[10.06.06] ungewöhnlicher Nachtbeginn

Discordia

B! scheuert
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7. Januar 2005
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Die Nacht begann. Der Tag endete. Ein Tag voller Schrecken und entsetzlicher Taten, die Enio wieder fast an den Rand des Wahnsinns getrieben hätten. Er öffnete die Augen und schreckte hoch. Gebeutelt durch die Alpträume der vergangene Nacht hatte er sich tatsächlich bewegt und sein linker Arm lag auf Katinkas Hüfte. Eine völlig unverfängliche Situation aber dem Brujah war selbst das unangenehm. Zumal er es noch nicht gewöhnt war nicht alleine aufzuwachen. Enio erhob sich ziemlich schnell und zog sich wieder an. Und was jetzt? Sollte er sie mit einem "Guten Morgen Schatz" begrüßen und ihr Frühstück ans Bett bringen? Es war total verrückt! Der Brujah war es gewohnt die Nacht ruhig zu beginnen aber heute rasten seine Gedanken bereits wenige Augenblicke nach dem Erwachen in Hypergeschwindigkeit. Was hatte er nur gestern für eine Entscheidung getroffen? Wie sollte er sein weiters Unleben gestalten? Warum zur Hölle empfand er es immer noch richtig wie er sich gestern entschieden hatte? Die Letzte Frage und die fehlende Antwort darauf verwirrte Enio eigentlich am meisten. Was hatte sich verändert seit er diese Stadt betreten hatte und warum brach gerade die gesamte Linie zusammen, die Enio in den letzten 150 Jahren gefahren war? Fragen. Tausend Fragen und nicht eine gottverdammte Antwort.

Nachdem Enio aus der Dusche kam wandte er sich Katinka zu. Er hatte sie bisher auf dem Bett liegen lassen und sich zuerst um seine Körperhygiene gekümmert. Was machte es schon aus ob Katinka ein paar Minuten früher oder später das Bett verlies? Bei dem Gedanken an die Dusche kam Enio auf die Idee, daß er warschienlich nicht drumherum kommen würde die Russin irgendwann einmal unter die Dusche zu stellen. Fehlender Stoffwechsel hin oder her... irgendwann fing man doch mal zum stinken an. Ja es gab noch einige Dinge in nächster Zeit zu klären. Der Turiner zog mangels Alternative Katinka wieder dieselbe Kleider an wie am Vortag. Er kam sich total dämlich dabei vor. Als wenn er eine Puppe bekommen hätte und zum ersten Mal bemerkte, daß man deren Kleider ja auch wechseln konnte. Das Ankleiden wurde ähnlich praktiziert wie das ausziehen. Lieblos und distanziert aber nicht grob und entwürdigend. Der Brujah würde wohl in nächster Zeit noch etwas Übung bekommen.

Als Katinka angezogen war setzte er sie auf den Sessel und kniete sich vor sie hin. Er nahm ihre Hände und sah sie eindringlich an. "Na dann hör mal zu Süße. Ich hab keine Ahnung ob und was du verstehst aber ich werde dich ab jetzt so behandeln als würdest du dich normal mit mir unterhalten können." Enios Stimme war ruhig und leise. Für seine Verhältnisse wirkte er fast zärtlich so wie er ihre Hände festhielt. "Ich werde heute Nacht weg sein und du wirst hier bleiben. Dort drausen ist es gefährlich... deswegen wirst du unter keinen Umständen nach drausen gehen. Es treiben sich Gestalten hier in der Stadt herum, die dir weh tun werden, wenn sie dich drausen finden. Du wirst nicht ewig hier bleiben müssen aber ich muß mir noch irgend etwas einfallen lassen. Kleidung werde ich dir auch noch besorgen und verhungern wirst du auch nicht." Enio macht eine kurze Pause. "Stella wird nicht mehr kommen. Enio wird jetzt auf dich aufpassen... viel besser als es dieser... als es Stella getan hat." Enio vermied es schlecht über die riesige Tunte zu sprechen, da er nicht wußte wie Katinka darauf reagieren würde. Obwohl überhaupt eine Reaktion schon fast ein Grund zum feiern wäre. "Das hier ist meine Wohnung... jetzt ist sie auch deine. Keine Ahnung ob du soetwas wie einen CD-Spieler bedienen kannst oder einen PC benutzt... warscheinlich nicht aber wenn doch... tu dir keinen Zwang an." Katinka würde es nicht gelingen seinen PC zum laufen zu bringen aber es war ein guter Versuch die Malkavianerin zu testen.

Nachdem Enio sich gerichtet hatte und sich auf für ihn sehr ungewöhnliche Weise in Schale geworfen hatte, verlies er die Wohnung und wartete auf das Taxi das er gerufen hatte. Vielleicht würde der Brujah Morgen Abend ja eine PC-Cam kaufen und versuchen Katinka während seiner Abwesenheit zu filmen. Es wäre nicht nur interessant zu erfahren wie sich die Malkavianerin alleine verhielt, zusätzlich konnte der Italiener somit überprüfen ob sie vielleicht doch noch irgendwie Kontakt zum Sabbat hatte und ihn doch nur verarschte. Enio konnte sich das zwar überhaupt nicht vorstellen aber seine Paranoia war doch größer als sein Vertrauen in Katinkas Katatonie.

Out of Character
Ist übrigens nicht ganz verkehrt wenn sich Angst auch dann und wann mal meldet. *räusper*
 
AW: [10.06.06] ungewöhnlicher Nachtbeginn

Katinka blinzelte.
Stella würde nicht kommen? Oh, da irrte sich der Mann aber...
Stella war schon zu ganz anderen Orten gekommen.

Eine gute halbe Stunde dauerte es, bis Leben in den toten Körper kam und Katinka sich mechanisch erhob, um zum Fenster zu gehen.
Es war still in der Wohnung. Katinka spitzte die Ohren um nach Nachbarn zu horchen.
Bald schon fand sie einen Streit, der sie interessierte.

Katinka lächelte.
 
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