Gildenhaus [13.10.2015] Hinter des Rätsels Lösung

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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Caitlin befand sich im oben Stockwerk des Gildehaues und starrte etwas verzweifelt auf den Tisch auf dem viele Bücher wild übereinander lagen. Teilweise aufgeschlagen lagen dort gemischt neue Exemplare mit vielen alten Büchern. Letztere waren ungewöhnlich ungepflegte, wie man es wohl niemals von einem Tremere erwartet hätte. Schmandig, mit Lesezeichen oder gar Knickecken versehen lagen sie offen herum. Denn nachdem sie die Thaumaturgischen Ansätze schnell hinter sich gelassen hatte, war Caitlin im Reich der Mythen und Sagen angekommen. Nichts woraus eine Wissenschaftlerin wie Caitlin sich normalerweise berief. Solche sinnlosen und damit wertlosen Bücher brauchte man ihrer Meinung nach überhaupt nicht und dass sie sich mit ihnen beschäftigte, war Ausdruck ihrer Verwirrung und Rastlosigkeit, ja schon fast Verzweiflung. Aber sie wollte einfach nicht aufgeben. Irgendwo musste doch so ein Siegel erklärt werden. Die Hinweise hatte sie bereits auf einem Papier zusammen getragen, dass nun wie ein Brainstorming aussah, aber das klare Bild lies sich partout nicht erkennen. Schließlich, es waren etwa 1-2 Stunden vergangen, lehnte sie sich zurück und griff zu ihrem Telefon.

Sekunden später klingelte bei Kiera Mc'Kinney das Handy.
 
Kiera war gerade nach Hause gekommen, sie war in Burgh in der Bibliothek gewesen und dort mit einigen ihrer Gemeindemitglieder gearbeitet, jetzt freute sie sich auch ein bisschen normale Aufgaben und vorallem auf ihren Mann.

Ihr Blick fiel auf das Display. "Hallo, Kleine, was gibt es denn Neues?" fragte sie.

Zwar hatte sie von den Asylanten mitbekommen und auch einiges an Geld und Hilfsgüter gespendet, aber ansonsten wäre sie wohl mehr im Weg gewesen, als sie hätte helfen können, von daher hatte sie von den Anderen Vorkommnissen keine Ahnung.
 
"Hey Kiera, Stadtbusiness, wie immer." antwortete Caitlin mit einem breitem Lächeln. "Das erzähle ich dir aber lieber später im Detail. Ersteinmal folgendes: Ich verzweifel hier grade an einem Siegel und bekomme dieses Mistding nicht sicher geöffnet. Klar könnte ich es gewaltsam aufsprengen, aber das würde den Inhalt wahrscheinlich unleserlich machen. Mit Thaumaturgie komme ich da einfach nicht weiter und muss wohl mal über den Tellerrand der Magie blicken, wie du es so schön nennst.

Darf ich kurz vorbei kommen und wir versuchen es gemeinsam zu öffnen? Der Inhalt ist vermutlich sehr prikär und eine Zeugin wäre für mich auch nicht das schlechteste." Obwohl ihre Zwillingsschwester vielleicht nicht der beste Zeuge in dieser Hinsicht war. Vielleicht noch jemand anderes... "Ich würde vorschlagen, wir treffen uns in der Finstertaler Bibliothek und ich bringe noch eine weitere unpartaiische Person als Zeuge mit. Damit die Kainitische Bevölkerung beruhigt ist, dass wir nichts ausgetauscht oder unterschlagen haben." Jetzt klang ihr Tonfall etwas genervt. Sie hatte es akzeptiert, dass die Tremere in Finstertal einen schweren Stand hatten, aber es musste ihr noch lange nicht gefallen. Und sie arbeiteten schon seit fast 8 Jahren daran, den Ruf wieder sauber zu bekommen. Soweit es halt möglich war. "Ist das bei dir möglich?"
 
"Alte Siegel?" wiederholte Kiera. "Voodoo, Wicca oder was?" Zumindest war die Bibliothek da eine gute Adresse. "Es wäre vielleicht gut, wenn du Vicente und Anna dazu holen würdest, lieber 1 oder 2 Spezialisten zuviel, als wenn wir dann hinterher da stehen und warten müssen.

