Gildenhaus [14.05.08] Gute Nachricht - Schlechte Nachricht

Krause

Haus und Clan Tremere
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Als Katharina wieder am Gildenhaus ankam, war ihre Laune dann auch entsprechend nicht die Beste. Das meiste von dem, was bislang so zusammengekommen war, war zwar nicht hoffnungslos, wurde aber von der Vorfreude, den Regenten zur Akademie schicken zu dürfen ein bißchen überschattet. Davon, daß vermutlich keine 3/4 der Anforderungsliste abgearbeitet sein würden und sie auch noch zusehen müßte, einen geeigneten Ort aufzutreiben, den sie der Dragomir mitteilen konnte, mal ganz zu schweigen. Und wie der Blick auf die Uhr verriet wurde die Zeit auch in dieser Stadt nicht mehr.

Ihr Ghul wollte ihr gleich die frohe Botschaft verkünden, wie weit seine Bemühungen gediehen waren, wurde aber bereits bevor er etwas sagen konnte mit einer Handbewegung abgeschnitten.

"Jetzt nicht. Wir brauchen noch einen geeigneten Ort. Finden Sie einen."

Damit ließ sie ihn stehen und stieg die Treppe empor, wo sie die Gemächer des Regenten wußte, vor denen sie sich dann auch wiederfand. Sie klopfte, um Eintritt zu erlangen.
 
Noch bevor Katharina Eintritt erbitten konnte trat Grimms Ghul auf sie zu, verneigte sich knapp und schob sich dabei zwischen Katharina und der tür zu Grimms Arbeitszimmer. Katharina hatte den Eindruck von sehr alten Augen gemustert zu werden, die offensichtlich schon viel gesehen hatten.
"Entschuldigen Sie bitte Frau Zimmermann, aber Regent Grimm befindet sich derzeit in einem thaumaturgischen Ritual und darf heute Nacht unter keinen Umständen mehr gestört werden. Mein Name ist Josef, kann ich Ihnen weiterhelfen?"
 
Eigentlich hätte sie es wissen müssen. Gute Nachricht: Der Regent nahm ziemlich ernst, was morgen anlag, vielleicht bereitete er auch schon etwas zu Schutz der Hüterin mit vor, das konnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Schlechte Nachricht: Der Regent war erstmal beschäftigt, daß hieß sie würde ohne ihn klarkommen müssen. Das wiederum hieß, wenn Rudolf nicht irgendwo eingespannt war, konnte sie ihn mit reinbringen, aber das wäre auch das höchste der Gefühle. Das wiederum hieß ihr Gespräch mit Miss O'Niell würde theoretischer sein als sie gehofft hatte, und wahrscheinlich darauf hinauslaufen, daß sie einen Großteil der Nacht in der Bibliothek zubringen und zwischendurch ein paar Mal Calvins Bemühungen kontrollieren würde. Vieleicht gab es ja ein Ritual, daß es eine erlaubte, sich für eine NAcht zu verdoppeln ? Wäre jetzt verdammt praktisch !

"Kommt drauf an, Josef. Wissen Sie wo Herr Schwarzenberg sich im Moment aufhält, bzw. ob er beschäftigt ist oder kennen sie sich mit thaumaturgischen Schutzmaßnahmen für einen Kampf gegen Werwölfe einigermaßen aus oder haben eine grobe Idee, was genau Regent Grimm dort vorbereitet, dann schon. Ansonsten eher weniger."
 
Josef lächelte Katharina freundlich an, ihm war bisher nicht allzuviel Freundlichkeit in Finstertal entgegengebracht worden, aber er war mit dem rüden gehabe seines Herren Kummer gewöhnt. Daher war er auch ein wenig redseeliger Stimmung und Grimm hatte ihn ermutigt den Kontakt zu den Lehrlingen zu suchen, also musste er bei Katharina auch ein wenig Butter bei die Fische geben. Er antwortete mit einem ausgeprägten Wiener Akzent:

"Nun, ich weiss das er ein Objekt für die Geißel, Herrn Trapper, erschafft, das dieser im morgen zu erwartenden Kampf in der Mine einzusetzen gedenkt. Weiterhin vermute ich das Hr. Grimm in der Auseinandersetzung aus der Distanz zu wirken gedenkt, dabei den Gegner auf thaumaturgischem Weg behindern und in seiner Kampfkraft dadurch mindern wird. Auch seine Beherrschungskräfte wird mein Meister sicherlich versuchen einzusetzen.
Über den Aufenthaltsort von Hr. Schwarzenberg weiss ich leider keine Aussage zu treffen."
 
