[23.04.08]Reumütige Hunde bellen nicht...

sponk

Neuling
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"Wie kommen sie zur Annahme das es zu spät ist ein solches Event zu organisieren?
Es ist mein Aufgabenbereich dies zu organisieren. Ich könnte daraus entnehmen das sie versuchen wollen mir meine Arbeit zu erklären. Selbstverständlich tue ich das nicht, das würde ja bedeuten das sie versuchen würden mir die Grenzen meiner Möglichkeiten aufzuzeigen, und ich kann ihnen versichern, ich habe keine...
Sie werden diese Bühne zum festgelegten Zeitpunkt dorthin bringen, sie werden sie aufbauen und wieder abbauen. Sie tun wofür ich sie bezahle und werden es unterlassen mich noch einmal darauf hinzuweisen was ich kann und was nicht. Darüber entscheide allein ich.....haben wir uns verstanden? GUT...."
Eduard legte auf.
Diese Kleingeister...
Leider hatte Eduard keine Zeit sich mehr Gedanken darüber zu machen wie unflexibel die örtlichen Gewerbe doch waren, er hatte wichtigeres zu bedenken.
Er stieg aus seinem Wagen, gab dem Fahrer letzte Anweisungen und ging dann ruhig die Treppen der Bibliothek hinauf.

Er betrat die Bibliothek und sah sich nach Lurker um, er trug wie immer einen Nadelstreifenanzug. Er wirkte so fehl am Platz in dieser Umgebung und strahlte gleichzeitig soviel Selbstsicherheit aus das der Angestellte ihn nicht einmal ansprach.
Er würde schon wissen was er hier wollte, Leute wie Eduard wussten immer was sie wollten und wie sie es bekamen.
 
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Staubiges Zwielicht und die typische, drückende Stille die solche Orte oft aufwiesen empfingen Eduard. Viele Bücher hockten in ihren Regalen, wie Vögel auf einer Stromleitung, so das man denken mochte sie starrten einen an.
Monoton rauschte die Lüftung ihre Melodie vor sich her, alles wirkte wie immer.
Für einen kurzen Moment hätte man noch die Sitzecke und den kleinen Tisch mit den Zeitschriften beschauen können, aber diese wirkte so langweilig und uninteressant das man sie kaum eines Blickes würdigte.
Zu sehen war der hässlichste Bewohner des Hauses nirgends, vielleicht trieb er sich weiter hinten zwischen den Büchern herum ? Vielleicht spielte er auch nur so ein blödes Nosferatu Spielchen und würde sich erst zeigen wenn der Ventrue Anstalten machte ihn sprechen zu wollen ?
Nicht das Eduard den Eindruck machen würde das er hier wäre um ein Buch zu leihen, aber genau das hatte er beim letzten mal behauptet. Würde der sauertöpische Kanalkriecher also jetzt nachtragend sein wollen und sich so verhalten als wäre Mentesse hier um sich eine Bettlektüre zu borgen ?
Zutrauen musste man den merkwürdig tickenden Verborgenen wohl alles.
 
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Hät ich mir ja eigentlich denken können....
dachte sich Eduard.
Nun...eigentlich habe ich das...
Aber er beobachtet mich, wenn ich jetzt die Bücherliste raushole weis er das ich wusste das soetwas passieren konnte...
Es wäre unehrlich von mir das zu verbergen, wenn er wirklich denkt mich mit einem "du siehst mich nicht Spiel" zu verwirren, dann wäre das gesamte Spiel viel zu einfach für mich.
Das war der Test,
wielange denkt der hochnäsige Geldprotz darüber nach wie er reagieren soll...
Ich hoffe nur das war noch nicht die letzte Schale seines Planes...
41,42...das reicht...

Eduard holte die Liste der Bücher heraus die er hier entleihen wollte und legte sie auf dne Tisch des Angestellten.
Er machte nicht den Eindruck das er normalerweise Bücher suchte und sie für die Gäste holte.
Eduard machte nicht den Eindruck als würde ihn das interessieren.

"Wären sie so gut mir diese Bücher zu holen während ich mich noch etwas umsehe? Ich bin sicher ihr seid ein intelligenter Mann und wisst das meine Zeit sehr kostbar ist, ich bin sicher eure ist es auch. Da ihr nun wisst das ich das weis, steht wohl einer beiderseitig zufriedenstellende Lösung nichtsmehr im Weg oder?"
Eduard lächelte.

Auf der Liste waren Bücher von Gartenarbeiten bis hin zu Kunstbüchern, Klassikern und Anektdoten.
"Ach und bitte gebt sie in dieser Reihenfolge in den Computer ein, das ist von größter Wichtigkeit.
Eduard sprach nicht arrogant, hochnäsig oder vom Ross herab wie man so schön sagte, auch wenn er es gekonnt hätte. Kleider machen nunmal Leute.
Aber sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran das er es nicht gewohnt war das man seinen Bitten nicht nachkamm.
Und irgentwie vermittelte er das suptile Gefühl, das es wohl irgentwie einfach richtig wäre zu tun was der Mann sagte. Er schien schon zu wissen wieso.

Eduard schritt durch die Gänge, sah sich weiter um und genoß die Atmosphäre.
Ein Ort an dem Mann über die Großen Dinge der Welt philosofieren konnte.
Aber genausogut hätte ein Mord hinter einer dieser vielen Ecken und Verwinklungen stattfinden können ohne unpassend zu wirken. Angenommen die Beteiligten verhielten sich der Situation entsprechend würdevoll.
 
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Obwohl der junge Mann der in diesen Hallen sein Dasein fristete seinen Gast direkt ansah dauerte es einige Sekunden bis sein Verstand verarbeitet hatte das man tatsächlich mit ihm sprach.
Bücher sollte er holen. Reflexartig regte sich Protest in ihm, er war schließlich nicht hier um für irgendjemanden den Laufburschen zu geben. So verscheuchte er die Spinnweben aus seinem Hirn, warf sich in die Brust und war völlig überrascht als er seine eigene Stimme bejahend brummeln hörte.

