[14.5.2008] Ein schwieriges Gespräch

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
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GALANTE
Das Gespräch mit den Garou war gerade zu Ende gegangen und der Prinz war vor einem informellen Gespräch mit Sybille eigentlich guter Dinge gewesen, aber was er da von Sybilles Unterhaltung mit Trapper aufgeschnappt hatte erforderte sein persönliches Eingreifen - seine Autorität und die seiner Mit - Archontin hingen davon ab.
Der Toreador lies sich auf Buchets Stuhl in seinem Büro nieder. Viel zu weich das verdammte Ding, es macht einen unaufmerksam und schwach - vielleicht war das letztlich Olivers Problem.

Dann bestätigte der Prinz Sybille das Trapper eingelassen werden sollte.
 
Das Galante vielleicht bei dem Gespräch mit Sybille gelauscht hatte, wäre für Malik eine Überraschung und da er nicht auf diesen Gedanken kam, ging er ohne einen Gedanken daran in das Arbeitszimmer des Prinzen. Schon lustig, wenn man bedachte, dass jedes mal, wenn er hier hinein kam, jemand anderes auf diesen Stuhl sahs.

"Prinz Galante." Malik verbeugte sich wie es die Ethikete vorschrieb, jedenfalls so, wie er glaubte sich daran zu erinnern. Das verfahren bei einem Archonten, der kurzzeitig Prinz war, ihm völlig fremd, daher verhielt er sich wie bei einem richtigen Prinzen. Bis jetzt hatte ihn der Toreador nämlich noch keinen Grund gegeben an seiner Kompetenz und Autorität zu zweifeln, im Gegensatz zu Sybille.

Nach seiner kurzen Begrüßung wartete er nun, bis der Prinz vielleicht das Wort ergriff.
 
Galante

Das Gesicht des Prinzen lag im Schatten,das Weisse in seinen Augen leuchtete Malik daraus hell entgegen. "Bitte setzen Sie sich Herr Trapper. Sagen Sie mir: Wie lange sind Sie im Gefolge von von Justicarin Lucinde tätig gewesen und welche Aufgaben hatten Sie dabei?"
 
Die Justicarin!? Was ist den nun los? Malik war von der Eröffnung des Gespräches ziemlich überrascht. Das Plötzlich die Justicarin angesprochen wurde, verhieß nie etwas gutes. Doch ließ er sich nichts anmerken, als er sich setzte und ließ sich erst einmal zwei Herzschläge zeit, eh er antwortete.

"Ich arbeite erst seit ein paar Wochen mehr oder weniger für die Justicarin, jedenfalls weiß ich es solange. Als die Sache hier in Finstertal zu eskalieren drohte, wurde ich geschickt um zu helfen und nötigenfalls Köpfe rollen zu lassen. Ob ich schon im Krieg in der neuen Welt in ihrem Herrschaftsbereich war, kann ich nicht genau sagen. Wenn sie meine Zeit in der Neuen Welt betrachten, dann war ich Aufklärer, Spion, Attentäter und auch auf dem Schlachtfeld tätig . Doch ich hatte eigentlich gedacht, dass sie darüber von ihrer Begleiterin informiert worden sind. Warum also die Frage, wenn ich fragen darf."

Auf den ersten Eindruck kam Galante Malik etwas dunkler vor, als auf der Sitzung. Wollte er ihn etwa etwas einschüchtern? Hatte Sybille schon ihr Gift versprüht und nun würde der nächste Dolch kommen? Malik schaute mit gemischten Gefühlen auf die nächsten Minuten. Entweder würde er die Stadt danach verlassen oder aber sein Stand wäre sicherer denn je. Etwas anderes als die beiden Optionen kam mittlerweile nicht mehr für ihn in Frage.
 
Galante

"Ich versuche zu verstehen wie ein gerade eingesetzter Amtsträger so dermaßen in die Hand beissen kann die ihn füttert und dabei meine Seneschal in einer so unglaublichen Art beleidigen kann. Wissen Sie denn garnicht wie unsere Gesellschaft funktioniert, Hr. Trapper?"

Galantes Strimme war ruhig und sachlich, er wirkte garnicht erregt oder wütend, aber eine gewisse Anspannung schwang in seiner Stimme mit.
 
Diesmal ließ sich Malik mit dem Antworten wieder etwas Zeit, da er nicht genau wusste, wie er seine Gedanken ausdrücken sollte. Es lag etwas in der Luft und mit den nächsten Worten würde sich viel für Malik entscheiden. So wählte er diesmal seine Worte mehr mit bedacht und ließ seine Gefühle außen vor.