Ich brauche aber etwa ne halbe Stunde, ich bin gerade nach Hause gekommen und du weisst, wie weit es ist. Falls du willst, kann ich auch Anna einsammeln, ich komme bei der auf dem Weg sowieso vorbei."

Sie hatte einige der alten Bücher gelesen, es war faszinierend, was der alte Malk alles gesammelt hatte und das, obwohl er blind war und nicht selber lesen konnte.
 
"Auf dem Weg vorbei?" fragte Caitlin ersteinmal verständnisslos. Dann wurde ihr klar, dass Kiera von der Bibliothek in Burgh sprach, wo Caitlin die in Finstertal angesprochen hatte. Ja die Dinge waren kompliziert geworden. Aber irgendwo hatte sie ja recht. Wenn Caitlin mit ihrem Latein am Ende war, war es sehr unwahrscheinlich, dass sie etwas in der Thaumaturgischen Weltanschauung der Tremere-Bibliothek dazu finden würden. Was die Bücher im Gildehaus nicht hergaben, taten die in Finstertal erstrecht nicht. "Hm... Ok, sicher. Wenn du magst, hole ich euch eben. Wenn ich zuerst Anna rüberbringe und dann dich seid ihr beiden in ein paar Augenblicken hier. Problem ist dann aber das Zurückkommen, so ohne Auto. Hach, da hat man diese einzigartigen Fähigkeiten und was ist? Unpraktisch." Caitlin lachte. "Ich informiere die anderen. Und Anna fährt sicher aus genau dem gleichen Grund auch selbst. Sonst steht ihr Auto morgen in Finstertal rum. Alles klar, dann also in 30 Minuten und grüß Rashid von mir. Sag ihm, es tut mir leid, dass ich dich schon wieder entführe." verabschiedete sich die Tremere immer noch lächelnd und sollte kein Einspruch konmmen, würde sie dann auflegen um nicht noch mehr Zeit dieser Nacht zu vergeuden.
 
"Bis dann, ich mache mich auf den Weg", sagte Kierra noch und legte dann auf. Mal sehen, was sie da so hatte.

Hm, in der Tremere Bibliothek hatte es bestimmt nichts, vielleicht hatte es bei Anna zu Hause etwas, so wie sie selbst auch ein paar Bücher zu Hause hatte, aber es gab keine grössere Sammlung als die von Justify Nox, das musste dem alten Mann der Neid lassen. Und Kiera hatte erst einen Teil davon gesichtet, man könnte sich vermutlich Jahrzwhnte lang in die Bücher vertiefen und würde immer noch neues entdecken. Auch Dinge, die in Richtungen gingen, an die die Mambo nie gedacht hätte.

Sie ging kurz nach oben und fand ihren Mann schlafend im Bett. Sie seufzte und drückte ihm einen Kuss auf den Mund, dann machte sie sich wieder auf den Weg. Noch einmal durch den Tunnel, sie musste bald mal ein Wasserbassin in der Bib einbauen.
 
Caitlin dagegen bat Maria, ihr Katharina und (sopweit im Haus) Anna vorbei zu schicken. In der Wartezeit ordnete sie halbwegs die Bücherstapel, packte die 3 wichtigsten ein, die halbwegs in Frage kamen und räumte den Rest anschließend wieder in die Regale. Dann stand sie über der Schriftrolle gebeugt und wartete auf die Adeptin.
 
Nachdem Maria ihr Bescheid gegeben hatte, raffte Katharina ein paar Papiere zusammen, packte sie in den passenden Ordner und machte sich auf den Weg hinab zum Hauptgebäude. Nach einiger Zeit traf sie dort ein und begab sich nach oben, wo die Regentin bereits wartete. Mit ihrem Faktotum zusammen erschien sie auf der Bildfläche und trat an den Tisch heran, wo allem Anschein nach bereits eine Art Schriftrolle wartete, mit der sich die Regentin anscheinend zu befassen gedachte. Zu dumm, daß Maria sich nicht mit Details zum Grund für ihr Antreten geäußert hatte, aber diese Wissenslücke würde sich schließen lassen.

"Sie haben nach mir verlangt, Regentin McKinney ?"
 
