Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul - oder vielleicht doch...?
Vielen Dank für den Link.
Gleich mal runtergeladen und durchgelesen:
Shattered Hope kommt in zwei Qualitätsstufen: schlecht (5MB) und gut (9MB)
Man kann eigentlich nur die gute Qualität empfehlen.
Das Werk umfasst 34 Seiten in schwarz/weiß.
Auf den ersten Seiten werden ein paar Grundregeln erklärt. Wie man die Würfel benutzt, was ein Talent ist, wie man Proben ablegt usw. der übliche Sermon, der dem Kenner des Warhammer Fantasyrollenspiels recht bekannt vorkommen dürfte. Die Regeln sind also brauchbar aber nicht neu (z. B. Ulrics Fury heißt dort Righteous Fury ist aber die identische Schaden-Nachwürfelprozedur usw.).
Dann beginnt das Abenteuer, das sich in drei Kapitel gliedert.
1. Kapitel: soziale Interaktion / Informationen sammeln
2. Kapitel: Reise / Fertigkeiten anwenden
3. Kapitel: Action / Kampf
In den Kapiteln werden nach und nach noch ein paar zusätzliche Regeln eingeführt. Das ist lernlogisch ganz gut gemacht.
Am Ende gibt es noch ein paar Listen mit Begriffserklärungen und 4 vorgefertigten Inquisitions-Charakteren.
Das Abenteuer ist nicht schlecht und führt den Neuling allgemein ins Rollenspiel und speziell ins Dark Heresy Rollenspiel ein, bietet aber für alte Hasen nicht wirklich viel.
Der Höhepunkt des Abenteuers (Kapitel 3) besteht aus einem Dungeonplan, der mit den Zahlen von 1 bis 11 versehen ist. Dort erforscht man nach alt her gebrachter D&D-Manier alle Räume, bis der Endgegner gefunden und das Abenteuer beendet werden kann.
Das Ganze ist eine runde Sache. Der Rollenspielneuling bekommt hier eine brauchbare Einführung und ein paar Stündchen gelungenen Spaß. Dafür dass es kostenfrei ist, bin ich überrascht über den Umfang. Das ist marketingtechnisch recht profesionell und wird bei Einführung eines neuen Rollenspiels selten in dieser Form geboten.
Die Aufmachung ist schwarz/weiß und sehr gut. Sauberes Layout, stimmungsvolles Design und schöne Grafiken/Illustrationen. Der Text ist gut, die Gliederung stimmig und sehr angenehm 'konsumierbar'.
Das Abenteuerkonzept beinhaltet verschiedene Aspekte des Rollenspiels und deren einfache Umsetzung in drei Kapiteln.
Das einzige was mir so gar nicht gefallen wollte ist der einfältige Dungeon-Crawl im letzten Kapitel, aber hier muss man einräumen, dass es sich um ein Produkt handelt, dass sich wirklich an die blutigen Anfänger richtet. Ein Kenner des Fantasyrollenspiels und des 40K-Universums wird in diesem Heft nichts Neues lesen. Anschauen lohnt sich aber bei Interesse auf jeden Fall.
Eine Antwort auf die Frage, warum man sich im Februar das Regelbuch kaufen soll, habe ich allerdings nirgends finden können.