[31.10.07] Gefühle sterben nicht mit dem Körper... (Delilah)

Feytala

Blutiger Unschuldsengel
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14. Juli 2006
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Tanja hatte auf der ganzen Rückfahrt nach Finstertal kein Wort gesagt. Sie hatte nicht gesprochen als das Taxi kam, nicht als sie einstiegen, nicht als irgendwelche wirren Besuchsvorschläge und Elysiumsdinge ausgetauscht wurden und auch nicht, als die anderen Vampire abgesetzt wurden, so dass sie mit Delilah alein im Auto saß, welches zur Kunstakademie fuhr. Nicht einmal die wieder aufgetauchte Finsterburg schien sie zu beeindrucken.

Nicht traurig oder wütend, sondern vollkommen emotionslos hatte sie aus dem Fenster gesehen, das Gesicht von ihrer Mentorin abgewand. Auch in den Gängen der Akademie hatte sie das Schweigen nicht gebrochen und auch nicht als sie das, für zwei Personen eigentlich zu kleine, Appartment betraten.
 
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Delilah war sich sehr wohl bewusst, dass sie Tanja heute Nacht mehr als nur eine Ohrfeige gegeben hatte. Sie hatte ihre Illusion zerstört, jemals wieder ein Mensch sein zu können. Da Delilah es jedoch besser wusste und erstrecht kein Magus mit seinen begrenzten Fähigkeiten dazu in der Lage war, hatte die Toreador ihrem Schützling diesen Traum zerstören müssen. Zudem wären Magi förmlich von Vampiren heimgesucht worden, hätten sie die Möglichkeit einen Vampirfluch aufzuheben.


"Komm Kleine. Heute Nacht sollten wir uns erstmal ausruhen." sagte sie vorsichtig, als sie die Wohnung betraten. "Wenn ich etwas für dich tun kann, lass es mich wissen."
 
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Tanja blickte sich langsam um und sah Delilah in die Augen. Es tat ihr tief leid, die Beherrschung verloren und die Toreador attackiert zu haben - Aber das konnte sie jetzt nicht sagen. Zu sehr nagten die Dinge an ihr, die passiert waren. Diese Magi waren zweifelsohne mächtig gewesen. Und grade weil sie so mächtig waren, warum sollten sie sich nicht einfach irgendwelchen nervigen Vampiren entziehen. Zudem, wieviele Vampire wussten schon über Magi Bescheid ?

"Ich denke, du hast heute genug getan, Delilah," sagte sie, nur mühsam die Traurigkeit unterdrückend.

Dann wandte sie sich um, so dass die langen Haare nur so flogen und verschwand in ihrem Zimmer. Der Schlüssel drehte sich von innen und die Caitiff warf sich aufs Bett um das Gesicht im Kissen zu vergraben und einfach über die Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und ihrem verfluchten Schicksal im speziellen zu heulen...

Sie wollte jetzt nicht vernünftig sein. Nicht logisch. Sie wollte jetzt einfach nur traurig sein, wütend... Sich nicht verstekken, weder in dieser kindlichen Naivität noch der selbstbewussten Neugier und Etikette. Sie war tief verletzt worden und das schlauchte...
 
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Tanjas Satz stach der Toreador ins Herz, wie es ein Pflock nicht besser vermocht hätte. Natürlich war die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber Delilah war sich sicher, dass es die richtige gewesen war.

Sie rief Tanja durch die geschlossene Tür zu: "Wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen."
Mit diesen Worten lies sie sich vor die Tür sinken und auch sie weinte leise Tränen der Verzweifelung. Sie hatte ihrer Kleinen nicht weh tun wollen und es würde viel Arbeit kosten, Tanjas Ansichten zu korrigieren.
 
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Es dauerte, bis Tanja sich beruhigte... Eins war es gewesen, als sie die Burg verlassen hatten, die nun verschwunden war. Oder doch erst 12 ? Früher gar ? Die Zeit schien nur ein sehr verschwommener Faktor in den letzten Ereignissen gewesen...

Zwei Uhr ging vorüber...

Dann erst hörte man leise Schritte von drinnen, der Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Tanja öffnete die Tür. Sie konnte kaum aus den himmelblauen Augen sehen, so verkrustet waren jene von geronnenem Blut, welches auch ihre Wangen verschmierte und einen Teil der Haare verklebte. Unter dem Arm hielt sie ihr Kissen, welches wirkte als sei ein Mord auf ihm begangen worden...

Sie blickte zu Delilah. Eigentlich hatte sie einfach vorbei gehen wollen, ins Bad. Das Kissen in den Wäschekorb knüllen, duschen. Aber sie hatte sich ausgeheult... Getrauert... Und war absolut sicher, dass es noch andere Möglichkeiten gab - Und sie WÜRDE sie erreichen... Einem Teil von ihr stach es ins Herz, Delilah so da sitzen zu sehen... Die sanfte Toreador, die humorvolle, die Wunderschöne. Die, die sie verteidigte, gleich einer Löwin ihr Junges, auch wenn sie selbst nicht wusste wie es weitergehen sollte... Die sie aufgenommen hatte. Vor dem sicheren Tod bewahrt. Die ihr das Singen nahe gebracht hatte und die eine Art besaß wie kein anderer...

Zögerlich streckte sie die zierliche Hand aus... Auch sie war blutig.
 
