[14.05.2008] Einmal überleben, bitte.

TR Gomer

Kainit
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7. Oktober 2003
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Er kam zu Bewusstsein, anders konnte er das Erwachen gerade nicht nennen. War er vielleicht schon gefangen? Unwahrscheinlich, so unbequem war seine Haltung nun doch noch nicht. Im Moment waren eher andere Fragen wichtig, wo war er, wie viel Zeit war vergangen und vor allem, wie viel Zeit hatte er noch? Kai erinnerte sich an das Video das ER gemacht hatte und an die Aufträge die er an seine Assistentin weitergab. Kai konnte erkennen dass es hell war auf der anderen Seite seiner Augenlider, also half alles nichts. Es war das erste kleine Anzeichen von Glück das er hatte, er war im kleinen Duschklo des Hotelzimmers, konnte sich frei bewegen ohne Pflock in seinem Herzen und er spürte noch keinen Ruf der ihn magisch an einen anderen Ort zog, es konnte also theoretisch schlimmer sein. Er hörte leise Geräusche auf der anderen Seite der Tür, strich seinen Anzug glatt und trat in den Raum.

„Wie lange war ich abwesend?“

Die Frage traf seine Assistentin die er im ersten Augenblick bereits im Raum sah, auf dem Bett sitzend, an ihrem Laptop. Der Zustand der Fenster und der Verdunkelungsmöglichkeiten zeigte das der kleine miese Raum wirklich die bessere Wahl war.

„Eine Nacht.“

Als sie ihm noch das Datum nannte war ihm endgültig klar wie dringend es war.

„Was haben wir alles hier?“

Eine schnelle Bestandsaufnahme, nötigst schnell.

„Anzüge im Schrank, normal, für Metzger, für Weber und Motorradbekleidung. Alle Waffen sowie grenzlegale Gegenstände wurden beseitigt. Standardgegenstände sind weiterhin da. Der BMW wurde verkauft, der Audi ebenso, ein A 8 steht bereit, in normaler Ausführung auf dem Parkplatz, das Motorrad ebenso, der Mercedes steht ein paar Straßen weiter.“

Damit konnte er für den Moment leben, der bekannte Wagen würde mit etwas Glück nicht direkt auf dieses Hotel deuten.

„Wir müssen los, mit der gleichen Kamera wie vor zwei Tagen, für ein neues Video.“

Beide vergeudeten keine weitere Zeit für unnötige Worte, auch wenn diese billige Absteige es verdient hätte. Ein Teil der Tapeten löste sich bereits von den Wänden, Teppiche waren stellenweise schon fast durchgetreten, die Türen an den Zimmern waren optisch deprimierend und gerade mal die Hälfte der Lampen schien überhaupt noch zu funktionieren, aber das sollte hoffentlich nicht lange sein Problem sein. Er folgte verdunkelt, suchte nach Anzeichen von Gefahr, ging in Bögen und hielt die Augen offen nach den kleinsten Bewegungen, aber es war noch sicher. Im Wagen gab er zuerst die Anweisung ihn einzuweisen, er sollte die gleiche Sitzposition haben wie vor zwei Nächten um ein weiteres Video aufzunehmen. Kurz, ähnlich dem letzten aber mit ein paar wenigen aber wichtigen Änderungen.

„Und jetzt zurück zum Hotel.“

Das Video war aufgenommen und die Zeit drängte zu sehr für einen weiteren Fußweg, der Wagen konnte nun direkt vorm Hotel abgestellt werden.

„Ich brauche direkt zwei Kopien, wie vor zwei Nächten, es muss äusserlich identisch sein.“

Im Zimmer angekommen war er erstaunt von der Geschwindigkeit der Abläufe, während er selbst noch die schwere Motorradjacke und die Handschuhe aus dem Schrank holte übertrug seine Assistentin die Daten und fing an zwei CDs zu brennen, die er sofort mit den dazugehörenden Hüllen in einer Anzugtasche verstaute. Jacke, Helm und Handschuhe mussten für das Motorrad reichen, so konnte er noch den normalen Anzug darunter tragen und würde so wenig Falten wie möglich darin haben. Jetzt musste er nur den Plan noch schnell weiterspinnen. Er selbst konnte von einem Ruf erfasst werden, damit musste er schnellstmöglich eine gute Tarnung finden, seine Assistentin konnte ebenfalls erfasst werden, damit war sie auch nur bedingt einsatzbereit.

