[30.04.2008]'Es ist der Erzeuger mit seinem Kind'...

Dragoner

Hannah Kelly - Brujah
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29. Oktober 2008
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Hannah kam wieder in das Apartement, nachdem sie die Telefonate zuende geführt hatte und sah sich nach Stefan um. Sollten sie gleich zum Black Hammer aufbrechen oder sollten sie lieber zuerst noch ein wenig 'Futter' besorgen? Ob Stefan wohl schon bereit war dafür? So oder so, sie wollte in dieser Nacht nicht noch mehr Zeit verlieren. Enios Nachrichten hatten seltsam und irgendwie... endgültig geklungen, mit Max hatte sie auch noch einiges zu besprechen und auch sonst noch einiges zu erledigen.

Ganz zu schweigen, was sie Stefan in der Nacht noch beibringen mußte. Wieder spürte sie den Stich der Schuld, dass sie ihn überhaupt getötet hatte, vor allem, nachdem sich der Gedanke breit gemacht hatte, dass sie jetzt mit ihm 'am Hals' eingeschränkter war, als zuvor.
 
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Stefan war etwa zu dem Zeitpunkt erwacht, als Hanah die Wohnung für einige Zeit verlassen hatte.
Allein der Vorgang des Aufwachens, wie es sich anfühlte und dass es nicht mit dem wohligen aus-dem-Bett-räkeln vergangener Tage zu tun hatte, ließ Stefan unmissverständlich erkennen, dass er die vergangene Nacht nicht geträumt hatte.

Scheisse, ich bin wirklich ein Blutsauger.

Der Neugeborene und sein Sire hatten am vergangenen Abend sozusagen die "Basics" des Vampirdaseins behandelt und Hannah hoffte wohl genausosehr wie Stefan, dass dabei nichts vergessen worden war.
Immerhin wusste er nun, wie er seine Fänge zeigte, was er aus unerfindlichen Gründen seit dem Duschen die ganze Zeit vor dem Spiegel übte.

Mit beinahe kindlicher Begeisterung.

Als die Wohnungstür aufging, war Stefan gerade fertig und zuog sich ein Shirt über.
Sein Baart war nun nur noch dreitage-lang und seine Haare leuchtend rot.
Der Mann hatte Übung im Verändern seiner Erscheinung und wirkte im Gegensatz zum Rocke von gestern Abend eher wie ein - allerdings sauberer - Punk.
 
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Als Hannah ihr Kind erblickte dachte sie für einen Augenblick, sie wäre im falschen Apartment gelandet. Ihre anfängliche Überraschung schwang schnell um in ein beeindrucktes Nicken. Stefan war wirklich begabt was das anging - und das gefiel ihr.

Hey... war zunächst alles, was sie sagte, während sie die Türe hinter sich schloß und in den Wohnbereich ging. Ihre Augen wandten sich in diesen wenigen Sekunden nicht von Stefan ab.

Wir haben 'ne Verabredung in ein paar Minuten mit dem Ältesten unseres Clans - Enio Pareto. Ich möchte, dass du mitkommst, damit ich dich ein paar Anderen vorstellen kann. erklärte sie dann, als sie an dem Sessel angekommen war, in dem sie in der letzten Nacht noch scheinbar unzählige Erklärungen von sich gegeben hatte. Sie hob abwehrend die Hände.

Das hat aber nichts mit 'rumzeigen' zu tun oder so, ok? Betrachte es als die ersten Lektionen in untoten Umgangsformen oder so ähnlich. Oh - und sollten uns danach mit der ersten Jagd auseinandersetzen und ab 2 Uhr sind wir hier 'eingeladen'.

Hannahs Betonung, als sie von der 'Einladung' sprach, lies durchblicken, dass ihr etwas daran absolut nicht gefiel. Sie reichte Stefan das Prinzliche Rundschreiben und sah ihn dann an, während er es las.

Was erwartete sie? Dass es Stefan auch nicht gefiel, was er da zu lesen bekommen hatte? Erwartete sie damit nicht zuviel von ihm? Immerhin war das hier seine erste vollständige Nacht als eines der Kinder Kains und das wenige, dass sie ihm bisher mitteilen konnte, genügte wohl kaum, um sich hierzu eine fundierte Meinung zu bilden, oder? Vielleicht würde er sie auch noch einmal überraschen, wenn auch anders, als mit einer auffälligen Frisur.
 
