[18.5.08]Einmal in die Hände gespuckt und ran an die Arbeit

Melody Sarah

Halbgott
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Boah.

Was für eine Scheiß Nacht.

Kaum bewegte einen die hiesige Vampirgesellschaft einen wieder aktiv an ihr teil zu haben, war die Kacke auch schon wieder am dampfen und die Arbeit nahm kein Ende. Als ob Melody nicht auch ohne das bereits genug zu tun hätte. Stöhnen und Seufzen half ihr nicht weiter. Der fehlende Rückruf für ihren Termin mit Hergül ärgerte Melody immer noch maßlos. Sie war gestern bei den Italienern gewesen und man sollte meinen, sie hätten ein gewisses, kleines Interesse daran, sie in ihr Boot zu holen oder wenigstens nicht zu verärgern, in dem sie sie mit Mißachtung straften, nachdem sie so ein Ding wie heute Nacht abgezogen hatten. Sarah war drauf und dran bei Bruno auf zu tauchen und nicht mehr auf seinen elenden Anruf zu warten. Die Aufgabe der Prinz verlangte Engagement. Aber mit was sollte sie hin gehen? Aktuell waren ihre Informationen spärlich. Lena hatte nicht mit viel heraus gerückt. Aber was soll's, sie kannte ja die Quelle.

Die fleissige Melody wählte die Nummer der Regentin. Sollte die nicht so plietsch gewesen sein, ihre Rufnummer des geschrotteten Handies inzwischen auf das ihres Ghuls umgeleitet zu haben und sie nur die Mailbox erreichen, würde Melody auch einfach im Gildenhaus anrufen und als Waffenmeisterin ein Gespräch mit der Regentin verla.... um ein Gespräch mit der Regentin bitten. Die Nummer, die im Display erschien, war dem Gildenhaus vielleicht als die vom Schrottplatz bekannt. Der Regentin selbst sagte sie unter Umständen weniger.

„N'abend, Frau Kinney. Mein Name ist Melody. Frau Cruiz hat mich beauftragt den Dreck ihres Hauses aus der heutigen Nacht auf zu räumen. Ich möchte mit dem Verursacher sprechen um mir einen genauen Überblick über das Geschehen zu verschaffen. Ihr Clan ist bereit, mich im Zweifelsfall bei der Befragung der weiteren Zeugen zu unterstützen?!“

Es war nur der Höflichkeit nach eine Frage und das Ende des Satzes deshalb in der Klangfarbe etwas höher als der Rest. Sarah setzte erst mal voraus, dass der Clan ein höchst eigenes Interesse daran hatte, das die Maskerade gewahrt werden konnte und kein Problem damit hatte, das Gedächtnis von Leuten zu manipulieren. Ja, ok, sie trat etwas forsch auf. Immerhin war sie Waffenmeisterin und hatte wirklich den offiziellen Auftrag von Lena und hey.. sie pampte die Regentin nicht an und hielt ihr vor, was für besengte Scheisse ihr Clan da gebaut hatte.

Die Frau, die die Regentin am Telefon hatte, schien nicht die allerbeste Laune zu haben, auch wenn sie sich um eine gewisse Höflichkeit bemühte. Ihre Stimme machte sich nicht all zu Große Mühe, ihre Laune zu verbergen.
 
Tja, sie hatte Anna eigentlich den Rest der Nacht freigegeben. Nach der Hinrichtung und ihrem Zirkelaufstieg sollte die Kleine Zeit haben, sich zu beruhigen und auf das kommende vorzubereiten. Aber das war wohl wichtig, so klang es. Na schön... "Guten Abend Melody, ich danke Ihnen, dass sie sich einsetzen und bedaure ihren Aufwand. Miss Reben ist in ihrem Zimmer, soll ich Sie in die Konferenz holen oder möchten Sie persönlich vorbei kommen? Solche Dinge bespricht man vielleicht besser persönlich." Erwiderte die Regentin erstaunlich gelassen auf die Fast-Pamperei.
 
Damit gab die Regentin erst mal nur einen Teil der Information frei, Die Melody erwartet hatte. Es gab für das erste keine Zusicherung für die Zusammenarbeit. Marty hatte Melody gut unterrichtet und so wusste sie sehr genau, was sie von der Regentin wollte und welchen Part sie vollkommen auf die Tremere abwälzen wollte. Den etwas diffizileren Teil, der weswegen sie die Aussage der Frau Reben selbst haben wollte, wollte sie lieber mit Moishe zusammen erledigen, wenn sie so weit kam, wie sie hoffte. Mit etwas Glück konnte sie damit ein paar Tage Zeit erkaufen und in dieser Zeit den Wünschen ihrer Prinz zu arbeiten. Es wäre einfacher, wenn Lena den Krieg in der Unterwelt 'gestatten' würde und sie sich nur auf eine Seite schlagen brauchte, aber nein, es sollte ja gleich so etwas wie Frieden her. In dieser Situation. Melody rollte mal wieder mit den Augen, was ihre Telefonpartnerin natürlich nicht sah und auch gar nicht auf sie gemünzt war.

"Wie lautet die Adresse?"

Nachdem sie selbige bekommen hatte, verabschiedete sich Melody noch mit einem kurzen "Bis gleich." Allerdings legte sie nicht von selbst auf. Die andere war die Ahnin und na ja, Moishe hatte sie gebeten lieb zu sein. A pro pro Tremere und Moishe. Letzterer erhielt eine Textnachricht. 'Bin auf dem Weg zu HuC. Melde mich, wenn ich wieder draussen bin. Mit etwas Glück finde ich heute noch zwei aus dieser Angelegenheit. Dann bräuchte ich deine Hilfe um mit ihnen zu reden.'