In der Mine ? Das war für sie im Moment in der Tat nur... mittelbar hilfreich. Aber man konnte nicht alles haben, und was Helena und die Vorbereitungen für morgen anging würde sie sehen müssen wie weit sie mit dem kam, was zur Verfügung stand. Wenn sie bloß mehr Zeit hätte ! In Situationen wie diesen fühlte sie wieder diesen leichten Anflug von Frustration, der sich in ihr aufstaute, wenn sie merkte wie sie einigen Situationen immer noch mit der Hilflosigkeit eines Kükens gegenüberstand, und auch die Problemlösestrategien die sie hatte, nur teilweise aushalfen, weil immer noch zuviel außerhalb ihres Einflusses lag. Problem war, durch solche wenig internen Monologe verschenkte man bloß noch mehr Zeit und erreichte nichts. Es mußte sich was tun, sobald sich etwas tat, konnte man sehen, was man dabei rausholen konnte.

"Ich verstehe, trotzdem vielen Dank, Josef !"

Sie überschlug die Situation nochmal. Kein Grimm, kein Schwarzenberg, keine McKinney würden ihr hier raushelfen. Wenn man es produktiv sehen wollte, war das eigentlich kaum ein Unterschied zu sonst, nur eben, daß sie nichtmal dann nach was fragen könnte, wenn sie gewollt hätte. Leicht verschärfte Prüfungsbedingungen, sozusagen. Sie stieg die Treppe wieder herab. Wie es aussah, würde sie tatsächlich ein paar Änderungen einbauen müssen und dann sehen, was die ihr zugänglichen Bereiche der Bibliothek hergaben. Aber erstmal würden sie sehen, was genau sich Helena auf die Wunsch- oder Vorstellungsliste geschrieben hatte, das würde alles andere maßgeblich beeinflussen. Aber erstmal anfangen. Spontan fiel ihr eine alte Phrase aus ihrer Kindheit ein, die diese Situation gut zusammenfaßte.

'Räder müssen rollen für den Sieg !'

Haben die damals ne Ahnung gehabt... dachte sie ironisch. Wenns nicht so ernst gewesen wäre, hätte sie drüber lachen können.

Ihr Ghul, saß zwischen einem Telefon, einem Haufen Papiere und einem Block voller Zahlen und Formeln. Man sah ihm deutlich an, daß in jedem Comic bereits wahlweise eine große Rauchwolke oder eine Menge Zahnräder über seinem Kopf zu sehen wären. Er hatte sie noch nicht bemerkt, also beobachtet sie ihn kurz, wie er am machen und tun war. In manchen Augenblicken machte er es ihr einfach viel zu leicht zu vergessen, weshalb sie ihn in ihre Dienste geholt hatte, aber in Situationen wie diesen bewies er seinen Wert. Naja, genug von der Gefühlsduselei, sie schritt vernehmlich auf seinen Standort zu.

"Was haben wir ?" wollte sie wissen. Der Ghul sah kurz auf, unterbrach seine Arbeit allerdings nur kurz. "Das meiste sollte einigermaßen pünktlich dasein, ein paar Sachen laufe ich noch hinterher. Die Salpetersäure macht mir Sorgen, aber mit ein bißchen Geduld und Spucke kriegen wir die auch noch !" Die Säure... natürlich. Ohne die würden sie nichtmal richtig anfangen können, wo wäre denn auch der Witz, wenn es mal nicht hakte ?

