Einfluss [13.05.2008] Glauben und seine Folgen

Kiera McKinney

Die Dunkle Macht
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Kiera hatte Zeit, ihre Schwester war mal wieder nicht aus dem Gildehaus nach Hause gekommen, vielleicht traute sie sich nicht, Grimm dort alleine zu lassen, vorallem nachdem gegen Morgen Gabriel von einem Boten des Prinzen abgeholt worden war.

Nein, sie wußte nicht wirklich was das sollte, aber es gab keine Chance sich zu widersetzen, nun war es der 13.5. - nur schade, dass es kein Freitag war - denn gab es einen besseren als einen Freitag, der noch dazu ein Freitag war. Für einen Gläubiger ihrer Richtung, war der 13. kein Unglückstag, überhaupt war Glück oder Unglück nur das was man daraus machte. Wenn einem das Leben Zitronen gab, dann konnte man immerhin aus diesen Limonade machen, das hatte doch auch seinen Reiz und was wäre es, wenn man oder frau in Langeweile versinken würde? Nichts und jetzt da Kiera vor hatte länger hier zu bleiben, konnte sie sich auch eine Gemeinde zusammensuchen und einen Hounfor für diese einrichten.

Es waren Anzeigen für ihre Naturheilpraxis mit versteckten Hinweisen gewesen, die auch eventuelle nun führungslose Anhänger von Justify Nox auf sie aufmerksam machen konnten und jeder Eingeweihte würde Mama Kiera als Titel erkennen und nicht für seltsamen Humor halten.

An diesem Abend fand sie auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht von jemandem, der sich Peter nannte und der sie um einen Rückruf und ein Treffen bat.

Tatsächlich würde das Telefon dieses Peters bald klingeln.
 
Peter war ein wenig neben der Sppur. Die letzte Tüte musste schlecht gewesen sein und das Läuten des Telefons schien eher in psychedelischen Wellen bei ihm anzukommen als im üblichen Klingeln.
Es dauerte bis er den Apparat unter einem der Sitzkissen gefunden hatte, die überall im Raum zwischen leeren Pizzaschachteln, Schmutzwäsche und Büchern verteilt waren.

Weeer kannn dassssein brabbelte es in seinem Kopf vor sich hin. Mühsam raffte er sich auf und langte nach dem Hörer, nicht ohne ihn einmal fallen zu lassen bevor er sich meldete.

"Hallo? Wer ist da?"
 
"Kiera Mckinney ist hier", meldete sie sich. "Sie haben eine Nachricht auf meinem AB hinterlassen.

Alle anderen Anrufe waren immerhin so gestaltet gewesen, dass sie bereits wußte, was die Leute von ihr wollten. Meistens Hilfe bei chronischen Krankheiten und ähnliches. Wie sehr und wie viele Menschen heutzutage bereit waren, der Medizin den Rücken zu kehren, war schon erstaunlich.
 
Peters Gehirn begann sich langsam gegen den Nebelzu wehren der seine Gedankengänge beeinträchtigte. Langsam verschwanden die Schleier.

"Ah, Du bist Mama Kiera...toll...seit Papa Justify sich nicht mehr meldet fühle ich mich so alleine..., gut das Du anrufst. Du sprichst doch mit den Loa, oder, sonst brauch ich Dich nicht."

Peter war schon immr der direkte Typ gewesen, mit oder ohne Marihuanarausch.
 
"Ja, da bist du bei mir richtig", entgegnete Kiera und ging vom Sie zum Du über, wenn sie selbst so mächtige Loa wie die Barone mit Du ansprach, war es klar, dass auch untereinander keiner gesiezt wurde.
"Ich habe bemerkt, dass Papa Jsutify nicht mehr erreichbar ist und die Loa haben mir den Weg gewiesen, seiner Gemeinde die Verbindung zu gewähren."

Vermutlich war es nicht mal falsch, immerhin behauptete man, dass diese Wesenheiten schon Möglichkeiten hatten, so etwas einzurichten.

"Du brauchst die Hilfe der Spirits?"
 
"Immer Mama - ich trau mich kaum mehr auf die Straße seit neulich Nacht als ich fast an meiner eigenen Kotze erstickt wäre und der Fuzzy vom Jobcenter macht sich auch mausig weil ich nicht zum Vorstellungstermin in diesem Tempel der Knechtschaft bei Feisterkamm gegangen bin - ich hätte den Rat der Geister gebraucht ob ich das machen soll oder mich lieber auf meine spirituelle Reinheit konzentrieren sollte. Außerdem würde ich gerne einmal wieder an einem Ritus teilhaben - die Leute von damals sind alle auseinandergelaufen und ich habe kaum noch Kontakt zu ihnen."

Bei den letzten Worten klang Peter so als würde er gleich anfangen zu heulen.
 
