[30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

rv122

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Die Sonne war wieder auf gegangen und auch wieder unter gegangen und Peter war immer noch am Leben. Was hatte er nun schon alles in dieser Gottverlassenen Stadt erlebt?! Mehr als einige Kainiten in 50 Jahren erlebten und doch war er noch am Leben, auch wenn er nicht mehr ganz der alte war.

Heute war diese Bestrafung und der Ravnos würde sich dies nicht entgehen lassen. Doch war bis dahin noch einige zu erledigen und so stand er schnell auf und kleidete sich ein.

Dann ging er in sein Arbeitszimmer und schaute gleich einmal nach, wie weit die Arbeiten an seinem Schlafzimmer waren. Die gestrige Sprinklerparty hatte noch ihre Spuren hinterlassen und es würde wohl noch viele Nächte dauern, eh alles trocken war und er zurück kehren konnte. Doch da er noch 4 weitere Zimmer hatte, war dies sein geringstes Problem.

Nun setzte er sich an seinen Schreibtisch und nahm sein Telefon. Es war an der Zeit jemanden anzurufen und einig Dinge zu klären. So wählte der Ravnos die Nummer von Enio Pareto und hoffte, dass sein alter Freund ihn nicht abschmettern würde. Daher nahm er auch sein Festnetz und hoffte, Enio würde diese Nummer erst einmal nicht erkennen.
 
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Da das Telefon sowieso momentan mehr in seiner Hand zu liegen schien als seine Dolche oder seine Knarren ging Enio natürlich an den Apparat. Irgendwann gewöhnte er sich ja vielleicht sogar noch daran als telefonzentrale Finstertals zu fungieren.

Auserdem gab es gerade viele Dinge zu klären und mit jedem Anruf konnte ja vielleicht sogar einmal nützliche Informationen eintrudeln... nicht nur neue Horromeldungen und schlechte Nachrichten. Nein... Enio war momentan warscheinlich nicht sonderlich gut auf Peter zu sprechen aber der Ravnos hatte einen Vorteil: er war Enio nicht mehr unterstellt und somit war dieser nicht mehr für die Scheiße verantwortlich die Peter baute. Aber immerhin war Enio noch Sheriff und hatte vor sein Amt mit mehr als nur leeren Worten auszufüllen. Daher waren die letzten Taten von Peter für den Brujah-Ahn nicht unbedingt so etwas wie ruhmreich gewesen und mehr schlecht für die Stadt als nützlich.

Aber egal... Enio ging ans Telefon und meldete sich unfreundlich wie eh und jeh. "Was gibts!"
 
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Da man nie an Enios ersten Worten erraten konnte, wie er sich heute fühlte, würde es sich also erst später zeigen, was los war.

So antwortete Peter freundlich und mit einer guten, aber vorsichtigen Stimmung in seiner Stimme.

"Hallo Enio, ich bins Peter. Wollte mal hören wie es dir geht und fragen, ob du heute ein wenig Zeit für mich hast? Es gibt doch noch einiges, was ungeklärt zwischen uns steht."
Ein Gespräch übers Telefon war immer ein wenig schwerer, als von Angesicht zu Angesicht, daher wollte der Ravnos sich lieber persönlich mit Enio reden.
 
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Huh? Peter? Ach ja... da hatte der Ravnos durchaus recht. Es gab in der Tat noch ungeklärte Dinge zwischen ihnen. Enio hatte im Moment andere Prioritäten um sich in letzter Zeit besonders viel Gedanken um sein Verhältnis zu Peter Crain zu machen. Da gab es noch sowas wie Zacharii oder die Garou in Finstertal und die boten genügend Ablenkung. Vielleicht würde heute Nacht sowieso alles den Bach runter gehen... also warum sollte er sich nicht auch noch etwas Zeit für Peter nehmen. Immerhin gab es ja auch noch eine reele Chance, daß der Ravnos noch eine nützliche Rolle in dem ganzen Spektakel spielen konnte. Sofern er es nicht vorzog rechtzeitig das Weite zu suchen.

"Hm... ne schlechte Nacht... aber vielleicht ist die auch nicht schlechter als jede andere. Hab hier noch einiges zu tun und mich noch mit einigen Leuten zu treffen. Wenn wir uns zusammensetzen, dann wirds wohl erst etwas später. Willst du ins Hammer kommen oder ist dir... neutraler Boden lieber. Das Cafe?" Es hörte sich vielleicht ein bißchen merkwürdig an von neutralem Boden zu reden. Es hatte etwas von Friedenverhandlungen. Lagen sie denn etwa im Krieg miteinander? Oder war das nur so daher gesagt? Nun... immerhin schien der Brujah-Primogen bereit dazu sich mit Peter zu treffen.
 
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Neutraler Boden!? Entweder war es ein Scherz oder Enio war noch saurer als Peter gedacht hatte. Doch der Ravnos würde hier nicht auf neutralen Boden hoffen. In der Planung zum Hammer war er schließlich auch ein wenig involviert gewesen und da er leider die erste Party verpasst hatte, würde er sich nun einmal den Schuppen anschauen.

"Das Hammer hört sich gut an. Ich bin mir sicher, dass wir keinen neutralen Boden brauchen und ich habe mir das neue Hammer noch nie angeschaut, wenn keine Bauarbeiter drinne waren.

Wie sieht also deine Zeit aus? Von mir aus können wir uns in einer Stunde treffen. Was sagst du dazu?" Peter hoffte Enio noch vor der Bestrafung zu sehen, denn danach würde die Zeit sicher knapp werden.
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Ach richtig! Peter war ja bei der Einweihungsfeier des Hammers überhaupt nicht dabei gewesen. Na dann war es vielleicht ja nicht schlecht wenn sie sich hier trafen. Terminlich würde das zwar alles recht eng werden aber was juckte es Enio schon großartig falls der Ravnos eine Weile warten mußte. Das Treffen mit den anderen Ältesten, Meyye und Cat ging jedenfalls vor. Immerhin würde das bestimmen wie die Nacht weiterhin verlaufen würde.

"Paßt! Ich kann nicht versprechen das ich es in einer Stunde schaffen werde aber letztendlich kann ich dir eh nicht so genau sagen wie der ganze Abend verlaufen wird. Falls ich noch beschäftigt sein sollte kannst du dir ja schon mal die Bude hier anschauen. Ich werd Philipp Keller bescheid geben... dann führt er dich ein bißchen rum. Vor 22:00 Uhr ist hier eh kaum was los. Also... bis nachher dann."
 
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"Gut bis dann." Damit legte der Ravnos auf und lehnte sich erst einmal zurück.

