[25.04.2008]Eiszeit!

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
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23. Mai 2006
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04:45 Uhr

Meyyes Handy klingelte, die Nummer auf dem Display wies den Anrufer als Mitarbeiter des Finstertaler Tierparks aus. Sie als ‚verantwortliche Herrin’ dieser Domäne hatte ja bereits schon vor Jahren über Romero einig Kontaktdaten des kleinen Zoos erhalten, daher konnte sie den Anrufer sogar als verantwortlichen Manager identifizieren.
Ungewöhnlich war dies auf jede Fälle, der Mann hatte sich aus freien Stücken noch nie bei ihr gemeldet.

Out of Character
@Nightwind: Schimpf ruhig mit mir, wenn ich die Unwahrheit erzähle! ;)
 
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Es ist wahrscheinlich keine gute Idee, jetzt persönlich im Garou-Gebiet aufkreuzen zu wollen, aber Meyye hat genug. Ein Krieg steht in's Haus, Black Mind scheint umgeschwenkt zu sein, wenn diese Toreador alles richtig gesehen hat, und alle Verbindungen sind gekappt. Anrufe werden nicht beantwortet, nicht von Sylvia, nicht von Nara, schon gar nicht von Black Mind. Sie muss sich Klarheit verschaffen, und wenn sie dabei zuviel riskiert, ist das halt so... sie muss nur verdammt nochmal endlich was tun, nachdem schon die ganze gestrige Nacht für die Jagd draufging..

Als das Handy vibriert, hat sie es daher schnell in der Hand. Die ersehnte Nachricht? Irgendeine, vielleicht auch von Julian? Er scheint mal wieder Überstunden zu machen bei seinem neuesten Projekt. Aber es ist eine Nummer, die sie zuerst gar nicht richtig zuordnen kann. Zum Glück steht ja ein Name dabei, an den sie sich entfernt erinnern kann. Sie geht ran. "Was gibt's?" fragt sie knapp.
 
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"Guten Abend Miss Mwenda, Marten Schneider hier! Entschuldigen Sie die äußerst frühe Störung, aber ich habe hier im Büro ein Packet stehen das an uns adressiert ist, aber Ihren Namen trägt? Es ist recht groß und schwer und der Bote bemerkte, dass es sich bei dem Inhalt um etwas von Ihnen dringend Erwartetes handeln würde!? Ich wollte nur fragen was ich nun damit jetzt machen soll?"

Schneider sah auf seine Armbanduhr,
Mein Gott fast halb fünf, hoffentlich reißt sie mir nicht den Kopf ab.
 
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Wenn sie ihm den Kopf abreisst, dann zumindest nicht wegen der Uhrzeit. Bisher sieht sie auch noch wenig Grund dazu, schließlich hat er einen plausiblen, was den Anruf angeht. "Ein Paket? An mich? Von wem?" ist die logische nächste Frage. Wer sowas an den Zoodirektor schicken würde, ist ihr schnell klar... jemand, der von der Aufteilung der Domänen in der Kainitengesellschaft weiß, also ein Kainit oder ein Garou...
 
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"Hier steht 'World Sience' auf dem Paket. Und 'Eilzustellung!' sonst kann ich nichts brauchbares entdecken? Scheint von einer Firma zu sein?"

Leichte Hoffnung schwang in der Stimmt des Direktors mit. Der Tierpark hatte schon seit längerem finanzielle Probleme. Es war nicht katastrophal, aber es konnte eben auch besser sein.
Eine Spende jedweder Art käme auf jeden Fall gelegen.
 
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Na, wenn da mal nicht was klingelt. World Science! "Ich komme sofort. Sind Sie im Tierpark?" äußert sie und egal ob er dort ist oder ihr eine andere Adresse gibt... sie wird so schnell dort sein wie ein Vögelchen nur fliegen kann und bald darauf an die entsprechende Tür pochen.
 
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"Ja ich bin hier, habe heute extra die Nachtschicht übernommen. Ich erwarte Sie dann. Klingeln Sie einfach ich öffne dann das Tor ja?"

