[28.04.08] Industriegebiet Ost - Beginn des (Gewalt)Marsches

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Fabian sah aus dem Fenster. Die Nacht hatte bereits gut begonnen, doch jetzt sollte sie zum Höhepunkt kommen. Vorher hatte er noch einmal an das Telefonat mit Enio gedacht. Sie waren also im Krieg. Gut, dann galt es jetzt die Fronten zu erweitern und ein paar Wunden in der Kainskindergesellschaft auf zureißen. Er fragte sich wirklich was der Abend bringen mochte. Er hatte keine Ahnung, aber er hoffte es würde Spassig werden.

Von seiner Position aus -welche in dem besetzten Haus war, das sie jetzt schon seid mehreren Tagen belagerten- konnte er wunderbar über die sich langsam sammelnden Menschen werfen. Vielleicht war auch schon das ein oder andere Kainskind dabei. Es war nicht wichtig, solange nur jemand auftauchte. Fabian wollte nachher nicht ohne Bewegung in der Bewegung dastehen. Zwar war es nicht wirklich nötig, dass jemand anwesend war, aber wozu hatte er denn all die Vorkehrungen getroffen. Er hatte dafür gesorgt, dass die Leute bescheid wussten, jetzt lag es an den Kainskindern, zu erscheinen. Zwar war das mit dem anstehenden Krieg mit den Werwölfen eher hinderlich, andererseits war dadurch vielleicht auch die Neugierde größer.

Vor ihm sah er mehrere Vans stehen. Kleinere PKWs und viele Motorräder, manche der Fahrer aus Jennifers Gang aus dem Hovel, waren auch auf dem größeren Platz. Sie befanden sich hier am Rande eines größeren Metallverarbeiters, der schließen musste, da im Ausland billiger produziert wurde. Daher gab es jede Menge Platz um sich zu versammeln, da die LKWan- und Abladeplätze nicht mehr benutzt wurden. Und das besetzte Gebäude war direkt gegenüber von dem Platz.
Die Gruppe würde noch warten, bis sich einige mehr Personen versammelt hatten. Noch hatte sich kein Anführer herauskristallisiert, daher blieben die Kleingruppen erst einmal beisammen und es gab so etwas wie mehrere kleinere Trinkgelage. Wahrscheinlich wurde eifrig diskutiert und noch mehr Parolen verbreitet. Das war gut, dass heitzte die Menge an. Man durfte es nur nicht ausarten lassen, sonst verfingen sich die Menschen noch ineinander.

Gerade jetzt war wieder einer der Augenblicke, in denen Fabian sich darüber wunderte, wie anders er von den anderen war. Er war es der dies organisiert hatte und wahrscheinlich würde ihm niemand widersprechen, wenn man es als Erfolg bezeichnen konnte. Ausgerechnet er hatte so etwas wie eine politische Bewegung auf die Beine gestellt. Da fragte man sich doch, was nach dem heutigen Abend möglich war. Und überhaupt was wollte Fabian mit all diesen Menschen, die auch irgendwie irgendwas wollten. Warum war er noch gleich hier? Achja, der Spass, der das ewige Rad am laufen hielt. Nirvana? Nicht für Vampire, also galt es eifrig und auf ewig Karma und Dharma zu sammeln.

Fabian zog sich die schwarze Sturmmaske über den Kopf und drehte sich um. Er griff nach dem Megaphon und schaltete es an. Wunderbar, es funktionierte. Ein breites Grinsen, dann stellte er sich wieder an das Fenster. Noch war es zu früh, doch in etwa zwanzig Minuten würde es los gehen. Dann war es Zeit in der Stadt ein kleines Feuerchen zu legen.
 
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Als Max' Auto in die Nähe kam, war die Musik schon gut zu hören. Es war schon fast eine Stunde her, dass Hannah hier gewesen war und da waren definitiv noch nicht so viele Leute da. Das war mehr, als sie von einer "Party" erwartet hatte.

En voilà une belle merde...

