[27.04.2008] Treffen in der Galerie

Schwan

Miguel Cortés, Toreador
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18. April 2008
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Solange der Sheriff nicht anrief konnte Miguel ruhig noch was erledigen, was noch anstand. Seine Kunden warteten noch auf die Ware, die sich in Antonias Lagerhalle befand.
Miguel hatte den Schlüssel und auch die Adressen dabei.
Er fuhr also von der Glasschmelze weiter zur Galerie und ging schnellen Schrittes zu der Lagerhalle.

Bei der Post anrufen, das war jetzt zu knapp, das würde er am besten morgen machen. Heute konnte er die Ware zumindest schon mal einpacken. Das Verpackungsmaterial lag noch dort.

Er schaute auf die Uhr. Überpünktlich stand er dann vor der Galerie und wartete auf die Rothschilds. Antonia hatte er noch nicht entdeckt. Vielleicht war sie schon drinnen, oder vielleicht kam sie selbst erst noch. Mal abwarten.

Zum Glück regnete es gerade nicht, die Straßen waren aber noch nass. Mieses Wetter heute.
 
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Hier in der Straße waren sie sicher richtig. Henry fuhr etwas langsamer.

„Da ist Herr Cortés“, entfuhr es Evelina, die den Toreador erspäht hatte.

Henry parkte das Auto, stieg aus und öffnete seiner Frau und deren Vater die Autotür.

Evelina ging gleich auf den Miguel zu und strahlte ihn an.

„Herr Cortés, wie schön, dass Sie doch kommen konnten.“

„Guten Abend“, begrüßte Henry ihn knapp ohne zu lächeln.

Der Malkavianer hatte das Verhalten seiner Ghule genau im Auge.

"Haben Sie schon den Artikel in der Morgenpost gelesen?" fragte er den Toreador.
 
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Miguel erblickte den Oldtimer, und dann kam auch schon Evelina auf ihn zu. Er lächelte breit.

„Wie lange ich bleiben kann ist aber noch nicht gesagt.“

Dann begrüßte er Henry.

„Guten Abend, Herr von Rotschild.“

Evelinas Mann war offenbar eifersüchtig und konnte Miguel nicht leiden, soviel war dem Spanier klar.

Er nickte dem Malkavianer zu.

„Die Morgenpost, äh nein. Die erscheint also auch heute, und da steht etwas über die Schießerei drin? Dann werde ich mir die Zeitung noch besorgen.“
 
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Die Tür der Galerie war offen, es waren auch noch Kunden drinnen, von daher war zu erwarten, dass sich auch Antonia dort aufhielt und auf die Besucher wartete. Hätte es nicht auch einen seltsamen Eindruck gemacht, wenn es anders gewesen wäre?

Es gab nicht wirklich ein Schaufenster, aber das sollte für eine Galerie wohl auch besser sein, als ein schnödes Ladenlokal.
 
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„Wir gehen vielleicht einfach schon mal rein? Die Galerie hat bis 24 Uhr geöffnet, also sollte die Tür eigentlich offen sein.“
 
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Tatsächlich war Antonia drinnen und unterhielt sich gerade mit einem Ehepaar über eine der Statuen, die diese wohl erwerben wollten. Antonia war hübsch edel und strahlte eine grosse Faszination aus und doch war sie keine der Toreador, die man nur wegen ihrer Schönheit gewählt hatte, bei ihr war auch das Können von besonderem Wert gewesen als sie erwählt wurde.

So einfach wie es von außen aussah, so repräsentativ war die Galerie innen gestaltet, alles perfekt ausgeleuchtet, der Boden mit teueren Granitplatten ausgestattet, und an den Wänden gab es Gemälde, die als Leihgabe verschiedener anderer Künstler ausgeschrieben waren.
 
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„Aber ja, gehen wir hinein", erwiderte Ferdinand.

Sie folgten dem Toreador.
 
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Miguel ging vor und hielt den Herren und der Dame die Tür auf, dann folgte er ihnen ins Innere.

