[09.05.2008] Scheiß Nacht!

ElvisLiving

Kainit
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2. Dezember 2008
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5.726
Estebans Auto fuhr weg.

Verfluchte Scheißstadt!

Richard hatte Kopfschmerzen. Er hatte Hunger. Ihm war schlecht. Die meisten Wunden waren geheilt. Doch die Wunden, die Esteban auf seinem Rücken verursacht hatte, pochten immer noch vor Schmerz. Er stank... Nach Kanalisation, Kuhweide... und vermutlich am Schlimmsten: Nach Estebans alter Lederjacke. Seine Kleidung war beim besten Willen gerade noch als "Fetzensammlung" zu bezeichnen.

Genau deshalb war er im Stieed. Er musste sich neue Kleidung kaufen. Er musste gut aussehen. Es ging um etwas, dass unwiderruflich ist: Der erste Eindruck. Richard bemerkte das kaum jemand herumlief.

Verfluchte Scheißstadt! Ich habe Hunger!

Die Nacht war noch jung. Die Läden müssten noch offen haben.

Immernoch ließ er die letzte Nacht reveu passieren. Annika... Ich habe ihr versprochen, mich bei ihr zu melden. Richard guckt auf die Uhr seines Handys.. Es ist nicht mitten in der Nacht! und wählte ihre Nummer.

Nebenbei ging er den Stieed entlang. Ob es diesen Goth-Shop noch gibt?

Das Freizeichen. Dann fing das Telefon an zu tuten.
 
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Irgendwie war bei Annika besetzt. Nun, sie war halt eine Frau und die telefonierten schon gerne mal länger.

Wenn Richard weiterging, würde er den gesuchten Gothik- Shop finden, er war noch da, wo er immer war.
 
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Richard betrat die Tür des Shops.
Bis 24.00 Uhr geöffnet? Na, wenn das mal nicht praktisch ist! Goth... Naja, ich werde hier schon was zusammenstellen können... Hoffentlich...
Eine Bedienung begrüßte ihn freundlich und bot ihm Hilfe an.
Alleine finde ich besser zurecht...
"Danke, nein. Ich möchte mir ersteinmal einen Überblick verschaffen."
Er ging in die Herrenabteilung...
Ist das alles... hässlich!
Er nahm eine Hose vom Ständer und begutachtete sie kritisch.

Die Bedienung musterte IHN kritisch. Sicherlich kamen hier häufiger abgeranzte Leute rein... Aber jemand, dessen Kleidung eigentlich edel und schlicht aussah, jedoch fetzenartig herabhing und nach diversen Dingen stank? Dazu wirkte er irgenwie krank... Und diese Nacht war schon seltsam genug. Allein der Himmel und die leergefegten Straßen....

Er fand schließlich drei potentielle neue Hosen. Dann durchforstete er die Mäntel, wurde jedoch nicht fündig und ging in die Abteilung für Punks. Ja, da! Er nahm die Jacke zur Hand und legte sie zu den Hosen. Was als nächstes kam, wusste er: Er suchte einen schlichten Rollkragenpullover... Ob man hier sowas finden könnte? Vermutlich nicht... Er suchte... Fand aber nichts... Also kaufte er sich einfach ein neues schwarzes Hemd... Zu guter Letzt gönnte er sich ein paar neuer Stiefel.

Das Barett konnte warten...

Er ging an die Kasse, bezahlte, kleidete sich um und verließ das Zimmer.

Kleider machen Leute!

M65.gif

schnallenhoseb.jpg
 
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Richard verließ in seiner Uniform den Shop. Kampfhose, Militärjacke, Hemd, Boots Alles in schwarz und sehr passig geschnitten. Naja... Das ein oder andere Accessoire fehlte natürlich noch. Das Barett zum Beispiel... und ein paar Orden? Vielleicht auch einen Patronengürtel? Ihm war klar: Diese Uniform war nicht für den Krieg geignet. Sie war jedoch dennoch zweckdienlich. Sie half ihm darzustellen. Er war ein Vampir in Uniform. Ein Anarch. Ein Freiheitskämpfer! In einem gerechten Kampf für die Freiheit.

Was er zu erledigen hatte, hatte er erledigt. Moment, nicht ganz. Richard holte sein Handy erneut heraus und wählte die Nummer Annikas ein zweites Mal. Beiläufig blickte er auf die Uhr. Noch so viel Zeit... Jagen wäre auch nicht schlecht. Hier im Stieed vielleicht? Ganz schön leer die Straßen... Sogar die Clubs... Das muss etwas mit Zacharias zu tun haben...

Richard suchte nach irgendetwas Passigen zum Jagen. Vielleicht sollte ich ins Hovel gehen? Jenny kann mir sicher auch beim Jagen helfen.

Das Telefon wählte zum zweiten Mal durch.
 
