Zuflucht [16.05.2008] Gespräch zwischen Hexenschwestern

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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12. Juli 2005
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Direkt nach dem Aufwachen am nächsten Abend kleidete sich Caitlin fix an, machte sich kurz frisch und verließ ihre Räumlichkeiten. Sie kam an Gabriel leerstehendem Zimmer vorbei und blieb einen Moment stehen, um einen Blick auf das unbenutze Bett zu werfen. Für einen Moment wünschte sie sie die Gefühlsleere von gestern zurück, als sie ein heftiger Schmerz überkam. Durch Margoo und Akim wusste sie wenigstens, dass es dem Jungen gut ging, aber es wurde wirklich Zeit für die nächste Portion Vitae und ... Caitlin musste sich eingestehen, dass sie ihn einfach vermisste.

Sie ging weiter und klopfte sanft an Rashids und Kieras Wohnungstür. Hoffentlich unterbrach sie die beiden nicht, schließlich wusste Caitlin ganz genau, wie wenig Zeit sie im Moment miteinander hatten.
 
Es dauerte nicht lange, bis Kiera an die Tür kam und aufmachte. Eigentlich war auch nicht abgeschlossen, aber sie klopfte auch an, bevor sie bei Caitlin reinging.
Kiera hatte nur ein loses Kleid an, das mit einem Gürtel zusammengehalten wurde.

"Guten Abend, gut geschlafen?" Sie trat zur Seite. Caitlin hatte schließlich keine andere Chance gehabt, als mit nach Hause zu kommen, denn Rashid hatte beide einfach in den Wagen gepackt und war dann mit ihnen auf dem schnellsten Wege nach Hause und in die Garage gefahren. Caitlin hatte er sogar hochgetragen und in ihr Bett gelegt. Er hatte sich daran gewöhnt, dass seine Frau auch nach Sonnenaufgang meistens noch eine Weile wach war.

Rashid nickte seiner Schwägerin auch zu und wünschte ihr einen guten Abend.
 
Caitlin trat ein und lächelte den beiden zu. "Hallo Ihr zwei. Habe ich, wie ein Stein." ...oder ein Toter... "Ganz lieben Dank, dass du uns abgeholt hast, Rashid. Es war zeitlich doch sehr knapp und hätte gefählich sein können." Sie umarmte ihren Schwager. Dann trat sie zurück und sah Kiera forschend an. "Hast du Zeit? Wir sollten reden."
 
"Sicher habe ich Zeit für dich, kann Rashid dabei sein, oder ist es geheim?" Kiera hatte keine Geheimnisse. Gut für sie war das normal, aber für eine Tremere vermutlich nicht.

Jedenfalls deutete sie mit der Hand in Richtung Wohnzimmer. Irgendwie konnte sie sich schon denken, dass einiges ihrer Schwester nicht gefallen hatte, aber hatte ihr alles gefallen, nicht wirklich und dieser Grimm war ihr ein Riesendorn im Auge.
 
Caitlin schüttelte den Kopf. "Nichts geheimes. Naja, im Prinzip schon, aber ich vertraue Rashid. Es kann wie immer allerdings gefährlich sein, wenn ich mit der Führung von HuC nicht zu 100% übereinstimme." Caitlin lächelte etwas gequält und ging vorraus ins Wohnzimmer. Dort setzte sie sich auf ihren Lieblingsplatz und machte es sich gemütlich. Sie wartete bis Kiera und viellelicht auch Rashid Platz genommen hatten und meinte dann: "Was für ein Dilemma, die Sache mit Ziege. Hat mir einen Ausflug nach Wien beschert. Kiera? Ich bin dir unendlich dankbar, dass du dich entschlossen hast, John anzurufen. Ich weiß, wie schwer dir das gefallen sein muss."
 
Rashid setzte sich zu seiner Frau. Er würde nicht so schnell was erzählen und schon garnichts, was die Tremere betraf.

Kiera nickte und seuftze. "Ich wußte mir nicht besser zu helfen und er war der einzige, bei dem ich eine Chance sah, dass er tun kann und auch tun würde", sagte sie. "Diese Ziege-Geschichte muss irgendwie gelöst werden. John war zwar nicht wirklich erfreut über das was ich von ihm wollte und noch weniger darüber, dass ich so garnicht für den Clan geeignet bin, aber da muss er durch." Dann lächelte sie. "Aber es hat geklappt und ich bin ihm einen Gefallen und ein privates Gespräch schuldig.
War das Grimms Werk?"
 