„Antonia ist anwesend, allerdings unterhält sie sich gerade. Aber wir können uns ja schon mal umschauen. Solche Exponate schaue ich mir doch gern ein zweites Mal an.“

Er hoffte jedoch, diesmal nicht allzu sehr in die Betrachtung der Kunstwerke zu versinken, denn ansonsten, wer sollte ihn aus der Trance befreien. Oder vielleicht, wenn er Evelina darum bat?
Also wartete er eine günstige Gelegenheit ab, nahm sie dann beiseite und fragte sie in gedämpftem Ton:

„Könnten Sie mir einen Gefallen tun? Sie kennen vielleicht die Eigenart der Toreador allzu sehr von Schönheit bezaubert zu sein? Falls ich durch den Anblick eines Kunstwerks in Trance versinke und von selbst nicht daraus aufzuwachen scheine, vielleicht könnten Sie mich unauffällig kneifen? Das hilft.“
 
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Evelina schmunzelte.

„Wenn Kneifen hilft, werde ich das gerne tun. Und ich muss ja sagen, auch ich wäre geneigt bei der Betrachtung dieser Werke in Trance zu verfallen.“

Auch Ferdinand und Henry besahen sich interessiert die Werke, auch die Gemälde an der Wand.
 
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Es dauerte noch einige Minuten, bis Antonia mit den Käufern einig war, aber es sah so aus, als wären beide Seiten mit dem Handel außerordentlich zufrieden,als sie sich mit Handschlag von diesen verabschiedete und eine junge Frau die Beiden in Empfang nahm um den Kaufvertrag auszufüllen.

Nun kam sie auf Miguel zu.

"Guten Abend, schön daß du es geschafft hast zu kommen", sagte sie. "Stellst du mir deine Begleiter vor?" Sie lächelte freundlich.
 
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Miguel lächelte Antonia herzlich an.

„Guten Abend, Antonia. Bisher hat der Sheriff kein zweites Mal angerufen, also konnte ich kommen.“

Er vergewisserte sich, dass niemand in unmittelbarer Nähe war, der die Vorstellung nicht mitbekommen sollte.

„Das ist Freiherr Ferdinand von Rothschild, Ancilla vom Clan des Mondes, mit Henry und Evelina von Rothschild. Und das ist Antonia de Groote, Ancilla vom Clan der Rose."
 
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"Es freut mich sie kennen zu lernen", antwortete Antonia und hielt Ferdinand die Hand zum Gruß hin. "Ich hoffe, die Stadt gefällt ihnen, auch wenn wir unruhigen Zeiten entgegen gehen."

Sie lächelte.

"Dann wird dieses Treffen bestimmt noch andauern, mal sehen, was es für Ergebnisse bringt. Möchten sie sich erst die Ausstellung ansehen?"

Die sah, daß die Guhle bereits vor einer der Skulpturen standen und diese begutachteten.
 
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„Guten Abend, Frau de Groote, die Freude ist ganz meinerseits.“

Ferdinand lächelte und gab Antonia die Hand. Er wirkte freundlich und etwas distanziert.

Die Ghule grüßten mit einem verhaltenen "Guten Abend."

„Bisher gefällt es mir hier ganz gut, allerdings habe ich von der Stadt noch nicht viel gesehen, nur die Kunstakademie und das Hotel EL Privilegio, und jetzt Ihre Galerie. Unruhige Zeiten, ja, wo im Elysium geschossen wird.
Aber welches Treffen meinen Sie?
Ja, es wäre mir sehr recht mir zuerst die Ausstellung anzusehen. Vielleicht können Sie mir etwas zu den Künstlern sagen? Und welches sind denn Ihre Werke?“
 
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"Oh, es soll heute ein Primogentreffen stattfinden, bei dem soll über wichtiges im Zusammenhang mit den Problemen der Stadt beraten werden", erklärte Antonia. "Ja, ich habe auch keine Ahnung, warum im Elysium geschossen wird, aber ich könnte mir schon einen Grund vorstellen, weshalb das geschehen ist, ich sehe da etwas anders als die Könige und vielleicht ist außer mir auch jemand anderer auf die Idee gekommen." Sie zuckte die Schultern.
"Es ist eben einiges im Argen im Augenblick. Vielleicht war es auch einfach zu lange ruhig."

Vielleicht die richtige Gelegenheit noch ein wenig über die Ventrue zu hetzen.

"Streng genommen hat fällt alles mit der Ankunft von Frau von Holmström zusammen, aber ich will ja da nichts gesagt haben."

Dann wandte sie sich einem angenehmeren Thema zu.