Faulenzen gab es heute nicht. Für keinen von ihnen.

Nach ihrem Gespräch mit Moishe hatte Melody ihr Outfit ein wenig aufgebessert. Sie trug immer noch die Ledermontur und ein neues weisses T-Shirt, allerdings hatte sie darunter eine schuss- und stichhemmende Weste an. Sie hatte aus ihrer Nacht in der Kneipe bei den Italienern gelernt und mit der aktuellen potentiell bleihaltigen Luft war das die einzige vernünftige Sicherheitsmaßnahme. Sie würde sogar dafür sorgen, dass die Italiener die Weste bemerkten. Sollten sie sich doch fragen, ob sie den Angriff des Loosers nicht vielleicht doch nur auf Grund einer solchen Weste überlebt hatte. Dürfte in deren Ohren wahrscheinlicher klingen als alles andere.

Brav wie sie war, parkte sie ihr Motorrad in einer Querstraße und nicht direkt in der Einfahrt des Gildenhauses. Bah. Was hatten die mit diesem Haus gemacht?! Es kribbelte in ihrem Nacken, als sie auf das Haus zu ging und irgend was flüsterte ihr zu, dass sie lieber schnell abhauen sollte. Mumpitz und elende Zauberei. Scheiß drauf. Sarah schüttelte sich nicht, aber ihre Miene durfte etwas finsterer wirken, weil sie sich so unwohl fühlte.

Brav klingelte sie.
 
Maria, die Haushälterin des Gildehauses öffnete promt. Caitlin hatte sie und Anna bereits über den drohenden Besuch der Waffenmeisterin Finstertals unterichtet, sodass diese ohne lange Umschweife eingelassen wurde. "Frau Melody, herzlich willkommen im Gildehaus. Bitte folgen Sie mir doch, Mylady erwartet Sie bereits. Darf ich Ihnen Ihre Jacke abnehmen?"

Sie brachte die junge Ventrue über den kurzen Flur direkt ins Kaminzimmer, das zur Zeit als Ort des Zusammentreffens mit der hiesigen Bevölkerung diente. Soviel Besuch wie in den letzen Tagen hatte das Gildehaus wohl lange nicht gehabt. Was wohl an der Veröffentlichung des Standortes lag. Das Feuer brannte noch und wie schon bei Moishe lag ein rauchiger Duft über dem Anwesen. Die Regentin der Tremere saß in einem Sessel einige Meter vor dem Kamin und schrieb auf ihrem Laptop. Offenbar war selbst in diesem altehrwürdigen Gebäude die moderne Technik angekommen. Als sich die Tür öffnete und Melody angekündigte wurde, lächelte sie, klappte den Laptop zu und legte ihn beiseite. Maria trat unterdessen zur Seite und lies den Gast eintreten.
 
"Gern.", antwortete die Ventrue und sprach sogar noch weiter. "Nur Melody bitte, wenn sie mich mit Namen anreden. Ein Frau davor klingt seltsam. Und sie sind?" Ein Ghul recht offensichtlich. Trotzdem erachtete es Sarah als Höflichkeit, wenn man seinen Namen nannte, vor allem, wenn man den des Gegenübers kannte. Aber das war nur Melodys häusliche Erziehung. Im Gegensatz zu ihren letzten Jahren bei Ziege war ihr Kinderstube eigentlich nicht die schlechteste gewesen.

"Wie stehen ihre Leute hier zu Waffen? Ich hab' ne Pistole dabei und das eine oder andere Messer. Möchten sie die auch haben?"

Ein wenig von der Bewaffnung der Ventrue wurde sogar bereits sichtbar, als sie ihre Jacke aus zog. In einem Halfter steckte auf der linken Seite die Pistole und es wurde auch dazu genutzt um rechts noch ein Messer unter zu bringen. Beides zeichnete sich recht gut ab, weil die Ventrue ein weisses T-Shirt trug, was eher eng anlag. Hmmmh... und ja, es war wohl nicht direkt ihr Körper, der sich darunter abzeichnete, sondern die besagte Schutzweste.

Hey.. sie war lieb. Sie kam schon mit reduzierter Bewaffnung. Aber diese zwei und die beiden Messer an den Aussenseite der Oberschenkel in der Verschnürung nicht all zu auffällig in schwarzen Scheiden unter gebracht, konnte man jetzt nicht als übervorsichtig einstufen. Nicht bei dem, was zur Zeit los war.

Je nach Wunsch der Ghul legte sie keine, einen Teil oder alle ihre Waffen ab. Wenigstens die, die ansatzweise sichtbar waren. Ob die Ventrue noch mehr am Körper hatte oder nicht, würde man wohl nur mit einer Durchsuchung fest stellen können. Sie fühlte sich mit dem Zeug zwar wohler, aber hey... wenigstens von den kriminellen Elementen würde sie wohl wenigstens nicht hier angegriffen werden.

Tja... war die Frau jetzt die Reben oder die Regentin? Sie saß im Sessel und blieb sitzen. Die Regentin vermutlich. Sarahs Lächeln wirkte freudlos. Ob es nun richtig verkniffen war, war Interpretationssache. Es erreichte jedenfalls nicht ihre Augen und war knapp bemessen. War der Ventrue der schärfere Brandgeruch im Flur aufgefallen, der hier nicht wirklich zu nahm? Brände hatten doch immer einen sehr eigenen Geruch und wenn man sich länger in dem Duft aufhielt, bemerkte man ihn mit der Zeit immer weniger stark. Wenigstens schien Melody nicht wirklich etwas zu bemerken oder zu beanstanden.