Das war ja jetzt nicht mal so schlecht gelaufen. Hoffentlich wird das Treffen einige Dinge kläre.

So atmete Peter erst einmal durch.

Out of Character
Thread frei gegeben ;)
 
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Out of Character
im Prinzip können wir hier doch weiterspielen oder?
 
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Out of Character
Eldrige will dich noch anrufen und hat mich gebeten, ihm den Thread zu geben^^
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Enios Nächte wurden hektischer, das konnte man wohl mit Fug und Recht behaupten. Viel Zeit blieb ihm da nicht für große Grübeleien. Dabei gäbe es eine Menge, über das der alte Brujah nachdenken hätte können. Über seinen Freund Peter vielleicht und darüber das seine neuen Pflichten ihn vor die Wahl stellen mochten ob er seinen Weg so weiter ging, auch wenn dabei frühere Weggefährten auf der Strecke blieben, oder ob er ihre Bande über sein Amt stellen würde. Darüber das es einsam war an der Spitze und immer einsamer wurde, je weiter man hoch kletterte.
In wenigen Nächten hatten sich aufwühlende Dinge entwickelt und der Turiner hatte bereits einige Male festgestellt, dass sich ein neuer Blickwinkel in sein Denken geschlichen hatte. Eine gewisse Milde, die ihn nachgiebig hatte handeln lassen, wo früher nur kalte Berechnung gewesen war. Er selber hätte über sich gesagt das er möglicherweise weich wurde auf seine alten Tage. Zumindest früher hätte er das gesagt. Heute war da dieser Kern aus Wärme und Güte in ihm, der ihm trotz aller nagenden Zweifel eine Ahnung davon zuflüsterte was gut und was richtig war und was nicht. Menschlichkeit, Gewissen, Moral, egal wie man es nannte, der Brujah war innerlich gewachsen. Etwas das in seinem Zustand der ewigen, untoten Stasis eigentlich paradox sein sollte.
Aber da war mehr. Eine gewisse Sensibilität war damit einhergegangen, die ihm schon manches mal Ahnungen zugeraunt hatte. Er selber war mit Sicherheit am erstauntesten darüber gewesen, wenn er plötzlich um Dinge wusste die völlig außerhalb dessen lagen was die so genannte 'alltägliche Welt' sein sollte.

Vielleicht war es genau dieses neue Gespür, das ihn plötzlich aufmerken ließ. Es war ein Gefühl, wie ein kleiner, siedend heißer Punkt im Hinterkopf, als würde ihn eine glühende Nadelspitze berühren. Die Gewissheit nicht mehr alleine zu sein, überflutete ihn einen Sekundenbruchteil bevor er die kratzende Stimme hinter sich hörte, die wie eine zornige Plattennadel über eine schartige Glasplatte kreischte.

Guten Abend Sheriff. Haben sie uns vermisst?

Wie immer schlängelte sich ein Timbre aus bitterem Sarkasmus um die Worte. Wenn sich Enio umwandte, würde er seinen Deputy sehen können. Die schmutzige, gebeugte Gestalt sah aus wie immer. Ein Haufen zusammengewürfelter, dreckiger Kleidung, mit einer dunklen Kapuze aus deren Schwärze nur eine Stimme zu hören war und in der irgendwo ein verdrehter, entfernt humanoid geformter Körper steckte.
Er hielt Jenny in seinem Arm und sie war es, deren Anblick einem einen Schreck in die Glieder fahren konnte.

Der Nosferatu hatte seine Tochter in eine alte, graue Decke gehüllt und hielt sie damit scheinbar schützend zusammen. Der zerfranste, löchrige Lappen verbarg wahrscheinlich Schreckliches, denn die kleine Caitiff sah ausgemergelt aus. Ihre Haut hatte einen gräulichen, ungesunden Ton und spannte sich wie ledriges Pergament über ihre viel zu weit hervorragenden Knochen. Deutlich zeichneten sich im Licht von Enios Büro die Schatten ab, die ihre Schlüsselbeine warfen und ließen ihr Gesicht hager und hart wirken, mit seinem sich momentan viel zu deutlich abzeichnenden Wangenknochen und den tief in ihren Höhlen versunkenen, dunkel beringten Augen. Einzig ihre Augen glühten immer noch so intensiv wie Pareto sie in Erinnerung hatte. Vielleicht hatte sich der eine oder andere Riss hineingeschlichen, aber noch war dieses lebendige Funkeln da.
Bemerkenswerterweise,mochte ihr erbarmungswürdiger Zustand in Enio das Bedürfnis wecken sie zu berühren und zu spüren wie stark sie verletzt war. Wenn sich nicht zuerst seine Wut über die blöden, theatralischen Auftritte Lurkers als erstes durchsetzen würde. Vielleicht würde er sich auch dabei erwischen erleichtert zu sein? So oder so, die beiden Spione waren zurück.
 
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Niemand war es wohl mehr bewußt als Enio selbst wie sehr er sich doch verändert hatte. Manchmal war es schmerzhaft und hinderlich... aber oft genug wurde die Veränderung wie ein alter Freund willkommen geheißen. Ein Freund, der einen vor langer Zeit verlassen hatte, zurückgelassen auf den vielen Schlachtfeldern des Lebens, die man fast immer unfreiwillig betreten hatte und die einen jede Nacht ein Stück weiter sterben liesen. War das überhaupt noch möglich? Weiterzusterben obwohl man doch längst tot war? Wer sollte das beser wissen als ein altes Kainskind, das einst noch eine gewisse Nähe zu der alten Menschlichkeit gehabt hat aber mit jedem Jahr das verging, jeder Greultat, die begangen wurde, diese Menschlichkeit Stück für Stück von sich abgeschält hat. Wie eine alte Zwiebel, die zum Schluß nur noch aus einem verdorrten und ungenießbaren Kern besteht. Eine Frucht, die keiner mehr haben will und eigentlich für nichts mehr zu gebrauchen ist.

Aber manchmal kam das Gewissen wieder zurück. Die Erinnerung wie es einst war als das Blut noch durch den Körper flos und das Herz noch geschlagen hat und nicht nur dazu da war den Körper an dieser Stelle nicht einfallen zu lassen. Enio hatte die letzten Nächte viel über sich selbst gelernt... und er hatte trotz der wenigen Nächte genügend Zeit gefunden um zu bereuen. Wie lange mochte das anhalten?