...Werd mal sehen...

Tatsächlich stutzte er einen Augenblick, doch Eduard war schon wieder weitergegangen und aus irgendeinem Grund war es wohl so das der Wunsch des Mannes erfüllt gehört. Seufzend und mit hängenden Schultern erhob sich der Gehilfe und schlenderte mit der Liste des Ventrues davon.

Eduard wanderte unterdessen bereits durch das Labyrinth aus Holzregalen und Folianten. Leise knisterte der Teppich unter seinen Sohlen. Ab und an hörte man das Ächzen der Reihen aus mit Büchern beladenen Brettern, wie sie leise vor sich hin arbeiteten. Von dem Nosferatu fehlte jede Spur. Sicher, man konnte ihn in jedem Schatten vermuten wenn man wusste das er sich hier herumtrieb und ja, man konnte sein schadhaftes Grinsen aus dem Augenwinkel sehen, oder zumindest denken das man es sah.
Aber wie unterschied man eine Bibliothek von der man nur vermutete das der hässliche Kerl irgendwo herumspukte von einer in der er sich gar nicht herumtrieb ?
Woran merkte man wenn der Verborgene gar nicht anwesend war ?
 
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Eduard sah garnicht nach was und wieviel Scheine er dem Mann auf den Schreibtisch warf. 100 oder 1000 Euro...was machte das für einen Unterschied...

Wenn ich doch nur 100Jahre älter wäre...diese verdammte Spiel wäre hinfällig. Nagut, er würde sich warscheinlich zeigen, aber schon in 10Jahren wäre ich gefestigt genug um ihn hervorlocken zu können....

Eduard Geist knurrte vor sich hin während seine Äußerlichkeit freudig lächelnd Bücherreihen entlangschlenderte.

Ihm fielen auf den Schlag 3 Möglichkeiten ein die Neugier des Nosferatu so stark zu kitzeln das er hervorkommen würde.
Aber nein...es war nunmal vonnöten das man ihn unterschätze...nur eine Weile.
Wie Hitlers Olympia, jaja... man musste nett und freundlich wirken während man rüstete.

Ich verstehe immernoch nicht wieso er Russland angegriffen hat...er hatte keine Geduld....Wie konnte man nur annehmen in einem Zug so ein riesiges Land einzunehmen....Trottel
Sowas passiert wenn man einen untalentierten Maler zum Führer der Streitkräfte macht...

E
duard war ein paar Reihen gegangen, sah sich noch einmal um, machte ein etwas enttäuschtes Gesicht und schlenderte leicht betrübt auf das Postfach Lurkers zu.

So...Vorstellung beendet....Mh....hoffentlich ist der Federkiel nicht abgebrochen, das wär echt peinlich...
 
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Mit glasigem Blick und einer Handvoll Büchern kam der viel zu dünn wirkende junge Mann der hier die Freuden der Nachtschicht genoss gerade zu seinem Schreibtisch zurück.
Er legte seine Beute ab und sah dann das Geld auf der Theke liegen. Schlagartig war er hellwach und sah sich nervös um. Dann grabschte er nach dem Bündel und schob ihn albernerweise zunächst unter seinen Pollunder.
Nach wenigen Sekunden merkte er wie dämlich das aussehen musste und er kramte alles umständlich wieder hervor und schob es dann betont lässig in seine Taschen.
Dann schnappte er sich erneut die Liste und machte sich wieder auf den Weg, wohl um den Rest abzuarbeiten. Diesmal waren seine Schritte viel enthusiastischer, beinahe federnd. Er nickte Eduard sogar grüßend zu als er an ihm vorbeikam. Dann verschwand er wieder im Dschungel der Bücher.
Der Ventrue schien wieder alleine zu sein im schummrig beleuchtetem Empfangsbereich der Bibliothek, mit der Informationstheke und den Reihen der Schließfächer.
 
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Eduard hob die Augenbrauen als er die Reaktion des jungen Mannes bemerkte.
Jaja....das Geld...

Fast wirkte Eduard ein wenig enttäuscht.
Er hätte auch sagen können:
Nein...holen sie sich ihren Scheis selbst, ich bin nicht käuflich..ich hab Würde....
aber nein....

Eduard hasste es wenn er recht behielt...es passierte einfach viel zu oft.

Naja...was solls.
Eduard setzte sich auf den Stuhl des Mannes. Er würde wohl keine Einwende erheben.
Nicht vergessen....

Eduard sah sich etwas nervös um, es schien ihm nicht recht zu behagen den Ort des Mannes einfach in Beschlag zu nehmen....aber es würde ja nicht lange dauern dachte er sich anscheinend.
Er holte aus dem beigeführten Koffer ein Tintenfass, eine alte Feder, ein Pergament und eine Kerze hervor. Stellte alles ab und fing an zu schreiben.

Eduard hatte sich immer gefragt wieso der Schreibkurs mit der Feder zu den ersten seiner Kurse gehört hatte.
Heute hatte er es verstanden.
Meine Lehre begann lange vor meinem Tod.
Dieser alte durchtriebene Drecksack....

"Hochverehrter Herr ....," Eduard ließ den Namen weg, man wuste ja nie.
"ich habe lange unser Gespräch unter meinem Haus nachgedacht. Ich hoffte sie diesbezüglich noch einmal sprechen zu können.
Anbei liegt meine Visitenkarte, wenn sie ein wenig Zeit erübrigen können."

Das klingt noch etwas zu kaufmännisch....
Eduard kratzte sich unverhohlen nachdenklich am Kopf und strich sich mit der Feder über den Bart.
Die Worte waren schön geschwungen, immerhin.
"In hochachtungsvoller Reue....euer durchtriebener Heuchler."

