[10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Julia sprang drauf an, das war gut, aber sicher nicht aus den gleichen Gründen wie König. Und sie schien zumindest zu versuchen ihre Lage nicht noch schlechter werden zu lassen.

Ein Fluchtweg

Die Idee war großartig, so großartig das er fast gelacht hätte wie beim Anblick der Waffe. Sie konnte nicht so naiv sein zu glauben das solche Mittel hier noch helfen konnten. Er nickte ihr zu, bereiter als jetzt konnte er auch nicht mehr werden. Er hatte aber nicht vor ihr direkt zu folgen, erstmal sollte sie in den Raum gehen während er darauf achtete das nicht plötzlich jemand hinter ihm stand der die Aufmerksamkeit der Waffe von Julia auf sich ziehen konnte. Ein Schuss, der Lärm würde sicher die bücher wecken, aber dann wäre es ihr Problem.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Das kann er mal glatt vergessen! So wirklich aufmerksam und bereit wirkte König nicht. Aber sie würde für ihn nicht das Voranstürmen übernehmen. Ihre Hand legte sich auf den Türgriff, während sie selbst nach wie vor mit dem Rücken an der Wand neben der Tür stand. So fern die Tür nicht abgeschlossen war, öffnete sie sich mit einem leichten Schwung und gab König das Innere des Zimmers Preis. Anscheinend hatte Julia genügend billige Filme gesehen um nicht direkt vor der Tür zu stehen und nicht einfach rein zu laufen...
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Es handelte sich um einen schlichten Wandschrank.
Auf einigen Regalen waren allerlei Utensilien abgestellt. Bettwäsche ganz oben, Reinigungskram in den Fächern darunter. Etwas Werkzeug und anderer Kram. Nirgendwo bot der Schrank einem unglücklichem Mann oder einer weinenden Frau genügend Platz und selbst ein Kind hätte arg Probleme sich dort hineinzuzwängen. Natürlich waren die herzzereissenden Klänge in der Sekunde verstummt, als Julia die Tür geöffnet hatte.

Was diese nicht sehen konnte, was König aber wohl trotz seines Wahnsinns zutiefst erschrecken dürfte, vollkommen lautlos und ohne jeden verräterischen Schatten war plötzlich ein grauenhaft anzusehender Mann hinter der Frau aufgetaucht. In seinen Händen hielt er einen gewaltigen Vorschlaghammer den er soeben zum Schlag auf ihren Kopf ausholen wollte...
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Er hatte sich geirrt, das konnte nun klar sein. Eine einfache Ablenkung mit ordentlichen Folgen. Ein Angriff mit weltlichen Mitteln auf den Julia mit weltlichen Mitteln antworten konnte. König hingegen hatte diese Möglichkeit nicht.

Mist

Er musste nicht lange nachdenken um die Entscheidung zu treffen wie er sich verhalten sollte. Mottek hatte einen Hass auf Frauen, war es nicht so? Also war es verständlich das es Julia treffen würde . Es war erst die Bewegung vor dem Angriff, sie hätte mit einer Warnung noch eine Chance.

„Angriff!“

Das erste das ihm einfiel, laut gerufen. Julia konnte sich wahrscheinlich bei der ersten Silbe schon den Rest denken, wenn sie wach war im Geiste konnte sie aus dem Winkel in dem König zu ihr stand vielleicht auch darauf schliessen das der Angreifer hinter ihr war. Und wahrscheinilch konnte sie darauf kommen das König die Ablenkung nutzen würde um alleine weiterzumachen. Wie er das Wort gerufen hatte drehte er sich um und sprang in Richtung der Leiter um nach oben zu kommen.

