[30.04.2008] Ein Mann der in Frieden kommt und in ? geht.

rv122

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Peter hatte sich auf gemacht und stand nun vor dem Hammer. Wie Enio gesagt hatte, war wirklich noch nicht so konnte er mit ein wenig Überredungskunst auch sehr schnell hinein.

Drinnen schaute er sich erst einmal ein wenig um und nickte mit Anerkennung, dass aus dem Schuppen wirklich was geworden war. Er freute sich schon darauf sich ein wenig um zuschauen, doch dies musste nun erst einmal warten.

So machte er sich auf die Suche nach Philipp Keller. Die erste Stelle würde wohl die Bar sein, wobei er auch gleich am Eingang hätte fragen sollen. Aber was solls! Er würde ihn schon finden, denn wenn er eins nicht war, dann war es auf den Kopf gefallen.

Als er sich zu umschaute merkte er auf alle Fälle, dass er scheinbar doch einer der ältesten hier war. Doch wie einige Blicke zeigten, war er nicht der uninteressanteste hier. Ein Lächeln spielte sich um sein Gesicht. Vielleicht würde er hier noch ein wenig bleiben, nach dem Treffen mit Enio.
 
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Peter - nicht auf den Kopf gefallen - lag gar nicht so verkehrt mit der Idee, daß er Philipp an der Bar antreffen könnte. Tatsächlich trieb sich der Geschäftsführer hinter der Theke herum und schenkte gerade einem Gast, dem er anscheinend etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte als den übrigen, ein Glas Schampus ein.

Als sich der Ravnos der Bar näherte sah Philipp auf und bemerkte Peter. Sie kannten sich zwar nicht sonderlich gut aber Keller wußte natürlich, daß Peter zu Enios Bekanntenkreis zählte. Er nickte dem Scharlatan zu und goß sich danach selbst ein Glas ein.
 
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Als Peter den Mann erkannte und dann auch noch ein nicken bekam, war er sich so gut wie sicher, dass er scheinbar wirklich erwartet wurde. So ging er zu Philipp und nickte ihm ebenfalls zu.

"Abend. Ich suche Enio! Hat er dir gesagt, dass ich komme?" Der Ravnos hoffte, dass nicht gleich die nächste Antwort ein nein oder musst noch warten war. Doch wenn es so war, musste er eben damit leben.
 
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Keller schien nicht sonderlich überrascht zu sein, daß Peter Enio treffen wollte, antwortete aber trotzdem, "Ähm nein... aber macht nichts. Enio redet nicht so viel. Er ist auf jeden Fall da und sitzt warscheinlich in seinem Büro. Das Gewusel der Gäste hier ist anscheinend nicht so sein Ding."

Philipp winkte einer Bediensteten her, die auch gleich angewackelt kam. Er wechselte ein paar Worte mit ihr und sah dann wieder zu Peter. "Anica wird dich rauf bringen. Am besten ihr geht durch die Küche... ist am schnellsten."

Die Bedienung sah kurz zu Peter und wandte sich in der festen Annahme das der Ravnos ihr folgen würde um und ging durch die Schwingtür in die Küche. Dort traten die beiden durch eine weitere Tür in einen Gang wo ein Treppenhaus nach oben führte. Sicherlich hatte Peter das ganze bereits auf Plänen gesehen oder war den einen oder anderen Flur schon entlanggegangen als das Hammer noch eine Baustelle war. Das Ganze in fertigem Zustand zu begutachten mochte in Peter vielleicht das Gefühl wecken, daß das Gebäude und seine Aufteilung recht gelungen war.

Schließlich standen sie vor einer Tür, die Anica nicht so ohne weiteres öffnen wollte. Sie betätigte einen Knopf worauf ein paar Augenblicke später die Tür mit einem Summem zum Eintritt aufforderte. "Enio? Ein Peter Crain möchte zu dir." Der Brujah pflegte anscheinend auch zum Personal einen gewissen undistanzierten Umgang. Jedenfalls duzte die Bedienung offenbar den Italiener und es schien vollkommen in Ordnung zu sein.

Enio saß an einem Schreibtisch und klimperte irgend etwas an einem Computer herum. "Ah Peter. Komm rein. Setz dich." Mit einem Minimum an Umgangsformen gestikulierte der Brujah in Richtung eines weiteren Bürosessels.
 
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Kurz dachte Peter, dass er nun doch scheinbar warten musste, doch dann wurde er weitergeleitet und würde den Italiener nun doch wohl ohne längere Wartezeit sehen.
Sehr gut!

So folgte Peter Anica und schaute sich dabei in den Gängen um. Das Hammer war gut geworden, da konnte er nichts sagen.

So stand er dann auch nach wenigen Augenblicken vor dem Brujah und setzte sich dann auf den gewiesenen Sessel.
"Hallo, schön dich mal wieder zu sehen." während er dann noch darauf wartete, dass Enio mit seiner Arbeit am PC fertig wurde, schaute er sich ein wenig im Büro um.
 
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Enio war bereits fertig mit seinen Tätigkeiten an der modernen Klimperkiste als Peter Platz nahm. Er schob die Tastatur ein wenig von sich weg um dies auch zu demonstrieren und lehnte sich zurück.

Auf Peters "Schön dich mal wieder zu sehen" ging Enio offensichtlich nicht weiter ein oder erwiederte eine ähnliche Floskel. Er saß einfach da und sah den Ravnos erwartungsvoll an. Die Stimmung war kühl aber nicht feindseelig. Zwischen den beiden Kainskindern hatte sich eine Kluft gebildet und das lag nicht nur daran, daß sich Enio ganz genau daran erinnerte, daß Peter ihn in einer prekären Situation faustdick angelogen hatte, sonder vielleicht einfach an der Tatsache, daß Enio Pareto Sheriff dieser Stadt geworden war und sein Gegenüber nicht unbedingt als derjenige bekannt war, der die Flagge der Camarilla besonders hoch hielt und sich in der jüngsten Vergangenheit auch einige Dinge zu schulden kommen hat lassen.

Was würde daraus werden? Enio lies sich wie üblich alles offen. Aber Peter war derjenige, der die Initiative ergreifen mußte. Daher begann Enio das "Gespräch" mit einem unverbindlichen und völlig nichtsagenden "So?"
 
