21.04.04 - Wer will nochmal, wer hat noch nicht

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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Wie heißt Konstantin, wenn er im Kölner Dom steht? Kon-Dom!
Und wie heißt er, wenn er im Kölner Dom steht umringt von Zombies? Kon-Dom des Grauens!


Blöde Witze waren das damals, und alle haben darüber gelacht. Erst recht, als Kon den Erzähler ins Wasser geworfen hatte, damals...
Von Wasser hat Meyye erstmal genug. Wenn das alles vorbei ist, will sie monatelang kein Wasser mehr sehen. Sie ist den Wesen ausgewichen auf ihrem Weg zum Kloster und hat sich nur einmal an einer frisch aussehenden Leiche vergriffen. Nun steht sie wieder hier, vor einem von beiden Brennpunkten des Fluches in Finstertal, wo hoffentlich heute Nacht alles ein Ende finden wird. Auf die eine oder die andere Weise. Sie steht da, vor dem Tor, die Hände in den Jackentaschen und wartet.

Wer auch immer als erstes kommt, dem könnten die Einschußlöcher in der Jacke und möglicherweise dem Oberteil auffallen, die letzte Nacht noch nicht da waren.
 
Sie ließen das Auto einfach auf der Straße stehen. Die Fahrt durch die alptraumhafte Kulisse der sterbenden Stadt war alles andere als angenehm gewesen. Lurker sah auch wieder einige der seltsamen Wasser Gestalten. Solange man ihnen aber aus dem Weg ging schienen sie nicht sonderlich interessiert an ihnen zu sein.
Über den Schotterweg hinweg sahen sie Mays Gestalt die im Bogen der Klosterpforte stand. Sie war alleine und einen Moment spürte er kalte Furcht sein totes Herz umfassen und zudrücken.
Was wenn Dimitri, nun wo seine kleine May alleine war, die Gelegenheit nutzen würde um den von ihr geforderten Kampf doch noch stattfinden zu lassen ? Aber gestern hatten sie sich zumindest mit einem gewissen Respekt voneinander getrennt, er hatte gehofft das Thema wäre damit erledigt.
Dimitri schien sein Unbehagen zu spüren, denn er sah ihn forschend an, als versuche er zu erkunden was nicht in Ordnung war.
Schließlich sagte er einfach nur er würde einen Moment im Wagen warten und später nachkommen. Lurker nickte erleichtert und eilte durch den Regen davon. Dimitris skeptischen Blick sah er nicht mehr. Er wollte zu seiner Kleinen.

Er ging das Stück von der kleinen Straße querfeldein und trat lächelnd zu May. Gerade wollte er wieder den flüchtigen Griff in Richtung ihrer Hand machen, als sein Blick auf die Schusslöcher fielen.

May.. was ist passiert ? Ist alles in Ordnung ?

Er tastete mit der einen Hand in den Schusslöchern herum, die andere streichelte nervös ihre Haare.
Wer hatte auf sie Geschossen ? Was war geschehen ? Er winselte leise und besorgt. Seine arme Kleine.
 
Schwarz wie die Nacht, perfekt für die Nacht. I gelb, I black, I weiß
Über diesen Gedanken amüsiert gehe ich kichernd neben Dimitri hinter Lurker hinter her.
So düster es auch ist, meine Wand strahlt im weißesten Weiß.
"I black, I weiß, I gelb" Drehe ich den Satz herum und ich kann mich kaum noch halten vor Lachen.
 
Ein Auto hält in der Nähe? Das kann nur verdächtig sein. Sie beobachtet die Leute die aussteigen und erkennt gleich wer es ist. Es gefällt ihr nicht, dass Lurker anscheinend ständig mit den Leuten vom Sabbat herumhängt. Wenn diese Sache mit dem Fluch vorbei ist, wird sie mal ein ernstes Gespräch mit ihm führen müssen. Dann kann sie ihren unfairen Einfluß über das Blutsband mal zu etwas Gutem verwenden.

