[08.05.2008] Freund, Feind, Tod?!

AW: [08.05.2008] Freund, Feind, Tod?!

Das Lilly niemanden in den Rücken fallen würde war eine ehrenwerte Eigenschaft, doch war für Malik Ehre mittlerweile nur ein Mittel und kein Ziel. Denn ein ehrenwerter Tod nützte in heutigen Zeiten niemanden etwas. Aus Jennys Worten konnte Malik immer wieder einen Hilferuf hören, doch bildete er sich das vielleicht nur ein. Was sollte er auch groß machen? Trost zu spenden war eine Sache, die er schon so lange nicht mehr getan hatte, dass er einfach nicht mehr genau wusste, wie er es machen sollte. Doch drehte er sich wieder um, denn irgendwie musste er dieser Frau helfen. Doch wie nur?

Er breitet die Arme aus, fast wie in einer hilflosen Geste.
"Was willst du von mir?!" In Maliks stimme schwang Ungläubigkeit und Resignation mit. "Was willst du von mir hören? Ich habe dir gesagt, dass ich in dir Potential sehe und hoffe, dass du es zum Guten nutzt und du unterstellst mir immer noch, dass ich dich töten will. Du sagst, dass du mir so egal bist wie jeder andere. Zeigt das nicht, dass ich jeden gleich bewerte?

Ich habe dir gedroht, so wie ich jedem Neuen drohe und auch jeden Alten. Ich würde sogar der Harpyie oder der Hüterin so drohen. Verdammt ich habe sogar schon meinen Primogenen so bedroht und ihn ausgelacht! Ich habe dir gesagt, dass der Clan für mich keine Rolle spielt und ich auch Clanslose respektiere. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mit einer neuen Caitiff gesprochen und sie kam mit den gleichen Sorgen wie du zu mir! Auch sie hatte ein hartes Unleben als Clanslose und wollte dafür Mitleid und Verständnis.
Falls es dir hilft, kannst du mich gerne Hassen und für alles Schlechte auf der Welt verdammen. Doch es wird dir nichts nützen. Ich bin ein Irrer Jenny! Hinter jeder vorgehaltenen Hand lächelt man über die Verrücken und Irren! Weißt du das einige alte Kainiten und noch als einen minderen Clan bezeichnen? Was soll ich dazu sagen? Die Welt ist nicht nett!

Weißt du warum ich etwas Besseres bin? Ich bin nicht als etwas Besseres geboren sondern habe es mir in einem Jahrhundert des Unlebens verdient. Ich habe mir diese Stellung durch mein vergossenes Blut verdient. Ich habe Jahrzehnte gegen den Sabbat gekämpft und zwar an der Seite von Hässlichen, Irren, Tieren und auch Clanslosen! Der Krieg verändert einen Kleine und deshalb bin ich nun der, der ich bin. Ich habe viele Herausforderungen bestanden um hier zu stehen und nun tun zu können, was ich kann.

Denkst du ich weiß nicht, dass wohl kaum ein Kainit in dieser Domäne mich mögen wird! Ich bin die Geißel und damit das Schwert des Kriegsherren!" Malik war wieder zurückgegangen und stand nun nah bei Jenny.

"Weiß du was passiert, wenn du einen Kainiten reizt und der Zorn ausbricht? Dann befreit sich das, was in uns ist und was wir Nacht für Nacht bekämpfen müssen." Maliks Stimme war nun wieder ein wenig ruhiger und auch ein wenig sanfter.
"Das Tier was in jedem von uns steckt. Glaubst du, dass du die Einzige bist, die jemanden geliebten an dieses verloren hat? Im Zorn kommt nicht unser wahres ich ans Licht, sondern der Fluch, den wir alle in unserer Brust tragen. Mit Menschen funktioniert deine Taktik des Wahren Ichs vielleicht, doch wir sind keine Menschen mehr Jenny. Wir sind Kainiten und jeder von uns trägt das dunkle Mal und in diesem Aspekt, sind wir uns alle gleich. Ob hoher Clan, niedriger Clan oder Clansloser. Deshalb gibt es Leute wie mich, die ohne Rücksicht auf ihr Leben und ihre Beliebtheit töten müssen.

