20.10.2015 Ein Toreador im Dark End

Kalanni

Drachentochter
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Auch wenn Helena als Toreador galt, war es nicht gerade für jedem vom ihrem Clan normal, sich einer der modernen Subkulturen zu stellen.

Die Hüterin jedoch hatte festgestellt, dass es ein sehr gutes Umfeld war, in dem sie kaum auffiel und eher mal als sie am wenigsten vampirische Figur angesehen wurde, denn viele der Goths sahen sich selber in diesem Bereich und hin und wieder spielten sie sogar den Tanz um die Unsterblichkeit und den Blutdurst.

Heute holte sie Stefan ab um ihn mit hinzunehmen, zumindest sie würde ihm vermutlich gefallen, immerhin hatte sie etwas von einer Königin der Nacht in ihrem schwarzen Samtkleid.

Pünktlich klingelte sie an seiner Tür, die sich weiter unten in dem Gebäude befand, sie wußte, daß er selten hier schlief und sei Laila bei ihm war, garnicht mehr, aber er würde Zeit genug gehabt haben, sich hier einzufinden.
 
Von drinnen klangen elektronische Klaviermelodien, klassische Melodien, es klang sehr nach Fingerübungsmelodien.
Als es klingelte brachen die Klänge ab und Schritte näherten sich gemächlich der Tür, schnell gefolgt von leiseren schnelleren Schritten und einem Kichern,...als Laila die Tür öffnete.
"Bonsoir Madame," begrüßte sie Helena mit einem leichten Knicks, was eher unpassend wirkte zur Jeanshose und dem Kaputzenpullover den sie trug, und ihr blick verriet ihren Schalk im Nacken.Sie kicherte erneut.
"Komm rein Stefan ist gleich soweit, hast du gehört? Ich kann jetzt französisch Sprechen, und den Knicks beherrsche ich auch schon,..Stefan korrigiert ihn zwar immer aber ich glaube ihm gefällt es das ich sowas lerne,..." Stefan erschien am Flurende," kennst ihn ja, der ist immer so..."sie machte eine versnobte Adelsgeste als Stefan sich lauter reusperte. Laila zuckte gespielt zusammen und zwinkerte Helena zu.

"Danke Laila, doch wenn du einen Gast herein bittest,solltest du auch den Weg frei machen und ihn nicht in dein geschnatter einhüllen Liebes." Stefan lächelte Helena zu.
"Bitte komm kurz herein, ich bin fertig." Geübten Augen würde auffallen das Stefan keine, bzw. noch keine Schuhe trug. Dann bemerkte er ihr schwarzes Samtkleid und sein Blick blieb einige Sekunden zu lang an ihr hängen und seine Finger tippten mal wieder irgendeinen Takt oder eine Melodie auf seinen Oberschenkel.
Er selber trug eine schwarze Stoffhose, einen schwarzen Feinwollpulli mit grauem Knöpfhemd drunter. Am Haken im Flur hing eine schwarze Lederjacke bereit zum überziehen, sowie darunter dunkelgraue, dezente Lederschuhe.
Seine Haare waren offen und hingen knapp auf die Schultern, leicht glatt nach hinten gegelt im Wet-Look.
 
"Bonsoir, Laila", erwiderte Helena und lächelte. "Ach was glaubst du wie oft ich korrigiert wurde bis ich es richtig konnte." Dann machte sie einen perfekten Hofknicks und dachte einen Moment daran, wie oft sie Oliver Buchet innerlich verflucht hatte, bis er zufrieden war, aber immerhin konnte sie es heute in jeder Aufmachung. Immerhin waren einige Sachen einfach Pflicht, wenn man als Torreador durchgehen wollte. "Du musst es mal in hohen Schuhen und einem langen Rock probieren. Ich habe da noch Sachen, die dir passen müßten, die für ein anderes Mädchen gedacht waren, die bringe ich dir die Tage runter."

Stefan unterbrach das Gespräch und musterte sie. Vermutlich würde er gleich weinen, wenn sie den weiten Rock zusammenquetschte um damit in ihren Sportwagen einsteigen zu können. Da war sie dann nämlich nicht mehr Torrie.

"Guten Abend, Stefan. Wenn du fertig bist, können wir gehen."
 
