[29.04.09]Lone Wolf

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
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Sonnenuntergang im Stadtpark, Silva strich vorsichtig abseits der Wege durchs Gebüsch und tat ihr möglichstes die gesamte Umgebung im Auge zu behalten. Gebückt und aufs Äußerste angespannt trat sie endlich ins Freie und trabte zu der Stelle die am vergangenen Morgen Schauplatz einiger äußerst seltsamen Ereignisse geworden war. Irgendwo hier musste die Blutlache zu finden sein.

Die Schattenlord hob instinktiv die Nase in die Luft und versuchte Reste der Duftmarken zu wittern. Erfolgreich, denn nur wenig später stand sie an exakt der Stelle an der Ziege sein unglückliches Ende nahm. Nur wenig deutete noch auf die Versammlung und ihre Folgen hin, die Draugar hatten ganze Arbeit geleistet. Für eventuelle Zuschauer musste es ein sehr seltsames Bild abgeben wie die junge hübsche Frau im Gras stand und mit der zierlichen Nase in der Luft herum schnupperte.

Insgeheim aber platzte sie fast vor Wut. Sie hatte zum zweiten Mal der Furcht nachgegeben und war geflohen, nun hatte sie den Kontakt zu den Kadaver verloren. Ihre einzige Hoffnung auf ein Ende ohne Tod, Vernichtung und Einsamkeit war ein für alle mal dahin. Es würde Krieg geben und dieser würde viele Opfer fordern die ein grausames Ende verdient hatten, manche aber auch die es eigentlich verdient hatten zu überleben.
Tränen der Angst liefen Silva über die Wangen. Ihre geliebte Mutter war während des Anschlages im Pub gewesen und sie hatte keine Chance etwas über ihren Zustand in Erfahrung zu bringen. Was wenn sie gestorben war? Gestorben in dem Glauben eine Verräterin zur Tochter zu haben, oder noch schlimmer einen Feigling.

Was sollte nun werden?
 
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Sonnenuntergang im Stadtpark. Tief in der Erde, sicher wie in der Mutter Schoß schlummert eine Gangrel, bis das letzte Glühen am Horizont endlich versiegt ist. Sie glaubt etwas zu spüren, als ob die feinen Wurzelchen der Grashalme und Sträucher etwas an sie weiterleiten... Erschütterungen, als würde dort jemand gehen. An sich ein Zeichen, dass sie noch nicht auftauchen sollte, aber sie ist ja aus einem bestimmten Grund noch hier. Außerdem wird ein Mensch, der sie zwischen den Büschen plötzlich auftauchen sieht, einfach annehmen er hat vorher nicht richtig hingeschaut und sie sich nicht bewegt. Rationalisieren, heisst das, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Logik und der Glauben an die Naturgesetze sind die besten Freunde der Maskerade.

Silva dagegen wird wohl etwas davon merken, dass ganz in der Nähe zwischen ein paar Büschen etwas passiert. Die Erde öffnet sich und und ein hockendes, geducktes Ungetüm wird von ihr ausgespien, finster wie die Nacht.. in den Geruch von Erde mischt sich ein anderer, den sie gestern lange genug ertragen musste. Das wird sich wohl heute nicht ändern.

Meyye hebt den Kopf und blickt sich schnell um.. dann erhebt sie sich langsam. "Ich wusste, dass du zurückkommst." sagt sie und lächelt etwas schief. Sicher war sie sich natürlich nicht, aber wer kann das schon sein. "Darum hab ich hier gewartet."
 
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Silva schämte sich ihrer Tränen, besonders in Gegenwart einer dieser Leichen, aber ihr war bewußt das jeder Versuch sie zu überspielen alles nur noch schlimmer machen würde. Also ertrug sie es trotzig das Meyye sie in einem Moment der Schwäche überrumpelt hatte und überging das Problem einfach.

"Gut! Ich dachte ich hätte euch verloren, war ja ein ziemliches Durcheinander heute morgen. Scheint als wärdt ihr recht anfällig für manche Dinge!? Ist schwer das Böse unter Kontrolle zu halten, ... hab ich den Eindruck."