Es schien wichtig zu sein, also doch eventuell etwas das dem Park gut tun würde. Es war aber auch endlich an der Zeit das mal wieder etwas Gutes geschah.
 
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Keine zehn Minuten später wird die Klingel betätigt. Meyye muss wohl schon ganz in der Nähe gewesen sein, oder sie ist geflogen - aber das kann natürlich niemand, oder?

"Morgen." zwingt sie sich sogar zu einem Gruß, als geöffnet wird. Der arme Tierfreund hier kann ja nichts dafür, dass er in den Randbereichen eines riesigen Morastes herumschwimmt. "Wo is das Ding?"
 
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"Guten Abend Frau Mwenda! Wie schön das Sie so gut durch den Verkehr gekommen sind. Manchmal zerrt ja grade der Verkehr in der Südstadt an den Nerven. Aber bitte folgen Sie mir."

Schneider ging der Gangrel voran und führte sie in ein abgelegenes Büro in dem es außerordentlich Chaotisch aussah. Überall lagen Briefe und Papiere herum, stapelten sich Kartons und gefüllte Futterdosen. Der Zoodirektor lächelte entschuldigend griff nach dem Paket und reichte es Meyye.
Es hatte eine schenkellänge von jeweils gut vierzig Zentimeter und war überraschend gewichtig.

"Darf ich fragen worum es sich handelt?"

Schneider versuchte den Satz so höflich und zurückhaltend wie möglich zu formulieren, die Neugierde aber, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
 
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"Ja?" ist das einzige, was sie zum Verkehrs-Smalltalk beizutragen hat, tatsächlich hat sie da nie Probleme, auch nicht mit dem Bike, wenn sie rast, Kurven schneidet, Autofahrer zum Hupen und Bremsen zum Quietschen bringt. Und darüber lacht. Sie braucht mal einen netten kleinen Autounfall mit ihr als Hauptperson, am besten Fahrrad gegen Vierzigtonner oder so, könnte jemand gehässiges dazu sagen.

Sie folgt dem Mann mit Händen in den Jackentaschen und blickt sich um. Sympathischer Kerl eigentlich, wenn sie sich sein Büro so ansieht. Daher verzieht sie beim Ausdruck seiner Verlegenheit auch die Mundwinkel zu so etwas wie einem Schmunzeln, auch wenn das nach allem, was ihr im Kopf herumkreist nicht ganz gelingt. Naja, zumindest hat sie es versucht.

Dann nimmt sie das Paket entgegen und versucht, das Gewicht abzuschätzen. Das nächste wäre, es mal an's Ohr zu halten und zu schütteln, aber wenn da Nitroglyzerin oder eine Bombe drin ist, will sie dafür lieber allein sein. "Dürfen Sie. Aber nich mich, ich hab keine Ahnung." antwortet sie auf die Frage und enttäuscht Schneider auch dahingehend, dass sie es nicht hier öffnen wird, denn sie wendet sich zum Gehen. "Danke dass Sie mich gleich angerufen haben. Ich muss gleich wieder weiter."
 
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Das Paket wog ca. sieben bis acht Kilogramm und hatte Außenwände die irgendwie an dünnen Kunststoff erinnerten. Das gesamte Paket war mit braunem Packpapier umwickelt und eher lieblos verschnürt. Trotzdem erinnerte das Gesamtbild deutlich an eine Art Kühltasche.

Die Entäuschung stand dem Direktor förmlich ins Gesicht geschrieben, er versuchte jedoch sein möglichstes es mit Fassung zu tragen.

"Es war mir ein vergnügen Ihnen geholfen zu haben, vielleicht setzen Sie mich ja über die Art des Inhaltes in Kenntniss? Ich muss zugeben, dass ich etwas neugierig geworden bin!"

Brav geleitete er Meyye bis zur Tür und wünschte ihr noch eine gute Heimreise. Zerknirscht schloß er danach die Tür.

Wieder nichts! Verdammt!
 
AW: [25.04.2008]Eiszeit!