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Sollte jemand dem Gespräch folgen, so würde er folgendes hören:

"Wie geht es dir?"
Eine Pause, in der die andere Person am Telefon antwortet.
"Wieder die Migräne?"
Eine Pause
"Das klingt übel."
Pause
"Wie lief denn die Klausur?"
Pause
"Du hättest dich krankschreiben lassen sollen."
Pause
"Och, es geht so... Ich habe etwas Rückenschmerzen, aber sonst ganz OK. Die Wunde am Kopf sieht schon viel besser aus."
Pause
"Soll ich die Tage bei dir vorbeischauen?"
Pause
"Ich hoffe es wird nicht noch schlimmer."
Pause
"Versprich mir morgen daheim zu bleiben, ja?"
Pause
"Gut. Danke."
Pause
"Ich melde mich morgen Abend nochmal und dann verabreden wir das genauer. Und schone dich, ja?"
Pause
"Gute Besserung. Ich wünsch dir alles Gute."
Pause
"Bis bald."

Richard steckte das Handy weg.
Ich sollte zum Hotel gehen und meine Sachen abholen gehen.
Richard machte sich zu Fuß auf den weg zum Hotel und hielt dabei nach möglichen Opfern Ausschau. Verfluchte Stadt, hier gibt es ja noch nicht mal was zu Trinken... Irgendwie schon komisch, wie leer hier alles ist... Und dann der Himmel...

Out of Character
Annika klang wahrscheinlich apathisch? Nicht nur schwach und müde, sondern auch irgendwie melancholisch und matt, oder? (Ich meine Zacharias Einfluss auf die Menschen dieser stadt, har man davon was im telefonat gemekt, oder klang es so, als sei das nur vom Blut- und Schlafentzug?)
 
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Nun, Annika war verdammt einsilbig gewesen und viel mehr als ein Ja oder nein war nicht zu bekommen gewesen und ein Auf Wiedersehen fehlte ganz. Alles in allem sehr sehr unbefriedigend, aber nicht zu ändern.

Auch alle Menschen, die auf der Straße waren, waren nicht gerade fröhlich, aber was hatte Richard erwartet, es würde jedenfalls ein sehr weiter Weg vom Stieed bis nach Burgh werden und die frische Luft half auch nicht wirklich.


Out of Character
Also mit der Auto braucht man ca. eine Viertelstunde bis nach Burgh, also kannst du dir leicht ausrechnen, wie lange Richard läuft.
 
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Richard hatte Glück: Aus einer Seitengasse schälte sich eine Gestalt, die in einen Mantel gekleidet war, den Hut tief ins Gesicht gezogen und die Hände in den Taschen vergraben. Ohne groß auf ihre Umgebung zu achten schlurfte sie mißmutig dahin.

Ein leichtes Ziel, so schien es...
 
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Richard musterte die Gestalt etwas genauer.

Nicht mein Stil... Ganz und gar nicht mein Stil... Jagen kann so kompliziert sein, wenn die normalen Strategien versagen...

Richard bemerkte: Selbe Richtung. Wer bist du? Was willst du? Wohin willst du, mein Freund?

Richard musste sowieso in die selbe Richtung. Er ging also weiterhin in seinem vorherigen Tempo weiter und musterte die Gestalt immer wieder einmal... unauffälig, wie er hoffte.

Früher oder später werde ich ihn ansprechen... Und wenn ich Glück habe... Dann bin ich etwas satter als zuvor.
 
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Thürmer machte nicht den Eindruck, als habe er Richard bemerkt. Weiterhin ging er den Weg entlang, und hielt nur ab und an an, scheinbar, um sich zu orientieren, bevor er den Weg fortsetzte.
Gedanklich glitt er immer wieder zu den Ereignissen in der Kanalisation zurück...
 
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Seltsam... Er schent nachdenklich... Die anderen Menschen waren... Apathisch... Irgendwie abwesender, oder? Nein, wohl kaum...
Richard ging etwas schneller als die Gestalt vor ihm.
Sieht ungefährlich aus... Vom Gang her... Ein älterer Mann. Scheint irgendwie desorientiert
Richard schloss auf. Wenige Meter trennten die beiden voneinander
 
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Gang und Haltung des Mannes vor ihm änderten sich nicht. Eigentlich hätte er zumindest jetzt, wo Richard seine Schritte beschleunigte, auf ihn aufmerksam werden müssen, aber: Nichts. Keine Reaktion.
Entweder war er geistig ganz woanders, oder man merkte die Apathie nicht so direkt wie bei den anderen, die Richard bisher gesehen hatte.

Die umliegenden Häuser wiesen nur hier und da erleuchtete Fenster auf. Und selbst wenn sich jemand an die Fenster verirrte, könnte Richard dem Ganzen leicht einen unverdächtigen Anstrich geben.
Eine nahezu perfekte Gelegenheit also !
 
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Packen und beißen? Nein, nein, nein... das kann zu leicht in die Hose gehen... Also ersteinmal die Distanz zu ihm verkürzen

Richard rief: "Hey, sie da? Brauchen sie Hilfe? Haben sie sich verlaufen?" Seine Stimme war hell, freundlich und klar. Er lächelte offen und herzlich. Es wirkte als sei er tatsächlich um den Alten vor ihm besorgt und hilfsbereit

Er befand sich gut 2 Meter hinter ihm. Wenn es mir gelingt ihn in ein Gespräch zu verwickeln, stehen meine Chancen ausgezeichnet.
 