Dimitri bleibt beim Auto... das ist gut. Vielleicht hat Lurker ihn dazu gebracht, er scheint jedenfalls hin und her gerissen zu sein. Wobei Meyye nicht versteht, was er beim Sabbat findet. Zu ihr ist er blutsgebunden; wäre er sonst schon so ein Monster wie der Tzimmie, würde er besser zu ihnen passen als zu ihr? Sie weiß es nicht... vielleicht hat sie doch keine so gute Tat vollbracht als sie einen Weg gefunden hat, ihn nicht auslöschen zu müssen. Nun hat sie es aber getan, und darum auch eine Verantwortung... so sieht sie das jedenfalls.

"Hey Lurker." begrüßt sie ihn mit einem flüchtigen Lächeln und schließt einen ebenso flüchtigen Blick auf die unangemessen vergnügte Tussi an. Dann blinzelt sie und schaut an sich herunter, als der Nosferatu anfängt, sie überall zu begrabbeln. Sie verzieht ein wenig das Gesicht und macht einen Schritt zur Seite, wie ein Kind das nicht in die Wange gekniffen werden will. "Ich hätt mich doch umziehen sollen." grummelt sie und zuckt die Schultern. "Nur ein Mensch unter Einfluß des Fluchs. Er ist jetzt tot. Nichts beunruhigenderes als sowieso in der Stadt umgeht." sagt sie kühl und unberührt scheinend, aber ihre Augen sprechen eine andere Sprache für die, die es zu sehen wissen und ihr Unterton ist fast schon anklagend. Sie brennt darauf, den Fluch endlich enden zu sehen, und sie denkt dabei mehr an die Menschen der Stadt als die Kainiten. Sie leidet darunter, wie es den Sterblichen ergeht.
 
Lurkers Gesicht war nicht zu sehen, aber es zeigte auch absolut keine Regung. Ein Mensch hatte das also getan. Dimitris Worte kamen in sein Gedächtniss zurück. `Sie würden dich ohne zu zögern töten´. Da war er, der Beweis, unumstößlich, ein Mensch hatte seine May erschießen wollen.
Gut das das Schwein tot war, sonst hätte Lurker ihm die Haut abgezogen.
May trat einen Schritt zurück und wirkte unwillig. Lurker sackte ein wenig zusammen, es fühle sich an als hätte ihm jemand einen Stich versetzt.
Aber so war sie nunmal. Sie ekelte sich ja nicht vor ihm, sie wurde allgemein nicht gerne angefaßt. Er wollte das gerne glauben.

Keine Sorge, dieser Viktor macht mir den Eindruck als wüßte er was er tut und das sage ich obwohl er von Zauberei spricht. Aber ich habe einen Geist gesehen und wenn es einen Zauberer braucht um einen Geist zu bekämpfen, dann soll es eben so sein.

Einen Moment kicherte er leise und sah Brenda kurz an die gerade herrankam. Es war schon absurd, der Geist eines toten Vampirs gegen einen Untoten Hexer. Aber es hieß auch das es keine Monster gab, nicht wahr ?

Er hat ihn gestern in Schach gehalten und der seltsame kleine Mönch, wo immer er auch herkommt, scheint ebenfalls helfen zu können.

Er hoffte das er May ein wenig aufmuntern konnte. In Wahrheit war er nicht so zuversichtlich, aber das brauchte sie nicht zu wissen. Wenn es hart auf hart gehen würde und sie nichts erreichen konnten, dann würde er einen Weg finden alle hier herraus zu bringen.
 
Warum Lurker für einen Moment niedergeschlagen wirkt entgeht ihr, dafür hört sie sich beiläufig an was er zu sagen hat während sie mit verkniffenem Gesichtsausdruck nach eben jenen Figuren Ausschau hält, von denen er da spricht. "Ja." meint sie dann nach einer Weile. "Die dürfen bald mal aufkreuzen, sonst wird das nichts." Sie scheint noch viel mehr überzeugt davon zu sein, dass sie ohne die beiden nicht weiterkommen werden.

