Black Hammer [22.05.2008] Die gelbe Gefahr oder die Auswirkungen des großen Marschs

Nachdem Enio den Fahrer einigermaßen zusammengeflickt hatte – und mehr konnte man das nun wirklich nicht nennen – lies er ihn achtlos liegen und wandte sich ab. Der Chinese würde überleben und das war vorerst genug. Besser noch wäre, wenn die Jakuzawichser noch die Möglichkeit haben würden ihn in nächster Zeit ein wenig zu verhören und er ihnen vielleicht etwas über die Vorgänge von heute Abend berichten konnte. Der Brujah hatte keine Angst vor den Asiaten und ihm wäre einfach wohler, wenn sie mitbekommen würden, daß mit ihm nicht gut Kirschen essen war. Auch wenn sie darauf sicherlich größere Geschütze auffahren würden. Egal... er hatte das Scheißspiel nicht angefangen aber er würde einen Teufel tun jetzt den Kürzeren zu ziehen und Kleinbei zu geben. Aber er brauchte Hilfe.

Der Italiener vergewisserte sich, daß momentan niemand unterwegs war und ihn beobachten konnte. Dann lies er die Schimäre fallen und packte Chen wieder am Schlawittchen und zog ihn in Richtung Eingangstür des Black Hammers. Verdammt! Es blutete ihm ein wenig das Herz den Schuppen so verlassen und öde zu sehen. Hier müßten Leute ein und ausmarschieren. Der Brujah Ahn hatte die Worte des Chinesen nicht vergessen. Er wollte ihm Pakete zukommen lassen. Das verhieß nichts Gutes und Enio malte sich grauenvolle Dinge aus, die mit seinem Personal oder einem Teil davon geschehen war. Das war nicht gut... und es setzte ihn unter Druck. Unter Druck reagierte der alte Brujah meist sehr gewalttätig und impulsiv. Wenigstens das hatte er mit den meisten seinen Clansbrüdern gemeinsam.

Apropos... da war doch noch einer auf den man sich sicherlich verlassen konnte. Enio betrat das Hammer und wählte einhändig die Nummer des Duke. Ein kurzer Blick auf Chen zeigte ihm, daß der Arsch wohl immer noch weggetreten war. Das würde sich noch ändern... bald.

Während er darauf wartete das Mark ans Telefon ging begann er den Chinesen zu durchsuchen und seine Waffen an sich zu nehmen. Mal schauen was der Typ sonst noch so alles dabei hatte.

Verdammt Duke geh ran! Wirst dir doch nicht schon das Sacko für heute Abend angezogen haben.
 
Es fanden sich ein Geldclip, üppig viel Geld, eine Geschäftskarte der Wäscherei Müller, eine Uhr die sich als Blender einer Breitling herausstellte und ein Bild eines Grabes auf einem Friedhof in China.
 
Der Duke ging nicht sofort an Telefon, aber noch vor dem Anrufbeantworter.

„Hey Enio, du hast mich mit heruntergelassenen Hose erwischt. Ich versuch gerade in einen Anzug zu steigen. Weißt schon wegen der Hopsveranstaltung. Soll dort Security machen oder sowas in der Art. Unser Judensheriff braucht Hilfe. … Aber wie kann ich dir helfen?“

Im Hintergrund war noch eine Frauenstimme zu hören die etwas von ´Stillhalten´ sagte und `du macht alles kaputt, du Riesenbaby`.
 
Etwas ungläubig nahm Enio Chen alles ab. Eine echte Breitling von einer gefälschten konnte er sowieso nicht unterscheiden aber er war sich irgendwie sicher, daß der Chinese keine Uhr mehr brauchen würde... vorerst. Die Wäscherei Müller würde Enio vermutlich sogar mal besuchen. Es konnte sich hierbei natürlich nur um eine normale Wäscherei handeln aber genauso konnte das auch eine Alibiadresse sein und der eigentliche Kontakt zu den anderen Schlitzaugen. Unwarscheinlich aber möglich. Das Bild verstörte den Brujah am meisten... aber er konnte nicht genau sagen warum.