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Stefan las das Rundschreiben in der schwungvollen Schrift und verzog angewidert das Gesicht.

"'Ne Hinrichtung? Klingt wie die Einladung zu 'ner artenparty mit Häppchen... bis auf die Drohungen."
Er deutete auf die entsprechende Zeile, jedoch ohne das Blatt wirklich offenzuhalten.
Er schnaufte kurz und sah dann Hannah an, beide Brauen bis fast auf das Oberlied heruntergezogen.

"Was für 'ne Kacke. Was hat der Kerl denn gemacht, dass er 'ne öffentliche Exekution verdient?"
 
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Hannah sah ihr Kind ernst an, antwortete aber nicht sofort. Sie verlagerte ihre Haltung ein wenig, fuhr mit der Zunge über ihre Oberlippe und sprach nach einer kurzen Pause.

Er hat einen Menschen durch sein Blut zu seinem Diener, seinem Sklaven gemacht. Du erinnerst dich vielleicht daran, was ich dir über das Trinken unseres Bluts erzählt habe. Dieser Diener hat dann einen Vampir getötet. Einen recht wichtigen Vampir.

Was ihm dabei vorgeworfen wird, ist natürlich nicht die Versklavung der Frau, sondern, dass er sie nicht unter Kontrolle hatte und sie deswegen die Gelegenheit bekam, den Vampir zu töten. Ihre Tat - seine Verfehlung.


Ihr Blick war ernst. Sie hatte ihm bereits kurz umrissen, wie sie in der Verantwortung zu ihm stand und hoffte, er würde verstehen, denn auch sie würde für seine Verfehlungen teuer bezahlen. Auch ein Punkt, der ihr immer weniger schmeckte, je mehr sie darüber nachdachte.

Ich gehe davon aus, die Ghulin - also die versklavte Frau - ist bereits tot. Und ich würde nicht wetten, dass es ein schneller oder angenehmer Tot war. Was nun folgt ist die Bestrafung des Herren. Wie auch immer die auszusehen hat.

Die Brujah schürzte die Lippen. Ihr schmeckte noch immer nicht, in welchem Ton sie dorthin befehligt wurde und es ärgerte sie, dass sie kaum aus 'freiem Willen' dorthin kommen konnte. Bereits die zweite Gelegenheit, bei der ihr die Entscheidung vom Prinzen vorweg genommen wurde. Sie hasste die Bevormundung, die Tatsache, dass ihr solche Dinge vorgeschrieben wurden, aber sie würde das Spiel im Moment noch mitspielen.
 
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"Also quasi genau das, was dir blüht, wenn du mir nich' die Spielregeln einschärfst", führte Stefan das aus, was Hannah mit der Betonung ihrer Worte wohl impliziert hatte.

Dann lächelte er, allerdings war es kein vollständig ehrliches Lächeln, ein wenig Verbitterung lag darin.

"Keine Sorge, ich hab' nich' vor, jemandem von euch... uns... an die Gurgel zu geh'n. Jedenfalls nich', wenn er mir nich' an's beim pisst."
Abermals hob der Lackierer die Vorladung vor die Augen, sah dann wieder Hannah an und grinste breit.

"Scheisse noch eins; mir gefällt aber auch einfach der Ton nich'. Von einem Scheisssystem in das nächste..."
 
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Schließlich zuckte Stefan nur mit den Schultern und gab Hannah das Schreiben zurück.

"Wie auch immer... ich bin fertig. Wann geht's los?"
 
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Hannah nickte einfach nur stumm. Sie wußte natürlich selbst noch nicht, wie der Abend wohl noch weitergehen würde, aber es würde sich schon zeigen. Marius Worte brachten sie aber zum nachdenken. Sie würde ihr neues Kind definitiv im Auge behalten müssen und bei einem Fehler schnell reagieren müssen.

Scheiße. Ich hasse solche Prüfungen.

Es geht jetzt gleich los. Wie ich schon sagte, wir haben ein paar Termine. ihr Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, in dem aber wenig Humor lag. Die deutlich zu sehenden Fangzähne vermittelten viel mehr den Eindruck eines bösartigen Raubtiers, auch wenn Hannahs restliche Erscheinung vielleicht nicht so bedrohlich wirken mochte.

