[22.05.2008] Der Ball - Das Oberdeck

Mitra

Titan
#StandWithUkraine
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Hier, oben an Deck hat man einen atemberaubenden Blick auf die Finstertaler Skyline, sowie auf den nächtlichen Sternenhimmel. Auf dem oberen Deck werden die aus dem Cafe de Trois bekannten Getränke gereicht. Hier findet man sich ein, wenn man offizielle Gespräche führen möchte oder einfach nur gesehen werden will.

Das Oberdeck ist der Ort an dem sich die Spitze der Gesellschaft einfindet und damit ist es mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Hauptaufenthaltsort der Harpyie, denn nirgendwo sonst kann man sehen wer gerne zu den Großen dazu gehören möchte, wer das Talent besitzt in der Hierachie aufzusteigen und wer den Grad seiner eigenen Befähigung bereits überschritten hat.
 
Der Leichnam folgte der Reling bis er einen Aufgang entdeckte. Diesem folgte er nach oben, bis er eine Art Dachterrasse erreichte. Allem Anschein nach, befand er sich jetzt direkt über dem Ballsaal, was recht angenehm war da die Musik des Orchesters in gedämpfter aber gut zu verstehender Lautstärke bis an seine Ohren drang. Vom See her umwehte ihn eine sanfte Brise, kühl und wohltuend.

Lych wandte sich um an warf einen Blick auf die Treppe, würde ihm Kiera folgen?
 
Auch Kiera würde aufs Oberdeck gehen, nach drinnen würde es sie noch früh genug müssen und hier an der Reling ein wenig den Wind um die Nase wehen zu lassen, würde nicht schaden, zumal sie einige lauernde Blick von einem nahen Dach gespürt hatte.

Ein Lächeln zu den Anderen, dann ging sie ein paar Schritte weg und streckte den Arm aus, bevor sie einen Falkenschrei ausstieß und kurz darauf stürzte sich ein Schatten vom Himmel, ging dann in einen Segelflug über und landete auf Kieras Arm. Kiki, die Turmfalkin sah sich neugierig um und ließ sich von ihrem Frauchen streicheln.

Würde sich einer näher herantrauen, meistens flüchteten Tiere von Untoten, doch Kiki war es gewohnt. Es war ein interessantes Bild, die schwarzhaarige Frau mit dem Falken auf dem Arm , mutete auf jeden Fall fremdartig an.
 
"Was für ein schönes Lebewesen Sie da haben!", sagte Lych mit hörbarer Anerkennung in der Stimme. Seiner Mimik war nicht anzusehen, ob die Worte auch der Wahrheit entsprachen, dafür war sein Gesicht zu entstellt. "Leider vermag ich es nicht in dieser Weise mit Tieren zu kommunizieren, habe dieses Talent jedoch stets bewundert. Meine Nichten und Neffen vom Blute Nosferatus üben sich sehr gekonnt in diesem Talent. Es erleichtert die Orientierung in den unterirdischen Gefilden ungemein und scheint mir zudem äußerst unterhaltsam."

Lych verzichtete darauf sich dem Tier zu sehr zu nähern oder gar seine Hand danach auszustrecken. Zu sehr fürchtete er die Reaktion des Tieres. Untote waren für eine Vielzahl der unterschiedlichsten Wesenheiten so etwas wie ein rotes Tuch und ein Äußeres wie das des Samedi würde die Reaktion kaum erträglicher ausfallen lassen. Ein respektvoller Abstand schien im Interesse aller das Beste zu sein.

"Wie heißt er? Oder handelt es sich sogar um ein Weibchen? Ich kann solcherlei Dinge zu meinem Bedauern leider nicht unterscheiden..."
 
Kiera kam näher immer noch mit dem prächtigen Turmfalkenweibchen auf dem Arm.

"Es ist ein Weibchen und sie heisst Kiki", erwiderte sie auf die Frage. "Die meisten Greifvögel mögen Worte und Namen mit vielen i und besonders, wenn diese auf i enden." Ihr Blick ging zu dem Vogel. "Sag schön 'Guten Tag'"

Tatsächlich brachte Kiki eine Art Verbeugung zu stande, wie es auch in ihrer Art nicht unüblich war. Dann beäugte sie Lych mit wachen Augen und schien sich jede Stelle an seinem Körper anzuschauen, die nicht mit Stoff bedeckt war. Immerhin hatte sie 2 Lieblingsspeisen, frisches Steak schön klein geschnitten und angegammeltes Fleisch, das Kiera mit ihrem Blut getränkt hatte und irgendwie roch Lych nach vergammeltem Fleisch mit Vitaezusatz und würde er gerade schlafen, würde sie ihn bestimmt auch anknabbern.

