[25.4.2008] Neueröffnung des Black Hammer

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Roxna verbrachte noch eine Weile im Hammer, doch irgendwie war ihr die Lust auf feiern vergangen und so suchte sie nach ihren Begleitern und sie machten sich verhältnismässig früh wieder auf den Weg zu ihrem Lagerplatz vor der Stadt.

Zugegebenermassen hatte sie ein ziemlich schlechtes Gefühl dabei.
 
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Lurker hatte Glück. Die Tür von der Küche in den Gang in dem Enio verschwand wurde mit einem mechanischen Dämpfer geschlossen, der am oberen Teil der Türangel angebracht war. Mit ein wenig Geschick und einem passenden Timing würde es ihm also gelingen kurz nach dem Brujah mit in den Gang zu schlüpfen ehe die sich ganz schließen würde.

Dort angekommen konnte er sehen wie sich Enio nach Links wandte und ein paar Stufen nach Oben bewegte. Die Bürotür auf die er Zusteuerte sah jedenfalls nicht so aus als ob sie länger offen bleiben würde als sie der Italiener in der Hand halten würde. Wenn Lurker ihn ansprechen wollte, dann hier auf der Treppe. Oder er würde warten bis Pareto in dem Raum war und danach gleich anschließend anklopfen. Das würde zumindest einen blöden Gesichtsausdruck des Brujah-Ahn garantieren.
 
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Zugegeben, die Idee einfach im Büro des großen Zampano aufzutauchen und ihn damit zu Tode zu erschrecken war verlockend. Gut möglich das der Brujah aufgescheucht an die Lampe sprang wenn Lurker plötzlich einfach in einer Ecke von dessen Büro auftauchte. Allerdings wäre das auch eine völlig unangebrachte Angeberei gewesen, die nicht nur sehr wahrscheinlich schädlich war für ihre Geschäftsbeziehung, nein, dieses Vorgehen hätte auch mehr über die tatsächlichen Möglichkeiten des Nosferatu verraten als er dem Anderen zu wissen zugestehen wollte.
Mal ganz davon abgesehen stand es der Idee eines Höflichkeitsbesuches diametral entgegen, wenn man solche Kunststückchen ungebeten vorführte.

Somit kam dann auch nichts anderes als anklopfen in Frage. Sachte und heimlich, gerade so laut das man im Inneren hören konnte das überhaupt jemand Einlass begehrte, schlug der Nosferatu also seine Fingerknöchel vor die Bürotüre des Primogens. Er erwartete eigentlich so etwas wie ein kurzes Schweigen und einige irritierte Sekunden die vergehen würden, bevor er entweder hereingebeten werden würde, oder bis jemand die Türe öffnete.
Vielleicht trat der Italiener gar selber heraus um zu sehen wer dort eine Audienz erbat.

Als sich dann die entsprechende Möglichkeit ergab machte Lurker den benötigten Schritt und verneigte sich ganz leicht. Eher ein ausladendes Nicken, kein wirklicher Diener. Eben das was der Nosferatu normalerweise als Ersatz für einen Handschlag anbot. Meistens nahm man ihm das dankbar ab und verlangte gar nicht weiter nach irgendeiner Etikette wie weiteren Verbeugungen oder ähnlicher Schnickschnack. Schließlich konnte man nie wissen ab wann das Ding vor einem anfangen würde auf den Teppich zu tropfen, oder einen dunklen Fleck zu hinterlassen, falls es sich hinsetzte ? Wenn man einen von Lurkers Blut empfing, dann begann man eigentlich ihn weg zu wünschen, sobald man erkannt hatte was da herein gekommen war.

Guten Abend Herr Pareto. Ich gratuliere zu einem erfolgreichem Einstand.

Flüsterte und zischte es, so das die Stimme wiederum klang als würde ein heiserer Rabe sich einen erbitterten Kampf mit einer Schlange liefern.
Natürlich hatte der Nosferatu keine Ahnung von Discotheken und ob es sich bei dieser Anlage hier um ein erfolgreiches und stimmiges Gesamtkonzept handelte wusste er auch nicht, aber zumindest war der Laden voll. Das war ein recht eindeutiger Fakt, somit musste wohl etwas dran sein an der ganzen Sache.
Sie wussten aber wahrscheinlich ohnehin beide das der Andere nur hier war weil es sich halt so gehörte.
 
