[17.05.2008] Wie findet man einen Primogen

Kalanni

Drachentochter
Registriert
15. Juni 2005
Beiträge
25.157
Nachdem Helena, die leider nicht vom Erfolg gekrönten Aktionen der Suche mit den einzelnen Leuten extra besprochen hatte, schickte sie eine SMS an alle Caitiff raus.

Hallo (hier Vorname einsetzen) bitte komme um 02 Uhr zum Cafe, wir müssen unbedingt sehen, wie es mit Clan Caitiff weitergeht. Gruss H.
 
Es war nicht mehr lange bis Tagesanbruch, aber nachdem was Jenny bei der Gerichtsverhandlung gegen Buchet mitbekommen hatte, stand der junge Clan der Caitiff plötzlich ohne Anführer da. Gut das Helena sich gemeldet hatte, so konnte das Problem schnell und unbürokratisch vom Tisch. Musste es ja, denn eigentlich entsprach der derzeitige Zustand wesentlich mehr Jennys Aufassung von dem wie ein Clan geführt werden sollte. Als Kollektiv und nicht als Hierachie. Gemeinsam in gleichberechtigter Gemeinschaft. Warum sollte ein halbes Dutzend kongruenter Kainiten nicht in der Lage sein, zusammen eine Entscheidung zu treffen? Solange sie alle bereit waren den Strang gemeinsam in die gleiche Richtung zu ziehen, war sowas allemal besser als ein Anführer der nur seinen eigenen Kopf durchsetzen wollte.

Wir sollten weg von den Caitiff und hin zu den Anarchen! Wenn wir nur im Takt der Camarilla tanzen, kommen wir nicht weiter und drehen uns nur im Kreis!

Langsam hielt das schwere Motorrad direkt vor dem Cafe de Trois. Normalerweise hätte Jenny an einem wesentlich abgelegenerem Ort geparkt um ihre Spuren zu verwischen und einen nicht ersichtlichen Fluchtweg in der Hinterhand zu haben, aber in den letzten Nächten wurde sie immer nachlässiger. Irgendwie fehlte es in Finstertal mittlerweile an ausreichenden Bedrohungen für solch ein umsichtiges Vorgehen. Die Anarche fürchtete sich nicht mehr, was sie unvorsichtiger werden ließ, als ihr selbst recht war.

Ich werde faul und oberflächlich... Uncool Jenny, verflucht uncool!

Den Helm unter den Arm geklemmt, betrat sie das Cafe. Sie hob zwei Finger zum Gruß der Bediensteten an die Stirn und sah sich dann um.

Schon jemand hier?
 
Helena würde da sein, immerhin war schon ein wenig Zeit nach der Verhandlung vergangen.

Sie saß an einem der Tische und war in ihren Rechner vertieft, doch als sie Jenny sah winkte sie sie zu sich.
 
"N'Abend!"

Nach der knappen Begrüßung setzte sich die Caitiff der Hüterin gegenüber, den Helm legte sie neben sich. Natürlich wusste die Jenny längst worum es ging, sie hatte es ja eben erst aus nächster Nähe verfolgt, aber das konnte sie ja schlecht offen zugeben. Also versuchte sie, halbwegs bemüht, so zu tun als wüsste sie von gar nix.

"Du hattest gesimst!? Was stimmt nicht mit unserem Clan? Hat wer Mist gebaut?"

Sie grinste breit.

"Und bevor du fragst: ICH war's nicht! Echt!"
 
"Weiss ich, daß du keinen Mist gebaut hast, es ist nur so, wir werden eine Regierungskonstellation bekommen, die ich nicht einschätzen kann", erwiderte Helena. "Buchet, der wie es sich inzwischen bestimmt rumgesprochen hat, mein Adoptivvater war, hat meine Herkunft dieses mal so gefälscht, daß es wasserdicht ist, daß ich Toreador bin."
Sie seufzte.
"Das gib mir zwar auf der einen Seite mehr Möglichkeiten, zumindest mittelfristig, aber dadurch darf ich nicht mehr Primogen der Caitiff sein. Ich bin ganz ehrlich, ich hätte gerne dich als Primogena, weil wir beide recht - nennen wir es mal - zielstrebig sind, was die Durchsetzung unserer Wünsche angeht, zumal wir zumindest für längere Zeit Antonia nicht mehr als Harpyie und Rückhalt haben werden."

Sie machte eine Pause.