"Die kann ich euch sagen. Ich bin kein Politiker Mister Galante und habe mich in in der Zeit meines Unlebens mehr von Bällen und anderen Gesellschaften ferngehalten, wo man jemanden Anlächelt und gleichzeitig eine Intrige gegen ihn laufen lässt. Ich habe so etwas immer verabscheut und mich versucht aus solcherlei Spielen heraus zu halten, auch wenn es mir nicht immer gelungen ist. Das ich heute hier als Primogen und Geißel vor ihnen sitze, zeigt das ich auch hier in das Netz mit eingesponnen wurde. Ich weiß auch, dass ich mit meinen klaren und direkten Worten, das Blut der Seneschall sicher in Wallungen gebracht habe. Doch war sie es, die mir drohte und das Messer an die Kehle hielt und mein Verhör unterbrochen hat, um dem Verdächtigen eine Lücke zur Flucht zu gewähren.

Ich bin kein Mann der verschnörkelten Worte und solange ich am Unleben bin, werde ich auch versuchen es auch so zu halten. Ich respektiere und achte sie Mister Galante und ich habe auch Miss d'Auvergne bis jetzt respektiert und geachtet, wobei ich sie immer noch respektiere. Doch sie hat, wie sie wohl sagen würden den Federhandschuh geworfen und ich habe ihn aufgenommen. Vielleicht nicht so elegant, wie sie es wünschen, doch so bin ich nun einmal.

Wenn sie mich deswegen meiner Ämter entheben wollen, dann tun sie dies. Denn ich werde mein Verhalten nicht ändern!" Damit war schon mal die erste klare Ansage raus. "Sie brauchen sich auch nicht zu fürchten, dass ich sofort verschwinden werde. Ich habe mich für den Kampf gegen die Garou verpflichtet und werde helfen so gut es geht Buchet zu retten. Sie beide mögen Archonten der Camarilla sein, doch hat auch ihre Macht Grenzen. Ich bin nicht ihr Feind und solange sie hier interims Prinz sind, will ich sie unterstützen, wenn sie mich darum bitten." Und da war schon die nächste klare Aussage, Malik würde helfen, wenn er darum gebeten werden würde.

Damit war galantes Frage hoffentlich beantwortet, denn Malik war sich nicht sicher, wie er es noch anders ausdrücken könnte, ohne einige Schimpfwörter zu gebrauchen.
 
Galante


Sie werden selbstverständlich hier bleiben Herr Trapper, das ist Ihre Pflicht! Wenn Sie die Domäne verlassen bevor ich es gestatte werden Sie in keiner Camarilla – Domäne mehr willkommen sein, man wird Sie für einen Abtrünnigen halten.

Das ist keine Drohung, sondern eine Feststellung. Sie verkennen einfach die Lage in der Sie sind. Durch die Annahme der Ämter der Geißel und des Erstgeborenen Ihres Clans haben Sie einen Status erreicht der Sie nahe an den Rang eines Ahnen bringt. Daher wird auch erwartet, ob Politiker oder nicht, dass Sie sich an die Regeln der Ahnen halten.
Sollten Sie glauben, dieses Amt nur Ihren eigenen Leistungen zu verdanken zu haben irren sie sich. Ohne die Protektion der Ventrue, die Sie durch Annahme der Ämter stillschweigend akzeptiert h aben, hätten Sie keines von ihnen inne.
Außerdem befinden Sie sichdadurch in der Tat in deren Schuld – darauf wollte Mme. d´Auvergne, die als Seneschal Ihre Vorgesetzte ist, Sie hinweisen. Es ist auch Mme. d´Auvergnes Pflicht, mit Ihnen als Primogen und Geißel über Probleme mit Mitgliedern Ihres Clans zu sprechen.
Ihnen steht es dagegen nicht zu, in einem derartigen Ton mit meiner Seneschal zu reden, das ist nicht nur eine Beleidigung der Dame, sondern auch meiner Person und meiner Autorität als Prinz dieser Domäne! Ein Amtsträger darf in einem höflichen und sachlichen Ton seine Meinung darlegen, aber er wird nie in einer derartigen Wort- und Tonwahl mit einer verdienten Ahnin der Camarilla sprechen, zumindest wenn er auf sein Wohlbefinden weiter Wert legt. Auch das ist keine Drohung - in den meisten Städten wären Sie schon für viel weniger drakonisch bestraft worden, aber ich verabscheue solche Brutalitäten.

