Es ist kurz nach 23 Uhr als Dimitri, Brenda und Raphael das Etablissement betreten, den Wagen hatten sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt.
Raphael und Dimitri hatten kurze Zeit vorher Brenda vom Stadtrand abgeholt und sind dann mit ihr zusammen nach ein paar relativen Begrüßungsfloskeln und den ersten vorsichtigen Blicken Brendas zum Hammer gefahren.
Dumpfe Musik drang durch die geschlossene Stahltür des Hammer's und wurde lauter als Raphael seinen beiden Gästen die Tür öffnete und sie einließ.
Es dauerte nicht lang bis Raphael begriffen hatte, das er in dieser Disco wohl overdresst war.
Die ersten vorsichtigen Schritte in das Gebäude und die Suche nach einem Sitzplatz waren erfolgreich.
Raphael bedeutete den beiden sich doch einen Moment zu setzen und ging zum Thresen um eine Flasche guten Rotwein zu bestellen.
Ohne ein Gespräch mit der hübschen Bardame anzufangen (wobei er sich dies für den fortgeschrittenen Abend streng vornahm) ging aphael zurück zum Tisch und lächelte seinen Gästen entgegen.
"Ich denke, das Brenda und ich uns für einen kurzen Moment zurückziehen werden um unser Gespräch zu führen, du kommst doch sicher einen Moment allein aus? es wird nicht lang dauern!"
Dimitri nickte.
"Ja kein Problem, is ja genug los!"
Auch Brenda nickte, nahm wie Raphael ihr Glas und folgte ihm zu einem etwas abgelegerenem Tisch.
Brenda und Raphael setzten sich.
Mit leicht gerötetem Gesicht fing Brenda mit einem Blick auf das Glas Wein das Gespräch an.
"Es ist etwas seltsam für mich, Raphael. Ich hab mich noch nie auf diese Art beworben..."
"Du brauchst keine Angst zu haben oder so etwas, ich beiße nicht! Bestell was du willst und sei dir sicher, das du diese Nacht ein Dach über dem Kopf haben wirst!"
"He, mein Zelt hat auch nen Dach..."
Brenda lächelte.
"Nun, du Musst nicht mit einem Kamin im Zimmer schlafen und mit einem dicken Zudeck und einem gemütlichem Frühstück zu zweit geweckt werden!"
Auch Raphael lächelte.
Brenda blicktestutzig zu Raphael.
"Wie bitte?"
Sie merkte, wie sich langsam der Faden seines Charmes wie ein Spinnennetz über sie legte und sie zum schwitzen brachte, nervös spielte sie an ihrem Glas.
"Naja du ziehst ein gemütliches Zimmer mit Kamin und Bett doch sicher deinem Zelt vor oder? Und gegen ein gemeinsames Frühstück spricht doch sicher nichts oder?"
"Vor ein paar Monaten hätte ich nein gesagt. Aber heute... Heute ist es wirklich sehr verlockend!"
Sie atmete tief durch und fuhr vorsichtig fort.
"Kamin?"
"Ja! Natürlich nur wenn du willst! Ich hätte auch ein Zimmer ohne anzubieten!"
Hastig und mit einer mehr als gesunden Gesichtsfarbe kam die Antwort Brendas schnell. "Nein, Kamin ist okay... sehr sogar"
"Schön!"
Vielleicht, um etwas von dem doch recht aufwühlendem Gespräch abzulenken, kam Brenda zurück auf das eigentliche Thema.
"Und was soll ich eigentlich machen?"
Raphael lächelte, er wußte was er tat.
"Naja, nachdem du dich und deinen Fuß erholt hast, wäre es schön wenn du kochen könntest und den Haushalt auf trap hälst! Mir fehlt halt einfach die Zeit und die Frau!" Der junge Mann zwinkerte.
Brenda errötete. "Kochen ist kein Problem, ich kann sogar ein bischen international!"
"Das klingt schon mal sehr verlockend!"
"Ich weiß nicht, wie lange das mit meinem Fuß dauert. Aber ich denke Übermorgen isser bestimmt wieder fit. Ich denke dem Bauer stört es nicht, wenn solange mein Zelt da noch steht."
"Darf ich dich fragen was ein solch schönes Wesen wie du vor der Stadt in einem Zelt sucht? Was ist passiert?"
"Ich wollte mal raus aus allem. Habs Abi gebaut und nun bin ich unterwegs. Ein bißchen Abenteuer suchen und so!"
Brenda räusperte sich, wieder kehrte sie zum Thema zurück, Raphael hatte Unsicherheit gesäät, die Beute war geschwächt.
"Was würde ich denn außer Kost und Logis verdienen?"
Raphael lächelte.
"Was hättest du denn für Vorstellungen?"
Wieder errötete Brenda, sie hing im Netz... und sie fand es gut sich darin zu winden, ein gesunder Touch von Masochismus, der oft bei Frauen auftrat die sich zu nah an Raphael bewegten.
"I.. Ich weiß nicht, was ist denn so das Übliche?"
"So weit ich weiß sind in Deutschland für solche Art von Arbeit 400 Euro das Übliche, würde dir das denn reichen?"
"Ohh... ja, das reicht bestimmt. Achja, läuft das offiziell oder eher so unter der Hand? So wegen Krankenkasse und son Zeugs."
