16.04.04 - Fast & Furious

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Eine neue Nacht, ein neues Erwachen... nichts Außergewöhnliches in diesen Momenten, nichts Merkwürdiges mehr für Meyye, die Vampirin. Sobald sie mal diese verdrehten Sachen akzeptiert hat, die mit ihrem Dasein einhergehen, ist es gar nicht so schwierig, und in acht Jahren ist ihr alles schon in... nunja, Fleisch und Blut übergegangen, Gewohnheit, Routine geworden. Und so schlägt sie auch heute wieder die Augen auf... und bekommt ihre Jeans ins Gesicht.

Sie zuckt zusammen. Hellwach war sie schon vorher, jetzt ist sie zusätzlich dazu noch alarmiert. Abrupt setzt sie sich auf, nimmt die Jeans, und wie sie feststellt noch andere Kleidung herunter und schaut sich wild entschlossen um, dem heimtückischen Schmeißer mit gleicher Münze heimzuzahlen. Wenn es nicht Tatjana wäre. "Schnell schnell... zieh dich an, hopp hopp!" ruft die Freundin hektisch und scheint es ernst zu meinen.

"Äh.. immer mit der Ruhe... was ist denn los?" fragt die Afrikanerin, kommt aber der Aufforderung nach. Tatjana wird schon nicht ohne Grund so drängen.
 
Tatjana war recht aufgewühlt ... und herrschte ihre Freundin zur Eile an. "Ich hab gestern abend was mit Silvia gefunden!! Und ... du solltest vielleicht Viktor mal anrufen, ob er auch Zeit hat ... wenn er doch so mit Geistern kann ... Wir sind da recht ratlos ... und ich glaube, das fällt eher in seinen Bereich rein. Aber pass bloss auf, das ... der Geist ist echt übel!!"
 
"Was?!" Entgeistert und auch mit einem miesen Gefühl von Kann frau denn nicht mal drei Nächte lang Ruhe haben?' starrt Meyye ihre Freundin an und beeilt sich dann tatsächlich, in ihre Sachen zu kommen. Ein Geist mit dem die Garou nicht klarkommen? Aber sie soll das jetzt schaffen, zusammen mit Viktor? Irgendwie hat sie das Gefühl sie sollte jetzt dringend jagen und sich mit Blut versorgen, sie wird es bald brauchen. Oder sie hätte es schon gestern tun sollen.

"Erzähl mal von Anfang an." fordert sie Tatjana auf, während sie schon bei den Schuhen ist und bereits nach ihrem Handy schielt, von dem aus sie den Tremere anfunken wird... hoffentlich ist der da und hat auch Zeit... naja, sie wird es schon so dringend machen dass er Zeit hat. Wenn Tatjanas Geist wirklich so ein Monster ist wie es klingt.
 
Tatjana seufzte. "Also gut ... Silvia hatte ne komische Vision ... weil es doch plötzlich so kalt geworden ist in der Stadt ... wirklich Arschkalt. Die ganzen Geister sind absolut verängstigt oder sogar feindlich uns gegenüber gestimmt ... Irgendetwas ist wohl passiert und Silvia hat einen Brunnen gesehen ... und da ist ein Geist. Diesen Brunnen haben wir gefunden und auch den Geist, wir können uns aber nicht nähern und alle anderen Geister auch nicht ... wir wissen auch nicht warum ... und vor allem muss da wohl Viktor sich das anschauen ... und dieser Brunnen ist in einem alten Kloster ... gleich in der Nähe der Morgenpost ... Komm schon! Silvia wartet!" Tatjana war mehr als hibbelig.
 
Meyye steht auf, nimmt ihr Handy und sieht es fast nachdenklich an, wiegt es stirnrunzelnd in der Hand. "Ich hoffe fast, du machst einen Scherz." seufzt sie, schaut ihre Freundin kurz an und geht zur Tür. "Wohin zuerst, zum Pub? Oder gleich zum Kloster?" Nein, sie glaubt nicht dass ihre Freundin sie hereinlegen will...

Während sie noch geht, tippt sie auf ihrem Gerät herum bis Viktors Nummer erscheint... hm, nein, kein Anruf, sie schickt ihre Nachricht per SMS:

KLOSTER BEI MORGENPOST SOFORT HINKOMMEN DRINGEND. GEISTER IN AUFRUHR.
 