"Wenn du mir sagst, du machst es, sage ich gleich den Anderen, daß ich das Amt an dich weitergebe, du würdest auch nicht alleine in den Sitzungen sein, Lurker und ich wären auch immer dabei und ich bin sicher, wenn es hakt, wird dich weder er noch ich einfach hängen lassen. Ich wollte zuerst den Clan ausschlagen, aber da ich nicht mehr den Rückhalt haben werde, einfach machen zu können, was ich will, wie es früher war, war es letztendlich die einzige logische Entscheidung."

Sie sah zur Tür, es gab Dinge die gingen die Anderen einfach nichts an.

"Ansonsten ist da meiner Meinung nach noch einiges im Argen und das war es bestimmt nicht, egal was die Anderen sich denken oder glauben wollen."
 
Vicente stieg aus dem Maserati mit dem seine Frau vorgefahren war aus. Sein Blick richtete sich erneut auf das mobile Gerät auf dem die SMS angezeigt wurde. Eigentlich hatte er nicht vor der neuen Nacht mit weiteren Neuigkeiten gerechnet. Das nicht nur die Aktion abgesagt wurde sondern nunmehr noch eilig ein weiteres Treffen einberufen lud zu Spekulationen ein.

Er hielt es nicht für unwahrscheinlich das Lena Buchet die Weisung der Archonten, jene die gekommen waren ihren Mann zu verurteilen, die wohl in Teilen erfolgreich waren, nicht machen würde. Was würde daraus ohne die Anerkennung als Clan? er sinnierte nur kurz über die für und wieder.
Das Chaos auf der einen Seite das ausbrechen würde, würde man sie zurück stossen. Ein Teil würde wohl zu den Anarchen überlaufen, ein weiterer vielleicht gänzlich wild werden,.. Oder sie legen einfach die Hände in den Schoß und warten das sie gemocht werden. Hoffen darauf das nicht die übliche Jagd beginnt
Die Herausforderung auf der anderen Seite wie es weitergeht. Vielleicht stellte man weitere Bedingungen für den Erhalt des Clan. Eine Beschneidung der Freiheit für welche sie sich Anerkennung erkauften.

Mit einer minimalen Bewegung schüttelte er den Gedanken ab. Das Gerät wurde auf stumm geschaltet und verschwand in der Innentasche des Sakko.
Angesichts des anderen Termin welchen er diesen Abend hatte, hatte er den Anzu gewechselt. Anstelle des schwarzen Anzug mit burgunderroten Hemd trug er nun einen brauen Dreiteiler, den ein eher großmaschiges Karomuster auszeichnete und der mit einem blauen Hemd sowie einer passenden Krawatte abgerundet wurde.
Alles in allem einerseits weniger teuer, andererseits durchaus eine freundlicher als den Anzug den er davor trug. Weniger Business Style als etwas das Vicentes Ansicht nach Personen seines Alters tragen sollten.

Er schritt in das Cafe und sah sich im Raum um. Ein kurzer Blick glitt zu Martha, die ihn in die Richtung des Tischs von Helena wies.

Selbst ohne weiteres Worte mochte man am Tisch die Aura spüre während er sich nährte. Er betrachtete die beiden Frauen kurz unschlüßig.
Einerseits hatte Jenny auf ihn nicht den Eindruck vermittelt mehr als einen Scheiß auf Etikette zu geben. Andererseits wirkten sie durchaus in ein Gespräch vertieft.

"Guten Abend." Der Versuch in einer ihm noch etwas fremden Sprache sowohl respektvoll als auch leger zu wirken brachte ein klanglich eher merkwürdiges Konstrukt hervor.
"Wenn ihr fertig seit, ich stehe zur Verfüg... erm, 'bin drüben." Er wies vage in die entgegen gesetzte Richtung des Raums. "'Scusi"
Damit würde sich der Italiener, sofern kein Einspruch erhoben wurde, deutlich außer Hörweite begeben und an einem entfernten Tisch niederlassen.
 
"Du hattest mich damals ja bereits zu deiner Stellvertreterin gemacht. Seit dem habe ich viel über den ganzen Quatsch nachgedacht. Ich weiß nicht, vielleicht wäre es nicht schlecht ein wenig in die oberen Ränge hineinzuschnuppern? Angst machen mir die Bonzen nicht, ich kenne genug von ihnen um zu wissen, dass sie nicht halb so gefährlich sind wie sie tun."

Sie dachte einen Moment nach.