Caitlin legte den Kopf leicht schief, runzelte die Stirn und dachte kurz nach. Dann aber schüttelte sie sie den Kopf. "Nein, ich bin sehr sicher, dass er es nicht war. Ich habe seinen Gesichtsausdruck gesehen, während ich von hinten gepfählt wurde. Es war quasi das letzte was ich gesehen habe und warum sollten einem Grimm die Gesichtszüge entgleisen, wenn er es eingestielt hätte? Er war aufrichtig überrascht, ja richtig entsetzt. Was dann passiert ist weiß ich natürlich nicht mehr, aber ich bezweifel, dass er vorher intensiv mit mit geplant hätte, wie wir die Karre aus dem Dreck ziehen, wenn er gewusste hätte, dass ich nach Wien geholt werde. Er ist ein Ekel, aber nicht ineffektiv, und das wäre Zeitvergeudung gewesen." Caitlin überlegte weiter. "Johardo? Ich habe ihm in meinem Bericht nach Wien Komunikationsmagel vorgeworfen und ihm damit die Schuld an dem Schlamassel gegeben. Nie gut seinen Vorgesetzten zu übergehen und quasi - unschön formuliert - ans Bein zu pinkeln." Sie seufzte. "Kiera das bleibt bitte unter uns, ja?" Sie brauchte dieses Versprechen jetzt, sonst würde sie nicht weiterreden können. Zwar hatte Caitlin daran in der Vergangenheit nie gezweifelt, aber Kiera hatte sie vorher auch noch nie angelogen.
 
Nun, wie oft Kiera Caitlin alleine aus Sicherheitsgründen anlügen müsste oder umgekehrt Caitlin Kiera, stand da mal auf einem anderen Blatt.

"Ja, ich meine, ich habe dich nicht aus Wien zurück holen lassen und dazu mit John gesprochen, um dich dann in Gefahr zu bringen", sagte sie.
 
Es hatte Caitlin verletzt, das war alles. Es war noch nie so offensichtlich gewesen, dass sie sich angelogen hatten, aber damit hätte sie rechnen müssen. Sie war Tremere, man traute ihnen nicht, ganz besonders nicht wenn man selbst Tremere war. Erschreckend, aber nichts das Caitlin zu ändern vermochte.

Dennoch hatte sie nicht die geringste Lust ihrem Zwillig zukünftig zu misstrauen, daher stand sie auf, kniete sich vor Kiera und nahm sie in den Arm. Sie drückte ihre Schwester fest an sich und meinte mit emotionsbelegter Stimme. "Ich weiß und ich bin dir von ganzen Herzen dankbar. Ich war ein einziges Mal bisher in Wien, quasi Sightsseeingtour. Doch das was ich da gesehen habe, reicht, um mich weit weit weg zu wünschen. Da ist Finstertal mit dem Ruf eines Höllenlochs ein Paradies."

Sie nahm wieder Haltung an und sprach weiter:" Es ist kein Geheimniss dass der Rat Ziege zurück haben will. Mit dem Vertrag haben sie sich sicher gefühlt, langfristig hinter sein Geheimniss zu kommen. Nun ist er außer Reichweite und meine weitere Exitenz ist daran gebunden, ihn wieder zu beschaffen. Ich habe wenige Wochen, nicht Monate oder gar Jahre. Wenn Lurker ihn nicht weg geschafft hat, weiß ich ungefähr wo er ist, jedenfalls an welcher Stelle man in den Boden hinein tauchen muss. Aber das eigentliche Problem ist, dass ich ihn gar nicht nach Wien schaffen will . Ich will ihn aber auch unter gar keinen Umständen in den Händen der Nosferatu lassen, denn damit hat niemand etwas gewonnen. Solche Ewigkeit darf keiner haben, wir müssen ihn irgendwie vernichten. Buchet und Johardo haben seit Jahrhunderten nach dem Geheimniss seiner Unsterblichkeit geforscht. Was ist wenn man versucht seine Sterblichkeit zu finden? Was passiert mit ihm wenn man ihn zerstückelt, seinen Kopf abtrennt, wächst ihm ein neuer?