Tatjana schüttelte den Kopf ... "Das ist kein Scherz ... wir können direkt dorthin. Silvia wartet dort auf uns. Willst du Viktor nicht anrufen?" Dann fuhren sie auch schon gewohnt los ... Meyye auf dem Fahrrad und Tatjana als Wolf hinterher. So hetzten sie bis zur Morgenpost.

Silvia stand mit Richard bereits dort. Besorgt sah sie zu Meyye. "Wir kommen dort nicht heran. Ich gebe dir etwas ... damit kannst du ins Umbra. In diesem Kloster gibt es einen Brunnen ... dort ist ein Geist ... und versuche mit ihm zu sprechen ... was er will, warum er hier ist ... Es trauen sich keine Geister in die Nähe dieses Ortes ... es ist fast so, wie bei Egons Eck. Aber das haben wir mittlerweile unter Kontrolle ... Etwas ist hier passiert. Wir wissen nicht was, versuche, das du was herausfinden kannst ... Und hier noch eine Art Schutztalen ... hilft aber nicht sooo viel, also pass auf, mit dem, was du sagst. Erzürn den Geist nicht ... aber sei so neugierig, wie es nur geht. Hier hast du das fürs Umbra. Ich bring dich rein." Beide Steine hängte sie Meyye einfach um den Hals. "Bist du bereit?" Silvia streckte ihr die Hand hin.
 
Meyye zeigt ihrer (manchmal) pelzigen Freundin ihr Handy und die darauf getippte Short Message. "Hab ich schon... sozusagen." schmunzelt sie trotz der Situation und zwängt sich noch in ihre kapuzenbewehrte Regenjacke, bevor sie auf Tati wartet und die Tür schließt. Das Handy ist eingesteckt und das Rad bald schon raufgetragen. "Mistwetter." murrt sie und schlägt die Kapuze nach oben, bevor sie sich hinauswagt. Manchmal hat es Tati als Wölfin wohl deutlich besser als sie. Sie kann ja sogar ihre Kleidung vor dem Naßwerden schützen, wie praktisch.

Angekommen spart sie es sich diesmal, das Rad anzuketten. Bei dem 'Sauweda' braucht sie keine Fahrraddiebe zu fürchten. Sie nickt Silvia und Richard zu, die ganz schön besorgte Mienen machen. Dann hört sie sich an was die zu sagen haben und ihr Gesicht wirkt immer verblüffter. Die Steine mustert sie kurz, dann zögert sie jedoch, Silvias Hand zu nehmen. "Sag mal... wenn ihr Kampfmaschinen mit dem Geist nicht klarkommt, wie kommt ihr dann drauf dass ich das schaffe?" Dann gibt sie ihre Hand doch noch her. Sie kann ihr das ja im Umbra erklären. Obwohl Meyye da nicht gerne hingeht.
 
Silvia nicktet ihr zu. "Ich weiß, was du meinst ... aber der Geist ... da ist so eine Art Barriere ... ähm ... besser gesagt ... " Sie zeigte ihren kleinen Finger der in grauer Farbe leicht leblos wirkte. "Wenn etwas lebendiges diese Barriere überschreitet ... stirbt er ... und da du tot bist ... dachte ich ... naja ... dir kann am allerwenigsten dabei geschehen." Sie sah sie wieder mit entschuldigender Miene an und lächelte ... naja, sie versuchte es.
 
"Na wunderbar." macht sie stirnrunzelnd, als Silvia mit dem eigentlichen Problem dabei rauskommt und mustert ihren kleinen Finger. Wer weiß schon wie so eine Barriere wirkt. "Du meinst, diese Barriere läßt mich in Ruhe?" vergewissert sie sich nochmal und hofft, dass Silvia entsprechende Untersuchungen angestellt hat. Nicht, dass sie zu Staub zerfällt wenn sie diese Sperre berührt.

Trotz der Bedenken ist sie neugierig genug, sich das Ganze mal anzusehen. "Ich hab Viktor angerufen. Einer von uns, der zaubern und Geister sehen kann." sagt sie Silvia noch, als sie endgültig deren Hand nimmt. "Wäre nicht schlecht, wenn jemand ihn hier einweisen könnte, wenn er kommt. Oder falls. Ich hab noch keine Antwort von ihm, und im Umbra werd ich kein Netz kriegen, oder?" Galgenhumor. Solange sie den noch hat, kanns nicht so schlimm sein.
 
