16.04.04 - Ordnung muß sein

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Sie erreichten das Gelände der Müllkippe. der hohe Zaun mit der Holzwand dahinter verwehrte den Einblick. Lurker griff in die Maschen des Zaunes und war flink hinüber gelangt. Dimitri wuchtete von der einen Seite die Leichen hinauf und Lurker nahm sie von der Anderen entgegen. Nach wenigen Minuten hatten sie die Körper auf die Müllhalde befördert.
Sie schlichen durch die riesigen Berge aus Abfall, wanderten auf schmalen Pfaden durch den Ausfluß der Zivilisation.
Eine herrliche Ironie, so schoß es Lurker durch den Kopf, das die Abfälle der Menschen an demselben Ort vernichted wurden wie die Abfälle der Vampire. Wie achtlos und beiläufig würde ein Mensch wohl noch etwas in seine Mülltonne werfen, wenn er darüber nachdachte das jemand mit ihm das gleiche tun mochte ?

Dort entlang, da hinten sind die Trichter die in die Verbrennung führen...

Im Herzen der Müllhalde lag, wie eine riesige Raffinerie, die Verbrennung. Sie arbeitete auch in der Nacht, unablässig. Transport Bänder lieferten den Abfall und ließen ihn in die Abgründe großer Trichter fallen. Lärm erfüllte die dicke, stinkende Luft. Die Hitze tat ihr übriges um den widerwärtigen Gestank zu intensivieren. Weiter vorne sah man die Umrisse einiger Arbeiter, die die Transport Bänder beluden. Sie standen ein gutes Stück weg von ihnen, wo das Laufband sich hinauf zum Trichter reckte.
Lurker hob den Toten von seiner Schulter und warf ihn auf das Band. Schnell wurde der Leichnam ein Teil des Mülls das sich darauf befand und wurde mitgerissen, hinauf zum Trichterrand, wo er in die Tiefe fallen und verbrannt werden würde.

Siehst du ? keine Spuren.
 
Dimitri tat es ihm nach und wuchtete ebenfalls seine Last auf das große Förderband. Doch, Lurker hatte recht, so würden niemand auf die Toten aufmerksam werden. "Lurker, das war eine gute Idee. Du passt wirklich perfekt zu uns. Ich bin bei solchen Sachen ja nie besonders vorsichtig, aber es ist gut wenn du es bist. So können wir uns gut ergänzen. Ich denke aber, dass es Zeit wird das wir nach Hause kommen. Möchtest du mit zu mir, oder willst du wieder zu dir nach Hause?"

Dimitri wandt sich langsam zum Gehen.
 
Ich stehe wie hypnotisiert am Laufband, fragte mich, wie schnell es wohl gehen würde. Wie schnell man wohl verbrennen würde und ob es sehr wehtun würde. Nicht einen Milimeter bewege ich mich fort. Schau einfach nur auf das Transportband.
 
Lurker spürte das zu der Wärme des vielen Blutes, nun auch noch die Wärme des stolzes in ihm aufkeimte. Er war wichtig hier. Nicht nur jemand den man erduldete. Er war ein richtiger Teil dieser Sache, hatte eine Aufgabe und er erfüllte sie zur zufriedenheit ihres starken Anführers.
Er lächelte schüchtern.

Ich... ich danke dir....für alles...

Er bedankte sich nicht nur dafür das er teilhaben durfte, sondern auch dafür das Dimitri an ihn geglaubt und ihm eine andere Sichtweise, eine andere Art zu existieren gezeigt hatte.

Ich denke ich werde in mein Versteck gehen und komme dann morgen Nacht zu euch..

Er dachte das es wohl richtig war wenn Dimitri und Brenda ein wenig Zeit ohne ihn verbringen würden. Außerdem mußte er selber in Ruhe über das nachdenken was er erlebt hatte.

