Zuflucht [15.05.2008] Gedanken

Drakun

Pflanze
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9. Juni 2007
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Heißes Wasser versiegte, aus dem Strömen wurde ein Fließen dann ein Tropfen. Es hatte gefühlt Stunden gedauert bis dieser Geruch vollkommen verschwunden war und sie sich wieder sauber fühlte - und dabei hatte sie sich bereits am Abend davor darum gekümmert. Marta trat aus der Dusche, rieb ihren Körper trocken. Als nächstes waren die Haare an der Reihe, bevor sie sich dem Spiegel zuwandte. Nach einiger Zeit, doch mit dem Resultat zufrieden, schritt sie zum Bett. In Gedanken streifte sie die Wäsche über, die auf dem Laken auf sie gewartet hatte.

Was sie beschäftigte, war eigentlich eine sehr mundane Frage. Oh Mann, das ist schon fast klischeehaft... Tatsächlich ging es darum, auch die richtige Botschaft zu vermitteln und trotzdem auf eventuelle Planänderungen reagieren zu können. Der erste Punkt sprach gegen ihre Neuanschaffungen, der zweite dafür. Nur wenn du doch noch in der ersten Reihe landen möchtest. Sie wollte nicht! Außerdem: wie sehr würde ihr das tatsächlich gegen wildgewordene Bestien helfen?

Letztendlich fiel die Entscheidung auf Jeans und Tanktop. Sowohl das Klappmesser als auch die Häfte der Wurfgeschosse wanderten in ihre Tasche. Wegen dem Cafe muss ich halt mal bei Helena nachfragen. Doch in Anbetracht der Pläne käme sie sich sonst einfach zu nackt vor. Die lange Klinge blieben ebenso wie die Stiefel im Schrank. Im schlimmsten Fall hätte sie in den flachen Schuhen die notwendige Beweglichkeit ... zum Weglaufen - wozu sonst. Marta malte sich keine Chancen aus gegen einen Werwolf bestehen zu können.

Dann gab es nichts mehr zu tun, was sie ablenken könnte. Angespannt saß sie da, starrte auf den Tisch. Wahnsinn... Stumm starrte das Telefon zurück, gab keine Antwort. Das ist Wahnsinn... Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr machte sich Furcht in ihr breit. Erst zerreißen sie die anderen. Und dann kommen sie dich holen. Das ganze Vorhaben, ein offener Kampf gegen solche Bestien...

BAMM

Das Telefon hob ab, nur ein bisschen, stürzte klappernd auf den Tisch, schlitterte zur Kante. Für einen Moment wirkte es als würde es sich halten, dann neigte es sich wie in Zeitlupe, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Nichts, was es nicht schon hunderte Male ausgehalten hatte. Der treue Diener erfüllte tapfer seine Pflichten. Die junge Frau stand auf. Die ganze Grübelei bringt dich auch nicht weiter! Eher im Gegenteil.
 
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