Richard hob eine Augenbraue ... "Der Viktor von der keltischen Nacht, der bei dir saß? Ja ... den werde ich schon wieder erkennen ... echt? Das ist ein Vampir? ... Ohhh ... naja ... abwarten. Aber ok, wir sagen ihm dann bescheid." Dann versuchte Silvia Meyye zu beruhigen. "Ja ... ich hab da Untersuchungen gemacht ... keine Angst. Ich geh ja mit dir mit. Versuch dein Glück etwas herauszufinden ... Komm." Tatjana sah noch einmal besorgt zu ihrer Freundin und jaulte leise.

Dann war Meyye im Umbra. Um sie herum waren viele Spinnennetzgebilde, die die Form von Gebäuden hatten. Silvia zeigte ihr einen verwinkelten Weg in das Kloster hinein ... in den ehemaligen Innenhof. Dann blieb sie stehen. Meyye konnte eine rot schimmernde riesige Kugel erkenen, die sich wohl auch unter der Erde schloss. In der Mitte dieser Kugel war ein Brunnen ... nun kam das faszinierte ... bei dem Brunnen stand ein durchscheinender Mann in einer leicht heruntergekommenen Kutte. Er saß auf dem Brunnen, sah die Fianna und dann Meyye mit einem breiten Grinsen an.

"Na? Schoßhündchen? Hast du dir Verstärkung mitgebracht? Tritt näher, damit ich dich besser sehen kann!" Ein ekliges Gelächter ertönte.
 
Die Afrikanerin nickt, als Richard Viktor identifiziert. Die haben sich wohl näher kennengelernt, wie sich das anhört, wenn auch nicht so nahe, dass Richard gewußt hätte was Viktor ist. Eigentlich hätte Meyye damit gerechnet, dass Tati den beiden schon was gesagt hat, wenn sie schon den Vorschlag macht ihn dazuzuholen. Naja, was solls... es wurde ja kein Schaden angerichtet. Dann nickt sie auch Silvia zu. Sie vertraut ihr in dieser Sache... und würde es wohl auch in anderen Sachen, stellt sie überrascht fest. Dann zwinkert sie Tati mit einer Zuversicht zu, die sie nicht verspürt, und verschwindet im Umbra.

Schon wieder diese Spinnennetze. Meyye fragt sich, was eigentlich Garou mit Arachnophobie machen... können die sich jemals ins Umbra wagen? Nur gut dass sie keine hat... daher folgt sie Silvia recht unbeeinträchtigt in das Gebäude, das hier eigentlich nur imaginär existiert, ein Abbild. Naja, vielleicht nicht ganz unbeeinträchtigt... argwöhnisch hält sie Ausschau nach irgendwelchen Geistern wie die beim letztenmal, die sich mit ihr vielleicht anlegen wollen.

Aber sie sieht schlußendlich nur einen Geist, oder was auch immer der darstellen soll. Die Kugel ist wohl die erwähnte Barriere. Sie mustert den... Mönch?... als er sie anspricht, und seine Überheblichkeit reizt ihren Sarkasmus. "Klar, warum nicht." meint sie lässig, läßt Silvias Hand los und geht durch die Barriere.
 
Wieder ein breites Grinsen des Mannes und schon eine Art Vorfreude ... die dann von erstaunen abgelöst wird. "Oh ... etwas Totes ... ein Vampir ... in der Geisterwelt? Interessant ... Was bist du für ein Clan?" Seine Augen glühten rot.
 
"Tja, da staunst du, was?" fragt Meyye äußerlich unbekümmert, obwohl eher sie staunt. Er kennt Vampire und Clans, aber was weiß sie schon was ein Geist für Informationsmöglichkeiten hat? "Sibanga." sagt sie auf die Frage und gibt damit den Namen ihrer Familie preis (Großfamilien werden ja auch manchmal Clans oder Sippen genannt...), den er ruhig für den Namen eines afrikanischen Vampirclans halten darf.

