[08.05.2008]Auf ein Wort...

Morticcia

Addams
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11. Mai 2006
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Die Nacht war schon ein wenig fortgeschritten, als Jenny sich zum zweiten Mal in ihrem Leben auf dem Weg in die Akademie befand. Sie hasste dieses große Gebäude und noch mehr die Dinge für die es stand. Tief atmete sie durch als sie dann endgültig vor der Tür stand. Natürlich war dies nicht notwendig, es war eher eine sehnsüchtige Reaktion auf den gestrigen Morgen.

Zwei Mal hob die Anarche die Hand um den Klopfer zu greifen und ihre Ankunft anzumelden.
Zwei Mal ließ sie sie wied er sinken. Dann im nächsten Versuch griff sie entschlossen zu und ließ das schwer Gußeisen lautstark gegen das Holz des Eingangs schlagen.

Los, lass mich rein Arschloch!
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Nach dem Klopfen surrte es kurz und die Tür öffnete sich automatisch. Natürlich hatten die Kameras die Caitiff schon lange im Fokus gehabt, doch es war der Sekretär im Inneren des Gebäudes der manuell öffnen musste.

Im aufgeräumten Büro saß der junge Mann und tippte dort in seinen PC. Er wirkte mehr wie ein Student und fühlte sich anscheinend etwas unwohl in seinem Anzug. Die Krawatte hatte er jedenfalls aufgelockert und ziemlich lose um den Hals hängen. Eine Kanne mit dampfenden Kaffee stand neben ihm und schien ihm frische Lebensgeister zu bringen. Als Jenny hereinkam, nickte er ihr freundlich zu und sah sie fragend an. "Guten Abend. Willkommen in der Akademie, was kann ich für Sie tun?"
 
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"Du kannst mir den Abend versüßen, Honey!", kam die Antwort der jungen Anarche. Sie sagte dies ohne eine größere Regung in ihrem Gesicht. Der Klang der Worte war jedoch nicht unbedingt freundlich.

"Ich heiße Jenny Färber und ich muss mit irgendjemandem sprechen der hier was zu sagen hat! Keine Ahnung wer das nun ist. Enio, Doppellottchen oder der Weihnachtsmann, wie gesagt keinen Schimmer. Aber es ist wichtig und ich wäre echt froh wenn du mir helfen könntest, Süßer.

Jenny nahm den Stuhl der sich vor dem Schreibtisch befand, drehte ihn herum und setzte sich ungefragt auf ihn. Da sich die Rückenlehne nun vorne befand hatte die Caitiff nun Gelegenheit ihre Arme darauf abzustützen, was sie auch sofort tat.

"Oh, ..äh darf ich hier rauchen?"

Sie fragte danach und klopfte sich mental auf die Schultern für ihr gutes und rücksichtsvolles Benehmen. Langsam schien sie zu lernen wie man sich auch bei Hofe gut benahm.

Geht doch...!
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Gabriel warf der rechtlosen Ancilla, die sich mit Jenny Färber vorstellte einen merkwürdigen Blick zu. Er war etwas zwischen Irritation und Schmunzeln und nach einer kurzen Pause enschied er sich für´s Schmunzeln.

"Mein Name ist Gabriel, nicht Honey oder Süßer, Jenny. Ich schau mal nach, was ich für dich tun kann. Bei Herrn Pareto ist zur Zeit niemand, während Miss McKinney Besuch hat. Moment bitte.
... Ach und was das Rauchen angeht. Ich kann zwar nicht dran sterben, mag den Geruch aber trotzdem nicht. Wenn du also die Kosten für die Reinigung meines Anzugs trägst, tob dich ruhig aus." antwortete er mit einem leichten Grinsen. Dann griff er zum Telefon. Langsam hatte er die Kurzwahltaste für Enio intus.

Doch bevor er wählte hielt er inne und schaute Jenny fragend an:" Was sage ich ihm, worum geht es?"
 
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Watt kosten für 'ne Reinigung? Ich will nur eine Rauchen verdammt!? Wenn ich dich hätte ablecken, bekleckern oder anrammeln wollte, hätte ich es bestimmt gesagt!

Trotzdem schien sie eine Erlaubnis aus der Antwort herauszuhören und steckte sich eine ihrer geliebten Gauloises an.