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Enio drehte sich etwas ungläubig zur Tür als es klopfte. Hatte er gerade jemandem die Tür vor der Nase zugemacht? Aber auser ihm war doch überhaupt niemand in dem Gang. Der Brujah gab sich nicht mit einem „Herein“ zufrieden und machte selber die Tür auf. Mit hochgezogene Augenbrauen und einem erstaunten Gesichtsausdruck betrachtete er Lurker. Klar... wer sonst! Nur ein Nosferatu konnte so unauffällig herumschleichen und einem das Gefühl verleihen, daß man nichts bemerkt hatte wo eigentlich doch etwas war.

Enio legte absolut keinen Wert auf Etikette... ganz im Gegenteil. Er war froh wenn er sich mal mit jemandem unterhalten konnte, der mehr Wert auf Inhalt des Gesprächs legte als auf Rumgezimper und Fasanengehabe und der Verborgene hatte bereits schon bewiesen, daß er das durchaus ebenfalls mehr zu schätzen wußte. Das Lurker heute Nacht doch noch auftauchte war jedenfalls ausgezeichnet.

„Guten Abend Lurker.“ Enio winkte lässig ab. „Ach lassen wir das. Es ist gut das das Hammer wieder steht und in Betrieb genommen wurde, alles andere drumherum sind Angelegenheiten um die sich die Menschen kümmern sollten und nicht Hauptaufgabe eines Kainiten sein sollten. Nehmen wir uns ein Beispiel an den hohen Clans.“ Ein spöttischer Unterton schlich sich in die Stimmlage des Brujah-Primogen. „Die Stadt geht vor die Hunde... oder sollte ich in dem Fall vielleicht eher Wölfe sagen und die Toreador, Ventrue und Tremere treffen sich morgen zu einem kleinen Streichkonzert. Was könnte es auch wichtigeres geben?. Ach ja... sie sind ja warscheinlich noch nicht auf dem Laufenden.“ Ein Satz den man einem Nosferatu nicht allzu oft sagen sollte. „Die Sache mit den Werwölfen hat sich anscheinend dramatisch zugespitzt und die Fanatiker machen sich jetzt schon selber das Leben schwer. Kurzum... die Seneschall wurde kurzfristig abberufen und hinterlies mir noch Informationbrocken. Das Rudel um diesen Black Mind (nicht zu verwechseln mit Black Cloud... aber diesen Versprecher wollte er Lady Noir überlassen) wurde anscheinend von einem anderen Rudel abgelöst und entmachtet. Wir können also getrost davon ausgehen, daß es so etwas wie einen Waffenstillstand nicht mehr gibt und wir ab heute Krieg mit den verdammten Werwölfen haben.“

War das nicht ein netter Empfang?
 
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Out of Character
Denkt dran, auch wenn es ein wichtiges Gespräch ist, macht es nicht zu lang! ;)
 
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Die beinahe kumpelhafte Art seines Gegenübers ließ Lurker nur kurz eine Braue lupfen. War es möglich das ihr Gespräch in der Kanalisation bei Pareto eine so große Vertrauensbasis geschaffen hatte ? Zumindest schien der Mann keinerlei Interesse an leerem Gefasel zu haben. Kein Wunder, er hatte den ganzen Abend mit der Rosenprinzessin, dem Hätschelkind des Prinzen verbracht. Wahrscheinlich hatte er genug Floskeln und Plattitüden für einige Jahrhunderte gehört.
Aber recht hatte er, wen interessierte schon dieser bizarre Tanzpalast in dem die Menschlein konvulsisch durch die Nacht zappelten ?
Auf die Bemerkung das die feinen Damen und Herren ihre kleine Feierlichkeit abhielten, während in der wirklichen Welt ihre Leute Kopf und Kragen riskierten hatte der Nosferatu nur ein kurzes, hartes Lachen übrig.
Es war ein ekelhaftes Geräusch, als würde man mit einer scharfen Kante über eine verkrustete Wunde schaben oder den Schädel mit Glassplittern gefüllt bekommen die einem dann im Innerem wie in einer Mühle zermalmt wurden.