Du hast mein Mitgefühl für deine Vergangenheit, doch bin ich weder Schuld an ihr, noch kann ich sie ändern." Ob seine Worte nun etwas bei der Caitiff bewirken würden, wusste die Geißel nicht. Doch hoffte er, dass sie etwas brachten. Denn bald wusste er nicht mehr weiter und nur der Tod würde Erlösung bringen.
 
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"Ach, fick dich doch...."

Jenny sprach mehr zu sich selbst als zu der Geißel. Mißmutig, aber doch vorsichtig, stopfte sie ihre krallenbewehrten Daumen in die Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. Ja was wollte sie eigentlich von diesem Scheißkerl? Auf so eine Frage war sie nicht vorbereitet. Normalerweise bot jeder den sie auf diese Art anranzte früher oder später eine breite Angriffsfläche, auf der sie sich dann austoben konnte. Manche gingen zum Angriff über, andere machten einen Rückzieher, andere beschimpften sie oder warfen ihr die wüstesten Drohungen an den Kopf. Malik machte irgendwie alles gleichzeitig und irgendwie auch nichts von alledem. Zumindestens nicht richtig. Um es kurz zu sagen, der Arsch hielt sich einfach nicht an die Spielregeln. Und da dies noch nie zuvor vorgekommen war, hatte es ausgereicht die Caitiff vollkommen zu entwaffnen. Zumindest verbal, denn ihre Krallen behielt sie schön wo sie waren.

"War ja klar, dass du ein Malk bist, ich hätte auch selbst drauf kommen können. Mann, echt! Wenn man mit Typen deiner Art spricht, hat man immer das Gefühl in nem verfluchten Kettenkarussell. Alles dreht sich, man versteht nur die Hälfte weil die Musik so laut ist und der Fahrtwind versaut einem zu allem Überfluss die Frisur. Was weiß ich denn was ich von dir will? Fall tot um? Hör auf so ein beschissener Arsch zu sein! Nimm dir ein Matchboxauto und geh auf die Autobahn spielen! Sag nicht nur das du den hohen Herren der Camarilla den Arsch hochbindest, sondern mach es verflucht noch mal auch. Du redest das alle vor deinen Augen gleich sind! Aber die die dann von dir umgebracht werden sind dann doch wieder die Caitiff! Scheiße Mann, deine Rechnung geht doch mal voll nicht auf."
 
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Ein Kettenkarussell? Was zur Hölle war das noch mal? Da Malik schon einige Jahre auf dem Buckel hatte und als Kainit nie über Jahrmärkte geschlendert war, konnte er mit diesem Begriff nichts anfangen. Er wusste zwar, was ein Karussell war, doch was war ein Kettenkarussell? Ein wenig konnte er aus den Worten von Jenny herausdeuten und so hoffte er, dass er durch diese Wissenslücke nicht zu viel verlor. Dann kam der nächste Begriff. Matchboxauto? Der Name kommt mir bekannt vor...irgendein Spielzeug, wenn ich mich nicht irre. Was sie mit dem Arsch hochbinden meinte, konnte er sich auch nicht wirklich denken. Entweder war er heute langsamer im Kopf, als er gedacht hatte oder wirklich nur verdammt alt und ihre Sprache zu neu für ihn.

Von Jennys Spielregeln wusste er nichts und wahrscheinlich war er für sie so verwirrend, weil er es selber auch gerade war. Was sollte er bloß mit dieser Caitiff machen? Im Krieg war alles einfach, doch im Leben einer Domäne gab es so viel zu beachten und so viel falsch zu machen.

"Also, erst mal muss ich dir sagen, dass ich nicht alles verstanden habe, was du gerade gesagt hast." Offenheit war das einzige, was ihm zurzeit einfiel. "Zweitens habe ich in dieser Stadt nur einen Caitiff getötet und ich bin gerne bereit zuzugeben, dass es einfacher war, weil er ein Caitiff war. Wäre er von einem Clan, wäre er einfach nur leise gestorben und drittens, ich rechne nicht.