"Danke!"

Lächelnd blies sie den Rauch in die Luft und sah sich dann erst nach einem Aschenbecher um. - Man, ich habe das mit dem guten Benehmen echt voll raus... - Da sie aber keinen fand, entschied sie sich den 'Großen' zu nehmen. Immerhin hatte Mister Gabriel ihr ja ausdrücklich erlaubt zu rauchen. Und wer rauchte verursachte eben auch Asche. Nun, was war dieses Büro schon anderes als eine Kneipe und in solchen Läden aschte man ja auch auf den Boden.

Ihr fiel plötzlich etwas ein.
Meinte er etwa das mit der Sorge um seinen Anzug? Das sie die Asche auf seine Klamotten schnippte? Über den Schreibtisch hinweg? Sie wog die Entfernung ab. Wohl eher nicht, aber trotzdem erschien ihr der Gedanken daran äußerst reizvoll. Sie steckte die Zungenspitze zwischen die Zähne und kniff ein Auge leicht zusammen. Sie zielte, hob die Arme aber nicht.

Ja, es könnte klappen...

Gabriel fragte seine Frage und riss sie damit aus ihren Zielberechnungen.

"Häh? Äh... ach so, ja! Also Honey, sag ihm es geht bei meinem Besuch um ...mich. Um mich, ja! Worum auch sonst, ich schätze die anderen kommen mit ihren eigenen Problemen sehr gut selbst zurecht."

...

"Meinste nicht?"
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Sie ascht auf den Boden?!? Ancilla hin oder her, ich werde ihr zeigen, dass die sich hier in meinem Büro befindet und dementsprechend Respekt haben muss. Unglaublich!

Ungläubig sieht Gabriel, den Handlungen der Caitiff zu. Er hatte wenig Handhabe, unhöflich oder gar handgreiflich zu werden. Aber er hatte die Mittel der Bürokratie. Und er würde sie zur Strafe ein wenig zappeln lassen.

Ohne wirklich gewählt zu haben, legte Gabriel nach kurzem Nicken wieder auf. "Besetzt. Das tut mir leid. Du musst warten, ich probier es später nocheinmal. Hm... Ich schlage vor, du machst das Fenster auf, dann kann der Rauch nach draußen abziehen und die Asche kann da auch direkt rausgeschnippt werden." schlug er mit einem bestimmten Tonfall vor. Dann wandte er sich wieder seiner Liste zu, die er vor ihrem Eintreffen abgearbeitet hatte. Sollte sie doch eine Weile schmoren. Das war seine ganz persönliche Rache.
Neugierig linste ab und zu ihr rüber, würde sie sich damit abfinden? Er hoffte es für sie, sonst hätte sie wirkliche Probleme am Hals.
 
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"Wenn man der große Boss der Untoten ist, hat man eben viel zu tun. Leute herumschubsen, Gegner erpressen und Gefahren beseitigen... Zementstiefel und so, ich weiß... ich weiß! Kein Problem, mach dir keinen Kopf! Ich verstehe das und habe extra ein wenig Zeit mitgebracht."

Ein freches Grinsen unterstrich die Worte der Caitiff. Es war nicht zu übersehen das sie den Ghul reizen wollte. Vor ihrem Besuch in der Akademie hatte sie sich bei ihrem Ziehvater bezüglich ihres neuen Status informiert und wusste daher, dass sie nun zum gehobenen Mittelfeld zählte. Für sie die sie stets nur ganz unten hatte leben müssen eine willkommene Abwechslung die ausgereizt werden wollte.

Entsprechend der Bitte des Sekretärs öffnete sie das beschrieben Fenster und setzte sich auf die Bank. Damit es etwas gemütlicher für sie war stellte sie dabei das rechte Bein in den Rahmen. So war es leicht angewinkelt und bot ihren Händen eine bequeme Ablagefläche. Der linke Fuß baumelte indess ein wenig hin und her.

"Besser so, Honey?"

Eine retorische Frage, denn im Grunde war es Jenny egal ob es das war.