Ich würde am liebsten mit den den beiden darüber sprechen, doch das ist wohl völlig ausgeschlossen. Statt dessen droht uns in dieser Stadt ein Krieg zwischen den Nosferatu und den Tremere, weil mein Clan mich zwingt und Lurker so boniert ist, dass er unbedingt an dessen Geheimniss kommen will. Wo schon Johardo und Buchet gescheitert sind, will der Clan Nosferatu gewinnen. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Bald bin ich soweit, dass ich meinen Vorgesetzten nur noch gehorche und ihn zurückschicke, in der Hoffnung, sie werden nie etwas herausfinden. Und das diese Gedanken in meinem Kopf sind, ist allein schon tödlich für mich. Das ist das Dilemma in dem ich stecke und nachdem Enio die Stadt verlassen hat, habe ich nur noch dich, dem ich das anvertrauen kann."

Wahrscheinlich nichts neues für Kiera, doch Caitlin nutze einfach die Chance, sich diese Sache von der Seele zu reden. Es belastete, wenn man niemanden hatte, mit dem man darüber sprechen konnte. Und dass sie Enio mit in ihren Kreis der engen Vertrauen einbezog, war Kiera vielleicht ebenfalls schon bekannt. Sie öffnete sich jedenfalls der Schwester und vertraute ihr. Nicht blind aber von Herzem.
 
Kiera erwiderte die Umarmung und hielt sie eine Weile fest.

"Ich kann es mir vorstellen und die Alternative wäre vermutlich gewesen, die Bastion Wien zu stürmen, wobei ich da vermutlich nicht wirklich weit gekommen wäre." Es war nicht ganz klar, ob sie das nun ernst meinte oder es nur ein Scherz war.

"Vielleicht bekommen wir das mit dem Krieg zurecht gebogen, ich kann ganz gut mir Lurker reden. Aber was meinst du mit Köpfen?" Keiner, der in Schottland aufgewachsen war, kannte nicht die Legenden um Unsterbliche, die nach dem Tod nicht mehr zu töten waren außer man schlug ihnen den Kopf ab. Bis jetzt hatte Kiera diese für Vampire gehalten, aber vielleicht auch nicht. "Du hältst ihn für einen Highländer? Dann wäre das Mojo nur eine Möglichkeit ihn zu zuzwingen etwas zu tun oder es ist eine Art Dorian Gray Effekt?" Sie sah ihre Schwester ernst an. "Wie dem auch sei, wir brauchen das Bild. Vielleicht muss Ziege in einem gewissen Umkreis bleiben? Hat er jemals Finstertal verlassen? Vielleicht kann er es nicht oder der Zauber hört auf." Sie machte eine kleine Pause.

"Es gibt da einige Sachen, die sein können, die Frage ist, wie weit Enio und Lurker da die Versuche mit machen und selbst, wenn nur Lurker es mitmachen würde, da ist immer noch dieser Uralte, was ist mit dem? Leider hat Grimm das Werk mit dem Vernichtungszauber. Vermutlich kann man, wenn man das Ursprüngliche Rezept hat, auch einen neuen Vernichtungszauber schreiben oder brauen oder was auch immer, aber das geht auch nicht über Nacht, schon garnicht, wenn man den Text nicht lesen kann." War das nun nur so daher gesagt oder war da mehr dahinter?

"Mußt du Ziege persönlich abliefern oder kann man den auch Grimm aufs Auge drücken und er bringt ihn hin? Dann gibt es da eine Idee, aber ich sage gleich, sie ist gefährlich, aber wir könnten auch gerne einige aus dem Gildehaus in die Kanalisation schicken. Magoo hat mir vorhin erzählt, Anna wäre auch wieder da und ein Typ, der sich für einen Abgesandten von Gevater Tod hält, auf der anderen Seite aber so strohdumm war, sie in seinen Geist einzuladen, wenn du also alles wissen willst, was er weiss und gemacht hat, frag Magoo, mich hat es nicht im einzelnen interessiert. Irgendwie scheint auch der Malk vom Fest dort gewesen zu sein, als es zu Ernst wurde und Magoo Angst hatte, von Grimm erwischt zu werden hat sie sich aus dem Staub gemacht."

Vermutlich würden die Auskünfte bedeuten, dass sich ihre Schwester bald darum kümmern musste, doch das waren wichtige Infos und Magoo war gerade unterwegs den Geist, denn Alexander aufgegabelt hatte, in seine richtige Unterwelt zu bringen.

"Was Ziege angeht, ist halt die Frage, welches Risiko du gehen willst, die Alternative? Du kommst zu uns, der Baron zerstört dein Band zum Rat der Sieben und du fliegst für die nächste Zeit unter dem Radar."
 
