[17.05.2008] Jeder hat ein Recht auf Urlaub

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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12. Juli 2005
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Es war spät geworden, fast Sonnenaufgang. Ein Blick auf die Uhr verriet 04:45Uhr. Mal wieder war die Zeit in Finstertal zu kurz für die ganzen Dinge die man erledigen musste. Langsam wurde es zur Gewohnheit. Heute Nacht schlief Caitlin im Gildehaus. Dass sie die Nacht überlebt hatte war für sie eher ein Wunder als Selbstverständlich. Dennoch war ihre Lage genau so beschissen wie vorher. Wenn nicht noch schlimmer und Besserung war nicht in Sicht.
Die Regentin der Tremere zu Finstertal hatte innerlich eine Heidenangst um Gabriel. Nicht um sich selbst, damit hatte sie abgeschlossen. Aber den Jungen musste sie irgendwie in Sicherheit bringen. Nur wohin und wie? Das Wie war recht einfach, Caitlin wusste dass sie sich in einem solchen Fall auf Kiera verlassen konnte. Und wohin?!? Lord Dow schloss sie aus. Sie hatte ihm schon genug zugemutet und gefährdete nun durch ihre Handlungen das Leben seiner Maria. Doch soviel Einfluss hatte er wohl, um Maria aus der Sache rauszuziehen. Aber ihren Gabriel? Warum sollte er.

Dann fiel ihr eine alte Freundin in Oxfort ein. Sie war jahrelang in den Gildehaus dort gewesen und machte nun eine Auszeit in der Nähe. Sie hatte eine bekannte Sprachschule und vielleicht beherrschte sie sogar diese uralte Sprache... Enochäisch oder so.

Dunkel erinnerte sie sich, dass Kiera sie mal irgendwas in diese Richtung gefragt hatte. Was war das noch gleich gewesen?!? War das nicht erst vor kurzem? Und was hatte sie geantwortet? Caitlin konnte sich beim bestem Willen nicht erinnern. Egal. Das war sinnvoll in alle Richtungen...

Sie wählte Keiras Nummer von Gabriels Handy aus und es klingelte...
(Ihr eigenes war seltsamerweise Schrott, ärgerlich das diese Dinge so schnell kaputt gingen)
 
Kiera war noch in Burgh, aber da sie ihren Körper wieder hatte, konnte sie auch telefonieren und zusammen mit Rashid im Auto fühlte sie sich auch schon wieder viel besser, wenn alles klappte, war der Grundstein gelegt.

"Hallo Gabriel, na wie geht es dir", meldete sie sich.
 
"Hallo Süße, ich bin es, Caitlin. Ich habe Gabriels Telefon, meins ist kaputt. Ich muss dich um einen großen Gefallen bitten. Gabriel darf zurück kommen, hier brennt aber noch die Luft und ich möchte nicht, dass er Grimm über den Weg läuft." Innerlich schrie Caitlin vor hilfloser Ironie auf.... Brennende Luft haha...
Sie klang jedenfalls ernst, es war definitiv etwas nicht in Ordnung und es war ihr sehr wichtig. "Kannst du möglichst heute noch den Jungen kontaktieren? Ich weiß nicht wie. Aber er soll eine zeitlang Urlaub machen. In Oxfort gibt es eine Dame namens Elena Amnell. Dann weiß er wer gemeint ist. Sie erwartet ihn schon. Kiera, ich muss ihn aus der Schusslinie haben."
 
"Gut, kein Problem, wo ist er denn, dann kann ihn Rashid über Tag wegbringen, die nächste Show ist sowieso erst wieder nächsten Freitag, ist also nicht so schlimm, wenn er nicht da ist", erwiderte Kiera. "Was ist denn so schlimmes passiert und kommst du nachher nach Hause oder musst du wieder bei denen im Gefängnis schlafen?"
Caitlin würde schon mitbekommen, dass sie im Auto war.
"Ich denke, ich werde so in einer halben Stunde wieder zu Hause sein, dann hättest du noch ein bisschen Zeit zum Reden. Wie ist eure Verhandlung ausgegangen?"