"Gut, bleiben sie am Ball. Ich werde ihnen noch genauere Instruktionen zukommen lassen, kann sein, daß sie das Feuerwerk ohne mich abbrennen müssen. Kriegen Sie das hin ?" Calvin starrte seine Chefin eine Weile nur starr an. Daß er ziemlich schwer schluckte, war fast zu hören, aber im Moment konnte sie nicht ausmachen, ob er versuchte, sich mit dem Gedanken abzufinden oder ob er einfach nur abgeschaltet hatte, damit er nicht panisch schreiend im Kreis lief. Sie wußte ja nun, daß er noch nicht die Flexibilität und Improvisationsbereitschaft aufwies, die sie sich zu Thema 'äußerst kurzfristiges Umdisponieren' von ihm wünschte, auch wenn er auf einem guten Weg war.

"Sie wissen was Sie zu tun haben und was auf dem Spiel steht. ich weiß, Sie werden einen guten Job machen, auch wenn Sie das noch nicht wissen."

Sie klopfte ihm auf die Schulter und begab sich zum Empfangsbereich, wo Helena auch bald auftauchen würde.
 
Es war nicht wesentlich zu früh, denn gerade klingelte es an der Tür und Helena immer noch in dem Aufzug in dem sie bei den Bikern war, stand vor der Tür, alles in allem eine andere Frau als sonst, aber immer noch mit dem selben alles überstrahlenden Charisma, das die Hüterin wie eine Mantel einhüllte.
 
Hatte Katharina die Hüterin schon einmal gesehen ? Selbst wenn nicht, oder eben falls sie im Moment dringendere Sorgen hatte, als sich daran zu erinnern, machten sowohl die Ausstrahlung der Frau als auch nicht zuletzt das Timing relativ klar, daß es sich bei der Person vor der Tür mit zumindest einigermaßen großer Wahrscheinlichkeit um die Hüterin handelte. Ein kurzer Seitenblick verriet, daß Calvin wieder einigermaßen normal war und wieder am arbeiten war. Guter Junge, nur diese Kaninchen-vor-der-Schlange Nummer würden sie noch loswerden müssen.

So wurde Helena nach dem Klingeln recht schnell die Tür geöffnet.
"Guten Abend, Miss O'Niell."

Sie ließ die Hüterin hinein und verwies kurz auf die Garderobe, falls der Gast davon Gebrauch machen wollte.
"Eine reine Formsache noch. Verlassen sie bitte zu ihrer eigenen Sicherheit auf keinen Fall ohne Begleitung den Gästebereich des Gildenhauses."
 
"Guten Abend, Frau Zimmermann," erwiderte Helena.
Die Garderobe würde sie wohl nicht brauchen, die Lederjacke konnte auch gut anbleiben und das Tanktop, das sie drunter trug, war vermutlich für ein Gildehaus etwas unpassend.
"Keine Angst, ich mag es auch nicht, wenn Unbefugte in meinem Club oder im Cafe die offiziellen Räume einfach so verlassen."

Es gab einige Räume, die sie kannte, aber es war keiner der Personen da, die sie kannten, also was sollte es. Und Räume, die sie nichts angingen, konnte man schließlich auch nicht betreten.

"Wollen wir hier reden oder haben sie ein Büro?"
 
"Wie gesagt, Formsache. Ich hatte eher an das Kaminzimmer gedacht."

Also ging es ins Kaminzimmer. Sie ging voraus und überprüfte, ob das Zimmer in einem vorzeigbaren Zustand war. Natürlich war es das, dem Personal sei Dank. Sie bot Helena einen Sitzplatz an und nahm selber Platz, worauf sie Schreibbereitschaft herstellte und begann.

"Gut, fangen wir ganz grundlegend an. Was sind die grundlegenden Gegebenheiten und was stellen sie sich für ihre Sicherheit vor ?"
 
Kaminzimmer war durchaus in Ordnung und so folgte sie der Frau und setzte sich.