Eduard rollte das Pergament zusammen. Kramte das Feuerzeug heraus und brannte ein paar Spuren in den Rand des Blattes, ließ das Wachs sich sammeln und presste dann seinen Stempel darauf. Ein schönes E.M. prangerte nun als Siegel darauf.
Wieviel hat der Künstler nochmal gekostet?
Mh....egal...
Anschließend lief er zum Schließfach und wollte es hineinlegen.

Wo ist der Bursche hin?.....Hab ich eigentlich schon einen Stipendiumsfonds eingerichtet?...
 
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Das Schließfach war nur eines von vielen. Wie Soldaten waren die Briefkästen aufgereiht und verrichteten ihren stummen Dienst. Gerade als der Ventrue die Klappe anhob um seinen Brief zu hinterlassen traf seine Nase eine Ahnung von vermoderter Erde. Ein wenig als hätte man den alten Lehmboden den manche Keller noch hatten aufgegraben. Die Bestätigung für die Anwesenheit des Scheusals folgte in Form des heiseren Schnarrens das Lurker seine Stimme nannte.

Und zu welchem Ergebnis sind sie gekommen, als sie über unsere letzte Begegnung nachgedacht haben ?

Wenn Eduard sich umdrehte, würde er der gebückten Gestalt mit dem abgewetztem Ledermantel und der zu großen Kapuze gegenüberstehen. Die Gestalt strahlte eine amüsierte Neugierde aus, obwohl man ihr Gesicht, wie üblich, nicht sah.

Ein sehr schönes Schreib Accessoir das sie da haben... Guten Abend Herr Mentesse.

Das Königskind war zwar mit Sicherheit nicht alt genug um noch einer Feder und Tinte den Vorzug zu geben, aber die Tatsache das Lurker selber einen alten Füllfederhalter aus dem Krieg mit sich führte milderte seinen Spott über die pseudo archaische Ader des Anderen. Auch die merkwürdige Angewohnheit die Gesprächspartner zu 'Ihrzen' passte in dieses Muster. Wahrscheinlich eine Art Mode unter den Ventrues, wer kann möglichst noch älter tun.

Gerade ein paar Nächte alt, aber herumstelzen als wäre man schon vor der Erfindung des Buchdrucks ein Intellektueller gewesen.
 
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Eduard drehte sich nicht einfach um.
Er presste seinen Körper in einer sprunghaft-drehenden Bewegung an die Regale von Kästen als er versuchte vor der plötzlich aufgetauchten Stimme fortzukommen. Sein Gesicht war der Spiegel des Aufschreckens seines Geistes. Seine Gestik war abwehrend, 3Gliedmaßen nach oben gezogen, bereit den Angriff wenigstens abzumildern.

Er versuchte möglichst schnell die Fassung wiederzuerlangen, was ihm aber nicht gelang. Noch bevor er sich umsah ob jemand bemerkte hatte wie er sich aufgeführt hatte meinte er:
"Müsst ihr euch immer........."
an diesem Punkt hatte Eduard sich immerhin soweit gefangen nicht weiterzusprechen.
Das er selbst in dieser unbedachten Phase das IHR benutzte, mochte Lurker vielleicht mehr Informationen über den Ventrue geben als ihm möglicherweise lieb war.

Eduard klopfte sich schamhaft ab und fing an sich die Brille zu polieren, er versuchte wohl so ein Mindestmaß
an Stolz zurückzubringen.

"Auch ich wünsche ihnen eine schöne Nacht Herr Lurker."
Eduard verbeugte sich tief.

"Danke...alle anderen Wege der unpersöhnlichen Kommunikation....sind noch unpersöhnlicher als dieses."
Eduards Sinn für schöne Wortzauberei war anscheinend in dem Moment in den Urlaub gegangen als er von diesem...Unwesen überrascht wurde.

"Nun...." Eduard brach wieder ab und rieb sich den oberen Nasenflügel.
"Ich möchte euch darum bitten doch noch einmal mit mir in aller Ruhe zu sprechen....vielleicht nachdem ich die Möglichkeit hatte meine Gedanken ein wenig zu ordnen....vielleicht in einer Art Sitzmöglichkeit?"
 
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Der Nosferatu machte einen blitzschnellen Schritt nach hinten. Scheinbar war er selber nicht ganz glücklich damit was er da gerade aufgeschreckt hatte. Ein wenig so als hätte man zum Spaß den großen schwarzen Hund hinter dem Zaun geärgert und zu spät bemerkt das das Gartentor offen stand.
Mit Mühe unterdrückte Lurker ein Fauchen. Er hätte genauso gut mit einem Satz auf eines der Regale springen können vor Schreck, aber ein Gedanke raste noch schneller durch seine toten Nervenbahnen als alle Reflexe.

Wieso hatte sich der Ventrue erschrocken ?

Er war hier um mit Lurker zu sprechen und er musste wissen das der Nosferatu um ihn herumschleichen musste. Eigentlich hätte er auf das Spielchen vorbereitet sein müssen. Das Schmierentheater das die Verborgenen in solchen Fällen trieben wurde für gewöhnlich regelrecht erwartet. Niemals hätte Lurker gedacht Mentesse nicht genau dies von ihm erwartete.
Die fahlen Flecken im Schatten seiner Kapuze zogen sich zu Schlitzen zusammen. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher was vom Verhalten dieses Vampirs gepspielt echt war und was nicht.

Dann unterlief Eduard ein Fehler.

'Auch ich wünsche ihnen eine schöne Nacht Herr Lurker.'

Kein 'Ihr', kein 'euch'. Etwas hinter seiner Stirn schnurrte wohlig. Hatte er es doch gewusst.

Ein knappes Nicken und ein Finger der sich wie Spinnenbein auseinander faltete als Lurker in Richtung der Sitzgruppe wies.

Sorgen sie dafür das sich der Bursche wieder auf seinen Platz setzt wenn er ihren Kram besorgt hat damit wir ungestört sind und dann kommen sie einfach dort hinüber.

Sprach der bucklige Kleiderhaufen und schlurfte hinüber zu den bequemen Lesesesseln.
 