Die Brujah war sich nicht so ganz sicher, ob sie einen Alptraum oder eine Vision vor sich hatte und der französische Fluch war das Passendste, was ihr gerade einfiel. Was könnte man damit wohl anfangen? Wie gerne würde sie mehr herausfinden über das, was hier vorging. Ja, Hannah war tatsächlich neugierig.

Sieh dir das an. Hat sich doch eingies versammelt. Wie sieht's aus, wollen wir uns das mal ansehen?
 
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Der Blick auf dem Gesicht von Max zeigte deutlich das dies für ihn ein sehr angenehmer Anblick war. Er fuhr langsamer um sich nen Parkplatz zu suchen.

"Hab zwar keine Ahnung was du zu erst gesagt hast, aber das lass ich mir nicht entgehen. Wegen der Party hier bin ich überhaupt erst auf die Idee mit Finstertal gekommen."

Als er schliesslich einen Platz fand für sein Auto, mitten in ne andere Gruppe von geparkten Wagen von "Partybesuchern", stellte er seinen Wagen eben dort ab. Für den Moment waren ansatzweise Vorfreude und gute Laune auf seinem Gesicht zu sehen, bis ihm wieder bewusst wurde dass er nicht viel Zeit hatte um hier zu bleiben. Er öffnete die Wagentür und richtete sich neben dem Auto auf, ein Fuß zur hälfte noch am Wagenrand aufgestützt, der linke Arm auf der Tür gelehnt, den Rechten auf dem Dach. Mit der rechten Hand nahm er kurz den Cigarillo aus dem Mund während er sich die Leute ansah.

"Siehst hier nicht zufällig jemanden den du kennst?"
 
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Hannah hatte sich schon ein wenig umgesehen, aber in der eher mangelhaften Beleuchtung nicht wirklich viele Gesichter erkennen können, schon gar nicht auf die Entfernung und ohnehin auch niemanden, den sie erkannte. Entsprechend schüttelte die den Kopf.

Nein, niemand. Wir könnten uns das Ganze aber ansehen gehen, etwas Zeit ha'm wir ja noch. Und Enio wird uns sicher verzeihen, wenn wir fünf Minuten zu spät kommen. Wär' doch eine Schande, wenn du überhaupt nicht die Gelegenheit hättest, dich wenigstens umzusehen, oder?

Sie zwinkerte ihm schelmisch grinsend über das Auto hinweg zu und nahm ebenfalls noch einen Zug von ihrem Cigarillo. Sie hätte am liebsten geseufzt, denn das war ein abendfüllendes Programm, das sich da vor ihnen auftat. Sie bereute ihr Hilfsangebot an den Brujah-Primogen ein wenig, gab sich aber Mühe, die Enttäuschung zu verdrängen - genauso, wie die Bedenken ob des Timings und der Problematik mit den Werwölfen.

Dansons la Ravachole,
Vive le son, vive le son,
Dansons la Ravachole
Vive le son de l'explosion!


Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, als ihr der Aufzieher für diese "Party" in den Kopf kam, das Grinsen allerdings wich ihr nicht mehr aus dem Gesicht.
 
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So langsam fingen beide ein wenig an um die Wette zu grinsen. Wie ein Kind, dem der Vater heimlich gesagt hat dass es ja eine Schande wäre solange auf dem Kuchen zu warten bis er alt und kalt wäre, antwortete der Brujah. Nebnbei beschloss er am Rande anzudeuten das er doch ein wenig mehr von der Party wusste als er bisher gesagt hatte. Wobei die Andeutung etwas grober und deutlicher ausfiel als er wollte. Aber so viel Feingegefühl auf dem Gebiet hatte er noch nicht.

"Ja, wäre wirklich 'ne Schande. Da hat man einmal 'ne Party vor der Nase mit diesem Motto und dann hat man zuviele Termine um den Ravachol mal raushängen zu lassen. Aber das hält einen ja nicht davon ab demnächst mal ein wenig nachzufeiern."