"Also, es war so angedacht, daß ich den Anführer der Wölfe rufe und wir einfach mal annahmen, daß er nicht alleine kommen würde", begann die Hüterin. "Die Anwesenden wollten und sollten dann die Wölfe trennen, denn im Rudel haben wir keine Chance, aber wenn mehrere von uns sich je einen von ihnen vornehmen, sieht das schon anders aus. Caitlin, äh die Regentin, wollte dann versuchen den Anführer zu beherrschen und vielleicht sein Blut kochen lassen, außerdem wollte sie herausfinden, wie man es machen kann, das Silberpulver zu verpacken, damit man damit die Wölfe bewerfen kann, die Verpackung muss nur schnell zerbrechen oder platzen und vielleicht sollte das Zeug haften. Haben sie da eine Idee?"
 
Normalerweise hätte sie gesagt 'Nehmen sie handelsübliche Wasserbomben', aber dafür war das Silber vermutlich zu schwer um es dann noch anständig werfen zu können, oder nicht schwer genug um den Widerstand des Gummis zu überwinden.

"Wenn es fein genug ist, sollte es zumindest teilweise von selber haften, auch wenn es im Pelz höchstens nervt, solange man da nicht noch Wunden schlägt, in die es hinein kann. Von daher müßte man direkt über Schleimhäute gehen. Glas wäre eine Möglichkeit, wenn auch ziemlich kitzelig, was die Wandstärke angeht... Zu dick und man hat eine hübsche Murmel die man fünfmal an Köpfe schmeißen kann, ohne daß sie kaputtgeht, zu dünn und sie übersteht den Transport nicht..." überlegte sie laut.

"Ist zwar auch so eine Sache, aber ich denke da machen sich Papier- oder dünne Plastiktütchen am besten." Nur woher... ? Ihr kam eine Idee. "Präservative. Sollten vom Inhalt ausreichen, nichts für die wirklich langen Entfernungen, aber wenn man genug davon hat..." Sie schätzte das mal ab. In der Schule hatte sie mit einem Schlagball 20 bis 30 Meter geschafft... "10 bis 15 Meter sollten drin sein, je nach Kraft und Technik auch mehr."
 
"Aber eigentlich sollten doch Präservative eher haltbar sein, wenn ich das richtig verstanden habe." Eigentlich fand Helena die Idee lustig. "Ich meine, ich weiss, dass Caitlin ..." 'Scheiss drauf, wenn es hier keinem passt, daß ich die Regentin beim Vornamen nenne ...' "konnte Sachen schweben lassen, ich denke, wenn das auch einer von euch anderen kann, wäre das eine feine Sache, über den Kopf manövieren und fallen lassen, die müssen atmen.
Wie sieht es aus, kann einer von euch gut beherrschen, ich selber kann nur die subtilere Art der Präsenz, die aber bis zur Perfektion."
 
"Eigentlich sollten noch ganz andere Dinge ganz anders sein, aber kommt eben meist doch auf den Einzelfall an. Wir reden hier ja nicht vom 'normalen Verwendungszweck' sondern davon, die Dinger ich sag mal 1/3 bis 1/4 mit Metallstaub zu füllen, der wiegt etwas mehr als das, was da normalerweise reingeht, sonst sticht man eben ein paar Löcher rein..." Daß Helena die Regentin beim Vornamen nannte registrierte sie, ging aber nicht darauf ein. Was wußte sie denn über den Umgang der Regentin oder wer sie wie ansprechen durfte ?

"Levitation ?" Sie überlegte. "Das kann ich einigermaßen, allerdings hängt da viel von Randfaktoren ab. Ungestörte Konzentration, Masse, Gewicht und natürlich Zeit... Hochbekommen und oben behalten sind natürlich zwei Paar Schuhe, aber auf einen Versuch kann mans ankommen lassen."
 
"Ja, das sollten sie dann vielleicht wirklich mal vorher ausprobieren", meinte Helena nachdenklich. "Was ist mit dem Problem der Beherrschung? Ich meine, ich kann auch die Archontin fragen.
Was hatten sie noch so geplant, wie sie sich einbringen wollten?"

Ideen waren schließlich immer gut.
 