"Da wir beiden Süßen nun noch etwas mehr Zeit zusammen verbringen. Wie wäre es, wenn du ein wenig was über dich erzählst. Du bist doch sicher nicht als Ghul und Tippse auf die Welt gekommen. Was hast du gemacht bevor du mit Drogen gefügig gemacht worden bist? Anwalt...? Bänker...? Auftragskiller...?"
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Gabriel sah, das sie seiner Aufforderung nachkam und nickte wohlwollend. Dann machte er mit seiner Arbeit einen Moment weiter, Jenny wäre wohl nicht Jenny, wenn sie jetzt ruhig sitzenblieb. Ihre Akte sprach von "wahrscheinlicher Hyperaktivität und Reitzbarkeit" das zusammen mit ihrer recht jungen Zahl an Jahren sprach ein deutliches Bild. Aber er lies sich gern stören und nutzte die Chance, die Arbeit zu unterbrechen. Einer Ancillae musste er schließlich antworten, dachte er leicht schmunzelnd bei diesem offensichlichen Selbstbetrug.

"Sehe ich aus wie ein Auftragskiller?" meinte er jetzt breit grinsend. "Ah, verstehe, alle Tremereguhle sind Giftmischer. Leider ein Vorurteil. Ich war Student. Nein, ich BIN Student, jedenfalls sobald ich wieder Zeit habe, weiter zu machen. Hier in Finstertal kommt man wirklich zu nichts. Mein Hauptfach sind romanische Sprachen und als Nebenfach Restauration. Bücherwurm halt, was man sein muss, wenn man grade kein Giftmischer ist." OK, er nahm die Caitiff ein bischen auf den Arm.
 
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"Hehe!"

Auf den Lippen der Anarche zeigte sich ehrliche Freude.

"Nein, es ist allein ein Zeichen für den Stock in deinem Arsch! Der Auftragskiller war nichts weiter als ein kleiner Scherz. Ich hätte dich auch Straßenfeger oder Edelhure nennen können, dachte aber das der Gedanke an einen bösen Mörder dich vielleicht ein wenig anturnen würde. Weißt du, ich weiß fast gar nix von euch Tremeren! Ebensoweinig von den Toreadoor..."

Sie begann an den Fingern abzuzählen und dehnte die Endungen der einzelnen Worte aus, damit sie einen besondern - abwertenden - Klang bekamen.

"..., den Ventruee, den Malkavianeern, den Gangreel oder dem ganzen anderen Scheiß den es da noch gibt! Für mich gibt es die Bonzen die von oben nach unten treten und das Fußvolk das sich diese miese Behandlung aus irgendeinem Grund gefallen lässt. Viel persönlicher wirds bei mir nicht, denn alles weitere muss man sich verdienen. Nicht das ich je einen Tremere getroffen hätte der kein mieser Wichser war..."

Noch immer prangte ein Lächeln auf dem Gesicht der jungen Frau. Trotz des anklagenden Untertons in ihren Worten schien sie sich in keinster Weise aufzuregen.

"Aber zurück zu dir, Harry Potter. Denkst du wirklich, dass deine Sklavenhalter dich je wieder wird studieren lassen? Wirf mal einen Blick in dein tiefstes inneres Junge. Wir beide wissen das du in jeder einzelnen Sekunde an nix anderes denken kannst, als an deinen nächsten Bluttrip! Vielleicht noch an das Wohlergehen der alten Hexenkönigin, weil du nur durch sie deinen nächsten Schuß sichern kannst...!
Du bist ein Volljunkie, finde dich ab Mann! Und da willst du ernsthaft deine Nase in Bücher stecken und studieren? Wassn Quatsch!"

Harte Worte, aber sie waren ehrlich und wurden von der Caitiff ohne anklagenden oder überheblichen Unterton vorgetragen. Jenny schien ehrlich zu meinen was sie sagte und wenn es ein Gefühl gab, das sie dem Mann entgegenbrachte, dann war es ehrliches Mitleid mit seiner Situation. Ehrlichkeit, sicherlich ein Fremdwort für diesen Kerl, was letztlich auch wohl der Grund sein dürfte, das er von nun an eingschnappt war....
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Gabriel lächelte nur, er lies sich davon nicht aus der Ruhe bringen. "DAS wird sich zeigen. Ich denke schon, dass ich wieder studieren kann, genau das ist es doch, was mich für den Clan so wertvoll macht - mein Wissen. Mir ist klar, dass mich Caitlin nicht wegen meiner reitzvollen Optik..." er grinste schelmisch..." ausgesucht hat, aber ob sie nun ein mieser Wichser ist oder nicht, mir geht es gut bei ihr." Er lachte jetzt leicht und warf einen Seitenblick zum starken Kaffee, den ihm seine Herrin netterweise heute Abend mitgebracht hatte, weil sie ja ahnte, wie müde er war, nach diesem Tag der Einarbeitung. (Das dieser von Maria stammte und Sie daran gedacht hatte, konnte der arme Guhl ja nicht wissen).

