[08.05.2008] Eine arbeitsreiche Nacht...

Renard

Blutsauger für Blutsauger
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13. Februar 2009
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Thürmer durchquerte erneut die Stadt. Von A nach B zu laufen könnte fast sein neues Hobby werden, auch wenn diese Aussicht ihn nicht sonderlich begeisterte. Aber was half es ? In der Stadt konnte er sich wenigstens halbwegs sicher bewegen. Die Bibliothek kam dann auch irgendwann in Sicht. Auch ein Weg, sich Ortskenntnis zu verschaffen...

Er betrat das Gebäude und ließ Hut und Mantel an der Garderobe zurück. Leise schritt er an die Rezeption heran, an der schon wieder (oder immer noch ?) derselbe sportlich aussehende junge Hüpfer saß, auch wenn er dieses Mal noch deutlicher nach Kater oder Schlafmangel aussah, als er von seinem Buch hochblickte.

"Lokalabteilung, wie letztes Mal. Ich finde den Weg schon, danke !" sagte Thürmer zu ihm, dann ging er weiter.

Hinter ihm widmete sich der Junge vermutlich schon wieder seinen Büchern oder seinem Halbschlaf. Manche Sachen würden sich eben nie ändern. Wenn er an seine eigenen Eskapaden während seiner Studienzeit dachte...
Aber das war lange her, und es war jetzt wichtiger, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.

Als er schließlich an der Sitzgruppe angekommen war, an der er sich mit dem Boß getroffen hatte, begann er, sich einen Weg durch den Regaldschungel zu suchen. Gleichzeitig ging er nochmals durch, was er eigentlich vorhatte: Da Delta vorhin recht klar gemacht hatte, daß es bezüglich einiger Vorfälle bereits zugängliche Informationen gab, und er sich somit nicht wirklich auf dem neuesten Stand befand, galt es, dies zu ändern. Er war zwar kein großer Freund von Computern und hatte zu lange in der gottverlassensten Wildnis gelebt, um sich mit komplizierter Technik sofort anzufreunden, aber was Informationsbeschaffung und -verbreitung in ruhigen Zeiten anging, waren diese Dinger nunmal unschlagbar. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er schließlich gefunden, was er suchte: Den Internet-Arbeitsplatz. Er setzte sich vor den Monitor. Zeit für Hausaufgaben !

Das Schreck-Net war seine erste Adresse. Er hatte es in New Orleans ein paar Mal benutzt, weil sein Erzeuger ein ziemlich technophiler Kerl war, aber Dauergast war er dort nie gewesen. Dementsprechend dauerte es, bis er sich halbwegs zurechtfand. Nach einem ausgiebigen Aufenthalt in der FAQ-Sektion machte er sich dann auch an die Arbeit und jagte die Namen aller Nosferatu von Finstertal durch die Suchfunktion, bevor er schließlich den Begriff "Finstertal" und den Namen aller anderen Kainiten, die ihm hier zumindest namentlich bekannt waren folgen ließ, den ehemaligen Prinzen allen voran. Würde diese Suche keine Ergebnisse zeitigen, würde er einige Anfragen stellen, ob sich einige informationstechnisch versiertere Kollegen nicht mal umhören könnten. Lieferte die Suchanfrage hingegen Treffer, dann würde er per Schneeballsystem mit den neu gewonnenen Informationen weiterarbeiten.

Wenn er damit soweit durch war (so oder so), wäre als nächstes eine allgemeine Internetsuche bezüglich Finstertal und des Prinzen an der Reihe, die nach dem selben System abliefe. Zwar lieferte "Finstertal" alleine schon 19.000 Treffer und es würde dauern, unnütze Informationen auszusieben, aber das mußte eben sein...
 