"Allerdings will ich mich nicht einfach so auf den Thron werfen, ist nicht meine Art. Wenn ich also diesen Posten übernehme, erst einmal, dann nur wenn mich der Clan einstimmig dazu wählt. Wir sollten ein großes Treffen einberufen. Allen die erscheinen tragen wir die Idee vor und wenn wirklich jeder von denen die gekommen sind zustimmt, dann probiere ich das mal aus!?

Niemals zuvor seit ihrem Tod war Jenny mehr hin und her gerissen, als heute Nacht. Einerseits verachtete sie die Akademie, das Camarillagehabe, das Bonzentum und all diesen verlogenen Scheiß den das mit sich brachte. Andererseits jedoch, hatten es die Caitiff bis zum Clan geschafft. Sie hatten eine Stimme die gehört wurde und konnten das Schicksal der Stadt mitbestimmen. Das war nur ein kleiner Hebel, ein unbedeutender, aber es war mehr als die meisten anderen Clanlosen hatten. Vielleicht konnte das Beispiel in Finstertal auch überregional Schule machen. Vielleicht würden sich auch in anderen Städten die Ausgestoßenen zusammenrotten und eine nicht zu übersehende Front bilden? Wenn sich in dieser Richtung etwas tat, war das gleichzeitig auch ein Gewinn für das Anarchentum! Möglicherweise sogar hier in Finstertal. Magdalena Buchet war neu und unerfahren, nicht wenige standen ihr kritisch oder sogar ablehnend gegenüber. Ein schwacher... oder besser ungeliebter Prinz war genau das, was die Revolution benötigte.

Für einen Augenblich war Jenny versucht all ihre Prinzipien über Bord zu werfen und mit einem lauten "Scheiße, ich mach das einfach!" die Macht einfach an sich zu reißen. Aber das war nicht ihr Stil! Die grundlegendste Eigenschaft der Gleichbehandlung, war eine Abstimmung unter Gleichberechtigten. Wenn sie Primogen werden musste, dann mit jeglichem Rückhalt der Verfügbar war. Offen, ehrlich und als starke Gemeinschaft.

Vincente trat ins Cafe und gab sich schüchtern. Jenny legte den Helm beiseite und klopfte auf den Sitzplatz neben sich.

"Könnte dir so passen! Wir haben keine Geheimnisse! Außerdem gibt es nen Arsch voll zu besprechen. Komm her, setz dich hin und hör dir an, was es zu sagen gibt. Hat sich viel getan diese Nacht..."

Damit spielte sie den Ball wieder Helena zu.
Die jetzt wieder Toreador war... Teufel auch! Jenny wurde erst jetzt bewusst, was das bedeutete...

Na da soll mich doch!
 
Naja, die Gedanken waren schon gut, dass ein unerfahrener Prinz Chancen bot, nur war da vermutlich ein anderer, der das noch viel mehr ausnutzen wollte und vielleicht sogar mehr als ein anderer. Aber im Moment war es so und das mit Oliver war zu glatt gegangen, wenn er abgestritten hätte, hätten sich kaum Beweise ergeben.
Wenn es einer ihrer Romane wäre, wäre es auf jeden Fall eine Falle, aber nicht zu laut denken, nicht alle Pläne gleich aufdecken.

Helena nickte ihr zu, ja, das wäre das Beste, wenn die anderen zustimmten.

"Kiera wird es nicht schaffen, aber sie stellt keine Ansprüche auf das Amt und würde auf jeden Fall zustimmen." Das ging an Jenny, bevor sie sich an Vicente wandte. Sollte sie jetzt jedem einzeln erzählen, vermutlich.

"Wir brauchen einen neuen Primogen für die Caitiff", begann sie mit dem was am wichtigsten war. "Es sind 48 Stunden Zeit, wenn der Clan als Clan anerkannt bleiben möchte. Ich selber kann es nicht machen, da Unterlagen vorgelegt wurden, daß sich Hinweise auf meinen Erzeuger gefunden haben und ich wohl doch Toreador bin und nun auch deren Primogena.
Lady Noir oder Magdalena Criuz wie sie wohl genannte werden will, ist Prinz und am 19. wird über alles entschieden werden, was Posten und ähnliches angeht.

Oliver Buchet übergibt gerade den Archonten das Bild, die es wohl mit nach Paris nehmen werden." 'wenn dem so wäre, wäre das ein Wunder, das ging zu schnell verdammt und selbst, wenn es nach Paris ginge, das würde nur das Problem verlagern.' "Schade, daß ihr es nicht vorher gefunden habt, aber ich konnte nicht mehr Zeit schinden."

Sie sah Vicente an, was würde er zu der Eröffnung sagen?
 