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Puh...ist ja nicht gerade die beste Stimmung!

Auch er schaute Enio eine Zeit lang an und sagte nichts. Doch war ihm klar, dass er diese Stimmung schnell vertreiben musste, so fing er an zu reden.

"Ist ne Menge passiert in der letzten Zeit und es waren nicht gerade erfreuliche Dinge." entschuldigend hob er die Hände.

"Und vieles davon ist auf meinem Mist gewachsen." er senkte wieder die Hände.

"Die Sache mit Jenny steht immer noch hinter mir und ich will mich dafür entschuldigen. Ich konnte dir damals einfach nicht die Wahrheit sagen.
Ich weiß doch genau, wie du in solchen Situationen reagierst und wollte sie nur schützen. Ich hatte nicht vor dich ewig im Dunkeln zu lassen, sondern wollte es dir zum richtigen Zeitpunkt sagen.

Nun dass hat dann aber nicht ganz geklappt. Doch eh du mir jetzt gleich den Kopf abgeizt. Schau dir die ganze Situation an und sag mir, dass es nicht alles gut geworden ist. Soweit ich weiß, verstehst du dich mit ihr ziemlich gut. Kannst du mir also wegen etwas böse sein, was zu etwas so..." scheinbar musste er kurz überlegen. "chaotisch guten geführt hat?"

Dabei machte der Ravnos ein entschuldigendes Gesicht. Wie es schien war ihm die Sache hier ziemlich wichtig und seine Entschuldigung aufrichtig.
 
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Ein paar Sekunden vergingen ehe Enio zu einer Antwort ansetzte. Während dieser Zeit saß er Peter abschätzend an. Auf was für einem Niveau wollte der Ravnos dieses Gespräch eigentlich führen? Würde er ihm gleich noch eine Hand voll Gummibärchen anbieten damit er sanftmütiger werden würde? Enio mußte ihm wohl das eine oder andere verdeutlichem, damit Peter überhaupt erst bewußt wurde was er eigentlich genau getan hatte.

„Zunächst mal... will ich dir ehrlich sagen, daß es mich nicht so großartig juckt, daß du in einem Elysium mit einer Waffe herumläufst. Das du dich dabei erwischen läßt ist dein Pech. Aber selbst als Sheriff von Finstertal gestehe ich dir zu deinen eigenen Bockmist bauen zu dürfen ohne das ich das persönlich nehme. Die Konsequenzen sind bei solchen Sachen immer klar und wenn dich Buchet irgendwann mal aus der Stadt schmeißen sollte, weil er die Schnauze voll hat... dann ist das halt so. Deswegen werd ich keine Anti-Peter-Crain-Fraktion gründen oder die Straßenseite wechseln wenn wir uns drausen begegnen sollten. Das gleiche gilt für diesen Scheiß mit dem Malkavianer. Er ist vernichtet... du nicht. Es hätte auch genauso gut anders kommen können und der Typ hätte dich vernichtet. Kommt halt vor... aber hat natürlich auch seine Konsequenzen. Ist aber auch nicht mein Bier und ist nichts was ich dir irgendwie schlecht anrechnen werde.“

Enio lehnte sich nach vorne und stütze sich mit einem Unterarm auf dem Bürotisch ab. Eine kleine Bewegung nur... aber sie wirkte bereits ein bißchen fordern und nachdrücklich. „Die Sache mit Jenny ist aber eine ganz andere Peter. Und bitte... laß uns doch jetzt das Niveau der Kindergartenrethorik verlassen und wie zwei Untote unterhalten, die schon mehr als zwei drei Jahre auf dem Buckel haben. Ich möchte nämlich auf gar keinen Fall, daß du womöglich als nächstes noch behauptest „ich hab das doch nur zu deinem Besten getan“ oder einen ähnlichen Scheiß den man einem kleinen Kind erzählt, dem man gerade verboten hat auf dem Dachboden zu spielen nur weil es dort vielleicht gefährlich sein könnte und man sich nur um das Wohl des kleinen Rotzbalgs kümmert. Kleine Kinder glauben einem das nämlich auch nicht. Was aus dem geworden ist was Jenny und mich verbindet oder wie wir zueinander stehen ist alleine unsere Sache und basiert auf unserem Handeln. Basta! Aber das du sie damals gedeckt hast war ein Fehler... und zwar ein schwerwiegender. Erinnerst dich eigentlich noch an Edward? Diesen Lethé-Eiko... der warscheinlich sogar ein Clansbruder von dir war? An die Nacht zum 6.Juni? An Stella oder vielmehr Maxime den Lasombra? Den verdammten fliegenden Tzimiscen? Oder hast du die Nacht schon wieder vergessen als sich ein paar Sabbat-Spione in diese Stadt eingeschlichen haben um einen Eimer voll Scheiße, Sprengstoff, jede Menge Leichen und nen Arsch voll maskeradeuntauglicher Probleme über der Stadt ausgeschüttet haben? Ich hoffe doch nicht!“

Enio lies das erst mal sacken. Vielleicht wurde Peter ja bereits klar auf was der Brujah-Ahn eigentlich überhaupt hinaus wollte und warum die Sache mit Jenny eine andere war. „Was glaubt du denn eigentlich warum es bei dem Camarillahaufen sowas gibt wie sich beim Prinzen vorstellen? Weil sonst jeder Schwanzlutscher von einem Sabbatwichser hier rein kommen würde und das verbreiten würde was diese Irren so gerne verbreiten. Chaos, sinnlose Gewalt und eine aus den Fugen geratene Ordnung. Ich bevorzuge nunmal die Ornung der Camarilla und deshalb bin ich quasi eine Art Fan von diesem ganzen Vorstellungsmist und hab eigentlich keine Lust drauf das sich hier jeder Penner rumtreiben kann wie es ihm gerade beliebt. Du hast damals mit deiner Lüge die Stadt gefährdet... genau so sehe ich das. Und das war ein Fehler. Also komm mir blos nicht mit so einem Dreck wie „schau mal was draus gutes entstanden ist“... der nächste, der sich hier unrechtmäßig aufhält reißt mir vielleicht den Kopf ab und scheißt mir in den Hals. Würde es dir dann besser gehen?“

In Enios Augen hatte Peter einen Fehler bebangen und dieses ganze Gespräch würde wohl absolut nichts bringen wenn er weiterhin versuchen würde die Sache schön zu reden und das Ganze als harmlos und eine Bagatelle darzustellen. „Weißt du denn überhaupt was ich damit meine?“ Die letzte Frage war jedenfalls eine gute Möglichkeit für den Ravnos einzulenken. Enio wollte sich nicht mit Peter auf Kriegsfuß stellen aber er war genug auf sich selbst gestellt um sich nicht an alte Erinnerungen zu klammern und Crain in Zukunft das Unleben schwer zu machen. Das dieses Gespräch hier für Peter wichtig zu sein schien hatte Enio dennoch bemerkt... aber seine Ernsthaftigkeit und seine durchaus aufrichtige Entschuldigung änderte an den Tatsachen nichts... und denen wollte sich Peter gerade nicht stellen.
 