„Fahren sie mit dem Audi zum Parkhaus am Einkaufszentrum, das Parkhaus müsste rund um die Uhr geöffnet sein soweit ich mich erinnere. Fahren sie auf eines der oberen Decks und schicken mir eine Nachricht mit der Parkplatznummer, das Ticken stecken sie hinter die Sonnenblende auf der Fahrerseite. Daneben sollte noch ausreichend freier Platz bleiben. Danach kommen sie zurück zum Hotel und halten sich im Mercedes in Bereitschaft.“

Damit waren die Anweisungen vergeben, er zog die Motorradjacke,den Helm und die Handschuhe über und machte sich auf den Weg für den anderen Teil der ihm gerade eingefallen war.Sein erstes Ziel würde der Stieed sein. Für einen kurzen Moment überkam ihn Freude beim Anblick seiner Maschine, einer schwerern BMW K 1200 S. Damit wäre der Weg ansonsten schon das Ziel gewesen, aber nicht heute Nacht.
 
Der Abend war noch sehr angenehm, vor allem am Steuer der Maschine. Er versuchte weiter in seinem Kopf so etwas wie einen Notplan zu spinnen, während er das Motorrad in direkter Nähe zum Stieed abstellte, vom Cafe des Trois aus gesehen auf der entgegenliegenden Seite. Im Grunde ein potentiell sehr gefährlicher Ort, aber etwas besseres kam ihm nicht in den Sinn, vor allem durch die gute erreichbarkeit auf zwei Rädern. Er nahm den Helm ab und ging in Richtung einiger Lokale, mit der Maske eines Mannes der deutlich jünger war als er selbst, dabei beobachteten seine Augen wie die eines Raubtieres während er auf eine eingehende Nachricht seiner Ghul wartete. Er musste wissen wo der Wagen im Parkhaus war, wenn er jemanden dorthin lotsen wollte. Die Ereignisse der letzten Tage schienen sich fast aufgelöst zu haben, es sah hier nicht unbedingt anders aus als er es erwartet hätte. Da waren die Dauersäufer, die keinen anderen Lebensinhalt kannten, die Verzweifelten die versuchten etwas im Alkohol zu ertränken, er sah Jugendliche die versuchten jede Nacht zu einer Party zu machen da sie sonst vom Leben nichts mehr haben würden. Und aus einem Bistro herauskommend sah er die Person die sein Ziel werden würde.

Das wird Metzger werden.

Es war eine feste Angewohnheit gewesen sich Menschen zu suchen, die Figuren die er als Verdunkelung oft benutzte ähnlich sahen und anzuwerben, so hatte er eine Tarnidentität die auch am Tage oft gesehen wurde und dieser Mann kam optisch ins Muster. Es sollte nicht schwer sein so jemanden zu finden, aber er war wählerisch. Knapp über einen Meter achtzig, Mitte 30, knapp über 80 Kilogramm, braune Augen und im Anzug, so wie das Bild für die Dokumente die er für Metzger hatte. Der Zufall brachte ihm im Moment noch Glück, eine Textnachricht kam an und informierte Braun darüber wo der Audi parkte, es war also an der Zeit dem Ziel näher zu kommen.

Wohin geht er?

Da sah er auch schon ein potentielles Ziel für den Mann, einen Taxistand. Im näherkommen betrachtete Kai die Kleidung des Mannes, dunkelblauer Anzug, weißes Hemd ohne Krawatte, vielleicht in eine Tasche gestopft, Baumwollmantel und schwarze Lederschuhe. Kam vielleicht von einer Art Afterworkparty oder traf sich noch mit Kollegen, die Glatze war nicht glatt, man konnte einen Haaransatz erkennen der zeigte das er auf dem Kopfe frühzeitig gealtert war.

„Entschuldigung, haben sie da etwas verloren?“

Ein einfacher Satz der fast immer traf. Die Augen trafen sich, damit hatte er seine Beute gefunden.