Das Kiera Wien gestürmt hätte, konnte sich Caitlin tatsächlich vorstellen und musste etwas lachen. Aber dass Kiera mit Lurker gut konnte, war ihr neu. Vielleicht ein gute Sache, ein Vermittler in dieser Sache war gar nicht schlecht. Wenn Lurker wüsste wie Caitlin über die Sache mit Lurker denkt konnte vielleicht ein Krieg verhindert werden. Vielleicht denkt er ja ähnlich oder hat ebenfalls Verpflichtungen von oben. Oder aber er würde die Information an Grimm weitergeben und Caitlin ganz easy damit loswerden. Höchst gefährliche Sache.

Ein Highlander, ja so nannten sie diejenigen, an die Caitlin hatte denken müssen. Jeder Schotte kannte sie und an jeder Legende war ein Funken Wahrheit. Sie nickte also zu Kieras Vermutung und meinte dazu: "Ich denke nicht, dass Ziege jemals fort war. Das wäre ja wirklich einfach zu testen. Wenn man ihn denn hätte. Das Mojo ist soweit wir wissen mit dem Gargoyle verschwunden. Damit dürfte es bei Johardo in Wahrschau sein. Und der Vernichtungszauber außer Reichweite in Wien, da wäre das brauen eines neuen Vernichtungszauber wohl der leichteste Weg. Und trotzdem wohl unmöglich." Davon dass Grimm es kopiert hatte und lesen konnte wusste Caitlin schliesslich nichts. So seufste sie frustriert. Trotzdem würde sie so schnell nichts unversucht lassen, Ziege zu vernichten.

Auf Kieras Frage, nach dem persönlichen abgeben, meinte sie zögerlich: "Ich denke, Grimm wird sich da die Lohrbeeren kaum nehmen lassen. Ist er doch der Grund dafür, dass er in Finstertal fest sitzt. Was für eine Idee hast du?"

Die Informationen von Anna und dem Neuen, nahm sie ersteinmal nur auf. Sie wollte eh im Anschluss ins Gildehaus fahren. Runzelte aber die Stirn, als sie das mit dem Zusammentreffen zwischen Magoo und dem Neuen hörte. Das gefiel ihr gar nicht. Das der Malk im Gildehaus war, war der Tropfen auf dem heißen Stein. Was war da los???!? Kaum war sie ein paar Stunden nicht in der Stadt....
"Danke für die Neuigkeiten, ich werde mich darum kümmern." Sie sah sich um und sprach weiter: "Magoo ist nicht hier, nehme ich an?

Als Kiera den Kopf schüttelte und weitersprach wurde Caitlin still und nachdenklich. Den Clan verlassen?!? Nie, niemals wäre ihr das in den Sinn gekommen. Sie liebte es Tremere zu sein. Sie fühlte sich geborgen und wenn man gelernt hatte, nach oben zu buckeln und nach unten zu treten, hatte man ein leichtes Leben. Doch sie hatte auch einen starken Überlebenstrieb... Trotzdem, sie war Tremere und würde als Tremere sterben. Da stand ihr Entscheidung fest. Vielleicht lag es an dem Band, aber sie vertraute ihrem Clan, dass sie sie nicht verheizen würden. Außerdem hatte sie eine Waffe, für dass sie Lord Jon Dow überaus dankbar war: Ihren seltenen Pfad, den nur eine handvoll Tremere gemeistert haben und der sie überaus wertvoll für den Clan machte.
So sagte sie toternst: "Lieb von dir, und ich glaube dir, dass der Baron mich beschützen könnte, schließlich habe ich ihn kennegelernt. Doch ich bin nuneinmal Tremere und fühle mich so wohl. Ich werde als Tremere sterben und wenn mein Clan es wünscht auch in ein paar Wochen." sie lächelte traurig und fügte hinzu: "Sehen wir zu, dass wir eine Lösung finden."
 
Kiera nickte, sie hatte genug Empathie um ein wenig von den Menschen und Kainskindern in ihrer Nähe mitzubekommen, aber was sie wegen Caitlin mit Lurker ausgemacht hatte, konnte sie der trotzdem nicht sagen, das war viel viel zu gefährlich.

"Gut, aber falls nun das Mojo bei Johardo sein sollte, können wir die Theorie vergessen, dass er davon abhängig ist", überlegte sie weiter. "Ich habe dir doch gestern ein kleines Beutelchen gegeben, das ist gewissermassen das selbe Prinzip in kleiner und harmloser. So lange du das Teilchen in deiner Tasche oder in deiner Umgebung hast, gibt es dir einen Vorteil, wenn du nach Dortmund oder Wien fährst und es bleibt hier, verliert es seine Wirkung.