In vielen Situationen handle ich nach meinem Instinkt. Jede Situation ist eine neue und da ich mich in meinem Geschäft schnell entscheiden muss, können die sich auch mal wiedersprechen. Aber das alles ist eigentlich total egal. Was du erlebt hast und was ich erlebt habe, ist alles schon geschehen. Wir kennen uns jetzt wie lange? Zwei Nächte?“ Malik hob die Hand, als hätte er eine Idee.

„Ich glaub ich weiß, wie ich es dir sagen kann. Wir beide sind Zwiebeln. Du weißt sicher, dass eine Zwiebel sehr viele Schichten hat und es ziemlich tränt, wenn man sie Schält. Doch wenn man sich dazu durchgerungen hat, die Tränen zu überstehen und bis zu ihrem Kern durchgedrungen ist, hat man eine nahrhafte Mahlzeit. Wobei man noch ein Brot mit Butter dazu essen sollte.

Verstehst du was ich meine?"
Die Geschichte mit der Zwiebel hatte er mal von einem anderen Malkavianer gehört oder war es eine Geschichte aus seiner Kindheit? Eigentlich war es ja egal, woher er sie kannte, denn er fand sie damals sehr aufschlussreich.
 
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Häh?

"Mann Alter, du machst mich fertig!"

Jenny war die Lust nach einem Kampf vergangen. Dieser Malkavianer brachte sie immer mehr durcheinander. Wenn sie nur nicht so angeschlagen wäre, ihr Kopf fühlte sich an als hätte sie die letzten drei Tage durchgesoffen und hätte jetzt nen fiesen Kater. Sie ließ ihre Krallen wieder verschwinden, auch das musste ihrem Gesichtsausdruck nach ein recht schmerzahfter Vorgang sein, und kratzte sich am Kopf.

"Du willst also, das wir beide abwarten, uns nicht an die Wäsche gehen und uns stattdessen darauf beschränken uns gegenseitig auf die Finger zu schauen. Und das möchtest du, weil du der Meinung bist, dass wir uns, wenn wir uns erst einmal besser kennengelernt haben, vielleicht sogar leiden könnten...?"

Jenny schwieg einen Moment und es stand ihr im Gesicht geschrieben wie angestrengt sie das Für und Wider dieser Entscheidung abwägte.

"Gut! Du sollst deine Chance bekommen. Wir trennen uns ohne Groll aufeinander und warten ab was kommt. Sollte einer von uns beiden eine Entscheidung getroffen haben, treffen wir uns erneut. Dieses Mal dann als Freunde oder als erbitterte Feinde! So?"
 
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"Ja! Da sagst du etwas Gutes!" Malik streckte Jenny seine Hand entgegen um diese Abmachung zu besiegeln und schien wirklich erleichtert zu sein.

"Das wir nun die dicksten Freunde werden, ist zwar unwahrscheinlich, doch solange du nicht den Wunsch verspürst mich zu töten, bin ich schon zufrieden." Die Caitiff hatte wirklich eine gute Idee und dieser einstweilige Waffenstilstand gefiel dem Malkavianer. Was Zwiebeln doch alles erreichen konnten!

Mali war froh, dass die Sache ohne Kampf ausgegangen war. Denn wie einige Leute wussten, dass er hier und jetzt mit Jenny zusammen war, so wussten sicher auch einige Kainiten, dass Jenny hier mit ihm zusammen war. Noch mehr Feinde wollte Malik nun wirklich nicht.
 
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"Enttäusch mich nicht Kettenhund!"

Jenny ergriff die Hand und schüttelte sie. Auch wenn sie sich dabei zurückhielt, spürte man die immense Kraft die im Körper dieser zierlichen Frau schlummerte. Auch sie war froh, dass dieses Treffen ohne den Tod der Geißel geendet hatte. Eine Anklage wegen Bluthundmordes machte sich schlecht in der Akte einer jungen Dame die gerade bestrebt war ihren Platz in dem verhassten Gefüge Camarilla zu finden. Ihr kam da ein Gedanke.