Er schloss Fenster und Tür auf seiner Seite und setzte an loszugehen. Sobald Hannah ebenfalls die Türe geschlossen hatte drückte er den Knopf für die Zentralveriegelung.

"Irgendwo hier sollte auch mein Blutbeutel noch rumrennen, hab ich gestern getroffen als er vor meinem Wagen am Parkplatz wieder angekrochen kam.Hat mein Auto gesehen und gut geraten das er mich wohl am Hammer findet."
 
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Das Pärchen kam in die Nähe einer Gruppe Punks, die sich um einen Ghettoblaster versammelt hatten, aus dem der Sound der Skacoreband Against All Authority hervor drang. Man konnte über den großen Parkplatz sehen, obwohl es schon relativ dunkel war, da mehrere Feuer entzündet waren. Scheinbar grillten hier wirklich Leute und das war nicht nur eine profane Metapher gewesen.

Die Gruppe war relativ still und die meißten tranken Bier oder billigen Wein. Scheinbar warteten sie bis die Aktion losging. Gerade als die beiden Kainskinder soweit waren erste Gesichtszüge zu erkennen, erdrang plötzlich eine Stimme von einem Gebäude, das direkt an dem Parkplatz gelegen war. Die meißten Gesichter drehten sich nun in diese Richtung.
"Liebe Freunde!"
Eine kurze Pause. Ein paar Leute gröhlten.
"Liebe Freunde, nun ist es soweit. Das große Fest soll beginnen. Hoffentlich werden einige Menschen wach und erkennen, dass es Zeit ist Hand anzulegen. Und sei es nur, um ein kleines Feuerchen zu entfachen und eine nette Party zu feiern. Trotzdem wollen wir etwas verändern. Wir wollen etwas bewegen. Es geht uns um nichts geringeres als die da Oben, die tun was sie wollen und uns an der kurzen Leine halten. Es geht uns um die, die uns wie Vampire leer saugen, bis wir nur noch wandelnde Leichen sind. Es geht uns um darum zu zeigen, dass wir nicht gehorchen werden. Wir werden nicht einfach zusehen, wie uns alles genommen wird, was wir aus eigener Kraft geschaffen haben. Wir werden nicht einfach zusehen, wie diejenigen, die die Macht in ihren Händen halten einfach einen Hebel drücken um noch mehr Kohle zu bekommen. Wir werden nicht einfach zusehen, wie unschuldige Menschen noch mehr bluten müssen, um die da oben zu füttern."

Erneut eine Pause. Einige Leute -unter anderem die Gruppe Punks- brachen in Jubel und Gröhlen aus, manche schwiegen und starrten einfach und manch anderer schüttelte vielleicht auch den Kopf ob dieser Aussage. Doch die größte Reaktion war eine verbundenheit. Jetzt war es an der Zeit aktiv zu sein. Die Schilder in die Höhe zu halten. Die Fäuste zu recken. Drei Finger in den Himmel zu strecken. Sich gegenseitig anzulachen. Mehr Bier zu trinken. Aber auf jedenfall ging die Party jetzt los und es schien als wären alle bereit.
Erneut erklang die Stimme von dem Gebäude. Sie wurde durch ein einzellnes Megaphon verstärkt.
"Wir wollen etwas bewegen!
Und vor allem wollen wir die Stadt bewegen"
Eine kurze Pause. Es war nicht wirklich auszumachen, woher die Stimme kam. Man konnte auch keine Person erkennen. Aber scheinbar war das auch nicht so wichtig. Hier ging es um das Uns und nicht um das Ich.
"Also lasst uns zeigen was in uns steckt!"

~

Fabian grinste in sich hinein. Er schaltete das Megaphon ab und joggte dann die Treppe hinunter um in einen der bereitstehenden Vans zu steigen. In einigen Minuten würden sie losfahren. Jetzt war ersteinmal Partytime.
Nachdem er den Fahrer und Olaf mit einem breiten Grinsen begrüßt hatte, öffnete er seinen Laptop und schloss ihn an die Anlage an. Er öffnete ein Programm und begann mit seinem Handwerk.
Ein Song von der Band Sex Pistols ertönte, nur um dann überzugehen in Atari Teenage Riot.
Noch standen die Wagen still, doch bald würden sie den Zug anführen und mit der Eroberung der Stadt beginnen.
 