"Ich erzähle ihnen gerne etwas über die Künstler, alles was ich nicht selbst beschaffen habe, stammt aus den Händen meiner Schüler, denn sie müssen wissen, ich unterrichte an der Kunstakademie."

Ja, da hörte man den Stolz aus ihrer Stimme.
 
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„Der Ankunft dieser Ventrue Dame und ihrem Ghul hat sich leider vor allem für Herrn Cortés sehr negativ ausgewirkt.“

Hörte sich ganz danach an als wüsste der Malkavianer da Genaueres.
Doch dann wandten sie sich der Kunst zu. Und ohnehin, auf die Ventrue und die Probleme der Stadt konnte man auch später noch zu sprechen kommen.

"Ihre Schüler, tatsächlich? Ja, bitte seien Sie doch so freundlich und erzählen mir mehr."

Die Fragen und Kommentare, die Ferdinand zu den Werken und Künstlern äußerte, zeugten von Interesse für diese speziellen Werke und zudem von Liebe für die Kunst im Allgemeinen. Ja, beim Thema Kunst taute der Malkavianer merklich auf, damit beschäftigte er sich offenbar schon lange und gerne, seine Augen leuchteten und verloren jenen distanzierten Ausdruck.

„Und vielleicht werden Sie mir auch verraten, bei wem Sie einst gelernt haben und wo?
Es wird zuweilen behauptet, nach dem Kuss sei man als Künstler nicht mehr so entwicklungsfähig und kreativ und würde im Grunde auf der Stufe stehen bleiben auf der man als Sterblicher war. Aber ich bin schon genug Toreador begegnet, bei denen ich nicht diesen Eindruck hatte.
Wenn die Leidenschaft für die ausgeübte Kunstform eintrocknet, das allerdings könnte sich fatal auswirken, kann ich mir vorstellen. Mit innerer Stumpfheit und ohne Gefühl, würde man dann nicht seelenlose Werke schaffen?“
 
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Die Schießerei im Elysium. Daran wollte Miguel lieber nicht denken.

Auch er wandte sich wieder den Kunstwerken zu, und prompt verlor er sich in der Betrachtung einer Statue und wirkte wie in Trance.
 
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Die beiden Ghule waren sehr beeindruckt von den Kunstwerken.

Evelina bemerkte, dass Miguel schon eine ganze Weile dastand ohne sich zu rühren. Offenbar war er in Trance. Sie ging zu ihm hin und kniff ihn anauffällig in den Oberschenkel. Ob das wirkte?
 
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"Nun, man darf sich einfach nicht zu sehr von den Menschen und dem Lauf der Zeit entfernen, dann kann man auch weiterhin seiner Kunst nachgehen", erklärte Antonia. "Ich habe es bislang immer so gehalten und das ging sehr gut.

Die Bildhauerei habe ich von meinem Vater, meinem echten Vater gelernt und wurde hinterher von der verschiedensten Künstern unterrichtet, der Grundstein lag allerdings in meiner sterblichen Zeit."

Im Anschluß erzählte sie dem Malkavianer einiges über verschiedene ihrer Schüler.
 
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Miguel erwachte aus seiner Verzückung, wirkte im ersten Moment etwas verwirrt.

„Oh, vielen Dank, ich war offenbar etwas weggetreten.“

Er warf einen Blick auf Henry, ob er wohl gerade herschaute?

„Ich glaube, Ihr Mann ist eifersüchtig und mag mich nicht, Sie sollten mir vielleicht also besser nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken“, sagte der Spanier mit Bedauern.

"Und mich nicht so viel anlächeln."

Auf eine so besondere Art, oder kam es Miguel nur so vor? Aber vielleicht kam es auch Henry so vor.

"Wobei ich das sehr schade fände, denn Ihr Lächeln ist wirklich bezaubernd. Aber nicht, dass Sie das jetzt falsch verstehen, ich habe nicht die Absicht mit Ihnen zu flirten."

Tatsächlich nicht? Miguel war sich da plötzlich nicht mehr so sicher. Aber nein, bloß nicht, sich jetzt in Evelina zu verlieben wäre wirklich das Ungünstigste was ihm passieren könnte. Wenn der Malkavianer etwas davon merkte, dann wäre es bestimmt aus mit dessen Wohlwollen.
Aber etwas, das nicht da war konnte er nicht merken, nicht wahr, und Miguel war ja schließlich nicht verliebt.