Zunächst wollte der Brujah dem Gefühl nicht viel Bedeutung beimessen als er sich beobachtet vorkam. Wer sollte hier schon einfach so eindringen können? Aber die Nächte waren misteriös genug um solch ein Gefühl völlig zu ignorieren. Deshalb regte sich Enio bereits aus seiner Bewegungslosigkeit bevor Lurker ihn ansprach. Zu spät um nicht doch überrascht zu werden aber auch rechtzeitig genug um nicht falsch zu reagieren. Der Sheriff fuhr herum und stieß dabei den Stuhl um. Es gab einen kleinen Rums als das Möbelstück zu Boden fiel. Gleichzeitig entfuhr Enios Mund ein Wort... ein Name. „Lurker!“ Enio schrie nicht aber der Name kam doch hart über seine Lippen. Nicht wütend… eher überrascht und ja… vielleicht sogar ein bißchen erfreut.

Dann nahm Enio das Bündel wahr, daß der Nosferatu bei sich trug. So trotzig, so hart und stark sie auch immer wirken mochte, wirken wollte... so zerbrechlich und zart wirkte sie jetzt auf den Armen des Verborgenen. „Jenny...“ Was war nur mit dem ollen Brujah los? Brachte er nicht mehr über seine Lippen als Namen? Als ob man sich zuerst vorstellen mußte damit jeder im Raum wußte wie er selbst hieß. Jennys Namen hatte der grummelige Italiener jedoch anderes ausgesprochen als den des Nosferatu. Weich, zögerlich... vielleicht ein bißchen ängstlich. Es dauerte ein klein wenig bis Enio sich selbst sicher war, daß die Caitiff nicht vernichtet war. Eigentlich doof der Gedanke... wäre sie dem endgültigen Tod bereits gegenübergetreten würde sie sicher nicht so in Lurkers Armen liegen sondern schon längst vor sich hin faulen oder sogar nur noch Staub von sich übrig lassen. Manchmal waren Gefühle eben schneller als Gedanken. Eigentlich fast immer.

Ja... die Spione waren wieder da. Gleichzeitg wurde Enio wieder bewußt was für eine Scheißidee es war sie überhaupt erst dort hin zu schicken. Aber das war Schnee von gestern. Enio trat näher heran und sah auf die kleine zerbrechliche Gestalt in Lurkers Armen. Er wagte es aber nicht sie zu berühren... war sich noch nicht einmal sicher ob er das wollte. Dem Gesicht von Enio konnte man trotzdem kaum ablesen was er gerade dachte oder empfand. Es war warscheinlich einfach schon zu lange gewöhnt immer gleich auszusehen. Es wirkte ein bißchen unsicher und unbeholfen wie der Turiner so dem Verborgenen mit seiner Adoptivtochter gegenüberstand. Man hätte meinen können Enio wußte nicht so recht wie er sich verhalten sollte und das seine Hände hin und hergerissen waren zwischen einfach am Körper herunterzuhängen und nach Jenny zu fassen... sie Lurker aus den Armen zu nehmen und vielleicht selbst in die Arme zu nehmen. Aber nein... soweit war Enio nicht.

„Hat sie schon Vitae zu sich genommen?“ Eine komische Frage und irgendwie deplaziert. Vielleicht nicht der sinnvollste erste zusammenhängende Satz des Brujah-Ahn aber dennoch hatte es den Anschein als ob sich Enio keinerlei Gedanken darüber macht wie Lurker eigentlich hier herein gekommen war oder das er sich sogar darüber ärgern würde so kalt erwischt worden zu sein und abermals Opfer eines der dramatischen Auftritte von Lurker geworden zu sein.
 
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Ein Funken Leben trat ihn den trüben Blick der jungen Hamburgerin und mit sichtlicher Anstrengung sah sie zu Enio hinüber. Ein schwaches Grinsen trat auf ihre Lippen und auch wenn allein diese kleine Bewegung bereits sichtlich anstrengend für sie war, so hatte der Ausdruck nichts an seinem alten Spott eingebüßt. Als sie sprach klang die Stimme schwach, ihre Worte waren jedoch klar umrissen und gut verständlich.

"Sie hat Darling! Aber nur Ratten und was Vater auf die Schnelle so besorgen konnte. Geht mir auch besser als ich aussehe. Stehen ist halt schwer, die Mistsau hat mich beinahe halbiert! Heilt einfach nicht der Scheiß, ich kann echt machen was ich will."

Sie sah mühsam zu Lurker hoch und auch ohne Worte war unmißverständlich klar, das sie ihn darum bat das er sie absetzen möge. Ein Stuhl, ein Sessel, eine Tischplatte, was auch immer. Hauptsache diese leicht erniedrigende Situation gewann etwas an Würde. Ihre wachen Augen wandten sich wieder dem Sheriff zu.

"Ich hätte den Wichser beinahe erledigt, weißte! Du... du hättest das sehen sollen! Mit dem Schlag hätte ich ein Loch in nen scheiß Bunker gekloppt, ...echt Mann! Volltreffer, mitten in die haarige Schnauze. Ich hab sogar gespürt das ewas in ihm zerbrochen ist, hat aber nicht gereicht...?"

Kurz loderte etwas ähnliches wie Wut auf, dieses Gefühl hielt sich aber nicht lang. Der Zorn wich und machte Platz für neuen Spott, dieser aber versteckte etwas das wage an Zärtlichkeit erinnerte. Die Mundwinkel breiteten sich.

"Hab mir nen Kuss verdient Pilger, findste nich'?"
 
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Es war interessant zu beobachten wie der Italiener die Fassung verlor und dann wieder gewann. Wenn sein Mienenspiel auch eine unergiebige, sauertöpfische Maske war, seine Körperhaltung und seine Stimme zeigten für einen Beobachter wie den Nosferatu deutliche Zeichen. Bemerkenswerterweise nickte Lurker, als wäre er zufrieden mit dem was er sah und hörte. Den Sheriff mochte das Gefühl überkommen einen Test bestanden zu haben.
Ein wenig gestelzt kam nur der Ausdruck 'Vitae' für Lurker daher. Ob sie 'Vitae' bekommen hatte? Sie hatte Liter weise Blut gesoffen und eingeflößt bekommen. Er hatte seine Tochter als blutiges Bündel in seiner alten Zuflucht mit dicken Ketten fixiert und sie so mühsam aufgepeppelt. Eine ganze Nacht lang hatte es gebraucht, bis sie aufgehört hatte zu toben und sich gegen ihre Fesseln zu werfen, mit einer Kraft die gereicht hätte einen verdammten Bus anzuheben. Erst an diesem Abend war, zusammen mit dem Fluch des Unlebens, wieder ihr Verstand zurückgekehrt. Ein hatte ihr genug gebracht das sie so aussah wie der Sheriff sie nun sah. Er lupfte eine kahle Augenbraue, als er das verharmlosende Wort das Pareto anstelle des banalen Wortes 'Blut' nutze, abwog.