„Sie möchten ein wenig Geld zusätzlich verdienen, unter der Hand. Nehmen sie das Taxi und fahren sie zum Parkhaus am Einkaufszentrum. Betreten sie das Parkhaus und gehen sie zum obersten Deck in die Nähe eines schwarzen Audi A 8 der auf Parkplatz 037 steht. Warten sie daneben bis sie ein Klopfen hören und greifen sie danach in ihre Tasche. Wenn der Wagen darauf entriegelt wird öffnen sie die Tür hinten links, warten neben dem Wagen und greifen in ihre Tasche als ob sie etwas suchen würde, dabei schauen sie weg vom Wagen und steigen ein sobald sie ein Klopfen auf einem Ledersitz hören. Schliessen sie die Tür und bleiben sie ruhig, wir werden uns dann dort unterhalten. Seien sie diskret, erzählen sie niemandem von diesem Gespräch oder von mir. Gehen sie jetzt.“

Für subtile Arbeit war nunmal keine Zeit, aber besser so als die schutzloseste Alternative. Kai ging wieder näher zu den Bistros, Kneipen und was er sonst noch alles sehen konnte. Er brauchte noch etwas. Er hatte einen Helm dabei, für den Transport wäre aber möglicherweise ein zweiter nötig, bei diesem Wetter schon einige Motorradfahrer unterwegs, aber kaum einer schien den Stieed als Ziel genommen zu haben und leider achteten alle auf ihre Helme.

Dann muss es eben auch so gehen.

Eilig ging er zurück zu seinem Motorrad und setzte die Maschine in Bewegung auf dem Weg zum Einkaufszentrum. Es war ein relativ kurzer Weg, trotzdem holte er tatsächlich dabei das Taxi ein das seinen unfreiwilligen Helfer beförderte. Der Fahrer nutzte wahrscheinlich jede Möglichkeit um seinem Gast durch Umwege das Geld aus der Tasche zu ziehen. Fürs erste folgte er hinter dem Taxi und wartete darauf das sein Helfer den Weg ins Parkhaus fand.
 
Er blickte durch die Scheibe des Taxis auf die Stadt, sah die Straßen an ihm vorbeiziehen mit ihren Lichtern.

Bald nicht mehr.

Ging es ihm durch den Kopf. Heute war sein letzter Arbeitstag bei der Versicherung gewesen, zumindest in Finstertal, jetzt stand erstmal sein Urlaub an während dem er versuchen wollte alles in seinem Leben wieder etwas gerade zubiegen. Und seinen Umzug durchziehen. Dabei hatte ihm die Stadt einmal gut getan, aber das war vor seinen Ausrutschern.

Bullshit

Ausrutscher, wäre es wirklich nur einmal passiert hätte man es so nennen können. Als er zum ersten Mal ausgeholt hatte, mit der offenen Hand, vielleicht auch noch beim zweiten Mal. Er sah zu seiner Hand, rieb sich die Knöchel von Zeige und Ringfinger, Bilder sprangen durch seine Gedanken und für einen Moment glaubte er den Moment wieder zu spüren als er zuschlüg. Seine Faust in ihrem Gesicht.

Er sah wieder durch das Fenster, das Taxi war gerade auf einer der Brücken die über den Fluss führten. War er hier nicht auch auf dem Weg zu einer seiner Therapiesitzungen vorbeigekommen? Ein weiterer Grund warum er die Stadt mit all den Erinnerungen hinter sich lassen musste, für einen Neuanfang an einem Ort an dem ihn niemand mehr fast täglich daran erinnerte wie er seine damalige Freundin angegriffen hatte. Wobei ihn die Rechnungen sicherlich noch lange erinnern würden.

Ich könnt auch einfach von der Brücke springen..

Aber soweit wollte er doch noch nicht gehen, auch wenn es noch eine Weile dauern würde bis alles bezahlt wäre.

Junge, du brauchst na Haftpflichtversicherung und einen Rechtsschutz.

