[15.04.'04 - Donnerstag] Kontakte knüpfen...

Kelenas

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Langsam schritt Wolf durch das verruchte Viertel, das er für die nächste Zeit seine Heimat nennen würde. Er wusste das der Ruf eines Viertels normalerweise nicht unbegründet war, und rechnete sich daher gute Chancen aus, hier einen Hehler oder etwas ähnliches zu finden.
Mit dieser Absicht wanderte er durch die Straßen und Seitengassen, auf der Suche nach Orten, wo sich das zwielichtige Gesindel, das er suchte, normalerweise rumtreiben würde. Bars, Clubs, Pfandleiher-Läden und ähnliches.

Es würde sich schon zeigen, wie erfolgreich er mit seiner Suche sein würde.
 
Wolf kam um ein Häusereck und sah in eine echt widerliche kleine Gasse hinein. Dort standen zwei Typen herum, lachten, machten eklige Geräusche ... und pissten sich einfach auf ... schienen sich recht stark vorzukommen.
 
Wolf musterte die beiden Gestalten. Viel Auswahl hatte er bisher nicht gehabt, also mussten diese beiden für's erste ausreichen, weshalb er sich langsam auf die beiden zubewegte und dabei scharf auf ihre Reaktionen auf ihn achtete.
 
Der eine hieb seinem Freund mächtig in die Seite, dieser schreckte kurz hoch und beide wirkten "totaaal coool". "Hey Alter ... was fürt dich denn in die Ecke?" Der nickte zu seinen Worten im Takt, wie ein Kakkadu.
 
Wolf beschloss das Gehabe der beiden einfach zu ignorieren. Informationen waren wichtiger.

"Ich suche jemanden, dem man gewisse Dinge verkaufen kann...", erklärte er kühl
 
Wieder stoß der eine dem anderen in die Seite. "Hey Mann, sehen wir so aus, als wenn wir was verticken würden? Bist du Bulle oder was?" Wieder nickte der andere zustimmend ... (wie oben genannter Vogel)
 
"Nein, ich bin kein Bulle. Und ich erwarte auch nicht, das ihr etwas vertickt, sondern nur das ihr mir vielleicht sagen könnt, wo ich so jemanden finden kann."

Er machte eine kurze Pause, bevor er beschloss ein wenig an deren Eitelkeit zu 'appelieren'

"Aber vielleicht habe ich mich ja an die falschen gewandt...?", sagte er mit einem kaum merklichen, fragenden Unterton.
 
"Hey hey ... Moment ... wenn wir dir ne Adresse sagen, was springt für uns dabei raus, Alter?" Bei seinem Kumpel schien eine Sprungfeder oder etwas ähnliches im Hals eingebaut zu sein ... er zuckte / nickte wie wild und fing schon leicht an, vor Gier zu sabbern ... (hatte es zumindest den Anschein).
 
Wolf zog einen 20,- Euro-Schein aus seiner Tasche und hielt ihn hoch, so das er Wortfüher ihn klar sehen konnte.

"Dafür sollte es aber jemand vernünftiges sein, am besten hier in der Nähe. Ich habe nämlich keine große Lust weit zu laufen..."
 
Der Wortführer sah etwas irritiert auf den Geldschein. „20 Mücken? Das ist doch nicht dein ernst ... na ja, die Lady wird auch mal wieder glücklich sein uns zu sehen. Gib her Alter!“ Dann riss der Kerl Wolf das Geld aus der Hand und musterte ihn kurz.

„Na ... bin mal gespannt, was sie sagt ... komm mit.“ Der andere hatte das Nicken ir-gendwie so verlangsamt, dass es jetzt zu seinen Schritten passte und er so während dem Gehen mitwippte.

Sie gingen um einige Häuserecken und gelangten in einen Hinterhof. Irgendwie eine kleine Oase. Blumenkübel aus verschiedensten Material mit allerlei Grünpflanzen. Efeu wuchs die karge Mauer hinauf. es gab eine kleine Treppe, die nach unten führte und dort ein Licht brannte. Auf einem Schild stand „Teeladen“ oder etwas ähnliches. Wolf fühlte sich leicht in die Zeit versetzt, als er seine Oma besucht hatte ...

Dann gingen die zwei voran in den Laden. Hier gab es ... Antiquitäten und es roch nach verschiedenem Tee. „Oma Kate? Bist du da? Aus dem hinteren Teil des Raumes kam eine Stimme. „Natürlich!“ keifte sie zurück. Dann kam sie ... Oma Kate. Eine ca. 75 jähri-ge Frau mit üppigen Busen und typischer Schürze. Sie rückte ihre Brille zurecht und ging auf die zwei Jungs zu. „Wie seht ihr denn wieder aus? Hemd zu! Steht grade ... Furcht-bar ... Was wollt ihr? Habt ihr was hübsches dabei?“

Beide erschraken und machten sofort das, was Oma Kate sagte. Der Wortführer schüttelte den Kopf. „Nein ... nur einen Neukunden, aber was er verticken will, weiß ich nicht.“ Sie nickte und wandte sich Wolf zu. „So? Du willst dich von alten Sachen lösen? Nur zu, aber keinen Ramsch. Dein Name?“ Sie klang grob und leicht so, als wenn sie Wolf noch erziehen wollte.
 
Sie schielte ihn etwas über ihre Brille aus an ... „So ... Tom ... zeig mir den Schmuck und ich sag dir, wieviel ich dir dafür gebe. Ich nehme alles, was ich zu Geld machen kann ... lass dich nicht vom äußeren Schein täuschen, Junge!“
 
Wolf nickte einfach, und zog den Rucksack mit der Beute der Straßenschlägerei von seinem Rücken. Er öffnete ihn, und hielt ihn Oma Katehin, so das sie die Waren begutachten konnte. Dabei ließ er seinen Blick ein wenig über den Inhalt des Ladens wandern.

