Leo
Johnny Steinberg
- Registriert
- 7. März 2008
- Beiträge
- 2.797
Nach dem Treffen mit Eduard ließ sich Arthur von Erkki zurück zum Gildehaus fahren.
Nun endlich konnte sich Arthur ganz seinen neuen „Freunden“ widmen, dem Sand und dem Holz. Diese nächtliche Prozedur fand heute zum letzten Mal statt. Denn nun war es langsam an der Zeit, den Quarzsand in eine Glastür zu verwandeln. Dies würde heute geschehen.
Erkki war wie üblich mit dabei. Arthur wollte, dass er alles mitbekam, denn Arthur lag daran, dass Erkki soviel wie möglich lernte. Und schließlich war es Erkki, der dann das Versuchsprotokoll ins Reine schrieb, und da war es gut, wenn er auch den Inhalt auf Richtigkeit überprüfen konnte.
Vor fast 5 Monaten hatten sie sich schon mal Quarzsand für die Glastür liefern lassen.
Ein Teil davon lagerte in einem großen weißen Wäschekorb aus Plastik, in dem keinerlei Löcher waren. Des Weiteren hatte Arthur 20 genau gleichartige Holzplatten vorrätig. Bisher fand nur eine der Holzplatten Verwendung, die anderen waren für eventuelle spätere Versuche gedacht und waren alle aus demselben Baum angefertigt worden, aus einer der Birken aus Finnland, die Arthur „großgezogen“ hatte. Das Birkenholz war sehr hell, die kreisrunden Holzplatten hatten einen Durchmesser von 10 cm und waren etwa 2 cm dick.
Arthur und Erkki betraten den Ritualraum, in dem sich der Quarzsand befand.
Erkki zündete ein paar Kerzen an und stellte die Wanne in die Mitte des Raumes.
Bald also konnte die nächtliche Prozedur beginnen. Dafür mussten sie natürlich absolut ungestört sein. Sie schalteten ihre Handys aus und schlossen die Tür ab.
Arthur kniete sich vor die Wanne, tauchte seine Hände in den Sand und ließ ihn sich durch die Finger rieseln.
„Ihr abertausende von Sandkörnern…ihr werdet euch noch heute zu einer großen Einheit verbinden…ihr werdet miteinander verschmelzen, ihr werdet zu Glas…aber fürchtet euch nicht, es ist lediglich die Transformation zu einer anderen Daseinsform.“
Wenn er doch nur schon jetzt mit dieser Materie sprechen könnte! Doch auch bei Sterblichen und Kainskindern gab es mehr als nur verbale Kommunikation, die hauptsächlich auf den Austausch von Informationen abzielte. Und sicher waren auch diese Sandkörner für Berührungen empfänglich, genau wie Pflanzen, und für den Klang der Stimme, für Zusprache und Zuneigung, für Wärme, Kälte, Licht und Schatten.
Irgendetwas von der mentalen Energie, von der Zuwendung, die Arthur dort hineinsteckte würde sicherlich seine Wirkung haben…einen Versuch war es allemal wert.
Er wollte die Glastür auf sich prägen, genau wie ein Küken auf das Wesen (oder gar einen Gegenstand) geprägt wurde, das es als erstes sah, selbst wenn es gar nicht die wirkliche Mutter war.
Da war es gut eine Beziehung herzustellen zu dem Rohmaterial, dem Quarzsand, aus dem bald eine Glastür entstehen würde.
Dann kümmerte er sich um die weitere wichtige Komponente der Glastür: Die kleine runde Holzplatte.
Arthur holte die Holzplatte heraus, die tief im Sand vergraben war. Das Gute war, mit Holz konnte er schon jetzt kommunizieren, es musste nicht unbedingt eine Pflanze sein, auch in verarbeitetem Holz steckte noch eine Seele.
Auch die Holzplatte bekam Aufmerksamkeit und Zuwendung, wobei seiner Ansicht nach wie bei Pflanzen nicht unbedingt die Zeit, sondern vor allem die Intensität entscheidend war. Auch das Holz also wurde auf Arthur geprägt, und auf den Sand.
