[8.5.08] Blutfluss

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Eine heisse Dusche musste sein, als sie nachhause kam. Endlich einmal wieder, in der irrationalen Hoffnung, dass vielleicht irgendeine Nachricht von Julian oder wenigstens von Nara da ist. Und eine heisse Dusche, weil sie sich so kalt und klamm wie sie sich angefühlt hat nicht ins Bett legen wollte. Ins Bett, nicht in die Erde, die jetzt auch so feucht und klamm ist. Wobei die Ironie ist, dass sie ihre (fast) menschliche Temperatur eigentlich immer behält. Und vielleicht ist es auch nur Nostalgie, irgendein Reflex von früher, aus ihrem Leben, dass sie sich darum überhaupt Sorgen macht.

Lächerlich war es auch, zu denken, nach einer Mütze voll Schlaf wäre alles wieder besser. Das war auch früher so, als ein lebender Körper noch danach gestrebt hat, sich zu regenerieren. Aber als sie jetzt erwacht, ist dieses dumpfe Gefühl im Schädel immer noch da, und schlimmer.. es ist, als wäre der Schlaf etwas Zähes, das nicht einfach von ihr weicht sondern das sie erst auseinanderreissen muss, wie Plastikfolie, ehe sie daraus hervorkommt. Es kostet sie mehr als es sollte, und sie spürt es sofort.

"Oh nein.. nicht das." keucht sie schon fast, während sie sich aufsetzt und fast ein wenig aus dem Bett taumelt. "Nicht das schon wieder." Sie geht zum Fenster, schiebt die schweren Vorhänge beiseite, zieht die Rollläden hoch, die sie in ihrem Zimmer vor der Sonne geschützt haben. Sie erwartet/befürchtet schon, prasselnden Regen zu sehen, aber es ist gar nicht so schlimm.. und das ist zumindest ein Indiz, dass es sich lohnt zu zweifeln, denn damals, als der ewige Regen fiel, hat der nicht nachgelassen sondern wurde nur immer stärker.

Eins steht fest.. Zacharii ist noch nicht geschlagen, er dreht nochmal auf und bedient sich alter Tricks. Nicht aller, aber einiger. Sie muss hier raus und wieder was tun. Aber zuerst.. schreibt sie eine Nachricht an Silva. Es gibt da noch anderes unfinished buisness, das andere zuende bringen müssen:

Thomas Harder + Tänzer-Metis vergraben ca 50 m südlich Ruine.

Die wird hoffentlich wissen, was sie damit sagen will. Die Gangrel indes zieht sich erstmal an.. wetterfeste Sachen scheinen ihr angezeigt zu sein. Nur noch ein, zwei Holzpflöcke muss sie von der gestrigen, zerfetzten Jacke herüberretten.. keine Silbermesser mehr. Vielleicht kann sie sich ja irgendwann irgendwo Ersatz besorgen.. hatte nicht die Ravnos jede Menge Silberwaffen besorgt? Egal.. die Garou und Tänzer sind jetzt ihre geringste Sorge. Kapuze auf und hinaus ins Mißvergnügen...
 
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