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Delilah nahm ihre Hand und ließ sich aufhelfen. "Ich weiß nicht mehr was ich machen soll." wisperte sie leise. "Ich habe immer versucht dich zu beschützen, Kleine. Das habe ich auch heute gemacht. Dieser Magus kann den Tod nicht besiegen. Niemand kann das."
Delilah machte Anstalten, Tanja zu umarmen, einfach fest halten und ihr Sicherheit zu geben.

Nach einer Weile fragte sie sanft: "Was hältst du davon, wenn wir zusammen zu einem älteren Vampir gehen und dort fragen, ob soetwas möglich ist? Dann wirs du nämlich genau diese Antwort erfahren, die ich dir schon gegeben habe."
 
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Out of Character
Das war erst in 2007 ...
 
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(Jau, ich habs mittlerweile auch verstanden, dass ich das Datum auf der Con falsch verstanden habe, man musses nun nicht in jedem Thread extra reinposten...)

"Doch," entgegnete Tanja. "Es gibt einen Weg. Es muss einen geben... Warum gibst du so einfach auf, Delilah ?"

Eine Pause. "Vieleicht... Bist du schon zu lange in diesem Dasein..."

Tanja zog sich etwas zurück. Ihr war jetzt nicht nach einer Umarmung... Nein, eigentlich war ihr schon dannach... Aber...

"Glaubst du, die sind allwissend ? Welcher Vampir den du kennst, kennt sich mit Magi aus ? Und welchem traust du genug ?"

Eine Pause.

"Wir... Wir könnten Helena fragen. Niemand weiss soviel über andere Übernatürliche wie sie. Zumindest niemand, den ich kenne."

Sie zögerte...

"Delilah... Ich weiss, du hast es gut gemeint und... Es tut mir leid, dass ich... Dass ich ausgerastet bin... Aber..."

Tanja schluckte.

"...das einzige Problem bestand darin, dass die anderen es gewusst hätten, wenn ich... Anders geworden wäre. Das ist nichts, was jemand wissen sollte. Trotzdem..."

Sie schlang die Arme um die Toreador und drückte sie an sich... Ihre Wange gegen die der Freundin lehnend.

"...wenn du nochmal deine Kräfte so gegen mich anwendest... Dann, dann... zerstört das alles zwichen uns. Verstehst du ? Woher soll ich wissen ob meine Gefühle für dich echt sind, wenn du..."

Sie verstummte... Und errötete.

"...also..."
 
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Delilah machte kurz Pause und schaute nachdenklich zu Boden.

"Tanja." Sie sah Tanja nun direkt an. "Dieser Magus hat mit uns gespielt. Dieser Magus hat unser Leben riskiert. Für eine Wette! Glaubst du wirklich, dass ich meinen größten Schatz, mein Herzblut in die Hände einer Person lege, die so unverantwortungsvoll mit Lebewesen umgeht? Zudem können auch Magi keine Vampirflüche lösen. Dazu haben sie einfach nicht die Macht." Sie schaute nun etwas reuig.
"Es tut mir leid, dass ich dich fortgejagt habe. Ich wollte dich nur beschützen. Vor dir selbst. Wenn du dem Magus geglaubt hättest, hätte er sonstetwas mit dir gemacht. Du hast dich nicht beirren lassen. Da MUSSTE ich was gegen tun. Ich verspreche dir, meine Fähigkeiten nicht gegen dich einzusetzen, es sei denn, dein Leben hängt davon ab. Ich will nicht, dass das zwischen uns kaputt geht, bestimmt nicht."

Delilah hatte Helena in ihren Armen und leise Tränen kullerten Delilahs Wangen herab. "Wenn du unbedingt willst, können wir zu Helena gehen und sie fragen. Okay?" Delilah wusste, dass Magi dazu nicht in der Lage waren. Daher war es auch kein Problem, Helena miteinzubeziehen. Delilah hoffte, dass Tanja ihr glaubte.
 
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Tanja entgegnete nichts... Sie war noch nicht bereit aufzugeben. Sie würde wieder Mensch werden. Oder zumindest wieder... Lebendig. Das musste gehen. Sie MUSSTE es einfach schaffen.

Aber sie verstand auch Delilah... Jene hatte zu viel Schmerz erlitten, zuviel Leid um noch zu hoffen, zu glauben...
Sie nickte auf die letzte Frage... In okkulten Dingen traute sie Helena O'Neil, ihrer Lehrerin, einfach vieles zu.

Doch noch etwas anderes beschäftigte sie.

"Dein größter Schatz...", wisperte sie... "Dein Herzblut..."

Tanja schmiegte sich an Delilah. Ihr Körper war etwas kühler als der eines Menschen und dennoch so viel wärmer als der einer Toten hätte sein dürfen... Die zierlichen Finger hielten sich am Rücken der Toreador, der goldene Schopf verdeckte ihre Schulter.

Und dann... Eher intuitiv... Fast schüchtern, ganz sacht...

Fühlte Delilah zarte Lippen, die ihre Wange trafen. Ein Kuss, so leicht wie das Streifen eines Schmetterlingsflügels und so leicht zu verpassen...
 
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Delilah umarmte Tanja zärtlich und erstarrte, als ihr Mündel sie küsste. Es war sehr schön, aber dennoch sehr bizarr in der Situation. Gerade noch war alles zerstritten gewesen, dann plötzlich harmonisch. Delilah wusste nicht, was sie tun sollte. Sie hielt Tanja einfach fest und bot ihr Wärme.

Out of Character
sry für den kurzen post, aber keine zeit.. :( müssen sowieso fertig werden...
 
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