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"Es gibt dort keine...." Eduard brach ab als er die Sitzecke sah. Seine Mimik strahlte vor Verwirrung.
Ein paar Augenblicke starrte er dorthin und meinte dann leicht abwesend:
"Gut."

Eduard schüttelte den Kopf als er sich auf den Weg zu dem Bediensteten machte.
"Bitte helft meinem Fahrer die Bücher in den Wagen zu bringen und macht dann eine kleine Pause, ich möchte mich ungestört umsehen." Eduard hatte sich schon umgedreht und wollte gerade gehen als er den Mann noch einmal ansah.
"Und ja, ihr könnt euch den Wagen ruhig ganz genau ansehen, aber fasst nichts im hinteren Bereich an und kommt nicht auf die Idee ihn zu fahren, ich glaube es ist nichts dagegen einzuwenden wenn ihr euch einmal hinters Steuer setzt.....nicht der Rede wert."
Gab er diesem noch mit auf den Weg.
Gut...es gab Männer die interessierten sich nicht für Autos, was auch immer die Feministinnen behaupten mochten.
Aber das war kein Auto....es ist ein Maybach.

Eduard setzte sich so bequem wie möglich hin und begann unschuldig:
"Ihr habt nicht zufällig etwas zu trinken hier oder..?"
 
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Etwas zu trinken ? Das hier war eine Bibliothek und keine vermaledeihte Cocktail Bar. Ganz sicher wollte das Bürschchen Lurker nur aufziehen. Die Rechnung hatte das Königskind aber ohne den Wirt gemacht.
Der Schatten in der Kapuze blickte Eduard eine Handvoll Augenblicke an. Wie ironisch das ausgerechnet ein Mitglied eines Clans der in dem Ruf stand noch lange nicht alles zu trinken was es an Blut gab einen Nosferatu nach der Speisekarte fragte.
Im unteren Bereich der Kapuze blitze ein öliges Grinsen aus schadhaften, gelblichen Zahnfragmenten auf. Es rief einem in Erinnerung das der Besitzer kein Problem damit haben würde halbgeronnenes Rattenblut aus einer rostigen Regenrinne zu saufen, wenn es sein musste.

Wenn es so wäre... sind sie sicher das sie es trinken wollten ?

Lurker überkreuzte die Arme vor dem Körper. Diese Geste sah bei ihm so aus als faltete ein riesiger, brauner Käfer seine Gliedmaßen um sich herum. Er lehnte sich in seinen Sessel zurück und wandte den Schemen, in dem man die dunklen Konturen von so etwas wie einem Gesicht vermuten mochte, seinem Gast zu. Die Dunkelheit verhielt sich in diesem Teil merkwürdig, denn sie schien mit jeder Bewegung der Gestalt mit zufließen. Selbst wenn man dachte das eigentlich Licht einen Teil davon enthüllen müsste sah man nichts.
Lurker wirkte recht entspannt, er schien sich hier wohl zu fühlen. Dennoch bedachte er Eduard mit nichts als Schweigen. Das Königskind wollte ihn sprechen, also sollte es das auch tun. Er war sicher nicht der Moderator hier und wie ein charmanter Gastgeber wirkte er auch nicht gerade. Seinen Standpunkt dazu hatte er schon bei ihrem letztem Treffen deutlich gemacht.
 
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Eduard lächelte einfach nur. Es konnte einen Aufregen wie....nett der Mann war.
"Ich wusste nicht ob ihr soetwas vorrätig habt, aber ich dachte, fragend kostet ja nichts."
Jetzt grinste er wieder. Was es kostete zu fragen wussten allein die Nosferatu.

Eduard hielt sich den Zeigefinger ans Ohr, blickte an einen imaginären Punkt rechts unter ihm und meinte dann:
"Josef, bring bitte den Koffer rein und hilf dann dem Angestellten hier die Bücher ins Auto zu bringen."


"Ich hoffe ich mache euch damit keine unnötigen Schwierigkeiten...ich habe euch ein Präsent als Zeichen meiner Entschuldigung mitgebracht."
meinte er anschließend wieder zu Lurker.

Nachdem Eduard kurz aufgestanden und von seinem Fahrer einen Koffer entgegengenommen hatte drehte er sich wieder um und kehrte dann zum Sitzplatz zurück.

"Selbstredend geht es um den Inhalt, aber ihr könnt auch ruhig den Koffer behalten wenn er euch gefällt." er schob ihn zu Lurker herüber. Er war versucht ihn zu öffnen und den Inhalt zu präsentieren, generel lag etwas präsentieren in Eduards Blut. Er representierte den Clan, die Camarilla, präsentierte seinen Erfolg...
Vielleicht war das der Grund wieso Nosferatu den Ventrue soviel Misstrauen entgegenbrachten. Wer soviel von sich preisgibt...muss einfach etwas verbergen.
Vielleicht machte das in ihrer eigenen komischen Welt der kalten verdrehten Logik sogar Sinn.
Vielleicht...
Er entschied sich aber dagegen, das war wie zu Weihnachten nur Geschenke ohne Geschenkpapier zu verschenken...Kein Stil.

"Ich habe dies noch aus dem Bestand von Madame de l'Abricotier ..." sein Blick wurde ein wenig ernster. Es war dieser Ausdruck der dem Nosferatu zeigen sollte das er seinen schmutzigen Humor zwar mochte, aber solcherlei Tadel nicht auf der Lady sitzen lassen würde.
"Ich hoffe es ist euch nicht zu heuchlerisch, schleimiger Protz..."
meinte er grinsend.

"Ich dachte es redet sich leichter mit einem Glässchen dabei..." meinte er während Lurker den Koffer öffnete
" ein Ferreira - Garrafeira - Porto Ferreira SUCCRS. 1868 vermischt mit Blut einer sehr schönen jungen Dame von hohen Stand aus dem gleichen Jahr, blond um die 17...Jungfrau. Die Gläser sind zeitgleich angefertigt worden wie man mir versichert hat...."
Der Koffer beeinhaltet Schaumstoff mit Formen für 2 Gläser und eine Flasche Wein eingefasst.

