiederkommt. Tati war unsere Schwester... das macht Cry auch irgendwie zu 'nem Teil der Familie..."

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Es waren noch genug Leute auf der Straße und auch im Nordpark tummelten sich sowohl Jugendliche auf den Parkbänken, knutschende Pärchen und Singles die ihren Hund ausführten. Das Angebot war also reichlich und der Tisch quasi gedeckt.