Zwar hatte sie schon mit Helena gesprochen, aber das mußte sie jetzt nicht thematisieren.
 
"Heute werde ich hier gebraucht. Wir sehen uns heute Abend wieder. Die Verhandlung war ok, Buchet wurde verurteilt und muss 2 Jahrhunderte ruhen und ich habe Lena als Prinz durchbekommen. Also alles keine große Überraschung. Danach war ich beim Büro der Akademie, aber da war alles dunkel und verrammelt. Da ist Gabriel nicht. Ich vermute in der Prinzenvilla, weiß es aber nicht genau. Aber du kannst ihn doch bestimmt einfach finden, oder? Er soll sich auf keinen Fall im Gildehaus melden.Ich danke dir, Kiera. Herzlichen Dank." erwiderte Caitlin. Auf Kiera war einfach Verlass und Caitlin wusste Gabriel gehörte für sie mittlerweile zur Familie.
 
"Ja, ich werde mich darum kümmern, allerdings weiss ich nicht, was die mit Gabriel in der Prinzenvilla wollten", erwiderte Kiera.

Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es irgendwas gab, was man nicht besser über andere Wege über die Regentin rausbekommen konnte, sie wäre viel mehr daran interessiert, was sie mit dem Guhl gemacht hatten, den sie aus der Mine geholt hatten, doch da wäre sie wohl die letzte, der man das erzählen würde.

"Ich hätte noch etwas anderes für dich, aber da muss ich vorher sicher sein, dass es nur bei dir bleibt. Immerhin ist das was du da so in deinem Clan hast, nicht unbedingt das, was den Integritätspreis gewinnen würde."
 
"Wo sonst?" meinte Caitlin ratlos. Irgendwo musste Gabriel sein. Selbst die Archonten würden es nicht wagen, den Guhl der Regentin einfach so zu vernichten nachdem sie sich an alle Bedingungen gehalten hatte. Über Romero dachte sie jedenfalls überhaupt nicht nach. Als persönlicher Freund und Famielienmitglied Lenas erwartete sie irgendwie, dass er wohlauf in der Villa war und sich langsam erholte. Vielleicht etwas naiv von Caitlin aber so war es nun einmal. Dann wurde sie durch die nächsten Sätze Kieras neugierig, wenngleich deren offene Abneigung gegen ihr Blut sie mal wieder vor den Kopf stieß. Und da sie zur Zeit in einer Art hilfloser Wut gegen all die Vorurteile war, die alle gegen ihren Clan hegten, war sie sich gar nicht sicher, ob sie es denn hören wollte. Und versprechen, dass es in ihrem, Kopf blieb, konnte sie auch nicht. Wie auch. In der momentanen Lager war überhaupt nicht selbstverständlich, dass sich ebendjener auch morgen noch an dem Platz befand, wo er hin gehörte.

Das gab den Ausschlag für ihre Antwort: "Warte Kiera. Es scheint wichtiges und gefähliches Wissen zu sein und dafür ist es grade nicht sicher. Wenn es derart heikel ist, erzähl es mir lieber erst später. Ich kann dir momentan für nichts garantieren."
 
"Ich dachte, er hat vielleicht ein Zimmer in der Akademie oder so, denn du warst doch gestern bei den Buchets, wäre es dir nicht aufgefallen, wenn er da gewesen wäre?" fragte Kiera.

"Ich hätte dir das sowieso erst erzählt, wenn du zu Hause bist, am Telefon wäre es mir zu unsicher." Nein, wirklich nicht. "Wie gefährlich es ist, musst du dann selber beurteilen, ich bin halt der Meinung, es muss nicht jeder wissen und du solltest dann eben entscheiden, was du daraus machst."

Nein, Kiera konnte nicht wissen, was dieser Tremerekomiker mit seinem Vogel alles erzählt hatte, aber er und die beiden Neuen hatten sich eh merkwürdig verhalten. Die Drei würden bestens zusammen passen.
 