Ja, die Menschen hatten unter Zach schwer gelitten, das war schon klar und wenn dann niemand da war, an den man sich wenden konnte. Vielleicht waren sie sogar die Herde von Nox gewesen.
"Ja, in den letzten Tagen und Nächten war hier die Hölle los", sagte Kiera zu dem Mann. "Ich denke, ich werde euch zusammen suchen und dann werden wir auch wieder Riten abhalten. Wenn du möchtest, kannst du mich gerne besuchen kommen und wenn du den Loa einen Gefallen tun willst, dann kannst du dich ja mal umhören, wo die Anderen abgeblieben sind."

Als Mambo war mal leider oder zum Glück, ganz wie man es sah, mehr als nur ein Priester einer der großen Kirchen, da war man Sozialarbeiter und Priester in einem und nicht selten musste man jemandem auch mal ein Bett zur Verfügung stellen oder Tipps für die Jobsuche geben.
 
"Danke Mama - wenn Du willst versuche ich einige der ehemaligen Gläubigen anzurufen - ich weiss aber nicht wer noch kommen wird. Viele fühlen sich bestimmt von Papa verlassen. Wann soll ich den Leuten bestellen das sie zu Dir kommen sollen?"
 
"Wenn du erreichst, heute um Mitternacht", erwiderte Kiera. "Ich bin sicher, die Intuition wird dich leiten." Dann nannte sie die Adresse zu der sie kommen sollten.

Für einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob sie sich mal die alte Bibliothek ansehen sollte, in der Justify Nox ansässig gewesen war, doch das würde eventuell länger dauern, wenn sie davon ausgehen musste, dass dort dessen Loas genauso führungslos herumlungerten wie seine ehemaligen Gläubigen. Das würde mit Sicherheit einiges an Zeit erfordern, diese zu beruhigen und auf Linie zu bringen, außerdem gehörte sie offiziell den Malkavianern, das könnte Probleme bringen.

"Ich freue mich schon darauf, dich und deine Freunde kennenzulernen. Die Macht der Loa sei mit dir."

Sie wartete, ob noch etwas von Peter kommen würde, wenn nicht würde sie sich zuerst mit den anderen Anrufern und der Vorbereitung eines kleinen Rituals beschäftigen, bis Peter und vielleicht einige andere kamen.

Ansonsten würde sie sich auch nach dem richtigen Ort für ihren Tempel umsehen müssen, denn ihre Praxis war dafür nicht unbedingt der richtige Ort.
 
"Ich werde kommen, Mama" hauchte Peter ins Telefon. Damit legte er auf und rief die drei Personen an deren Telefonnummern er sich noch erinnern konnten und die zu den alten Gläubigen gehört hatten. Lucia war inzwischen in den Schoß der heiligen Mutter Kirche zurückgekehrt, Alex war nicht da aber Rosalie wollte sich dem neuen Zirkle anschliessen. Die beiden würden dann auch püktlich um Mitternacht zum ersten Ritus erscheinen.
 
Nun, mit der Zeit würden sich noch mehr Interessierte einfinden, doch das würde sie vorsichtig angehen müssen. Auf jeden Fall würden ja auch die Anzeigen noch eine Weile erscheinen und sie wollte schließlich den großen Kirchen nicht den Rang ablaufen, sie brauchte hier nicht den Gelegenheitsmagieinteressierten, sondern Leute, die wirklich an Spiritualität interessiert waren.

Wenn Peter und Rosalie ankamen, hätte Kiera bereits den Raum vorbereitet, war in ein weisses Ritaulgewand geschlüpft und der Geruch von Weihrauch würde ihnen entgegen wehen.

"Kommt herein", begrüßte sie die Beiden freundlich. Gegenüber dem alten blinden Mann war es natürlich ein Unterschied wie Tag und Nacht, doch es gab gerade im Voodoo Platz für die unterschiedlichsten Leute.
 
Peter war ein zotteliger junger Mann im Wollpulli, Jeans und Birkenstocksandalen. Der Blick des Mannes war ein wenig glasig als habe er gerade noch gekifft. Gepflegt war irgendwie nicht das erste Wort daseinem zu ihm einfiel.
Rosalie war noch sehr jung, kaum volljährig und war ein Goth wie gemalt. Stachelige rotgefärbte Haare, tiefschwarze Klamotten, das alseits beliebte Hundehalsband und mehrere Piercings im Gesicht. Außerdem wiesen der dürre Körper und die Abdrücke ihrer Zähne an den Knöcheln der Hand daurauf hin das sie möglicherwiese unter Essstörungen litt. Ihr Blick war scheu, fast feindseelig. Da drang Kiera in Papa Justifys Domäne ein. Was würde sein wenn der und siene Loas dagegen waren?
Beide begrüssten Kiera zwar höflich, waren aber sonst eher reserviert.
 
Ob Nox's Loas böse wären? Nun, vermutlich eher irritiert und orientierungslos, denn die hatten ihr ziemlich freiwillig geholfen, als das Umbra zu war. Es war ihr nur schleierhaft, warum sie nicht längst die Bibliothek ganz verlassen hatten, gab es da noch etwas zu erledigen, vermutlich.

Jedenfalls wirkten Kieras Räume nicht so unheimlich, wie die von Nox, doch wer ein wenig den Geist öffnete, konnte die Anwesenheit des übernatürlichen spüren.