Neugierig kannste ja sein, angehen tut's dich trotzdem nix. Aber trotz ihrer eigenen Beunruhigung fährt sie ihn nicht an sondern zuckt nur mit den Schultern. "Wenn's was mit dem Zoo zu tun hat, mach ich das." Wobei sie sich nicht vorstellen kann, dass das zutrifft, jedenfalls nicht auf einer Ebene, mit der der Mann zu tun haben will. "Tschau."

Da steht sie dann, das ominöse Paket in Händen vor der Tür zum Tiergarten. Sie braucht einen ruhigen und ungestörten Ort in der Nähe. Also geht sie in Richtung des Stadtfriedhofs, wo sie sich eher auf's Geratewohl ein Plätzchen sucht. Dann geht sie in die Hocke, holt ihr Butterfly heraus und schneidet das Päckchen auf... das ungute Gefühl, das sie schon seit Tagen begleitet, wird nicht schwächer, eher im Gegenteil...
 
AW: [25.04.2008]Eiszeit!

Die Ummantelung aus Packpapier läßt sich schnell und problemlos entfernen. Wie es aussah, hatte es mehr den Zweck neugierige Blicke abzuhalten, als den Inhalt vor Schaden zu schützen. Meyye legte eine batteriebetriebene Kühlbox frei, ein weiteres schlechtes Zeichen!
Oben auf den ebenfalls lieblos verklebten Deckel war ein wachsversiegelter Umschlag aufgeheftet.

Was wollte die Gangrel nun zuerst in Angriff nehmen?

Den Brief?

An alle verderbten Blutsauger der Stadt!

Heute Nacht ist endlich der Zeitpunkt gekommen, da Gaias Kinder den Machenschaften des Wyrm in Finstertal ein für alle Mal ein Ende bereiten werden. Dies ist nun die erste Stunde eures qualvollen Untergangs. Zu lange schon verderben die finsteren Gelüste Eurer widernatürlichen Existenz den Boden unserer geliebten Erde.
Nun endlich soll dem ein Ende bereitet werden!

Beiliegendes Präsent soll unter Beweis stellen, dass bereits ein umfangreicher Wechsel vollzogen wurde. Höret auch die verzweifelten Wutschreie Eurer untoten Nachbarn, denn auch sie wurden in dieser Nacht Zeuge jener endgültigen und doch auch so traurigen Veränderung.
Spüret unsere Macht!
All die Verräter an unserem Volk, jene die den unheiligen Pakt mit Euch über diese lange Zeit aufrechterhielten, ohne sich der erschütterlichen Tragweite dieses elenden Verrates überhaupt bewusst zu sein, wurden in einem fairen Zweikampf gerichtet. Andere, solche die siegreich aus den Kämpfen hervorgingen, die in Reue flohen, oder ihre Unschuld glaubhaft beteuern konnten, wurden auf alle Zeit und in Schande vertrieben.
Wisse jedoch, dass selbst im Tode den armen verführten Brüdern unseres Volkes mehr Ehre und Lobpreisung zu Teil werden wird, als Euer sadistisches Verständnis je nachzuvollziehen vermag!

So höret denn, Ihr verabscheuungswürdiges Geschmeiß!!
Wir, die Nachfahren des Fenris bewachen von nun an diesen Caern und jeder von Euch perversen Bluttrinkern darf gewiss sein, dass jegliche Annäherung an unser Reich ohne Gnade geahndet werden wird.
Die Zeiten eurer ungesühnten Herrschaft sind nun endgültig vorbei und all die Sünden die Ihr an Gaia und der Natur begangen habt, werden ausnahmslos mit Eurem Blute aufgewogen werden.

Ja, Ihr befindet Euch von dieser Sekunde an im Krieg meine lieben Freunde. Einem Krieg den Ihr weder gewinnen noch bestehen könnt. Denn wir sind es, die für eine gerechte Sache kämpfen. Voller Mut und voller Zorn werden wir gegen Eure stinkende Feste anrennen, bis auch der letzte eurer Art endgültig zu Staub zerfallen ist.
Begegnet uns in Furcht!
Begegnet Eurem Ende!