Out of Character
Im Rucksack sind 2 Handys (Nokia XXXX), 2 Silberne Ringe, 2 Goldkettchen und 1 Silbernes Armkettchen. Wieviel das Zeug wert ist überlasse ich mal dir, allerdings solltest du vielleicht kurz mit Karou reden; bei ihm hab ich das ganze nämlich erbeutet. *g*
 
Oma Kate sah in den Rucksack hinein und zog immerwieder mal ein Teil davon heraus. Die Handys lies sie fast außer acht. "Gebrauchte Handys ... damit ist ja schon fast so, wie mit einem PC ... hinaus aus dem Laden und sie sind uralt. Dafür kann ich dir nicht allzuviel geben. Was willst du insgesamt, Junge?" Sie schien wohl alle ihre Kinder mit dieser Bezeichnung anzusprechen. Es lag kein Spott in der Stimme. Aber sie sah, wie er sich im Laden umsah.

"Meinst du ernsthaft, das sind die Sachen, die ich verkaufe? Ich hoffe doch nicht! Das hier vorne ist nur der Schein. Falls mal jemand vorbei kommt, stelle ich mich halb taub ... So komme ich an Kontrollen vorbei. Willst du meine Waren sehen, Junge? Etwa tauschen? Brauchst du was bestimmtes?" Sie klang recht neugierig.
 
"Für die Handys erwarte ich auch nicht wirklich viel, aber loswerden muss ich sie ja irgendwie, selbst wenn's nur für'n paar Euro ist."

Als sie ihn auf ihren 'Ladeninhalt' anspricht, wendet er sein Gesicht wieder ihr zu und lächelte ein wenig.

"Das dachte ich mir schon, aber es könnte ja sein, das ich trotzdem was interessantes entdecke... aber die tatsächlichen Waren würden mich schon interessieren, obwohl ich zur Zeit eigentlich nichts bestimmtes suche."
 
Die Oma nickte. "Ja ... schau dich ruhig um. Willst du vielleicht ne Tasse Tee? Der ist echt nicht schlecht." Dann sah sie zu den beiden Begleitern. "Ihr wascht euch erst die Finger, wenn ihr hier etwas anfasst ... vor allem wenn ihr euch an den Kecksen bedient. Ab mit euch." Die beiden kuschten und gingen in den hinteren Raum. Zu "Tom" sprach sie dann etwas leiser. "Eigentlich recht gute Jungs ... obwohl sie immernur Schrott bringen." Sie seufzte kurz und stemmte sich dann eine Hand in den Rücken ... "Es scheint, dass es einen Wetterumschwung gibt ... naja ... April, da macht das Wetter was es will ... Soll ich dir die Waren nun zeigen? Folg mir einfach."

Sie lies den Rucksack los und ging dann in ebenfalls in den hinteren Bereich. Sie betätigte einen Lichtschalter und ein machte eine Tür von einem massiven Schrank auf, der mit Bauernmalerei verziehrt war. Im Schrank war es durch die Glühbirne hell. Der Schrank war natürlich leer und an der Rückseite des Schrankes sah wieder aus, wie eine Flügeltür. Dahinter war eine Art Lager. Ebenfalls beleuchtet. In den Regalen standen verschiedene technische Geräte aller Art und am Ende des Raumes war eine Vitrine, wo etwas Schmuck glitzerte. Waffen konnte er nicht erkennen.
 
"Keinen Tee für mich, aber vielen Dank für das Angebot.", lehnte er ihr Angebot freundlich ab, wonach er amüsiert beobachtete, wie diese "coooolen Macker" von ihr zurechtgewiesen wurden. Es war einfach eine zu göttliche vorstellung, als das er sich das entgehen ließe.
In ihrem Lager ließ er den Schmuck außer acht, widmete sich dafür umso mehr den technischen Gerätschaften.

"Haben sie etwas, womit man Mobiltelefone umprogrammieren kann, so das sie auf eine andere Nummer reagieren?"

Out of Character
Ich sage nur: "Der Staatsfeind Nr.1" *g*
 
Oma Kate nickte nur, als er den Tee ablehnte. Dann überlegte sie ... Sie ging zu einer kleinen Schachtel hinter dem Tresen und suchte. Dann aber schüttelte sie den Kopf. "Nein ... das habe ich nicht."
 
"Hm... schade.. wie sieht's denn mit Schlosserwerkzeug aus?"

Bei diesem Gedanken fiel ihm ein, das er immer noch die beiden Schlüsselbünde der beiden Schläger vom Mexican in seiner Jackentasche hatte, zusammen mit deren Brieftaschen. Eventuell konnte er diese Nacht noch den einen oder anderen kleinen Besuch abstatten...

"Aber mal als Frage, ich bin nämlich erst vor kurzem hier in die Stadt gekommen; wem darf ich hier nicht auf die Füße treten? Oder ein wenig anders formuliert; gibt es hier größere ... Gruppierungen die bestimmte Geschäfts- oder Stadtbereiche als ihr Territorium betrachten und keine Wilderer mögen...?"
 
Oma Kate nickte. "Also Schlosserwerkzeug habe ich." Sie überlegte einen Moment. "Also mit den Großen habe ich mich nie groß abgegeben. Ich hab meine festen Kunden und misch mich auch nicht großartig irgendwo ein. Einmal wurde mein Laden zusammengeschlagen ... seitdem halte ich wirklich die Füsse still. Grundsätzlich solltest du niemanden auf die Füsse treten. Es kómmt auch drauf an, was du genau machen willst. Sei unscheinbar, dann passiert dir nichts. Wenn du hier die Sau rauslässt, dann wirst du schnell merken wem das nicht passt."
 
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