Viel Spaß ihr zwei
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Und sogar mit so etwas wie Erfolg wie er feststellen konnte. Unsicher und mit zitternd, aber seine Hände fanden die Leiter an der er sich in panischer Geschwindigkeit nach oben zerrte, nur weg von Mottek und auch Julia die er ihrem Schicksal überlies. Für den Moment gab es keine Geräusche und nahezu kein Licht, nur den Schein seiner eigenen Taschenlampe, deren Lichtkegel über den Dachboden tanzte als sie ihm aus der Hand fiel, darauf das Licht das er zurückgelassen hatte im Kampf in dem Julia nun stecken musste, hektisch zerrte er die Leiter hoch bevor sie sich auf diesem Weg hätte retten können. Gerettet, aber nicht sicher war er nun hier oben, zitternd im Wissen was ihm fehlte. Er drehte sich um auf der Suche nach seiner Lampe die auf dem Boden lag, ihr Licht konnte ihm nichts zeigen das wirklich interessant gewesen wäre, er musste schon nach ihr greifen um sich umsehen zu können. Aber diese verdammte Hand verweigerte im ersten Versuch den sicheren Dienst.

Du bist kurz vor dem Ziel, schaff es oder verrecke hier oben

Und er schaffte es, stand mit der Lampe auf, vorsichtig um die Grenzen der Decke abzutasten und sah sich erstmal um.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Ein normaler Dachboden, wie tausendmal in unzähligen Alpträumen und Horrorfilmen gesehen. Im fahlen Licht der Lampe spiegelten sich verstaubte Spinnennetze und das irgendwie speckig wirkende Holz der Dachverkleidung. Wider erwarten war es sehr aufgräumt hier oben. Wobei diese Beschreibung eigentlich gar nicht zutraf, denn eigentlich befanden sich gar nicht genügend Gegenstände auf dem Boden, die selbigen hätten verunreinigen oder gar chaotisch wirken lassen hätten können.

Unten rumpelte etwas, gefolgt von einem dumpfen Schlag der -obwohl nie zuvor in dieser Weise vernommen- mit erschreckender Deutlichkeit beschrieb was gerade geschah. Ein schwerer Klumpen Stahl traf dumpf auf Haut und knackend nachgebende Knochen. König hatte Julia sich selbst überlassen, hatte gewusst was er mit seiner rücksichtslosen Flucht nach Vorne anrichten würde und musste nun für lange Zeit (Zeit seines Lebens war bei Vampiren ja kein meßbarer Begriff...) mit diesem einen Geräusch im Kopf zu Leben lernen. Ein kurzer Aufschrei und das dumpfe und erschreckend kurze Fallen eines Körpers folgten. Darauf ein kurzes und männlich tiefes Lachen.

Dann Ruhe....
Erdrückende Stille!

König sah inzwischen eine Tür vor sich. Der geräumige Boden schien ein weiteres Geheimnis zu beinhalten. Blieb die Frage was der Mann tun wollte? Zurück zur verlassenen Begleiterin und ihrem möglich schrecklichen Schicksal? Oder weiter voran zum Ziel seiner Suche? Einmal mehr über Leichen...
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Unsicher kam er fast in der aufrechten Position an, sah sich um und war für einen Moment fast von der beunruhigenden Normalität schockiert, bis die Geräusche unter ihm wieder zeigten wie nahe dieser Ort dem Wahnsinn war. Der Angriff musste kurz und schmerzvoll gewesen sein, hatte aber einen Zweck erfüllt. Sie hatte ihren Zweck erfüllt und das Böse das hier lauerte lange genug auf sich gezogen. Nun war sie weg ohne das König selbst die Möglichkeit hatte sie zu erledigen. Ein großes Hindernis, Konkurrenz, eine Bedrohung und womöglich die Person die unter ihrer untoten Haut König am ehesten Verstand. Er war es der sie ihrem Schicksal überlassen hatte, darauf gehofft hatte um seinen eigenen Vorteil daraus zu ziehen. Wieder einmal. Aber es gab keinen Weg zurück, so brachten ihn wackelnde Beine Schritt um Schritt nach vorne, über eine weitere Leiche während die Geräusche mit einem ewigen Echo durch seinen Kopf hallten. Wieder etwas das er vertreiben musste aus seinem Kopf, mit etwas das er inzwischen mehr als nötig hatte. Mit beiden Händen hielt er die Lampe um sie nicht zu verlieren und bewegte sich auf die Tür zu, lehnte sich dagegen um sicher sein zu können das er nicht umstürzte und griff langsam nach dem Türgriff.