Es folgte eine Nachfrage bei der Mambo, die diese mit einem entschiedenen Nein quittierte.

"Ich habe sie schon ein paar Jahrzehnt und ich muss sagen, ich möchte nicht auf sie verzichten, auch wenn sie öfters einiges als Unfug im Kopf hat und es stimmt, da man in der Kommunikation nicht auf eine Art beschränkt ist, ist es eine ausgesprochen nützliche Fähigkeit, besonders dann, wenn man nicht im Schosse eines Clans aufgewachsen ist." Sie lächelte. "Was erhoffen sie sich denn in dieser Stadt?"
 
Sorgsam achtete Lych darauf, dass der Abstand zwischen ihm und dem Vogel groß genug blieb. Er hatte keine Angst, es war immerhin nur ein Falke, trotzdem war es für alle am besten wenn die zwei sich aus dem Weg gingen. War er doch nicht annähernd so wohlschmeckend wie das Tier glauben mochte...

"Ich erhoffe mir, was ich stets zu finden wünsche! Neue Erkenntnisse! Über die Probleme dieser Stadt wird an vielen Orten Europas gesprochen. Leise und hinter vorgehaltener Hand. Etwas, dass natürlich mein Interesse weckte. Sie können sich vorstellen, dass ich sofort zusagte als die Anfrage kam, den Gefahren Finstertals auf den Grund zu gehen. Wissen Sie, Frau McKinney, ich bin der tiefen Überzeugung das mehr hinter den Problemen dieser Stadt steckt als allgemein angenommen wird. Zacharii war zweifellos ausgesprochen mächtig, aber er hat doch weit über seine Verhältnisse gewirkt. Kainiten sind ausgesprochen mächtig, besonders die ganz alten, aber auch ihnen sind Grenzen gesetzt. Zumindest, wenn wir von körperliche Eigenschaften sprechen oder denen des Vitae. Darüber hinaus gibt es so einiges das wir noch nicht einmal im Ansatz verstehen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gemälde um diesen Herrn Zieglowski oder diese Sache mit der Kirche. So etwas ist ausgesprochen interessant, da es grundsätzlich eigentlich gar nicht möglich sein sollte."

Lych grinste, er hätte es besser nicht getan...

"Meine Passion, schon zu Lebzeiten, bezieht sich auf alles Übernatürliche! Vom Dasein der Vampire, der Geistwesen, Feen, Dämonen und was sich sonst noch so alles außerhalb unserer Wahrnehmung tummelt. Sie können sich meine Neugier vorstellen!"
 
Viel würde auch nicht passieren, wenn Kiki zubiss, wenn der erste Bissen im Mund zu Asche und Staub zerfiel würde sie es bleiben lassen und vermutlich nie mehr versuchen, einen Vampir anzubeissen.

"Geheimnisse gibt es hier genug und man sollte denen auf die Spur gehen, da haben sie Recht", sagte sie dann. "Vorallem die Stadt wäre diese Probleme gerne los, nur wenn es das Wesen der Stadt selber ist, wird es immer hier bleiben."

Dass sie noch einiges aus der Kirche in ihrem Besitz hatte und da auch unbedingt noch einmal in den Keller wollte, sagte sie nicht, auch wenn sie den Samedi normalerweise traute, zu sehr darauf eingehen sollte sie nicht, Moishe würde schon seinen Grund haben, ihr von der Puppe zu erzählen und nicht Lych, vielleicht konnte sie daraus eine Lehrstunde für Lurker machen.

"Das Übernatürliche, eine sehr interessante Sache, vorallem wenn man zu Lebzeiten Zugang zur Magick hatte." Manches Mal überkam sie an der Stelle eine tiefe Wut auf ihren Erzeuger, doch dann der Gedanke, was ihr alles entgangen wäre, wenn er es nicht getan hätte. "Vielleicht sollte man sich zusammentun, ich kenne da auch noch einen Malkavianer, der in die selbe Richtung geht und meine Schwester und Vicente und Michael haben sie vermutlich schon kennengelernt."

Das könnte interessant werden. Stein schien eher wie Kiera zu sein und zwischen dem nekromantischen Duo und den Tremere sah sie in der Intention keinen grossen Unterschied, es würde sich zeigen müssen, wo sie irgendwann Lych einsortierte, aber einer der Samedi in der Stadt war allemal mehr als interessant.
 