Laila bekam große Katzenkulleraugen als Helena ihr versprach hohe Schuhe und einen Rock zu bringen,...scheinbar hatte Stefan und oder Tim entweder keine Ahnung von jungen Damen oder sie hielten Laila noch für ein Kleinkind,...letzteres würde wohl eher auf Stefan und nicht auf Tim zutreffen.- Dieser beäugte Laila schließlich mit Teenageraugen vom Wohnzimmer aus,...dieser Blick den Jungs in seinem Alter drauf haben wenn sie etwas sehen das ihnen gefällt.
"Ich bin soweit,..." er zog die Schuhe an und nahm die Lederjacke vom Haken und zog diese drüber,...vor dem Spiegel korrigierte er den Sitz selbiger.
"Et voilà, trés bien,...ich bin soweit." Dann wandte er sich an Tim und Laila:" Kinder benehmt euch und Laila, achte darauf das Tim seine Übung beendet und Tim passt auf das du aufpasst ...ehm macht euch einen angenehmen Abend..." brach er seine Rede ab als er merkte wie er sich aufführte, ...als wäre er der herr der Familie, mein Gott...Laila war ein fremder kurzzeitiger Gast, aber irgendwie bemerkte Stefan das er sie wohl mittlererweile als Familienmitglied betrachtete,...er wäre ein schlechter Vater,dachte er...
Er blickte zu Helena und sprach mehr um sich selber zu beruhigen:" Sie werden sicher nichts anstellen." und lächelte.
"Du siehst bezaubernd aus meine Liebe, das Kleid war eine exzellente Wahl." er neigte seinen Kopf und bot ihr an sich bei ihm einzuhaken.
 
"Ein anderes Mal nehmen wir dich mit, Laila", versprach Helena und grinste sicheinen, als sie merkte, wie sich Stefan benahm, aber sie sagte dann nichts. Und da behauptete einer, sie wäre zu menschlich, lach.

"Na, es ist mein Club, da ist das halt üblich."

Sie fuhr mit ihm nach unten und führte ihn zu ihrem silbernen Geschoss, auch dieses mal eine Sonderanfertigung und natürlich hatte sie den Wagen auch dieses Mal nicht bezahlt, sondern sich schenken lassen.

"Komm, steig ein." Die Türen schwangen nach oben.
 
Stefan könnte sich ein schmunzeln und einen kurzen Blick erst über das Auto, dann zu Helena, nicht verkneifen.
"Das ist eine sportliche Art sich fort zu bewegen. Schöne Farbe, bin gespannt wie er sich anhört."
Stefan versuchte weg zu schauen als Helena das Kleid verunstaltete um in den Wagen zu steigen, und stieg dazu.
 
Dank moderner Stoffe, war das heutzutage kein Problem mehr, auch ein solches Kleid klein unterzubringen. Helena konnte sich bei besten Willen nicht vorstellen, eines Tages nur noch mit Chauffeur unterwegs zu sein, dazu war sie viel zu gerne selbst am Steuer, wenn sie sich mal einen Wagen bei der Kunstakademie auslieh, dann fuhr sie auch grundsätzlich selbst, obwohl es natürlich Fahrer gab.

Als sie den Motor anließ, schnurrte der Hybrid Motor wie ein Kätzchen und fast lautlos rollte er aus der Garage. Nur schade, daß der Weg zum Dark End nicht weit war, so kam Stefan nicht in den Genuss, wenn der Benziner ansprang und die 800 Pferde zum Einsatz kamen. Nun, vielleicht ein anderes Mal.

Helena fuhr auch in den Hof des Clubs, so daß sie nicht an der Security am Eingang vorbei mussten, sondern an der Hintertür klopfen konnten.

TO722Roadster09.JPG
 
Stefan genoss das sanfte rythmische Brummen des Wagens und schloss beinahe die gesamte Fahrt über die Augen.
Als Helena anhielt horchte er auch und sah sich um. Gleich erkannte er, wie er vermutet hatte, das sie nicht am Haupteingang gehalten hatten.
Er beeilte sich beim aussteigen um Helena die Tür zu öffnen und eine Hand zu reichen um ihr beim aussteigen zu helfen. Er wusste das sie keine Hilfe brauchte und sicherlich nicht sonderlichen Wert auf solche Gesten legte, dennoch war es ihm ein Bedürfnis, diese wenigstens anzubieten. Auch sie war immerhin noch eine Dame, wenngleich auch eine tote.
"Dies ist ein wirklich feines Gefährt, Helena, ich bin beeindruckt, auch wenn ich zugeben muss das mir etwas mehr Raum im inneren mehr zusagen würde.So dies ist also die Diskothek namens Dark End. Ich bin sehr gespannt was mich hier erwartet." sprach er und hielt ihr die helfende Hand entgegen.
 