Endlich ging Duke ans Telefon. „Dann spring wieder aus den Klamotten. Ich weiß es gibt heute sicherlich nichts Wichtigeres als den Scheißball aber ich brauch dich gerade hier. Es ist wichtig. Ich wurde in meiner eigenen Domäne angegriffen...“ das war irgendwie richtig aber irgendwie auch nicht, „... und jetzt hab ich hier einen Saftbeutel liegen, der mir noch ein paar wichtige Dinge erzählen sollte. Steck dir ne Wumme ein und komm hier her. Benutz den Hintereingang. Vorne ist zu und das Hammer hat eh geschlossen... erzähl ich dir nachher warum hängt aber zusammen. Bis gleich.“

Enio wollte schon auflegen. Für ihn war klar, daß Duke ihm helfen würde und es keine Option gab. Egal ob er jetzt für den Sheriff etwas erledigen mußte oder nicht. Das brachte Enio aber auf einen Gedanken. „Warte Duke... wenn du unterwegs bis, dann ruf den Sheriff an und sag ihm das wir beide vorerst verhindert sind. Die Angelegenheiten hier sind wichtiger als Schäferhund für Moses Mendelsohn zu spielen.“ Der Duke würde sicherlich keine Ahnung haben wer genau dieses Mendelsohn eigentlich war und es spielte auch keine Rolle aber er war hoffentlich so helle, daß er die Anspielung aud ben Levi verstand. Vielleicht mußte Enio aber auch seine Art der Kommunikation überdenken.

„Noch was... wenn du drausen auf dem Parkplatz einen zusammengeknüppelten Asiaten liegen siehst... dann laß ihn liegen und beachte ihn nicht weiter.“ Das wurde ja immer besser. Ohne die genauen Umstände zu kennen mußte Duke klar sein, daß sein Primogen keine Scherze machte und die Lage wohl ernst war. Auserdem hörte es sich doch auch mehr nach Spaß an als Security auf einem öden Ball zu spielen. Jedenfalls aus der Sicht des Brujahs Duke.

Nachdem Enio aufgelegt hatte warf er wieder ein auge auf Chen. Vermutlich wurde der Typ auch bals wieder zu sich kommen. Der Italiener lies ihn jedenfall nicht aus den Augen und versuchte abzuschäötzen ob der Arsch sich nur noch bewußtlos stellte um seine Chance zu nutzen stiften zu gehen. Ein kurzer treockener und viel zu harter Stupser in die Seite sollte Gewissheit verschaffen. Jemand bei Bewußtsein mußte zwangsläuifig darauf reagieren. Desweiteren machte sich Enio Gedanken wann und wie er auf den Typen da drausen aufmerksam machen sollte. Es konnte gut sein, wenn der Fahrer die ganze Nacht da drausen rumlage er am Ende trotzdem noch sterben würde. Das mußte nicht sein. Enio würde bei sich bietender Gelegenheit von einem anonymen Telefon den Notzarzt anrufen. Aber sicher nicht vom Hammer aus oder über sein handy. Zu schade, daß der Asiatenarsch vor ihm kein handy dabei gehabt hatte.
 
Der "Stupser" tat recht schnell Wirkung, denn Chen öffnete seine Augen, wirkte dabei aber noch sehr benommen. "Wo bin ich? Was ist passiert?" stammelte er.
 
Während der Asiate stückchenweise zu sich kam sah sich Enio ein wenig um und fand tatsächlich das was er gerade brauchte. Ein Stück Kabel, das zur Telefonnalage im Bistrobereich führte und entwendbar war ohne größeren Schaden anzurichten oder irgendetwas irgendwo herauszureißen. Der Brujah nahm es kurzerhand und überlegte was genau er Chen sagen sollte ohne das es zu abgedroschen klang oder auf das Offensichtliche hinwies. "Du bis im Cesars Palace wo sonst wohl! Du hast ne Runde Black Jack gespielt und es war wie immer... die Scheißbank hat gewonnen!" Im Grunde hatte Enio überhaupt keine Lust auf Fragen von Chen zu antworten... aber das hatte er wohl mit seiner Antwort eben angedeutet.

Womöglich aber kam Chen gerade überhaupt nicht mit. Er wikte noch recht benommen. Der Verlust des Blutes für den Enio verantwortlich war müßte schon reichen das sich Chen schwach fühlte und eine Pause brauchte. Der Schlag auf den Kopf war dabei sicherlich auch nicht hilfreich gewesen. Enio fesselte die Füße des Chinesen mit dem Kabel. Seine Hände lies er frei. Es wirkte vielleicht etwas merkwürdig aber Enios Ansicht nach war es wesentlich schwerer mit gefesselten Füßen schnell zu reagieren als mit gefesselten Händen. Vorausgesetzt man bekam keine Gelegenheit sich mit den freien Händen zu befreien. Im Nebenraum des Heizungskellers hatte der Brujah Kabeblbinder. Die würden dann den Rest erledigen und das Päckchen fertig machen.

