[18.05.2008] Fragt die Sau den Metzger:Hast du Zeit für mich?

TR Gomer

Kainit
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Nachdem das Gespräch mit Meyye zumindest im Ansatz Informationen brachte, er aber noch in keiner Weise ein Feedback erhalten hatte, beschloss Kai noch etwas zu erledigendas er f7r sinnvoll hielt. Die neue Stadtführung sollte ein Bild zu ihm erhalten, er holte sozusagenneueste Anweisungen ein. Als er den Mercedes auf dem Parkplatz der Akademie abstellte bemerkte er schon einegewisse Unruhe bei sich, sie schwankte aber noch zwischen gut und schlecht. Er hatte Angst, dazu wusste er noch nicht ob die Möglichkeit einer Erlösung ihm Hoffnung geben sollte oder nicht. Die Ewigkeit in dieser Existenz zu verbringen verlor seinen Reiz wenn die Konflikte stärker wurden. Er wollte bereits seine Waffe verstauen als er die offene Tür bemerkte, behielt sie daraufhin noch. Es konnte der Schaden sein den der Duke beim betreten hinterlassen hatte, ebenfalls ein Problem. Er stieg aus dem Wagen und ging zielgerad auf die Tür zu, die Hand bereit zur Waffe zu greife. Kein Geräusch das Ärger ankündigte, aber damit war nicht zu rechnen gewesen. Er betret das Gebäude mit Anspannung Und der Bereitschaft schnell zur Waffe zu greifen.
 
Der Vorraum schien vollkommen unversehrt. Auch Tür und Überwachungsanlagen zeigten keine Formen der Gewalt. Mit Ausnahme des offenen Zugangs schien alles soweit in Ordnung zu sein. Sobald Kai die Akademie betrat würde sich, wie von Geisterhand, auch die Bürotür vor ihm öffnen und ihm somit freien Zutritt in die Büroräume der Prinz gewähren.

Innen, im Halbdunkeln saß Lena hinter dem Schreibtisch der Seneshall und betrachtete den Gast voll Neugier.
 
Der Effekt zeigte Wirkung, kai war beeindruckt und vom Anblick der Frau überwältigt. Er hattr sie nich nicht oft vor Augen gehabt, aber ihr Anblick verfehlte die Wirkung bei ihm nie. Langsam verbeugte er sich tief

"Ich habe die offene Eingangstür als Gefahrenzeichen missgedeutet und die Akademie bewaffnet betreten."

, richtete sich wieder auf und tat näher an sie heran. Auch bei diesem Caitiff erweckten Kleidung und Haltung den Eindruck eines Ventrue, aber er schätzte das sie gut informiert sein sollte. Kai allerdings blickte ihr nicht in die Augen sondern sah auf den Boden, Blickkontakt hielt er nicht für angemessen. Nachdem er näher trat sank er auf den Boden, neben den Knien setzten auch seine Hände auf den Boden auf, er war praktisch auf allen Vieren, so wie es für einen Caitiff der noch keinen Status zugesprochen erhalten hatte in seinen Augen angemessen war.
 
"Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, bitte erheben Sie sich!"

Lena deutete mit ihrer freien Hand auf einen der Polsterstühle vor ihrem Schreibtisch.

"Machen Sie sich keine Gedanken deswegen. Wenn ich recht informiert bin, gelten Sie derzeit als Unterstützer unseres Sheriffs. Sie haben also entsprechend Ihrer Aufgaben gehandelt und ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich für mich eingesetzt hätten."

Ein bezauberndes Lächeln flatterte einen Augenblick lang über die Lippen der Prinz.

"Was kann ich denn für Sie tun?"
 
Für einen Moment drohten die Erscheinung der Prinz, ihr Äusseres und ihre Stimme ihn zu überrollen, aber nur für einen kurzen Moment. Längeren Einfluss erzielte der Umgang mit ihm, so waren es nur Sekunden die ihm das Gefühl gaben hier ein normales Mitglied der Domäne zu sein und sogar noch mehr, ein geachteter Verbündeter der als Unterstützer des Sheriffs anerkannt wurde. Es war viel für einen einfachen Caitiff, genug um ihn schnell wieder zurückzuholen zu dem Grund seines Besuchs. Mit einem dankenden Nicken setzte er sich auf den Stuhl, vermied den Blickkontakt weil er sich in dieser Umgebung dessen nicht würdig empfand.

"Ich wünsche ihnen ebenfalls einen guten Abend, eure Exellenz."

Wie genau sie abgesprochen werden wollte wusste Kai leider noch nicht, in der Regel war er hiermit allerdings gut gefahren. Sie konnte erkennen wie er für einen Moment seine Worte wählte, im ganzen Strudel seiner Emotionen fühlte er sich wie ein offenes Buch. Sonst war er ein guter Lügner, aber einer Prinz gegenüber konnte er sich nur wie ein Kind fühlen dem man alles schon von weitem Ansah.