Das Holz jedoch konnte er auch schon auf den Lord prägen. Arthur hatte zu dem Holz in den letzten fünf Monaten jede Nacht von Johardo gesprochen, denn schließlich war die Tür für ihn. Arthur ließ in das Holz also nicht nur seine seine Liebe für dasselbige einfließen, sondern auch seine Liebe für Johardo, in der Hoffnung, dass das Holz dann besonders positiv auf den Lord reagieren würde und gern in seinen Diensten stand.
"Er wird auch dein Herr sein, so wie er mein Herr ist...und du wirst ihn lieben so wie auch ich ihn liebe."
Heute, an dem Abend der Transformation des Sandes zu Glas, wollte Arthur zum Abschluß seine enge Verbindung zu dem Sand und dem Holz noch durch eine weitere Art stärken.
Er schnitt sich mit einem bereitgelegten Skalpell ins Handgelenk und ließ etwas Blut in einen Ritualkelch fließen.
Aus dem Kelch ließ er dann ein wenig Blut auf die Holzplatte tropfen. Er wartete bis das Blut fast vollständig eingesickert war, dann leckte er den Rest des Blutes ab und schmeckte einen holzigen Geschmack im Mund. So vereinte er sich sozusagen mit dem Holz.
„Ich bin du, und du bist ich, wir sind getrennt und doch eins…“
Den Rest des Bluts sprenkelte Arthur auf den Sand.
Dann nahm er ein paar wenige Sandkörner auf seine Fingerspitze und platzierte sie in der noch nicht geschlossenen Wunde seines Handgelenks, und dann einen kleinen Holzsplitter von der Platte. So nahm er eine weitere körperliche Verschmelzung vor. Dann erst leckte er über die Wunde um sie zu schließen.
Die Holzplatte wiederum vereinte in sich auch alle drei Wesenheiten.
Sie hatte einen kleinen kreisrunden Hohlraum mit einem Durchmesser von einem Zentimeter, in dem sich mit Arthurs Blut getränkte Sandkörner befanden.
Versiegelt war dies durch einen Stopfen aus Holz (auf der Rückseite der Platte, so eng, dass es kaum sichtbar war), der aus demselben Holz war wie die Platte.
Leider würde Arthur vorerst nicht wissen, welche der Komponenten welche Wirkung erzielte, das könnte er höchstens in weiteren Experimenten herausfinden.
Sie beendeten ihre Session und trugen den Quarzsand zum Auto.
Nun endlich konnte sich Arthur ganz seinen neuen „Freunden“ widmen, dem Sand und dem Holz. Diese nächtliche Prozedur fand heute zum letzten Mal statt. Denn nun war es langsam an der Zeit, den Quarzsand in eine Glastür zu verwandeln. Dies würde heute geschehen.
Erkki war wie üblich mit dabei. Arthur wollte, dass er alles mitbekam, denn Arthur lag daran, dass Erkki soviel wie möglich lernte. Und schließlich war es Erkki, der dann das Versuchsprotokoll ins Reine schrieb, und da war es gut, wenn er auch den Inhalt auf Richtigkeit überprüfen konnte.
Vor fast 5 Monaten hatten sie sich schon mal Quarzsand für die Glastür liefern lassen.
Ein Teil davon lagerte in einem großen weißen Wäschekorb aus Plastik, in dem keinerlei Löcher waren. Des Weiteren hatte Arthur 20 genau gleichartige Holzplatten vorrätig. Bisher fand nur eine der Holzplatten Verwendung, die anderen waren für eventuelle spätere Versuche gedacht und waren alle aus demselben Baum angefertigt worden, aus einer der Birken aus Finnland, die Arthur „großgezogen“ hatte. Das Birkenholz war sehr hell, die kreisrunden Holzplatten hatten einen Durchmesser von 10 cm und waren etwa 2 cm dick.
Arthur und Erkki betraten den Ritualraum, in dem sich der Quarzsand befand.
Erkki zündete ein paar Kerzen an und stellte die Wanne in die Mitte des Raumes.
Bald also konnte die nächtliche Prozedur beginnen. Dafür mussten sie natürlich absolut ungestört sein. Sie schalteten ihre Handys aus und schlossen die Tür ab.
Arthur kniete sich vor die Wanne, tauchte seine Hände in den Sand und ließ ihn sich durch die Finger rieseln.