"Ich will euch damit keineswegs bestechen oder dergleichen...."
er grinste.
"Nicht das ich annehmen würde das wäre nicht möglich, ich denke nur das der Preis deutlich höher wäre " meinte er dann kichernd.
"Ich dachte ich könnte euch so meinen guten Willen zuerst einmal zeigen...
ich dachte jeder behält ein Glas und würde sich so an diesen Abend erinnern....."
 
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Die Miene des Nosferatu wurde mit jeder Sekunde sauertöpfischer. Der Andere konnte das natürlich nicht sehen, aber irgendwie gelang es der Gestalt, vielleicht durch Körperspannung oder kleine Gesten wie das ungeduldige auf und ab trippeln mit den Fingerspitzen, dies nach außen zu transportieren.
Dennoch schwieg Lurker. Er war entsetzt, er war regelrecht angeekelt. Das kleine Ventrue Äffchen im Anzug sprang auf und ab und tanzte munter seinen infantilen Reigen.
Er ertappte sich dabei das er auch nichts rechtes hätte sagen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Nicht nur weil das Königskind plapperte wie ein Wasserfall, er war auch einfach sprachlos darüber wie wenig sein Gegenüber in der Lage zu sein schien völlig eindeutige und klare Worte oder Gesten zu verstehen.

Hatte er nicht in dem merkwürdigem Gruselkabinett gestanden das Mentesse 'Besucherzimmer' nannte und ganz unmissverständlich zu Protokoll gegeben das er solcherlei lächerlichen Popanz verachtete ?
Wie unmöglich war es also das dieser Kerl hier auftauchte und sein Schmierentheater hier fortsetzte ?
Von Lurker aus sollte er mit seinem ganzem Tand verschwinden und das Spielchen in diesem 'Cafes des Trois' weiter betreiben.
Er war sogar versucht den Koffer gar nicht erst zu öffnen, aber er war noch ein wenig konfus vom Geschnattere des Ventrue, so das er aus einer Routine heraus schon den Deckel aufgeklappt hatte, bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte.

Auch was er dort sah widerte ihn an. Er wusste natürlich um die spinnierte Eigenart der 'ich-wäre-ja-ach-so-gern-ein-Mensch' Fraktion unter den Vampiren irgendwelche Lebensmittel mit Blut zu versetzen und diese dann so zu sich zu nehmen. Billiger Budenzauber, so wie Wände aus Pappmache. Nahrung war für die Lebenden. Sie waren Untote und saugten Blut. Dieses mit irgendetwas zu panschen war genauso unsinnig wie das ganze verzweifelte herumgezappel in der Welt der Menschen. Schwachsinnige Versuche deren Leben mitzuleben.
Ganz davon abgesehen würde der Nosferatu eher im Kleid auf der Cammarilla Weihnachtsfeier einen Chanson vortragen als Blut aus einer unbekannten Quelle zu trinken. Der Clan der Könige war nicht in der Position die er inne hatte weil er nur aus Unschuldslämmern und rehäugigen Waisenkindern bestand. Sicherlich würden sie vor keinem Mittel zurückschrecken um einen Vorteil zu erlangen.
Lurker klappte den Deckel wieder zu und schob den Koffer von sich weg.

Danke...habs mir gerade abgewöhnt.

Sein Tonfall war gallig und tatsächlich herablassend. Mit einem einzigem, rotzigem Satz schmetterte er alle Allüren des Königskindes ab.
Lurker war es Leid. Er würde sich auf diesen Quatsch nicht einlassen, das hatte er deutlich gesagt. Was kam wohl als nächtes ? Ein Candle Light Dinner ?

Reden wir Klartext, ich bin nicht der Typ für ein romantisches Rendevous im Mondschein und ihr Budenzauber beeindruckt mich in keinster weise, wir brauchen keinerlei zivilisatorischen Gesten. Damit können sie ihren Mitpenäler in der Benimm Klasse ihrer Ventrue Schule, oder wo auch immer solche Stutzer herkommen, imponieren.

Der Nosferatu hatte ganz offensichtlich nicht die geringste Lust auf alle diese höflichen Marotten und das merkwürdige Geheische mit dem Diener der hereinkam und Erfrischungen brachte schien ihn nur abzustoßen.
Wenn der Andere auf diesem Unsinn weiterhin bestünde, würde Lurker wahrscheinlich einfach gehen.
 
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Sowas nennt man leichte Konversation...

Eduard ließ den Koffer dort erstmal einfach liegen.
Was sollte das?
Die Unhöflichkeit die ihm entgegenschlug war ihm völlig ungewohnt.
Er krauste die Stirn und nahm sich Zeit nachzudenken während er einmal ruhig einatmete.

"Nun...ich scheine euch verärgert zu haben.
Unser letztes Treffen war gelinde gesagt der Beispielfall schlechthin für einen schlechten Start."

Eduard hustete kurz. Seine Stimme war fester geworden.
Dann eben so.
Lassen wir das Geplänkel.

Eduard ließ sich Zeit bevor er zum Kern der Sache kam. Seine Mimik wurde wieder weicher, fast jünger ein paar Augenblicke:"Ich möchte mich für meinen Fehler entschuldigen." er blickte gen Kapuzenmitte und sah wieder zu Boden, sprach weiter, fast ein wenig zu sich selbst:
"Unwissenheit schützt vor Strafe jedoch nicht....

Ich weis nicht was genau sie verärgert hat an meinem Verhalten, Herr Lurker
und vielleicht steht es mir auch nicht zu euch danach zu fragen,

doch ich wollte euch versichern das es mich beschäftigt hat.

...So bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen...das ihr mir misstraut. "
Ich bin mir sicher das mich dies nichts angeht.