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Auf dem Weg der beiden über dem Parkplatz stachen dem Großen immer wieder die Feuer ins Auge.

Komm schon, die Dinger sind kontrolliert und nicht gefährlich.

Trotzdem vermied er es ihnen zu nahe zu kommen, das war selbst bei großem Abstand zumindest für Hannah erkennbar. Er war auch nicht auf Konfrontationen aus, dafür war es irgendwie nicht der richtige Anlass, aber er meinte durchaus ein paar Blicke zu sehen die ihn sehr respektvoll betrachteten. Bei seinen Ausmaßen kein Wunder. Er zog gelegentlich an dem Cigarillo und zeigte klare Rauchwolken vor seinem Gesicht, gesagt hatte er aber kein Wort. Er nickte zwischendurch im Takt der Musik, bis irgendwann die Stimme von einem der Häuser zu hören war.

Er gehörte zu denen die bei den Worten lächelten und mit dem Kopf nickten ohne Laut zu werden. Zum einen wegen der Aussage der Worte, zum anderen wegen der Wortwahl. Er nahm einen tiefen Zug aus dem Cigarillo, der im Grunde shon fast nicht mehr vorhanden war, warf ihn weg und drehte seinen Kopf zu Hannah.

"Kommts mir nur so vor, oder würd's sich lohnen mal ein paar Worte mit dem zu wechseln?"
 
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Hannah schien nach aussen hin keine Probleme mit den Feuern zu haben. Sie waren deutlich weit genug weg, aber die Brujah wählte durchaus auch ihren Weg mit Bedacht, um den Flammen gar nicht erst nahe genug zu kommen, um Gefahr zu laufen, die Furcht ihres Tiers zügeln zu müssen.

Sie hatte kaum schlimme Assoziationen mit Feuer gehabt, bis 2005, als in Paris die Strassen förmlich brannten. Der Sabbat hatte damals im großen Stil in Frankreich Krieg geführt, wurde aber letztlich niedergeschlagen. An die Öffentlichkeit drang von der vampirischen Beteiligung natürlich nichts, es wurde lediglich als Unruhen von Frankreich in Nachrichten und Geschichtsbücher aufgenommen. Die Erinnerungen flackerten bei diesem Anblick kurz auf, wurden aber von Hannah recht schnell wieder verdrängt. Definitiv nicht die richtige Zeit um in solchen Erinnerungen zu schwelgen, entschloss sie. Dennoch schlossen sich ihre Finger in der Jackentasche um den Griff eines gravierten Rasiermessers.

Die kleine Brujah ging gemächlich durch die Reihen der Sterblichen, an der Seite ihr großer Clansbruder, der durch sein Erscheinen sicher schon allein dafür sorgen würde, dass die beiden niemand behelligen würde. Hannah war das recht. Sie hatte sich gerade vollends ihrem qualmenden Zeitvertreibs entledigt und beschlossen, sich einer der kleinen Gruppen zu nähern um sie anzusprechen, als die Stimme über das Megafon laut wurde.

Sie lächelte zwar ebenfalls, aber in ihrem Innern nahm sie die Worte auf, die da ertönten, versuchte sie nach ihrem besten Können zu analysieren. Sie war sich immernoch nicht sicher, ob ihr das hier wirklich gefallen sollte, auch wenn ihr rebellisches Herz von den Worten des Sprechers beinahe ebenso mitgerissen wurde, wie die Herzen der Sterblichen, denen die Begeisterung anzumerken war.

Als Max sie aus ihren Gedanken riss, sah sie sich um und nickte währendessen.

Auf jeden Fall. Siehst du ihn irgendwo?
 