Aber ja...natürlich herrscht Krieg. Wir hatten ihn bereits als die Geißel das eine Monster erledigt hat und dabei selber dran glauben musste. Das Mondkind war nur die direkte Antwort auf diesen Angriff. Die mögen uns nicht besonders. Ich bin einmal an so ein Ding geraten und es hätte nicht gezögert mir den Garaus zu machen, wenn es die Gelegenheit bekommen hätte.

Lurker schien beinahe Gleichgültig. Er hatte doch gesagt das die Kleinen immer kämpfen mussten um für die hohen Herren zu gewährleisten das sie auch ja in Ruhe ihre Cocktail Party abhalten konnten.
Abgesehen davon hatte sein Clan wahrscheinlich am wenigsten zu verlieren. Wenn alle Stricke rissen, dann würden sie einfach alle ihre Mitglieder zusammentrommeln und in die Tiefen der Unterwelt abtauchen. Das letzte was man von den Nosferatu sehen würde, wäre ein zuschlagender Deckel. Schreckliches Wolfsmonster hin oder her, es gab Orte an die sie nicht folgen konnten. Zumindest nicht solange sie Wert darauf legten zu atmen.
Noch war es aber nicht soweit. Noch galt es diese Gelegenheit zu nutzen. Vielleicht wurde aus dieser erneuten Krise endlich der Grabstein des Rosenprinzen an dem der Nosferatu schon solange meißelte.

Aber eine ganz andere Frage... haben sie den unerklärlichen Vorfall mit dieser Hexengeißel schon unter dem Lichte unseres letzten Gespräches betrachtet ? Alle haben sich gefragt wie Domingez so verrückt sein konnte sich mit zweien dieser Dinger anzulegen. Vielleicht lautet die Antwort... weil er die Stimme von jemandem im Kopf hatte der den Hexenclan abgrundtief hasst und der mit so einem Angriff die Stadt genau in das Chaos stürzen kann das er will.

Wenn man schon so weit war das man die Idee akzeptierte das der Geist eines untoten Koldunen sie aus irgendwelchen geheimnisvollen Sphären heraus heimsuchte, war es dann ein so weiter Schritt die beiden absolut bemerkenswerten Ereignisse zu verknüpfen ?
Auf jeden Fall war der Nosferatu das Paradebeispiel eines Verschwörungstheoretikers.
 
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Endlich einmal jemand der ebenfalls einen Zusammenhang zwischen den Geschehnissen sah. Enio konnte schlecht sagen ob seine Betrachtung der Dinge ähnlich konkret war wie die von Lurker aber er hatte bisher keinen Anlass dazu gehabt die beiden Probleme getrennt voneinander zu betrachten. Etwas was der Senschall anscheinend mehr als leicht viel.

"Ja ich habe... und die Ignoranz unserer Führung in dieser Sache gefällt mir ganz und gar nicht." Enio hatte keine Veranlassung eine Hand vor den Mund zu nehmen. "Ich werde mich Morgen sowieso noch einmal mit der Geissel über dieses Thema unterhalten und ihn fragen was seine Ermittlungen gebracht haben. Aber schon alleine die Reaktion von Noir am heugien Abend hat mich erahnen lassen, daß sie die beiden Probleme getrennt voneinander betrachtet und momentan natürlich die Sache mit den Werwölfen an oberste Stelle geschoben hat. Vielleicht verständlich aber trotzdem falsch!"

Enio hielt sich mit Verschwörungen immer noch ganz seicht an der Oberfläche. Manche Dinge waren viel einfacher als sie auf den ersten Blick erschienen. Der Brujah betrachtete den Moment günstig um Lurker über seine neue Position in Kenntnis zu setzen und zwar nicht nur die des Italieners. "Ich werde Morgen wesentlich mehr wissen... hoffe ich. Kommen wir nun aber noch zu etwas das sie auch betrifft... und zwar ganz persönlich." Was kam jetzt? Zunächst eine Pause... und ja die war ganz sicher rethorischer Natur. Er wollte Lurker einen Moment Zeit geben sich ein paar Dinge zurechtzuspinnen und sich die übelsten Sachen auszumalen was den der Brujah ihm zu sagen hatte. "Seit heute ist Dominic Dargol mir unterstellt. Signorina Noir hat mich zum neuen Sheriff ernannt, da Cat offenbar nicht mehr so schnell nach Finstertal zurückkommen wird. Die weiteren Konsequenzen sind, daß sie Lurker vom Clan der Verborgenen mit sofortiger Wirkung und Unterstützung der Seneschall in die Position des Deputy berufen werden. Mit allen dafür notwendigen Rechte und Pflichten."