Eduard ließ den Satz sacken, er versuchte soviel Würde zu behalten wie es in Anbetracht der Lage möglich war und schwieg wieder. Er hatte keine wirkliche Frage gestellt, man wusste nie was aus dem Lacken gegenüber zurückkommen würde.
 
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Ein wenig konnte das Königskind einem leid tun, mit seinem hängendem Köpfchen und seinen großen traurigen Augen.
Ein richtiges Prachtexemplar um Muttergefühle zu wecken. Vielleicht wusste er es wirklich nicht, vielleicht konnte er es nicht verstehen das sein ganzer gelackter Auftritt, die Art wie er Eleganz und Charme versprühte ohne überhaupt etwas zu tun, schon ausreichte um Lurker zu provozieren.
Der Vorwurf war möglicherweise einfach ungerecht. Was hatte er sich zu Schulden kommen lassen ? Das er war wie er war ? Diese Schöngeistigen Blutsauger der Erhabenen Blutlinien konnten nun einmal nichts dafür das sie diese Aura des Erfolgs und Begehrens ausdünsteten, so wie Menschen Luft ein und ausatmeten. Die verdammten Bonzen suchten sich halt die wunderbarsten Vorzeige Menschen aus um sie ins Verderben zu stürzen.
Die ganze Art und Weise, die ewigen Spielchen um Macht, Ansehen und Prestige hatten das Blut dieser Verfluchten so durchsetzt und verseuchte ihre gesamte Gesellschaft so sehr das einfach nichts anderes mehr übrig blieb. Mentesse war wohl bereits ehrlich. Er konnte nichts anderes mehr als ein Köngisclan Aufziehpüppchen sein. Es war nichts mehr übrig, außer diesem albernem Gehabe. Wie entsetzlich.
Es war eine Sache seinen Fluch so zur Schau zu tragen wie die Verborgenen und man konnte schnell auf den Gedanken kommen den Schönen und Erfolgreichen in den oberen Reihen der Gesellschaft ihr Antlitz zu neiden.
Aber wie furchtbar hatte die Verdammnis ihnen mitgespielt, wie sehr hatte er sie ausgehöhlt und sie seelenlos zurückgelassen, so das sie nichts mehr waren als erbärmliche Hüllen die jede Nacht ihren traurigen, sinnleeren Reigen tanzten, solange bis sie selber nichts anderes mehr waren als das was sie nach Außen hin vorgaben ?
Sie hatten solange in den Spiegel geschaut bis sie selber zu Spiegelbildern geworden waren. Keine Substanz, nichts greifbares mehr, nur noch unwirklicher, überflüssiger Protz. Darum klammerten sie sich so an diese erbärmlichen, menschlichen Dinge. Sie hatten nicht nur nichts anderes mehr, sie waren dieser Protz, und wenn ihn ihnen wegnahm, dann blieb nichts mehr übrig.

Der Nosferatu hatte einige Sekunden sinnierend geschwiegen. Seine depressiven Grübeleien hatten ihn aber scheinbar milder gestimmt. Denn sein flüsterndes Gekrächze trug nun weniger Stachel und Gift in sich.

Natürlich traue ich ihnen nicht. Niemand traut irgendjemandem, warum sollten wir auch ?
 
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Er sah den Mann nichtmehr an.
Ein sonst vielleicht unhöfliches Verhalten, aber Eduard hatte die Gabe seinem Gegenüber ohne ein Wort, allein durch seine Mimik, die Gründe für sein Verhalten offenzulegen.
Oder er trug den Fluch der Offenheit, wie man es sehen wollte.

Er hielt sich den Bart halb stütztend fest und starrte auf einen Fleck rechts neben seinem Fuss.
Er ließ sich fast genausoviel zeit wie der Nosferatu zuvor zum Nachdenken.

Ehrlichkeit war eine Grundvorraussetzung um eine halbwegs vertrauensvolle Basis zwischen Kainiten zu schaffen. Aber eben nur halbwegs.

Der Lebemann, der Eduard immer war, wenn er Zeit dafür fand, hatte anscheinend den Saal verlassen und den Koffer gleich mitgenommen. So versunken in sein eigenes Zwiegespräch schien er, vergessen aller Hohn und Spott.
Es kam diese Seite von Eduard zum Vorschein die eben auch studiert hatte und dabei ruhig und sachlich Argumente abwägen musste. Er strahlte....ruhe aus.

Einige Momente später fing er an zu nicken, zuerst zu sich selbst, dann wohl auch zum Nosferatu, den er sah wieder in die Richtung der Robe.

Und dann kam das, was Lurker warscheinlich noch viel mehr ärgern würde als jeder Wutausbruch oder Spott den Eduard von sich geben konnte.
Ruhig antwortete er:

"Ihr habt Recht." er nickte wieder abschließend.

Sein Tonfall änderte sich, er sprach schneller, seine Augenbrauen hoben sich.
"Natürlich nicht in der Annahme das Niemand niemandem traut. Vertrauen ist elementar für die Bildung einer Gemeinschaft oder Gruppe, und die Gruppe oder Gemeinschaft war zwingend für die Evulotion des Menschen an sich..."

Es war offensichtlich das er nur ein Detail klären wollte. Er war eben einer dieser...Kainiten die über grundsätzliches sehr lange sprechen konnten. Die Änderung seiner Art, für einige Augenblicke hatte offenbart das er es eher als Pflicht ansah dies zu berichtigen, es schien ihn selbst zu stören. Fastzwanghaft hatte er es heruntergebetet.

"aber...." begann er wieder ruhig, nachdenklich, sich fast unterbewusst ein Glas nehmen und füllend.
Lurker konnte denken was er wollte, das Tier in ihm roch verlockendes Blut.

"Wieso solltet ihr mir vertrauen...?"
Er schien die Frage mehr in den Raum zu stellen als an den Gegenüber.
Immernoch hatte er seine Stirn in Denkerfalten gelegt.