Dies schrieb Euch
Samuel Stark, Wutreißer
Alpha der Nachfahren des Fenris

Oder die Kühltruhe?

Die Kühltruhe war gefüllt mit blutgetränkten Kleidungsstücken. Eine Jeans, ein wollener Pullover, braune Wanderstiefel, sogar Socken und Unterwäsche. Ein Hauch von Verwesung hing trotz der kühlenden Umgebung in der Luft und mischte sich prägnant unter einen anderen, einen bekannteren.
Sylvia?
Es war eindeutig der bekannte Geruch der Theurge, das dezente Parfum der geliebten Freundin!


Entsetzlich?
Sicherlich, aber doch spübar doch noch nicht die vollständige Wahrheit
Würde Meyye es über das Herz bringen, tiefer in das Innere des Kastens und damit in das allumfassende Grauens vorzudringen?


Inmitten der Kleidungsstücke befand sich noch etwas, etwas... etwas festeres, nicht sehr groß, nicht sehr hart. Der Leichengestank ströhmte von hier aus...
Blut überall!


Tiefer hinein!?
Ein weiterer Blick?
Wozu sollte das gut sein? War es denn nicht schon grausam genug?


Es war anscheinend irgend eine Art Fleisch, oder eher ein heruasgerissenes Organ.
Etwa ein Herz?
Ihr Herz?
 
AW: [25.04.2008]Eiszeit!

Gefällt ihr nicht. Gefällt ihr gar nicht. Warum sollten die Garou Kühlboxen verschicken? Vielleicht ist ja doch eine Bombe drin. Andererseits, nachdem sie selbst schon ein magisches Feuerinferno eingeschlossen in einen roten Edelstein bekommen hat um damit Zacharii zu vernichten (was nicht ganz geklappt hat), warum sollten sich die Garou überhaupt mit menschlichen Mitteln abgeben? Meyye ist keine Tremere, sie hätte nicht viel dagegen machen können wenn ein Feuergeist da dringesessen hätte und bei ihrer Berührung hochginge...

Sie löst vorsichtig den Umschlag von der Box und öffnet auch den recht schnell. Da drin wird sich eine Erklärung finden, zumindest mal eine bessere als bisher (die bisherige ist nichtexistent). Sie fängt an zu lesen... und wünscht sich bald schon, sie hätte es nicht getan. Fanatiker hin oder her, was da angedeutet wird ist ein Alptraum, eigentlich der den sie die ganze Zeit fürchtet... nur in dem Ausmaß hat nichtmal ihre pessimistische Phantasie sich diese Sache ausmalen können!

Sie lässt den Brief sinken und schaut auf die Kühlbox. Sie weiß jetzt, was sie darin finden wird und will gar nicht mehr aufmachen, aber sie muss. Als wären ihr ihre Hände fremd, schaut sie zu wie sie die Box aufmachen und den Pullover herausholen. Der Geruch von Blut, dem Blut eines Garou, trifft sie fast wie ein Faustschlag, abgemildert, aber auf wenig positive Art, durch das süßliche Odeur von Verwesung... und beinahe nicht mehr wahrnehmbar, weil von den anderen Gerüchen überdeckt, ein Duft den sie kennt. "Nein." flüstert sie nur wie benommen, und der Blutgeruch hat ausnahmsweise am allerwenigsten damit zu tun. Sie greift wieder hinein, reisst die Kleider heraus, die so penibel vollständig hineingestopft wurden, bis sie zum... ja, zum Herz des Inhalts vorgedrungen ist.