Also entweder das Bild ist noch hier oder wir können von vorne anfangen zu denken. Was meinst du machen die in Wien mit dem Buch? Wer könnte es lesen?" Auch sie wußte nicht, dass eine Kopie des Buches da war, aber unten in ihrem Labor, das sie sinnigerweise Tempel nannte, lagen etliche Blätter, die vielleicht das Rezept sein könnten. "Ich denke, wir müssen auch noch mal in die Zacharius-Kirche." Sie hatte zwar die Zeichen erkannt, würde aber bestimmt eine ganze Weile brauchen, bis sie sie lesen könnte, das ging nicht in Tagen.

Bei der Frage nach Magoo schüttelte sie den Kopf.

"Leider verliert sie, wenn sie in den Unterwelten unterwegs ist, das Zeitgefühl und wenn sie sagt, es geht ganz schnell kann das auch schon mal einen Tag dauern. Aber mal was anderes, was wäre, wenn sich Grimm mit Ziege auf den Weg macht, aber nicht dort mit ihm ankommt, wärst du dann aus der Nummer raus und wir hätten was Zeit, bis wir das Bild gefunden haben? Oder eine andere Lösung, wie wir Ziege der Ewigkeit übereignen können."

Sie lächelte leicht. "Ach, das bekommen wir schon hin", sagte sie. "Wir werden was finden. Vielleicht muss ich mal mit ganz offenen Augen durch die Welt gehen. Was würdest du eigentlich davon halten, wenn du wenigstens ein klein wenig deine Auspex-Kräfte schulen würdest, muss nicht bis zum Ende sein, aber so, dass es für Telepathie reicht?"
 
Caitlin zuckte mit den Schultern, dann antwortete sie: Keine Ahnung wer diese seltsame Sprache lesen kann. Ich nicht. Ich habe einen Blick hineingeworfen, aber es sagte mir leider gar nichts. und zu deinem Plan, Grimm mit Ziege nach Wien zu schicken: Wie willst du ihn aufhalten? Unterschätz ihn nicht und vor allem nicht den Rat. Wenn er Ziege hat, wird er abgeholt und sichergestellt werden." Hoffentlich machte Kiera nicht was dummes, es wäre sehr gefährlich für sie beide. Aber sie traute ihrer Schwester genug Verstand zu, um nur wohlüberlegte Pläne umzusetzen, daher warnte sie sie nicht weiter sondern stand langsam auf. "Telepathie? Hätte was, es könnte sehr praktisch sein. Aber du weißt die Auspexseite war nie meine Stärke. Mal sehen, wie erfolgreich ich mich dabei anstelle." Zumindest hatte Kiera sie auf andere Gedanken gebracht. Sie reckte sich ein wenig. "Ich muss dringend ins Gildehaus und ich schätze dass heute auch einige Gespräche mit der Stadtführung fällig werden. Wer auch immer das jetzt sein mag. Und was werdet ihr beide heute Nacht so machen?"
 
"Siehst du ich kann es leider auch nicht, vielleicht könnte es John, aber das würde bestimmt mehr als einen Gefallen kosten, dass er das einer von uns beibringt", meinte Kiera. "Du meinst, ich sollte dich lieber nicht einweihen, aber mal was anderes, hast du das Blut von ihm untersucht, hat es was besonderes?"

Ohja, sie brütete gerade was aus und ein paar mehr Infos wären nicht schlecht, zumal das eine Bluttransfusion in einen Dummie beinhaltete.

"Ach, auch wenn du nie die Meisterin wirst, aber es könnte echt nichts schaden, ich wußte zum Beispiel gestern nicht, dass du meine Gefühle bekommen hast, sonst hätte ich dir gesagt, dass alles okay ist." Sie sah was nachdenklich aus. "Naja, dann mach dich auf den Weg, bevor Grimm was dummes tut. Ich werde versuchen, endlich mal meine Praxis ins Laufen zu bringen und Rashid muss auch noch ins Hammer wegen Verträgen und dann, vermutlich kommt sowieso alles anders als man denkt."
 