„Bevor du dein dummes Maul aufmachst laß mich eines klar stellen. Ich reagiere sehr schlecht auf Drohungen und werde sehr schnell ungehalten. Weitere Warnungen gibt es nicht! Also fang blos nicht an mir zu drohen von wegen... das werde ich noch bereuen und was für eine mächtige Organisation hinter dir steht, die mir das Licht ausblasen wird und all so´n Zeugs. Es wird dir nicht gut bekommen. Ich glaub auch nicht das ich viel Erfol habe, wenn ich dir jetzt ein paar Fragen stelle. Zivilisiert selbstverständlich! Du wirst mir ohne etwas Nachdruck sowieso nicht antworten oder? Also habe ich mich dazu entschlossen gleich mit dem Nachdruck anzufangen bevor ich die erste Frage stelle. Dazu werden wir beide aber erst mal einen Stock tiefer gehen... vielmehr zwei. Da unten hört dich niemand und wir sind völlig ungestört.“ Enios Stimmlage hatte überhaupt nichts bedrohliches. Es war als wenn er Chen an der Eingangstür erklären würde wo der die nächste Toilette finden würde. Enio Pareto war offenbar ein völlig anderer Typ als Chen beim Briefing mitgeteilt wurde. Schlechte Neuigkeiten!

Enio packte den Chinesen rüde am Oberarm und schleifte ihn ungeachtet der Tatsache, daß er seine Beine nicht bewegen konnte achtlos hinter sich her.
 
Chen schwieg und ertrug was da an Drangsal auf ihn zukam. Keine Drohungen, es war eher so als erwarte er Schmerz und Qual und als hätte er etwas in der Hinterhand, als gäbe es wichtigeres. Dann gab es ein knackendes Geräusch aus seinem Mund. Ehe Enio noch reagieren konnte begann der Körper des Chinesen zu zu zucken, er verkrampfte sich und Schaum trat vor seinen Mund. Der Blick brach und ein merkwürdig selsbtgefälliges Lächeln lag im Tod auf seinen Zügen.
 
„Wasn das für ne Scheisse. Klar komm ich. 10, … nein 5 Minuten kann ich da sein. Ich bring mit was ich auf die Schnelle zusammenbekomm und ich bring Baxter mit. Bis gleich!“

Kurz hörte man noch Stoff reisen, eine Frau `Neiiiiiin! Idiot!´ rufen, dann war die Verbindung unterbrochen.

Er stieg aus dem Anzugfummel bzw riss sich die Kleider einfach vom Leib. Sie waren eh viel zu eng und unpraktisch. Elly bekam einen Anfall. Das Ding war ja nur geliehen und sie musste dem Leihhaus den Schaden erklären.

Er hatte eine Alltagsklamotten wieder an, als er mit einer großen Sporttasche Richtung Van rannte. Auf dem anderen Arm trug er den guten Baxter, der vor lauter Aufregung hechelte. Das Motorrad war noch hinten eingeladen.

Er hatte sich vertan es dauerte fast 7 min als er auf den Hof des Hammers fuhr. Er parkte so am Hintereingang, dass man das schwarze Gefährt nicht sofort sah und man trotzdem schnell wieder einsteigen konnte.

Mit Sonnenbrille auf der Nase, einer Zigarre im Mund, recht die Tasche mit den Spielzeugen und links den Hund betrat er das Hammer.
„Tadaaaa, hier bin ich. Wo sind die Kakerlaken, die dir ins Kontor scheissen?“
Den Anruf bei Moishe hatte er vergessen. Typisch.

Aber er hatte ja eine gute Seele, die genau dies erfahrungsgemäß erwartete und da sie eh gerade am Aufräumen war, schickte sie an das Handy des Juden folgende Nachricht.

Sehr geehrter Herr ben Levy. Der Duke wurde kurzfristig wegen einer dringenden Sache zu seinem Primogen gerufen. Wir hoffen ihnen damit keine Unannehmlichkeiten zu machen. Mit freundlichem Gruss E.
 
Die Nachricht war schlimmer als wenn er keinen bescheid erhalten hätte, zwang es Moishe doch zu reagieren. Wütend knallte der Jude mit dem Fuss auf. Was konnte nicht warten und war auf einmal so wichtig? Moishes erste Reaktion war es direkt zu Lena zu gehen und vor allem Enio dabei als den Schuldigen darzustellen, aber das wäre undiplomatisch gewesen und letztlich dann doch am Duke hängengeblieben...als nächstes wählte er Thürmers Nummer...sollte er wenigstens nicht der einzige Leidtragende sein.
 