"Das kann laufen wie du willst..." Raphael lächelte, aber es war ein anderes Lächeln, er wollte ihr damit etwas sagen, etwas mit einem Hintergedanken, der wahrlich nichts mit der Arbeit zu tun hatte.
Verlegen lächelte Brenda, Raphael war aus Feuer, und sie aus wachs, sie schmolz dahin. Raphael nutzte diese Situation aus und drehte Brenda einen Strick daraus, er wollte nicht als Macho da stehen.
"Nicht was du denkst!"
Jetzt war es an ihm das Thema zu wechseln, heiß gelaufen war sie schon, jetzt ging es nur darum sie warm zu halten.
"Nun, sagen wir 400 Euro offiziell! Nicht das wir Ärger bekommen!"
"Ohh... ist das Absicht? Ich meine, wir kennen uns doch gar nicht und schon machst Du mich verlegen, Raphael. Okay, 400,- ? ist in Ordnung! Inklusive Wohnen und Essen!?"
"Na sicher! Weißt du Brenda, Zeit ist relativ, das Leben ist kurz, man sollte es nutzen!"
"Ja schon... aber, öhm... sooo schnell?"
Ungeschickt und mit zittrigen Fingern griff Brenda nach ihrem Glas und kippte es dabei um, unsicher wischte sie mit einer Serviette auf dem Tisch herum.
"Ohh... man, bin ich blöde. Entschuldigung!"
"Wir reden doch nur!" Raphael lächelte.
"Jaa..." brachte sie heiser hervor.
Raphael griff in seine Tasche und holte ein weißes Taschentuch hervor, vorsichtig wischte er den wein auf, wobei er 'aus versehen', Brendas Hand berührte.
Brenda zuckte zusammen als hätte sie einen Schlag bekommen.
"Oh entschuldige, ich wollte dich nicht..."
Brenda blickte dem jungen hübschen Mann ihr gegenüber tief in die Augen.
"Nein, es ist nichts passiert." Brendas Augen, sonst Eisblau, schimmerten im difusen Licht des Hammers grünlich.
Raphael räusperte sich.
"Ja?... WAs?" fragte die hübsche junge Frau unsicher und hastig.
"Gut, also, machen wir 400 euro und Essen und Wohnen umsonst! Aber wie gesagt, du musst nicht noch zelten bis dein Fuß heile ist, wenn du nichts dagegen hast, dann fahren wir gleich nachher dein Zelt holen, es muss doch unglaublich kalt sein in der Nacht... allein..."
"Ich... ich bin gerne nachts allein. Draußen. Und wenn es nicht zu kalt ist..." Die letzten Worte schluckte sie mit dem letzten Schluck Wein aus ihrem Glas hinunter.
"Naja, wenn du Heimweh hast, dann kannst du auch gern dein Zelt in meinem Garten aufschlagen!" Raphael wzinkerte.
Schnell brachte Brenda ihre antwort, fast schon hecktisch.
"Nein... Es ist okay... so ein Kamin, ein weiches Bett. Mal wieder ein heißes Bad!"
Brenda formte in ihrem Kopf Gedanken von Nacktheit und kalten Fliesen die sie intensiv wie nie zuvor auf ihrer Haut spürte, sie war gefangen.
Raphael lachte.
"DAS war so nicht abgesprochen!"
Verwirrt, aus ihren Fantasien gerissen, fragte Brenda.
"Was?"
"Das Baden!"
Wieder lächelte Raphael.
"ohh... Aber ne Dusche kann ich benutzen, oder?"
"Nein alles kein Problem, ich weiß nicht ob der Whirpool schon ageschlossen ist, aber baden ist sicher schon möglich!"
Brendas Fantasien liefen weiter, sie ärgerte sich darüber, konnte es aber nicht ändern.
"Nun gut, aber ich denke, wir sollten Dimitri nicht so lang allein trinken lassen! Wir reden nachher weiter!"
Wieder lächelte Raphael, eigentlich lächelte er immer.
"Ja, ist in Ordnung. Soll ich lieber gehen? Wollt ihr alleine bleiben?"
"Nein auf gar keinen Fall... wie können zwei Männer auf eine solch bezaubernde Gesellschaft an einem jungen Abend verzichten?"
Verlegen lächelte Brenda, Raphael an.
"Nagut, aber nur, wenn Sie mich nicht mehr so verlegen machen, Raphael."
"Raphael, einfach nur Raphael... ich bin zwar dein Chef, aber wir wollen es ja nicht übetreiben! Ich verspreche ich werde mein bestes tun um mich zurückzuhalten!"
Gemeinsam gingen sie zurück an ihren eigentlichen Tisch, auch Dimitri hatte seinen Wein geleert und sich etwas umgeschaut, die langen Beine mit den zwanzigloch Stiefeln waren ausgestreckt und er sah erholt aus. Brenda setzte sich und behielt Raphael im Auge, er jedoch konzentrierte sich nun auf die Bardame, eine Nacht eine Frau... er hatte Koks genommen, er brauchte mehr!
"Ich werde uns noch einen Wein holen!" verabschiedete er sich von den anderen beiden und ging rüber zu der jungen hübschen.
"Guten Abend! Was wollen sie trinken?" fragte er sie mit einem verschmitzem Lächeln auf den Lippen.
Out of Character
An die SL: Dieser Beitrag wurde zusammen mit Blue und Traum verfasst und mit ihrer Genehmigung von mir modifiziert, keine Sorge!