Buch holen, weg von hier, vergessen. Alles vergessen.

Und zumindest für einen Moment nicht mehr spüren wie nahe das Tier kam, wie es jeden Tag den Kampf um das eigenen Überleben ergänzen wollte. Er öffnete die Tür, langsam um nicht gleich in den neuen Raum zu stürzen und leuchtete hinein.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

König hatte die Klinke noch nicht berührt, da durchströhmte ihn die Erkenntnis das etwas furchtbar böses hinter dieser Tür lauerte. Die Menschen und auch viele Untote redeten immer von ihren Instinkten und wie oft es ihnen den Arsch gerettet hatte, dass sie auf sie gehört hatten. In diesem Fall jedoch war es anders, es war mehr. König spürte das Böse nicht nur, witterte es, er wusste, was dort hinter der Tür auf ihn lauerte. Und das war alles andere als beruhigend! Vielleicht lag es ja daran, dass er selbst den Weg alles Schlechten gegangen war, vielleicht lag es auch einfach nur an seiner Art zu denken. Eventuell an der von ihm begangenen Tat, dem Verrat dessen er schuldig war...?

Müßig darüber nachzudenken.
Er hatte viel geopfert um bis hierher zu gelangen. Zu viel!
Er durfte nicht umkehren. Selbst dann nicht, wenn dies das Ende bedeuten sollte...
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Die Hand von König näherte sich der Klinke als ihn etwas traf. Manche hätten es als die Erkenntnis bezeichnet die Wesen in die Abgründe des Geistes warf wenn es nicht damit fertig wurde, in die Abgründe des Verstandes mit denen ein Malkavianer existierte. Andere hätten es eine Angst vor dem nahenden Ende genannt, einen Schutzmechanismus der das Überleben sichern sollte, für König war es das Wissen was ihn erwartete und was vielleicht schlimmer war, die Tatsache dass er dieses aufeinandertreffen nicht verhindern konnte.

Jede Sekunde die du wartest wird es schwerer

Er hatte keine Wahl, hatte sie nie gehabt. Eine Geisteskrankheit wird manchmal als fehlende Freiheit zu entscheiden betrachtet. König hatte nicht die Möglichkeit zu entscheiden ob er seiner Sucht nachgehen wollte, er musste es. König hatte nicht die Möglichkeit zu entscheiden ob er seinem Drang nach Gewalt nachging oder nicht, könnte höchstens noch das schlimmste verhindern. Ebenso hatte er hier nicht die Freiheit sich gegen die Tür zu entscheiden, zu viel hatte er bereits dafür getan es bis hierher zu schaffen. Er war hier, alle Chancen standen gegen ihn und er musste sich auf der anderen Seite schnell etwas einfallen lassen um in dieser Nacht nicht seinen endgültigen Tod zu finden. Zitternd berührte seine Hand die Klinke, drückte sie und öffnete die Tür. Alles was er wollte wäre etwas zu trinken gewesen, ein Mensch gefüllt mit Alkohol. Vielleichte mit einem guten Wein, im Barriquefass gereift, vielleicht mit etwas kräftigerem wie einem guten irischen Whiskey. Natürlich musste es kein Dungourney von Jameson sein, ein Tullamore Dew hätte es in jedem Fall auch getan, ebenso wie der billigste Fusel einer polnischen Hinterhofbrennerei, aber er benötigte das verdammte Zeug einfach. So viel einfacher wäre es für ihn gewesen.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Sein Blick fiel auf eine Art Wendeltreppe die den gesamten Raum ausfüllte. Die Präsenz des Bösen war unverändert stark und gaben einem fast das Gefühl darin ertrinken zu müssen. Alles vor Kölnig war mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Seit Jahren, nein seit Jahrzehnten, war keines Menschen Seele und auch kein lebender Toter hier gewesen. Auffällig war, das sich anscheinend auch Insekten von diesem Ort fern hielten. Keinerlei Netze gab es hier (was besonders auffällig war, weil der Boden selbst mit ihnen überzogen schien....), keine vetrockneten Fliegenleichen und auch keine ebenso armselig wirkenden Mottenkadaver.