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Max sah sich ein wenig um, das sollte optisch auch ein wenig Eindruck machen. Die grobe Richtung der Ansprache hatte er, ein Gebäude vor dem ein paar Vans standen. Vom Klang der Musik die nach den Worten ertönte und aus derselben Richtung kam, schienen die Vans gut ausgerüstet zu sein. Wenn er es richtig im Kopf hatte, sollten über die Lautsprecher nachher auch noch Passanten aufgefordert werden mitzumachen, gut angelegtes Geld bei dem Klang. Einerseits war es der einfachste Gedanke der ihm durch den Kopf ging, anderseits auch der am naheliegendste.

"Nein, aber ich schätz mal das er irgendwo in dem Gebäude war vor dem die Vans mit der Anlage stehn. Folgen wir einfach mal der Musik."
 
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Kein schlechter Gedanke, ja...

Wieder nickte Hannah. Ihr größerer Clanbruder hatte definitiv die bessere Übersicht und der Gedanke brachte sie doch wieder zum Schmunzeln. Sie bedeutete ihm, voran zu gehen und schickte sich an, ihm direkt zu folgen.

Als die Beiden auf die Vans zugingen, kamen auch Hannahs Gedanken zu der Schlußfolgerung, die Max wohl gezogen haben mußte. Wieder seufzte sie innerlich und verfluchte sich selbst ein wenig, dass sie sich so dermaßen hatte hinreissen und ablenken lassen, als sie versucht hatte versteckte Bedeutungen, Wahrheiten oder Beweggründe aus der Ansprache zu hören. Sie war zwar gut gesprochen und mit einer 'interessanten Wortwahl', aber streng genommen nichts anderes, als nötig war, die Leute in die richtige Stimmung zu bringen.

Was willst du ihn fragen? richtete sie schließlich wieder an Max.
 
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Warum das ganze nur für heute ist und nicht gleich für ne ganze Woche

Aber er verkniff sich die Bemerkung. Sein Blick ging umher, von Van zu Van und ein wenig die Häuserwand entlang. Sein Lächeln wurde etwas blasser, er wirkte sozusagen gerade etwas ernsthafter.

"Erstmal will ich ins Gespräch kommen und 'n paar Kontakte knüpfen, schadet ja nie 'n paar Leute kenn' zu lern."

Aber da war die Ernsthaftigkeit dahin, er grinste wieder ein wenig und musste es einfach bringen.

"Und ich will mal 'n bisschen nachhaken ob man's Fest nicht ein wenig verlängern kann. Warum blos für 'ne Nacht, so ne Fete kann man doch öfter steigen lassen."

Dabei liess er sich einen Gedanken den er hatte nochmal durch den Kopf gehen.

Und beim nächsten richtigen Nebel werf ich auch ein paar schöne Dinger durch die Gegend.
 
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Mit diesem Gedanken im Kopf passierten sie gerade einen Art Bauchladen. Ein älterer Mann der wohl ein Alt-hippie war strich sich die langen grauen Haare aus dem Gesicht und grinste die beiden an. Doch sein Augenmerk lag besonders auf dem großen muskulären Kerl. Der Blick hatte fast schon etwas anzügliches.
"Hey ihr da!"
Ein Finger deutete auf die beiden.
"Wollt ihr vielleicht was kaufen? Ich hab die besten Sachen um in die Richtige Stimmung zu kommen..."
Dabei wies er mit die Hand auf den umgeschnallten Kasten, in dem mehrere Dinge zu sehen waren. Bunte Pillen, einige kleinere Phiolen, zwei größere Tüten mit gemahlenem Inhalt. Moment, war das eine Schale voller toter Insekten?

Die Vans setzen sich inzwischen in Bewegung und immer noch drang Musik aus den großen Lautsprechern die auf dem Dach montiert waren. Man hatte sogar dafür gesorgt Radiopiraterie zu betreiben und jetzt eine eigene Frequenz, die die diversen Leute auf ihren eigenen Geräten einschalten konnten und so die Musik und die Ansprachen ebenfalls wiedergeben konnten.
Langsam schien eine Bewegung durch die Menge zu gehen und man machte sich auf von dem Industrieviertel in Richtung Innenstadt zu marschieren.
 