Enio hatte dem knackenden Geräusch zunächst nichts Schlimmes zugeordnet aber nachdem Chen in seinem Griff zu zucken anfing war dem Brujah schnell bewußt das hier etwas nicht stimmte. Aber leider zu spät. Das Gift wirkte so schnell, daß es für Enio kaum noch möglich war zu reagieren. Die Fähigkeiten der Salubri waren ausgezeichnet und wirklich nützlich aber Enio war dafür vielleicht einfach noch einen Ticken zu unerfahren um Chens Körper auf die Schnelle zu heilen und dann die Seele in den Körper zurückzuholen. Warscheinlich prinzipiell möglich aber im Moment einfach auserhalb des Machbaren und zudem sehr gefährlich. Chen war Enio dieses Risiko und die enorme Anstrengung und Bluteinsatz einfach nicht Wert.

Enio lies den sterbenden Körper fluchend fallen und begann laut zu brüllen. Der Italiener hatte sich nunmal nicht immer im Griff und manchmal mußte es einfach raus. Doch wer konnte ihn hier schon hören? Der Asiate gab jedenfalls keinen Kommentar von sich.

Enio lies noch ein paar sehr unschickliche Ausdrücke fallen, die vor allem mit Asiaten, ihrer gerade angedichtete Abstammung von Scheißhausratten, der wenig eloquent formulierten Verwandschaft mit feigen, reisfressenden Strichern und der allgemeinen fehlenden Notwendigkeit von Selbstmördern ansich. Im Großen und Ganzen beruhigte sich der Italiener aber wieder relativ schnell und setzte sein Gehirn in Betrieb. Manchmal half das ja!

Fast zwei volle Minuten später regte sich Enio Parteo erneut auf… aber nur deswegen, weil er nicht schon viel früher auf den nächsten Schritt gekommen war. Er wandte sich ab und machte sich wieder auf den Weg in Richtung Ausgang.

Und lief dabei fast dem Duke in die Arme. Ohne eine warmherzige Begrüßung erwiederte Enio trocken: „Die eine ist bereits tot. Hat sich selber umgebracht der verdammte Wichser. Giftkapsel im Mund. Hab ich nicht damit gerechnet.“ Konnte Duke soweit denken, wurde ihm vielleicht schon klar, daß hier keine Feierabendgangster am Werk waren… auch ohne zu wissen was eigentlich genau passiert war. Giftkapseln im Mund klang eher nach hochkarätigem Agentenscheiß oder Schlimmeres.

Enio lief direkt weiter. „Komm mit…. Drausen ist noch einer. Der zappelt noch. Ich erzähls dir auf dem Weg. Angefangen hat der Scheiß als ich vorhin von Kassel zurückgekommen bin und Nachrichten vom Hammer gefunden habe…“ Mitlerweile dürfte es auch Duke aufgefallen sein, daß das Black Hammer eigentlich voll sein müßte und Gäste und Personal sich hier herumtreiben müßten. Musik, Lichter, Menschengemurmel im Hintergrund und all das was nunmal zum Hammer gehörte. Heute wohl nicht.

Enio gab die Kurzfassung seines Gesprächs mit dem Asiaten wieder und auch wie er ihn hier rein geschleppt hatte und vor hatte etwas aus ihm heraus zu bekommen. Dann kam noch die Aktion mit der Giftkapsel und damit war der Duke auch schon auf dem neusten Stand. Enio sah sich nach Verlassen des Black Hammers zunächst um ob auch keine Passanten irgendwo herumlungerten oder er auf andere Weise auffallen würde, wenn er den Fahrer vom Parkplatz holen würde. „Da drüben liegt der Fahrer. Wir werden uns eben den krallen und zur Not werde ich ihm vorher alle Zähne ziehen.“ Das war durchaus Enios Ernst.
 