"Frau Mc Kinney, wie ich annehme. Guten Abend. "Die Ventrue wusste , wie ihre Verbeugung aus zu fallen hatte. Es war mehr als das Neigen des Kopfes wie bei einem Gleichgestellten aber auch keine komplett tiefe Verbeugung. Ja, verdammt, sie war artig. Hoffentlich mussten sie sich jetzt hier nicht ewig mit irgend welchen dummen Konventionen auf halten, sondern konnten zu Potte kommen. Die Nacht wurde nicht jünger.
 
Caitlin nickte. Sie wirkte in Summe freundlich und ihr Lächeln erreichte durchaus die Augen. Was vorher am Abend alles passiert ist hatte sie genügend abgelenkt um ihr Bedürfnis nach Heulen in Abgeschiedenheit sorgsam zu überbrücken und verdrängen zu können. „Melody, willkommen. Bitte setzen Sie sich doch.“ Sie deutete der voll bewaffneten Hüterin des Friedens sich auf den Sessel neben sich zu setzen. Maria hatte, nachdem sie sich kurz vorgestellt hatte, das Fragen nach dem Ablegen der Waffen verneint. Es wurde Melody sicher schnell klar, dass die Tremere entweder die Waffen keineswegs fürchteten. Oder – und das war wahrscheinlicher der Fall – offen demonstrieren wollten, dass sie die Entscheidung der Prinz, Melody zur Waffenmeisterin zu machen, respektierte. Naja, vielleicht spielte es auch eine Rolle dass die Tremere einfach keine Waffen brauchten um gefährlich zu sein. Sie benutzen Magie – die nicht grade maskeradetauglich war. Und genau deswegen waren sie hier.

Die Regentin bat Maria, Anna dazu zu holen, was diese umgehend tat. In der Zwischenzeit begann Caitlin bereits über den Vorfall zu sprechen. „Es spricht für Sie, dass sie hier sind, um sich die Informationen aus erster Hand zuholen. So gehen keine Details verloren und es wird sicher leichter. Aber haben wir die Zeit dafür? Wird dieser Russe Kameniev oder so ähnlich nicht plaudern oder Erkundigungen über Frau Reben einholen?“ Caitlin klang besorgt.
 
Hey... bisher hatte Melody noch niemand diesen Titel 'Hüterin des Friedens' gesteckt. Blieb zu hoffen, dass es der oder die richtige tat und Sarah nicht auf dem falschen Fuß erwischte. Aus ihrer sicht war sie die Waffenmeisterin. Aber wurden nicht im wilden Westen früher die Sheriffs 'Hüter des Friedens' genannt? Die waren auch immer bewaffnet. Der gleichnamige Roman ging ihr hingegen völlig ab.

Melody dankte für das Angebot des Platzes mit einem leichten Nicken und setzte sich der Regentin etwas versetzt gegenüber.

„Es geht ausschließlich auf diese Art. Ich benötige die Details um an die Personen heran zu kommen und nicht falschen Spuren hinter her zulaufen. Die Informationen von der Prinz waren sehr knapp gehalten und sie hat mich aufgefordert, mich bei Bedarf direkt an sie zu wenden.“

Komm du mir noch nach Hause Fräulein und sag mir, wie ich meinen Job zu machen habe. Hast du denn deine Hausaufgaben schon gemacht? Das werden wir schon noch raus finden, aber erst mal will ich hören, was diese andere Frau zu erzählen hat und dann schauen wir uns an, wie fleissig ihr schon wart.

Melody hatte Lenas Zugeknöpftheit jetzt mal frei interpretiert, aber im Großen und Ganzen passte das schon so.

Die andere Hexe kam ziemlich fix in den Raum. Hatte sie sich ganz in der Nähe bereit gehalten? Schien wohl so. Nach dem die sich vor gestellt hatte. Moment Mal. Die sprach ihren Namen anders aus, oder? Hieß die jetzt Reben oder Reeben?. Marty mochte ein Arschloch sein, aber er hatte ein verflucht gutes Auge und Gehör für Details und hatte sie auf ein paar Dinge geeicht. Hmmh. Sie war nicht auf den Mund gefallen und besser jetzt einmal fragen als später einen Fehler machen. Immerhin wollte Moishe sie perfekt. Sie stöhnte jetzt echt nur innerlich. Hoffentlich. Jo, war ihr nicht raus geflutscht.

„Entschuldigung, Reben oder Reeben?“, hakte Melody sogleich nach, als die elende Knickserei vorbei war. Die knickste? Echt jetzt? „Bitte erzählen Sie mir, was genau geschehen ist.
 
Anna hatte wirklich bereits nebenan gewartet, da die Regentin sie schon informiert hatte. Sie war ein wenig neugierig auf diese Melody, derer Grimm so gern habhaft werden wollte. Nun, der war jetzt nicht mehr da. Ob er das hier zu träumen gewagt hätte?

Als Anna eintrat, knickste sie tief und behielt die Stellung für einige Sekunden bei. Wenigstens jetzt in dieser Sekunde hatte sie nichts getan, was ein Verharren in der Haltung nötig machte. Ok. Zierliche Frau, die waffenstarrend angezogen war. Netter Kontrast. Anna trug hingegen ihren üblichen Hosenanzug.