"Gut." Vicente nahm auf der angebotenen Sitzgelegenheit Platz. Die Idee neben der jung erscheinenden Punk locker wirken zu wollen verwarf er und nahm die gewohnte, leicht steife Haltung ein. Als würde er einer Beerdigung beiwohnen oder Angehörigen eines kürzlichen Verstorbenen das Wort gewähren.

"Wer ist geeignet und gewillt?" Sein Blick ging von Helena zu Jenny. "Abgesehen davon was alles dran hängt. Das es wichtig ist als Clan anerkannt zu bleiben. Der Job wird harte Arbeit." er überlegte kurz. "Außer euch beiden hab ich hier bisher nur Keira und Martha getroffen; eher kurz."
Eine viel raus, die andere hielt er für ungeeignet. Was Jenny angab, bisher war die Attitüde eine gradlinige Absage an das Establishment. Vielleicht; Hoffentlich gibt es noch andere.

Nun es würde sich zeigen. Solange dort keine Antwort kam stand ein weiteres Problem im Raum.
"Was das Bild angeht,.. es fand sich leider nicht." er dachte einen Augenblick nach. Ein Gedanke formte sich. "Wie sieht das weitere Urteil Herrn Buchets aus?" Ob man es ihm entreißen (lassen) konnte? Die Idee mochte dreist sein. Allerdings war er wohl kein Prinz mehr und die Einbruchsversuche kaum weniger wagemutig.
 
"Ja, wir hätte es finden sollen, jetzt wird es schwierig werden", erwiderte Helena. "Pri ... Oliver Buchet wird sich zur Ruhe begeben und die Stadt verlassen.
Was den Primogens-Sitz angeht, so sollte es am besten jemand sein, der Erfahrung aufweisen kann oder eben entsprechende Leistungen für die Stadt erbracht hat.
Außer denen die sie kennen und da zähle ich auch Michael dazu, gibt es noch Kay, aber ich denke, der würde vermutlich lieber Ventrue sein."

'Irre ich mich oder willst du Primogen werden? Naja, Kay würde wohl nur für Moishe arbeiten, ich würde den lieber nicht haben wollen', dachte sie sich. Es war immer interessant zu sehen, für wie wichtig sich die Leute hielten.
 
"Vicente, Bitte." Er versuchte ein ehrliches Lächeln, das auf halben weg erstarb. Schließlich unterließ er es menschliche Grimassen zu imitieren. "Wir sind doch übereingekommen das das Du genügt? Gerade so... unter uns?" Die haben dich nur reingelegt und du bist noch in's Messer gerannt. Vicente schob die Einflüsterungen des Tiers beiseite. Vielleicht war das informelle Angebot sich zu setzen eine Falle, wenn ja dann war es zu spät.

"Es stimmt wohl. Erfahrungen, Leistungen für die Stadt wäre eine gute Basis." Er reflektierte die Optionen, eine kleine Pause entstand in dem er das Für und Wider abwägte. Äußerungen darüber würden ihm wohl wenig mehr bringen als den Ruf einer Grusel-Harpyie "Damit bleibt an sich nur Jenny." Der Italiener wandte sich dieser zu. "Was denkst du drüber? Um ehrlich zu sein, 'hätte dich jetzt weniger in so einem Amt gesehen." Er wog ab. Ganz ehrlich, nicht mal in der Camarilla Doch eigentlich passte es vermutlich. Wie die Gangrel irgendeinen Tier als Primogen hatten, die Brujah 'n Schläger mochte eine Punk - vielleicht gar Obdachlos aus Überzeugung oder so - die Erwartungen gut treffen.

Ob die jemals mit denen kann? Komm' die steckste doch mit links in die Tasche. Außer Prügeln ist da doch nicht viel. Willste dich in's verderben reißen lassen? Komm krieg den Arsch hoch, wann gibt's noch mal so ne Chance? Nach _den_ Einbruchsversuchen, komm trau dich was. Das Tier, die Bestie versuchte Vicente durchaus zu drängen es zu probieren. Den Umstand das er erst gestern ankam über Bord zu werfen und nach der Macht zu greifen. Überhaupt, die kalten Studien des Todes sein zu lassen, etwas für das Ego, für sich selbst und für die Macht um der Macht willen zu handeln. Sich eine Selbstbestätigung zu verschaffen. Sicherheit. All die Pläne würden sich soviel besser umsetzen lassen, mit dem Einfluss, den Quäntchen mehr an Möglichkeiten.