Die Worte seines Onkels gingen ihm noch durch den Kopf, hätte er damals auf ihn gehört wäre ihm vielleicht noch mehr geblieben, aber so arbeitete er fast nur noch um alles bezahlen zu können. Ein Glück das er vorhin das Angebot für einen kleinen Zusatzverdienst hatte, Geld das nicht auf einem Konto landen würde, Geld das man ihm nicht nehmen konnte. Er vertraute dem Mann ohne zu wissen warum, es klang gut, machte Sinn und musste einfach so sein. Er gab dem Fahrer Geld, ohne Trinkgeld und stieg aus dem Taxi aus, direkt vor dem Parkhaus. Falls man das verkümmerte Ding so nennen wollte. Er ging zur Tür des Treppenhauses, sein Verstand konnte keinen Zweifel zulassen, zu deutlich waren die Worte und ging zur oberen Ebene, Stufe für Stufe, Schritt für Schritt. Herrschte hier immer solche ein Geruch, oder war es noch die Ausnahme? Er wusste es nicht. Leute kamen ihm entgegen, jugendliche Punks, er hätte gedacht das sie Ärger machen würden beim Anblick eines Mannes im Anzug, dabei wirkten sie eher so als hätte sie etwas vertrieben. Die Angst kroch weiter in ihm hoch, erreichte aber den nötigen Schalter nicht um etwas verändern zu können.

Da wären wir.

Er erreichte das oberste Deck und suchte nach dem Parkplatz mit dem Wagen. 037, schwarzer Audi A8.
 
Moishe rauschte mit dem Jaguar hinein nach Finstertal, er war direkt nach Sonnenuntergang aus Frankfurt abgefahren. Alles hatte geklappt und die Maskerade war nach der Katastrophenaktion des Duke vergangene Nacht einigermaßen intakt, wenn auch nur notdürftig. Der Riese war eine auffällige Person und würde sich in Finstertal in den kommenden Nächten bedeckt halten müssen. Aber er war nicht Moishes einzige Sorge. Schnell tippte der Ventrue in seine Freisprechanlage Kai Brauns Nummer ein - es wurde Zeit sich zu unterhalten. Etwa gegen 21.00 Uhr klingelte Kais Handy, Moishes Nummer wurde angezeigt.
 
Kai hatte das Taxi überholt, der Fahrer schien tatsächlich den Fahrpreis hochtreiben zu wollen. Das Parkhaus war, wie sollte man es sagen, ein wenig mickrig und dreckig geraten. Die Wahl war eindeutig nicht aus Gründen der Ästhetik getroffen worden, nichteinmal zu gut durchdacht aber er hatte sie nunmal getroffen und hatte nun damit zu existieren. Das Parkhaus hatte einen kleinen Bereich für Motorräder, diesen nutzte Kai um die Maschine abzustellen. Es war ein eiliges Spiel, das Taxi kam bereits vor dem Parkhaus zum halten und der Mann stieg aus.

Beeil dich.

Das Motorrad war unauffällig abgestellt, darauf nahm Kai seinen Helm ab und eilte die Treppen hinauf so schnell er konnte, alle die ihm auf dem Weg entgegenkamen schickte er mit einem klaren Befehl einfach weg vom Parkhaus. Auf dem obersten Deck war noch minimale Arbeit nötig, ein paar Jugendliche beim Trinken, keine Herausforderung, aber ärgerlich. Den Audi fand er schnell, Helm und Jacke warf er schnell in den Kofferraum bevor er sich verdunkelt einen Beobachtungspunkt suchte, Paranoia trieb ihn dazu an erst die Lage zu überblicken und nach Verfolgern ausschau zu halten. Das Timing holte ihn nun allerdings ein, manch unvorhergesehene Dinge passierten eben immer wieder. Noch bevor er seine Zielperson sehen konnte hörte er sein Telefon, worauf er sich vom Audi entfernte, in Richtung Rampe. So gut er auch war, die Geräusche eine Telefonats waren wahrscheinlich doch zu viel um die Verdunkelung aufrechtzuerhalten, so war er nur ein Mann der beim Telefonieren zu faul war die Treppe zu benutzen, aus der Ferne hörte er nur noch wie die Treppentür sich öffnete. Der Blick auf das Display des Telefons zeigte den längst erwarteten Anrufer.

"Kai Braun."

Alles sollte soweit wie möglich im Rahmen der Normalität wirken, für ungewöhnliches gab es noch mehr als genug Zeit.
 
"Hallo Herr Braun - hier ist ben Levy. Sie denken noch an unsere kleine Verabredung heute Nacht? Das Anwesen von Mentesse wartet schon. Wir sollten uns auch über den Grund unterhalten aus dem Du vorgestern nicht beim Klüngeltreffen warst."
 
Konntees sein das Moishe das Video noch nicht gesehenhatte? Kai hätte mit einer anderen Reaktion gerechnet.

"Es gab einen Grund, ich denke deshalb sollten wir uns schnellstmöglich noch trdffen, möglichst sofort."
 