"Beherrschung sollten wir einiges haben. Ich gehe davon aus, daß sich im Gildenhaus der eine oder andere findet, der diese Disziplin beherrscht. Mich eingeschlossen. Was genau hatten Sie sich denn da vorgestellt ? Wenn ich das mit dem 'über dem Kopf ausschütten so höre, klingt das für mich nach ich sag mal einem Sack 10 Kilo aufwärts... Ansonsten könnte man natürlich versuchen, die Gegend schnell mit Silber vollzuschmeißen. Kennen sie diese landwirtschaftlichen Sprühflugzeuge ? Ich fürchte nur, die sind hier eher... selten. ich habe auch schon überlegt, ob man nicht vielleicht aus der Chemischen Industrie ein paar Abfälle benutzen könnte, die den Bettvorlegern mehr ausmachen als uns, wenn der Wind günstig ist. Phosgen wäre eine Möglichkeit, wenn auch eine sehr riskante, aber wenn man sich ansieht, was zum Beispiel Pfefferspray mit Menschen anrichtet, gehört nicht viel Phantasie dazu sich auszumalen, was das mit Wesen macht, die viel stärkere Nasen haben. Allerdings würden wir wohl auch, wenn auch schwächere, Anzeichen zeigen, schätze ich. Hängt also davon ab, ob das das Risiko wert ist. Buttersäure oder Ammoniak wären auch eine Möglichkeit."

Was gab es noch ? Achja.

"Ansonsten war der Plan soviel silberne Waffen und Munition herzustellen wie in der Kürze der Zeit möglich ist. Ein Schutzkreis wäre möglicherweise noch eine Möglichkeit, aber die brauchen einiges an Zeit... Ich werde mich da schlau machen, sobald ich kann. Ansonsten vielleicht einen oder zwei Doppelgänger, um den Feind zu verwirren ?"
 
"Das mit den Doppelgängern klingt interessant, ich weiss nur nicht, ob sich die Wölfe damit verwirren lassen", überlegte Helena.
"Das Thema Waffen ist okay, sie sind entweder schon in der Stadt oder werden im Laufe des Tages ankommen, sie können sich also was das angeht ganz auf die anderen Dinge einschiessen, aber denken sie daran, es darf nichts sein, was die Wölfe gleich merken, wenn sie ankommen, dann werden sie wieder abhauen. Schutzkreis wäre da auch eher nicht so gut, besser wären vielleicht Schutzzeichen auf den Leuten oder Amulette oder sowas, aber das wird vermutlich dauern.
Ich glaube es gibt hier sogar solche Sprühfahrzeuge oder besser einer der Bauern ringsrum hat ein Sprühflugzeug, nur wer kann das fliegen?
Pfefferspray kann man hier überall kaufen."

Okay, ein paar Ideen war schon prima.
 
"Ich auch nicht, aber versuchen kann mans immer. Das mit den Waffen müssen sie mir näher erläutern. Mein letzter Stand war, daß Regentin McKinney da stark involviert war und diese Involvierung jetzt auf Haus und Clan übergegangen ist. Die Archontin hat mir da auch schon die Hölle heiß gemacht. Aber selbst wenn die Waffen schon kommen, Munition und Zeug kann man immer brauchen." überlegte sie. Sie würde sich von der Archontin nicht wegen einem 'Rückzieher' runterputzen lassen, oh nein. "Ist sowieso ein Problem, wie wir sie daran hindern wollen, einfach zu verschwinden, wenn ihnen der Pelz genug weichgeklopft wurde. Das Problem neben der Bedienung der Fahrzeuge ist, wie man sie langfristig einsetzbar hält. Unter normalen Umständen sollte Feinsilberstaub die Verteiler ziemlich schnell verstopfen, daß heißt, selbst wenn das Fahrzeug dicht genug ran kommt, ohne sich was einzufangen, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß man es während der Dauer des Kampfes nur einmal mit voller Kapazität einsetzen kann, wenn mans zwischendurch ordentlich durchpustet reichts vielleicht noch für einen zweiten Anlauf, aber das wars dann auch."
 