"Setzt euch doch bitte, und laßt uns ein wenig reden, damit die Geister sich mit euch anfreunden können", sagte sie und deutete auf die Kissen auf dem Boden. "Wie lange seid ihr denn schon von eurer geistigen Erbauung abgeschnitten? Und war denn einer von euch initiiert?"

Das würde nicht nur sie interessieren, sondern auch die Loas.
 
"Seit Papa Justify nicht mehr aufgetaucht ist. Ich habe zwar danach noch die Geister gespürt, aber irgenswie waren sie danach nicht mehr freundlich sondern haben mir eine Schauer über den Rücken gejagt" erzählte Rosalie bereitwillig während Peter sich bereits der Stimmung des Raumes hingab und die Augen geschlossen hatte. Für Kiera sah es so aus als sei sein Geist offener für die Loa. Wahrscheinlich weil er sich weniger Sorgen um die Welt machte als das junge Mädchen.
"Es ist so ruhig und friedlich hier, bei Dir Mama Kiera, es fühlt sich gut an" murmelte Peter vor sich hin.
"Ja, da sehen Sie es, Peter ist der Initiat von uns, ich bin nur drei vier mal bei einer Messe gewesen. Man sagt doch Messe, oder?" Die junge Frau war immer noch aufgeregt und schien es nicht leicht haben zur Ruhe zu kommen.
 
"Ja, das habe ich und meine Geister auch gespürt, sie waren kaum noch handlungsfähig und um die von Papa Justify hat sich keiner gekümmert", erwiderte Kiera dann. "Es gibt wie ihr wisst nicht nur die Loa und Ahnengeister, sondern noch viele andere und diese haben in die Welt gedrängt, doch nun beruhigt sich alles wieder und auch die Geister werden wieder ruhig werden."
Sie blickte zu Peter, ja, vermutlich würde er sich sogar für eine rituelle Besessenheit eignen.
"Ich hatte schon Kontakt mit den Loas von Papa Justify und ich werde sehen, was ich für sie tun kann." Sie lächelte Rosalie an. "Du kannst es ruhig eine Messe nennen, aber ich nenne es lieber ein Ritual."

Die Kleine würde dringend etwas für sich selbst tun müssen, denn sonst würde schon sehr schnell für sie ein Grab bereitet werden müssen.

"Ich werde gerne auch jetzt ein Ritual für euch ausführen, wenn ihr jetzt gleich Fragen und Bedürfnisse danach habt."
 
"Was wollen die Geister von uns damit sie wieder friedlich und freundlich sind?" kam es von Peter. "Was sollen wir für sie tun?"

Rosalie sah Peter von der Seite her an und wandte sich dann wieder an Kiera. "Ich weiss nicht - ich bin irgendwie einsam, kann mit niemandem reden und habe immer den Eindruck das keiner mich haben will. Ich wünschte ich hätte mehr Selbstvertrauen, es würde mir leichter fallen auf andere zuzugehen und ich würde mich nicht so hässlich und blöd vorkommen..."
 
"Wir werden in den nächsten Tagen ein Fest für sie veranstalten", sagte Kiera. "Dazu muss ich sehen, dass ich Zugang zur Bibliothek bekomme, immerhin ist die seit einiger Zeit offiziell geschlossen." Sie sah zu Peter. "Ich glaube, du kannst als Medium dienen, traust du dir das zu?"

Dann wanderte ihr Blick mit einem Lächeln zu Rosalie.

"Rosalie, dabei können dir die Geister bestimmt helfen, aber du mußt schon den ersten Schritt machen, damit die Loas auch wirken können, wenn du dich nur verkriechst, können auch die nichts für dich tun. Ich besorge dir einige Kleider und dann gehst du am Samstag aus, was hältst du davon, die Spirits werden dir helfen, dass du gut ankommst, nur keine Angst."

Ein weiterer Blick.

"Kommt, laßt uns die Loas darum bitten."
 
Peter und Rosalie wirkten beide erfreut, die junge Frau lächelte sogar zum ersten Mal seit sie den Raum betreten hatten. Beide waren während des Rituals eifrig bei der Sache und versprachen Kiera danach wiederzukommen und zu versuchen andere von früher aber auch neue Leute mitzubringen.
 
Das war doch schon mal ein Anfang und es würde auch nicht schwierig sein, von beiden ein paar Haare zu bekommen, immerhin brauchten die Loas einer Verbindung, dass in Wirklichkeit sie die brauchte, stand auf einem anderen Blatt, doch immerhin hatte jeder Priester und jede Priesterin ihre eigenen Methoden, so streng nahmen es die Voodoogeister nicht, Hauptsache man meinte es ernst.

Sie gab ihnen noch die Weisung mit, darauf zu achten, dass es die Leute auch ernst meinten und nicht nur mal sehen wollten, was die Satanisten so abzogen, denn in die Sparte ging es auf keinen Fall.
 
Bede versprachen nur ernsthaft interessierte Leute einzuladen und verabschiedeten sich nach dem Ritual auch bald, zumal Rosalie wohl noch bei den Eltern wohnte und einer gewissen Kontrolle unterlag.
 
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