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"Ich weiß was du meinst!" antwortete Peter ihn in einer gewissen schärfe.

"Und ich kann mich auch noch gut an die Leute erinnern, von denen du gesprochen hast. Ich bin mir sicher, dass du dich auch noch daran erinnern kannst, dass ich zum Schluss noch da war und neben dem gepflockten Edward und den Tzimisce sahs.
Ich habe für diese Stadt damals meinen Arsch riskiert und das diese beiden Tod sind, ist zu einem großen Teil meinen Handeln zu verdanken!

Ach und wenn du schon von Stella und Edward redest. Waren diese beiden etwa nicht anerkannt? Waren sie verdeckt in der Stadt? Ich glaube nicht!" damit hatte Peter erstmal kurz seiner Wut freien Lauf gelassen und nahm sich dann wieder zurück.

"Außerdem solltest du wissen, dass ich Menschen und Kainiten ziemlich gut einschätzen kann. Schließlich haben wir mal zusammen gearbeitet.

Ach und dann hätte ich noch eine Frage an dich. Was ist verdammt nochmal mit dir los?! Als ich hier in die Stadt kam warst du noch der Enio Pareto den ich kannte und nun schau dich an. Du bist nicht nur Primogen sondern auch Scheriff! Ich kann mich noch gut erinnern, wie du mir gesagt hast, dass du auf so etwas nie im Leben machen würdest.
Doch nun? Du hast dich in zwei Jahren mehr geändert, als es andere Kainiten in 50 Jahren tun." nun klang Peter fast schon ein wenig enttäuscht und anklagend.

"Ich habe das Gefühl, dass ich dich nicht mehr kenne. Und nun sag mir, ob ich mir das nur einbilde oder ob ich einen Freund verloren habe?" Der Ravnos schaute Enio nun mit trauriger und fragender Mine an. Es war selten, dass Peter so offen Gefühle zeigte. Doch Enio lag ihm am Herzen und dies war etwas, was dem Ravnos sehr selten passierte.
 
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So viel Jahre Peter auch schon hinter sich hatte... Enio fand es fast unglaublich wieviel Naivität er noch an den Tag... oder vielmehr die Nacht legen konnte. Enio wurde etwas lauter. „Aber Himmelhergottsakrament... eben weil diese Penner angemeldet waren und annerkannt und trotzdem sich noch als Kolaborateure herausgestellt haben solltest du doch einsehen wie wichtig ein Mindesmaß an Kontrolle in dieser Hinsicht ist. Sollen wir deshalb aufhören auf unseren Hintern auzupassen nur weil halt ab und zu trotz der gebotenen Vorsicht trotzdem jemand noch ein Schlupfloch findet? Ich gehe davon aus, daß dir schon mal aufgefallen ist wie oft sich bei den sterblichen Geheimdiensten Doppelagenten einschleichen und über Jahre hinweg ihr Spielchen spielen. Ist das Grund genug mit dem ganzen Zeugs aufzuhören und sich in der Nase zu bohren weils ja doch alles nichts bringt? Ich weigere mich zu glauben, daß das deine Einstellung ist. Wenn ja... dann verstehe ich absolut nicht warum du dich überhaupt noch in Finstertal... einer Camarillastadt aufhältst. Und JA! Mir ist damals sehr wohl aufgefallen, daß du ebenfalls deinen verdammten Arsch für diese Stadt riskiert hast und einiges dazugetan hast damit die Pisser vom Sabbat die Hucke voll bekommen. Und das... obwohl es eigentlich zum damaligen Zeitpunkt keine Sau von dir erwartet hätte. Genau deswegen verstehe ich deine neugewonnen Leck-Mich-am-Arsch Einstellung nicht.“

Auf den lächerlichen Einwand von wegen „Menschen und Kainiten gut einschätzen können“ ging Enio schon gar nicht mehr ein. So dachte doch eigentlich nur ein Kücken! Enio hatte noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel als Peter und sein Blut war auch warscheinlich dicker als das des Ravnos aber er würde sich keine Sekunde einbilden einen anderen Untoten gut einschätzen zu können. Dazu hatte er einfach schon viel zu viel Mist gesehen und wurde viel zu oft getäuscht. Aber das war jetzt auch irgendwie egal.

Enio wurde wieder ruhiger. Peter hatte ein paar Sachen gesagt, die Enio durchaus zu denken gaben. Na dann dachte wenigstens einer im Raum. Klar hatte sich Enio verändert aber Peter erahnte noch nicht einmal im Ansatz wie sehr und in welche Richtung. Aber Enio sah sich in der momentanen Lage nicht im stande mit dem Ravnos darüber zu reden. Er konnte ihm ja schlecht von der Salubri erzählen und dem was ihr Blut mit ihm angestellt hatte. Dabei war der komplette Verlust der Disziplin Schimären sogar nur die Spitze des Eisberges. Ärgerlich... aber letztendlich keine Erschütterung von Enios Karaktereigenschaften. Die plötzliche Nähe zu dem was der Brujah einmal gewesen war, war viel erschreckender und schwieriger zu handhaben. Enio empfand in manchen... in vielen Dingen wieder wie ein Mensch. Und das war manchmal viel furchtbarer und wunderschön zugleich als alles was man ihm an Veränderung vorhalten konnte. Vielleicht war das auch der Einfluss, der den Turiner in dem Moment wieder etwas besänftigte. Er sprach leise und ruhig weiter.