Patsch! Der Brujah war also auch für Überraschungen gut oder? Enio stellte sich bei Lurker vor, daß diese Neuigkeit eine sehr starke, polarisierende Wirkung auf den Nosferatu haben würde. Entweder er würde das ganze gut finden oder sich im stillen Kämmerchen mächtig ankotzen. Sei es wie es wolle... Enios Worte hatten sich jedenfalls nicht angehört als ob er Lurker gerade gefragt hatte ob der das überhaupt machen wollte. Was würde wohl passieren, wenn Lurker ablehnen wollte?
 
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Ein wenig seltsam kam es Lurker schon vor, das Pareto jetzt auf einmal so den Vorzeige Brujah heraushängen ließ. Seine Ansprache schien wie aus einem Werbeheftchen seines Clans abgeschrieben. Nieder mit den Tyrannen, es lebe die Unterdrückte Minderheit. Eigentlich hätte der Nosferatu nur wissen genickt, wenn ihm jemand erzählt hätte das jemand von Enios Blut solche Reden schwang. Die Tatsache das er den Eindruck gewonnen hatte das der Italiener nicht ganz so simpel gestrickt war störte nun ein wenig die Art und Weise mit der er hier auftrat.
Vielleicht war es aber auch nur mal wieder Lurkers eigenes Misstrauen das hier Alarm schlug.
Allerdings hatte Enio dann, bevor Lurker auf dessen Tirade gegen die Stadtführung eingehen konnte, schon seinen nächsten Schuss abgefeuert.

Sheriff ? Na herzlichen Glückwunsch.

Jegliches, 'gratuliere, da hat es jemand aber grandios geschafft seine Probleme auf sie abzuwälzen' oder 'hat man also einen neuen Dummen gefunden ?' wurde aber unterbrochen als der Brujah plötzlich bemerkte das es auch eine persönliche Sache gäbe.
Neugierig legte Lurker ganz leicht den Kopf schräg, was seinem Gegenüber signalisieren sollte das er aufmerksam zuhörte. Was sollte denn an so einem, wahrscheinlich ohnehin politischem Schachzug, für ihn interessant sein ?
Die verdammten Rosenkinder waren nun mal verdammte schlaue Opportunisten. Daher steckten sie demjenigen der sowieso einen Schritt nach vorne gemacht hatte, oder vielleicht auch einfach nicht bemerkt hatte das alle anderen einen Schritt zurück gemacht hatten und einfach deshalb als einziger Vorne stand, halt eine Marke an, verliehen ihm offiziell den Titel 'Held des Tages' und wünschten ihm Glück, bevor sie ihn an die Front schickten. Entweder war er dann erfolgreich, dann würden die Damen und Herren in der Chefetage gar nicht mehr aufhören zu erklären wie genial es von ihnen war, genau den richtigen Mann zum Ordnungshüter ernannt zu haben, oder er scheiterte. Wenn dann noch jemand übrig war um diesen Umstand zu bedauern, würde man sagen das es ja leider die Schuld des Sheriffs war, der halt zu inkompetent war um seine Arbeit zu erledigen. Für die Feiglinge an der Führungsspitze ein ganz normales Verhalten.

Die Nachricht traf ihn wie ein Faustschlag. Deutlich hätte der Italiener sehen können das der Schatten in der Kapuze des Nosferatu merkwürdig flackerte, als wäre im Inneren von Lurkers Garderobe eine Leuchtstoffröhre defekt. Er stand wie vom Donner gerührt da.

Was zur Hölle...? Hilfssheriff ? Was soll das heißen ? Was bildet sich dieses hochnäsige Küken ein wer sie ...