Die Worte sollten möglichst gleichgültig klingen, aber Meyye konnte doch eine gewisse Paarung aus Neugier und Sorge heraushören. Letzteres war nicht verwunderlich, die Schattenlord ging mit ihrem Kontakt zu den Draugar ein kaum zu übertreffendes Risiko ein. Niemand, nicht einmal der engste Familienkreis würde auch nur einen Hauch von Verständnis dafür aufbringen. Wenn es so etwas wie Familie überhaupt noch gab...

"Und? Habt ihr dem Mistkerl den Rest gegeben? Hätte zu gerne gesehen wie ihr ihn zerreisst."

Nachdem ihr sein Blut in euch aufgenommen habt, ...jeden einzelnen verdammten Tropfen ..., aber das sagte sie nicht und auch ihre Miene verriet nicht was sie dachte. Silva war einen Pakt mit dem Teufel eingegangen, jetzt konnte sie sich ja wohl schwer darüber beschweren das es nach Schwefel stank.
Sie hoffte inständig, dass sie das richtige tat.
 
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Meyye hat schon öfter Tränen bei einer Garou gesehen... bei Tatjana nämlich. Anders als bei der ist sie sich aber bei Silva bewusst, dass sie sie nicht trösten kann, und dass es ihr auch gar nicht recht ist, dass die Tote sowas sieht. Darum geht sie darüber hinweg als würde sie es nicht bemerken. Sie verzieht allerdings das Gesicht als sie auf die vampireigene Schwäche angesprochen wird, von der in der Frühe ein gutes Beispiel gegeben wurde.

"Das Böse, naja... ja, schätze mal, so muss man das nennen. Es war der Blutdurst. Weisste, es gibt Unterschiede darin, wie gut es uns nährt oder lockt... und das von Ziege... sowas hab ich noch nie gerochen." Sie sieht Silva an, nicht von ungefähr wieder beunruhigt wirkend... ihr ist, als würde sie es immer noch riechen. Was ja gar nicht so weit hergeholt wäre. "Ich kenn echt schon viel... Vampirblut macht süchtig, Blut von.. Garou..." sie beobachtet Silva dabei, "is wie Koks... aber das is alles nur Spülwasser gegen das, was Ziege da in seinen Adern hat. Keine Ahnung, wie er das macht. Ich will auch gar nix von dem Mistkerl trinken... aber wenn er wieder rumblutet, hab ich keine Ahnung ob ich mich wieder zurückhalten kann."

Sie zuckt die Schultern. Da ist sie, eine der Unwägbarkeiten des Vampirdaseins, ausgebreitet... ein, nein, der Grund warum sie gar nicht existieren sollten. "Er lebt übrigens noch." sagt sie dann. "En... ach, was soll der Quatsch, Salvatore, der eigentlich Enio heisst, hat ihn mitgenommen in's Black Hammer. Ich kann dich hinführen." Sie bewegt sich aber nicht. "Zuvor muss ich dich aber noch ein bis zwei Sachen fragen. Im Norden der Stadt, im Wald, gibt es eine verlassene Miene. Wisst ihr irgendwas darüber?"
 
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Etwas ähnliches hatte Silva bereits befürchtet, allerdings hatte das Verhalten der Vampire gestern auch eine sehr deutliche Sprache gesprochen. Kaum hatte Ziege zu bluten begonnen, war hier der Teufel los gesteppt. Nicht eine der Leiche drehte vollkommen durch, sondern der ganze verdammte Haufen. Gut, sie alle reagierten verschieden, aggressiv, verängstigt, erschrocken, gar nicht. Ihnen allen aber, war die unsägliche, nackte Blutgier in den Augen abzulesen.
Auf das Angebot hin sich wieder mit den anderen zusammenzutun, nickte Silva. Dann aber erwähnte Meyye etwas das ihr sehr seltsam anmutete. Was wusste die Tote über die Mine? Die Garou legte Mißtrauisch den Kopf schief, war es möglich das die Schwarze...? Nein, das war lächerlich...

"Ihr ist das falsche Wort! Ich hab euch ja erzählt das ich als eine der ersten hier in der Stadt ankam. Zeitgleich hat Grimes sich mit ein paar Jungs seines Rudels in Burg umgesehen. Später als wir uns zur Besprechung trafen, erwähnte er die Mine. Er meinte er hätte dort mögliche Verbündete getroffen, wollte aber mehr nicht sagen... Was sich daraus entwickelt hat, oder um wen es sich bei den Verbündeten handelt, weiß ich nicht. Mir ist was dazwischen gekommen, du erinnerst dich?"

