Finsterburg [17.05.2008] Gegen die Zeit -Finsterburg

Kiera McKinney

Die Dunkle Macht
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Kiera warte, bis alle versammelt waren, dann besah sich den Krankenwagen und begrüßte den Fahrer. Hatte der die ganze Zeit hier gewartet?
 
Vazili stand am Rettungswagen angelehnt und wartete. Er trug einen weißen Kittel mit einem kleinen Schild an der rechten Brustseite; Vazili Spitzer, Apollo Klinik, Fahrer und hatte zwei weitere Kittel über den Arm gelegt.

Er sprach mit einem russischen Akzent. "Frau Mc Kinney vermute ich, guten Abend, die Ausrüstung befindet sich im Wagen", da Michael nur was von einer Frau gesagt hatte, war für ihm auch nur diese relevant und schaute deswegen etwas hilfesuchend zwischen den Damen hin und her. Etikette war wohl anscheinend nicht seine Stärke.

"Wo soll es denn hingehen?"
 
"Ja, ich bin Kiera McKinney", erwiderte sie und nannte dann die Namen ihrer Begleiter. "Haben sie denn für meine Begleiter auch irgendwelche Kittel?"

Jemand der genau hinsehen würde, würde natürlich sofort erkennen, dass nur die Kittel wohl auf Sanitätspersonal schließen lassen könnte.

"Wir müssen nach Burgh, wenn wir dort sind lotse ich sie weiter."
 
" Guten Abend, die Dame, die Herren." Schade, kein Ausflug nur mit Frauen. "Ja noch zwei, wer möchte? Die ärztliche Kleidung befindet sich im Wagen und auch ein entsprechendes Schild.

"Ich schlage vor, dass einer von Ihnen den Kranken spielt und einer zu mir nach vorne kommt."

Vazili verstand zwar nicht warum er, dies noch machen sollte, aber gut Michael wird schon wissen warum. Toll nachher noch richtig reinigen, dazu hatte er richtig Lust. Sonst ist Michael ziemlich pingelig und die Fahrten sind auch wirkliche Einsätze, scheint dann wohl wichtig zu sein.
 
Ithamar nahm sich auch einen Kittel. Die Entscheidung war für ihn gefallen.

Er würde sich nicht auf die Trage schnallen lassen. Soweit ging das Vertrauen auch noch nicht.

"Ich fahr hinten mit, wir lassen das Zwischenfenster auf, dann gibt's keine Probleme. Kiera fährt vorne mit. Sie kennt den Weg. Wenn ich also bitten dürfte, ...."

Er wandte sich an die Gangrel und hielt ihr die Hintertür auf.

Dann stieg er ebenso ein. Seine Tasche stellte er so ab, dass sie nicht sofort gesehen werden würde, aber für ihn leicht zu erreichen. Er warf noch einen kurzen Blick hinein und griff kurz hinein. Etwas schein sich in seinem Ärmel zu bewegen. Als er den Arm zurück zog war da aber nichts mehr. Vielleicht eine Täuschung, wenn es überhaupt jemand bemerkt hatte.
 
Tjara legte sich achselzuckend auf die Trage. Mit dem Festschnallen hatte sie keine Probleme. Die Bänder würden verhindern, dass sie sich in Kurven selbst festhalten musste, aber sie bestimmt nicht halten können, wenn einer ihrer Mitfahrer ihr ans Leder wollte.
 
Hal überlegte kurz und zog sich dann ebenfalls einen Kittel über. Danach stieg auch in den Krankenwagen ein und zwar bei Tjara und dem armen Kerl, dem irgendein grausames Schicksal den Namen Ithamar aufgedrückt hatte... Innerlich fluchte er noch eine Weile darüber, daß er nichts mitgenommen hatte um sich die Wartezeit auf dem Weg zu verkürzen.

"Ich wäre auch soweit."

Nachdem er sich gesetzt hatte, versuchte er einen halbwegs professionellen Eindruck zu machen und sofern ihn niemand anspräche, saß er schweigend da.
 