Der Grund für dies alles war nicht schwer zu erraten.
Die Präsenz an diesem Ort war erdrückend. Jeder, der nur halbwegs bei Verstand war (ich verweise erneut darauf, das selbst der Verstand eines Insekts ausreichte seinen Arsch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen...) rannte davon, brachte sich in Sicherheit und sprach fortan nie wieder von dem hier erlebten. Sterbliche jeder Form sind jedoch leicht zu erschrecken und nur ein 'befreiter' Geist wie der von König, spürte auch die hier ruhende Macht, die nur darauf wartete 'gepfückt' zu werden. (Das oder der sicher bevorstehende Tod. Aber wer will schon übergenau sein....)
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Was König sah war für ihn nichts das einen Ansah wie die Fratze eines Dämons, eines Zombies oder eines anderen Ungeheuers, eher das Wissen in das Reich eines Wesens zu blicken das man mit menschlichen Begriffen schwer in Worte fassen konnte. Jenseits des Türrahmens suchte der Strahl der Taschenlampe nach Zeichen das sich König irren konnte, Zeichen von Leben, aber es schien als ob dieser Ort noch nie von etwas betreten worden wäre das gelebt hatte. Nicht einmal Insekten die ansonsten jeden Ort des Planeten erobert hatten, hatten hier ihre Überreste hinterlassen. Nur Staub und stehende Luft.

Der Tod

Konnte nur er persönlich einen Ort so hinterlassen? Der Tod als Person, anders konnte sein Verstand es im Moment nicht umsetzen, es nicht begreifen, der Tod war es der auf der anderen Seite der Türe wartete. Nicht das Wissen von einem grauenhaften Tod der einen mit Schrecken versetzte, nicht ein Wesen das einem das Unleben mit aller Macht und Gewalt entriss, nein, hier lauerte der Tod der alles Leben in sich aufsog das den Fehler machte den Fuß zu weit nach vorne zu setzen. Die Verlockung war gewaltig, die Macht die ihn hier erwartete war so gewaltig das sie sein Überleben über tausende von Jahren sichern konnte, aber er hätte nicht einmal einen Fuß nach vorne setzen können wenn er es gewollt hätte. Zu sehr wirkte das Wissen dieser Gewalt wie ein Sturm in seinem Verstand der versuchte ihn von dort wegzutreiben. Ein Sturm der gewann, in seinem Zustand konnte er nicht einmal daran denken hier noch Erfolg zu haben. Erfolg? Er konnte nicht daran denken überhaupt jemals hinter die Tür zu greifen, so stark war diese Macht die dort lauerte. Schwach, zitternd und ängstlich schloss er die Tür wieder, vergessen konnte er aber nicht was er hier gespürt hatte.

Wenn ich diese Macht hätte.

Damit gab es nur noch einen Weg den er gehen konnte, zurück nach unten. Unsicher fanden seine Schritte die Falltür mit der Treppe nach unten, in das Reich von Onkel Mottek. Mit einem Fuß drückte er sie so gut er konnte nach unten und Leuchtete in den dunklen Raum, in dem theoretisch die Überreste von Julia liegen mussten.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Als er hinausging erkannte König am oberen Ende der Wendeltreppe noch einen kleinen Raum in dem sich eine Art Schreibtisch befand. Das Möbel nahm beinahe die gesamte Fläche des Zimmers ein und schien sehr sehr alt zu sein. Durch ein kreisrundes Fenster schien etwas Mondlicht hinein. Wahrscheinlich, möglicherweise (wie sollte es sonst sein...) befand sich die Quelle dieser erdrückenden Gefahr genau an diesem Ort.