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Im schummrigen, voller Staub flirrendem Licht, das träge durch die von Abertausenden Papierseiten destillierte Luft schien, saß er dann also und starrte auf das blasse Leuchten des Monitors. Es war eine Sache ein wenig in der Welt der vernetzten Computer zu stöbern, wie ein Schiffbrüchiger im wirren Ozean der Daten von Atoll zu Atoll zu paddeln, oder sich einfach treiben zu lassen. Hier war man in der Welt der Menschen und es war alles wie für sie gemacht. Das Auge wurde geführt nach Bedürfnissen und Parametern, bei denen überall das Konzept eines lebenden Organismus fühlbar war. Fressen, Ruhen, Fortpflanzen, Tod. Alles lief irgendwann in diese Bahnen, wie in einem Trichter. Die Welt der Menschen kreiste wie auf einem enger werdendem Orbit um das Zentrum ihrer eigenen, fleischlichen Vergänglichkeit und alles was sie schufen atmete diesen Dunst aus.

Wie anders war doch die Welt, die der Doktor nun betreten wollte. Das Netzwerk der Verborgenen war ein völlig eigenes System. Nicht nur nach technischen Gesichtspunkten, sondern von seiner Wurzel bis in die feinste Verästelung. Schon der Zugang in diesen Kosmos verlief über Mechanismen und Verschlüsselungen, die sich nicht recht einordnen ließen. Angeblich gab es sogar eigene Operator, die einen Verborgenen, Lotsenschiffen gleich, in das Konstrukt hineinbrachten. Hier musste man in einer bestimmten Reihenfolge bestimmte Adressen ansteuern, die sich aus Breiten und Längengeraden ergaben, dort musste man Datum und Mondphasen angeben um weiter zu kommen. Der richtige Name an der richtigen Stelle, Details aus der eigenen Vergangenheit zur Verifizierung, von denen man kurzzeitig nicht mal sicher sein mochte, ob man sie jemals überhaupt dort hinterlegt hatte, und irgendwann befand man sich im Gewebe.

Gut möglich, dass keine zwei Nosferatu es gleich bedienten, es hatte seine ganz eigenen Mysterien.
Vielleicht mochte es einem sogar so vorkommen, dass es noch nicht mal für ein und den selben Anwender zweimal gleich war. Es bot kaum Konstanten und war eher an Informationen orientiert, anstatt wie die Netzwerke der Menschen, eine einheitliche Oberfläche und Benutzerführung anbieten zu wollen. Die Struktur mochte einen eher an das Geflecht eines Pilzes erinnern. Man bewegte sich darin, als würde man seine Aufmerksamkeit wie einen geistigen Finger auf eine bestimmte Stelle in einem großem, weißem Rauschen legen, ohne wirklich zu benennende Gründe für die ausgewählte Position zu haben. Dann wurde aus dem Rauschen schließlich ein Flüstern, das man zu reinem Wissen herunterbrechen konnte. Trotzdem fiel die Benutzung dann irgendwann merkwürdig leicht, als wäre sie etwas ganz vertrautem Nachempfunden. Ein technisches Echo des eigenen Unterbewusstseins? War so etwas möglich? Vielleicht auch ein künstlicher Griff in die elektronisch greifbar gewordene, kollektive Gedankenwelt aller Nosferatu? Man mochte zumindest glauben ihre Nähe zu spüren. Die einzelnen Knoten im Gefüge waren ein Paradoxon an sich. Gleichzeitig auf Informationen reduzierte Ströme und doch in ihren Mustern so komplex und Individuell, dass man glauben konnte jeden einzelnen Bruder und jede Schwester dort wiedererkennen zu können, wenn man nur lange genug hin starrte. Wann immer man etwas herausziehen wollte, musste man auch etwas hinein geben. Wann immer man nicht aus eigener Kraft recht wusste wie man weiter vorgehen sollte, öffnete sich plötzlich ein Pfad und bot sich geradezu an. Vorsicht war jedoch geboten, denn jeder Weg der sich anbot trug gleichzeitig ein Versprechen in sich, dass man demjenigen, der diesen Weg angelegt hatte, etwas schuldig war, wenn man seine Straßen beging. Thürmer konnte suchen und aus eigener Kraft und mit eigenem Wissen etwas aus diesem Geflecht ziehen, oder sich Gedankenschnell bis in die Knechtschaft verschulden. Je nachdem wie geschickt er sich hier anstellte.