Auch wenn es kaum zu erwarten war, aber die Pseudotorrie schien öfters in solchen Kleidern aus einem solchen Fahrzeug aus zu steigen.
"Danke, dann kommt mal mit."
Neben einer der Türen die von hier aus ins Gebäude führten, gab es eine Klingel, doch Helena hatte auch einen Schlüssel und öffnete die Stahltür. Eine Wolke aus Wärme schlug ihnen entgegen und auch Musik, die nach Nightwish klang.

Nach einigen Schritten standen sie vor einer weiteren Tür, die dann in den eigentlichen Innenraum führte und sie kamen hinter der Theke heraus. Eine der Bedienungen, die hier gerade aus einem der Lager einige Flaschen mit edlem Alkohol holte, grüßte Helena mit Vornamen.
 
Helena, die Stefan mittlererweile Gut kannte, merkte das er freudig aufgeregt war. Er pfiff leise Melodien vor sich hin, richtete sein Outfit und folgte Ihr dankend.
Ihm war es als selbstverstandlich vorgekommen das Helena auch hier quasi freien Zutritt genoss, dennoch beeindruckte es ihn auf Grund dessen, das es wirklich oft der Fall war, sehr oft.
Stefan folgte ihr, die Musik traf auf ihn und er auf sie,...Menschen hätten eine Gänsehaut bekommen bei dem Gefühl was Stefan bekam, doch als Kainit entfloh ihm nur ein leichtest wohliges fauchen. Gefolgt wurde dies von einem reuspern und grinsen, als er die Fassung zurück erlangt hatte. Zum Glück noch bevor sie an der Theke auskamen.
Der Bardame nickte er ausgiebig zu zur Begrüßung.
"Lass uns hinein streifen, uns von der Atmosphäre führen lassen, von der Musik tragen und von den Eindrücken sättigen lassen...." sprach er hauchend.
"Falls wir die Zeit dazu haben." verbesserte er sich mit dem Versuch sich nicht überwältigen zu lassen.
 
"Sicher schau dich einfach um, das hier ist mein Wohnzimmer, mit den Leuten kann man sich wohlfühlen und wenn dir jemand gefällt, Knabbern erlaubt, die meisten würde vermutlich sogar zustimmen, wenn du fragst", erklärte Helena. "Die Leute auf die du wartest kommen sowieso erst etwas später, aber vielleicht ist ja schon jemand dabei, misch dich unters Volk und hör dich einfach um."

Ohja, sie war froh, daß das hier kein Elysium war und würde es auch nicht wollen, man wollte doch nicht immer darauf, was für Zucker man den Affen geben musste und dann waren doch viele grundsätzlich unzufrieden und paranoid, weil sie ihre eigenen Bösartigkeiten auch anderen unterstellten. Bis jetzt hatte Stefan keine solchen Tendenzen gezeigt, deswegen war er jetzt auch hier.
 
"Mit verlaub, ich fühle mich geehrt." verneigte sich Stefan leicht.
"Ich denke du wirst mich finden, wenn weiter Gäste von Interesse eintreffen. Ich werde dann nun deinem Rat folgen und mich treiben lassen, vielen Dank." Stefan schien dieses Vorhaben mit Bedacht anzugehen. Vermutlich würde nicht jeder seines Gleichen von Helena hergeführt werden.
So löste er sich von seiner Begleiterin um sich einmal quer durch die Tanzfläche treiben zu lassen. Als er einige Meter von Helena entfernt war, erhöhte er seine übernatürliche Präsenz und Sinne.

Präsenz 1 und Auspex 1
 
Die Präsenz wirkte und so war es kein Wunder, daß Stefan schnell von jeder Menge Menschen umringt war, die ihn zwar vermutlich nicht kannten, aber für jemanden hielten, der genau ihre Musik machte und ihren Stil verstand. Einige forderten ihn sogar auf, für sie zu singen.
Wenn er sich die Aura einiger Menschen ansah, würde er bei sehr vielen eine gewisse Transzendenz sehen, vermutlich wären etliche das beste Material, das er suchte, aber das musste er mehr erkunden, Leidenschaft und Hingabe war auf jeden Fall bei vielen zu erkennen.
 
Stefan genoss die inspirierende Masse an Menschen die alle auf der Welle der Musik ritten und sich mit ihm zusammen gehen liessen. Er sang gerne hier und da mal für ein paar der jungen Menschen, aber vor allem unterhielt er sich intensiv über das was die Musik bei ihnen bewirkte und weckte,...doch stets hatte er im Hinterkopf, das der Grund für seinen Aufenthalt hier ein anderer war,...doch scheinbar war noch etwas Zeit. Diese sollte man sinnvoll nutzen.
Hin und wieder suchte er Helena, nicht das er ein Zeichen ihrerseits verpasste.
 