Vorsichtig nimmt sie es mit beiden Händen heraus als wäre es zerbrechlich, während ihr Verstand sich noch weigert, es zu glauben. Vor ihrem geistigen Auge sieht sie eine zeitlose Schönheit mit roten Locken, grünen, klugen Augen und einem freundlichen Lächeln, von dem sie wusste, dass sie ihm vertrauen kann, und der Frau, die es zeigt. Sie sieht nocheinmal das wütende Blitzen in den Augen bei ihrer ersten Begegnung, dann die Besorgnis... sie sieht die Fürsorge, die sie zum einzigen Halt Tatjanas in ihrer Art machten, den aufmunternden Blick als eine Kainitin und eine Garou vor dem so ablehnend erscheinenden Tribunal saßen, die gespielte überraschende Erkenntnis, als sie Black Mind Meyyes Beziehung mit Julian als Glücksfall verkauft hat (was nicht schwer war, denn zuvor hatte gerade diese Verbindung den Blutsverwandten das Leben gerettet, da auch sie Zachariis Fluch in Finstertal zum Opfer gefallen wären). Sie konnte kämpfen wie eine Löwin für die, die ihre Hilfe benötigten, war weise wie Jahrhunderte alte Vampire nie hoffen können zu werden und erkannte als zweite nach Tatjana, dass für Garou und Kainiten mehr möglich ist als nur ein mißtrauisch beäugter Waffenstillstand und Hass. Ihr Herz, Sylvias großes Herz, schlug für alle, die es ihrer Meinung nach verdienten. Dieses Ende, herausgefetzt und halb verwest als martialische Geste eines selbstzufriedenen Fanatikers, das ist das letzte, was es verdient hat.

Meyye hat das Gefühl, dass ihre Augen brennen, dass sie weinen sollte, aber sie kann es nicht. Dabei wünscht sie sich, dass ihre Sicht verschwimmen möge, damit sie das alles hier nicht mehr sehen muss. Aber nichts geschieht. Sie weiß trotzdem, was sie zu tun hat. Vorsichtig legt sie das Herz wieder zurück in den Kasten, und auch die Kleidung sammelt sie ein und legt sie hinein, um die Box wieder zu schließen. Den Brief aber steckt sie in die Jackentasche. Das Verpackungsmaterial lässt sie liegen wo es ist und erhebt sich. Dann hält sie inne und hebt es doch noch auf, knüllt es zusammen und schiebt es ein. Ihr Name steht drauf.

Mag die Sonne auch noch so nahe sein, sie lässt sich nicht davon abhalten, in den Wald zu gehen. Sie weiß noch wo es war, wo sie damals den Wolfsspuren gefolgt ist, die sie zu einer Lichtung geführt haben. Dort hat sie sie zum erstenmal gesehen, als sie sang und tanzte und das Feuer in einen Stein befohlen hat. Genau dort lässt sie sich auf die Knie nieder und ihre Finger werden zu Klauen, die leichter durch den wurzeldurchflochtenen Boden kommen und graben. Als das Loch tief und groß genug ist, legt sie die Box hinein. Sie schaut auf zum Himmel und versucht sich zu erinnern. Ein leises Lied singt sie, das sie von ihren Großeltern und dem Dorf kennt, in dem sie als kleines Kind gelebt hat. Ein Totengesang, der die Geister bittet, die Verstorbene bei sich aufzunehmen.. und sie hat es nicht schwer, deren Taten auf der Erde und im Leben zu preisen. Dann schaufelt sie das Grab wieder zu, tarnt es mit Gras und Laub von anderer Stelle und steht auf. "Das hast du nicht verdient, Sylvia, aber wer dir das angetan hat, der hat es verdient." sagt sie leise. "Du wärst die erste, die mir das ausreden wollen würde, aber wie fast immer werd ich nich auf dich hören... tut mir leid."

Sie wendet sich ab und fängt an, wieder in Richtung Stadt zu gehen. Fraglich, ob sie das noch schafft vor Sonnenaufgang, aber das wäre das geringste Problem. Ein anderes ist dringender. "Julian." spricht sie vor sich hin und wählt einmal mehr sein Handy an. "Geh ran. Geh endlich ran, verdammt..."
 
AW: [25.04.2008]Eiszeit!

Wieder die kalte, tote Stimme des Tonbandes:

"The person you have called is temporary nor available! Please try again later."
 
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