Ja..was bildete sie sich nur ein ? Sie bildete sich ein die Seneschall der Stadt zu sein und ihr verdammter, greiser Bock von einem Prinzen hatte sie dazu gemacht. Schlagartig wurde sich Lurker bewusst das dieses Früchtchen, von der er bis gerade gedacht hatte das sie einfach nur ein wenig Amstinhaberin spielen sollte um dann doch das zu tun was Prinzlein verlangte, dummerweise tatsächlich die Macht hatte ihren Willen in dieser Stadt durchzusetzen.

Wieso ich ?

Die Art und Weise wie sich das alles hier entwickelte gefiel dem Nosferatu ganz und gar nicht. Wenn jemand so eine bodenlose Frechheit vorhatte, dann sollte er sich gefälligst an Marie wenden.
Aber was sollte das bringen ? Auch seine Primogena würde sich nicht gegen den Willen des Prinzen stellen und ob es ihm nun passte oder nicht, dieser Wille war die Seneschall. So hatte sie also doch noch dafür gesorgt das Lurker sie ernst nahm.
 
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Lurker hatte Enios Verständnis und wenn er ein Taschentuch übrig gehabt hätte, hätte er es ihm gereicht. Aber Enio hatte kein Taschentuch übrig! Nicht für Lurker und auch für keinen anderen. Es war ja jetzt auch nicht unbedingt nötig, daß der Nosferatu gleich einen Freudensprung machen mußte aber der Verborgene hatte anscheinend eine sehr einseitige Betrachtungsweise über die Ämter die in der Camarilla vergeben wurden... wer konnte es ihm verdenken. Der Brujah war sich durchaus bewußt wie Sheriff oder Geissel oder alles andere Grobzeugs gelegentlich als Schuhabtreter benutzt wurden. Aber das machten in der Regel nur diejenigen, die das auch zuliesen. andererseits konnte ein Sheriff auch an Einfluss und Gefolgsleuten in einer Stadt gewinnen, die die eines Prinzen bei weitem überflügeln konnten... vor allem wenn sich die Stadt in einer Situation wie dieser befand und sich der Prinz begann einzuigeln und die Macht an einen Emporkömmling zu übergeben.

Das waren Gedanken die Enio nie laut aussprechen würde aber das war auch gar nicht Enios Stil.

"Warum Sie? Mal ganz ehrlich Lurker. Wir hatten keine Ahnung wen wir für diesen Posten nehmen sollten und haben ganz einfach einen Hut genommen und alle Name reingeworfen. Tja... sie haben verloren." Enios Gesicht untermalte den Witz in keinster Weise. Die kleine Pause die entstand wurde unangenehm. "Haben sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht wieviel Dummköpfe sich in dieser Stadt aufhalten? Wieviel Toreador hier frei herumlaufen und sich gegenseitig darauf hinweisen, daß ihre Frisur heute aber ausgezeichnet sitzt? Wieviel Ventrue hier aus und ein gehen und gleich wieder über die Klinge springen? Wieviel fehlgeleitete Kaniskinder es hier gibt, die glauben Werwölfe wären unsere Freunde und sind nur zu streng behaart? Oder wieviel Blutsauger es hier gibt die sich nur um ihren Scheiß kümmern oder so auserordentliche Teamspieler sind wie Fabian Mahler? Sie sind für mich die einzige akzeptable Wahl, weil sie sich um die Stadt kümmern, weitaus mehr wissen als all die anderen Zusammen und nicht so einen beschränkten Horizont haben. Und glauben sie ja nicht ich sage das um ihnen Honig ums Maul zu schmieren oder das ich sie sogar vorgeschlagen hätte. Ich bin mit ihnen als... Hilfssheriff... meine Fresse wie ich diese Bezeichnungen hasse... mehr als zufrieden und ich habe Noir noch nicht einmal gefragt warum sie sie vorgeschlagen hat. Weil es mir einfach egal war."

Pokerface hin oder her aber der Italiener wirkte leicht grantig. "Haben sie sich eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, daß diese Position auch Vorteile bringen könnte? Ich schon... und unterstellen sie mir nicht Ignoranz oder das ich die rosarote Brille auf hätte. Mir ist sehr wohl bewußt was mit dem Sheriff, der Geissel oder auch dem Deputy passieren kann und das es oft darauf hinausläuft eine feste Adresse für Schuldzuweisungen zu haben. Glauben sie nich das sie so etwas entgehen könnten, da sie es doch bereits wissen? Ausgerechnet ihnen?"