"Eine Zusammenarbeit mit den vorhandenen Spezialisten zu diesem Thema, würde ich sehr begrüßen. Ich bin stets bereit zu lernen und mir die Vorgehensweisen anderer Fachleute anzusehen. Nur wer bereit ist den Blick stetig über den eigenen Tellerrand hinaus zu wagen, wird in der Lage sein die Grenzen des eigenen Horizonts zu erweitern. Sofern Sie und die von Ihnen genannten Kainiten zu einer Zusammenarbeit bereit wären, würde ich dem mit großem Vergnügen zustimmen."

Lych schien sich in Anwesenheit des Vogels noch immer nicht recht wohl zu fühlen.
Aus Gründen der Höflichkeit aber anklzeptierte er die Nähe des Tieres so gut er eben konnte.

"Zuvörderst werde ich jedoch erst einmal die verschiedenen Bibliotheken aufsuchen und mich ein wenig umsehen. Wie ich vernehmen konnte unterhalten sowohl die Clans der Tremere wie auch der Toerador eine recht ansprechende Sammlung. Natürlich nicht zu vergessen das geheimnisumwitterte Heim der Malkavianer. Was muss dort alles an interessantem Wissen verborgen liegen? Ich muss dringend mit der Primogena des Clans sprechen und mir eine Zutrittserlaubnis zu dem Geisterhaus geben lassen."

Der Samedi verkniff sich aus Gründen des guten Geschmacks zu lächeln.

"Das gilt natürlich auch für die anderen Bibliotheken. Bei der in Burgh jedoch, scheinen viele Stränge zusammenzulaufen. Sei es um das Mädchen Libbi herum oder einer anderen Macht, die hinter der Kleinen verborgen liegt."

Offensichtlich hatte die Geißel die freie Zeit genutzt um sich bereits ein wenig über Finstertal und dessen Besonderheiten zu informieren. Sei es über den Prinzen selbst, über die Nosferatu oder über noch weitere Wege.
 
"Aber sie verstehen bestimmt, dass dieses Lernen nicht nur einseitig sein sollte und über den Tellerrand schauen sollte man immer, das wird zu oft vergessen." Das Lächeln von Kiera war doch zuckersüß. "Ich denke, sie hatten andere Lehrer als ich und so denke ich, dass sie auch andere Wege und Methoden erlernt haben. Wir könnten also beide vom anderen profitieren. Ob die Anderen interessiert sind, kann ich nicht sagen, wenn Papa Christos Lehren stimmen, dürften die Methoden der westlichen Nekromanten nicht mit den unseren kompatible sein und was die Tremere angeht, so gibt es vermutlich Überschneidungen, aber keinen Konzenz."

Dachte Lych wirklich ihre Schwester würde für ihn ihre Bibliothek öffnen, das tat sie nicht mal für sie und was die Toreador hatten, konnte sie nicht beurteilen.

"Ich würde Libby gerne an die fernen Ufer bringen, doch das bedeutete ein wenig Arbeit, allerdings handelt es sich bei der Bibliothek von Nox um einen Tempel und da ich selber Priesterin bin, würde ich ihn nicht gerne entweiht sehen, aber natürlich ist ein ein wie es in meiner Sprache heisst, ein Sprital Bacon, der alle möglichen Dimensionen verbindet und das Haus führt ein Eigenleben, das ist ganz klar."

Was sie gespürt hatte und ihre die Geister, die sie herausgeholt hatte, erzählt hatten behielt sie für sich.

"Ich hatte die Absicht, die Nächte mit Herrn von Stein dort eine Expedition zu starten." Dann machten sich alle anderen auf den Weg nach unten. "Wir sollten auch gehen, meine sie nicht, wir können danach weitersprechen." Dann wandte sie sich an Kiki. "Da, kannst du nicht mit, Süße, vielleicht hast du bei Rashid und Gabriel was leckeres abstauben, was meint du?"

Zwar war die Falkin nicht begeistert, aber dann flog sie doch weg.
 
"Ich halte diese Libbi für eine außerordentlich interessante Person, wenn man sie als solche bezeichnen möchte. Sie hat außerordnetlich umfassende Kenntnisse. Sogar in einem solchen Umfang, dass ich mich frage wie sie diese erlangt haben mag. Wir beide wissen, dass der Körper eines Mädchens und auch ihr Verhalten nicht mehr sein kann, als eine Fassade. Vielleicht sogar eine, ab die Libbi selbst glaubt. Aber das eigentliche Wesen in ihr oder das was sich auch immer hinter dieser Maske verbergen mag, ist um ein Vielfaches älter und mächtiger."

Ein widerliches Grunzen entrang sich der Kehle des Samedi.
Obwohl ungeplant und allein seinem körperlichen Verwesungsgrad zuzusprechen, schien es Mortimer ein wenig unangenehm.