Sie schaut zu Lurker herab. "Wenn das was auf der Schriftrolle steht funktioniert, haben wir es geschafft." Dafür hat sie zwar überhaupt kein Indiz, aber sie glaubt es. Warum auch nicht? Sie haben einen Fluch der an die Untaten böser Zauberer und Geister aus den Märchen ihrer Kindheit erinnert und jetzt haben sie hoffentlich einen Fetisch oder ein Ritual, um das Ganze zu beenden. "Und wenn das alles vorbei ist... sollten wir uns mal unterhalten über.. Dimitri." Damit blickt sie zu der Rothaarigen auf, aber die Sabbat-Kanaillen dürfen ruhig wissen was sie vorhat. "Und was du mit dem Sabbat zu tun hast."
 
Er bemerkte ihren Mangel an Interesse, aber kein Wunder das sie abgelenkt ist. Es ist einfach nicht die Zeit für einen netten Plausch, auch wenn er sich noch so gerne jetzt mit ihr unterhalten hätte.
Dann nickt sie in Richtung seiner Freunde, über die wollte sie sprechen ?
Lurker nickte lächelnd. Er würde sich freuen ihr zu erzählen was in den letzten Tagen und Wochen passiert war.
Ein wenig hoffte er natürlich auch das sie vielleicht öfter dazu kommen würde und er mehr Zeit mit ihr verbringen konnte.
Dann schob er die Hände in die Taschen und wartete schweigend. Sie hörte im Moment ja ohnehin nicht zu. Also beobachtete er wie der Regen herabströmte.
 
In einiger Entfernung kam ein dunkler Kombi zum stehen.
Viktor war etwas später dran, musste er doch durch die halbe Stadt, um seinen Wagen erstmal zu holen.
Aber jetzt hatte er sein Ziel erreicht!.

Er stieg aus, und sah sich aufmerksam um, so, als suchte er etwas.
Dann wandte er sich dem Gebäude zu.
 
Schon eine Weile hatten die Anwesenden schweigend in der Klosterpforte gestanden und blicklos in die Dunkelheit hinter dem Regen gestiert.
Dann brach das Licht eines Fahrzeuges hindurch. Mit schmatzenden Reifen wurde es auf dem Schotter zum Stehen gebracht und Lurker sah wie sich eine große und massive Shilouette aus dem Wagen schälte.
Das war der Hexer, wie Lurker von weitem bereits erkannte. Der Andere blieb noch einen Moment vor seinem Wagen stehen, so als müsse er nochmal tief durchatmen. Überhaupt wirkte der Kerl, ähnlich wie seine May, noch sehr lebendig. Er machte viele kleine Gesten und Bewegungen, er hatte sogar eine eher rosige Hautfarbe.
Vielleicht sollte Lurker ihn bei Gelegenheit genauer unter die Lupe nehmen. Das Ganze mochte durchaus irgend ein Zaubertrick oder ähnliches sein.
Dann wurde er sich darüber bewußt das er automatisch einen Schritt nach hinten, in den Schatten des Klosters, gemacht hatte und sich vor den Blicken des Ankömmlings verborgen hatte.

Man kann halt nicht aus seiner Haut..

Also trat er den unbewußten Schritt den er gemacht hatte nun wieder nach vorne und sorgte so dafür das er, wenn schon nicht von weitem, so doch wenigstens aus der Nähe, gesehen werden konnte.
 
Dimitri stieg aus dem Wagen. Er hatte jetzt keine großartige Lust zu warten was noch so passieren würde. Er gab Brenda einen leichten Wink und bittete sie, ihm zu folgen. Anschließend steuerte er seine Schritte zu Lurker herüber, wo er neben ihm stehen blieb und schweigend die Szenerie betrachtete.
 
Nachdem Lurker nichts auf ihre Worte erwidert, widmet sie sich wieder der tristen Umgebung, die mit ihrem Regen, den Leichen, der Düsternis und lauernden Wasserwesen genügt, um sogar Vampire depressiv zu machen. Oder entschlossen, jene jedenfalls die über Depression und Verzweiflung schon hinaus sind und trotzdem beschlossen haben, noch aufzustehen und sich nicht vom Blutverlust auszehren zu lassen. Ungeduldig schaut sie immer wieder mal zu diesem, mal zu jenem Zugang zu dem Platz auf dem sie stehen, und es dauert nicht lange da beginnt sie hin und her zu tigern und auch mal zur Klosterpforte zu schauen, als wolle sie schonmal vorausgehen und es einfach ohne die anderen versuchen.

