[14.05.2008] Warum mein Freund?

Nachdem Adrian den Raum verlassen hatte, drehte der Schwarze sich zu der Archontin um.

"Und ist ihnen etwas aufgefallen?" Die Ventrue konnte leicht sehen, dass Malik nicht zufrieden war und scheinbar noch immer zweifelte.
 
"Mir ist aufgefallen, dass er etwas verbirgt, aber es ist nichts, was hier mit was zu tun hat", erwiderte Sybille und sah Malik dann an. "Aber tut ihr das nicht alle? Ich denke, das ist auch eine Sache, die eher ich wissen sollte und vermutlich kein Geisselproblem ist."

Es war klar, dass noch mehr kommen würde.

"Allerdings habe ich ehrlich gesagt, etwas Probleme mit ihrem Clan und wenn sie die nicht schnellstens in den Griff bekommen, dann sehe ich auf die Dauer keine Möglichkeit, sie ihm Amt zu lassen, zumal in der Stadt bekannt ist, dass die nur deswegen hier Geissel sind, weil sie von meinem Clan protegiert wurden und da kam auch schon die Beschwerde, dass sie mit ihren Berichten ziemlich stark im Hintertreffen sind."

Eine kleine Pause.

"Ich denke, sie wurden informiert, dass 3 ihrer Clansgschwister im Hotel die Maskerade gebrochen haben? Ich würde gerne wissen, was sie in dem Zusammenhang unternommen haben oder zu unternehmen gedenken. Weiterhin kam auf eine Nachfrage wegen Fräulein Worre, die Mitteilung, dass ich sie am besten der Stadt verweisen sollte, wenn mir deren Sicherheit am Herzen liegt.

Aus dem Grunde möchte ich wissen, was sie da zu tun gedenken und machen sie ihr klar, dass ihre Zirkustruppe sich normal zu benehmen hat und sie nicht wie ein überkanditeltes Showpüppchen rumzulaufen hat. Sonst sind doch eher die Nosferatu wandelnde Maskeradebrüche."
 
Nun wenigstens waren sie beide der Meinung, dass Adrian etwas verbarg, auch wenn sie von der größe dieses Verbergens scheinbar andere Ansichten hatten. Doch dann schlug die Archontin einen andere Richtung ein, als Malik gedacht hatte und sogleich kamen ihn Grimms Worte in den Sinn. Der Dolch war also schon griffbereit...

Doch Malik reagierte etwas anders als Sybille sicher vermuten würde oder genauso, wie man es von seinem Clan erwarten würde. Er fing einfach an zu lachen und zwar aus dem Bauch heraus und in seinem Kopf wurde das Gelächter aufgenommen und durch das Netz getragen Dem Schwarzen traten sogar Tränen in die Augen, die er sich wegwischte, als er sich wieder beruhigt hat.

"Sollte das eine Drohung sein." In seiner Stimme lag immer noch das Lachen, was man von einem Kainiten in seiner Position nun wirklich nicht erwarten würde. "Wenn sie wollen, gehe ich durch diese Tür und komme nie wieder, ich bin nur gespannt, was dann der Prinz dazu sagen wird." Malik glukste noch einmal kurz und schien sich dann ein wenig zu fangen.

"Ihr Clan kann mich mal, wenn ich es höflich ausdrücken darf. Glauben sie ja nicht, dass sie mich auch nur in irgend einer Form erpressen können, wenn sie mich loshaben wollen, dann sagen sie es verdammt noch einmal und ich werde gehen." Nun schien die Stimmung der Geißel umzuschlagen und Wut schien ans Nachtlicht zu treten. "Ich habe die Abmachung schon lange erfüllt und dafür nichts als gemecker und Fußtritte bekommen, da scheinbar alle ihres Blutes sich für ungemein wichtig halten. Doch ich sage ihnen was Missi, ihr Blut ist genauso Rot wie das meine und es gibt mehr was uns gemein ist, als was uns unterscheidet." Malik funkelte die Archontin an und obwohl er wusste, wer hier vor ihm stand, war ihm langsam das Verhalten dieser Frau zu viel.

"Was meine Clansgeschwister angeht, so fragen sie Miss O`Niel, da dieser Vorfall schon mit ihr besprochen wurde und geklärt ist. Außerdem werden die Drei eh keine Schwierigkeiten mehr machen. Was Gretchen angeht." der Schwarze zuckte mit den Schultern. "Ich könnte das gleiche über 60% der Neuen sagen und genauso der alten Kainiten hier. Sie wird bestimmt keinen so großen Ärger machen, wie es eine gewisse Ventrue getan hat, die sich vor wenigen Tagen gegen die Domäne gestellt hat und in einer Blutjagt von mir getötet wurde." Ohja, die letzte Blutjagt war auf eine Ventrue und das würde die Archontin nicht leugnen können.