Seine Ratio hielt dagegen. Er war erst seit zwei Nächten in der Stadt, er kannte keinen derer die er kennen musste, die Camarilla war in der Form bereits neu für ihn - forderte ihn - es würde seine Geschäfte außerhalb des Geschäft noch weiter erschweren, seine Expertise lag in der Forschung, dem Studium und den Umgang mit den Toten. Gerade das Studium, der Weg, der Grund seiner Existenz würde darunter leiden.
Gab es Szenarien in welchen er einschreiten würde? Sicherlich. Doch nicht solange sich andere Möglichkeiten boten.
 
"Entschuldige, das war jetzt unabsichtlich, natürlich bleiben wir beim Du, egal, ob ich jetzt einen anderen Clan habe oder nicht", erwiderte Helena und war versucht zu sagen, daß man ohne Clansmakel eh besser dran war.

"Ich denke, es muss schon jedem klar sein, was es bedeutet, es kann ein Zeichen für alle anderen Städte sein, wenn es gut wird."
 
Inzwischen kam auch der schwarze Mercedes von Kai vor dem Cafe an. Beim betreten nickte er den Personen an der Theke zu.

"Guten Abend."

Und machte sich auf die kurze Suche nach den Anwesenden. Helena und Jenny kannte er schon, der Mann im Anzug war neu.

"Guten Abend."

Da er nocht nichts über seinen Status und seine Position wusste blieb er zuerst in einem Respektvollen Abstand, aus seiner Sicht unterhielt er sich mit der Primogena der Caitiff und Jenny, da tastete er sich vorsichtig heran.
 
Michael war innerlich genervt, erst bekommt man keine Informationen, dann soll einbrechen und wird alles wieder abgeblasen. Nerv könne die sich nicht mal entscheiden, was nun wirklich zu tun ist oder was nicht

Michael wanderte erst mal etwas durch die Umgebung, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.


Las dich überraschen, hörte er seine innere Stimme, sicher eine weitere Katastrophe, es kann im schlimmer kommen, warum bist Du Trottel auch hierin gegangen, grinste sein Tier frech. Ich habe doch immer Recht behalten, auch wenn Du es nie zugeben würdest.

Wie fast immer und im Schlaf sagte Michael sein Mantra in Gedanken vor sich hin;

Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, dass ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen werde:

Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleichzuachten meinen Eltern und ihm an dem Lebensunterhalt Gemeinschaft zu geben und ihn Anteil nehmen zu lassen an dem….


Wenn Helena erst die Aktion anbliest und dann noch wegen Clanangelegenheiten alle sprechen wollte, muss etwas Wichtiges passiert sein, aber was?

Dann betrat Michael das Cafe und sah, dass Helena, Jenny Vicente und ihm eine unbekannte Person schon anwesend waren.

„ Ich wünsche allen eine gute Nacht gehabt zu haben“, besser als meine kann sie ja nur gewesen sein. Mit sicherem Schritt steuerte Michael auf den Tisch von Helena zu, warte allerdings, ob er eingeladen würde sich zu setzen. Für Michael war Helena ja noch die Primogena.
 
Helena grüßte Kai und Michael und winkte sie an den Tisch.

Wenn sich Michael und Vicente schon darüber aufregten, daß die Sache in die Binsen gegangen war, dann sollten sie die Pseudotorrie lieber nicht darauf ansprechen, denn soviel Dummheit auf einem Haufen, daß die eine Truppe nicht mal versuchte ins Haus zu kommen und die anderen im Keller der Akademie lieber keine Spielchen für geistig Minderbemittelte spielten, waren nicht das, was sie von jemandem erwartete. Sie wußte jedenfalls, wen sie nicht mehr mit irgendwelchen wichtigen Aufgaben betrauen würde.

"Setzt euch, ich werde dann die Nachricht zum 3. Mal wiederholen", sagte sie und keiner würde ihr anmerken, daß sie sich darüber ärgerte, was vorgefallen war und vermutlich durfte sie es dann nachher Marta auch noch mal verklickern.

"Fakt, Lady Noir ist Prinz und der Clan Caitiff braucht einen neuen Primogen, da ich diese Funktion nicht mehr ausfüllen darf. Der destingierte Prinz hat den Archonten Beweise vorgelegt, daß ich wohl doch Toreador bin und von daher zur Primogena der Rosen ernannt wurde."

Sie seufzte kurz.