"Sag mal, als städtischer Jungfrauenschänder hast du doch sicher Kontakt zum hiesigen Feldmarshall!? Weißt schon zum Kalifen anstelle des Kalifen..."

Es folgte eine kurze Pause in der die Caitiff den Faden wieder aufgreifen musste. Normalerweise gehörten solche unnötigen Wortspiele zu ihrer Art des Ausdrucks. Das sie deswegen fast vergaß was sie eigentlich hatte sagen wollen war ihr auch noch nicht passiert. Sie seufzte. Wenn sie zu diesem fiesen Kater wenigsten den vorherigen Suff gehabt hätte. So machte das echt keinen Spaß.

"Wo war ich? Ach ja... Kannst du bei Enio nicht ein gutes Wort fütr mich einlegen? So von wegen, dass ich gelernt habe mich zu benehmen, ...das ich dir nix getan habe und wir stattdessen cool geredet haben, ... das ich reifer und verantwortungs...."

Sie lachte laut auf.

"Öhm, nee! Das letzte nicht, das kauft er dir nie ab! Wenn du dem das über mich erzählst, schmeißt er dich raus und mir ne Bierdose an den Kopf!"
 
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Die Geißel bemerkte die Kraft von Jenny und registrierte sie. Ich muss scheinbar wirklich vorsichtig sein!

Dann Malik folgte den Worten der Caitiff. Feldmarshall sagte ihm was, doch der Kalif anstelle des Kalifen? Meinte sie die Hexe? Doch dann sprang sie wieder zurück zu Enio und auch gleich zu ihrem Anliegen.
"Mh...ich werde ein paar Worte über dich fallen lassen." eine kleine Pause folge und er fügte noch etwas hinzu. "Und werde versuchen sie positiv klingen zu lassen."

"Doch warum soll ich das eigentlich, ich dachte ihr seid schon starke Verbündete." Jetzt wurde die Geißel etwas stutzig, auch wenn es ihm am Anfang nicht gleich aufgefallen war.
 
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"Nicht stark genug wie es aussieht! Ich würde es nicht einmal eine Freundschaft nennen, wir kennen uns halt schon eine halbe Ewigkeit. Es ist bestenfalls eine Interessengemeinschaft oder so was. Zumindest habe ich meistens das Gefühl. Enio braucht immer mal wieder einen starken Arm und spannt mich in diesen Fällen meistens für sich ein. Ich lasse es zu, weil ich wie gesagt an der Stadt hänge. Außerdem will ich den Caitiff in der Stadt eine Stimme verpassen. Und das geht eben nur, wenn man sich den ein oder anderen Verdienst ans Revers heften kann."

Ein kaum hörbarer Seufzer unterbrach ihren Vortrag.

"Aber ich will dich nicht mit meinen Problemen langweilen. Sag einfach, was du zu sagen hast und gut. Mit etwas Glück fällt es nicht zu schlecht aus und ich kann weiter darauf hoffen, irgendwann der Unterdrückung einen Riegel vorzuschieben."

Damit war von ihrer Seite aus alles gesagt.

"Nun gut Brutus, ich denke wir haben es für heute. Bin froh, dass ich mir jetzt nicht deinen Arsch aus meinen Stiefeln puhlen muss. Wir sehen uns ja sicher irgendwann!"

Jenny legte einen Finger an die Stirn und schritt davon, wie in den meisten Nächten hatte sie noch viel vor.
 
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Die Geißel nickt der Caitiff nur stumm zu und schaute ihr dann noch ein wenig hinterher.
Die Stimme der Caitiff...interessant...

Dann drehte sich Malik von Jenny weg und ließ seinen Blick durch die Umgebung schweifen.
So! Wollen wir doch einmal schauen, ob hier noch irgendwo ein Mensch rumläuft...

Der Mantel der Schatten schlug sich um die Geißel und er begann die Gegend zu durchstreifen, nach der Suche eines Opfers.
 
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