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Kacke, die wollen doch nicht schon losfahren?

Gerade als er die leichte Bewegung in der Menge so richtig erkannte, bemerkte er wie der alte Hippie ihm zurief.

Ne, das muss jetzt ma wirklich nicht sein

Sein Grinsen war leicht irritiert, er wusste gerade nicht ob er den Typen ernst nehmen sollte oder nicht. An dem Zeug hatte er zumindest kein Interesse. Er schüttelte leicht den Kopf, deutete danach kurz zur Häuserwand.

"Nein, ich bleib meinem Zeug treu. Sag mal, der Typ der vorhin gesprochen hat, haste ne Ahnung wo ich den find? Würd mich gern mal kurz mit ihm unterhalten."
 
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Hannah schmunzelte noch über Max' Bemerkung, als der Hippie seinen Kram anbot. Sie musterte ihn lediglich kurz, schenkte ihm aber keine weitere Beachtung. Auch sie registrierte, dass es hier wohl bereits losging.

Sie streckte sich ein wenig, um über einige Leute hinwegzusehen und konnte erkennen, dass die Lieferwagen, zu denen die beiden Brujahs wollten, gerade davonrollten. Sie sah sich kurz um, entfernte sich etwas von Max und trat dann zu einer kleinen Gruppe von Leuten, die mit einem dieser Radios ausgerüstet auch eben losziehen wollte.

Hey, Kumpel... auf welcher Frequenz läuft das denn? Wisst ihr, wohin es jetzt geht?

Hannah setzte ein freundliches Lächeln auf, lies aber ihre Hände noch immer in den Taschen. Sie musterte die kleine Gruppe, an die sie herangetreten war um sich ein wenig ein Bild zu machen, wen sie sich da eigentlich so wahllos aus der Meute gegriffen hatte.
 
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Die beiden konnten die Vans sehen. Sie bewegten sich nicht wirklich schnell und waren flankiert von zwei drei Motorrädern. Außerdem gab es noch andere PKWs in der Menge. Hauptsächlich wurde allerdings marschiert. Momentan schien es einfach weg vom Industriegebiet in die Innenstadt zu gehen, jedoch in einem mäßigen Tempo. Erste Parolen wurden gerufen, doch momentan war immer noch Feierlaune, wozu die Musik auch beitrug.
Die Wagen konnte man jedoch recht einfach zu Fuß einholen.

~

Der Althippie kam näher zu dem großen Brujah und beäugte ihn noch eindringlicher.
"Sicher? Kann 'ne Menge verändern in der Sicht der Dinge. Vielleicht ändert sich deine ganze Weltsicht?"
Ein kurzes Zwinkern und dann betatschte der ältere Mann die breiten Oberarme des Brujah.
"Wow, du musst täglich trainieren um das hinzubekommen. Ich mache nur Yoga. Ist aber auch gut für den Körper. Und man wird sehr elastisch."
Machte der Kerl ihn gerade an?
Dann zuckte er mit den Schultern.
"Kenn den Kerl nicht, aber er dürfte wohl da vorne irgendwo mitmarschieren. Ist nicht so wichtig wer was sagt, hauptsache jemand sagt irgendwas."
Wieder zwinkerte der alte Mann.

~

Ein junger Typ mit blonden mittellangen Haaren drehte sich zu Hannah um. Er sah ein bisschen wie der typische alternative Student aus, hatte einen Pali-schal, ein Che Guevara T-Shirt und ein paar Patches an der Cordjacke. Manchmal traf man eben doch noch auf Klischees.
"Läuft auf 126,5. Hat ein Bekannter von mir geknackt, ist super nich?"
Er lächelte die jung aussehnde Brujah an. Dann streckte er ihr die Hand hin.
"Hi, ich bin Johannes."
Er schüttelte den Kopf.
"Nicht wirklich. Aber ich glaube so ziemlich durch die ganze Stadt. Es wurde was von einer kurzen Pause gesagt, warte mal einen Moment..."
Er drehte sich um und sprach mit einem anderen Mann Anfang 20 nur um dann wieder zurückzukehren.
"Es gibt einen Stop bei der alten Irrenanstalt. Mein Kumpel schätzt, dass das so gegen 01.00 sein wird."
 