So pingelig plötzlich?

Er hätte gedacht das seinem Gegenüber die paar Menschen die über die Klinge gesprungen waren um seine Tochter zu ernähren nicht mehr als ein Fingerschnippen bedeutet hätten. Er würde das beobachten. Wie er alles immer beobachtete.
Also verzichtete Lurker auf einen bissigen Kommentar wie 'sie hat ganze Familien ausgelöscht um wieder auf ihren zwei Beinen stehen zu können' und nickte nur auf Jennys Ausführungen.

Nur deswegen? Oder nicht vielleicht eher damit Stray nicht damit konfrontiert wird was du getan hast?

Der Nosferatu runzelte die Stirn im Schatten seiner Kapuze. Das abartige Ding in ihm, das immer so gerne mit der Wahrheit um sich warf verunsicherte ihn. Wie so oft. Er half seiner Tochter Platz zu nehmen um eine weniger würdelose Haltung einnehmen zu können.

Ich tue das für sie...wie alles.

Nervös trippelte er ein wenig auf der Stelle.

Oh..achso...wie praktisch...nicht das noch jemand denkt, du verheimlichst ihr gewisse Dinge, weil du an ihrer Sorge um diese Menschen im Wald gemerkt hast das die Fleischlinge ihr etwas bedeuten und du dir nun Gedanken machst, dass sie dich verabscheut, wenn sie mitbekommt was du zu tun in der Lage bist. Nein...sicher nicht, du tust das zu IHREM besten...niemals für dich.

Was hatte der Turiner geantwortet? Der Kopf des Noferatu ruckte kurz hin und her, als er die letzten Sätze seiner Tochter hörte. Nein, Enio hatte noch nichts weiter gesagt.

Halt die Klappe...und konzentriere dich.
 
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Enio belies es vorerst bei wortloser Kommunikation. Er sah abwechselnd und immer noch ein wenig unsicher zu Jenny und Lurker. Nein... Enio war eigentlich nicht der Typ zu dem man kam, wenn man gerade mal so lose an einem Stück hing. Er war eher der Typ zu dem man kam, wenn man bei bester Gesundheit war und daran krampfhaft etwas ändern wollte. Aber vielleicht hatte sich auch daran etwas geändert und mehr als dem Brujah überhaupt bewußt war.

Nachdem Jenny mit sprechen begonnen hatte entspannte sich Enio ein wenig. Sie hatte also ihr Mundwerk noch lange nicht eingebüßt. Wenn es mal soweit kommen würde müßte man sich wohl ernsthafte Sorgen machen. Der Italiener rang sich sogar ein relativ warmherziges Lächeln ab. Der fremde und ungewohnte Ausdruck auf dem Gesicht des Brujah-Primogen war so manchem vielleicht sogar mehr Wert als ein Kuß und warscheinlich wäre Enio selbst ein leichter Schauer über den Rücken gelaufen, wenn er sich so gesehen hatte. Aber das Lächeln verschwand auch wieder ziemlich schnell.

Enio hob den umgeworfenen Bürosessel wieder auf und stellte ihn so hin, daß Lurker die Caitiff eingermaßen bequem hinsetzen konnte. „Na dein Mundwerk hat ja anscheinend nicht sonderlich darunter gelitten und ist noch 1A in Schuß.“ Enio blieb dicht bei Jenny stehen... machte jedoch entäuschender Weise keinerlei Anstalten ihr tatsächlich einen Kuß zu geben und überging das Thema einfach. Jenny wußte schon ganz genau wie man den Alten ein wenig in Verlegenheit brachte. Er war zwar auch nicht unbedingt auf den Mund gefallen aber bei solchen Themen fehlten ihm fast immer die Worte. Mit einem kurzen Seitenblick auf den Nosferatu beugte er sich ein wenig zu Jenny hinab und legte seine Hand auf ihre Wange. Es hatte leider nicht so viel von Zärtlichkeit sondern eher wie wenn man bei bei einem kleinen Kind prüft ob es Fieber hat und sich heiß anfühlt. Die Berührung war auch wensetlich länger als das man sie flüchtig nennen konnte oder sie nur als ein sanftes Streicheln durchgehen konnte. Der Nosferatu würde vielleicht wieder etwas mißtrauisch werden und sich seine eigenen Gedanken über das machen was der Turiner hier praktizierte. Einerlei... es wirkte auf jeden Fall ungewöhnlich.

Für Enio selbst war es mitlerweile schon fast ein Zwang geworden und es hätte ihn eine ungeheure Anstrengung gekostet sich nicht seinen jüngsten Ambitionen als Heiler hinzugeben. Er mußte einfach wissen wie es Jenny ging und dazu waren ihm seine neu gewonnen Fähigkeiten gerade recht. Fie Fähigkeiten und Kenntnisse der Dreiäugigen waren schon sehr sonderbar aber was für Enio immer noch am merkwürdigsten war, war die Tatsache, daß er immer wußte was zu tun war aber keinen Schimmer hatte warum und woher er das wußte, obgleich ihm natürlich klar war wie er dazu gekommen war Einblicke in diese Dinge zu haben. Man konnte es Vitae oder einfach nur Blut nennen... den mystischen Eigenschaften war es egal... sie scherten sich nicht um Ausdrücke oder Namen.

Enio nahm seine Hand wieder von Jennys Wange. Langsam und ohne Hast. „Der Werwolf hatte nur einen guten Tag und ein Scheißglück. Ansonsten würdest du jetzt schon ne nette Zahnkette um den Hals tragen und wir hätten einer dieser Irren weniger in der Stadt.“ Vielleicht war das eine komische Art und Weise jemandem Mut zuzureden oder ihn zu loben... Enio mußte in solchen Dingen vielleicht auch noch etwas lernen. Jedenfalls wußte er jetzt was er wissen wollte. Er kannte die Verletzungen von Jenny und wußte wie weit sie noch davon entfernt war um wieder komplett hergestellt zu sein. Der Brujah wandte sich an Lurker. Enio wollte tatsächlich gar nicht wissen was der Verborgene alles getan hatte um für die Caitiff Blut zu beschaffen. Es würde Lurker warscheinlich sehr wundern wie viel ihm das Leben der Menschen tatsächlich bedeutete und wie weit weg Enio mitlerweile wieder war in die Monströsität abzudriften. Aber das würde auch nie bestandteil einer Unterhaltung zwischen Enio und Lurker werden. Ganz sicher!