Das war das Shreck.Net. Das digitale Abbild des Clans der Verborgenen. Seltsam verdreht und von bizarrer Gestalt und Auswüchsen. Merkwürdig vertraut und heimelig. Genial an einigen Stellen, scheinbar wahnsinnig an anderen. Ein sicherer Hafen und gleichzeitig gefährlich wie ein Nest voller Vipern.

So fühlte es sich an... Nosferatu zu sein.
 
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Thürmer lehnte sich zurück und schloß die Augen. Hatte er allen Ernstes gedacht, das Schreck.Net hätte sich inzwischen in eine Art Nossi-Wikipedia verwandelt ? Ein auf den ersten Blick ebenso verlockender wie auf jeden weiteren Blick ziemlich dämlicher Gedanke.

Auf jeden Fall machte er sich die Tatsache bewußt, daß er mit seinem derzeitigen Informationsstand nicht sehr weit käme... Er mußte entweder seinen Fragenkatalog deutlich eindampfen, oder es gäbe verdammt viele Kollegen, denen er etwas schuldete. So oder so mußte er seinen Standpunkt wohl überdenken und entscheiden, welche Information mehr Priorität verdienten als andere. Von verschiedenen Warten aus konnte ihn allerdings das Fehlen jeder einzelner der gesuchten Informationen mehr als einmal töten, wenn alles danebenging...

Vielleicht konnte er ja jemanden finden, der eine Übersetzung brauchte oder Ärger mit der Obrigkeit hatte, und dem ein paar juristische Kniffe weiterhelfen konnten, wenn er dafür etwas wissenswertes über Finstertal erfuhr. Auch sein Arsenal an Gerüchten, Klatsch und Halbwissen, daß er auf dem Weg aus den Staaten nach Finstertal gesammelt hatte, warf er in den Kampf. Den Wert, die Aktualität oder den Wahrheitsgehalt dieses Mischmaschs kannte er zwar nicht genau, aber als Appetitanreger, Eisbrecher oder als Komplettpaket für einen Kollegen, der ganz allgemein nach neueren Entwicklungen und Vorgängen suchte, mochte es noch etwas taugen.
Mit etwas Glück würde er auf Nosferatu stoßen, die die Informationen anboten, denen er Priorität eingeräumt hatte: Besondere Vorfälle und Ereignisse des letzten Monats sowie besondere/gefährliche Orte dort.

Dann begann er in den verzweigten Pfaden des Netzwerkes seine Suche sowohl nach Angeboten, aber auch nach Gesuchen, die dem entsprachen, was er selber anzubieten oder anzunehmen bereit und gekommen war. Immer weiter verschwand er im Wust der Informationen, immer tiefer drang er in das künstliche, aber zuweilen doch eigenartig lebendig wirkende Konstrukt ein. Immer in der Hoffnung, erfolgreich wieder emporzukommen.

"Manus manum lavat..." dachte er bei sich "...wie wir Franzosen sagen."
Dann wandte er seine ganze Aufmerksamkeit endgültig dem Bildschirm und der Aufgabe vor sich zu...
 
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Das Netzwerk war wie ein summender Bienenstock. Ständig flogen Teile von ihm hinaus und andere kehrten zurück und trugen reichlich Informationen mit sich. Sobald sie wieder mit dem Gewebe in Kontakt kamen, wurden sie erneut ein Teil des beständigen Hintergrund Brummens der komplexen Wissens Knoten.
Die Recherche im Internet hatte andere Parameter erfordert, soviel war sicher. Als dieses Denken allerdings endlich abgeschüttelt war, tat Thürmer das einzig richtige. Man konnte sicherlich erfolglos ein ganzes Menschenleben auf diesen Wust starren und versuchen die Struktur zu erfassen. Es war keine Sache des Verstandes, sondern des Blutes. War es nicht am Ende immer dieses Thema um das es für die Verfluchten ging? Kaum hatte er sich dem leisen, uraltem Raunen in seinen nutzlosen Adern ergeben und war dem leisem Wispern jenseits der Jahrhunderte gefolgt das in jedem gestohlenem Tropfen flüsterte, da wurde alles viel klarer.
Ein wenig war es, als hätte er zuvor auf ein sich bewegendes Lichtermeer gesehen und versucht eine einzelne Flamme dort zu finden. Jetzt, wo er dazu übergegangen war sein eigenes Licht zu entzünden und sich dem brodelndem Schwarm anzuschließen, war es eher das aufregende Gefühl, dass man die völlige und absolute Klarheit gleich vor sich spüren konnte. Nur ein einziger Schritt trennte einen vom endgültigem Verstehen.