"Vor einigen Nächten wurde durch Madame d'Auvergne ein Verfahren gegen mich eröffnet mit dem Ziel, eine von mir in München im Rahmen einer Blutjagd begangene Diablerie auf ihre rechtsmäßigkeit zu prüfen. Als sofortige Anordnung wurde meiner Primogena eine besondere Verantwortung über mich aufgetragen."

Wieder gab es eine minimale Pause in der ihm erneut vor Augen kam in welchem Maße er hiermit sein Schicksal in ihre Hände legte. Er war definitiv kein extracooler Verurteilter, eher einer der sich seiner Last und Verantwortung bewusst war. Vor allem nachdem nun eine kleine Stimme in seinem Kopf verstummt war die ihn immer wiede leicht in Richtung der Interessen seines Opfers zog.

"Als Prinz der Domäne Finstertal sehe ich nun ihr Urteil bindend, wodurch ich es als angemessen empfand vor sie zu treten, falls die bisherige Anordnung unzureichend sein sollte."
 
Exzellenz war genau der richtige Titel und damit das für diese Gelegenheit das passende Wort. Lena zumindest zeigte sich mit dem Verhalten des Caitiff sichtlich zufrieden. Nach den Ausführungen ihres Gastes nickte sie kurz.

"Ich habe den entsprechenden Bericht gelesen und teile die Auffassungen von Madame d'Auvergne. In ihrer Position als Archontin hat sie die Stadt München angewiesen Ihre Bestrafung offiziell an die Akademie von Finstertal und damit letztlich an mich zu übertragen. Wir haben noch keine Antwort hierzu, ich denke aber das die Bayern dem Justikariat der Madame Guil diesbezüglich kaum wiedersprechen werden. Bevor ich jedoch das Strafmaß gegen Sie festsetze, möchte ich Sie bitten mir Ihre Sicht der Geschehnisse darzulegen, welche letztlich zu der leidigen Verurteilung geführt haben. Es versteht sich von selbst, dass ich Sie auffordern möchte vollkommen offen und ehrlich, aber in knappen Worten zu berichten."
 
Offen, ehrlich und in knappen Worten. Kai musste es für sich selbst für einen Moment zusammenfassen.

"Meine Herkunft konnte nicht klar festgelegt werden, allerdings gab es Hinweise auf eine versehentliche Zeugung durch einen Ventrue. Diesem wurde anfangs die Verantwortung für mich aufgetragen. "

Er zeigte keine offensichtlichen Anzeichen für die Bilder die seine Erinnerung hervorbrachte, eine Toreador würde aber selbst die leichten Zeichen deuten können.

"Gegen diesen Ventrue bildete sich der Verdacht des Kontaktes zun Sabbath, was letzendlich zu einer Blutjagd führte. Ich war mit der Beobachtung der Person beuaftragt als ich die Information zur Blutjagd erhielt. Der Zugriff erfolgte Zeitnah, die Diablerie geschah ohne Nachfrage welche Mittel zur Auffbringung oder Vernichtung erwünscht oder Verboten waren. Es wurden keine genaueren Fragen gestellt worauf ich nur das nötigste Berichtet habe. Vor einigen Nächten habe ich diese Zeit in Folge der Visionen des Mannes mit der Gitarre erneut durchlebt, worauf mein Geständnis an Vertreter der Domäne weitergeleitet wurde."

Die Unsicherheit seiner Stimme zeigte hier das er sich selbst dabei nich nicht ganz sicher war wie dies geschah. Die Details warum er einen solchen Hass auf diesen Ventrue hatte, waren in seinen Augen nicht erwähnenswert, die Prinz sollte die kreativität besitzen um es sich ausmalen zu können. Kai versteifte nun auf dem Platz, das Beil war gewätzt au fkam in Schwung, warum konnte er nicht auf einige der Details verzichten?
 
"Was für ein hanebüchener Unsinn! Typisch! Mir waren die Vorwürfe Ihres angeblichen Erzeugers gegenüber ja bekannt, dass diese sich jedoch auch auf eine Person erstrecken, die unschuldig hineingeraten und nicht einmal durch Clan und Blut anerkannt wurde, ist schlicht gesagt lächerlich. Ich gestehe den Ventrue zu, dass ihnen diese Art der Zeugung unbequem war und sie ebenfalls nicht glücklich mit einem derartig unverhofft gezeugten Nachfahren sein dürften, aber man hätte das Problem um Ihre Person wesentlich eleganter lösen können ... und müssen. Entweder, und das wäre meine bevorzugte Wahl gewesen, man hätte Sie einem anderen Ventrue zugewiesen um durch diesen Leumund einfach das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Erziehung, Aufnahme etcetera... Oder man hätte Sie einfach ohne großes Federlesen still und heimlich aus dem Weg räumen müssen. Schnell, sauber, unauffällig! ... Ehm, nichts für ungut."