Wenn Sie nun geruhen Ihre Ämter aufzukündigen, dürfen Sie dies tun nachdem meine Mission als Interimsprinz beendet ist und Mme d´Auvergne und ich diese Domäne verlassen, dies würde auch bedeuten das Ihre Verpflichtungen gegenüber den Ventrue nicht mehr bestehen, auch wenn Sie sich dadurch bei den Königlichen sicher keine Freunde machen würden.
Weiterhin stehen Ihnen die Entscheidungen als Primogen von Clan Malkav und wie Sie sie ausführen selbstverständlich frei, aber rechnen sie auch hier damit das es möglich ist das die Ventrue versuchen werden Druck auf gewisse Entscheidungen auszuüben.
Gehen Sie damit um wie Sie es wünschen, es ist mir gleich. Meine Aufgabe ist es diese Domäne zu stabilisieren und bereit für den zukünftigen Prinzen zu machen und Sie sind hier um mir und Mme. d´Auvergne dabei zu helfen.
Daher hier meine Anweisungen an Sie: Sie werden sich Ihrem derzeitigen Status als Amtsträger und Vertreter meiner Administration in Wort und Tat korrekt verhalten. Ich toleriere in Zukunft keine Sprachwahl gegen Höher- oder Gleichgestellte die nicht der angemessenen gesellschaftlichen Form und Etikette entspricht.
Weiterhin bitte ich Sie zur Kenntnis zu nehmen das Sie nicht nur ein Schläger, Soldat oder gar Büttel sind – Sie repräsentieren die Camarilla in dieser Domäne und als solches verlange ich ein angemessenes Auftreten. Sie werden weiterhin diejenigen in die Schranken weisen die unsere Gesetze übertreten, aber sie werden das mit einem gewissen Mass an Vernunft und guten Manieren tun, ich will hier keine Zustände wie in Chicago wo man dafür in die Sonne wandern konnte wenn man vor Prinz Lodins Elysien auf die Straße gespuckt hat. Der Erfolg ist bekannt.
Außerdem werden Sie sich an die Befehlskette halten und das heisst es ist mir egal ob sie glauben eine Frau sei Ihnen nicht gleichrangig, Sybille d´Auvergne ist hier Ihre Vorgesetzte und Sie werden sich in Zukunft danach verhalten. Wenn es Ihnen das leichter macht, stellen Sie sich vor wenn Sie Befehle von ihr erhalten sie kämen aus meinem Mund.
Damit sind Sie entlassen Herr Trapper, aber halten Sie sich bereit, wir werden uns kurz vor Tagesanbruch noch einmal treffen, um den Angriff auf die Tänzer der schwarzen Spirale zu planen."
Galante stand auf und reichte der Geißel die Hand zum Abschied, als Zeichen dafür das die Angelegenheit damit was ihn betraf erledigt war.
 
Fass hätte Malik mit den Zähnen geknirscht, denn kurz flammte Hass in ihm auf, doch nicht auf den Prinzen im allgemeinen sondern auf die Worte des Prinzen. Galante hatte nicht in Blumen gesprochen und seine Worte machten verdammt noch einmal sind. Shit!

Der Schwarze brauchte daher ein wenig eh er wieder Sprach und seiner Stimme vertrauen konnte. "Ich danke ihnen für ihre offenen Worte Prinz Galante. Ich werde mir ihre Worte zu Herzen nehmen und danke, dass sie über mein Verhalten ein wenig hinwegblicken.

Ich bin mir bewusst, dass nicht nur meine Fähigkeiten mich zu meinen jetzigen Posten geführt haben, doch wäre ich ohne sie nicht hier. Diese Stadt brauchte mich und dies war einer der Hauptgründe, warum ich die Posten bekommen habe.
Die Rolle der Könige mag dabei groß gewesen sein, doch auch wenn ich das Protektorat der Venture akzeptiert habe, so können sie mich nicht nach belieben herumschupsen. Sie haben recht, dass ich mir unter den Ventrue keine Feinde machen will, jedoch bin ich kein Sklave. Ich werde bei nächster Gelegenheit versuchen diese Differenzen mit der Seneschall aus der Welt zu schaffen.

Falls sie in Zukunft vielleicht noch einige Ratschläge für mich hätten, wäre ich ihnen sehr dankbar.

Ich werde meine Pflichten erfüllen und dann sehen, ob mich diese Domäne noch haben will oder nicht. Solange sie hier sind, werde ich sie unterstützen wo ich kann." Malik hatte zwar ein Selbstvertrauen wie ein Gebirge, was ihn oft die Sicht nahm, doch wenn er einmal durch ein Tal, die andere Seite sah, so war er in einigen Fällen einsichtig und nicht dumm. Die Frage war nur, wie lange die Einsicht halten würde.
 
Galante

Der Prinz nickte Trapper knapp zu. "Akzeptiert!" war seine einzige Erwiderung bevor er sich wieder einem Stapel von Papieren auf seinem Schreibtisch zuwandte. Damit war Malik aufs Erste entlassen.
 
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