„Guten Abend.“ Nein, Melody ging ihr nicht über die Lippen am anfang. Es war kein Name, den man mit einer vernünftigen Anrede kombinieren konnte und Maria war so freundlich gewesen, ihr die kurze Bitte der Ventrue noch mit zu teilen. Etwas später ließ sich dieses Melody wesentlich besser einbinden. „Anna Lisa Reeben. Es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen, Melody.“

Na gut, die Umstände hätten sehr gern anders sein dürfen. Die Ventrue verlor jednfalls nicht viel Zeit.

„Reeben.“, antwortete Anna als erstes auf die Nachfrage. Es geschah ihr häufig, dass andere ihren Namen mit einem kurzen E aussprachen und sie störte sich nicht an der Nachfrage.

Anna wiederholte den Bericht, den sie der Prinz gegeben hatte ohne irgend etwas aus zu lassen. Auch die Informationen, die sie auf Nachfragen der Prinz und weiterem Nachdenken erzählt hatte, gab sie preis ohne jetzt noch einmal danach gefragt zu werden. Die Dinge, die sie bisher nur der Regentin erzählt hatte, behielt sie wohl weislich für sich. Auch erwähnte sie nicht, dass sie die Waffe mit genommen hatte und sie sich jetzt im Gildenhaus befand. Die Regentin hatte sie bereits an sich genommen.
 
„Beschreiben Sie mir bitte den vierten Schützen so genau wie möglich und auch den Fahrer so gut es geht und geben sie mir die Nummer von Kameniev.“ Der Bericht der Tremere war ausgesprochen präzise, stellte Sarah aber nicht in allem zufrieden. Und so wurden ihre Forderungen klar formuliert. Und der Haken, an dem sie die Tremere im Allgemeinen hatte, wurde ihr so eben auch frei Haus geliefert. Das breite Grinsen sparte Sarah sich. Es war dem ernst der Situation schlicht nicht angemessen. Sarah wartete, bis diese zwei Dinge erledigt waren. Dann ging es weiter.

„Was ist mit der Waffe geschehen, mit der sie geschossen haben?“ Bitte sag jetzt nicht, dass du sie da gelassen hast. Ey, ich hab keinen Kontakt zur Aservatenkammer und zur Polizei. Um den Dreck müsste sich dann jemand anderes kümmern. Sarah entging der Blick nicht, den die Hexe ihrer Oberhexe zu warf. Sie fragte wohl um Erlaubnis oder so. Bitte sehr. Bevor die Rote antworten konnte, schoss Melody auf die Regentin los, in dem sie dem Blick folgte und bei der dunkelhaarigen landete.

„Was haben sie bereits im Krankenhaus insbesondere bei den leichter verletzten Personen erreicht? Hat tatsächlich niemand von den Russen etwas gesehen, sie sich davon überzeugt und hatten sie die Gelegenheit im Zweifelsfall deren Gedächtnis zu verändern?“

Ja, das war ein Wurf ins Blaue. Eigentlich hatte Sarah lieb darum bitten wollen, dass die Tremere sich um diesen Teil ihres Drecks selbst kümmerten. Als die Regentin aber auf ihre Frage nach Unterstützung nicht geantwortet hatte, hatte sie dafür gesorgt, dass Sarah es als schlichte Selbstverständlichkeit hin stellte und einfach nur nach den Ergebnissen fragte, die ein fleissiger Schüler schon längst erfüllt hätte.
 
„Die Person bewegte sich nicht weiblich und hatte eine normale Statur. Ich schätze die Person auf eine Größe zwischen 1,70 und 1,80. Leider konnte ich nicht mehr erkennen. Die Täter trugen Sturmhauben, Skimasken oder etwas ähnliches.“

Die Nummer von Kameniev schrieb Anna auf ein Blatt und reichte es der anderen Frau. Ob sie Kameniev damit jetzt einen so guten Dienst tat? Hoffentlich brachte sie ihn nicht um oder so etwas. Anna wagte nicht zu fragen.

Als sie nach der Waffe gefragt wurde, blickte sie zu erst zur Regentin um sich dort die Erlaubnis ab zu holen, darüber zu reden. Die Ventrue folgte wohl ihrem Blick und... wie bitte? Krankenhaus?. Ok. Das war jetzt … nicht so angenehm.
 
"Nein Meldody, im Krankenhaus war ich nicht. Auf Geheiss unserer Prinz, habe ich nichts weiter getan bislang. Ich bot ihr selbstverständlich meine Hilfe an, und sie sagte, sie würde im Zweifelsfall gern auf mich zurückkommen, allerdings hätte sie bereits alles im Griff. Und ich nahm an, sie sprach von Ihnen?!? Wie dem auch sei, ich helfe Ihnen natürlich gern weiter. Meine Fähigkeiten in diesem Gebiet dürften ausreichen." erwiederte Caitlin trocken und sah Melody vielsagend an. Na klar tue ich dir den Gefallen, Kleine... Sicher doch.... Wenn du das nicht kannst...Hah, widerlege mich. Renn zu Lena und frage sie...