"Es ist vielleicht anmaßend, aber ich rate Ihnen, vielleicht doch einiges über die anderen Clans zu lernen. Es hilft sie zu verstehen und ihre Handlungen vorauszusehen. Erleichtert den Umgang mit ihnen ungemein. Scheuklappen haben noch keinen weitergebracht. OK, ich probier es noch einmal bei Herrn Pareto." Eigentlich tat es ihm leid das Gespräch zu beenden, er konnte unheimlcih viel über die Einstellung dieser Caitiff, die es zur Ancilla geschaft hatte, lernen. Aber er traute sich einfach nicht, sie noch länger zappeln zu lassen.

Wie nicht anderes erwartet, ging der ruf durch. Er sah schließlich an seinem Bildschirm, ob die Leitung belegt war oder nicht. Als Herr Pareto abnahm, sagte er: "Sir? Ich habe hier eine Jenny Färber für Sie. Haben Sie einen Moment Zeit? Sie habe ein Problem und Miss McKinney befindet sich im Gespräch mit einem Neuangereisten." Nun lag es am Kriegsherren zu entscheiden, ob er die Caitiff sehen wollte. In Dortmund hätte er soetwas wohl nicht gewagt, aber er wusste, Enio war etwas anders, als "normale" Prinzen.
 
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Noch mehr Besucher am heutigen Abend? Meine Güte... wenn das so weiter gehen würde, konnte der Italiener unmöglich noch irgend etwas sinnvolles in dieser Nacht erledigen. Aber wenigstens war es Jenny. Er ging nicht davon aus, daß sie ihm mit ähnlichen Themas auf den Geist gehen würde wie zuvor schon Lilli. Eigentlich unvorstellbar.

Ein kurzes "Ja. Schicken sie sie rein!" kam als Erwiederung und damit war das Gespräch auch schon wieder beendet. Enio hatte als Quasi-Prinz doch auch seine Vorteile. Man mußte sich doch nicht so viel Gedanken über Etikette machen und er drückte sich meistens so verständlich aus, daß man sofort wußte was er meinte und nicht noch groß raten mußte.
 
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Sekretär der Akkademie, Gabriel Dupont:

Gabriel sagte kurz:" Jawohl, Sir." und legte dann auf. Er sah Jenny nocheinmal lächelnd an und erhob sich. "Würden Sie mir bitte folgen? Ich bringe Sie direkt zu Herrn Pareto." Dann ging er den kurzen Weg vorraus, sodass sich die Caitiff unmöglich verirren konnte. Ob sie wohl schon einmal hier war? Sie schien kein ständiger Besucher von Buchet gewesen zu sein. An der Tür wartete er und deutete kurz auf die richtige. Daraufhin verabschiedete er sich mit den Worten: "Herr Pareto wartet bereits auf Sie. Ich empfehle mich."

Hätte er ein viel Glück hinterherschieben sollen? Der Brujah war wirklich unberechenbar.
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

"Danke für deine Mühe ...Potter!", Jenny sprach den Namen in der gleichen Tonlage aus, wie es der junge Bösewicht in den Kinofilmen tat. Danach verschwand er sowohl aus ihrem Fokus, als auch aus ihrem Interesse. Es war das zweite Mal bisher, dass sie sich in der Zentrale der Finsterburger Macht befand. Zumindest hier hinten oder offiziell als sie selbst. Ohne klopfen - warum auch, sie wurde ja erwartet wie man ihr gesagt hatte - trat sie in das Büro des neuen Finstertaler Warlords.