Der Mann war wirklich schwer verletzt stellten die beiden Brujah auf den ersten Blick fest, Enio hatte ganze Arbeit mit seinem zärtlichen Klaps geleistet. Bei oberflächlicher Betrachtung waren garnicht mehr so viele Zähne zum Ziehen übrig. Außerdem hatte der Chinese den Aufprall an der Wand mit seinem Gesicht abgefangen.
Da unter anderem der Kiefer mehrfach gebrochen war würden die Auskünfte wohl warten müssen. Außerdem war der Verletzte ohnmächtig und sah jetzt nicht so aus als würde er bald zu sich kommen. Enio ging das Sprichwort "Wo rohe Kräfte sinnlos walten" durch den Kopf und fühlte sich wie so viele seines Clans mit dem Wirken seiner Kräfte irgendwie hilflos und allein.
 
Nachdem Enio sich immer wieder vergewissert hatte, daß sie niemand beobachtete, traf er eine Entscheidung. Er wollte den Typen nicht so einfach hier rumliegen lassen und er wollte verdammt nochmal Antworten. „Scheiße Duke... der Arsch sieht echt fertig aus. Mal schauen ob der nochmal was Vernünftiges von sich geben wird.“ Enio wußte es besser. Soweit hatte er die Heilungsfähigkeiten der Salubri schon im Griff um zu wissen, daß er den Asiaten wieder wie neu hinbekommen würde und zwar schneller und besser als jeder Arzt dieser Welt. Das würde ihn nur etwas Blut kosten und ein bißchen Zeit. Aber beides war er heute Nacht nicht mehr bereit zu investieren.

Enio nahm den Chinesen vorsichtig hoch. Er wollte ihn durch unsanftes Tragen nicht noch mehr zerstören als er es schon hatte. Auserdem wollte er nicht, daß der Duke ihn sich rüde über die Schulter warf und das letzte bißchen Leben aus ihm herausshüttelte.

Im Gehen wandte er sich an seinen Clansbruder. „Wir werden den Yakuza und den Bullen noch ein kleines Rätsel aufgeben damit ihnen Morgen nicht langweilig wird. Schnapp dir den Typen aus dem Hammer, der sich selbst umgebracht hat und schmeiß ihn ins Auto zurück. Auf den ersten Blick kann niemand einen Tod durch Gewalteinwirkung feststellen und die Idioten bei den Bullen werden ein Weilchen brauchen um festzustellen an was er gestorben ist. Oder auch nicht... egal. Jedenfalls hoffe ich das die Penner von den Chinesen Morgen wieder hier auftauchen werden um nach ihren Leuten zu schauen... falls sie sie vermissen.“ Enio wußte nicht ob Duke klar war auf was er hinaus wollte aber es war ihm auch Egal. Der Riese würde halt nachfragen müssen wenn er noch was wissen wollte. Das der Italiener die Polizei damit ebenfalls auf die Chinesen aufmerksam machen wollte verschwieg er.

Im Hammer angekommen zeigte Enio den anderen Brujah wo Chen lag. „Komm Morgen wieder ins Hammer. Ich vermute ich werde Besuch bekommen. Möglicherweise werde ich auch Jenny fragen ob sie mit von der Partie ist. Ansonsten sollten wir schauen, daß wir langsam zu dem verdammten Ball gehen. Sind eh schon etwas spät dran.“ Enio sah kurz etwas mitßbilligend zu dem Köter, der Duke begleitete. „Ich würde den Hund nicht mitnehmen. Reagieren meistens nicht so gut auf Bleikugeln.“

Ehe Enio sich dran machte das Hammer zu verlassen kümmerte er sich noch um den Fahrer von Chen. In einem der Kellerzimmer legte Enio den Asiaten auf ein Bett und fesselte ihn darauf. Er nahm sich aber noch die Zeit um trotz der fehlenden Zähne das Gebiß des Chinesen nach irgendwelchen auffälligne Zähnen zu untersuchen. Er hatte mit so einem Mist nicht viel Erfahrung aber irgendwie konnte man so einen Giftzahn ja vielleicht so erkennen. Oder mußte er ihm wirklich alle ziehen. Warum nicht... auch die würden wieder nachwachsen bei der Heilung. Dann aber definitiv ohne Gift.
 
Nein, das Gebiß des Leibwächters war in Ordnung wenn man von der ansonsten fehlenden Kauleiste absah, der Mann hatte die gesammten vorderen Schneide- und Eckzähne verloren. Das Problem war das der Mann mehr als nur Heilung brauchte. Ihn ans Bett zu fesseln beschleunigte den Heilungsprozeß nicht gerade und ihn ohne Nahrung und Wasser bis zur nächsten Nacht zurück zu lassen machte die Angelegenheit auch nicht besser.
 