Ein aufmerksamer Zuhörer konnte durch das vorher gesagt und das was Enio gerade von sich gegeben hatte vielleicht eine gewagte Interpretation zulassen. Kochte der Brujah etwa doch sein eigenes Süppchen?
 
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Ein paar Herzschläge vergingen in denen sich rein gar nichts tat. Nicht einmal die metaphorischen Herschläge selber fanden in Enios Büro statt. Der Augenblick in dem eine Antwort hätte kommen sollen verstrich, dann folgte ihm der Augenblick in dem Lurker etwas hätte erwidern müssen, wenn er die kleine Pause absichtlich genutzt hätte um Pareto durch sein Schweigen zu irritieren. Schließlich mochte dem Brujah der Gedanke kommen das er vielleicht überhaupt nichts gesagt hatte ? Kam deshalb keine Antwort von dem Bündel vor ihm, weil er seinen Vortrag nur gedacht hatte ? Dann ging ein zittern durch den Körper des Nosferatu, das sich merkwürdig verselbstständigte und schließlich zu einem kleinem Beben wurde.
Ein merkwürdiges Geräusch bahnte sich seinen Weg aus dem fauligem Inneren des Leichnams. Der Italiener hätte den Eindruck gewinnen können das er sogar sehen konnte wo es entstanden war und welchen Weg es genommen hatte. Schließlich schossen die Vorboten des Lautes wie bei einem Überdruck Ventil gepresst hervor.
Ein gestauchtes, zischelndes, Gurgeln.

Schließlich schlug sich der Nosferatu eine seiner bandagierten Hände gegen den Ort wo nach allen Gesetzen der Biologie sein Gesicht unter der Kapuze sein sollte. Die hagere Gestalt unter dem schwerem Ledermantel schlotterte.
Dann brach es schließlich aus Lurker hervor. Ein Scheppern, als würde man mit einem Bündel aneinander schlagender Metallplatten einen Haufen Glas zu Scherben zerschlagen, mit einem kratzigem Unterton, der Klang wie das schaben eines Fingernagels auf einem rostigem, altem Tor.
Der Nosferatu lachte ein kehliges, sichtlich amüsiertes Lachen. Die sarkastische Antwort Enios hatte einen Nerv getroffen, soviel schien sicher. Ob sich der Andere erinnert hatte das Lurker selber bei ihrer ersten Begegnung eine Kostprobe seines bitteren Humors an den Tag gelegt hatte und nun bewusst in die selbe Kerbe schlug, oder ob er nur zufällig heute eine gute Nacht hatte war eigentlich auch unwichtig.

Was für eine bittere Ironie. Ausgerechnet Lurker sollte jetzt also diese beste Wahl sein um diese chaotische Stadt, die von einer beinahe Katastrophe in die nächste schlitterte und sich stets am Rande des Eklats befand, zu beschützen ? Der dreckige Nosferatu ? Der Sabbat Sympathisant ? Er, der für die meisten Einwohner der Stadt nur ein Schulterzucken übrig hatte und der seinen kleinen Plan über die Enttrohnung der Führung am liebsten heute eher als morgen in die Tat umgesetzt hätte ? Köstlich. Das war einfach zuviel für ihn.

Als er sich dann endlich beruhigt hatte und das abartige Lachen, das eher das wehleidige Klagen eines schwindsüchtigen Kojoten sein mochte, zu einem amüsiertem Glucksen verkommen war, schüttelte die Gestalt den Kopf. Tote hatten wenig Probleme damit sich vor Lachen den Bauch halten, oder sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen zu müssen. Die Tatsache das er nicht atmete erlaubte es dem Nosfertau dann also auch recht problemlos weiterzusprechen, als sein Lachanfall vorbei war.

Don Quijote und Sancho Panza... und ich habe die da oben für einen humorlosen Haufen gehalten. Chapeau meine Lieben...