Caitlin deutete ihr an, näher zu treten und antwortete: "Kennen Sie die aktuelle Flüchtlingssituation, Katharina? Es dringen viele Fremde in unsere Stadt ein und heute war ein Mann dabei, der wahren Glauben besaß." Sie ließ diese Aussage eienn winzigen Moment sacken und gab ihr Zeit die Konsequenzen zu verstehen. Dann fuhr sie fort:" Ich weiß noch nicht ob er ein Jäger ist, aber diese Rolle war ihm überaus wichtig und er stritt sich darüber mit einem Garou. Wir konnten sie entwenden, aber dieses Siegel läßt sich mit den mir bekannten thaumaturgischen Mitteln nicht öffnen. Haben Sie solch ein Siegel schon einmal gesehen?" Die Regentin trat etwas beiseite, damit Katharina einen guten Blick darauf werfen konnte. Vielleicht hätten einige ihr Eingeständniss für Schwäche ausgelegt, Caitlin war einfach zu praktisch veranlagt, als dass sie ihr Grenzen in so einer Situation verschleiert hätte. Sie selbst hielt es nicht für Schwäche, sondern für Effizienz.
 
"Kennen ist zuviel gesagt. Ich weiß, daß es eine gibt, aber ich folge dem nicht zu detailliert. Nur was in den Nachrichten ist."

Immerhin machten die Flüchtlinge einiges einfacher, über Jagd und ähnliche Dinge zu mehr... spezifischen Anliegen. Wahrer Glaube war allerdings eine andere Hausnummer, die bedeutende Komplikationen mit sich bringen konnte und das oft auch tat. Aber das hing eben auch vom Individuum ab, das sich im besitz solcher Kräfte befand.

"Machte dieser Mann den Eindruck, daß er über uns Bescheid wußte oder welchen Effekt er haben könnte, wenn er wollte ? Macht ihn nicht zwingend zum Jäger, aber zu jemandem, den man im Auge behalten sollte."

Hm, also war die Schriftrolle hier der Sinnstifter ihres kleinen geselligen Beisammenseins dienstlicher Art. Wenn die Rolle diesem Mann gehört hatte und ihm wichtig war, wer wußte, was es damit oder mit dem Siegel auf sich hatte ? Daß sie sich mit den gängigen Hausmitteln nicht öffnen ließ war an sich schonmal interessant, wenn auch ein wenig befremdlich. Da sie an den paar Fingern, die sie noch hatte ziemlich hing, war jedoch eins klar: Einfach so anfassen würde sie diese Rolle nicht, solange nicht geklärt war, was genau die Rolle verschlossen hielt. Zu viele Dinge konnten da mit dranhängen, die dem Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte abträglich sein konnten. Also fixierte sie die Rolle auf dem Tisch um dem Objekt und seiner Umgebung ihren Willen aufzuzwingen. Als sich die Schwerkraft unter dem mentalen Griff der Adeptin abschwächte, begann die Rolle, sich vom Tisch zu erheben und auf die Hexe zuzuschweben, bis sie in Lesedistanz verharrte, sodaß Katharina das Siegel bequem studieren konnte (Bewegung durch den Geist: Stufe 1 5 Erfolge, sonst Stufe 2 4). Ihr geschärfter Blick glitt über das Siegel und suchte zunächst nach bekannten Symbolen oder Motiven, die geeignet waren, eine Schutzwirkung zu implizieren. Danach widmete sie sich dem Unbekannten, vielleicht stach etwas ins Auge mit dem sie etwas anfangen konnte (Auspex 1) ?
 
Caitlin nickte und bestätigte die Annahme der Adeptin. "Ja, ich habe ein Team auf ihn angesetzt, das ihn im Auge behalten soll." Sie konnte noch nicht wissen dass das (unter anderem aufgrund der Mitarbeit des Garou) ziemlich schief gegangen war. "Ich stufe ihn aber ersteinmal an Gefahr ein, bis ich sicher bin, dass er keine ist. Unschuldig bis das Gegenteil bewiesen wurde gilt hier nicht, wenn es um die Sicherheit der Stadt geht." Dann wartete sie geduldig, während Katharina auf ihre Art das Siegel untersuchte.
 