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Hannah's Lächeln wurde etwas breiter und zu einem leichten Grinsen. Hatte der Junge tatsächlich denselben Namen, wie ihr Erzeuger. Hätte dieser sich nicht in Starre begeben, sondern wäre auch hier, könnte sie ihn wunderbar mit diesem wandelnden Altkleidersack aufziehen, mutmaßte sie still für sich. Bevor ihr Grinsen unangenehm auffallen konnte, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit aber wieder fort von den Gedanken und hin zu dem Studenten, dessen Hand sie eben noch geschüttelt hatte.

Ja, das is' ziemlich cool. Uhm... Ich bin übrigens Hannah.

Die Brujah nickte auch den Begleitern von Johannes kurz zu, schenkte ihm aber gleich wieder ihre Aufmerksamkeit - und ihr freches Grinsen.

Irrenanstalt? Was soll's denn da so besonderes geben? Ich mein, is schon 'ne abgefahrene Location für eine Party... machst du sowas öfter mit?

Hannah machte keinen Hehl daraus, dass sie fremd in der Stadt war, aber gepaart mit dem, was sie an Charme aufbringen konnte, war sie sicher, dass es ihr eher Pluspunkte einfahren würde. Sie streifte sich ein paar Haarsträhnen hinter die Ohren und nutzte diese kurze Gelegenheit um zu schauen, ob Max mitbekommen hatte, wohin sie gegangen war oder ob er noch immer mit dem Hippiedealer beschäftigt war.
 
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Nützlich war was anderes als dieser alte Sack. Dessen Blick am Anfang hatte er noch ignoriert, aber langsam wurde es etwas viel. Als der alte noch auf die Idee kam ihn anzufassen mit dem Blick, musste sich Max beherrschen um den Kopf des Hippies nicht mit einem Aufwärtshaken in eine Umlaufbahn um den Planeten zu befördern. Als dann der Rest der Worte an der ungläubigkeit darüber vorbei in sein Gehirn durchdrang wich auch sein Freundlicher Blick und erfror für einen Moment.

Das glaub ich jetzt nich.

Er wollte zwar direkt sein, aber auch nicht zu viel aufsehen erregen damit. Okay, scheiß aufs ausehen erregen. Es gab Sachen, die machte man einfach nicht. Vor zwanzig Jahren stellte man sich nicht hin und behauptete Tyson wäre ein Schwächling. Heute stellte man sich nicht vor eine Kamera um zu behaupten man würde Fedor besiegen. Und man baggerte verdammt noch mal nicht einen Riesen Brujah an, sowas konnte verdammt nach hinten losgehen. Er bäumte sich leicht auf, Schultern nach aussen und den Nacken noch etwas nach oben geschoben. Zusätzlich ballte er für einen Moment eine Faust. Mit direktem Blick von oben nach unten sah er ihm dabei in die Augen. Ohne Zwinkern oder Lächeln aber mit einem leicht wütenden Blick. Für seine Verhältnisse sprach er ausserdem sehr klar und langsam.

Dir schieb ich doch deinen Schädel in deinen....oh verdammt, das könnte dir auch noch gefallen..

"Doch, ist es. Und wenn du dieses Jahr selbst noch 'n Wort rausbringen willst, dann komm nicht nochmal auf die Idee mir am Arm rumuzufummeln."

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich von ihm weg und ging von ihm weg. Dabei sah er sich kurz nach Hannah um, die offenbar gerade auch mit dem umherschauen beschäftigt war. Nachdem sich ihre Blicke kurz trafen ging er in ihre Richtung.
 