"Ich habe der Archontin mitgeteilt, daß ich mich um die Waffensache gekümmert habe, vielleicht hat sie gedacht, daß das was mit Caitlin zu tun hat, sie hatte mir da freie Hand gegeben und so habe ich den Auftrag verteilt, bevor mir die Regentin was von Silberstaub erzählt hatte." Helena zuckte die Schultern. "Keine Ahnung, sie können natürlich Kugeln giessen oder beschichten, wenn sie das unbedingt wollen, aber das Andere ist mir persönlich wichtiger.

Selbst wenn sie abhauen und sich den Pelz lecken, es sollte den anderen die Zeit verschaffen, in der Höhle ihren Auftrag zu erledigen, wobei Flucht eigentlich als Schande gelten sollte, leider kann man keinen Schutzkreis basteln, wenn sie drinnen sind, meinte Caitlin, denn das wäre natürlich optimal gewesen ...

Im Grunde genommen lasse ich ihnen da freie Hand, wie sie das mit dem Silberstaub machen, es sollte nur möglichst funktionieren."
 
Bitte... was ?

Dann waren ihre Konfrontation mit der Archontin, das Zusammenkratzen der Ausrüstung auf die Schnelle und der Zugriff auf die Ressourcen des Gildenhauses, eigentlich all das... fürn Arsch ?
Nicht ganz, natürlich, das meiste von dem Zeug konnte man anderweitig einsetzen, alleine schon mit der Salpetersäure konnte man Böses vollbringen. Sollten die Torries und die Archontin das ausknobeln wie sie lustig waren, aber kommunikativer Tag der allgemeinen Absprache war wohl diese Woche schon gewesen. Pech. Ihr wars ja egal, mit dem was sie bisher zusamengestoppelt hatte, ließ sich zumindest was Silberkugeln anging eine Menge machen, wenn denn die Säure im doppelten Sinn endlich in die Pötte kam. Aber es erleichterte die langfristige Planung zumindest enorm, denn wenn eine ähnliche Nummer das nächste Mal abgezogen werden sollte, würde sie vorbereitet sein, und zwar im großen Maßstab. Wenn Grimm das genehmigte würden hier einige große Augen machen.

Über die Anmerkung mit dem funktionierenden Zeug... Sagte sie einfach mal nichts. Sie sah sich jetzt nicht als den Typ, der Pfusch produzierte.

"Viel hilft viel. Wenn die Akademie Waffen stellt, sollten die Leute nicht mit Munition knausern müssen. Sollten sie also irgendwo noch ein paar Posten rumstehen haben oder schnell bekommen können, sagen sie Bescheid, wo man das abholen kann und gut ist. Gilt für den Rest übrigens auch. Aufbauen werde ich meine kleine Anlage sowieso. Für den Rest... überleg ich mir was und werde ein paar Zahlen jonglieren."
 
Helena wollte gerade sagen, daß es nicht die Akademie war, die die Waffen stellte, aber dann unterließ sie es, es wäre vermutlich eh unverständlich für jemanden von den Tremer gewesen zu verstehen, wie die Uhren in Finstertal gingen.

"Prima, wenn das mit dem viel hilft viel funktioniert, dann ist das schon mal klasse." Sie überlegte kurz. "Also normale Munition kann ich besorgen, das ist kein Problem, würde allerdings 1 bis 2 Stunden dauern, allerdings weiss ich nicht, ob irgendjemand ein ausgefallenes Kaliber hat. Ansonsten ..." Sie zog eine ihrer Visitenkarten raus und schrieb eine Nummer drauf. "Vielleicht rufen sie mal bei der Dame an. Melody - sorry, mir fällt gerade ihr richtiger Name nicht ein, aber wenn sie anrufen und sagen, sie rufen in meinem Namen an, dann ist das okay, sie hat vielleicht noch Vorräte."

Nein, wenn Grimm oder Caitlin nicht gesagt hatten, wer die Frau war, dann würde sie es bestimmt auch nicht tun.

"Wenn die Sache vorbei ist, wird sowieso nur noch diese Instanz für Waffen zuständig sein. Dann können sie schon mal Kontakte knüpfen ..."
 
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