König war seinem Ziel so nahe und ihm doch so fern.
Sollte er jetzt wirklich abbrechen?
Aber war es das alles wert?
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Aber so leicht wie er es sich vorgestellt hatte, sich abzuwenden und zu gehen, so leicht war es nicht. Im zurückziehen siegte die Neugier für einen Moment und der Strahl der Taschenlampe folgte der Wendeltreppe.

Das muss es sein

Warum hatte er es gerade noch nicht gesehen? Er spürte ein zerren in sich als er sah wie nahe es war. Der Schreibtisch musste am höchsten Punkt der Bibliothek sein, ein Thron des Wissens, der Macht…der Macht die hier auf ihn wartete. Was dort oben war brachte die Macht über Leben und Tod, das wusste er in diesem Moment, eine Macht die er selbst auch besitzen musste. Seine Augen waren nicht mehr in der Lage etwas anderes zu fixieren als den Schreibtisch. War es vielleicht das Buch das dort verborgen war?

HA!

Das Buch, das lächerliche Buch. Was dort auf ihn wartete war mächtiger als das Buch, würde ihm mehr bieten als alles das die Schmidts ihm bieten konnten. Mit der Macht die dort oben darauf wartete in seinen Besitz zu kommen, die darauf wartete ihm zu dienen würden die Schmidts vor ihm kriechen und ihm dienen. Er konnte mächtig genug werden um selbst seinen eigenen Fluch zu besiegen, mächtig genug um in die Sonne zu blicken und sie auszulachen, ja sogar mächtig genug um die Rückkehr des dunklen Vaters nicht mehr fürchten zu müssen. Was dort oben auf ihn wartete würde ihm helfen zu überleben, egal was noch kommen sollte und es war nur wenige Meter von ihm entfernt. König konnte nicht mehr anders, sein Verstand unterlag der Gier die jede Gier nach Alkohol und Blut in den Schatten stellte wie der Mount Everest die Hügel zwischen Finstertal und Burgh. Was dort war würde ihm dienen, diese Gewissheit gab ihm die Kraft nach vorne zu stürmen gegen den Sturm des gesunden Verstandes den er noch hatte bevor er den Preis sah der auf ihn wartete. Er trat nicht vorsichtig nach vorne, er setzte an wankend die Stufen hoch zu rennen wie ein Junky auf Entzug der eine Spritze vor sich sah, wie ein Alkoholiker vorm verdursten dessen Augen eine Flasche erspähten und wie eine Leiche die von der Gier nach unendlicher Macht getrieben wurde.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Auch wenn das Gefühl der Bedrohung stark war wie nie, König gelangte vollkommen unversehrt nach oben.
Keine geisterhafte Hand griff nach ihm und nirgendwo stürzte sich ein Monster aus den Schatten auf seinen wehrlosen Körper.

Als er oben angelangt war, die Wendeltreppe war nicht sehr hoch. Es reichte gerade mal für eine dreiviertel Drehung. Oben angelangt erkannte der Vampir, dass der Schreibtisch keinerlei Türen oder Schubfächer enthielt. Trotz seines offensichtlich hohen Alters und seines immensen Gewichts, war er erstaunlich schlicht gehalten und einfach strukturiert. Auf seiner Oberfläche lag zur großen Enttäuschung Königs nicht etwa ein Buch sondern nur acht Seiten. Sie bestanden nicht aus Papier, sondern aus einem sehr dünnen und leicht vertrockneten Leder. Sie waren in fremden, vollkommen unverständlichen Zeichen beschrieben und waren offensichtlich sehr sehr alt.