Nein und nochmals nein, ich bin nicht verliebt.

Dann sollte es doch eigentlich nicht notwendig sein, sich das so vehement zu versichern, oder? Aber auch diesen Gedanken schob Miguel weg.
Wohin hatte es ihn geführt als er sich das letzte Mal verguckt hatte? Zu Dargol in ein Grab.

Und doch konnte er es nicht lassen Evelina anzuschauen und hatte das Gefühl, dass sein Blick seinen Worten widersprach. Aber ausgerechnet hier, wo alle sie sehen konnten. Miguel zwang sich seinen Blick abzuwenden und ging ein paar Schritte weiter zum nächsten Exponat. Jetzt wünschte er sich, er möge sich darin verlieren, doch es geschah nicht, er war zu sehr in Gedanken bei Evelina und war plötzlich erfüllt von Schmerz.
Miguel sah Evelina und ihr Lächeln vor sich, so sehr er auch versuchte dieses Bild aus seinem Kopf zu bannen.
Am liebsten wäre er hinausgerannt, hinaus in die kalte Nacht. Rennen, einfach nur rennen und zu spüren wie der Wind einen den Regen ins Gesicht peitschte. Welch eine Wohltat wäre das.
 
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Evelina errötete ein wenig. Sie war allzu angetan von dem Spanier, und langsam wurde ihr klar, dass ihr Mann allen Grund zur Eifersucht hatte. Sie wusste nichts zu erwidern, denn die Wahrheit konnte sie nicht sagen und lügen wollte sie auch nicht.
Der Spanier sagte mit seinen Augen mehr als er wahrscheinlich wollte, und Evelina befürchtete, dass es bei ihr genauso war. Auch sie wandte lieber wieder ihren Blick ab und ging zurück zu ihrem Mann, der schon komisch herübersah zu ihnen.


Der Malkavianer hörte der Toreador interessiert zu.

„Sie können sich glücklich schätzen ein solches Talent zu besitzen und es weiterentwickelt zu haben.
Es ist leider noch nicht allzu lange selbstverständlich, dass auch Frauen sich künstlerisch betätigen.
Sehr gern würde ich ein oder mehrere Werke erwerben, doch ich würde mir gern erst eine Zuflucht anschaffen und dann entscheiden wie ich sie einrichte. Ich werde also wiederkommen. Sie werden bald eine weitere Galerie eröffnen?

Meine Kunstsammlung lasse ich vorerst in Oxford, das erscheint mir sicherer solange hier ein Krieg droht.
Mir ist es eine Freude ein Kunstsammler zu sein, doch allzu gern wäre ich auch ein Künstler gewesen. In meiner Jugend hatte ich es mal mit Malen probiert, aber ich hatte leider kein Talent. Also wurde ich Bankier, welch Wunder in einer Bankiersfamilie, doch ich kann nicht behaupten, dass ich diesen Beruf jemals besonders gern ausgeübt habe.

Ich bin wohl allzu sehr in den goldenen Zwanzigern stecken geblieben, aber ich habe mich nicht von Sterblichen ferngehalten. In England, wo ich seit 1932 gewohnt habe, ist das miteinander vereinbar. Denn in England lieben die Leute ohnehin alles Alte. Alte Häuser, alte Autos und Antiquitäten aller Art. Nostalgie ist dort hoch im Kurs. Im Sommer sieht man viele Oldtimer umherfahren, und der Besitzer trägt für gewöhnlich Kleidung im Stil der Zeit aus der das Auto stammt. In England sind solche Spleens nichts Besonderes, dort fällt man auch nicht aus dem Rahmen wenn man die moderne Technik nicht mag, aber ich fürchte, hier in Deutschland ist es etwas anders.

Meine Tochter Evelina ist sehr musikalisch, sie spielt Geige und Klavier, und am schönsten ist ihr Gesang. Wir hatten oft Musiker und Sänger zu Gast. Aber ist es nicht bedauerlich, dass man keine Bekanntschaft zu Sterblichen sehr viel länger als 10 Jahre aufrecht erhalten kann? Denn ansonsten würde es irgendwann auffallen, dass man äußerlich nicht altert."
 
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