„Lurker. Sie wird noch einige Zeit brauchen bis sie wieder voll auf dem Damm ist... aber das brauche ich ihnen ja nicht zu sagen. Ich bin in der Lage ihr zu helfen aber dazu...“, Enio zögerte. Es war offensichtlich das er bemüht war die richtigen Worte zu finden. „Dazu muß ich sie bitten für einen kurzen Augenblick den Raum zu verlassen.“ Enio hob sofort die Hand um eine Erwiederung Lurkers sofort im Keim zu ersticken. Er wußte was der Nosferatu gerade dachte. „Ich werde ihr kein Blut von mir geben... das verspreche ich ihnen. Es ist kompliziert und ich werde erst gar nicht versuchen es ihnen zu erklären. Aber wenn es tatsächlich etwas geben sollte, daß und drei... verbindet.“ Es klang alles ein wenig abgehakt und ganz und gar nicht wie ein wohl überlegter und gut durchdachter rethorischer Vortrag. „Dann bitte ich sie mir einfach zu vertrauen. Sie werden merken wenn ich sie belogen haben sollte. Da bin ich mir absolut sicher.“

Da war es wieder das Wort. Vertrauen! Lurker würde für diese Sache über seinen Schatten springen müssen. Es gab einen Pluspunkt für den Brujah-Ahn, den der Verborgene hoffentlich nicht übersah. Enio hätte sich einfach dem alten Trick seines Clans bedienen können und seinen Worten ein wenig emotionalen Nachdruck verleihen können. Lurker hätte es plötzlich für eine gute Idee gehalten Enio und Jenny ein bißchen alleine zu lassen und wäre gerne kurz nach drausen gegangen. Aber der Nosferatu mußte merken, daß er keinesfalls beeinflusst worden war. Zu sehr pochte das Mißtrauen an die Tür und zu grotesk war die Vorstellung Jenny jetzt einfach mit Enio alleine in diesem Raum zu lassen und wie ein Fremder drausen vor der Tür zu warten. Aber Enio schien auch nicht der Typ zu sein, der seine Hilfe leichtfertig und inflationär jemandem anbot. Konnte er Jenny wirklich helfen? Wenn ja... wie?

Was würde Lurker machen?

Out of Character
Onkel Doktor mit Valeren 1 um zu erfahren wie weit Jenny noch verletzt ist
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

"Danke für die Aufmunterung Pilger! Ich werde mich irgendwann nochmal an so'nem Vieh versuchen! Darauf kannste wetten!!"

Sie grinste frech und mit unerschütterlicher Überzeugung in den Augen.

Wie schwer es doch manchmal sein konnte.
Jenny hatte nie ernsthaft daran geglaubt das Enio auf ihre kleine Anmache eingehen würde. Sie mochte ihn ja grade weil er über derartige Dinge erhaben war. Das er sie mochte stand außer Frage, aber wenn er sich irgendwann geben würde wie ein verliebter Teenager, hätte sie nicht viel mehr für ihn übrig als bitteren Spott.
Sie grinste kurz bei dem Gedanken.
In der Welt der Untoten war kein Platz für derartigen Gehfühlskram und der tote Körper verlangte glücklicherweise auch nicht mehr danach. Jenny war das nur recht, wann immer sie sich an derartige Dinge erinnerte, wollte sie nur den Anblick ihres Ehemanns vor Augen haben, das war sie ihm verdammt nochmal schuldig.
Trotzdem kniff ihr der kleine Unhold Sehnsucht ins Herz, die Berührung des Brujah blieb natürlich nicht gänzlich ohne Wirkung. Der Körper mochte nicht mehr nach gewissen Dingen verlangen, dass Herz jedoch hatte nie aufgehört zu fühlen. Jenny biß sich ärgerlich auf die Zunge, sie wollte verdammt sein wenn der Miustkerl etwas davon mitbekam.

"Ich vertraue ihm Vater!"

Es war der verletzten Caitiff gleichgültig was der Sheriff mit ihr vorhatte, wenn er mit ihr alleine sein wollte war das vollkommen in Ordnung. Allerdings wusste sie das auch Lurker ihm vertraute, ohne dies wären sie beiden nie in das Reich der Garou vorgedrungen, ohne dies wären sie nie wieder hergekommen.
Sie waren doch hier grade weil sie ihm mehr vertrauten als irgend jemandem sonst außerhalb der Familie.
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Vertrauen war eine Währung die der Nosferatu nun überhaupt nicht wechseln konnte. Seine Haltung wurde auf Enios Einwand hin auch direkt ein wenig steifer und ablehnender. Jennys Einwand das sie dem Italiener ja ach so sehr vertraute würde da auch nichts ändern. Seine Tochter hatte auch gedacht es mit so einem Wermonster aufnehmen zu können. In ihrer Impulsivität neigte sie nun mal zu Fehleinschätzungen. Etwas das Lurker nicht passieren sollte. Sollte Pareto ihr Erscheinen im seinen Büro ruhig als große Vertrauensbekundung verstehen. Die Tatsache das er hier beim Sheriff erschienen war, anstatt im Büro der Seneschall, war berechnend. Gerade in den letzten Nächten waren seine Pläne immer konkreter geworden. Wenn der Prinz wackeln würde, dann war Lurker bereit. Die Bitte des Sheriff aber war absurd und einfach zu viel verlangt. Vor allem nach dem, was geschehen war.
Sein Blick schoss zwischen Stray und dem Turiner hin und her. Ein wenig konnte man den Eindruck gewinnen, dass er witterte. Er hob einen seiner Finger und richtete ihn auf den Brujah. Es vergingen einige Sekunden in denen das Kleiderbündel einfach so verharrte. Schließlich ließ er den Finger wieder sinken, sah noch einmal kurz zu seiner Tochter hinüber und durchmaß dann den Raum mit ein paar schnellen Schritten. Er öffnete die Türe und sah zu Enio hinüber. Zumindest richtete sich die Öffnung seiner Kapuze in dessen Richtung.

SIE vertraut ihnen... ich bin mir noch nicht sicher.