„Ja... du hast vielleicht recht. Ich mag schon einige Dinge hier verändert haben. Mich wundert nur, daß du mich deswegen schwer wiedererkennst. Gut... ich hab den Platz des Erstgeborenen eingenommen. Da bin ich mehr oder weniger hineingestolpert. Ich habe zugesagt und weiß heute noch nicht so richtig warum. Dann hat mich erst vor ein paar Nächten die Seneschall zum Sheriff ernannt. War mir erst nicht so recht aber es gab für mich einen driftigen Grund warum ich es schließlich angenommen habe. Der Grund ist das hier.“ Enio machte eine Geste, die den gesamten Raum miteinbezog und es war schnell klar, daß er nicht nur das Büro meinte sondern das gesamte Gebäude. „Ich habe mich noch nirgends so niedergelassen wie in dieser Stadt oder ein ähnliches Gebäude mein eigen nennen dürfen. Aber es gefällt mir und ich habe zum ersten mal während meiner gesamten Existenz etwas geschaffen und nicht nur irgendetwas kaputt gemacht. Deshalb wollte ich nicht, daß dieses dreimal verfluchte Drechskaff einen unfähigen Volltrottel zu Sheriff bekommt nachdem Cat vorübergehend die Stadt verlassen hatte. Und Potential für Versager hat diese Stadt ja auch genug. Also wer hätte das Amt den übernehmen sollen? Ein Ventrue? Ein Malkavianer? Schon wieder ein Toreador? Nein Peter... da hab ich es doch lieber selber gemacht und ich finde... so eine schlechte Wahl bin ich nicht. Meine Regeln gelten immer noch: Piß mir nicht ans Bein... dann piß ich dir nicht ans Bein! Was ist denn auser den Ämtern und Pflichten in der Camarilla so anders an mir? Seit wir uns kennen war ich schon immer dieser Sekte treu ergeben und habe das Banner dieser uns selbst auferlegten Regeln hoch gehalten. Warum ist das so neu für dich? Ist es nur der Begriff Sheriff... oder Primogen? Welche Karaktereigenschaften... was für einen Teil meiner Persönlichkeit hat sich sehr geändert, daß du mich nicht mehr zu kennen glaubst? Hab ich mich nicht auch schon früher darum gesorgt was für ein Kainskind angemeldet oder unangemeldet in der Stadt war?“ Alles berechtigte Fragen. Von Enios Standpunkt aus hatte sich der Brujah-Ahn zumindest in diesen Dingen kein bißchen geändert. Vom ersten und zweiten Weltkrieg mal abgesehen war der Italiener schon immer in der Camarilla gewesen und hatte sich nicht nur ihren Regeln gebeugt, sonder war auch für sie eingetreten.

Peter war ein Stück weit über seinen Schatten gesprungen... soviel hatte Enio bemerkt. Enio selbst führte auch nicht gerade sonderlich oft solche Gespräche. Eigentlich hatte er etwas Vergleichbares noch überhaupt nie gemacht. Aber Peter hatte eine Frage gestellt. Wie war eigentlich die Antwort? Freund! Ein schwieriges Wort...

„Ich habe dich niemals belogen Peter... Freunde belügt man nicht.“ Das war natürlich nur Rethorik aber Der Ravnos hatte diesen Begriff ins Spiel gebracht und schließlich hatte Peter Enio belogen und nicht anders herum. „Ich hab dich niemals verstoßen Peter und ich habe auch nicht vor gehabt das zu tun... und hab es immer noch nicht. Immerhin habe ich dir ja bereits gesagt, daß mich deine jüngsten Vergehen keine Bohne interessieren obwohl ich Sheriff hier bin. Du mußt verstehen warum ich wegen Jenny so reagiert habe und dir sollte einfach klar sein... daß das nicht damit zu tun hat, daß ich Sheriff, Primogen oder Besitzer dieses Gebäudes hier bin. Auch ohne das alles hätte ich Jenny damals angegriffen und sie verpfiffen... und auch ohne das hättest du mir damals einfach die Wahrheit sagen sollen.

Aber dennoch... wie ich schon sagte... ich verstoße dich nicht oder kündige dir die Freundschaft. Aber wenn du mich wegen den Dingen nicht mehr kennst, die du mir vorwirfst... dann hast du mich nie gekannt. Nie!“

Die Fronten waren geklärt soweit es Enio betraf. Der Turiner hatte offen gesprochen und jedes Wort so gemeint wie er es gesagt hatte. Es lag nun an Peter ob er sich jetzt von Enio abwenden wollte. Der Brujah-Ahn warf ihm jedenfalls nicht den Federhandschuh hin.
 
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Peter fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Sicher hatte Enio recht, dass man einen Kainiten nie richtig kannte und sicher hatte er auch recht, dass nach Finstertal ziemlich viel Abschaum kam und daher eine Anmeldung wichtig war.
Doch konnte er Peter damit nicht richtig erreichen. Er war und wird eben immer das sein, was er war. Ein Ravnos, der sich durchs Unleben schlug und dabei auch die Regeln bog und brach, wenn es sein musste. Doch konnte er dies dem Brujah nicht sagen. Er würde es vielleicht verstehen, doch nicht begreifen.

So schwieg der Ravnos erst einmal und dachte auch darüber nach, was er wirklich über Enio wusste. Konnte er überhaupt sagen, dass er ihn kannte? War vielleicht dies der wahre Charakter von dem Turiner oder war dies einfach was Macht aus Kainiten machen konnte? Darauf wusste Peter keine Antwort. Vielleicht hatte er sich auch geändert...

Doch dann erwischte er ihn. Freunde belog man nicht! Was für eine leere Phrase und doch hatte sie viel Wahrheit in sich. Peter war sich sicher, dass niemand dies wirklich tat, denn die Kunst war es, dass sie es einfach nicht mitbekamen.
Doch was sollte er jetzt darauf antworten? Peter schaute Enio nach seinem letzten Satz an und musste angestrengt überlegen. Er konnte jetzt einen Schlussstrich machen, doch dies wäre die einfache Variante.
Der Brujah hatte ihm eine Tür geöffnet und nun musste er sich wohl entscheiden.

Peter suchte nach Worten.
"Vielleicht hast du recht. Vielleicht habe ich dich wirklich nie richtig gekannt." Peter sprach langsam und betrübt.