„Ihr abertausende von Sandkörnern…ihr werdet euch noch heute zu einer großen Einheit verbinden…ihr werdet miteinander verschmelzen, ihr werdet zu Glas…aber fürchtet euch nicht, es ist lediglich die Transformation zu einer anderen Daseinsform.“
Wenn er doch nur schon jetzt mit dieser Materie sprechen könnte! Doch auch bei Sterblichen und Kainskindern gab es mehr als nur verbale Kommunikation, die hauptsächlich auf den Austausch von Informationen abzielte. Und sicher waren auch diese Sandkörner für Berührungen empfänglich, genau wie Pflanzen, und für den Klang der Stimme, für Zusprache und Zuneigung, für Wärme, Kälte, Licht und Schatten.
Irgendetwas von der mentalen Energie, von der Zuwendung, die Arthur dort hineinsteckte würde sicherlich seine Wirkung haben…einen Versuch war es allemal wert.
Er wollte die Glastür auf sich prägen, genau wie ein Küken auf das Wesen (oder gar einen Gegenstand) geprägt wurde, das es als erstes sah, selbst wenn es gar nicht die wirkliche Mutter war.
Da war es gut eine Beziehung herzustellen zu dem Rohmaterial, dem Quarzsand, aus dem bald eine Glastür entstehen würde.
Dann kümmerte er sich um die weitere wichtige Komponente der Glastür: Die kleine runde Holzplatte.
Arthur holte die Holzplatte heraus, die tief im Sand vergraben war. Das Gute war, mit Holz konnte er schon jetzt kommunizieren, es musste nicht unbedingt eine Pflanze sein, auch in verarbeitetem Holz steckte noch eine Seele.
Auch die Holzplatte bekam Aufmerksamkeit und Zuwendung, wobei seiner Ansicht nach wie bei Pflanzen nicht unbedingt die Zeit, sondern vor allem die Intensität entscheidend war. Auch das Holz also wurde auf Arthur geprägt, und auf den Sand.
Das Holz jedoch konnte er auch schon auf den Lord prägen. Arthur hatte zu dem Holz in den letzten fünf Monaten jede Nacht von Johardo gesprochen, denn schließlich war die Tür für ihn. Arthur ließ in das Holz also nicht nur seine seine Liebe für dasselbige einfließen, sondern auch seine Liebe für Johardo, in der Hoffnung, dass das Holz dann besonders positiv auf den Lord reagieren würde und gern in seinen Diensten stand.
"Er wird auch dein Herr sein, so wie er mein Herr ist...und du wirst ihn lieben so wie auch ich ihn liebe."
Heute, an dem Abend der Transformation des Sandes zu Glas, wollte Arthur zum Abschluß seine enge Verbindung zu dem Sand und dem Holz noch durch eine weitere Art stärken.
Er schnitt sich mit einem bereitgelegten Skalpell ins Handgelenk und ließ etwas Blut in einen Ritualkelch fließen.
Aus dem Kelch ließ er dann ein wenig Blut auf die Holzplatte tropfen. Er wartete bis das Blut fast vollständig eingesickert war, dann leckte er den Rest des Blutes ab und schmeckte einen holzigen Geschmack im Mund. So vereinte er sich sozusagen mit dem Holz.
„Ich bin du, und du bist ich, wir sind getrennt und doch eins…“
Den Rest des Bluts sprenkelte Arthur auf den Sand.
Dann nahm er ein paar wenige Sandkörner auf seine Fingerspitze und platzierte sie in der noch nicht geschlossenen Wunde seines Handgelenks, und dann einen kleinen Holzsplitter von der Platte. So nahm er eine weitere körperliche Verschmelzung vor. Dann erst leckte er über die Wunde um sie zu schließen.
Die Holzplatte wiederum vereinte in sich auch alle drei Wesenheiten.
Sie hatte einen kleinen kreisrunden Hohlraum mit einem Durchmesser von einem Zentimeter, in dem sich mit Arthurs Blut getränkte Sandkörner befanden.
Versiegelt war dies durch einen Stopfen aus Holz (auf der Rückseite der Platte, so eng, dass es kaum sichtbar war), der aus demselben Holz war wie die Platte.
Leider würde Arthur vorerst nicht wissen, welche der Komponenten welche Wirkung erzielte, das könnte er höchstens in weiteren Experimenten herausfinden.
Sie beendeten ihre Session und trugen den Quarzsand zum Auto.