Um dem Gast zu ermöglichen, ihr Gesicht zu wahren, wandte Caitlin schließlich den Blick ab und meinte zu ihrer Adeptin: "Anna, Sie werden mich begleiten. So können Sie vielleicht die ein oder andere Person widererkennen und mit den Rücken frei halten. Wir werden Melody selbstverständlich bei ihrer Arbeit nach Kräften unterstützen. Ihre Arbeit ist sehr wichtig für Finstertal und wird sicherlich einen Großteil dazubeitragen, die Maskerade zu sichern. Ja, sogar den Frieden in der Stadt vielleicht wieder herzustellen. Sie sollten sich für ihren Einsatz in jener Sache bedanken, Anna." Natürlich war es etwas Bauchpinselei. Allerdings meinte Caitlin es auch toternst. Ihr war die Maskerade sehr wichtig und Melodys Aufgabe damit von entscheidener Bedeutung, das war ihrem freundlich, aber ernsten Tonfall klar zu entnehmen. Hier war Null Ironie im Spiel. Und natürlich würde Caitlin helfen. Keine Frage. Und die Entschuldigung für den zusätzlichen Aufwand Melodys, das war das Mindeste, was Anna tun konnte.
 
Es hätte den Hinweis an Anna nicht gebraucht. Sie war bereits lang genug auf der Welt um zu wissen, was sich gehörte und sie war verdammt dankbar, dass es so aussah, als könne die Kuh vom eis gebracht werden. Sie hoffte nur inständig, dass sie Kameniev keine großen Schwierigkeiten mit der Weitergabe der Nummer bereitet hatte. Sie war sich noch nicht sicher, ob sie ihn anrufen sollte und vorwarnen. auf der anderen Seite hatte er sie zu mindest indirekt gebeten, einen Kontakt her zu stellen.

Anna sank wieder in einen tiefen Knicks und neigte ihr Haupt. "Ich danke Ihnen für ihre Mühe, Melody und werde sie im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen." Der Tremere war es vollkommen ernst damit. Die Einschränkung war leider notwendig, weil sie die Elysien nicht mehr allein betreten konnte und auch die Aufgabe für den Sheriff sie wahrscheinlich Zeit kosten würde - mal abgesehen davon, dass sie sich nicht vorstellen konnte, blind zu viel nütze zu sein.
 
Als die Regentin wieder zu ihrem Gast sah, sah sie eine Grinsekatze vor sich. Jetzt lachten auch die Augen mit. Es war ihr doch vollkommen schnurz piep egal warum die Regentin bisher nichts getan hatte. Ihr persönlicher Verdacht legte immer noch den Schwerpunkt auf: sie hatte es nicht auf der Palette gehabt. Wichtig war nur, das die Arbeit getan wurde. Allerdings sah sie das Ganze wohl kaum als Gefallen an ihrer Person.

„Passt schon, wenn die Fäden bei mir zusammen laufen und ich koordiniere. Sonst verderben zu viele Köche den Brei. Aber selbst ich kann mich nicht in mehrere Teile aufspalten und an mehreren Stellen zu gleich sein. Während sie sich um die Leute im Krankenhaus kümmern, mache ich mich auf die Suche nach den verbliebenen zwei Angreifern um da den Schaden zu begrenzen. Und für's Netz und etwaige Fotos werde ich mich auch um was kümmern, es sei denn, sie haben selbst einen Spezialisten auf dem Gebiet oder kennen einen?“

Jap, da hing schon etwas mehr dran an der ganzen Geschichte und es würde schon ein wenig Mühen bedeuten. Bah, wenn Lurker nur nicht so eine Abneigung gegen Telefone hätte. Aber vielleicht kannte Moishe auch wen.

"Um auf ihre Frage von vorhin zurück zu kommen, Frau McKinney, denke ich, dass Kameniev ihre geringste Sorge ist. Ihr Mädel hat ihm den Arsch gerettet und wenn ich jetzt mal von meinen Vorurteilen ausgehe, dann bedeutet das in seiner Gesellschaft was. Und sie hat auch einigen der anderen Gäste dort den Arsch gerettet, die sonst sicher alle an diesem Abend verreckt wären. Wenn er seine Landsmänner gut im Griff hat, werden die gegenüber den Bullen nicht viel sagen was die rote Lady hier und ihn selbst an geht.. Sie könnten sogar fest stellen, dass einige von ihnen 'nur' russisch sprechen können und nur ganz gebrochenes deutsch. Von daher macht es Sinn sie mit zu nehmen. Auch könnte die Reaktion des einen oder anderen Patienten aufschlussreich sein. Wenn sie schreckgeweitete Augen und nicht nur Dankbarkeit sehen, wissen sie, dass sie einen erwischt haben. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch ein Risiko, wenn doch einer von denen bereit ist zu reden.“

Zu Anna gewandt fügte sie hinzu: „Sie sollten was mit ihrer Frisur machen. Die Farbe ist zu auffällig.“ Und lassen sie den Kram mit dem Knicksen vor mir. Da fühl' ich mich ja ganz alt. Den Teil dachte Melody aber nur und hütete sich davor, den laut aus zu sprechen. Kollegiale Art war ja ok, aber Status, Status, Status Baby... Es war nur langweilig, wenn sich der knicksende dabei nicht mal 'nen Ast abbrach.

Sollte sie lieb sein? Sollte sie der Roten sagen, dass sie nicht vor hatte, Kameniev um die Ecke zu bringen? Etwas, was sie … ja.. Moment mal. Was eigentlich?

„Zwei Dinge noch. Was zur Hölle hat sie dazu gebracht auf zu stehen und die Angreifer ab zu murksen? Warum sind sie nicht liegen geblieben oder einfach geflohen?