Es würde eine Weile dauern, bis Helena Stefan ein Zeichen gab und auf die Tür zum Nebenraum deutete, in dem gerade eine kleine Gruppe von 4 Leuten verschwand, das waren dann wohl die Leute, die sie meinte.
Besonders gefährlich sahen sie ja nicht aus, aber irgendwie schon eine seltsame Truppe. 2 Männer, wohl so in der Dreissigern, eine Frau von Ende 20 und ein Mädchen, das wohl gerade in die Pupertät gekommen war.
 
Derweil genoß Stefan den Aufenthalt hier im Dark End. Die pulsierende Energien die hier zu erfassen waren, galten als puren Nektar für ihn.
Daher viel es ihm schwer sich davon zu lösen und so reagierte er nicht sofort auf Helenas Zeichen,gab ihr aber zu verstehen das er es bemerkt hatte.

Freundlich und doch ein wenig bestimmend löste und verabschiedete sich Stefan dann von der Gruppe und ging zu Helena hinüber.
"Ich hoffe du hast ebenfalls bisher einen angenehmen Abend verlebt?"
 
"Aber sicher, hier kann ich sein, wer ich bin, keiner der ein Auge darauf hat, ob ich an irgendwelchen Konventionen kratze", sagte sie leise zu Stefan. "Eben sie die Leute, die ich meine angekommen und werden gleich im Hinterzimmer verschwinden. Was hast du jetzt vor?"

Es waren keine richtig grossen Magier, aber ein bisschen schon mehr als es normal war, immerhin hatte sie schon 3 oder 4 mal an welchen ihrer Treffen teilgenommen und die wußten auch ganz genau, was sie war.
 
"Ja das kann ich gut verstehen, " witzchen übers Kratzen behielt er für sich, doch der Schalk im Nacken sprach aus seinen Augen.
"Nun ich werde freundlich am Hinterzimmer klopfen mit dem Anliegen ein Angebot mit ihnen aushandeln zu wollen. Sie sollen die Karaokebar ja verbessern und als Gegenleistung gäbe es dann das was wohl alle wollen, einen Gefallen." nun wich der Schalk in seinen Augen und als diese Worte im Kopf noch so richtig klangen, war es wie so oft,....ausgesprochen verloren sie an Kraft und Stefan rümpfte die Nase.
"Tja,vieleicht sollte ich die Gegenleistung nochmal überdenken. Ich könnte ihnen Schutz und einen Raum anbieten für ihre Gemeinschaft,10% der Einnahmen,einen Gefallen, und wenn es sich gut entwickelt vieleicht weitere Geschäfte. Was machen die eigentlich so?Verkaufen die Zauber oder sowas?"
 
"Du würdest doch deine Zauber bei den Tremere kaufen, wie man es von dir erwartet", erwiderte Helena mit hintergründigem Lächeln und beantwortete so die Frage, nur die Antwort würde er deuten müssen.
"Na, ich würde sagen, geh nicht gleich mit einem vorgefassten Angebot hin, es sind keine Untoten, ich habe den Eindruck gewonnen, sie denken anders als die und haben auch andere Wünsche und Bedürfnisse. Du wirst schon mit ihnen einig werden, wenn du nicht so tust, als wärst du die Krone der Schöpfung, wie es einige unserer Art so gerne tun. Sie sind auch anders und nicht schlechter als unsereins, nur weil sie am Leben sind."
 
Ein kurzes entzetzen lief Stefan übers Gesicht als Helena die Tremere erwähnte,... doch dann grinste er breit.
"Mit Nichten werde ich auf die Tremere zugehen, so gern ich das auch tun würde, aber dies würde den Sinn und Zweck der Karaokebar gänzlich verfehlen. Und hierbei gibt die Idee die Vorgaben." er kicherte kurz.
Stefan wollte nicht das die Tremere ihre Finger im Spiel haben bei dieser Sache, es sollte schließlich ein neutraler Ort werden,daher am besten von jedem etwas.
"Das ist sehr gut das du mich daran erinnerst das es Menschen sind, mit anderen Bedürfnissen,dieser Gedanke wäre mir fast entglitten. Schließlich soll dieser Ort nicht nur für Unsereins sein, sondern auch ein neutraler und sicherer Ort für die Geschäfte, Gelüste und Unterfangen der anderen Bewohner Finstertals. Und du weißt das ich stets höflich und selten überheblich bin, es sei denn es geht um die Musik." er grinste etwas verschämt.
 
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