Aber sie bezähmt sich glücklicherweise lange genug, dass sie Viktors Auto entdeckt, als er ankommt. "Wird auch Zeit." murmelt sie und geht schnurstracks auf das Auto zu, genau umgekehrt von Lurker, der sich eher zurückzieht, was sie gar nicht bemerkt. Es ist ja schon mal gut, ein anderes Ziel zu haben als das Hin- und Hergerenne, das zu nichts führt. "Hey, Viktor." begrüßt sie den Tremere, verzichtet aber auf Handschlag oder gar Lächeln. Nicht mal einen freundlichen Ausdruck bekommt sie zustande. Ihre Mundwinkel wirken eingekerbt in das Gesicht, als würde sie die ganze Zeit die Lippen aufeinander pressen und die Zähne zusammenbeißen. In ihren Augen lodert Ungeduld gepaart mit Zerstörungswillen, aber das gilt nicht Viktor... nichteinmal Dimitri... und es läßt sich leicht ausrechnen, wem sie liebend gern die Kehle rausreißen würde, wenn er noch eine hätte.

"Wie siehts aus... irgendwas von Tiberius gehört? Oder sollen wir lieber mal das Grand Hotel auf den Kopf stellen und selber nachschauen was auf der Schriftrolle steht?" fragt sie und zeigt eine rostrote, raue Art von Unternehmungslust.
 
Der bullige Tremere trat auf die junge Gangrel zu.

"Hey Meyye!"

Ihr Gesichtsausdruck lies ihn einen Blick in Richtung des Klosters und zu der Gruppe von Personen werfen, die davor standen.

"Wie? Tiberius ist noch nicht da?! Dabei bin ich leider schon so spät!
Vielleicht ist etwas passiert! Wir könnte ja erstmal bei ihm anrufen!"

Er legte ihr die Hand auf die Schulter und kam ein wneig näher, etwas verschwörerischer mit seinem Gesicht an das ihre heran.
Leise sprach er, fast flüsternd:

"Wie geht es Tatjana? Geht es ihr Angesichts der Umstände gut?
Gestern Morgen habe ich mich noch mit Richard getroffen!
Die haben große Probleme!
Also, wenigstens bei euch beiden alles im gelben Bereich?"

Er sah besorgt aus.

"Und verdammt noch mal ja, ich bin auch scharf darauf, diese Rolle und die Informationen in die Hand zu bekommen und Zacharii in seinen feinstofflichen Arsch zu treten!!!"

Er hatte ein zorniges Grinsen auf den Lippen, seine Fänge waren zu erkennen.
Zorn entspringt aus Angst!
Aber er gibt auch Mut und Antrieb!

"Und das werden wir auch!"
 
Meyye nickt knapp.. anrufen ist eine gute Idee, vor allem wenn Viktor die Nummer hat, denn die hat sie ja leider nicht. Ihr einziger Anhaltspunkt wäre das Grand Hotel, und auch das müßte sie erstmal suchen (auf jeden Fall wäre der direkte, physische Weg der Suche, des Eindringens, Ermitteln der Zimmernummer und notfalls oder auch rein prophylaktisch Türeinschlagens genau das was sie jetzt gerne täte, actionreicher jedenfalls als die Auskunft anzurufen und sich dann vom Hotel weiterverbinden zu lassen).

Unwillkürlich will sie zurückweichen als er ihr die Hand auf die Schulter legt, unterdrückt den Impuls dann aber doch und hört sich an, was er zu sagen hat. Sie entspannt sich ein wenig. Das gemeinsame Geheimnis und, soviel sie heraushört und sieht, die gemeinsame Sorge lassen Viktor auch jetzt ihr näher stehen als sonst ein Kainit. "Ja.. ihr gehts soweit gut. Wirst eh wissen, wie es bei ihnen zugeht." sagt sie, und auch ihr zerstörerischer Wille hat sich mit einer unsteten Form von Sorge vermischt. Wenn Zacharii kaputt ist, sind auch diese Probleme gelöst.