"Kiera McKinney stellt keine Ansprüche auf das Amt und wird den anerkennen, der hier gewählt wird. Ich würde sagen, ihr solltet versuchen den zu wählen, der den Clan am besten vertreten kann und der auch die entsprechenden Interessen vertritt."

Da sie sich nunmal garnicht sicher war, daß Lurker auf der Seite aller Caitiff sein würde, erwähnte sie nicht, daß sie davon ausging, daß er ihnen helfen würde.
 
Gut, dass Helena nicht die Fakten, was genau in der Akademie passiert nicht kannte, zumindest noch nicht, irgendein Idiot würde ihr dies sicherlich stecken.

Auf dieses Kinderspielchen hätte Michael auch gut und gerne verzichtet. Brujah und Gangrel können manchmal richtig anstrengt sein, dafür sind sie meist nicht so verschlagen und verlogen wie viele andere. Am meisten hatte Michael jedoch die Tatsache geärgert, dass Meyye wohl von der Gefährlichkeit der Bilder wusste und nicht verlauten lassen hatte. Mit der sicher nicht noch einmal und Adrain war auch nicht wirklich sein Geschmack.

Michael setzte sich und wartet, was weiter geschehen würde.

Von Status wäre Jenny oder Kiera wohl die nächste. Die Eine will nicht und die Anderen hat zwar sicherlich das Durchsetzungsvermögen, aber man sollte die Regeln des Elfenbeinturmes schon kennen und beherrschen. Wer das Spiel als Ausstehender spielen will, sollte es eigentlich sogar besser beherrschen als die anderen Spieler.

Der Seufzer von Helena war Michael nicht entgangen, aber warum?

„ Wen schlagt I… Du den vor“, an Helena gewandt.
 
Das traf. Aber zuerst wandte er sich kurz an die beiden die er noch nicht kannte.

"Kai Braun."

Und reichte ihnen kurz die Hand. Ein Primogen war nötig und eine der Personen die die Stadt kannte hatte kein Interesse. So wenig Kai auch im Moment von der Gesamtsituation wusste, er fing bereits an einen Teil des Selbstsicherheit auszustrahlen die er sonst versuchte vorzuleben, die Optik eines Machthabers die so oft von ihm ausging durch die er kurz daran dachte ob er sekbst nicht repräsentativ am besten geeignet war. Aber da trat auch wieder die Ansoannung dazu die sichtbar wurde.

"Wen haben wir zur Wahl und vor allem seit wann sind die möglichen Kandidaten bereits in der Stadt?"

Er hielt es dabei nicht für nötig zu erwähnen wie wichtig er einen gewissen Ruf und Anerkennung in der Stadt er für den Posten für nötig hielt.
 
"Michael Köning angenehm"

Oh, da möchte jemand seine Kandidatur abgeben, mal sehen was passiert. Wie reagieren Helena und Jenny darauf, sie werden wohl Herrn Braun schon kennen.

Michael kannte Kai noch überhaupt nicht und konnte sich daher auch nur schnell einen kleinen Überblick verschaffen. Mal sehen, was da noch weiter kommt.
 
"Am längsten in der Stadt und sich verdient gemacht, hat sich auf jeden Fall Jenny, würde ich sagen", meinte Helena. "Sicher wäre auch Kiera geeignet, aber als Schwester der Regentin und eher als jemand, dem mehr esoterisches am Herzen liegt, hat sie natürlich recht, würde sie den Clan nicht so vertreten, wie es gemacht werden muss.

Aber es muss auch persönliches beachtet werden, also kann ich nur sagen, besprecht die Sache.

Allerdings ist es eure Sache, wen ihr lieber jemanden anderen haben wollt. Ich sage auch gleich, wir ... äh ... ihr habt 48 Stunden Zeit, wo es nötig ist, gebe ich gerne Tipps, aber wer es macht, muss auf jeden Fall jede Menge Durchsetzungsvermögen mitbringen."
 
An Helena, "man lässt uns tatsächlich wählen", fast ein bisschen ungläubig. Dann schaute Michael zu Jenny rüber. "Zwei schnelle Fragen an Dich. Willst Du dies überhaupt machen ? Und wenn, ja wie stellst Du Dir denn Deine neue Aufgabe vor."

Durchsetzungsvermögen traue ich Dir ganz locker zu, aber Etikette ist wohl nicht ganz Dein Gebiet. Ich hoffe Dir ist klar, dass Du sie dort braucht, wenn Du Ernst genommen werden willst.

Ich bin gespannt wie ein Bogen auf Deine Antwort. Michael schaute sie fragend und neugierig an.
 
Zurück
Oben Unten