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Richard erreichte sein Ziel: Der Mann blieb stehen und drehte sich um. Er schien etwa Mitte bis Ende 50 zu sein und der sauertöpfische Ausdruck wich ihm keine Sekunde aus dem Gesicht.
Mit einem schnellen Blick taxierte Thürmer den Hintermann. So einer hatte ihm grade noch gefehlt... Schon die Kleidung... Am besten, er würde ihn schnell wieder los.
"Nein danke, ich finde mich schon zurecht. Aber danke für das Angebot, junger Mann !"
Gleich würde er sich wieder umdrehen und den Weg fortsetzen.
Was wollte Richard tun ?
 
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War das eine kurzangebundene Antwort?

"Haben sie ein bestimmtes Ziel? Wir könnten uns vielleicht ein Taxi teilen. Zugegebenermaßen bin ich etwas knapp bei Kasse. Ich muss Richtung Finsterburg." Das offene, ehriche und sympathische Lächeln blieb auf seinen Lippen. Die Stimme war noch immer kristallklar und hätte jeden anderen vermutlich erweicht.

Ob hier meine Kräfte helfen würden? Vielleicht ist es ja nicht nötig...
 
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Er gab es auf... So würde er den Kerl dann wohl doch nicht loswerden. Vielleicht konnte er ihn hier genug beschäftigen, daß er später ungesehen verschwinden konnte... Dazu müßte er aber natürlich erstmal etwas Smalltalk betreiben. Er hatte nicht die geringste Lust dazu, aber hatte er eine Wahl ?

Stell dir einfach vor, es wäre ein geschäftliches Gespräch mit einem Klienten... Das half meistens.
Tatsächlich verlor Richards Gegenüber einen Teil seiner Miesepetrigkeit. "Finsterburg, tatsächlich ? Wohin müssen sie denn da, junger Mann ?" fragte er nach. dabei klang er deutlich freundlicher als noch vor wenigen Sekunden.

Wollen wir doch mal sehen, was du für einer bist, Freundchen...
 
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DAS ist seltsam! Eben noch grimmig und kurz angebunden... Jetzt schon freundlich und gut gelaunt. Naja... immerhin habe ich ihn im Gespräch.

Richard lächelte weiterhin. Selten hatte sein Gegenüber ein so unschuldiges und offenes Lächeln gesehen. Seine Stimme blieb klar und freundlich: "Ich möchte ins "El Privilegio". Das ist ein Hotel. Ich bin hier erst seit ein paar Tagen wieder in Finstertal und habe noch keine andere Bleibe gefunden. Müssen sie zufällig in die selbe Richtung, oder weshalb fragen sie nach?"

Richards Blick blieb auf den Mann gerichtet. Es schien, als wolle er freundlich den Augenkontakt halten... Aber das täuschte. Er musterte ihn ganz genau. Er musste verstehen, wer sein Gegenüber war, was ihn bewegte, wie er funktionierte. Ohne den wahren Blick war das wesentlich schwerer... Aber dennoch machbar.

Irgendwas stimmt mit dir nicht. Wer bist du? Warum bist du nicht so wie andere Menschen? Ich glaube ich werde paranoid.
 
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Richards Gegenüber trug einen Anzug mit Mantel und Hut. Alles wirkte schon etwas abgetragen, ohne schäbig zu wirken.
Er musterte Richard von oben bis unten.
"Ist aber tatsächlich ein Zufall... Ich muß mir auch noch eine Bleibe suchen. Sie sind nicht von hier ?"
Klingt nicht gerade nach deiner Preisklasse, Jungchen...
 
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"Doch schon irgendwie. Ich ging hier zur Schule. Dann sind wir aber damals weggezogen... Und jetzt will ich hier studieren... Ich bin wohl etwas übereilt abgereist... Aber was soll man machen?" Er lächelte verschmitzt.

Meine Geschichte ist von vorne bis hinten... unglaubwürdig? Kein Geld für ein Taxi, aber fürs Hotel... Ich will jemanden in zurechthelfen, aber komme nicht von hier... VERDAMMT!

"Ach übrigens. Ich bin Richard. Richard Stein." Er reichte dem Alten die Hand. "Wir könnten dann ja tatsächlich zusammenfahren?"
Bloß vom Thema ablenken...
 
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Der andere tippte mit dem Zeigefinger an den Hut, ignorierte die Hand aber...
Da er nicht vorhatte, die Nervensäge verschwinden zu lassen, beschloß Thürmer, daß die Nutzung seines Namens ungefährlich wäre.

"Alfons Thürmer, Doktor beider Rechte. Meinetwegen können wir das so machen... Was wollen sie denn hier studieren ?"

Wenn er sich schon mit dem unterhalten mußte, konnte er auch gleich Interesse heucheln. So käme er wenigstens schneller zum "Privilegio".
Auch wenn er die Geschichte des anderen zumindestens für löchrig hielt. Vermutlich wollte der andere versuchen, eine Taxifahrt für sich herauszuschlagen...
Mal sehen.
 
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