Sie schnaubt und ihre Mundwinkel verziehen sich zu sowas wie einem aggressiv-entschlossenen Lächeln als sie abermals nickt. Zach kann sich auf was gefaßt machen, wenn sie erstmal die Schriftrolle haben. "Ruf Tiberius an. Du hast doch die Nummer, oder?" Taten, keine weiteren Absichtserklärungen. Sie fühlt sich schon ein wenig besser.
 
Kaum war May in Richtung des Bärtigen gegangen, hatte Lurker sich gestreckt und die Ohren gespitzt.
Da keiner der Beiden sich sonderliche mühe gab zu flüstern konnte er Teile der Unterhaltung recht gut verstehen.
Der Hexer hatte völlig recht, es war schon spät und er konnte sich keinen Grund vorstellen warum sich der kleine Mönch der mit ihrer ominösen schriftrolle davon war, derartig verspäten mochte. Immerhin sprachen die Rinnsteine von Finstertal, die vor toten Körpern überliefen, die zusammengebrochene Ordnung und die seltsamen Erscheinungen eine deutliche Sprache. Das war keine verdammte Verabredung zum Tennis am Sonntag Nachmitag. Ein uralter schrecklicher Fluch lutschte grinsend das Leben aus ihrem Mark. Bei so etwas kam man einfach nicht ein wenig später und murmelte eine Entschuldigung weil man noch einen Parkplatz gesucht hatte.
Es fiel ihm nur eine Möglichkeit ein was geschehen sein konnte. Seine Augen fuhren zu kleinen Schlitzen zusammen, seine Finger krallten und zuckten leicht in der kalten Nachtluft. Er sah zu Dimitri und Brenda hinüber.

Der miese Kleine Dreckskerl hat uns reingelegt..

In seinem Kopf setzte sich ein Bild zusammen. Natürlich, so mußte es sein. Sicher war der Mini Mönch schon seit Stunden aus der Stadt und nuckelte verträumt an einer Blutkonserve, während er ihre Schirftrolle studierte und dabei leise gackerte wie blöd sie alle waren.
Wie waren sie nur auf die absurde Idee gekommen diesem Kerl zu glauben ?
Es mußte an seinem Zustand des andauernden Durstes und dem nervösem kirbbeln in seinem Nacken gelegen haben. SeitTagen meinte er Bewegungen aus dem Augenwinkel zu sehen, aber wenn er sich umwandte, war dort niemand, nur spottende Leere.
Aber anders konnte er es sich nicht erklären das sowohl er, als auch die Anderen dem kleinen Kerl die Rolle ausgehändigt hattem, obwohl ihn niemand kannte. Lurker fauchte leise und mit einem Sprung war er über die Brüstung der Klosterpforte hinab gesprungen auf die Wiese. Mit energischem Schritt ging er zu May und Viktor hinüber.

Guten Abend Viktor...May, ich glaube man versucht uns zu prellen... hat sich schon einmal jemand darüber Gedanken gemacht warum wir dem Mönch eigentlich auch nur ein Wort geglaubt haben ? Ich kenne ihn gar nicht, ich weiß nur das er sehr vertrauenserweckend auf mich gewirkt hat... aber ich weiß nicht mehr warum. Auf jedenfall wäre ich sehr daran interessiert zu erfahren warum er nicht hier ist...

Lurker hatte sich mehreremale verhaspelt und sein lispelndes Zischen ließ ihn ein wenig wie ein aufgebrachtes Heinzelmännchen klingen, aber zum Ende hin war seine Stimme sehr schneidend und anklagend geworden.
Wie dumm sie gewesen waren, wie schrecklich dumm und nun würden andere ihre Rechnung zahlen.
 
Er griff gerade in seine Tasche, um sein Handy heraus zu nehmen, das in diesem Moment vibrierte, als Lurker zu ihnen kam.
Der Nosferatu, mochte er auch zwei Köpfe kleiner sein als er selbst, wirkte in merkwürdiger Weise sehr verstörend auf Viktor.