Den Worten folgte ein entschuldigendes Lächeln. Vielleicht war es etwas taktlos Kais heimliche Ermordung als möglichen Lösungsweg für die Münchner Ventrue vorzuschlagen, aber so war es eben und Lena wusste nicht warum sie einen derart klar umrissenen Umstand hätte unnötig schönreden sollen.

"Aus diesem unbequemen Mißstand einen derartigen Staatsakt zu machen, passt aber zu den Bayern. Sie hatten schon immer einen Hang zu dramatischen Akten ausufernd theatralischer Bürokratie. Besonders in München. Wir hier in Finstertal sind da wesentlich pragmatischer. Herr Braun, ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen. Bitte erheben Sie sich und treten einen Schritt näher an mich heran."

Lena wartete bis ihr Befehl ausgeführt war, dann erhob sie sich ebenfalls.

"Im Namen der Stadt Finstertal, als bestellter Prinz der Camarilla und -in Hinblick Ihrer Bestrafung- als offiziell bestellte Vertreterin aller Ventrue der Stadt München, desweiteren durch die Justikation der hochgeehrten Madame Guil persönlich mit Ihrer Verurteilung beauftragt, vollführer ich nun..."

Mit einer schnellen Bewegung holte die Prinz aus und gab dem vollkommen überraschten Caitiff eine schallende Ohrfeige.
Lena war nicht sonderlich stark, daher hielt sich der hierdurch entstehende Schmerz in ertragbaren Grenzen.
Ein roter Handabdruck blieb trotzdem, die Prinz hatte ihre gesamte Kraft in den Schlag gelegt.

"... das Urteil gegen Sie. Für Ihr Vergehen, einem Sabbatanhänger entsprungen zu sein und aufgrunddessen Schande über dan Clan Ventrue gebracht zu haben..."

Die Prinz unterbrach den Satz für einen Augenblick und zuckte leicht mit den Schultern, fast so als könne sie ihren eigenen Worten keine wirklich ernstzunehmende Bedeutung beimessen.

"...bestrafe ich Sie hiermit durch einen Akt der körperlichen Züchtigung. Durchgeführt mit aller gebotenen Härte, ohne unnötige Gnade oder die Möglichkeit auf Strafmilderung durch die Hand des Prinzen höchstselbst. Darüber hinaus, Kai Braun werden Sie auf ewig aus der Stadt München verbannt. Bitte setzen Sie sich!"

Auch Lena nahm wieder Platz, ein mildes Lächeln lag auf ihren Lippen.

"Damit ist die Blutjagt gegen Sie beendet und alle Anschuldigungen sind ab sofort ausgeräumt! Ich werde die nötigen Unterlagen aufsetzen und noch heute Nacht an die Stadt München senden. Sehen Sie die Angelegenheit als erledigt an. Den Verzicht einer Tötung werde ich mit Ihren herausragenden Leistungen im Kampf gegen Zacharii und die Garou sowie Ihrer zufriedenstellenden Arbeit als Hilfssheriff begründen."

Sie lächelte verschmitzt.

"Wenn sonst nichts ist, Herr Braun, steht es Ihnen frei zu gehen!"
 
Der Caitiff war nicht einfach überrascht, er war irritiert und verwirrt. Das war es? Das.war.es? So sehr er sich wohl auch ein mildes Urteil erhoffte, so sehr kam ihm das lächerlich vor. Er hatte die schwerste Tat gestanden, vor allem mit festem Vorsatz und ohne interesse an der rechtsmäßigkeit, wie konnte er da so milde davon kommen? Dankbarkeit vor der Güte kam erst mit Verspätung, zu sehr fragte er sich noch nach dem Grund. Er senkte sein Hauot ein wenig zum Zeichen der erhaltenen Strafe. Und nun? Damit stand ihm die Welt mehr oder weniger wieder offen, blieb theoretisch nur noch eines.

"Ist meine Anmeldung in der Stadt damit genehmigt und abgeschlossen?"

In den Untertönen war noch leicht die Verunsicherung durch die milde Strafe zu hören. Dazu hörte er hier zum ersten Mal von einer Blutjagd gegen ihn. Hatte die Prinz hier etwas durcheinander gebracht oder waren die Münchner, zumindest diejenigen die Finstertaler anfragen beantwortet haben, hier mehr als nur nachtragend? Das er hier aber von der Prinz als Hilfsheriff bezeichnet wurde klang länger in seinen Ohren und drohte den kritischen Teil seines Verstands zu überflügeln.
 