Außerdem werden wir heute noch auf die Jagd gehen. Ich weiß nicht, ob du schon ein gewisses Hungergefühl spüren kannst, aber wir sollten vielleicht auch gar nicht so lange warten.

Das lies Hannah jetzt erstmal einwirken. Jagd. Das klang wirklich widerlich und herabwürdigend für die Menschen. Sie redete sich selbst immer wieder ein, dass sie doch noch immer Menschen waren, oder zumindest versuchte sie das. An manchen Tagen war das einfacher, als an Anderen. Machte sie sich letztlich nicht selbst etwas vor? Waren sie nicht wirklich eine Art überlegene Spezies geworden? Dann wurde der Brujah ihr eigener Gesichtsausdruck bewußt und das breite Grinsen verschwand beinahe - nur ihre Selbstbeherrschung verhinderte das. Lediglich ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel verriet etwas von dem 'Selbstekel', der in dem Augenblick in der Vampirin aufstieg.

Ein entschiedenes NEIN formte sich in ihrem Bewußtsein, lies sie sich auf ihre eigenen Regeln, Vorsätze und Prinzipien besinnen, als sie diese ganzen verstörenden Gedanken und Gefühle vertrieb. Sie sah den Mann, den sie getötet hatte - was ihr eben noch den nächsten Stich versetzen wollte - abwartend an.
 
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Der Mann mit den nun kurzen roten Haaren verzog ein wenig das Gesicht, als das Wort Jagd zur Sprache kam.
Etwas an seinem Klang behagte ihm nicht.
Allerdings konnte sich der neugeborene Brujah noch genau an das ohnmächtige Verlangen nach Blut erinnern, welches er kurz vor seinem Tod gespürt hatte.
Er wusste, dass er Blut brauchte und wenn auch nicht jetzt, dann sicherlich in den nächsten Tagen.

Trotzdem hatte er Angst, die Kontrolle zu verlieren.
Er wollte nicht zum Mörder werden.

"Naja, wenn ich... jage, bevor ich wirklich am verhungern bin, wird das die Sache weniger kompliziert machen, oder? Ich schätze, dann lass es uns heute durchziehen."

Abermals ekel.

"Also", wandte sich Stefan erneut an seinen Sire. "Erst der Älteste und dann sehen wir uns live und in Farbe 'ne Hinrichtung an, bevor es ans Essen geht? Klingt nach 'nem perfekten Abend."

Jede Menge Sarkasmus troff aus seinen Worten, vor allem den letzten.

"Also ich bin bereit... wenn man das sein kann."
 
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Hannah nickte ihrem wandelbaren Kind zu, bevor sie sich daran machte, ihre Sachen zusammenzupacken.

Sehr gut. Dann gehen wir zum Black Hammer - dort treffen wir Enio Pareto und Max Reser. Max ist ebenfalls von unserem Clan.

Sie sah kurz zu ihm, als sie letztlich ihre Jacke aufnahm. Wie würde sie das anstellen? Ersteinmal mit Enio generell sprechen und ihm dann Stefan vorstellen? Ja, vermutlich war das gar nicht so übel, wenn sie das meiste schon vorher besprechen würden, würde Stefan nicht mit all dem kram überrumpelt werden, der in Finstertal derzeit Probleme bereitete.

Ich werde dich unten im Club ersteinmal allein lassen für ein paar Minuten. Danach holen wir dich dann zum Treffen dazu. Ist nicht weit von hier, wenn du willst, können wir laufen.

Sie zuckte die Schultern und zog den Reisverschluß ihrer Lederjacke vorne zur Hälfte zu, als sie erneut zu Stefan sah.
 
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Der Angesprochene zuckte abermals mit den Schultern.
"Ich fahr' zwar gern, aber Laufen ist auch okay. Den Club hab' ich gestern... mittag..." Bei diesen Worten stockte der Neugeborene, als ihm bewusst wurde, dass er zum letzten Mal die Sonne gesehen hatte.

Naja, zumindest höchstens zum vorletzten Mal.

"... mittag dran vorbeigekommen. Ich werd' drinnen schon niemandem meine Zähne zeigen oder so..."
Damit schnappte sich Stefan ebenfalls seine Lederjacke, zog den Reißverschluss soweit zu, dass man noch die astronomische Ansammlung von Ketten und Anhängern um seinen Hals sehen konnte und trat mit Hannah aus der Wohnung.
 
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