"Daher setzten sie mich ab, oder lassen sie mich meine Arbeit machen, die bis jetzt sehr erfolgreich war." Malik hatte mittlerweile sowas von die Schnauze voll davon, dass jeder neue Seneschall dachte, er könnte ihn an einer Leine herumführen, als würde er auf Befehl bellen. "Doch wenn sie mich absetzten, möchte ich doch bitte auch das Wort des Prinzen, denn sie sind leider nur die Seneschall."
 
Was ihre Forderungen denn nun mit Grimm zu tun hätten, würde sich ihr nicht wirklich erschliessen, doch einige Eintragungen über Trapper in dessen Akten bei den Ventrue erschlossen sich ihr durchaus. Er wurde dort nunmal als selbstgefällig, überheblich und frauenfeindlich benannt.

"Ich denke, es sind eher sie, die hier mit unterschwelligen und offenen Drohungen agieren, Herr Trapper", sagte sie, während sie ihn mit einem durchdringenden Blick betrachtete, der den meisten Kainiten das Blut in den Adern gefrieren liess. "Es ist mir natürlich klar, dass sie kämpfen müssen ..." Das warum liess sie offen, sie hatte nicht nur Adrians Gehirn sondiert, sondern auch das sein und da hatte sie mehr gefunden, als es gebraucht hätte, ihn seines Amtes zu entheben. "Ich werde sie auch gerne an Monsignore Galante verweisen, der wollte sie sowieso noch sprechen." Der wollte auch Helena sprechen, aber sie hatten beschlossen, die beiden einzeln zu empfangen, doch das musste Trapper nicht wissen. "Aber egal, was irgendwelche Ventrue in der Stadt in der letzten Zeit getan haben, es hätte sehr schnell auch sie erwischen können, vergessen sie das nicht. Und es wäre mir neu, dass Miss O'Niell die Stadtführung wäre und über ihren Clan in einer solchen Funktion entscheiden könnte. Solange die entsprechenden Nachweise in den Akten fehlen, sind die Sachen nicht erledigt."

Sie war sich nicht sicher, dass er wirklich seine Arbeit machen würde, zumindest nicht so wie er sie tun sollte, denn dass er bezüglich Buchet auf dumme Ideen kam, hielt sie für durchaus möglich, mal sehen, was Galante später zu der Sache sagen würde, deswegen griff sie nach dem Telefon und drückte auf den Rufknopf, um diesen zu informieren, dass Trapper ihn sprechen wollte. In der Zwischenzeit könnte sie dann ohne dessen Störung mit Yoshida sprechen.
 
Der kleine Ausbruch von Malik war schnell und intensiv, dass es ihn selber überrascht, doch der Blick der Archontin und das sie nun nicht selber mit wüsten Worten um sich warf, holte Malik wieder zurück. Schnell war er wieder ruhig und gelassen und der Gefühlsausbruch überstanden. Er war zwar noch immer enttäuscht und verärgert über die Ventrue, doch bei weitem nicht mehr so stark, wie eben noch vor wenigen Sekunden. Kurz kam Furcht auf, dass er solche Gefühlsschwankungen hatte, da er oft genug von seinesgleichen gehört hat, dass dies nur schlimmer werden kann, doch sein Selbstvertrauen, was keine großen Zweifel an ihm zuließ, überdeckte diese wieder und fegte sie mit einer Handbewegung davon. Nun strahlte er wieder die Selbstgefälligkeit aus, als Sybille ihn zum Prinzen durchwinkte.

Das sie auch ihn sondiert hatte, war dem Schwarzen nicht bewusst und er wäre darüber wohl auch in Raserei verfallen, wenn er es wüsste, was sich diese Frau erdreistete. Doch einem Malkavianer in den Kopf zu sehen hat immer zwei Seiten und sicher würde die Ventrue die andere noch kennen lernen. Das Netzwerk vergisst nicht...oft genug hatte das der Malkavianer schon selber gemerkt, wenn er fremde Kainiten das erste mal sah und sofort ein intensives Gefühl gespürt hatte. Bis jetzt war er dieser Sache nie weiter hinterher gegangen, doch seine Türen hatten sich in den letzten Nächten stark geöffnet und nun sollte er ich vielleicht einmal damit beschäftigen.

Das O'Niell nichts in die Akten geschrieben hat, war wieder mal typisch, aber nicht wirklich schlimm. Er würde sich später darum kümmern, wenn die Sache mit den Wölfen überstanden war.

daher beschränkte er sich auf ein nicken, als er an der Seneschall vorbei ging und zu Galante ging.
 
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