Und was ist mit der Waffe?“

Auch wenn andere sich leicht von viel reden ablenken ließen und dann die Hälfte der Dinge vergaßen. Bei Melody kamen weder die Regentin noch Anna damit weiter. Wieder folgte die Ventrue dem Blick der stehenden Tremere zu der sitzenden Tremere und lächelte letztere lieb und freundlich an. Da fragte wohl gerade wieder jemand mit 'nem Blick um Erlaubnis und das war nicht sie. Die Ältere hatte es in ihrer Selbstrechtfertigung nach dem 'Angriff' Melodys versäumt, der Kleinen 'nen Hinweis zu geben. Irgend wie süß.
 
Zu ihrem Hinweis mit dem Russisch nickte Caitlin und meinte:" Guter Einwand, Sie haben Recht.", aber als das Thema auf die Waffe kam...
"Die liegt in den Tiefen der Finster. Ich hasse Waffen. Der eigene Geist ist viel effektiver." behauptete sie. Die Waffe war selbstverständlich in den Tiefen des finsteren Waffenschrankes der Tremere gewandert, um für den nächsten Scheinangriff Helenas gerüstet zu sein. Man wusste ja nie ob nicht mal das Blut knapp wird. Aber sie klang absolut überzeugend und zuckte mit keiner Wimper. Hier war Annas Unwissenheit mit ihrem unfehlbarem Pokerface wirklich angenehm.

"Sie kümmern Sich bitte um Kameniev. Ich möchte kein Risiko eingehen. Nehmen Sie wenn es nötig ist Frau Reeben mit zu dem Treffen. Schauen Sie, ob er verläßlich ist und wer weiß, vielleicht könnte das sein Sprungbrett nach oben sein. Falls nicht...." Caitlin braucht nichts weiter sagen. Der Waffenmeisterin war ihre Aufgabe sicher klar. "Und was die Motivation meiner Adeptin zu ihrer Handlung war, so denke ich spielt sie keine Rolle für das Beseitigen der Hinweise. Die Strafe - seinen Sie vergewissert - ist hart aufgefallen, dennoch befand Prinz Cruiz die Tat der Vernichtung nicht nötig. Wenn Anna möchte, dasf Sie Ihnen ihre Gefühle zu dem Zeitpunkt gern offenlegen, aber sie muss es nicht. Es ist Ihre Entscheidung und sie sollten Sie nicht dazu drängen. Mit so einer Tat fertig zu werden und sie zu verarbeiten ist bereit schwer genug." setze die Regentin sanft hinterher und stand dann auf. Es galt keine Zeit zu verlieren, sie mussten noch ins Krankenhaus. Und vorher sollte sie im Büro nachschauen, in welchem Verhältniss Johardo zu den Angestellten oder gar zur Leitung dort gestanden hatte.
 
„Wenn sie das nächste Mal eine Waffe zu entsorgen haben, bringen sie sie zu mir. Sie können mir nicht zufällig sagen, um welches Modell es sich gehandelt hat? Ich wüsste gern, wo die Waffe her kam.“ Das war das einzige, was Sarah an dem Ding wirklich interessierte. Sie hätte sie den Tremeren noch nicht mal abgenommen, weil sie noch nichts von einer Verschärfung der Waffengesetze wusste und weil immerhin eine Primogena und Ahn die Verantwortung für die Waffe übernommen hatte. Das war nach den bisherigen Konditionen immer ausreichend gewesen.

So entging den Tremeren auch die Gelegenheit an Munition für die Waffe zu kommen. Das war sicher nichts, was man mal einfach so im Waffengeschäft bestellen konnte, selbst wenn man einen Waffenschein hatte. Melody hingegen bastelte die eine oder andere Patrone auch durchaus selbst.

Melody erwähnte jetzt noch nicht mal das Problem mit Fingerabdrücken. Mit Glück würde die Finster wenigstens die auflösen. Sicher was sie sich da allerdings nicht. In ihrer Übervorsicht hätte sie das Ding dann vorher gründlich abgewischt.

„Was Kameniev angeht, werde ich meinen Job schon auch machen, keine Sorge. Der wird sich im Moment eher verkriechen und extrem vorsichtig sein. In seinem Alter ist er allerdings schon oben oder er wird es nicht mehr hoch schaffen. Für das Erste habe ich keinen Grund an der Einschätzung“ ihrer Hexe, nein das darfst du nicht sagen.. von Frau Reeben zu zweifeln. Trotzdem dürfte das Kopfgeld auf Reeben eher durch die Italiener ausgesetzt sein. Und da hängt es sehr davon ab, wie viel von den Informationen wir noch einfangen können. Ich kann ihnen in diesem Punkt kein wirksames Versprechen geben, wie weit ich dieses Problem für sie lösen kann. Selbstverständlich werde ich sie darüber in Kenntnis setzen, wenn ich näheres weiss.