War es das was König gesucht hatte?
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Es gab keine andere Möglichkeit, das musste es sein, es gab keine andere Möglichkeit denn alles passte zusammen. Das Lacrima Rubra, die rote Träne. Die Blätter waren alt, sehr alt, das "Papier" vertrocknet und dünn, war es vielleicht sogar Menschenhaut? Dann musste die Schrift aus Blut sein. Die kleine hatte gesagt er würde das Buch hier irgendwo finden, es gab keine andere Möglichkeit, aber vor diesem Ort hatte sie ihn nicht gewarnt.

Egal

Es war unwichtig, das Ziel all seiner Suchen war so nahe, die Gier die Blätter an sich zu reissen so groß das alle vorsicht verworfen wurde. Sein Innerstes verlangte danach, das Tier gierte danach diese Macht an sich zu reissen so das König selbst nicht mehr widerstehen konnte. Zittrig bewegten sich seine Finger dem heiligen Gral entgegen, erste Milimeter, dann Zentimeter, bis sie die Blätter berührten. Was würde in diesem Moment passieren? Die Präsenz der Macht an diesem ORt hing mit einer Macht über ihn, mit einem Druck der ausreichend war um aus Kohle Diamanten zu pressen, die Erwartung an seinen Aufstieg zu einem Gottgleichen Wesen unbeschreiblich. Furcht? Er konnte nur noch gewinnen, die Gier erlaubte nichts anderes mehr.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Die Seiten ließen sich problemlos berühren. Zumindes nicht äußerlich. Im Inneren des Kainiten aber schien das Tier bei der Berührung der Seiten an Stärke zu gewinnen. Nicht das es böser wurde oder mächtiger auch gelang es nicht mehr an die Kontrolle über den Körper. Wenn man es bildhaft beschreiben wollte, so müsste man sagen das die Macht im Inneren eines jeden Vampirs ein zehn Jahre Bodybuilidinghartcorekurs innherhalb weniger Sekunden absolvierte. Ohne geschult oder mit einer Gewissheit darüber ausgestattet zu sein wusste König plötzlich, das er zukünftig einen ordentlichen Machtschub erlangen würde sobald er in Rasserei verfiel.
Das Böse das ihn umgab entsprang dieses Seiten! Soviel war sicher. Und solange er sie bei sich trug, war er mehr als alle anderen tief in seinem Inneren ein Vampir!





Out of Character
Nur wenn die Seiten am Körper getragen werden: Automatisch bei Raserei= Kraft +2, Widerstand +2 Schaden +2. Sobald dieser Effekt jedoch verloren geht, sinkt die Menschlichkeit des Trägers permantent um einen Punkt. Anscheinend hängt dieser Effekt mit dem zusammen, was auf den Seiten geschrieben steht. Was dies jedoch ist, kann König nicht bestimmen. Die Zeichen auf der Lederhaut erinnern nicht einmal annähernd an Schriftzeichen.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Das Tier schien für einen Moment einen Siegesschrei von sich zu geben und König wusste warum spürte es als er die Seiten berührte. Sie gaben dem Tier eine schwer vorstellbare Macht die König noch nicht erlebt hatte. So vorsichtig wie seine zitternden Hände es erlaubte hob er die Blätter an, öffnete sein Hemd und schon sie sich darunter, direkt auf die Haut.

Ihr sollt immer bei mir sein

Aber er spürte immer noch die Gefahr des Ortes, wusste das er sein Glück nicht überstrapazieren durfte. Schritt für SChritt stieg er die kurze Wendeltreppe wieder herab, verfehlte dabei fast die ein oder andere Stufe und konnte nur mit Mühe einen Sturz verhindern. Würde nun auch kein weg nach unten weiter an der Treppe führen würde er zu seinem alten Plan zurückkehren, zut Treppe die ihn in das normale Obergeschoss führen würde.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Niemand da!