"Du fragst mich was anders an dir ist? Es sind nicht deine Ämter sondern...wie soll ich sagen. Die Art wie du sie ausführst.
Ich meine damit nicht, dass du sie schlecht ausführst. Ganz im Gegenteil, du machst das ziemlich gut. Doch du bist nicht mehr der selbe." Eh Enio darauf etwas sagen konnte, hob Peter seine Hand.

"Damit will ich sagen, dass mit dir etwas vorgeht, was mit jedem passiert, der Verantwortung bekommt. Es ist nichts Greifbares und du wirst es kaum merken, doch bist du nicht mehr der, der du warst als ich in die Stadt gekommen bin. Ich glaube ich muss einfach lernen damit umzugehen." Peter schaute Enio jetzt mit einem leichten Lächeln an.

"Warum ich immer noch in dieser Stadt bin, kann ich dir nicht wirklich sagen. Es gibt hier ein paar interessante Gestalten und ich glaub, der Ärger zieht mich magisch an. Das ist meine Person! Das macht mich aus. Du solltest das wissen, obwohl du es dir sicher schon denken kannst.

Ich habe eine Frage an dich Enio. Von dieser wird eine Menge abhängen und sie wird dir sicher komisch vorkommen.“ Peter atmete tief ein, denn nun würde er einen gefährlichen und für ihn wichtigen Schritt machen.

„Was hältst du vom Prinzen?“
 
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Irgendwie schienen sich die Wogen dann doch zu glätten. Enio war ebenso nicht auf eine Konfrontation aus. Er vermied sie nicht auf Biegen und Brechen aber es war auch nicht so, daß er Spaß daran hatte und es sich zum Hobbie machen wollte. Daher nickte er langsam und sprach wiederum in ruhigem Ton weiter. „Mag sein Peter. Ich denke das einen Verantwortung und die Tatsache, daß man wenn man was verbockt eben selbst zur Verantwortung gezogen wird zwangsläufig einen ein wenig verändert. Warscheinlich muß ich selbst noch lernen damit umzugehen.“ In gewohnter Manier zuckte Enio abschließend mit den Schultern. Wenigstens das sollte für den Ravnos eine Vertraute wenn auch nichtssagende Geste sein. Weder Enio noch Peter konnten über ihren Schatten springen und letztendlich hatten sie sich doch über genau das unterhalten was sie trennte... schon immer getrennt hatte. Die bedingungslose Zugehörigkeit zur Camarilla. Aber Enio kannte das Problem eigentlich. Kamal hatte sich auch nie zu diese oder der anderen Sekte zugehörig gefühlt und die beiden waren deshalb auch schon oft getrennte Wege gegangen ohne jemals ihre Freundschaft aufkündigen zu müssen. Was wohl passieren würde, wenn der alte Ravnos-Ahn nach Finstertal kommen würde und sich hier länger aufhalten wollte? Schwer zu sagen aber Enio wollte es eigentlich gar nicht herausfinden.

Peter kam zu einer Frage, die für Enio wiederum eine Gratwanderung bedeutete. Er hatte sich in der jüngsten Vergangenheit schön öfters gegen Entscheidungen und Verhalten des Prinzen geäußert. Dennoch war er nicht nur Sheriff und Primogen, sondern jemand, der sich so weit es ging dem Oberhaupt der Stadt gegenüber loyal verhielt. Er würde sich hier vorsichtig ausdrücken müssen. Aber lügen würde er jetzt bestimmt nicht. Das Thema hatten sie ja gerade erst durchgekaut.

„Hmmm... die Frage ist für mich nicht so einfach zu beantworten. Ich hab schon gute Gespräche mit Buchet geführt in denen er mir in mancher Hinsicht vernünftig und auch nicht unbedingt herrisch vorkam. Eher fair und unkompliziert. Aber ich verstehe seine momentane Abwesenheit überhaupt nicht und kann in der derzeitigen Lage der Stadt überhaupt nicht nachvollziehen warum er nicht etwas präsenter ist und versucht die Angehörigen dieser Sekte oder auch die Unabhängigen wie dich oder Roxana etwas mehr zusammenzuhalten und ihnen eine stabile führung zu bieten. Es bringt halt absolut nichts nur ab und zu aufzutauchen und den Leuten zu drohen was sie auf keinen Fall machen dürfen, welche Strafen es für dieses und jenes Vergehen gibt und was auf keinen Fall geduldet wird. Ein schlechteres Top-Down-Managment kann man eigentlich nicht praktizieren. Den Einsatz von Lady Noir als Seneschall spricht da schon für sich. Eine merkwürdige Entscheidung... sehr merkwürdig und vielleicht ein total mieses Timing. Der Zeitpunkt für die Bestrafung des Toreador Cortes und auch die Hochzeit könnte man nicht schlechter Wählen. So etwas macht man in ruhigen Zeiten... falls es so etwas jemals in Finstertal gibt. Ich habe schon unter völlig unberechenbaren und gewalttätigen Prinzen gedient. Wenn ich da nur an die Zeit in Genua denke unter Giuliana... da läuft es mir immer noch eiskalt den Rücken runter. Dagegen ist Buchet eigentlich noch recht angenehm und fast schon versöhnlich. Aber wie gesagt... er scheint sich in letzter Zeit mehr um andere Dinge zu kümmern als um das was die Stadt wirklich bedroht. So kommt es mir jedenfalls vor.“

Der Sheriff sprach relativ offen aber es war eigentlich nichts dabei was er Buchet gegenüber, falls es mal zu einer hitzigen Diskussion kommen würde, auch nicht selbst sagen würde. Gerne hören würde er das sicher nicht und vielleicht würde Enio dabei sogar in Ungnade fallen. Aber für Schleimereien und unterwürfiges Gekrieche war der Turiner auch nicht bekannt.
 
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Peter hörte Enio zu und nickte bei einigen Worten zum Prinzen. Enio sah viele Probleme bei Buchet, die Peter auch sah. Innerlich war er sehr froh darüber, dass Enio scheinbar nicht die gleiche bedingungslose Loyalität zu Oliver hatte, wie zur Camarilla.

"Es tut gut deine Meinung in dieser Sache zu hören. Ich stimme dir in vielen Punkten zu. Doch ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass Buchet kein guter Prinz ist.

Er ist für mich ein alter Narr, der schlafen gehen sollte." nun hatte Peter einige Worte gesagt, die ihn leicht den Kopf kosten konnten.