Einige Elemente kamen ihr in der Tat bekannt vor, aber sie konnte sich nicht entsinnen woher. In der Garnisonskirche vielleicht ? Vielleicht aber auch in St. Nikolai oder schlicht und ergreifend ganz woanders. In jedem Fall konnte das wahlweise sehr gut oder sehr schlecht sein. Das würde sie nachprüfen müssen. Sie sah sich das Zeichen nochmal genau an, bis sie das Gefühl hatte, in der Lage zu sein es für spätere Recherchen reproduzieren zu können. Danach ging sie noch einmal über das Siegel, um sicherzugehen, daß sie nichts übersehen hatte. Wäre dies kein Pergament und hätte sie nicht schon gesagt bekommen, daß es sich nicht öffnen ließ, sie hätte durchaus gerne einmal daran gezogen um zu schauen, wieviel Widerstand die Rolle entgegenzusetzen hatte.

"Interessant, ich glaube ich habe ein paar von den Zeichen hier schon einmal gesehen, ich weiß nur nicht genau wo. Ein Kirchenfenster oder ähnliches. Ich werde das prüfen. Ist bereits untersucht worden, ob die Rolle oder das Siegel aus sich selbst heraus magisch sind ? Möglicherweise eine Versiegelung, die nur von einer bestimmten Person oder unter bestimmten Umständen geöffnet werden kann. Vielleicht hülfe es, mehr über den vormaligen Besitzer zu wissen. Werden die Flüchtlinge in Finstertal registriert ?"
 
"Ein Kirchenfenster? Würde Sinn ergeben, wenn man bedenkt, dass der ehemalige Besitzer "Wahren Glauben" besitzt. Wenn wir zum Öffnen selbst wahren Glauben benötigen sieht es ziemlich schlecht aus." erwiderte Caitlin nachdenklich. " Ich habe die magische Kerze darübergeführt und es hat förmlich gestrahlt. Was es aber nun genau war, das Siegel oder die Rolle selbst ließ sich nicht verifizieren. Aber ich habe Kiera gebeten, mich in 20 min in der Malkavianer-Bibliothek zu treffen und möchte dass Sie mich begleiten. Unser Thaumaturgisches Wissen kommt hier nicht weiter, vielelicht finden wir etwas in anderen Magiekreisen. Ich habe auch Anna Bescheid gegeben, aber noch nichts von ihr gehört. Sie ist wohl noch unterwegs." Caitlin pausierte einen Moment und fügte dann hinzu: "Und wir benötigen noch Zeugen. Die Vampire Finstertals wissen, dass ich die Rolle habe und ich möchte auf keinen Fall, dass Sie denken, wir würden sie uns einverleiben oder solchen Unsinn. Selbst wenn derjenige keine Ahnung vom Thema hat, er muss vertrauenswürdig sein. Ich denke, ich werde Enio Pareto anrufen und ihn dazu bitten. Stahl traut grade niemand, der ist immer noch irgendwie seltsam. Einem Nosferatu wie Lurker wird persè nicht getraut. Helena O'Neil ginge noch, bei der weiß man irgendwie nie, wovon sie Ahnung hat und wovon nicht. Haben Sie sonst einen Vorschlag?"
 
Und dann tauchte wieder dieser unsägliche Name auf, der ihr in den letzten Jahren einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte. Sie war nicht überrascht, daß er auftauchte, besonders im Zuge einer 'öffentlichen' Untersuchung, aber es wurmte sie trotzdem. Aber wie auch bei sonstigen Gelegenheiten gab sie ihr bestes, das nicht durchblicken zu lassen. Immerhin wollte sie sich nicht einer sentimental getrübten Regentin gegenübersehen, und das benötigte vor allem unwiderlegbare Beweise für ihre Annahmen. Bis dahin würde sie sich weiterhin bedeckt halten.

"Vielleicht könnten auch ein paar Werke über Theurgie oder religiöse Wunderwerke helfen, wenn es in die göttliche Schiene geht."

Katharina war unter bestimmten Bedingungen wie diesen kein großer Freund des Ansatzes, Personen als Zeugen zu etwas hinzuzubitten, bei dem noch nicht feststand, wie sie abschneiden würden. Ein Anwalt würde wohl sagen, vor Fremden keine Fragen stellen, deren Antwort man nicht kannte, aber gut. Anscheinend war besagte Zeugenaktion der Imagekampagne des Clans geschuldet. Sollte sein. Sie überlegte, wer in Frage kam... Wen kannte sie denn da mal so, der geeignet schien ? Die meisten, die ihr einfielen waren entweder weg vom Fenster, oder definitiv nicht geeignet. Sie trieb sich ganz klar mit den falschen Leuten herum.