Silva kräuselte die Stirn, was war hier los? Wieso wusste diese Tote über Dinge bescheid über die Grimes nicht einmal mit Stark reden wollte? Das stank doch zum Himmel!

"Ich dachte an befreundete Werwesen... Einen Werraben habe ich bereits gesehen, aber das wundert mich eigentlich nicht. ... Scheiße was solls... was weißt du darüber?"
 
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Wenn Silva ihr eröffnet hätte, dass ihr gestern der Wyrm im Traum erschienen ist und sie zu ihm konvertiert ist, bekäme sie wohl kaum eine andere Reaktion von Meyye wie die jetzige. "Verbündete?!" ruft sie aus und starrt Silva an als wäre ihr dieser Gedanke entsetzlich. Ist ja auch so. Grimes ist einer der Namen die sie jetzt kennt, er ist Teil des Angreifer-Rudels... und er will mit diesen Kreaturen gemeinsame Sache machen? "Oh Scheisse." flüstert sie. Starks Rudel ist schon deutlicher vom Wyrm korrumpiert als sie gedacht hätte.

Und was bedeutet das für Silva? Sie beobachtet sie genau, vor allem ihre Bewegungen, während sie ein paar Schritte seitwärts geht. "Ich... ich würd gern glauben, dass du wirklich nix drüber weisst, 'kay? Grimes... der will die wirklich als Verbündete? Scheisse, Sparrow... ich war dort! Ich war vorgestern an der Miene und ich hab einen Black Spiral Dancer dort getroffen!" Sie greift an den Saum ihres Shirts und hebt es hoch. Am Bauch ist noch immer die Krallenspur zu sehen, auch wenn sie nicht bedrohlich aussieht. "Er hat mich auch gesehn, aber ich war schneller." sagt sie kalt. "Total verdrehte Finger, irre Augen, giftgrün leuchtende Narben voller wimmelnder Maden... das war ein verdammter Tänzer, nich der erste den ich gesehn hab. Er is jetz tot und ich bin entkommen. In der Mine is was Böses, ich hab mich nich weiter reingetraut. Wenn dein Grimes die als Verbündete haben will... dann is dein Rudel noch viel kaputter als ich gedacht hätte!"
 
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Silva schüttelte verärgert den Kopf. Black Spiral Dancer, Tänzer der schwarzen Spirale, Verrat, was für ein Unfug. Ok, Grimes war nicht grade zimperlich in der Wahl seiner Mittel, aber er war trotzdem immer noch einer der ihren. Immer... Sie kannte den Mann jetzt beinahe fünf Jahre und nie hatte sie auch nur ansatzweise derartige Züge an ihm erkannt. Kooperation mit dem Wyrm, so ein Unsinn war undenkbar... Draugar und ihre Lügen!
Sie sah zu Meyye hinüber und zögerte. War sie selbst nicht einen Pakt mit dem Teufel eingegangen? Zum Wohle des Rudels?

"Das ist doch Unsinn! Die Tänzer sind wahnsinnige Ungetüme des Grauens. Mag sein das du dich zu wehren weißt, aber gegen die hättest du nicht den Hauch einer Chance gehabt! Du musst dich irren, vielleicht war es einer der Unseren, oder einer der Werraben? Was weiß ich? Auf jeden Fall solltest du nicht leichtfertig diese Hyänen ins Spiel bringen, schon gar nicht in einem Atemzug mit meiner Familie! Grimes ist ein harter Hund, aber bei meiner Ehre, er ist kein Verräter!"

Silvas Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen. Auch wenn ihre Stimme einen leicht unsicheren Ton hatte, ließ sie keinen Zweifel daran, dass diese Form des Gesprächs hiermit beendet war. Man konnte sagen was man wollte, die junge Schattenlord würde eines Tages ein wirklich grandioser Anführer werden.
 
AW: [29.04.09]Lone Wolf

Meyye schüttelt den Kopf. Sie kann es kaum fassen. Was ist das, immer noch die Überheblichkeit der rechtmäßigen Verteidiger Gaias gegenüber der untoten Wyrmkreatur? Ihr reicht es jetzt. Mag ja sein dass es für Silva eine große Überwindung kostet, überhaupt mit ihresgleichen zu reden... aber sie könnte wenigstens ihr Gehirn einschalten!