"Hey Pilger! Danke das du mich empfängst. Ich weiß das du voll viele hochwichtige Machtspielchen zu erledigen hast, daher beeile ich mich auch und nerv' nicht lange. Ich komme also gleich zur Sache! Wie du mit Sicherheit mitbekommen hast hat diese Torri-Tussi im Cafe mich zu ner Anzila befördert. Ist mir eigentlich scheiß egal, aber es hat mich auf ne Idee gebracht!"

Ob Enio ihr einen Sitzplatz anbot oder nicht, Jenny setzte sich einfach auf irgendeinen freien Platz in ihrer Nähe.

"Du warst in meinen ersten Nächten hier in Finstertal ja dabei und weißt sicher noch wie schwer es für uns Clanlose ist und gegen die Camarilla und ihre Emporkömmlinge zu erwehren. Wir sind nichts mehr als Dreck auf der Straße und werden auch so behandelt. Da aber gerade jetzt im Moment die großen Bonzen Pause haben und man dich - ich habe immer noch keine Ahnung wie jemand auf den Trichter kommen kann dich zum Chef einer Stadt zu machen... - an die Nummer Eins gesetzt hat, stellt sich mir eine Frage!"

Sie räusperte sich und grinste dann frech. Hinter ihren Augen aber flackerte deutliche Angst auf. Was auch immer nun als nächstes folgen würde, war der jungen Anarche um einiges wichtiger als sie es freiwillig jemals zugeben würde. In ihr stieg der Impuls hoch sich eine Zigarette anzuzünden, sie brauchte dringend etwas an dem sie sich festhalten konnte. Es gelang ihr aber diesem Drang nicht nachzugeben.

"Ist es nicht möglich uns Caitiff in Finstertal als Clan anzuerkennen. Ich weiß das wir so etwas eigentlich nicht sind, aber sollten wir nicht zumindest pro Forma gleichbereichtigt mit allen anderen behandelt werden? Versteh mich richtig, Schatz! Es geht mir nicht um Macht. Ich will keinen hochwichtigen Posten oder so. Mal ehrlich, wir beide wissen, das ich nicht einmal weiß wie man Camarilla richtig schreibt. Dafür gibt es genügend andere die sich sicher ein Bein ausreißen würden... Nein, mir geht es darum, dass nicht mehr jeder dahergelaufene Ventrue denkt er könnt mir ans Bein pissen ohne sich größere Probleme einzufangen!"

Sie kicherte und es klang glockenhell und ehrlich.

"Ich meine mal avon abgesehen, das ich ihm seine Kauleiste auf Arschhöhe runterkloppe, meine ich! Wenn ich nen Torri versohle - hat man mir gesagt - dann habe ich nicht nur Ärger mit den Überresten des Pinselschwingers, sondern auch gleichzeitig mit allen anderen Pinselschwingern, dem Sheriff, der Geißel, dem Prinzen und wer noch alles wichtig genug ist sich selbst auf die Liste zu setzen. Du weißt was ich meine..."

Jenny plapperte, ein deutliches Zeichen ihrer Nervösität und für Enio sicher nicht neu. Er hatte diese Wesensart schon einige Male an ihr beobachten können. Nur schwerlich brachte sie sich selbst zum schweigen. Neugierig sah sie den Sheriff an und legte ein wenig den Kopf schief.

Darf ich rauchen?
Scheiße, was gäb ich jetzt für ne Kippe...
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

Als Jenny das Büro betrat wurde ihr ein recht ungewöhnlicher Anblick serviert. Zumindest war sie bestimmt noch nie in irgendeinem Büro eines Prinzen oder Kreigsherren gewesen und hatte den Chef so vorgefunden. Der Spagetti hatte sich doch tatsächlich nach hinten gelehnt und die Füße auf den Tisch gelegt, natürlich ohne sich vorher die Schuhe auszuziehen. Dazu kam noch, das Enio in eine Hand eine Kippe hielt und irgendeinen teuer aussehenden Pokal vor sich stehen hatte, den er offenbar als Aschenbecher verwendete. Der Boden war ihm offenbar nicht gut genug um seine Asche auffangen zu dürfen. Auserdem war die Luft im Büro mitlerweile so dunstig, daß man den Eindruck gewinnen könnte, daß Enio unter dem Tisch noch weitere 3 oder 4 Kettenraucher versteckt hatte. Alleine konnte er doch unmöglich die Luft derart verpesten!