"Doch soll mir dies egal sein. Ich kenne nun deine Meinung zum Prinzen und mit dieser kann ich gut leben.

Du bist einer der wenigen Kainiten Enio, der mir wichtig ist. Ich habe es auch sehr gemocht, ein Teil der Brujah in der Stadt zu sein. Ehrlicherweise fühle ich mich immer noch mehr zu euch zugehörig als zu dieser Roxana.

Wusstest du, dass sie noch nicht einmal sich mir mit ihren Namen und Blut vorgestellt hat? Ich habe erst vor ein paar Wochen erfahren, wer sie wirklich ist. Aber ich glaube ich schweife vom Thema ab.

Was ich sagen wollte, ist eigentlich nur, dass ich froh bin, dass ich heute hergekommen bin." Beim letzten Satz lächelte Peter Enio wieder auf seine alte Spitzbubenart an. Der Ravnos war sich sicher, dass dieses Gespräch in die richtige Richtung ging und dass es sie wieder mehr zusammen bringen würde.

Sicher würde es noch etwas dauern, eh alles wirklich verziehen war, doch waren sie nach Peters Ansicht auf einen gute weg.
 
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Enio nahm Peter seine Meinung zu Buchet nicht krumm. Es entsprach nunmal seinen sogenannten Regeln, daß jeder sagen konnte was er wollte und wenn jemand den Prinzen für einen dämlichen Pisser hielt, der am nächsten Sonnenaufgang an die frische Luft gehängt gehört, dann ist es sein gutes das zu sagen. Was er daraus machen wollte war natürlich etwas ganz anderes. Und solange niemand Enio für irgendein Intrigenspielchen einspannen wollte war das auch kein Problem. Nur Enio selbst würde ab diesem Punkt nicht weiter gehen und seine weitere Meinung für sich behalten. Er schloß das Thema mit den Worten ab: „Prinzen kommen und gehen... und wenn ihre Zeit gekommen ist... dann ist sie gekommen.“ Das konnte man natürlich sehr individuell interpretieren. Enio überlies das aber Peters Phantasie.

Der Ravnos war sehr offen Enio gegenüber. Irgendwie fand der Sheriff das ja ganz nett aber ein Stück weit verunsicherte ihn das auch. Er war nicht der Typ, der Symphatien offen aussprach und er kam sich oft etwas unbeholfen vor, wenn man ihm sagte, daß einem etwas an ihm liegt oder sogar das man ihn mag. Schwierige Unterhaltungen! Enio schwieg... Peter würde es vielleicht verstehen.

Es kam die Sprache auf Roxana. Auch dazu konnte Enio nicht viel beisteuern. Er kam mit der Ravnos ganz gut klar... aber das tat er eigentlich fast immer. Eine sonderbare Sache die Beziehung des italienischen Brujahs zu dem Clan der Scharlatane. Das war sie schon immer. „Roxana ist anders... ich hatte erwartet, daß du das am ehesten verstehst. Ihre Loyalität gilt warscheinlich mehr ihrem Volk, den Roma, als ihrem Clan. Du bist halt Gajo... mehr ein Ausenstehender in vielerlei Hinsicht. Ich sehe aber keine großen Hürden, die ihr überwinden müstet um miteinander klar zu kommen. Habt ihr euch denn überhaupt schon einmal zusammengesetzt und geredet? Solltet ihr vielleicht einmal machen.“

Was konnte man zum Abschluß noch groß sagen. Enio war sich nicht ganz sicher was das Gespräch gebracht hatte. Sicher... es war mal ganz befreiend sich auszusprechen aber würde das auch Probleme in der Zukunft vermeiden. Schwer zu sagen! Apropos Probleme der Zukunft. Er würde wohl dem Ravnos einen kleinen Ratschlag mit auf dem Weg geben müssen... jetzt da sich gewisse Dinge erhärtet hatten und ein gewisses Problem sich zu konkretisieren schien. „Es war jedenfalls gut das du mich besucht hast Peter. Die Stadt hat einen Arsch voll Probleme und mir persönlich wäre es eigentlich lieber wenn ich dich auf meiner Seite wüßte und davon ausgehen könnte, daß wir am gleichn Strang ziehen... unabhängig von den Launen des Herrn Buchet. Es geht nicht nur um die Sache in der Klapse. Wir haben hier gerade scheiß Probleme mit den Garou und dazu kommt – und das ist wohl das allergrößte Übel – dieser ganze Mist mit dem Tzimiscen-Koldunen Zacharii. Wir haben in der Nacht zum 6.Juni recht gut zusammengearbeitet und ich würde es am liebsten sehen wenn das wieder so funktionieren würde.“ Enio strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah kurz irgendwo ziellos in den Raum ehe er sich wieder Peter zuwandte. Sein Tonfall war jetzt fast schon verschwörerisch. „Damit wir in naher Zukunft nicht wieder... wie soll ich es sagen... auf unterschiedliche Pferde setzen und es erneut zu Reibereien kommt, möchte ich dir einen gut gemeinten und ernsthaften Ratschlag mit auf den Weg geben. Seh es als Tip unter Freunden. Halt dich von Fabian Mahler fern.“

Hoppla! Gab es da Entwicklungen von denen Peter nichts wußte? Oder wußte er es sehr genau? Enio hatte keine genauen Kenntnisse über die Kontakte zwischen dem Ravnos und seinem Clansbruder aber dem Turiner hatte für diesen Tip alleine die Information gereicht, daß die beiden sich vor Zieges Schrottplatz unter vier Augen unterhalten hatten. Peter würde einen großen Fehler machen, wenn er in irgendeiner Form auf dieses sinkenden Schiff aufspringen würde. Und für Enio war bereits sonnenklar... das Fabian bald in Finstertal keine Rolle mehr spielen würde.
 
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"Fabian?!" Peter machte ein nachdenkliches Gesicht. Zum einen dachte er an das Treffen, was heute noch zwischen den beiden stattfinden sollte. Zum anderen daran, dass der kleines es tatsächlich geschafft hatte, dass scheinbar die Oberen ihn ins Auge gefasst haben. Etwas was Peter immer versuchte zu verhindern.

"Ich werde deinen Rat annehmen. Schließlich habe ich nicht vor auf irgend eine rote Liste zu kommen. Wo wir aber gerade bei dem neusten in der Stadt sind.