Interessant, dass sie das Maß der Strafe ansprechen, Frau Mc Kinney. Ich habe es mit keinem Wort erwähnt. Ich kenne es zur Zeit noch nicht einmal.“ Und es ist mir so was von Wumpe, aber das sag ich dir besser nicht „Sie scheinen sie schützen zu wollen. Das ehrt sie. Schutz vor mir ist in dieser Angelegenheit nicht notwendig. Ich bin nicht die Geißel, die ein Urteil zu vollstrecken hat, sondern die Waffenmeisterin der Stadt. Es ist auch nicht an mir, ein Urteil zu fällen oder das Urteil zu verschärfen. Ich versuche lediglich zu verstehen, was dort geschehen ist und weshalb.“

Ein leicht spitzbübisches Lächeln huschte über das Gesicht der Ventrue, bevor sie weiter redete. „Sie sollten mich nicht als ihren Feind sehen oder als Teil ihres aktuellen Problems sondern als Teil der Lösung. Ich entschuldige mich dafür, sie vorhin quasi verbal angegriffen und überfahren zu haben mit meiner Frage bezüglich der Zeugen im Krankenhaus. Ehrlich gesagt wollte ich sie lediglich in die Defensive bekommen, weil sie mir vorher keine Unterstützung zu gesichert hatten. Ich kann mich noch nicht klonen oder aufspalten. Auch bin ich erst seid heute Nacht überhaupt wieder in der Gesellschaft aktiv, weil Prinz Cruiz meine Gefolgschaft gefordert hat. Das bedeutet auch, dass ich von den aktuell Ansäßigen unserer Art nur einen Bruchteil kenne. Weil das hier der Mist ihres Hauses ist, müssen sie einfach bei dem Teil, wo sie helfen können, mit Hand anlegen und da, wo sie es nicht mehr können, übernehme ich. Ich wollte ihnen nicht die Gelegenheit geben ablehnen zu können, weil ich sie nicht kenne und nicht einschätzen kann, wie sie reagieren, wenn sie von einer Ancilla eine Anfrage oder gar Anweisung bekommen. Nichts für Ungut, Frau Mc Kinney.“

Na gut, sie verhielt sich eben nicht den Konventionen gemäß. Melody hasste diese Intrigenspielchen wirklich. Sie wollte, dass ihr Gegenüber einigermaßen wusste, woran er mit ihr war. Hatte die Regentin die Waffe überhaupt gesehen oder musste sie die Frage nach dem Modell doch an die Rote weiter leiten?
 
"Nein, keine Idee, damit kenne ich mich nicht aus, Sie Anna?" Caitlin wandte sich kurz an die jüngere Tremere. Vielleicht hätte sie mit ein bischen nachdenken zu dem Ergebnis kommen können, dass Melody ihr die Waffe nicht abgenommen hätte. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Der neue Status war eben noch nicht amtlich und sie hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, von den Rechten einer Waffenmeisterin. Dieses Amt hatte es in Dortmund nicht gegeben. Und da sie dieses dumme Ding erstmal nicht wieder rausrücken wollte, war das eine spontane Lüge gewesen. An sowas wie Munition hatte sie nicht gedacht. Kümmerte sie zur Zeit auch nicht. Zudem hatte sie die Waffe tatsächlich gesehen und selbstständig verwahrt. Aber trotzdem wussete sie keinen Typ. Hm... Klein war sie nicht, aber auch nicht riesig. Schwarz oder eher sogar anthrazit.... hatte einen Abzug und ein Loch vorne. Half das? Wohl eher nicht und sie würde einen Teufel tun und eben nachsehen.

Dann lauschte sie der Ausführung zu Melodys Motivation und irgendwie glaubte sie der anderen. Die Ventrue hatte etwas kindlich drolliges und "Kindermund tat Wahrheit kund". Natürlich war die Regentin immer viel zu vorsichtig und etwas paranoid. Das lag ihr im Blut und in der Erfahrung der letzten 150 Jahre als Vampir. Aber sie hatte tatsächlich das Gefühl, dieses Kind dort mit dem Rang einer Ancillae und dem hochtrabenen Amt, könnte es ehrlich meinen. Caitlin sah Melody einen Moment nachdenklich an. Als die Sekunden des Schweigens zu lange und fast unangenehm wurden, stand sie elegant, würdevoll aber zügig auf, trat einen Schritt auf die Waffenmeisterin zu und reichte ihr die Hand. Mit einem verschmitzen, ehrlichen Lächeln meinte sie: "Was vergeuden wir hier also weitere Zeit. Ran an die Arbeit, die Nacht wird nicht jünger. Danke für Ihre Ehrlichkeit, Melody, holen wir die Kuh vom Eis." Sollte Melody zugreifen, würde Caitlin sie in den Stand ziehen. Wenn sie die Hand ausschlagen würde, würde Caitlin das einfach übergehen. "Anna, sind Sie soweit bereit oder benötigen Sie noch etwas? Wir treffen uns in 5 Minuten am Wagen. "
 
Als die Frage an sie ging, beschrieb Anna die Waffe so genau, wie es ihr möglich war, zeigte die Größe an, beschrieb den Griff und insbesondere den Sicherungshebel, den sie sich von Kameniev hatte zeigen lassen. Was für eine sorte Gewehr das gewesen war, konnte anna beim besten Willen nicht beschreiben. Es hatte in Salven geschossen. Das war noch das sinnhafteste,was sie bei tragen konnte. Anna nutzte die Zeit, die sie zum Reden bekommen hatte, um auch noch kurz auf die Frage der Waffenmeisterin einzugehen, nicht so lang und ausführlich wie bei der Regentin, doch trotz allem Schuldbewusstsein für ihre Tat schämte sie sich nicht für ihre Motivation und je nachdem, wie man ihr gegenüber auf trat, gab sie auch Antwort.

"Als ich bemerkte, dass alle bis auf Kameniev nur hilflose Opfer waren, habe ich es nicht ertragen, liegen zu bleiben oder einfach zu fliehen. Beides wäre zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ein Maskeradebruch gewesen. Die Tat selbst ist aus instinktiven Handeln entstanden. Mein Verhalten insgesamt der Unerfahrenheit mit solchen Situationen geschuldet." Sie musste ja nicht Hinz und Kunz auf die Nase binden, dass sie weiter gelernt hatte, besser geworden war.
 