Kiera wartete, bis alle drinnen waren, dann zog sie den Arztkittel über und stieg vorne mit ein.

"Wir können, erstmal ganz normal über die Autobahn Richtung Burgh, denn selbst mit dem Rettungswagen, lassen sie uns nicht durch den Tunnel", sagte sie zu dem Russen.
 
" Gerne" Vazili starte den Motor als alle eingestiegen waren und machte sich auf den Weg nach Burgh.
 
Nun, es war doch ein ziemlicher Umweg, aber teilweise mit Blaulicht und drängeln, schaffen es der Krankenwagen, dann doch in weniger als einer Stunde nach nach Burgh.
Vermutlich würden sie nicht ganz zur Burg fahren wollen, denn direkt davor anhalten wäre vermutlich nicht die beste Idee.
 
Wenn es Hal zu langweilig werden würde, musste er ja nur seine Neugier bezüglich des Namens des Mondkindes befriedigen und ihn fragen. Ob er mit der Antwort aber zufrieden und glücklich werden würde, bliebe abzuwarten.

Ansonsten hatte sie Itamar an die Wagenwand gelehnt und schien mit halbgeöffneten Augen zu dösen. Dabei bewegten sich seine Lippen, als ob er ein Zwiegespräch führte und er sich mit wem auch immer unterhielt. Ein ab und an zu vernehmender Gluckser oder Bruster verstärkten diesen Eindruck. Ganz normal war der Typ nicht. Aber es erwartete ja auch niemand.

Für alle mit den feinen Antennen oder eben denjenigen die ebenso in der Welt der Geister und Gespenster unterwegs waren, stellte sich die Sache ganz anders dar.

Vor Ithamar schwebte im Schneidersitz eine Person. Angezogen wie die heutigen Grufftis oder so ähnlich, irgendwas ausgehender 19. Jahrhundert. Gehrock, Pluderhose, weiße Rüschenhandschuhe und passendes Hemd. Perücke Marke König Lui usw. Und die beiden unterhielten sich. Über eine Lina und einen Charles und über den Clan der Hexer und Hokuspokus im Allgemeinen.
 
Sie mochten sich wohl einige hundert Meter vom Gildehaus entfernt sein, auf der rechten Seite gab es die Uferpromenade, an der man entlang gehen konnte, auf der linken Seite viele kleinere Gebäude, die wohl Ein- und Zweifamilienhäuser und kleinere Villen waren, genau genommen befanden sie sich etwa zwischen yachthafen und der Burg, die von hier aus schon dunkel und bedrohlich in dem kleinen See zu sehen war. Wenn dort Licht brannte, mochte es ein schöner, erhebender Anblick sein, doch nun war es nur ein verlassener, kalter Ort, den keiner für wohnlich erachten würde.
 
Dann waren sie also hier und würden sehen müssen was sie taten.

Kiera hätte gerne ihre Geister mitgenommen, doch zumindest einen musste sie hier abstellen, denn sie traute keinem der Anwesenden. Mit der Anweisung, jeden zu übernehmen, der irgend etwas gegen sie und Ithamar unternehmen würde, machte sie sich bereit, die Reise anzutreten, Akin würde mitkommen und vorallem den Geist von Caitlin beschäftigen, der nicht in die Sache mit reingezogen werden musste, es reichte, dass der Arme sehen musste, wie seine Enkelin von den Tremere benutzt werden würde.

"Wollen sie sich vielleicht mal im Umfeld umschauen?" fragte sie Hal. "Vielleicht finden sie einen Eingang, wenn wir drinnen, das gesuchte Bild entdecken."

Einem Nosferatu traute sie da schon einiges zu.
 
Die Burg lag in Dunkelheit, nirgends war ein Licht zu erkennen und schon garkeine Menschenseele, die diese bewohnte, es wirkte fast, als würde sie sich dagegen wehren bewohnt zu werden. Die Türme ragten in die Luft wie Finger, die als Mahnung dienten, daß sich hier nur das Grauen aufhielt. Wer ein wenige mehr Empathie besaß, würde sich nicht wirklich wohlfühlen.