Die Gangrel geht auf sie zu, bleibt ganz nahe vor ihr stehen und sieht ihr in die Augen. "Ich hab jetz echt die Schnauze voll davon." sagt sie leise. "Ich bin vielleicht untot und ein blutsaugendes Monster, aber ich bin nicht saublöd... und ich will das Richtige tun. Ich lass meine Rache links liegen damit die Menschen in dieser Stadt nicht von einer Plagenarmee aufgefressen werden. Ich tu was ich kann um dir diese Vollidioten von anderen Vampiren vom Hals zu halten. Und keine Sekunde lang hab ich dich angelogen. Ich will, dass du das verdammt nochmal endlich anerkennst! Glaubste ernsthaft ich kann keinen Corax von 'nem Tänzer unterscheiden? Ich weiß was ein Tänzer is, es war schon der zweite gegen den ich gekämpft hab! Das war einer, und in der Mine is was verdammt wyrmiges drin. Warum soll ich dir so 'nen Mist erzählen, vor allem wenn du das so leicht nachprüfen kannst? Soll ich dir was sagen? Wenn heut nacht noch Zeit is, können wir ja hingehen und nachschauen. Oder du gehst am Tag selber. Sei aber nich so blöd wie ich und lass dich erwischen."

Sie tritt wieder einen Schritt zurück und sieht Silva fast etwas verächtlich an. "Und was Grimes angeht... vergiss eins nich, ihr habt eine ganze Septe gaiatreuer Garou auf dem Gewissen! Deinen Kumpanen trau ich alles zu. Und jetz lass uns gehn, die anderen warten vielleicht schon auf uns." Fast schon abrupt wendet sie sich ab und geht voran, Hände in den Jackentaschen und nach ihrem großen Redeschwall plötzlich ziemlich schweigsam.
 
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„Immerhin bin ich noch hier, also spar dir deine Belehrungen. Das was du erzählst würde bedeuten das Grimes ein Verräter an unserer eigenen Art ist und das traue ich ihm einfach nicht zu. Du kennst ihn nicht...“

Silva hatte weder ein Interesse daran sich zu rechtfertigen, noch daran mit der Toten zu streiten. Meyyes Geschichten waren ziemlich dick aufgetragen und unglaubwürdig. Woher nahm die Draugar eigentlich das Recht solch dick aufgetragenen Geschichten zu verbreiten? Genauso gut hätte sie sagen können die Garou hätten den Pabst zur Geisel genommen.
Der Vampir kannte das Rudel nicht, wusste nichts von der quälenden Auseinandersetzung mit der anderen Septe und den Gründen dafür. Für diese Gangrel war alles ganz einfach, alles so sonnenklar.
Wenn die wüsste!

Allein der Gedanke an die Tänzer war vollkommen abwegig, sie hätte es doch gespürt wenn dem so gewesen wäre. Sie hätte es an Grimes gewittert. Humbug!

Die Schattenlord folgte Meyye mindestens genauso grimmig und auch sie hatte schmollend die Fäuste in die Jackentaschen gestopft. Wie es schien würden die beiden bis zum Black Hammer kaum mehr ein Wort wechseln.
Zumindest würde nicht Silva mit dem Gespräch beginnen, auch sie hatte ihren Stolz und ihre Familie als den Ursprung alles Bösen zu bezeichnen, das dann auch noch ausgerechnet aus dem Mund eines Blutsäufers, war mehr als die Garou im Moment verkraften konnte.

Aber sie schien der Schwarzen trotzdem zu vertrauen, mit keinem Wort erwähnte sie das Ziel des Weges oder die Reaktion der restlichen Truppe auf ihr plötzliches verschwinden.
 
AW: [29.04.09]Lone Wolf

"Ich brauch ihn nich zu kennen, ich weiß was ich gesehn und was mich beinah gekillt hätte." ist der letzte knurrige Kommentar, den Silva von der Gangrel bekommt. "Wir schaun einfach nach, dann kannste 's selber sehn." Allerdings nicht gleich, da gibt es noch ein Ziegenproblem, oder besser gesagt ist der olle Lude die Spitze eines schwarzen Eisbergs. Am Ausgang des Parks holt sie ihr Bike zwischen ein paar Büschen hervor, schiebt es aber weiter in Richtung Black Hammer.
 
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