"Muss das sein bevor wir bei Mentesse Haus sind? Immerhin haben wir heute Nacht noch etwas vor."

Moishe klang als hätte er es eilig und hätte nur zwischendurch klären wollen ob mit den heutigen Termin alles klappt und dem der Mann auf den er sich verlässt gerade sagt man müsse vorher reden.
 
Dann hatte Kai vielleicht wirklich noch Glück, das Blatt musste ausgespielt werden. "Ja, es muss schnellstmöglich sein weil es ein Thema von höchster Brisanz betrifft, das Telefon ist mir dafür zu unsicher."
 
Bei Moishe begannen die Alarmsignale zu schrillen. Erst das merkwürdige Verhalten von vor zwei Nächten auf und nach der Party des Prinzen im Cafe , jetzt diese Sache sich alleine treffen zu wollen bevor man sich sowieso heute Nacht sehen würde - merkwürdig.

Kai hat die gesamte vergangene Nacht die Möglichkeit gehabt sich zu melden und als ich ihn Anrufe muss er mich allein sprechen wegen vertraulicher Informationen die er telefonisch nicht besprechen kann? Das stinkt zum Himmel. Außerdem benutzt er nicht das vereinbarte Du...eine gespaltene Persönlichkeit vielleicht?

"Nun, was kannst Du mir nicht über das Telefon sagen das nicht warten kann?" Was kann so gefährlich sein, dass man unsere mobilen Rufnummern die bei mir mehrfach verschlüsselt sind nicht benutzen kann?
 
"Das Ereignis vor zwei Nächten hat in mir eine starke Erinnerung an ein Ereignis geweckt, an eine Tat die ich unter den Umständen bereue. Die letzte Nacht habe ich damit verbracht mir intensiv darüber Gedanken zu machen, welche Auswirkung sie auf meine Zeit hier in Finstertal haben kann, dabei kam ich zu dem Ergebniss dass dieses Ereignis das Verhältnis zwischen mir und den Mitgliedern von Clan Ventrue grundlegend verändern kann. Ich kann eine Teilnahme an der Aktion im Haus von Mentesse nicht verantworten so lange Clan Ventrue durch meine Teilnahme einen Rufschaden erhalten kann. Du warst das erste Mitglied Deines Clans in Finstertal das mir gegenübergetreten ist, daher möchte ich um Deinen Rat, oder Dein Urteil bitten."

Anfangs war es nur eine Variante die Wahrheit mit einem Vorwand zu verknüpfen, aber irgendwie machten die Worte sogar Sinn. Er war schuldig, durfte er da tatsächlich für die Ventrue arbeiten, ja auch nur in gutem Kontakt mit ihnen stehen? Gewissensfragen die er bisher erfolgreich verdrängt hatte. Blieb die Frage ob Moishe ein Gespräch im Vertrauen aufsuchen würde, oder ob Kai gleich dem ganzen Clan entgegentreten müsste.
 
"Einer von dreien wie ich mich erinnere" murmelte Moishe halb zu sich selbst. "Aber die Sache heute Nacht dient dazu Schaden am Ruf des Clans zu verhindern. Weshalb solltest Du Dich da gegenüber uns grundlegend ins Unrecht setzen?"
Was zur Hölle soll das für eine Sünde sein? Außerdem, warum kann er mir das nicht am Telefon sagen, wer sollte das denn abhören wenn er das mir allein beichten will.
"Kai, mir läuft heute Nacht die Zeit davon - das Zeitfenster für den Einstieg ist klein, ein ausführliches klärendes Gespräch ist nheute einfach nicht drin - im Zweifelsfall muss ich Mme. d´Auvergne eben sagen das Du uns nicht helfen konntest und die Sache mit Iain alleine durchziehen."
So, wenn die moralischen Bedenken so schlimm sind musst Du eben damit klar kommen der Archontinvom Clan Ventrue ungefällig zu sein.
 
<body><p>"Dann müssen wir das entsprecend dm Zeitplan klären. Nen mir Zet und Ort für denStartpunkt ds Zuriffs und gib mir 5 Minuten, das muss dan genügen."
 
Das haben wir alles besprochen - was ist nur los mit dem?