Nur damit hier keine Missverständnisse aufkamen. Die Türe schloss sich und der Nosferatu verschwand. Fürs Erste.
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Jennys Reaktion war so wie Enio es vermutet hatte. Es hätte ihn ein wenig gewundert, wenn sie plötzlich argwöhnisch geworden wäre und ihm niedere Motive unterstellt hätte. Das sie ihm vertraute lag aber vielleicht nicht nur an einem gewissen Bund, den sie und der Brujah-Ahn irgendwie eingegangen waren, sondern eventuell auch daran, daß die Caitiff – so mies sie auch in der Vergangenheit behandelt worden war – immer noch nicht mit all der Niederträchtigkeit, die die Untoten in der Nacht verbreiten konnten vertaut war und womöglich noch nie genug von einem Ahnen beachtet worden war um eine Rolle in dessen Ränkespielchen und perfiden und langfristigen Plänen zu spielen. Letztendlich spielten solche Gedanken für Enio keine Rolle. Eigentlich war es eh ein wenig verrückt von ihm Jenny heilen zu wollen obwohl er doch selbst in den letzten Nächten viel Blut für seine eigene Heilung verwenden mußte. Wäre das nicht der Fall gewesen würde er seiner Gegenüber warscheinlich sämtliche Wunden beseitigen können und sie wieder voll einsatzfähig machen. So aber mußte er ein wenig haushalten und konnte warscheinlich nur für ein besseres Wohlergehen sorgen.

Ob es nun schlau war oder nicht... der Italiener mußte ihr einfach helfen. Nicht nur weil er sich selbst ein wenig die Schuld an dem ganzen Einsatz von Lurker, Roxana und Jenny gab, sondern hauptsächlich weil hier jemand vor ihm saß, der Hilfe benötigte und verletzt war. Verrückt! Es war total verrückt! Hätte er sich vor ein paar Wochen noch einen Scheiß darum gekümmert ob jemand verletzt war oder sich sogar in einen Aschehaufen verwandelte... so sehr kümmerte es ihn nun seine medizinischen Kentnisse einzusetzen und dem Heilen einen Großteil seiner Aufmerksamkeit zu widmen. Als wäre er bessen davon. War er es vielleicht sogar? Eine beschissene Frage war das. Was mache ich nur hier?

Kommentarlose Blicke folgtem dem Nosferatu nach drausen. Enio nahm es Lurker nicht übel, daß er ihm nur wiederwillig ein Stück seines Vertrauen schenkte oder zumindest sich Gedanken darüber machte. Enio konnte von sich auch ganz bestimmt nicht sagen, daß er dem Verborgenen vorbehaltlos vertraute. Ganz und gar nicht. Aber das war jetzt nebensächlich. Enio stand vor Jenny und saß sie auf eine unergründliche Art an, die der Caitiff vielleicht doch noch ein Rätsel aufgeben würde. Auf was wartete Enio blos? Aber natürlich... da war noch das Auge. Jenny durfte es auf keinen Fall bemerken. Das zu vermeiden war einfach. Seine erweiterten Fähigkeiten in der Kunst das zu verschleiern was nicht gesehen werden sollte erlaubten es dem Brujah-Primogen ein anderes Aussehen anzunehmen. Aber am einfachsten war es sein eigenes Aussehen anzunehmen. Enio konzentrierte sich einen Moment und besann sich auf die ebenfalls neugewonnene Fähigkeiten. Die Verwandlung war für Jenny nicht zu erkennen, da sich der Brujah die Maske von sich selbst überstreifte. Falls Jenny Fähigkeiten in der Disziplin Auspex seinen eigene in der Kunst des Verbergens und Maskierens nicht übersteigten, würde es ihr unmöglich sein, das dritte Auge auf Enios Stirn zu erkennen. Das Zeichen der Salubri!

Endlich war Enios Aufmerksamkeit wieder auf Jenny gerichtet. Wo auch immer er gerade mit seinen Gedanken gewesen war... er war wieder bei ihr. „Ihr werd dir jetzt kurz an die Wäsche gehen Shugar-pie. Ich geh mal davon aus, daß dich das nicht stört.“ Woher wußte er eigentlich wo sie verletzt war? Jedenfalls wußte er es, denn er beugte sie wieder über sie und legte seine Hände an ihre Hüfte und begann ihr T-shirt nach oben zu schieben. Sehr erotisch und prikelnd das Ganze... wenn man es aus einer anderen Sicht als der des Heilers sah. Aber Enio war nicht daran interessiert Jenny Reize gänzlich blos zu legen. Das Shirt stoppte kurz bevor es über ihre Brüste gezogen wurde. Etwa schade?
Der Italiener vergeudete keinen Blick auf die eigentliche Verwundungen der selbsternannten Anarchin... er wußte wo sie verletzt war und wie stark.

Dann begann es. Unabhängig wie sehr Jenny die Berührungen des raubeingen Brujah auch gefielen, das Gefühl das seine Hände ausstrahlten wurde mit einem mal wohlig und sie strahlten eine kaum zu ignorierende Wärme aus. Eine Wärme, die den Untoten doch so fremd war und zu der sie eigentlich nicht mehr in der Lage sein sollten. Enio selbst wirkte sehr konzentriert und ein Stück weit abwesend. Nein... er machte das ganz bestimmt nicht um Jenny zu begrapschen. Seine Berührungen fühlten sie dafür viel zu sanft an und seine Hände waren für den zerschundenen Körper von Jenny eine wahre Wohltat. Der Turiner spürte regelrecht wie sich das dritte Auge auf seiner Stirn öffnete und er sehen konnte. Nicht wie mit den anderen beiden Augen. Das dritte Auge sah viel tiefer in die Welt hinein und Jenny körperliche Hülle bereiteten ihm kein Hindernis. Energie wollte fliesen... Kraft wurde übertragen... und das Auge blickte in die Seel von Jenny und Enio gleichermaßen. Der Effekt setzte sehr schnell ein und man konnte fast zusehen wie der Leib der dunkelhaarigen und sonst so spröden Frau zu heilen begann. Das körperliche Befinden von Jenny änderte sich und sie mußte feststellen, daß die Heilung in der letzten Nacht, selbst durch Unmengen von Blut, nicht so schnell gewirkt hatte als das was Enio da gerade machte. Woher zum Teufel konnte dieser Bastard das nur? Warscheinlich war es im Moment für Jenny egal, da sie einfach nur das warme und angenehme Gefühl von Enios Hände genoß. Selbst wenn sie auf Schmerzen stand... es war trotzdem immer wieder schön wenn sie aufhörten.