"Ich habe in eurer Domäne gebaut. Ich habe euch nicht gefragt. Ich habe euch nicht eingeladen. Ich habe euch zufällig getroffen. Ich habe euch in meinen Keller gelockt." Eduards Stimme blieb so neutral wie es möglich war wenn man Ironie und Sarkasmus andeutete. Er schien die Gedankengänge Lurkers nachvollziehen zu wollen.
Seine Stimme glich jemanden der einem Rätsels Lösung auf der Spur war, aber einfach das letzte Puzzleteil nicht finden konnte.

"Wieso also solltet ihr mir vertrauen..."

Eduard atmete kurz durch und trank einen Schluck

"Nun...ich werde euch niemals beweisen können das dies alles einfach Zufall war. Das ist garnicht möglich.
....ich kann euch nicht beweisen das ich ein vertrauensvolles Wesen bin.
Ich kann euch nicht beweisen das ich nichts ...." er suchte nach den richtigen Worten, er benutzte sich anscheinend nicht oft oder wenigstens ungern.
"heuchlerisches...hinterhältiges...Puppenspielerähnliches vorhabe.

Egal was ich euch sage oder tue. Bewiesen wäre damit nichts..."

Eduard wirkte fast so als wäre er fertig..wenn er sich nicht selbst wieder zugenickt hätte.

"Aber...ich kann versuchen euch ein Teil eures Misstrauens zu nehmen indem ich eure Indizien durch Fakten ersetze. " Edaurd lächelte. Nicht wie eh und jeh, ohne Zweifel und aus Freude an sich, sondern dieses mal wie jemand der einen Hoffnungsschimmer entdeckt hatte. Kurz und für seinen inneren Frieden.

"Ich habe einen Vorschlag....Ihr fragt mich etwas das ihr wissen möchtet, über mich. Und ich werde es soweit beantworten wie es mir gestattet ist....
Ich denke ihr wisst wo die Grenze zu ziehen ist. Warscheinlich besser als ich."
 
AW: [23.04.08]Reumütige Hunde bellen nicht...

Im gnädigem Schatten seiner Kapuze rollte Lurker genervt mit den Augen. Was für ein pseudo-gehaltvolles Gesülze.
Ob das Königskind meinte das irgendetwas von dem was er da schwatzte noch Gewicht hatte, wenn man Plötzlich aufwachte und feststellte das man eine Monstrosität war, sowohl äußerlich, als auch in seinem innerstem Kerl ein Scheusal geworden war, das niemals wieder in einer Gesellschaft außerhalb seiner eigenen Sippe Fuß fassen konnte ?
Er verstand es wohl einfach nicht. Natürlich war auch der Ventrue ein Blutsaugendes Monster, das nur vorgab Teil irgendeiner Gesellschaft zu sein. Wenn er wirklich dachte das er irgendjemandem innerhalb seines Clans vertrauen konnte, dann würde er so rasend schnell als Trittstein für einen seiner 'Brüder' enden das er nicht einmal mehr 'aber Genosse' würde sagen können.
Aber er war wohl noch in der Phase wo er sich selber vormachte das er zwar ein Blutsaufendes, Untotes Monster war, aber das hieß ja bestimmt nicht das er nicht noch mit allen anderen spielen durfte. Der Nosferatu zuckte innerlich mit den Achseln. Völlig einerlei. Er würde es entweder lernen, oder er wäre eine weitere Fußnote im Buch der großen Irrtümer. Wenn sein eigenes Blut sich nicht darum scherte, warum sollte es dann Lurker oder die Verborgenen kümmern ?

Das einzige das ihn ein wenig nervte war das der kleine Prinz zwar hochgestochen schwafelte und sich alle Mühe gab den Klugscheißer raushängen zu lassen, aber zeitgleich eine doppelte Verneinung benutzte. Schon Absurd.
Aber Lurker beschloss sich diese Spitze nicht zu setzen.

Die Tatsache das Mentesse anschließend wieder das Lied vom vertrauen anstimmte zeigte nur zu gut das er nicht mal ansatzweise verstand wie die Welt um ihn herum funktionierte.
Lurker seufzte nicht, das wäre die Geste eines Lebenden gewesen, aber sein Tonfall klang wie der eines Schulmeisters der etwas offensichtliches nun zum wiederholtem male erklärte und sich einem Begriffsstutzigem gegenüber sah.

Es gibt nichts, rein gar nichts, das sie sagen könnten. Keine Art von Gerede würde jemals dafür sorgen das wir einander vertrauen. Wir, damit meine ich nicht nur uns beide, sondern alle die wir verflucht sind in der ewigen Nacht, wir sind kein netter Club gleichgesinnter, Verwandter Geister und auch keine freundliche Alte Herren Riege. Wir können uns nicht im Sinne eines kollektiven Gleichklangs hier jede Nacht treffen und Freunde werden. Verstehen sie das ? Wir sind keine elitäre Truppe die ja 'irgendwie im selben Boot' sitzt. Egal was ich sie frage, egal wie ehrlich sie antworten. Können sie das verstehen ?

Großartig, jetzt gab er dem verdammtem Kerl doch Nachhilfe in Sachen Unleben und wie man damit zurecht kommt. Was machten die verdammten Erzeuger und Mentoren dieser ehrenwerten Clans dort in ihren Elysien eigentlich ? Brachten sie denn ihren Frischlingen gar nichts bei ?

Was soll ich dir denn antworten kleiner Königsblüter ? Du willst vertrauen ? Der letzte der nicht von meinem Blut oder meiner Sippe war dem ich vertaut habe hat mit mir sein Blut geteilt und ich gab ihm meines. Wir haben in Meeren aus menschlichem Blut, Fleisch und Leiden jede Nacht Orgien gefeiert und dem Tod zugeprostet. Wir haben in ausgeweideten Fleischlingen die grausame, schreckliche Lust angebetet die in uns allen wuchert. Wir sind am Rande der aufgehenden Sonne geflohen, so nahe an unserer Vernichtung das wir den Atem des Tages gespürt haben. Willst du das mit mir teilen ? Willst du mein Bruder werden ? Nichts leichter als das. Alles was du aufgeben musst ist das was du törichterweise für dein Leben hältst.