Was ist eigentlich mit Ziege los? Scheinbar scheint da irgendetwas im Busch zu sein." Peter wusste zwar, dass es Probleme gab, aber eigentlich überhaupt nicht was genau. Daher war Enio wohl die beste Stelle um etwas zu erfahren.
 
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Gut. Peter nahm Enios Rat an und stellte diesbezüglich keine weitere Fragen. So sollte es eigentlich immer sein. Vielleicht war Peter Fabian eh egal. Enio wußte eigentlich lediglich, daß die beiden sich kannten aber hatte keine Information darüber ob sie irgendetwas verband. Nach dem Gespräch mit Peter und dem vorher mit Max und Hannah war der Sheriff auf jeden Fall wieder ein Stück weiter. Fabian wurde somit wieder ein bißchen mehr isoliert. So schien es zumindest. Selbstverständlich war das was Kainskinder sagten immer etwas anderes als das was sie machten. Man würde sehen wer sich von Fabian distanzierte und wer auf die blöde Idee kam ihn zu unterstützen.

Peter kam auf Ziege zu sprechen. Enio wußte gar nicht genau was der Ravnos eigentlich alles wußte und was nicht. Vor allem ob er überhaupt Informationen über Zacharii hatte oder da noch komplett im Dunkeln tappte. Man würde ihn wohl ein wenig aufklären müssen. Niemand durfte in dieser Sache unwissend bleiben. Dabei war natürlich immer abzuwägen wieviel Information gut für einen waren und wieviel schon wieder hinderlich oder sogar schädlich.

Es war zum kotzen! Enio ertappte sich dabei, daß er langsam anfing wie so ein alter verknöcherter Blutsauger zu denken, der nichts anderes im Sinn hatte als ständig abzuwägen, wem er vertrauen konnte, wem er was erzählte und wen er für was benutzen konnte... oder von wem er selbst benutzt wurde. Einfach lächerlich... und eine schlechte Entwicklung. Warscheinlich hatte Peter gar nicht so unrecht gehabt... Enio hatte sich verändert.

„Ziege ist am Arsch... ums mal in aller Kürze auszudrücken. Er wurde gestern um die Ecke gebracht. Hmmm... wo fang ich am besten an? Das mit der alten Sakristei hast du ja mitbekommen und warst ja auch selber dabei. Da unten haben wir ein Bild auf einem Fenster entdeckt, das aber stark verrust war und man nichts drauf erkennen konnte. Nachdem Miguel Cortes das Fenster wieder gerreinigt hatte – der hats anscheinend mit Glas und kann sowas – haben wir eine Innschrift entdeckt und nachher auch das Bild gesehen. Ziege ist... war ein Wiedergänger und er und alle seine verdammten Vorfahren haben dem Tzimiscen-Koldunen Zacharii gedient. Jetzt kommt der lustige Teil an der Sache. Laut Zieges eigener Aussage... wird der dreimalverfluchte Unhold diese Nacht wieder aus der Hölle zurückkommen und uns alle ne lange Nase zeigen. Also falls du heute noch nix vorhast... wird ne interessante Nacht.“ Nein das waren bestimmt keine gute Neuigkeiten. Vielleicht verstand jetzt Peter auch ein wenig unter welchem Druck Enio momentan stand und was er alles an der Backe hatte.
 
AW: [30.04.2008] Ein Mann der in Frieden kommt und in ? geht.

Das waren wirklich interessante Neuigkeiten. Enio hatte recht gehabt und Peter tappte total im Dunkeln. nun sah er wenigstens ein wenig Licht.

"Aha." Mehr konnte Peter erst mal nicht sagen und musste nun seine Gedanken ein wenig ordnen.

"Dann sehe ich das also richtig, dass Ziege, der ja immer unter dem Schutz des Prinzen stand, nun weg ist." Nun lehnte sich der Ravnos zurück und rieb sich denkend sein Kinn.

"Sehe ich dass dann also auch richtig, dass der Schrottplatz jetzt eigentlich unbewohnt ist und trotzdem immer noch ne Menge Knarren da unten lagern? Und sehe ich das jetzt auch richtig, dass die Kainiten der Stadt einen neuen Waffendealer brauchen?" Nun grinste der Ravnos leicht und Enio würde ein leichtes funkeln in seinen Augen erkennen. Der Brujah konnte sich sicher denken, was Peter gerade dachte.

Die Sache, dass der Unhold heute nach auferstehen sollte, war dem Ravnos eigentlich egal, da er nicht zwingend etwas gegen Tzimisce hatte. Solange sie ihn nicht angriffen oder nervten sollten sie leben wie jeder andere.
 
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Enio fiel durchaus auf, daß sich Peter für Zacharii nicht groß zu interessieren schien. Nun... Enio war sich eigentlich ziemlich sicher, daß es wiederum Zacharii überhaupt nicht interessieren würde ob jetzt Peter gut oder weniger gut mit Tzimiscen auskam. Warscheinlich würde es den alten Koldunen noch nicht einmal interessieren wenn Peter selber ein Unhold wäre. Nunja... der Ravnos hatte offenbar völlig andere Prioritäten als Enio. Der Sheriff würde nicht weiter versuchen ihn zur Mitarbeit zu bewegen.

"Bei Letzterem hast du durchaus recht und wie du dir warscheinlich gut vorstellen kannst habe ich mir ungeachtet dieser ganzen Scheiße, die sich in Finstertal den Bordstein Nacht für Nacht entlangwälzt, ebenso meine Gedanken darüber gemacht. Kommen wir aber zuerst zu Punkt eins." Oh jeh... was kam jetzt schon wieder? Es kam was kommen mußte... Formalitäten, Regeln, wichtige Dinge die man bei jedem Schritt beachten mußte.

"Egal was jetzt mit Ziege passiert ist... der Schrottplatz ist und bleibt vorläufig Elysium und die Regeln bleiben die selben. Dazu kommt noch, daß wir selbstverständlich versuchen werden Zieges Versteck so gut es geht zu untersuchen. Deshalb wird der Schrottplatz vorerst zum Sperrgebiet erklärt." Es war eigentlich lustig... die Idee kam Enio gerade ganz spontan und es war Peter, der ihn auf die Idee gebracht hatte.

