[22.05.2008] Der Ball - Das Atelier

Fontis Stimme war von Tränen erstickt. "Nein, meine beiden Bambini...sie haben sie mit automatischen Waffen niedergeschossen...und auch wenn sie tot sind...so kann ich sie nicht ihrer Mutter und Großmutter zeigen...Du musst an ihnen tun was Dir mit Deiner Kunst möglich ist...lass sie im Tod wieder aussehen wie die Engel die sie einmal waren. Dann werde ich für immer Dein Bruder sein."
 
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Jenny würde es wahrscheinlich als einer der wenigen verstehen, dass er noch an etwas glaubte – seinen geleisteten Eid – und er die Wahl hatte diesen zu verraten oder ein zu ein Jasager zu mutierten, der für sein Ideale nicht mehr einsteht, war dies keine wirklich schwere Entscheidung. Michael kam gerade in den Sinn, was vor längerer Zeit ihm ein junger Politiker aus Hessen gesagt hatte, der schlimmste Albtraum sei es für ihm eines Tages aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass man einen Kompromiss zu viel gemacht hatte und somit seine Ideale verraten hätte. Er war seinen Idealen treu geblieben und hat keine Kariere gemacht. Er würde den gleichen Weg wählen.

„Danke, Jenny auch für das Angebot, aber ich halte es für besser wenn Du das Beste für den Clan machst und uns im Zweifel die Suppe allein auslöffeln lässt. Vicente und ich wissen schon was wir machen und sind auch der Konsequenzen bewusst. Aber ich persönlich lebe lieber mit diesen, als dass ich jeden Abend vor den Spiegel stehe und mir nicht mehr in die Augen schauen kann. Ich habe vor langer Zeit – bei unserer Art wohl eher vor kürzerer Zeit - ein Hypokratischen Eid geleistet und ich gedenke diesen auch jetzt zu erfüllen."

An Vicente gerichtet, "lass uns gehen." Auf Einwände seitens Vicente hatte Michael überhaupt nicht reagiert.

"Danke nochmals für alles, Jenny.“ Dann wandte sich Michael ab, um möglichst unauffällig die Yacht zu verlassen.
 
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"Natürlich." Entgegnete Vicente auf Fontis Worte, versuchte die härte aus diesen zu nehmen. Er folgte den Ausführungen Michaels. Während die Gedanken flogen. Normalerweise hätte er die Aufgabe seinen Vertrauen angetragen, sie aufgeschoben. Nur war das Institut neu, waren noch Umbauarbeiten fehlte es an einigem und der Verfall würde seinen Lauf dahingehend nehmen das die Körper nicht mehr präsentiert werden konnten, die Wunden nicht mehr verdeckt.
"Am Dock Sieben. Wir sind auf dem Weg. Ich werde einen angemessenen Wagen kommen lassen. Für einen angemessenen Transport." schloss er auf italienisch gegenüber Fonti.
Wenn Fonti noch etwas anfügen wollte hatte er die Zeit dazu. Andernfalls würde er das Gespräch beenden.

Er sah zu Jenny, überlegte kurz. Sowohl die Verteidigung als auch die Aufteilung, fehlende Geschlossenheit des Clans würden negativ sein. Der Vorschlag das sie, wenn auch nur kurz, da gewesen waren würden sicherlich nicht helfen.
"Ich stehe in deiner Schuld. Für das was durch unser Handeln nicht nur auf uns sondern auch auf dich, auf unseren Clan zu kommt." Eine Verneigung folgte. Das genaue maß ließ sich sicherlich später noch verhandeln.

Vicente würde sich anschicken ebenso wie Michael die Yacht zu verlassen. Möglichst unbesehen, so abgestimmt das wohl die letzten auf den Weg zum Saal waren und man unbemerkt hinaus kam. Sofia erhielt eine SMS mit dem Maserati vorzufahren.
 
Der Weg aus dem Atelier war relativ unkompliziert. Die meisten Anwesenden im Ballsaal achteten mehr auf die Ansprache der Prinz als auf die beiden Caitiff...aber beide spürten beim Verlassen des Unterdecks die Blicke von Tamara Danz in ihrem Rücken. Wenn sie sich umdrehten sahen sie das auch der Sheriff, der neben dem immer wachsamen Primogen der Nosferatu stand ihnen einen kurzen Blick zuwarf, nicht aufdringlich aber aufmerksam. Das Lurker sie bemerkt hatte konnte als sicher gelten, auch wenn seine Ruine von Gesicht im Schatten der Kapuze verborgen war...auf dem Oberdeck gab es keine Alternative zur Gangway um das schiff zu Verlassen. An deren Ende stand einer der Ghule des Sheriffs, der ihnen ohne Emotion entgegenblickte als sie das Schiff verliesen. Zumindest hatte die Harpyie mit Beginn der Ansprache ihren Aussichtsplatz verlassen und sich den Vampiren unter Deck angeschlossen. Der Weg war frei und ihr Wagen wartete auf die Vicente und Michael.
 
Noch vor einer Woche hätte Jenny jetzt einfach eine lautstarke Szene gemacht um die allgemeine Aufmerksamkeit von ihren beiden Clankameraden weg auf sich zu lenken. Vielleicht ein paar gezielte Beleidigungen gegen die Ventrue oder eine herzzerreißende Anklage allgemeingerichtet gegen die Mächtigen der Stadt. Die Anarche war überzeugt, dass es ihr ein leichtes gewesen wäre die Flucht der beiden zu decken ohne das auch nur einer der Anwesenden etwas mitbekommen hätte.

Nun, außer Lurker vielleicht aber mit dem konnte man reden...

Aber das ging nicht mehr! Jenny war nun Primogena eines Clans, die Geißel der Stadt. Sie selbst stand im Fokus der Betrachtung und hatte Verantwortung. Nicht mehr nur für sich selbst, sondern für den Clan und ihren Traum von der Freiheit aller Caitiff.

So blieb ihr nur den beiden viel Glück zu wünschen und das Beste zu hoffen.
 
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