Auch wenn er mit Enio in einem Raum war und die Worte für ihn bestimmt zu sein schienen, führte er eigentlich einen Monolog mit dem Prinzenpaar der Stadt. Sie hatten ihn reingelegt, fürs erste.
Es blieb nichts zu tun übrig als dem Gegner zu diesem Schachzug zu gratulieren, die Wunden zu lecken und sich dann zu überlegen inwiefern sich dieser Schlag in sein Gesicht noch als nützliche Trittleiter erweisen würde.
Also nickte Lurker nur zu Paretos Ausführungen über die Vorteile die es zu ernten galt.
Selbstredend gab es nichts zu diskutieren übrig. Selbst wenn er nun hier Zeter und Mordio schrie und die Ernennung zu Amt und Würden nicht annähme, spätestens eine Nacht später würde er dann Marie gegenübertreten und dann würde sie ihn eben vereidigen. Wenn nicht um der Cammarilla, oder der Stadt, oder sogar dem Prinzen zu dienen, dann alleine schon aus dem Grunde weil der Clan der Verborgenen einen Vorteil hätte wenn sie jemanden in einem offiziellem Amt hätten.
Seit vier Jahren hatte kein Nosferatu mehr ein Amt in der Stadt bekleidet, sein Meister würde sich sabbernd die Finger lecken wenn er erführe das ausgerechnet sein Schüler nun diesen Misstand wieder aufhob.
Man hatte ihn also zwangsrekrutiert. Sicherlich hatten die Fatzken der Stadt vor ihn dadurch los zu werden. Kam ihnen doch gerade Recht wenn die störende Kanalratte von einem Wolfsmonster zerfetzt wurde.

Jetzt hieß es schlauer zu sein, sich Verbündete zu suchen und aus dieser Sache einen Gewinn machen. Also nickte der Nosferatu nachdenklich in sich hinein und richtete dann die fahlen Flecken, die in seiner Kapuze zum Vorschein kamen um dem Italiener einen Anhaltspunkt zu geben wo die Augen Lurkers waren, auf seinen neuen Vorgesetzten. Er straffte sich.

Schöner Schlammassel...Aber gut. Wenn es so sein soll. Im Grunde ist es ja auch egal, es wären so oder so die selben Personen gewesen die sich um den Dreck kümmern hätten müssen.

Er hatte seinen Ärger ganz gut im Griff und deutete mit einem seiner Spinnenbein Finger auf den Schreibtisch hinter dem Italiener. Wenn dieser den weg freigäbe, würde Lurker kurz zu dem Pult hinüber gehen und sich mit Schreibwerkzeugen bewaffnen. Mit ein paar schnellen, schwungvollen Bewegungen kritzelte er etwas auf ein Blatt Papier. Schließlich wandte er sich theatralisch um und hielt dem Sheriff das Blatt entgegen.

Eine Pager Nummer. Ich werde die Nummer zurückrufen die dort ankommt. Ich habe schon mit Sheriff Cat immer sehr gut zusammengearbeitet.

Ja, ganz recht. Schon früher ist nichts ohne meinen Clan gegangen. Warum alte Traditionen verkommen lassen ?

Haben sie noch ein paar weitere Hiobsbotschaften, oder sind wir hier erstmal fertig ?
 
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Enio brachte eine Weile um zu erkennen was für eine Art Geräusch der Nosferatu von sich gab. Okay es war ein Lachen... aber so richtig deuten konnte es Enio trotzdem nicht. Über seinen Witz konnte es eigentlich nicht sein, da der ja nicht wirklich witzig war... zumindest für Lurker. Vielleicht war es ein Glück für die beiden, daß Enio nichts von Lurkers Gedanken erfahren oder mindestens erraten hatte... einiges würde ihn warscheinlich amüsieren aber manches ganz und gar nicht gefallen. Vor allem natürlich solche Begriffe wie Sabbat-Sympathisant!