"Vor allem dürfte es Jahre kosten, nach allem was ich weiß ist es eine höchst komplizierte Sprache." ergänze sie und überlegte dann. Sie hatte das Blut von Noir untersucht, aber Zieges? Nein bisher nicht, sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt. Aber wenigstens hatte sie sichergestellt, dass sie Haare, Blut und Gewebe dieses Mistkerls da hatte. Das war sicher verschlossen im alten Gildehaus, in dem Tresor im Privatlabor des Regenten. wenn es da nicht sicher war, wusste sie auch nicht. "Nein, ich habe es noch nicht untersucht, werde das aber bald nachholen."

Zu der Aupexgeschichte : "ja, das wäre wirklich hilfreich gewesen. Ich dachte, du steckst in ernsten Schwierigkeiten. Naja, wer weiß. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass wir alle da heile rausgekommen sind. Dann mach mal, wir sehen uns später, ja? Und Rashid, sag einfach im Hammer, deine Frau und deine Schwägerin wären gute Bekannte des Geschäftsführer, dann bekommt ihr sicher super Verträge. Schade dass Enio noch nicht wieder da ist, er würde sicher ein gutes Wort für euch einlegen." Komisch, dass sie grade jetzt von ihm sprachen... "Stimmt. Jegliche Planung für den Abend wird eh mit Sicherheit über den Haufen geworfen. Wir sind in Finstertal. " meinte Caitlin lachend
 
"Ja, das wäre bestimmt nicht verkehrt, vielleicht werde ich auch sehen, dass ich mich nachher mit Lurker treffe, vielleicht kann er das mit dem auperhalb bringen mal versuchen, vielleicht geht es auch ab einer bestimmten Grenze nicht mehr weiter", sagte Kiera und es fiel ihr in dem Moment ein, dass sie schließlich hätte wissen können, wo Enio ist.

"Das weiss er schon", meinte Rashid. "Ich müßte nur auch Termine haben, bei denen ich auch versichern kann, dass es klappt oder ich muss mir wirklich eine Zweitbesetzung für meine Assistentin suchen." Dabei küsste er seine Frau in den Nacken.
 
"Wäre mal interessant zu wissen. Vielleicht können wir ihn ja so ins Jenseits befördern. Dass es so einfach ist bezweifel ich zwar, aber ich glaube, dass es auch noch nie versucht wurde. Wirklich entgültig umbringen wollte ihn sicher noch keiner. Nun, jetzt schon." meinte Caitlin bar jeden Mitgefühls für den Drecksack. Für sie war er einfach nur noch ein Stück lebendes organisches Gewebe. Ein Ding das einfach nicht in den Abfall wollte.

Sie stand auf und sagte dann: "Ich muss los. Die Nacht ist wie immer viel zu kurz für alles, was man erledigen muss. Ich will Gabriel heute wieder daraus haben. Viel Erfolg im Hammer, eine Show ohne Kiera geht gar nicht. Sieh zu. Und ich erwarte eine Einladung zur ersten Show mit VIP-Platz." Sie grinste.
 
"Aber sicher doch, Schwägerin", ulkte Rashid. "Ich hoffe, du kannst dich dann auch loseisen."

Er blickte auf die Uhr.

"Bis später dann, ich muss los."

Er griff nach seiner Jacke und einem Aktenkoffer. Was hatten sich die Zeiten geändert, früher hätte ein Bühnenmagier auffällige Klamotten und einige geheimnisvolle Bücher unter dem Arm gehabt, aber heute hatte er einen Laptop im Aktenkoffer.
 
Caitlin nickte und sah ihm kurz hinterher, dann drehte sie sich zu Kiera und meinte: "Das mit der Telepathiesache sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Aber lass es dazu mal etwas ruhiger sein. Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich ans Gildehaus denke und Grimm wartet sicher auch auf mich. Das wird ein schwieriges Gespräch. Aber aufschieben hilft nicht. Und ich habe das beste Argument schlechthin: Ich lebe, bin zu Hause und dass, obwohl Wien gerufen hat. Das sollte ihm zu deken geben." Sie umarmte Kiera und fragte: "Sehen wir uns nachher noch?"
 
"Sicher doch, immerhin wohnen wir hier beide und da bin ich nachher bestimmt auch da, mal sehen, was sich heute so ergibt, ich werde mich mal ein wenig um meine eigenen Forschungen kümmern", erwiderte Kiera.
"Wenn ich also nicht hier oben bin, komm einfach in den Keller."

Sie erwiderte die Umarmung. "Soll ich dir Magoo schicken, wenn sie kommt?"
 
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