"Wir treffen uns in etwa einer Stunde Mentesse´Villa, wie schon besprochen. Unsere Leute solltern ja schon mit der Vorbereitung beschäftigt sein. Wenn Du willst können wir dort dann kurz sprechen, aber ich muss erst noch mit Iain reden, Du hast es vielleicht nicht mitbekommen, aber ers gab die letzten beiden Nächten einige Probleme bezüglich der Traditionen der Domäne und der Maskerade, es kann sein das wir den Termin deshalb nicht halten können, wenn das so ist melde ich mich. Bis später!"

Moishe beendete das Telefonat und wählte die Nummer von David. "Hallo David, ich bins. Ich komme gleich vorbei. Gibt es was Neues?"

Damit ging die ursprüngliche Nachricht Kais an Moishe und der ergriff sofort wieder sein Handy und rief zunächst Iain an.
 
Iain war gerade von seiner ungeplanten Übertagung bei Kiera heimgekommen, hatte das Päckchen Kais für sich vorgefunden und gerade nach dem Handy gegriffen, da klingelte es bereits. Moishe war ihm ganze 5 Sekunden zuvor gekommen.

"Finnlay?
Moishe, ich wollte Dich gerade anrufen. Es gibt... beunruhigende... Neuigkeiten..."
 
"Durchaus, genau er.
Seine Nachricht kam für ihn zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, wir beide waren doch kurz davor, uns für ihn höhere Privilegion zu suchen." Und nach dem Desaster mit Amanda könnte ich jetzt durchaus eein klein wenig mehr Ansehen gebrauchen...

"So nützlich es momentan für mich wäre, mich bei Fräulein Sybille mit einer entsprechenden Meldung groß zu tun, würde ich das ganze lieber im kleinen Kreis regeln, Moishe. Ich weiß ja nicht, wie Du das ganze siehst, aber von einem eventuellen Statusgewinn für uns selbst abgesehen können wir bei der Sache eigentlich nur verlieren: Nämlich die qualifizierte Mitarbeit von Braun. So lange wir beide uns entsprechend gegen ihn absichern und zusammenarbeiten sollten wir das doch regeln können. Nur weiß ich nicht, ob wir Sybille informieren sollten. Immerhin könnte ihr ihr Status als Archontin bei einer überlegten Entscheidungsfindung im Wege stehen."
 
Moishe hatte kurz um unterbrechung des Telefonats gebeten und sich in der Zwischenzeit Kais Nachricht von David überspielen lassen und angehört. Danach rief er Iain zurück.​

"Mir gefällt dabei nicht das er versucht hat mich zu einem alleinigen Treffen zu bringen ohne in meinem Telefonat mit ihm auf die Angelegenheit einzugehen, immerhin droht er in seiner Nachricht schon an unsere Erinnerungen zu manipulieren. Es kommt mir vor als sei bei seiner Diablerie eine Geistesstörung übrig geblieben. Mit so jemandem kann man nicht arbeiten. Wenn er von selbst versucht hätte eine Zusammenarbeit ins Auge zu fassen gut, aber ich fürchte er wird versuchen uns als Zeugen auszuschalten.
Ich finde es auch schade was da passiert, eine verschwendung von Potential, aber dem Mann kann man nicht trauen. Ich rufe sofort Trapper und Sybille an."

Es gab aus Moishes sicht keine Diskussion. Das Risiko für Iain und ihn selbst war zu hoch!
 
Iain überlegte. Gerade bei einem so schwierigem Unternehmen wie den Einbruch in der Villa Mentesse hätte er Braun und dessen Fähigkeiten gerne dabei gehabt. Aber gerade dann konnte seine Unzuverlässigkeit tödlich sein...

"Dann lass uns Sybille und Trapper zu Rate ziehen. Vielleicht können Sie Kai Brauns Loyalität sicherstellen. Andernfalls... ist er für uns wohl verloren...
Wollen wir das gemeinsam angehen? Ich finde, keiner von uns beiden sollte sich vorerst alleine mit Braun treffen."
 
"Natürlich nicht, wir holen uns Trapper als Rückendeckung und informieren Sybille. Ich habe Braun noch gesagt das wir uns treffen können wenn unser Bruch heute ausfällt. Das kann ich als Lockmittel benutzen um ihn zu treffen und dort mit Verstärkung aufzutauchen. Willst Du mit Sybille reden und ich rufe Trapper an?"
 
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