Hier war viel geschehen in der Vergangenheit, wenn die Mauern erzählen dürften, hätten sie vermutlich kaum gutes zu berichten und doch schien es nichts zu geben, daß die beiden Auren aufhalten wollte, zumindest noch nicht, aber vielleicht wollte es diese auch erstmal in Sicherheit wiegen und dann überfallen, wenn sie mit nichts bösem mehr rechneten.

Die Wesen, die hier Jahrhunderte lange gehausst hatten, waren alles andere als pfleglich mit ihren Untergebenen umgegangen und fast schien es, als würde deren Essenz noch in den Mauern stecken und danach schreien, befreit zu werden.
 
Hal saß unverändert auf seinem Platz und versuchte halbwegs professionell zu wirken während er intern jeden Heiligen den er kannte und von dem er dachte daß er zuhören wollte bat, ihnen beizustehen um die Aufgabe nicht zu einem riesengroßen Fiasko werden und Köpfe rollen zu lassen... Als er mit den Bitten fast fertig war, trat Kiera auf ihn zu und fragte etwas, von dem er nur Bruckstücke verstand, in denen aber 'umschauen', 'Umfeld' und 'Eingang' vorkamen, so daß er sich zusammenreimen konnte, was sie wollen könnte.

Nachdem er die letzten Worte im Geist gesprochen hatte, bekreuzigte er sich. Dann stand er auf und begann die Werkzeuge zusammenzukramen, während er dabei die Frage beantwortete.

"Sicher kann ich mich nach einem Eingang umsehen, geht gleich los..."

Nachdem das Geraffel beisammen war, nahm er es auf und verließ den Wagen um sich den Haufen Steine aus der Nähe anzusehen und Eingangspunkte zu finden...
 
Es würde in der Nähe eine Reihe Möglichkeiten geben, in die Kanalisation zu kommen und wenn die Burg eines haben wußte, dann war es ein Abwassersystem, auch wenn das bestimmt nicht schon beim Bau eingeplant geworden war, vielleicht würde es sogar einen Zugang vom Wasser her geben, doch das würde Hal dann noch untersuchen müssen.
 
Ithamar würde mit Kiera gehen. Es war nicht das erste Mal.

Sein Körper sank zusammen, wie ein kleines Kind saß er im Rückraum des Rettungswagens. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.

Unsichtbare Augen wachten über ihn. Unsichtbar für die normale, profane Welt. Und auch in bzw an seinem Körper konnten noch Überraschungen für evtl. Neugierige stecken. war wußte das schon bei einem Mondkind.
 
Auch Kiera beherrschte die Technik aus dem Effeff, sie hatte dies immer gerne gemacht und reiste für ihr Leben gerne auf diese Art, nur schade, dass sie dabei den Körper nicht mitnehmen konnte, sonst wäre die Sache perfekt.

Ob es so auch für ihre Loa war, nur ohne das Band, dass sie durch die Gegend reisen konnten und Entfernungen quasi verschwanden zu Nichts zusammenschmolzen.

Sie hatte Angst, das gab sie unumwunden zu. Sie hatte keine Ahnung, was sie vorfinden würden und das alte Gemäuer war nicht gerade das freundlichste und würde nicht freundlicher werden, wenn dort die Hexer einzogen. Es gab keine Schutzkreise, das war doch schon mal was, also würden sie die Mauern durchdringen können, doch aus alter Gewohnheit würde Kiera doch die Tür nehmen, allerdings ohne sie zu öffnen.
Akin, der bis eben noch bei ihnen war, würde sich von ihnen trennen und den Geist suchen, den Caitlin angeheuert hatte. Ihn sozusagen zur Lehrstunde abholen, immerhin konnte es für den Wraith nichts besseres geben, als von einem erfahrenen Ahnengeist angelernt zu werden.

"Wenn du ein Lord oder Regent der Tremere wärst, wo würdest du deine Privaträume hinlegen?" fragte sie dann in Ithamars Richtung, außer ihm würde sie auch keiner hören können.
 
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