"Gibt es aktuelle Neubürger ? Vielleicht wäre das ein guter Anlaß einigen etwas unbeleckteren Personen zu verdeutlichen was sie an uns haben - oder eben auch nicht. Ansonsten fallen mir nicht viele ein, es scheint als würden immer just die Leute wieder aus der Stadt verschwinden, mit denen ich zu tun habe. Bedauerlich."

Ihr Ton machte klar, daß sie das wohl nicht ganz so bedauerlich fand wie sie behauptete, immerhin waren da auch einige Spezialisten beigewesen, mit denen sie zu gerne ein paar Hühnchen gerupft hätte, aber das hatte sich wohl vorerst erledigt. Betonung auf vorerst.

"Vielleicht Dr Raven von den Malkavianern oder einer der Caitiff, sozusagen als Geste des guten Willens ? Das sollte möglicherweise auch die Hüterin gewogen stimmen."
 
Wenn Caitlin nur Katharinas Gedanken ahnen würde... Aber zwar wusste sie, dass die beiden sich nicht grün waren, aber das Katahrina wohl dachte, ihre Schwester würde sie gar manipulieren oder ähnliches kam ihr nicht in den Sinn. Auf jedenfall hatte sie Vorschläge und mitdenken war gut. "Caitiff?" fragte Caitlin allerdings mit leichtem Stirnrunzeln. Nein, auch wenn ihre Schwester eine war, die hatte sich auch nach 7 Jahren nicht daran gewöhnt, dass dies nun ein anerkannter Clan war. Caitiff waren wohl ebenso minderwertig wie Tremere von Grund auf schlecht. Vielleicht sollte sie ihren Standpunkt also überdenken, aber nicht jetzt. "In den letzten jahren war es ziemlich ruhig was Neubürger anging. Die meisten haben auch nicht lange ausgehalten. Nein eigentlich alle. Der letzte ist Herr von Weidesmühl, ja der käme wohl gut in Frage. Völlig harmlos und eng genug an der Hüterin, um ihr damit zu schmeicheln. Da braucht es keinen Caitiff. Ach so und ein neuer ist ebenfalls in der Stadt. Herr von Bredow. Lara schaut grade nach, was sie über ihn herausbekommt. Aber ihn dazu zu rufen ist vorerst indiskutabel. Gut, bereiten Sie sich vor. Wir treffen uns in 10 Minuten am Auto." beendete Caitlin schließlich das Gespräch und machte sich dran die Schriftrolle vorsichtig und ohne sie zu berühren erneut in das Seidentuch einzuschlagen und in einen geeigeneten Behälter zu stecken. Ja, Katharina hatte in einem Recht: Levitation war dazu sehr nützlich.

Nachdem die Adeptin das Büro verlassen hat, rief Caitlin zunächst Helena an.
 
Es dauerte ein wenig, bis sich Helena meldete, die immer noch nicht so ganz wußte, was denn da nun passiert war.

"Helena hier, ich glaube, wir hatten uns vorhin verpasst, ich bringe gerade einige Familien im Hotel unter", sagte sie. "Was hast du gemacht?"

Das mit den Wandlern würde sie ihr schonend beibringen, vorallem daß das Kätzchen wohl bei Stefan und/oder Meyye bleiben würde.
 
"Hallo Helena. Ich habe mir die Lage vor Ort angesehen und mich mit Raven zwecks ärztliche Unterstützung verständigt. Die Menschen haben viel durchgemacht und sicherlich seelische Narben davon getragen. Vielleicht kann man dem ein oder anderen in Gesprächen helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Aber in diesem Bereich ist Finstertal zu Glück gut ausgestattet. Wir haben Horden von Psychologen und Psychatern." Caitlin wurde etwas sarkastisch. "Warum bloss..." Könnte das vielleicht an einem Zacharias und seine Machenschaften, sowie einem gewissen Ziegelowski liegen, die beide Heerscharen von Plagen, bzw. Geistern nach Finstertal gebracht hatten? Wer da als Mensch nicht verrückt wurde, war es vermutlich vorher schon.
"Und wie ist die Lage bei dir? Bekommst du alle untergebracht? Ach und habt ihr die restlichen Wandler gefunden?"
 