"So ist es! Sie hingen diesbezüglich lange genug in der Luft."

Es war nur natürlich, dass Kai mit der Situation überfordert war. Vielleicht würde es etwas dauern, bis er den vollen Umfang dessen was geschehen war verstehen konnte. Der Schlag ins Gesicht mochte ihm nichtssagend und lächerlich vorkommen, würde jedoch tatsächlich als körperliche Züchtigung durch den Prinz selbst in den Akten landen. Auch seine Verbannung aus München war keine leichtzunehmende Sache. Sie mochte ihm jetzt und hier keine Schwierigkeiten bereiten, ihm jedoch bei jedem Umzug in eine andere Stadt einige schwerlich zu meisternde Barrieren in den Weg legen. Kai war von nun an als Problemfall gebranntmarkt, als Störenfried den man besser nicht unbeobachtet in den Straßen umherstreifen lies.

"Ich gedenke Sie tatsächlich als Hilfssheriff zu verpflichten, Herr Braun. Da das Amt des eigentlichen Sheriffs jedoch zur Zeit nicht fest besetzt ist, kann ich diesbezüglich nichts umfassenderes sagen. Wären Sie denn überhaupt bereit sich diesbezüglich zu verdingen?"

Lena hoffte, dass der Caitiff verstand, dass diese Berufung für ihn die derzeit einzige Möglichkeit darstellte seinen nun schwer angeschlagenen Ruf wieder herzustellen. Ein Schelm der arges dabei dachte und der Prinz unterstellte, dass sie die Art der Bestrafung und die Form der Beschäftigung auf diese Weise absichtlich miteinander verknüpft hatte.
 
Bereit? Hier unterschätzte sie den Caitiff. Caitiff zu sein konnte vieles bedeuten, in seinem Fall war es die erworbene Einstellung sich freiwillig für einen Spaziergang im Kugelhagel zu melden und sich am Ende sofort für eine zweite Runde in die Warteschlange zu stellen. Diese war aber auch nicht immr besser. Der volle Umfang wurde Kai erst nach und nach bewusst, ebenso wie dieTatsachedasesgerade keinen Sheriff gab. Warum? So sehr er von nun an als Problemfall gebrandmarkt war, so sehr war er für seine Einsatzbereitschaft gebrandmarkt.

"Ich habe bereits früher meinen Sheriff unterstützt und bin auch hier bereit die Domäne mit allen Kräften zu unterstützen."

Er dachte für einen Moment einen Schritt weiter. Was bedeutete dies für seine Kontakte und vor allem für sein Einkommen? Da folgte Arbeit der Klärung.
 
"Ihre Erfahrung ist kaum zu übersehen! Es freut mich daher sehr, dass ich Sie für diesen Posten gewinnen konnte. Ich werde den Sheriff umgehend informieren. Bitte sprechen Sie alles weiter mit ihm ab."

Dem Caitiff flog ein Blick zu.
Ohne das Lena ein weiteres Wort hätte sagen müssen, war deutlich, dass Kai nun entlassen war.

"Vielen dank!"
 
Versuchte sie ihn gerade zu verwirren? Erst wa der Posten des Sheriffs nicht belegt, darauf wollte sie diesen nun über Kai informieren, oder es war einfach nicht wichtig ob Kai jetzt schon wusste wer es war. Seine Haltung änderte sich und signalisierte das er der sanften Aufforderung zu gehen nachkommen würde.

"Ich habe zu danken. Die Verwaltung meines restlichen Besitzes in München wird durch die Situation ein wenig mehr Zeitbenötigen als ich zuerst dachte, ich hoffe allerdings nicht allzuviel Zeit zu verlieren."

Er stand auf, richtete sich einen Bruchteil eines Momentes falls die Prinz, falls sie die Hand zum Abschied reichen würde womit Kai aber nicht rechnete, verneigte sich zuerst nach einem einfachen Schritt nach hinten, trat weiter den Rückwärtsgang an bevor er erneut auf die Knie ging und trat nach ein paar weiteren Schritten nach hinten aus dem Raum. Erst am Wagen fing er an mit starker Skepsis auf die Situation zu blicken. Seine restlichen Besitz konnte er damit wahrscheinlich vergesse, aber vor allem waren ihm die Verträge wichtig die bisher noch gültig waren. Nach langer Vorarbeit hatte er damit eine sichere und gute Einnahmequelle die nun zu enden drohte. Hier wartete unangenehme Arbeit auf ihn. Mit einigen Sorgen fuhr er darauf los in die Nacht.
 
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