Er sah zu Brenda und nickte, dann gingen die drei Einträchtig durch die Täler der Müllberge von dannen.
 
Irgendwie dringt Lurkers Stimme in mein Ohr und ich komme wiweder zurück. Zurück in die Realität.
Realität? Hier ist nichts real, ich schlafe noch, ich träume noch und morgen früh bin ich zu Hause und wache in meinem Bett auf. Ha Ha
Ich löse meinen Blick entgültig vom Laufband und drehe mich zu Dimitri und Lurker um. Ich schiebe meinen Arm unter Dimitris und lasse mich von ihm führen. Irgendwie steh ich dabei nebenmir und hab das Gefühl uns von außen zu betrachten. Ein gutaussehnder Mann, eine kleine verkrümmte Kreatur und ein Mädchen barfuß in einem grauen Mantel gehüllt...
 
Out of Character
Wir schließen das hier in diesem Thread ab, Blue meinte: alles in einem Abwasch direkt hier, ich denke das paßt :)


Schließlich standen sie außerhalb des Zaunes in der tropfnassen Dunkelheit. Da beide Zufluchten im östlichen Industriegebiet lagen, hatten sie es nicht weit. Lurker sah die Beiden an, wie sie sich umarmten und dachte das das so richtig war.
Der Regen und der Wind rauschten durch die leeren Straßen. Morgen würde Lurker in der Bibliothek vorbeischauen. Vielleicht gab es dort ein paar Neuigkeiten für sie. Er wandte sich zum gehen, drehte sich dann aber doch noch einmal um und streichelte sowohl Dimitri, als auch Brenda, diese allerdings sehr vorsichtig und schnell, damit sie sich nicht zu sehr ekelte, zum Abschied.
 
Die Berührung war seltsam, eklig und dennoch richtig. Ich verspürte einen seltsamen Drang in mir und zog Dimtri zügig mit mir. Zurück zur Lagerhalle.
"Wo sollen wir schlafen, Dimitri? Wir werden doch schlafen, oder? Ich meine wir sind tot, schläft man da überhaupt?"
Dimitri deutete nach unten undich sah gähnende grausame und gefräßige Finsternis.
Ja, geh Du nur in die Finsternis. Dort warten schon die Ketten auf Dich. Du kannst ihnen nicht entkommen.
"Dimitri, ich kann nicht, ich kann da nicht hinuntergehen... "
 
Dimitri betrachtete Brenda lange. "Du musst aber da runter. Hier oben scheint die Sonne rein. Ich bleibe auch ganz in deiner Nähe, du musst dich nicht fürchten. Wenn es für dich leichter ist lege ich auch meinen Arm um dich. Nur geht es leider nicht anders. Wir haben, wie du sehen kannst, noch nicht genug Geld auftreiben können um es uns Oben einzurichten, so bleibt vorerst nur der Keller." DImitri hoffte, dass Brenda verstand. Immerhin war es ganz Logisch. Dort unten war die einzige Möglichkeit in Sicherheit zu bleiben.
 
Ich spüre wie Panik in mir herauf kriecht, sie windet wie eine Schlange. Sich durch meinen Verstand schlängelt und Bilder herauf beschwört. Totale Schwärze, das Klirren schwerer Ketten, völlige Orientierungslosigkeit, das freundliche Aufglühen der Sonne, welches sich in eine grausame alles verzehrende Feuerfratze verwandelt.
Meine Hand krampft sich in Dimitris Arm. Seine Worte dringen schwach zu mir durch, wie Watte dämpfen die Bilder alles um mich herum und ich spüre, wie mein Körper sich von Dimitri mitschleppen läßt.
NEIN... nicht in die Finsternis! NEIN... nicht in die Sonne
Ein einziger Aufschrei des Gegensatzes hallt durch meinen Geist, fügt sich zusammen und splittert auseinander.
Mein Körper läßt sich weiter führen, meine Augen sehen Grauen, nicht den Weg...
 
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