"Verzeihung! Ich würde nur zu gerne einen umfassenderen Blick in die dortige Bibliothek werfen. Denken Sie, dass dies möglich sein könnte?"
 
"Ohja, Libbi ist eine ausgesprochen interessante Person, das stimmt und man sollte sie nicht vernachlässigen", sagte Kiera. "Ich habe ein paar Ideen was sie sein könnte und auch was sie hier hält. Wie alt sie ist, scheint sie selber nicht zu wissen, aber sie haust schon eine ganze Weile in Nox Bibliothek, vielleicht hat er sie beschworen. Geister haben die Angewohnheit, so zu bleiben, wie sie zu Zeiten ihres Todes war und vielleicht war sie da ein Kind. Ich hatte noch keine Chance mich mit ihr auseinander zu setzen. Ein Loa scheint sie nicht zu sein."

Das Grunzen hatte sie einfach mal überhört.

"Ich denke nicht, dass es ein Problem sein sollte, ich würde sie weiter gerne als Tempel benutzen, aber dazu muß ich sie mir auch erst näher ansehen und Libbi ist nicht das einzige, was dort lebt, da ist noch etwas ganz anderes. Da ist noch etwas ganz anderes beschworen worden, das habe ich gespürt. Mal sehen, wann sich Zeit findet hinzugehen."

Sie überlegte, was Lych wohl dort finden wollte, die Geheimnisse des Voodoo wurden nicht vollständig aufgeschrieben, zu allem Schriftlichen, brauchte man genug Hintergrund und insgeheim bezweifelte sie, dass Nox überhaupt ein Grimoire geführt hatte, sondern sein Wissen anders gespeichert hatte - immerhin war er Malkavianer gewesen. Dabei fiel ihr ein, dass sie selber noch unentschlüsselte Werke hatte, doch die würde sie keinem geben, bevor sie wußte, was die beinhalteten.
 
"Ich muss gestehen, dass ich brenne vor Neugier. Wissen Sie, Frau McKinney, ich habe eine Faible für Bücher, sogar einen extrem ausgeprägten. Nichts lehrt einen besser, als das Studium eines alten Folianten. Die Angelegenheit um das Mädchen Libbi ist im Vergleich zu dem in der Bibliothek verborgenen Wissen nur halb so interessant. Aber es ist selbstverständlich etwas, dem ich mich mit Freuden zuwenden werde. Denn dies ist meine Berufung und deshalb bin ich hier."

Lych ergriff die Reling und sah auf den See hinaus.

"Was ihr Gefühl bezüglich der anderen in der Bibliothek befindlichen Wesenheit angeht, zeige ich mich nur wenig überrascht. Es kommt häufig vor, dass Gegenden, die von Geistwesen bevölkert werden auch andere ihrer Art anzieht. Nach allem was ich bisher gehört habe, kann das zu einem Problem werden. Libbi scheint mir ein Mädchen mit sehr großer Macht zu sein, glücklicherweise ist sie nicht boshafter Natur. Ein Wesen, dem es gelingt neben einer Macht wie der von Libbi zu existieren, muss ebenfalls mit erstaunlichen Kräften ausgestattet sein, wenn nicht sogar mehr. Wir sollten diesem Gedanken, mit äußester Vorsicht angehen."

Deerr Samedi warf einen Blick über die Schulter und sah Kiera an.

"Natürlich nur, wenn Sie an einer Kooperation mit meiner Person interessiert sind!"
 
"Ja, Bücher sind auf jeden Fall interessant und die, die dort stehen, riechen doch schon mal sehr alt und geheimnisvoll, wenn sie wissen was ich meine, wer weiss, was sich dort findet." Kiera lachte leise.

"Können wie auch praktisch mit Geistern arbeiten? Ich denke, mit Libbi darf man es sich nicht verscherzen, vielleicht sollte man auch in Erfahrung bringen, was vor Nox in der Bibliothek war, denn die ist deutlich älter als Nox." Selbst wenn sie sehr hoch rechnete, kam sie für das Alter von Justify auf vielleicht 400 Jahre oder geringfügig mehr, aber auf keinen Fall auf 500, während die alte Bibliothek deutlich mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel hatte.

"Sicher werde ich gerne mit ihnen zusammenarbeiten. Es ist besser, so etwas nicht alleine anzugehen und ich kann mir nur wenige vorstellen, die geeignet sind, sich mit der Sache zu befassen. Allerdings nicht mehr heute Nacht, das Vorgehen sollten wir später besprechen, was meinen sie?"
 
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