Und wieder drang ein Geruch wie aus einem frischen Grab an seine Nase, was den Tremere zu der Überlegeung brachte, wo Lurker wohl seine Tage verbrachte.
Verdammt Kleiner, schlaf in einem gemütlichen Bett, und nicht auf oder in einem Friedhof!
Ein leichter Ausdruck des Mitleids wanderte über sein Gesicht.

Aus Gründen der Wichtigkeit und der Höflichkeit lies er es einfach klingeln und den Anrufbeantwort den Anruf entgegen nehmen und wandte sich erstmal dem aufgebrachten Vampir zu und ließ diesen erstmal zuende reden

"Auch einen guten Abend, Lurker!
Ich würde gerne wiedersprechen, aber ich kann nur sagen, das mir mitgeteilt wurde, das Tiberius nur eigeschränkt zu trauen sei, weil er eigene Ziele verfolgen könnte!
Aber mehr als meine Hilfe bezüglich der Schrifftrolle konnte ich gestern nicht anbieten.
Aber bevor wir voreilige Schlüsse zeihen, sollte ich vielleicht einfach mal versuchen, ihn anzurufen!
Vielleicht ist ihm auch einfach nur etwas dazwischen gekommen..."

Er warf einen Blick auf sein Handy, auf dem eine Nachricht wegen einer AB-Aufzeinung blinkte.
Er wählte diese zuerst an und hörte sich die Nachricht an.
Seine Augen weiteten sich überrascht.

"Das ist Er! Tiberius hat angerufen!
Einen Moment, ich hör weiter!"

Der bullige Tremere ging ein paar Schritte zur Seite undhörte konzentriert zu, dann hörte er sich die Nachricht ein zweitesmal an.
Anschließend wandte er sich wieder zu den anderen zu und sprach so laut, das es auch Dimitri und Brenda mitbekommen würden.

"Das war Tiberius! Er möchte, das wir zum Grandplasa kommen"

Viktor nannte die Ortsdaten und fuhr dann fort:

"Scheinbar hat er etwas herausgefunden, denn ich muss noch ein paar Dinge besorgen, die er benötigt!
Am besten, ihr fahrt schon vor und ich komme dann nach!"

Dann wandte er sich wieder Meyye zu.

"Ich kann dich leider nicht mitnehmen, aber du kommst bestimmt schnell genug alleine hin, oder?!
Passt auf euch auf und versucht, euren Durst zu stillen!
Tiberius sprach von dem Beginn einer Jagd!"

Dann wandte er sich Lurker zu, zögerte einen Sekundenbruchteil und legte dann auch diesem seine große Hand auf die Schulter, die sich knochig und verwachsen für Viktor anfühlte.

"Hey, nur nicht aufgeben!!! Wir schaffen das...wir müssen es schaffen!!"

Er lächelte ihm kurz optimistisch zu und hoffte, das es Angesichts des Nosferatu nicht zu verkrampft wirkte.
Dann winkte er den anderen zu, und ging zu seinem Wagen.
 
Meyyes Kopf ruckt herum als Lurker sich nähert und sie hebt ihre Armverschränkung auf (die Viktor bisher wohl die Einschußlöcher in der Jacke verborgen hat.. nein, die waren gestern nacht noch nicht da). Eine Überreaktion, aber es hätte ja auch Dimitri sein können. Irritiert hört sie Lurker zu und muß ihm im Stillen beipflichten (und Viktor bestätigt es auch noch)... sie waren schon alle sehr vertrauensselig, aber was das angeht erkennt sich die Gangrel sowieso die letzten Tage selbst nicht mehr. Sie hat mit dem Sabbat und anderen Vampiren zusammengearbeitet, da ist ihr der fremde 'Mönch' mit dem seltsamen Gebaren, dem großen Wissen und wohl auch hohen Alter nicht weiter ungewöhnlich vorgekommen. Aber wenn er sie tatsächlich reinlegen will... dann sollte er hoffen, dass Zacharii ihn zuerst erwischt.