Der wabernde, schwere Duft des Blutes riss ihn aus seinen wilden Gedanken. Er spürte ein Spannen und drücken in seinen Fangzähnen und seine trockenen, toten Venen zogen sich zusammen, als er den Geruch aufnahm.
Aber er würde das Zeug nicht anrühren. Allein der Gedanke was für Hexenwerk im Gange war um das Blut für solange Zeit haltbar zu machen half ihm den gierigen Schatten in seinem Innerem zum schweigen zu bringen.
Wahrscheinlich hatte irgendein Bonze sich von einem Hexer dieses Fläschchen geben lassen. Vielleicht hatte dieser Hexer unangenehme Präsente hinterlassen. Vielleicht wusste der Bonze sogar davon und hatte dem kleinem Prinzen absichtlich diese Flasche übergeben ?
 
AW: [23.04.08]Reumütige Hunde bellen nicht...

Vielleicht erkannte Lurker nun den Grund war Eduard ein Kainit geworden war. Nun der Grund warum er ein Kainit geworden war ist klar, aber wieso er dazu ausersonnen wurde. Das mochte ihm einiges Kopfzerbrechen bereit haben.
Es war diese...Ruhe.
Augenscheinlich hatte der kainitos inkognito die Grundansätze Eduards Verhaltens missbilligt.
Aber er...
Eduard starrte einfach nur, rieb sich den Bart mit nachdenklichen Falten auf der Stirn.
Ach...?
Glaubst du das ja?
HA!

Es war diese....tiefbegründete Recht-schaffende Art.
Es brauchte anscheinend mehr als einen enttäuschten alten Mann um Eduard die Freude am Leben zu nehmen.
Er sah wieder zu dem Mantel.
"Nein...nein keineswegs...das verstehe ich nicht....."

Eduard setzte sich ein wenig auf dem Sessel um. Augenscheinlich, war seine Position ein wenig unbequem geworden.

"Der Grund in allem Zwietracht, liegt im unbegründeten Egoismus.
Verstehen sie mich nicht falsch.
Ich bin Egoist....in Form des reziproken Altruismus, sowie Skeptiker frei nach Agrippa.
Ich denke das jedes Wesen grundlegend Egoistisch handelt.
Ich denke das ist das Tier in uns, das was ausschließlich zum eigenen Nutzen jedes Mittel und jeden Preis für die erwünschte Wirkung in Kauf nimmt....

Aber ich denke auch das es sich kontrollieren lässt und ich sehe nicht ein wieso es nicht möglich sein sollte Vertrauen zwischen den Kainiten zu schaffen.
Die Existenz der Camarilla beweisst das es immerhin zeit oder teilweise Vertrauen....in bestimmte existenzielle Verhaltenscodexe zwischen Kainiten gab und gibt."
 
AW: [23.04.08]Reumütige Hunde bellen nicht...

...und du bist ein Schwätzer nach Kasperle mit leichter Klugscheißer Strömung.

Scheinbar konnte man damit die Mädchen beeindrucken wo der Prinz herkam. Lurker bekam davon nur Kopfschmerzen. Zumindest stellte er sich vor das er von dem inhaltsleerem Gewäsch ganz sicher Kopfschmerzen bekommen müsste. Natürlich trat das genauso wenig ein wie Eduard seine Position veränderte weil er unbequem saß, aber der Nosferatu fand das Gerede einfach grauenhaft. Zeit für einen ätzenden Kommentar.

Sie nehmen es mir nicht übel das ich ihren Auftritt hier schon alleine deswegen nicht ganz voll nehmen kann weil sie sich nicht zwischen ihrem geckenhaftem 'Ihr, euer, euch' und einem einfachem 'Sie' entscheiden können, oder ?

Er würde ganz sicher nicht anfangen mit diesem Steppke ernsthaft zu diskutieren. Dazu fehlte dem Frischling noch völlig die Perspektive. Die Cammarilla war kein Schutzmantel vor der Unbill des Untoten Fluchs, sie war eine Institution die den alten und mächtigen der oberen zehntausend diente um ihre Machtbasis zu erhalten.
Aber es ging das Königskind auch absolut nichts an wie Lurker oder ein anderer der Verborgenen zum Prinzen oder gar zur Cammarilla insgesamt stand. Es war allgemein bekannt das sich die Kanalratten höflich gesprochen einen Dreck für diesen Kram interessierten und wenn man eine grantige Antwort nicht vertrug, dann fragte man sie besser auch nicht danach. Das war es ja genau was er dem Königskind versucht hatte zu vermitteln. Wenn man an Lurkers Ende der Stadt lebte, war Politik ein ähnlich greifbares Konstrukt wie Religion.
Er würde Mentesse gegenüber aber keine Informationen über sich und seinen Clan, sowie dessen Position in solchen Dingen geben die über Allgemeinplätze hinausgingen. Zumindest solange er nicht bezahlte.

Da der Ventrue keine Frage gestellt hatte gab es auch nichts worauf Lurker antworten brauchte. Auf Kommentare wie 'ach in der Tat ? Ich persönlich denke ja das unsere Existenz ein riesiger Haufen Unrat ist der bei der nächsten Spülung den Weg durch den Keramik Tunnel und damit allen irdischen geht' verzichtete er ebenfalls. Ihm war das kalte Schweigen das entstand weil Eduard versuchte Smalltalk zu inszinieren, auf den Lurker nicht einging, in keinsterweise unangenehm. Auf den rhetorischen Kniff die Stille mit Geplapper zu füllen würde er nicht eingehen. Solange das Königskind darauf bestand seine kultivierte Plapper Scharade aufrecht zu halten würde er aus dem Nosferatu nicht ein einziges, konstruktives Wort herausbekommen.
 
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