"Ok, dann heute Abend. ich schaff es bestimmt irgendwie im Laufe des Abends mal nach Hause. Ich ruf dich an." meinte sie schließlich. Auf Gabriel ging sie nicht mehr ein. Sie hatte Vertrauen in Kieras Fähigkeiten und deren Beschützerinstinkt. "Ich muss langsam Ende machen. Es ist spät und ich werde müde. Die letzten paar Morgen habe ich es schon bis zum geht nicht mehr ausgereitzt, ich muss echt mal schlafen. In der Beziehung bist du echt beneidenswert." Aber damit erzählte sie Kiera nichts Neues... Irgendwie schaffte es Caitlin auch immer wieder dem Tier den Weg in ihre Seele zu öffnen. Immer dann, wenn sie glaubte es wieder besser im Griff zu haben. Ein Fluch... fürwahr.
 
"Dann schlaf gut", erwiderte Kiera. "Ich warte heute abend auf dich und laß dich nicht von Grimm und deinen Lehrlingen ärgern."
Darauf, dass sie etwa 3 Stunden mehr pro Nacht hatte, war wirklich ein Vorteil, den sie sehr zu schätzen wußte, vorallem hatte sie das schon immer gehabt und am anfang war sie hin und wieder auch viel zu früh raus gegangen, aber das lang nun schon sehr lange zurück.

Das letzte Mal hatte Akin Gabriel in der Akademie gefunden, wo er sich mit irgendwelchen Akten befasst hatte, die Archontin hatte ihn für den Kram benutzt, den sie selber wohl nicht machen wollte, vermutlich war er wirklich da, gab es da nicht auch ein Zimmer? Verdammt, wie wollte sie da rein kommen, da konnte sie ihm auch nur einen Gedanken schicken, dass er aus dem Fenster klettern sollte, sobald es Tag wurde und Rashid konnte ihn dann abholen.
 
" und Kiera? Mach dir noch keine Sorgen um mich, noch nicht. Hier gibt es ziemlich große Schwierigkeiten, aber ich denke, ich bekomme das hin. Wenn du bis heute um Mitternacht nichts von mir hörst, ist es schief gelaufen. Dann bitte mach dir Sorgen. Dann kann es sein, dass ich HuC den Rücken kehren muss." Fügte Caitlin hinzu. Sie hatte viel verschwiegen, aber sie wusste, dass Kiera eh im Bilde war, dass heute was schlimmes passiert war. Die hatte den fragenden Fühler ihrer Gedanken gespürt...
 
"Mache ich nicht, ich weiss was ich tue, egal was passiert ist und das kann der nicht mehr gut machen", erwiderte Kiera. "Und du weisst ja, wo du eine Heimat findest."

In der nächsten Nacht würde dieser Alexander über seine eigenen Füße fallen, das hatte er nicht umsonst gemacht.
 
"Ich weiß - ich hab dich lieb Schwesterherz. Bis hoffentlich Morgen" meinte Caitlin schließlich und legte auf bevor sie noch erwischt wurde. Sie hatte glücklicherweise empfang hier im Keller gehabt, wollte ihr Glück aber nicht zu sehr herausfordern. Dann grübelte sie die nächsten Minuten, was eigentlich wann genau und warum schief gelaufen war.
 
Kiera sagte ihrer Schwester auch nicht, dass ihr Anna bereits eine SMS geschrieben hatte, es gab im Moment einiges und einiges, was nicht notwendig war.

Dann schickte sie doch noch eine Nachricht und die ging ans Gildehaus selber.
"Alexander Atherius, ist wegen diverser Vergehen zum Kind degradiert worden und darf das Gildehaus nicht alleeine verlassen."
 
Hinweis:
Aufgrund der Intime-Geschehnisse ist das Gespräch selbst etas anders verlaufen. Caitlin hat Alexanders Handy benutzt und sich deutlich kürzer gehalten. Dass ihr zu dem Zeitpunkt ein Pflock in der Brust steckte, der nur wenige Millimeter vor dem Herzen war, läßt sie natürlich aus, das sie im Gildehaus übertagt natürlich nicht (als ob sie da eine Wahl hätte). Im Endefekt ist das wichtigste, nämlich dass es Schwierigkeiten im Gildehaus gab und Caitlin sich melden würde und dass Gabriel vielleicht in Gefahr war, wohl bei Kiera angekommen.
 
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