Als König hinabstieg hatte er das Gefühl als befände er sich in einem ganz normalen Haus. Nichts hier im Obergeschoss erinnerte mehr daran, dass noch vor wenigen Minuten eine Frau um ihr Leben gekämpft hatte. Der Wandschrank war säuberlich verschlossen, die Staubschicht am Boden wies zwar Fußspuren aber keinerlei Anzeichen für einen Kampf auf und auch sonst erschien die Szenerie durchaus normal und friedlich.

König bemerkte die friedliche Stille, den angenehmen Duft nach Kaffee und Gebäck in der Nase und das fröhliche (wenn auch arg gedämpfte...) Kinderlachen aus dem Erdgeschoss. Es war wie früher, ein Tag in einer von vielen Millionen Familien weltweit...

Wärmend schmiegten sich die entwendeten Seiten an seine Brust.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Es musste seine neu gewonnene Macht sein die er erlangt hatte, die Gewalt die dem Monster in ihm geschenkt wurde, es musste einfach so sein. Im Freudenjubel stieg er langsam mit zitternden Beinen hinab, nichts und niemand wollte sich ihm in den Weg stellen, die böse Präsenz von Onkel Mottek sah ihren Meister in ihm.

Moment

Etwas stimmte nicht, da waren Gerüche die nicht hätten sein dürfen,Klänge wie sie unnormal waren. Beides zusammen wirkte falsch. Es fühlte sich falsch an, friedlich, ruhig, lebendig, mit einer Wärme wie die Seiten an seiner Haut. Er ging zur Tür die ins Innere zur Bibliothek führte und öffnete sie.
 
AW: [10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

Sein Blick fiel auf Libbi. Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden. Vor ihr stand ein kleines Tischchen von dem die Farbe bereits abblätterte. Drei Stühle standen um ihn herum, auch an ihnen hatte der Zahn der Zeit genagt und deutliche Spuren hinterlassen. Libbi gegenüber saß die Puppe die sie sonst immer in Armen hielt. Der Körper des Spielzeugs war mit dunklem Blut verschmiert, die schütteren Haare der Puppe standen in seltsam wirkenden Strähnen ab.

Das Mädchen führte ein imaginäre Kaffeetasse zum Mund und trank einen Schluck, dann stellte sie das Geschirr vorsichtig wieder auf den Tisch.

"Mottek wird die nichts tun! Ist komisch nicht? Ich habe das selber gar nicht gewusst, aber der Onkel beschützt die Seiten gar nicht. Er will etwas ganz anderes machen. Hoffentlich weißt du was das ist, denn dein Leben...."

Sie kicherte und hielt verstohlen die Hand vor den Mund.

"...deine Existenz hängt davon ab. Wenn ein mächtiger Mann wie Onkel Mottek das Buch nicht beschützen will. Was will er dann? Warum hat er deine böse Freundin verschwinden lassen? Will er verstecken spielen? Dann müsstest du suchen oder nicht? Oder spielt er Räuber und Gendarme? Dann sollte er langsam anfange dich zu fangen, finde ich. Verstehst du was er spielt, toter Mann?"

Libbis kleine Puppe drehte langsam den Kopf in Königs Richtung. Es geschah langsam und mit einer widernatürlichen Deutlichkeit, dass allein diese kleine Bewegung einem normalen Geist den Verstand gerubt hätte. Manchmal sind es die Kleinigkeiten die einen fertig machen und Menschen sprechen schon immer am stärksten auf Gesichter an. Selbst dann, wenn es die von kleinen blutigen Puppen sind.

"Dummkopf!", sprach die Puppe ohne ihre Lippen zu bewegen. Ihre Stimme klang männlich und angenehm. Ein wohltuender Barriton, der sicher nicht die Stimme von Mottek war....
 
Zurück
Oben Unten