Nunja... Viktor warnt vor voreiligen Schlüssen, und wieso nicht. "Vielleicht braucht er auch so lange, den Kram zu übersetzen oder entziffern oder so." steuert sie eine weitere mögliche Variante bei, gerade als sich der Tremere um sein Telefon kümmert. Und einen Moment später wird es spannend. Meyye ist ganz (spitzes) Ohr, als Viktor seine Neuigkeiten verkündet. Aus sein Bedauern hin winkt sie ab. "Bin schon so gut wie da." sagt sie und zögert kurz, schaut zu Lurker, ehe sie sich doch ihrem Rad zuwendet. Soll er doch mit seinen Sabbat-Freunden mitfahren. Sie ist allein erstmal schneller, und auch wenn es wegen der erwähnten Besorgungen wohl nicht darauf ankommt, ist es ihr so erstmal lieber. "Wir sehn uns dort." sagt sie dem Nosferatu und dem Tremere noch, bevor sie sich auf den Sattel schwingt und losdüst.
 
Lurker kannte diesen Gesichtsausdruck. Mitleid.

Erstick drann, verlauster, bärtiger Zauberlehrling

Er überkruezte die Arme. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu sehen, aber seine Haltung nahm tatsächlich leicht arrogante Züge an.

Egal was der Bär da murmelte, Lurkers mißtrauen war geweckt und er würde nun äußerst vorsichtig vorgehen.
Als sich das Mönchlein schließlich doch noch meldete schien sein Verdacht zunächst zerschlagen, aber Viktor hatte ihn unwissentlich mit weiteren Informationen gefüttert.
Er wußte also etwas über den kleinen Mönch, etwas das Lurkers Mißtrauen nur verstärkte, aber es schien so als hätte der Hexer Hintermänner. Schließlich hatte er zugegeben das jemand ihm das mitgeteilt hatte.
Vielleicht sein Hexen Mentor ? Die Information wurde wie ein seltener Schmetterling in eines der vielen großen Bände in Lurkers Gedächniss eingeklebt.
Viktor arbeitete nicht alleine, und er hatte wahrscheinlich genauso eigene Interessen wie er die dem Mönch unterstellte.
Er würde noch früh genu herrausfinden wer die Hintermänner waren.

Die neuen Nachrichten sollten also zum Grandplaza führen. Er war ein wenig überrascht das Viktor einen Schritt auf ihn zumachte und ihn berührte. Er wich nicht aus sondern blieb bewegungslos stehen.
Irgendwie wurde er nicht schlau aus dem Hexer.
Lurker nickte und watschelte durch den Regen, wo seine Freunde standen.
Dimitri verstaute gerade sein Handy. Mit seinem ost-europäischem Dialekt, der seiner Stimme für Lurker immer einen freundlichen Klang gab.
Er mußte zurück in die Zuflucht, Wolf hatte Gefangene abgeladen und er mußte sich der Sache annehmen.
Dann umarmte Dimitri ihn und Brenda kurz und sah sie freundlich aber ernst an.
Er sagte sie seien eine Familie und er würde ihnen nun vertrauen müssen das sie sich dieser Sache annahmen.
Dann nickte er ihnen zu und wandte sich zum gehen. Mit einem letzten Blick zu ihnen zurück verschwammen seine Umrisse in der Regenwand.
Lurker spürte sein Nerven glühen und seinen Verstand brennen. Dimitri vertraute ihnen dies an, sie waren nun verantwortlich.
Lurker sah Brenda an und die fahle Beleuchtung erlaubte einen kurzen Blick auf sein verunstaltetes Gesicht, aus dem die Augen mit missionarischem Eifer brannten.

Brenda... fährst du uns bitte hinter dem Hexer her ?

Dann berührte er seine Schwester sanft und machte eine einladende Geste in Richtung des Autos. Sie liefen nebeneinander den Schotterweg bis zu dem Wagen hinab.
So ähnlich mußten sich die Kreuzfahrer gefühlt haben als sie ins heilige Land kamen. Brenda ließ den Wagen aufheulen und warf sich mit irrsinnigem Tempo hinter das Auto das vor ihnen fuhr.
 
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