„Leiche in Auto – check. Yakuza zerlegen – check. Morgen gibt’s Aktion – check, …. Mensch Alter, das wird spaßig. Denen reisen wir den Arsch auf. … Und um Baxter mach ich mir keine Sorgen. Der kann was ab.“


Mit diesen Worten schnappte er sich den toten Chinesen und trug in ans Ato und setze ihn hinters Steuer. Ob das so gemeint war, wußte er nicht. Sollte Enio was anderes wollen, musste er es dem Duke erklären.


Dann riwef er durch die Eingangstür runter ins Hammer.


„Hab ihn reingelegt. Ich mach mich dann mal Richtung Ball auf oder willst du mitfahren? Ich hab noch Platz.“


Er würde auf die Antwort warten und dann ggf. losbrausen. Irgendwie hatte er das Gefühl was vergessen zu haben, aber was blos? Egal!
 
Rufen war so eine Sache, der Duke brüllte in seiner üblichen Manier die halbe Gegend zusammen aber möglicherweise hatte ein Schwerhöriger am anderen Ende des Stieed nicht mitbekommen wer da wen "reingelegt" hatte und auf dem Weg zum Ball war.
 
Während Duke sich drausen um die Leiche von Chen kümmerte und ihn ins Auto brachte beäugte Enio den Fahrer und überlegte wie genau er weiter mit ihm vorgehen sollte. Der Typ würde Essen und Trinken brauchen wenn er zu sich kam. Er mußte leider auch allen anderen menschlichen Bedürfnissen weiterhin nachgehen. Das war doof aber Enio hatte ums Verrecken keinen Plan wie er mit ihm verfahren sollte ohne sich dabei die ganze verdammte Nacht um die Ohren schlagen zu müssen. Man müßte einen Ghul haben. Einen, der nicht nur auf vier Pfoten ging, schwarzes Fell hatte, tonnenweise Katzenfutter vertilgen konnte und schnurrte, daß es schon Nägel aus den Sokelleisten herausvibriert hatte. Jemand wie...

... Aber klar doch. Der Duke hatte doch eine Ghulin. Sie konnte doch durchaus auch mal etwas Sinnvolles tun. Enio mußte wohl nur noch seinen Clansbruder überreden, daß er sie für wichtige Tätigkeiten abstellen würde.

Mitlerweile war der chinesische Fahrer notdurftig versorgt. Er würde wohl vorerst überleben aber sehr lange hielt er so wohl nicht aus. Während Enio noch nachdachte meldetet sich von oben auch schon Mark wieder. Selbstverständlich war er ins Hammer hineingegangen als er zu Enio nach unten gerufen hatte, da ihn von seinem Primogen sowieso mehrere Türe trennten und er von der Eingangstür kein Wort gehört hätte.

„Warte kurz Duke“

Enio kam dem großen Brujah entgegen. „Danke nein ich fahre selber.“ Eine kurze Pause folgte. Enio sah durch seine Haare, die ihm ins Gesicht hingen zu Duke auf und man konnte ihm ansehen, daß er noch etwas von ihm wollte. „Jemand muß tagsüber nach dem Yaku... nach dem Chinesen schauen. Du hast eine Ghulin und ich brauche ihre Dienste. Meinst du sie bekommt das hin und gibt dem Penner etwas zu trinken und sieht ein bißchen nach ihm? Ich würde nur ungern Morgen noch ne Leiche entsorgen.“ Tatsächlich sprach Enio seinen Clansbruder nicht darauf an welche Gefahren das für die Blutsklavin mit sich bringen konnte. Was wäre wenn die Asiaten morgen wieder auftauchen und hier einbrechen würden? Und das während Elli – oder wie auch immer sie nochmal hieß – hier war?

Während der Unterhaltung mit Mark wurde Enio übrigens schalgartig klar, daß er hier gar keine Yakuza vor sich hatte. Diese Typen waren ja Chinesen und deshalb offenbar Triadentypen oder irgendeine andere Organisation. Balastwissen! Aber vielleicht doch noch irgendwann wichtig.

„Ich hab dir hier die Schlüssel für den Hintereingang. Du müßtest ihr nur noch erklären wie sie in den Keller kommt und durch welche Türen muß. Eine Alternative wäre natürlich den Chinesen zu ihr zu fahren und ihn anderswo sicher unterzubringen“ Enio würde eine Entscheidung des Duke akzeptieren auch wenn sie bedeuten würde, daß er seine Ghulin nicht hier her schicken würde. Dennoch... vielleicht war Enio ja nachtragend!
 
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