Nichtsdestotrotz wußte Enio tatsächlich die Eigenschaften - zumindest die die er kannte - von Lurker zu schätzen und hielt ihn durchaus für einen fähigen Deputy. Die Zusammenarbeit mit ihm würde sicherlich viel weniger Probleme mit sich bringen als mit der letzten Nosferatu, die ein Amt in dieser Stadt inne hatte. Ja... es hatte tatsächlich eine gegeben und das war noch wesentlich kürzer her als 4 Jahre. Aber Enio wollte nicht wirklich an Lena zurückdenken. Dargol mochte eine furchbare Stimme haben und den Eindruck erwecken jemand zog einen Halbtoten durch eine feuchte stickige Höhle hinter sich her wenn er redete. Lurker mochte ebenfalls einen Sprachapparat besitzen, der alles anderer als angenehm war... aber keiner von ihnen verlor ständig Maden bei jeder sich bietenden Gelegenheit und brachte einen dazu sich ständig waschen zu wollen, wenn sie einen berührt hatte. Und leider hatte sie das nur allzuoft getan.

Der Verborgene würde sich arrangieren müssen mit der neuen Situation und so wie es aussah machte er auch Anstalten dazu. "Sie sagen es! Somit können sie sich wenigstens ganz offiziell um den Dreck kümmern. Und in nächster Zeit wird es davon genug geben."

Enio nahm die Nummer entgegen. Endlich mal etwas wo man direkt in Kontakt mit dem Nosferatu kommen konnte. "Hiobsbotschaften? Nein... für heute wars das glaub ich. Aber ich laß mir noch ein paar für die weitere Nächte einfallen... nicht das es den Kainskindern hier in Finstertal noch langweilig wird. Ich gehe mal davon aus sie sind mit den geänderten Rechten vertraut, die ihnen dieses Amt offen legt. Wenn nicht... die Regeln des Elysium wie sie für andere Kainskinder gelten sind für sie während der Ausübung ihrer Pflicht als Deputy nicht mehr wirksam. Durchsuchungen einer Zuflucht eines anderen Kainskindes sind uns zwar generell erlaubt aber sie werden das zumindest mit mir abzusprechen. Das das natürlich für so Sachen wie eine Exekution sowieso gilt ist wohl klar oder?" Enio hatte nicht um Erlaubnis gebeten die Regeln des Elysiums für Lurker aufzuheben. Für ihn war das einfach die logische Konsequenz und er würde sich dewegen von niemandem ans Bein pinklen lassen.
 
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Was scherten Lurker wohl irgendwelche Sonderregelungen für Elysien, die er ohnehin nicht besuchte ? Genau, gar nichts. Bei den wenigen Gelegenheiten wo er wirklich eines betreten hatte waren ihm auch die Regeln schlicht egal gewesen. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. Als würde in seinem Innerem eine persönliche Sonne aufgehen, entzündete der Gedanke eine Kaskade von Möglichkeiten seine Phantasie. Er war von der Ernennung ziemlich überrumpelt worden, so das sich erst jetzt wieder die ersten klaren Gedanken einfanden. Enios Gerede über Durchsuchungen, Exekutionen und Sonderregelungen erschienen dem Nosferatu erst in diesem Augenblick in das richtige Licht gerückt, als er auch wirklich einen direkten, praktischen Nutzen gefunden hatte.

May....

Das schwarze Ding in seinem Innerem peitschte mit dem Schwanz und grollte zufrieden, wie ferner Donner.
Für den Primogen hatte er aber erstmal wieder nur ein knappes Nicken übrig, das dieser an den Bewegungen der grauen Flecken erkennen konnte. Diese Dinge mussten noch besser durchdacht werden. In aller Ruhe.

Guten Abend... Herr Pareto.

Damit und mit einem knappem Winken wandte sich Lurker zum Gehen. Es war ein riskantes und gefährliches Spiel das er nun aufgenommen hatte, aber er hatte nicht die Wahl. Sein Schicksal würde wohl enger mit dem Brujah verflochten werden als er selber es wollte. Eben war dieser noch eine nützliche und hoffentlich starke Figur gewesen um seine eigenen Pläne zu spinnen, schon im nächstem Moment war er so etwas wie sein Partner, dessen Erfolg oder Misserfolg nicht nur darüber entscheiden würden ob Lurkers Ränke aufgingen, sondern auch ob er auch in Zukunft noch Teil der Nacht bleiben würde.

Tatsächlich... es war Krieg dort draußen. Lurker war nur nicht so sicher ob die Werbestien ihn gebracht hatten.
 
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