"Aber zurück zur Zukunftsaussicht. Ziege ist mir in der Vergangenheit oft im Wege gestanden. Eines darf man aber nicht vergessen... es gibt einen Grund warum Buchet da seine Hand drüber gehalten hat." Selbstverständlich behielt Enio den Grund, den Ziege ihm genannt hatte für sich. "Unser Prinz will einen Überblick über Waffentransaktionen behalten und das gilt natürlich für die Kainskinder dieser Stadt. Es ist nicht im Interesse der Stadt, wenn sich hier jeder Hanswurschd bis an die Zähne bewaffnet. Deshalb gab es Ziege. Nun... der ist nicht mehr, daher brauch man selbstverständlich wieder jemand, der diese Lücke füllt bevor sich die Sterblichen das Geschäft unter den Nagel reißen. Was meinst du... wäre für Prinz Buchet nicht sein verdienter Sheriff am besten für diese Sache geeignet?" Es hätte noch ein verschmitztes Lächeln oder ein Zwinkern gefehlt um dem was Enio gesagt hatte, den nötigen Unterstrich zu verpassen. Aber wie fast immer sparte der Turiner sich das.

"Ist natürlich klar, daß ich sowas nicht zwangsläufig alleine über die Bühne bringen muß. Eine helfende Hand wäre da unter Umständen ganz brauchbar. Im Idealfall eine helfende Hand mit der ich bereits in der Vergangenheit bei solchen Geschäften positive Erfahrungen gemacht habe." Es war natürlich klar wen Enio damit meinte. Durch so ein Geschäft hatten sich der Ravnos und der Brujah überhaupt erst kennen gelernt.

Es war irgendwie erfrischend einmal über andere Dinge zu reden, die nicht unbedingt ein Weltuntergangsszenario nach sich zogen oder den Untergang von sonstwas einleiteten. Enio hatte das ein bißchen vermißt. Dennoch... es würde an Peters Verhalten in der nächsten Zunft liegen ob Enio ihn dabei mit ins Boot nehmen würde oder ihm die kalte Schulter zeigen. Das hier war ein erstes Gespräch aber die Sache war noch längst nicht vergeben und vergessen.
 
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Sperrgebiet und Waffenaufsicht von Buchet war nicht gerade Worte, die Peter gerne hörte. Doch was sollte er tun? Sich da mit Fabian kurzschließen und alles riskieren, was er gerade mühsam versucht hat wieder aufzubauen?

Natürlich spielte dann Enio noch seine Karte "Ich bin Scheriff" aus, aber damit hatte der Ravnos schon fast gerechnet. Schließlich war Enio kein einfacher Kainit sondern eher ein Schurke und würde sich sicher nicht so eine Gelegenheit nehmen lassen. Der Ravnos war gespannt, wer sich noch alles auf diesen Posten bewerben würde.

Was die Sache mit dem Koldunen anging, war es Peter sogar so egal, dass er den Unhold einfach die Stadt platt machen lassen würde und weiterziehen würde. Doch hieß dies nicht, dass er Enio nicht helfen würde, wenn dieser seine Hilfe bräuchte. Doch die Ziege frage, war erst einmal wichtiger gewesen.

"Das hört sich doch nicht schlecht an. Ich sehe da goldene Zeiten auf uns zukommen." im Gegensatz zu Enio lächelte Peter.

"Aber um noch einmal auf die heutige Nacht zurück zu kommen. Meinst du der Tzimi will heute die BEstrafung von Cortez sprengen? Den eigentlich hatte ich vor heute mal unbewaffnet ins Elysium zu gehen. Deine Nachricht macht meine Entscheidung da nicht gerade leichter."
 
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Vielleicht würde es ja doch eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen Enio und Peter geben. Enio war jedenfalls nicht prinzipiell abgeneigt dagegen. Es würde nur ein wenig an Peter liegen wie gut er mit Enios Rolle als Primogen und Sheriff klar kommen würde und ob der Ravnos einigermaßen in der Spur fahren konnte. Noch mehr Differenzen konnten sie sich nicht leisten und Enio wollte nur ungern derjenige sein, der Peter Crain an die Stadtgrenze bringen sollte um ihn mit einem Tritt aus Finstertal zu befördern. Der Brujah vermutete, daß Buchet für Untote, die nicht aus seinem Clan kamen, oder sogar für Unabhängige oder Clan- und Sektenlose, vielleicht noch eine Spur weniger Toleranz aufbringen konnte.

Um so mehr sollte wohl Peter aufpassen sich nicht noch einmal in nächster Zeit mit einer Waffe im Elysium blicken zu lassen. Das brachte ihn auf Peters Frage zurück... die eigentlich ja gar keine Frage war. „Ich glaube nicht, daß Zacharii die Bestrafung von Cortes interessiert. Obwohl... es kommt natürlich auch drauf an wie der Tzimisce zuschlagen will und kann. Einerseits hat er nämlich bei der Bestrafung einen Arsch voll Vampire auf einem Haufen und der eine oder andere hat da schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und ist nicht von Pappe. Andererseits kann das auch von Vorteil für einen Angreifer sein. Wenn er irgendwas in der Hinterhand hat womit er einen entscheidenden und überraschenden Schlag setzen kann, könnte es auch das Ziel sein gleichzeitig ein Haufen Opfer auf einmal zu erwischen. Wie immer können wir nur raten. Wir wissen leider nur erschreckend wenig, wenn man bedenkt was heute vielleicht noch passieren kann. Dennoch... solltest du dir eine Alternative überlegen wie du nicht mit einer Waffe das Elysium betrittst. Dargol wird dich sicher auf dem Kieker haben und es sollte dich nicht wundern, wenn er in nächster Zeit ein paar Routinedurchsuchungen bei dir vornimmt. Wäre nicht gut, wenn er schon wieder eine Waffe bei dir finden würde.“

Enio hatte gut reden. Er konnte ja schließlich Waffen im Cafe oder andere Elysien bei sich tragen. Der Italiener hätte in der jetzigen Lage auch keine Lust irgendwo ohne Waffe rumzusitzen. Er hatte bereits vor seiner Zeit als Sheriff schon oft genug gegen diese Tradition verstoßen und es war im auch immer egal gewesen. Aber er hatte sich auch nie erwischen lassen.
 
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