Aber nichts geht ewig... auch wenn so manch ein Kainskind anderer Meinung war. So schön und erholsam es auch war... es endete damit, daß Enio seine Hände wieder von ihrem Bauch nahm und sanft ihr T-Shirt wieder nach unten streifte. Er bleib aber über sie gebeugt und stützte sich links und rechts an den Armlehnen ab. Ihre Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt und Enio sah sie eindringlich und ernst an. „Mit dem was ich gerade getan habe, solltest du nicht hausieren gehen. Es ist selten das jemand von den wandelnden Leichen, die wir halt nunmal sind, so etwas kann. Betrachte es als unser kleines Geheimniss. Es gibt da drausen genug Wichser, die würden mir das Fell über die Ohren ziehen wollen, wenn sie wüßten das ich so etwas kann. Ich denke du verstehst!“

Wieder wurde eine Verbindung hergestellt. Wieder wurden die Vertrautheit etwas engmaschiger. Und wieder wurde Enio ein Stück weit angreifbarer für Jenny Färber. Enio hoffte, daß er nicht wieder ein Schritt in die falsche Richtung gegangen war... aber er war ihn gegangen und jetzt war es schon zu spät.

„Sollten wir deinen Onkel jetzt wieder hereinbitten?“

Out of Character
Valeren 3 "Heilende Berührung" --> -6 BP für Enio (ich bin verrückt) und -3 SW Schaden für Jenny. Enio sollte heute noch dringend was trinken gehen :rolleyes:
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Das letzte das der Italiener von Lurker wahrnahm, war das Schnappen der Türe, als diese sich schloss. Genau darin lag allerdings auch der Trick des Verborgenen, denn Enio hatte sich, ohne sich dessen bewusst zu sein schon wieder von ihm abgewandt. Der Nosferatu schloss die Türe...von Innen. Er hatte niemals vorgehabt die beiden alleine zu lassen. Wäre der Sheriff nicht so beschäftigt gewesen mit den Verwundungen der Caitiff und dem Bedürfnis diese zu heilen, hätte er sich vielleicht darüber gewundert das der Nosferatu so nachgiebig war und mit relativ wenig Protest den Raum verlassen hatte. Wenig Gegenwehr zumindest für die Verhältnisse der widerspenstigen Kanalratte.
Geschickt hangelte er sich außerhalb der Aufmerksamkeit seiner Tochter und ihres Beaus an ihre Seite um auch ja alles mitzubekommen was vor sich gehen sollte. Er würde Stray ganz sicher nicht mit diesem zwielichtigem Strauchdieb alleine lassen. Es war ein leichtes für ihn, die Beiden waren völlig aufeinander konzentriert und nicht der kleinste Argwohn regte sich in ihnen, dass sie beobachtet werden konnten. Sicher nur, weil sich der Turiner in seiner modernen Burg recht sicher fühlte, hatte er doch selbst fast jeden Winkel und jeden Gang mit entworfen, und Stray sich in seiner Gegenwart ohnehin immer sehr geborgen fühlte.

So sahen und hörten die Beiden nicht, wie Lurker vor Staunen erstarrte, als er sah was Pareto dort tat. Zunächst dachte er, der Andere wollte nur die Verletzungen begutachten. Sicher um sich einen Eindruck von der Stärke ihrer Feinde zu machen. Was er dann erlebte lag aber völlig außerhalb seiner Vorstellungskraft. Er hatte in den wilden Regionen Osteuropas Mitglieder des Drachenclans dabei beobachtet wie sie mit einem genussvollem Lächeln ihren Opfern das Fleisch gepackt und einfach von den Knochen geschoben hatten, als sei es nichts weiter als eine teigige, formlose Masse. Sie hatten es zu überhängenden Wülsten massiert oder mit Sehnen und Knorpeln unterfüttert und zu aufragenden Dornen oder hängenden, Tentakel artigen Ranken gedreht und sich dabei an dem den Entsetzen ihrer Werkstücke ergötzt.
Was er hier heute Nacht sah, konnte man mit Fug und Recht die Antithese zu dieser furchtbaren Kunst nennen.
Der Italiener legte seine Hand auf die zornig roten Krater und Furchen die das Monster gerissen hatte und es strömte das fühlbare Equivalent eines warmen Leuchtens durch den Raum. Es wurde nicht wirklich heller, aber man hatte den Eindruck das Licht auf die Haut fiele. Mangels eines besseren Wortes würde Lurker wohl einem 'Gefühl von Licht' sprechen. Die schorfigen Wulste und dunkelrot verkrusteten Verwerfungen die Strays ausgemergelten Körper entstellten schienen zu schrumpfen. Ein wenig als würde der leuchtende Hauch es mit einer inneren Wärme wegschmelzen wie Eis.
Lurkers Mund stand weit offen, als sein Blick immer wieder von seinem Sheriff zu seiner Tochter wechselte. Sicher, er hatte Geschichten über solche Dinge gehört und war selber Zeuge der Regenerations Kräfte einiger Untoter gewesen. Aber das hier war nicht das übliche widerherstellen der untoten Stasis, die einen Vampir Körper einfach nur wieder in seine vom Fluch vorgegebene Form zurück bog. Der Nosferatu wurde Zeuge von echter, wirklicher, tatsächlicher Heilung.

Als Pareto absetzte und er Stray ansah riss sich der Nosferatu zusammen. Schließlich musste er für die Beiden unbemerkt bleiben. Nachdenklich begab er sich hinüber zu der Türe des Raumes. Entweder würde der Brujah gleich hinüber gehen und sie öffnen, um ihn wieder hereinzulassen, so dass er hinausschlüpfen konnte, oder er würde einfach nur den Öffnungsmechanismus betätigen, dann würde der Nosferatu einfach kurz die Türe öffnen und wieder schließen. Aber es hatte sich etwas verändert. Er hatte dem griesgrämigen Brujah Primogen Unrecht getan. Der Andere hatte dies für seine Tochter getan. Er hatte keine Gegenleistung verlangt und verfolgte scheinbar keine eigenen, niederen Pläne mit Stray, zu deren Zweck er sie wieder hergestellt hatte. Er hatte Lurker sogar hinaus geschickt, also ging es ihm noch nicht einmal darum dessen Wohlwollen zu erlangen.
Kurz hob der ekelhafte Wurm des Misstrauens sein hässliches Haupt.

Oh, wie romantisch. Wo habe ich nur meine Gitarre hingepackt? Gleich bringst du ihm noch ein Ständchen dar, wenn ihr nur einen passenden Balkon finden könnt. Ist dir vielleicht mal der Gedanke gekommen das der Kerl genau wusste das du nicht draußen warten würdest? Das dies hier nur eine Show für euch war? Der Kerl ist ein Ahn. Ein uralter Vampir und das hier ist ein Trick. Ein wohlüberlegter, perfekter, bis ins Detail ausgearbeiteter Plan. So arbeiten diese Kerle doch.

Aber Lurker schlug die boshafte, gallige Stimme in seinem Kopf zurück. Sein Blick traf auf seine Tochter und wurde beinahe zärtlich.