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Hannah registrierte, dass Max sie sah und nickte ihm kaum merklich zu. Dann widmete sie sich wieder den vermeintlichen Studenten, hörte deren Gerede geduldig zu und wartete darauf, dass sie eine Antwort auf ihre Frage bekam.

Inzwischen überlegte sie, wo sie am Besten anfangen sollte. Dieses Ereignis bot so viele Möglichkeiten, aber es war nur so wenig Zeit, bis sie den Primogen treffen müssten. Ihre Bedenken hingegen waren inzwischen beinahe vollständig zerstreut.
 
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Der Althippie zog die Hand langsam zurück und blickte in die Augen des Brujah. Keine Furcht sprach aus der Mimik oder Gestik, Max hatte hier einen Mann vor sich der schon vieles gesehen und erlebt hatte. Trotzdem hatte der Brujah eine klare Linie gezogen und der Hippie schien das zu aktzeptieren. Oder vielleicht hatte er auch einfach keine Lust darauf, seine Knochen neu zu sortieren.
"Alles klar..."
Und als sich Max umgedreht hatte, meinte er die leisen genuschelten Worte:
"Spießer"
Hören zu können. Aber wahrscheinlich war das nur ein zorniger Gedanke des Tiers, dass ihn ausrasten sehen wollte.

~

Johannes grinste kurz verunsichert zurück und beantwortete ihre Frage.
"Na ja, ich glaube das hat mit dem Brand zu tun. War vor zwei Jahren und seitdem ist der Ort so ne Art Denkmal. Da liegt immer noch alles in Ruinen und niemand hat je was daran geändert."
Er runzelte die Stirn, sah kurz zu seiner Gruppe -alles männliche Kerle im Alter zwischen Anfang und Ende 20- und blickte dann wieder in Hannahs Augen, wie als wolle er erkennen, ob sie gerade mit ihm flirtete.
"Ich weiß nicht so viel darüber, wenn du mehr erfahren willst musst du mit Tim sprechen."
Er deutete auf einen Kerl, der etwas mehr Leder trug und einen kurzen Haarschnitt trug, allerdings mehrere Piercings im Gesicht hatte.
Seinen fatalen Flirtfehler bemerkend, versuchte er schnell einzulenken.
"Willst du vielleicht ein Bier?"
 
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Hannah grübelte, was wohl an einer Brandruine wirklich so interessant war. Selbst mit dem Hintergrund eines Bombenlegers als Vorbild, tat sie sich schwer, einen wirklichen Zusammenhang zu erkennen. Sie folgte Johannes‘ Blick zu „Tim“ und musterte diesen für einen Augenblick, aber ihr blieb der Ausdruck auf Johannes‘ Gesicht nicht verborgen, als diesem wohl dämmerte, dass er eben vermutlich ein Eigentor geschossen hätte. Das brachte sie beinahe zum Lachen.

Aber sie beherrschte sich und wandte ihren Blick wieder von dem Leder tragenden, gepiercten Kerl ab. Ihr Lächeln war noch immer nicht verschwunden und nach einem kurzen Zögern nickte sie.

Ja, gern. Sie machte eine kurze Pause. Blickte sich noch einmal kurz um, die Leute hatten sich inzwischen durchaus weiterbewegt und auch sie machte anstalten mit Johannes und dessen Begleitern zumindest noch ein Stück weiter zu gehen.

Sag mal studierst du hier in Finstertal oder sowas?

Hannah versuchte zwar ehrlich interessiert zu klingen, aber eigentlich war ihr die Antwort – und Johannes selbst – nicht ganz so wichtig. Die Brujah hatte vor, neben ihm her zu gehen und zumindest diesen Tim kurzfristig etwas beobachten zu können, bevor sie sich mit im beschäftigen würde. Andererseits, mußte sie sich eingestehen, interessierte es sie doch, warum er hier bei dieser Aktion dabei war. Aber sicher würde Max sie auch gleich einholen und sie könnten sich daran machen, ein wenig Infos zu sammeln, die interessanter waren und die Hintergründe des Ganzen angingen.
 
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