"Hm, die Leute brauchen erstmal körperliche Heilung, so wie ich das gesehen habe, danach bleibt bestimmt noch Material für euch." Helena machte sich keine Illusionen drüber, daß keine der Beiden es aus Menschenfreundlichkeit machen würde.
"Ich habe alle unter und noch eine Reihe Zusagen, morgen werde ich mich mal mit dem Sozialreferenten beraten, es könnte sein, dass wir insgesamt 6. bis 7.000 Leute aufnehmen müssen, da muss was geschehen."
Sie machte eine Pause.
"Also einer ist mit dem Wahren-Glauben-Typen im Umbra verschwunden, den muss Silva alleine suchen, ansonsten die beiden anderen haben wir gefunden, der Wölfling ist sehr schnell mit ihr gegangen und die andere ... äh, das ist ein Kätzchen, also ein Katzenmädchen von so 14 und komplett illegal hier ... und sie hat sich entschlossen sich bei Herrn von Weidesmühl einzuquartieren."

So wie Helena das sah, hatte Stefan keine Chance gehabt, sich zu wehren, die kleine Laila war ein richtiges Kätzchen und hatte den Toreador einfach zu ihrem Dosenöffner erkoren.

"Na, Wölfe und Katzen, die kommt nicht mit den Wölfen klar."
 
"Hm... Hat was von Hund und Katz. Kann ich mir gut vorstellen." meinte Caitlin grinsend. Zu dem Begriff "Material" und der Unterstellung dass das für sie übrigbleiben musste, sprich diesen negativen Unterton, nahm sie zur Kenntnis und vermerkte ihn geistig unter: "Akte Helena". Sie wusste, was die Hüterin von ihr hielt, aber solange sie beide gezwungen waren miteinander zu arbeiten, waren sie friedlich. Doch Caitlin war es langsam leid, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und die andere näherte sich gefährlich dem Kipppunkt. Doch Caitlin wäre keine Ahnin der Tremere, wenn sie sich einfach durchschauen ließe. In einem solchen Fall wäre sie schon lange Asche. Und das das war sie ganz sicher nicht. Also tat sie, als hätte sie das nicht bemerkt und meinte, ohne zu stocken und im selben Ton weiter: " Arg, ich wollte eigentlich um deine Meinung fragen, ob Herr von Weidesmühl wohl bei einer Untersuchung beiwohnen könnte. Mir wurde eine Schrift-Rolle des Gläubigen zugetragen, deren Inhalt ich auf den Gefährlichkeitsgrad für unsere Stadt prüfen muss. Ich möchte da diverse Mitbürger einbeziehen, um nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde sie mir unter den Nagel reißen. Aber wenn er für ein Katzenmädchen sorgen muss.... Hm.... Sehr schlecht. Hättest du Zeit? Oder noch eine andere Idee, wer abkömmlich wäre? Die aktuelle Planung bezieht Kiera, meine Clansschwester Katharina, evtl. Moishe und Vicente ein."
 
War nach der Erfahrung mit ICH wohl normal, daß man kainitische Psychiater nicht gerade für Menschenfreunde hielt und eine davon war auch noch Malkavianerin. Gut, man mußte die Leute beschäftigen, aber daß gerade jeder Hinz und Kunz einen auf Psychiater und Psychologen machte. Gut die Leute musste beschäftigt werden, aber war es nicht angebracht in und wieder darauf hinzuweisen, daß nicht alles für einen Psychose gehalten werden mußte. Die Leute hatten auch gelebt, als nicht jeder zum Psychiater gerannt ist und jeder ein Attest bekam, daß er doch nichts dafür konnte.

"Wann soll ich denn da sein, ich bin gerade noch im Hotel, ob Stefan kann, kann ich dir nicht sagen, am besten rufst du den selber an, er hat die Bastet mit dem Namen Laila mit zu sich nach Hause genommen. Hast du Enio gefragt, der Rest wäre für mich in Ordnung", sagte sie.

Daß der Priester oder Jäger Meyye gedroht hatte, würde sie besser dann sagen, wenn alle dabei waren.
 

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