Stray hatte Recht und er hatte Unrecht. Der oberste Parolenbrüller verdiente ihr Vertrauen. Nichts was er hätte Sagen können, keine noch so geschliffene Rede, nicht einmal die erdrückende Macht der übernatürlichen Ausstrahlung und Überzeugunskraft hätte das vollbringen können. Pareto hatte sich gerade als Freund erwiesen. Der Sheriff würde vielleicht niemals erfahren was er getan oder gesagt hatte, würde sich wohlmöglich in seiner manchmal unbedarften Art nicht einmal Fragen wie er es geschafft hatte und sich nicht einmal bewusst sein das er überhaupt etwas geschafft hatte, aber er hatte sich soeben einen Verbündeten gemacht. Mehr als das. Er hatte Clan Nosferatu auf seiner Seite.
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

In erster Linie reagierte Jenny mit sichtlich gemischten Gefühlen.
Sicher wünschte sie es sich insgeheim das der alte Brujah ihr auch persönlich etwas näher kam, sehnte sich nach seinen zärtlichen Berührungen und seiner aufrichtigen Zuneigung. Das er diesem heimlichen Wunsch aber ausgerechnet dadurch nachkam, das er sie an eben der Stelle berührte, an der sie dermaßen schwer verletzt war, machte es schwer für sie, es entsprechend zu genießen. Ihre Wunde war groß genug um einen Fußball darin zu verstecken und es kostete sie ja bereits einen Großteil ihrer Willenskraft, übermäßige Blutungen zu vermeiden. An Heilung war da kaum zu denken.
Jede Zelle in ihrem Körper riet daher laut schreiend zur Vorsicht, dutzende mentaler Alarmglocken läuteten Sturm. Die Caitiff war es nicht gewohnt sich jemand anderem derartig geschwächt auszuliefern und hatte dies auch bisher nie zuvor in dieser Form getan.
Es wäre Enio sicher ein leichtes gewesen sie in dieser Situation zu überwältigen. Sie war in größter Gefahr und ihr Instinkt, ihr wichtigster Sinn, wurde nicht müde sie immer wieder aufs Neue zu warnen. Jennys Herz aber behielt wenigstens dieses eine mal die Oberhand und sie erstickte jeden Protest ihrer misstrauischen Sinne bereits im Keim.
Natürlich traute sie dem Sheriff nicht halb so sehr wie er vielleicht denken mochte, sie zwang sich einfach nur dazu. Sie wollte Enio vertrauen, wollte einfach glauben dass er es wert war. Unbedingt!

Plötzlich strömten seine Hände diese Wärme aus, Jenny schluckte überrascht. Eine Kraft durchfloss sie die sie nie zuvor für möglich gehalten hätte. Es war beinahe, als wäre das Leben in ihren toten Körper zurückgekehrt. Instinktiv sog sie Luft in ihre verkümmerten Lungen, sie wollte atmen, leben und öffnete automatisch, japsend den Mund.
Der süße Schmerz floss wie Wasser aus ihr hinaus und sie fühlte förmlich wie sich die zerfetzte Haut langsam aber unaufhörlich regenerierte. Vollkommen irritiert durch die Flut dieser seltsamen, aber wunderbaren Gefühle, benommen von den eigentümlichen Kräften dieses wunderbaren Mannes sah sie zu ihm hoch. Ihr Blick strahlte wieder diese für sie so ungewöhnliche Zärtlichkeit aus, der sich sogar noch hielt, als er längst mit seiner Heilung geendet hatte.
Angenehm berührt stellte sie fest dass er sich nicht sofort von ihr entfernte. Also mochte er sie doch, er sorgte sich sogar. Jetzt sprach er mit ihr, sagte irgendetwas eindringliches, was jedoch ohne jede Bedeutung für sie war. Mit ihren neu gestärkten Kräften wandte sie sich Enio entgegen und nahm ihn liebevoll in ihre Arme.
Ohne jedes erotische Ansinnen drückte sie den Freund fest an sich um ihn wenigstens ein bisschen dieses wundervollen Gefühls an ihn zurückzugeben. Innig hielt sie ihn fest und murmelte nur ein leises. „Danke!“

So verharrte sie einige Sekunden. Nur widerwillig gab sie ihn frei.

„Honey! Ich habe dir mein Vertrauen bewiesen, nun schenke mir deines. Ich werde dich nicht enttäuschen, dein Geheimnis ist bei mir sicher!“

Jenny legte ihre Hand auf seine Wange und erlaubte sich einen letzten eindringlichen Blick, dann nickte sie lächelnd.

„Ja wir sollten ihn rein rufen, er hat sicher schon Bauchweh vor Sorge…“
 
AW: [30.04.2008] Sind wir noch Freunde?

Es war merkwürdig... aber Enio genoss die Umarmung von Jenny. Es war der Teil des raubeingen Kerls, der sich warscheinlich schon immer nach einer ernst gemeinten, ehrlichen Umarmung eines Freundes gesehnt hatte. Vielleicht war er aber auch einfach nur ein verdammtes Weichei geworden? Enios Gefühle waren sehr gemischt. Einerseits empfand er die ganze Situation hier so fremd und doch angenehme, andererseits haßte er sich auch ein Stück weit dafür. Das waren Schritte, die der Turiner niemals gehen wollte und höchst warscheinlich würde es sich sowieso als Fehler herausstellen.

Aber dennoch... zum ersten mal stand Enio nicht nur hilflos und deplaziert da als Jenny sich an ihn drückte, sonder legte selbst seine Arme um ihre Hüften und gab ein kleies bißchen der Wärme wieder. Doch der Moment dauerte nur kurz. Als sich die beiden wieder voneinander trennten zwang sich Enio zu einem Lächeln. "Gut. Ich habe bisher keinen Grund gehabt an dienen Worten zu zweifeln." so etwas wie "ich vertrau dir" kam nicht über seine Lippen. Es wäre eine Lüge gewesen. Er mißtraute Jenny sicherlich nicht sonst hätte er das hier gerade auch nicht getan... aber vertrauen? Ein Wort mit einem schweren Klang.

Enio machte es dem raffinierten Nosferatu im Raum einfach. "Drück einfach den weißen Knopf an der Tür... dann geht sie wieder auf und Lurker kann wieder rein." Er überlies es Jenny den Nosferatu wieder "hereinzulassen".

Mit Sicherheit ahnte Enio noch gar nicht was sein Handeln gerade alles nach sich ziehen könnte... und wie sich sein Eindruck auf Lurker gerade geändert hatte.
 
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