Out of Character
Und bevor ein aufmerksamer Leser mit gutem Gedächtnis fragt.. Mwenda steht zwar auf ihrem Pass, ist aber ein falscher Name den sie sich nach ihrer Vampirwerdung ausgesucht hat. ;)


"Und wer bist du, wenn ich fragen darf? Nettes Kloster, mit dieser Kugel und allem... was machst du denn hier, das die Pelzknäuel so in Aufruhr versetzt?" Die Bezeichnung wird ihr Silvia hoffentlich verzeihen. Langsam kommt sie dabei näher an den Geist und betrachtet ihn aufmerksam... schon um rechtzeitig ausweichen zu können, wenn er was Übles vorhat.
 
Die Erde um Meyye herum fing an zu zittern und die Stimme des Geister erklang schallend in ihren Ohren. "HALTE MICH NICHT ZUM NARREN!! WESSEN CLAN GEHÖRST DU AN!! VAMPIR!!" Auf alles andere antwortete er nicht.
 
Überrascht breitet Meyye die Arme aus und versucht, das Gleichgewicht zu halten, was ihr auch gelingt. Es braucht schon mehr als starken Seegang auf trockenem Land, um sie umzuwerfen. Dennoch ist sie beeindruckt... sie hat eigentlich noch nie ein Erdbeben erlebt. Oder Umbrabeben. Offenbar muß sie sich deutlich mehr vor dem Geist in Acht nehmen, als sie dachte. Trotzdem schweifen ihre Gedanken in eine merkwürdige Richtung: Ob sie hier im Umbra wohl auch im Boden versinken kann? Und was würde dann bei einem Erdbeben wohl mit ihr werden? Wahrscheinlich nichts Gutes.

"Hey, immer langsam! Bist du immer so unfreundlich?" fragt sie, als das Beben aufgehört hat und fixiert den Geist stirnrunzelnd. "Na schön, nehmen wir halt das Europäer-Wort und nennen mich eine Gangrel. Zufrieden? Sagst du mir dann bitte, wer du bist und was du hier machst? Du scheinst ja ziemlich stark zu sein..."
Na los, plauder schon... flöße mir Respekt ein mit deinem bekannten Namen und Furcht mit deinem gigantischen Vorhaben...
 
Out of Character
Tut mir leid ... ich war heute eine treulose Tomate ... ging heute wieder viel drunter und drüber ...


Der Geist zischte Meyye an. "Ich bin doch nicht so bescheuert, dir meinen Namen zu nennen! Und wie würdest du dich fühlen, wenn du schon eine so lange Zeit hier schlummern würdest, ohne dass du viel von deiner Umgebung mitbekommst. Natürlich bin ich gereizt ... Aber alles wird gut!" Er fing wieder laut an zu lachen.
 
In der Nähe des Klosters hielt ein unaufälliger Kombi ohne Fenster im hinteren Berreich.
Viktor legte die Stadtkarte auf den Beifahrersitz.
Nach Meyyes Nachricht hatte er sich sofort auf den Weg hierher gemacht.
Da er sich in der Stadt noch nicht so gut auskannte, hatte er den Weg dorthin nicht sofort gefunden.
Das üble Wetter hatte sein übriges getan....
Irgend etwas stimmte nicht...und Meyyes Nachricht passte da nur zu gut in das Bild.
Aber jetzt war er da und stieg aus.

Neben dem Wagen blieb er stehen und sah sich um.
 
Als Viktor aus dem Wagen stieg, konnte er am Häusereck bei dem Kloster einen schwarzen ... Wolf mit nur einem Ohr erkennen und den gutaussehenden "Kellner" aus dem Kings Pub. Beide schienen Viktor noch nicht zu sehen.
 
Viktor stockte.
War das Richard???
Und das daneben...ein großer Hund..mit nur einem Ohr!


Er dachte an Tatjana, an die Wunde an ihrem Kopf.
Es war sogar an der richtigen Seite!

Er zog sich hinter eine Ecke zurück und wählte Meyyes Nummer auf ihrem Handy, aber er bekam keinen Kontakt.
Ihm war mulmig zumute.

Trotzdem zog er sich ein wenig zurück und stieß einen leisen, etwas unbeholfenen Pfiff aus.
Wenn der Wolf wirklich Tatjana war, sollte sie das hören!
 
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