Fand Melody das Schweigen unangenehm? öh... Nö... Aber sie bemühte sich ernsthaft, nicht ihre Fingernägel einer Inspektion zu unterziehen, während die andere sich entschied, wie sie reagieren wollte. Sie gähnt auch nicht demonstrativ, sondern saß einfach mit einem feinen Lächeln da.

Die Ventrue folgte zwar einen Deut langsamer mit dem aufstehen, aber wenn ein Ahn aufstand... und so weiter. Dämliche Etikette. Irgend was musste sie irgend wie Moishe noch dafür rein würgen. Sie hatte nur noch keine Ahnung was.

Die Tremere hatte Glück, dass Melody inzwischen etwas bessere Laune hatte. Ansonsten wäre sie ihr wohl nicht halb so kindlich und sprunghaft vor gekommen. Manche hatten Angst, die Berührung eines Tremeres zu zu lassen wegen deren Zauberei. Aber jetzt mal ehrlich. Die konnten auch dieses Beherrschungszeug und Melodys Blut war zwar nicht so fürchterlich dünn wie das manch anderen womöglich, aber wenn die Tremere ihr an den Karren pissen wollten, dann hatten sie andere Möglichkeiten als Blutmagie. So nahm Sarah die Hand an. Ihr Händedruck war eher von der festen Sorte, auch wenn sie sich Mühe gab, nicht zu fest zu zu drücken. Sie hatte immerhin keinen Brujah oder Ventrue vor sich. Die Hand der Regentin berührte sie dabei quasi an den Handkanten. Zwischen den Innenflächen der Hände blieb ein kleines Luftpolster, welches die Tremer ezwar überwinden konnte, wofür sie aber ihre Finger etwas nach aussen drücken müsste, damit der Ballen der Hand Melodys näher käme. Das konnte Zufall sein, Melodys übliche Art die Hand zu schütteln oder sonst irgend was.

„Freut mich, dass sie an Bord sind und offene Worte zu schätzen scheinen.“ Ob es wirklich so war, würde sie wissen, wenn es irgend welche Beschwerden wegen ihres Benehmens hagelte. „Sie sollte sich allerdings als erstes die Haare färben, bevor sie ins Krankenhaus gehen oder sie verpassen ihr eine Perücke. Oder haben sie schon die Polizei kontrolliert und wissen, was dort für Aussagen von den Zuschauern vor liegen?“ Dabei deutete sie kurz auf Anna. „Noch eine Warnung: Nur ein paar der Italiener sind wirklich Italiener. Sie werden sie unter Umständen nicht leicht erkennen.

Ich wünsche ihnen beiden gutes Gelingen.“
 
Caitlin hatte nicht vor sich zu beschweren oder so. Sie hatte Lena ihre Hilfe angeboten und es war für sie selbstverständlich, alles zu tun, den Mist ihrer Leute wieder grade zu rücken. Sie bedankte sich noch für den Hinweis und schloss dann das Gespräch indem sie sagte: "Es hat mich trotz der Widrigen Umstände gefreut Sie kennen zu lernen, Melody und Frau Reeben wird Sie über den Erfolg unserer Maßnahme in Kenntnis setzen. Sie verstehen sicher, dass wir es nun etwas eilig haben. Ich wünsche Ihnen ebenfalls viel Erfolg und einen schönen Abend." Caitlin nickte ihr nocheinmal lächelnd zu und sagte beim Hinausgehen zu Anna: "Bitte bringen Sie unseren Gast zur Tür und lassen Sie sich die Telefonnummer geben. Ich denke nicht, dass sie mir bereits vor liegt. Bis gleich." Dann verschwand die Regentin der Tremere ohne weitere Worte abzuwarten Richtung Büro.
 
„Was zu schreiben?“, fragte Melody und schrieb den Hexen ihre Nummer auf. Die Rote brachte sie brav zur Tür und knickste schon wieder Oh bitte, nicht, das nervt echt. Brauchst du das so nötig, Mädel? Nach wie vor hinderte Melody die andere jedoch nicht an ihrem Handeln. Scheiß Konventionen. Was für ein Mist. Sie hasste es echt. Das war einer der Gründe, warum sie sich aus der Gesellschaft verabschiedet hatte und nun spielte sie in der mittleren Riege wieder das Spiel. Sie hatte doch nur das verdammte Waffengeschäft übernehmen wollen und nicht gleich wieder mit diesem ganzen Gesocks zu tun haben. Und jetzt? Jetzt hatte sie sich nicht nur um ihre Geschäft zu kümmern sondern auch noch um Maskeradebrüche. Wie fix war sie da denn nur rein gerutscht? Sie musterte die Tremere. So... scharfe Strafe? Was denn eigentlich genau? Sarah war dicht davor, sie nach der genauen Strafe zu fragen aber auf der anderen Seite... Wollte sie es wirklich wissen? Wie hart war Lena wirklich? Wie sehr hatte sie sich verändert, seid sie befreundet waren? Wissen war Macht. Auch wenn das hier nur ein kleiner Brocken war.

„Ich muss zu geben, Ihre Regentin hat mich neugierig gemacht. Sagen sie mir, welche Strafe ihnen auferlegt wurde, Frau Reeben?“
 
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