Nachdem er eine Zeitlang kleine Expertisen und Referenzfälle von Rechtsprechung für Primogene in kleineren Domänen verfasst hatte und einigen Brüdern und Schwestern Übersetzungen anbieten konnte, meistens ging es dabei um Innschriften alter, unterirdischer Gräber, floss das Ergebnis seiner Eingaben an ihn zurück. Finstertal lag offen vor ihm. Es war eine schier überwältigende Menge von Gerüchten, unbestätigten Vermutungen und alter Legenden. Er sah Gebiete die als Werwolf Territorium gekennzeichnet waren und wilde Geschichten über Friedensverhandlungen mit den Monstren. Er sah die Aufteilungen der Domänen, wie sie sich im Wandel der Zeit verändert hatten und mit der Machtergreifung Buchets für lange, lange Zeit in Richtung Clan Toreador festgezurrt worden war. Er sah auch die Pläne externer Mächte, Ventrue Barone aus anderen Städten, die bereits anfingen sich über die Gebietsaufteilung der Stadt Gedanken zu machen. Zumindest in ihren Wünschen, hatten die Königsblüter schon nach dem Thron gegriffen.
Er fand Aufzeichnungen über Buchet und er fand Berichte Lurkers, über die Entwicklungen vor Ort. Über eine Hochzeit zwischen dem Rosenprinzen und seiner ehemaligen Guhl, das Verschwinden der Tremere vor Ort und immer wieder Einträge darüber, dass Angehörige des Clans der Könige grausam um ihre Existenz gekommen waren in Finstertal. Mit einem leisem Stich des Bedauerns fand er die Akten der drei verschwundenen Blutsbrüder, die nur für eine kurze Nacht in der Stadt aufgetaucht waren.

Nach einigen Stunden hatte er für viele lokale Themen der Stadt eine Überschrift. Es fehlten Details, manchmal hatte er nicht mehr als alleine dass Wissen um die Existenz eines Vorganges erhalten, aber der erste Schritt ein Geheimnis zu lüften, war stets, zu wissen, dass es ein Geheimnis gab. Finstertal war keine Fremde mehr für ihn. Selbst als Abbild aus Informationen war diese Stadt zu gleichen Teilen schön, wie auch gefährlich. Sie lockte mit uralten Geheimnissen und bot sich an vielen Stellen an. Der Dom der Stadt, die Burg am See im Stadteil Burgh oder die Bibliothek dort, unzählige unterirdische Anlagen, die abgebrannte Irrenanstalt in der einst ein mächtiger Malkavianer hauste, alles lag vor dem Nosferatu wie die fleischige Auslage eines hell erleuchteten Freudenhauses. Verlockend wie verrucht und mit der ewig präsenten Ahnung von Gefahr die über allem lag. Jederzeit konnte man irgendwo in ein Wespennest stoßen, wenn man zu tief grub, soviel war klar geworden. Aber wenn nur wenn etwas Gefahr in sich barg, war es auch Wert entdeckt zu werden, denn nur was einen Preis hatte, hatte auch einen Wert.

Das war Finstertal. Hexenkessel und Gebetshaus. Heilige und Hure und nun stand Dr. Thürmer an ihrer Schwelle und es war an ihm zu flüchten und sich panisch abzuwenden, oder sich in ihrem Schoß zu begeben und zu sehen, was das Schicksal für ihn bereit hielt, immer mit der Gewissheit, dass der große, unheimliche Kartengeber im Schatten in seinem Stapel eine Karte mit einem grinsendem Totenschädel hatte. Das nötige Wissen für das große Spiel hatte er sich angeeignet, aber die Frage ob er es wagen wollte, war keine Frage des Wissens. Es war eine Frage nach dem wie viel. Wie viel Einsatz war er bereit einzubringen? Und war er bereit seinen Einsatz zu verlieren? Viel Stoff zum Nachdenken, aber hatte schließlich nicht nach Busfahrplänen gesucht und er hatte auch vorher gewusst, dass jede Information nicht nur den Wert, sondern auch die Gefahr des Wissens in sich trug.
 
AW: [08.05.2008] Eine arbeitsreiche Nacht...

Thürmer versuchte sich so gut es ging, einen Überblick zu verschaffen. Sein Bleistift kritzelte Vorfälle, Namen und Orte auf das mit "Finstertal" betitelte Blatt Papier und versah sie mit Verweisen, Anmerkungen, Unterstreichungen, Ausrufe- und Fragezeichen. Nach einer Weile war ihm, als wollte ihm die schiere Masse der Informationen den Schädel sprengen. Immerzu ging ihm das Gelesene im Kopf herum und machte es schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, aber auch die Konzentration auf den Stoff selbst fiel ihm zunehmend schwerer. Anscheinend brauchte er eine Pause vom Bildschirm...

Da er die Ermüdungsleiche hinter dem Empfangsschalter nicht ernsthaft als Gefahr für seine Recherchen ansah, begnügte er sich damit, das Notizzeug einzustecken und den Monitor zu deaktivieren. Dann begab er sich nach draußen, um an der frischen Luft den Kopf freizubekommen. Eine Zeit lang stand er einfach im Regen und zwang sich, an sowenig wie möglich zu denken. Das fiel zwar denkbar schwer, half aber immerhin etwas. Als er sich soweit wieder in der Lage fühlte, die Arbeit fortzusetzen, betrat er die Bibliothek wieder, vergewisserte sich, daß der Empfang noch genauso war, wie er ihn hinterlassen hatte, und nahm noch die Tageszeitung von heute mit zum Arbeitsplatz. Dort rückte er den Stuhl erstmal etwas vom PC weg und las die Zeitung, sozusagen als leichten Einstieg. Der Brand im Schloß erregte seine Aufmerksamkeit recht schnell, besonders der Abschnitt, in dem die Kunstakademie Räume und Ressourcen anbot. Sein erster Gedanke war, daß er sich das Ganze mal selber ansehen könnte. Der zweite hingegen fragte nach dem Sinn einer solchen Aktion. Seufzend blätterte er weiter.
Nachdem er den Rest des Blattes gelesen hatte, besah er sich nun die Kleinanzeigen näher. Er hatte ja zuvor bereits mit dem Gedanken gespielt, sich ein Gefährt zuzulegen. So durchsuchte er sie also nun nach der passenden Annonce. Vielleicht hatte ja jemand gerade ein Fahrrad übrig, das er inseriert hatte...
 
AW: [08.05.2008] Eine arbeitsreiche Nacht...

Es half nichts... Ständig wanderten seine Gedanken zum Schloß zurück. Wenn die Polizei etwas übersehen hatte, das das Feuer überstanden hatte, könnten dort noch wertvolle Spuren zum Tathergang warten. Oder man konnte auf Agenten der Führung oder der Brandstifter treffen. Oder, oder, oder... Die Möglichkeiten waren vielfältig. Schlußendlich entschied er, daß ein kleiner Besuch nicht schaden konnte: Die Recherchen hatten auch so schon einiges an Denkfutter geliefert, aber die Arbeit vor dem Bildschirm hatte ihn stark mitgenommen. Vielleicht konnte er sich durch etwas Feldarbeit etwas erholen.

Thürmer beendete seine Recherchen und brachte die Zeitung zurück. Dann begab er sich zur Garderobe, holte Hut und Mantel und machte sich auf, das Schloß zu finden und es sich näher anzusehen.
Er entwarf geistig bereits die ersten Thesen, was er wohl vorfinden könnte, als er in der Dunkelheit verschwand...
 
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