Enio nickte Jenny zu, gab aber zunächst keinen Ton von sich. Ein Zeichen, daß sie sich setzen sollte gab er ihr auch nicht und das sie sich trotzdem einfach setzte... davon war der Turiner einfach mal ausgegangen. Als sie dann losquasselte und recht früh an die Stelle kam wo sie hinterfragt wie man nur auf den Trichter gekommen sei ihn zum Chef zu machen, blies Enio einen Ring Rauch in die Luft und erwiederte übertrieben machomäßig. „Du weiß doch Cicciolina... es war wie immer mein Knackarsch, der die anderen überzeugt hat. Mehr brauch ein Mann nicht.“ An der Stelle wäre jetzt ein Grinsen oder etwas ähnliches passend gewesen aber Enio konnte sich nicht dazu überwinden.

Als Jenny ihr Anliegen vortrug konnte sich Enio nicht verkneifen doch kurz etwas überrascht auszusehen. Es war nicht ihr Anliegen an sich, sondern die Tatsache, daß sie überhaupt ein Anliegen offiziell vortrug. Wollte Jenny jetzt etwa mal versuchen etwas mit dem Strom zu schwimmen? Hatte sie jemals überhaupt die Gelegenheit gehabt vor einem Oberhaupt einer Stadt zu stehen und etwas vorschlagen zu dürfen? Warscheinlich nicht. Daher drehte sich Enio auf seinem Stuhl und schnippte seine Kippe in Richtung des improvisierten Aschenbecher. Daneben! So ein Pech aber auch. „Hmm... ich möchte mir ernsthafte Gedanken über das Thema machen. Ich hab keine Ahnung was du für einen Eindruck von mir hast was ich von Clanlosen halte. Für mich sieht es folgendermaßen aus... unter meinem Regime - wenn wir das mal spaßeshalber so nenne wollen – brauchen wir keinen Clan der Clanlosen. Ich behandle Caitiff nicht anders als die hohen Clans oder die von dem restlichen Pöbel wo auch mein Clan dazu gehört. Das gilt für dich wie auch für jeden anderen Clanlosen. Sollte ich aber nicht mehr hier der Chef sein, weil ich entweder ins Gras gebissen habe – und die Chancen stehen in dieser verkackten Stadt immer recht hoch – oder sich aus irgendeinem Grund ein anderer Penner als Prinz nach Finstertal gesetzt hat, wird das was ich entschieden habe so viel Wert sein wie ne Schüssel voll Hühnerpisse!“ Das war die Realität. Jenny war aber sicherlich nicht hierher gekommen um von Enio desillusioniert zu werden. Sie würde wissen, daß es alleine daran hing ob Enio hier weiterhin das Sagen hatte und beeinflussen konnte ob die Caitiff wie andere Vampire behandelt würden. Sie würde dadurch vielleicht eine noch größere Motivation bekommen Enio in seinem Tun zu unterstützen und auf seinen Arsch aufzupassen. Falls sie das überhaupt noch brauchte.

„Ich halte absolut nichts davon, daß irgendein bekiffter Toreador einen ohne Clan dumm anmacht und dann keine aufs Maul bekommen darf dafür. Kannst du vergessen... wo bleibt da der Spaß? Mach dir also darum schon mal keine Sorgen. S´wird keine Blutjagt geben, wenn die Frau Färber mal wieder zu fest zuschlägt. Aber dennoch...“ Enio hatte automatisch den Finger auf Jenny gerichtet. Es wirkte ermahnend genug. „Ich sag dir das gleiche was ich auch heute schon Lilli gesagt habe. Jeder ist hier für sein Tun verantwortlich und jeder muß daran denken wie heiß sein Arsch werden kann, wenn er ihn zu weit und zu lange in die Sonne streckt. Jemand der mich nicht stresst, den stress auch ich nicht. Egal ob Ventrue, Nosferatu, Toreador oder Clanloser.“

Es bot sich eine abrupte Überleitung an, deshalb ergriff Enio die Möglichkeit. „Tja und zur Zeit stresst mich Zacharii am meisten... und zwar so, daß ich jetzt absolut keinen Bock mehr auf seine blöden Spielchen habe. Übrigens... ist dir irgendwie aufgefallen, daß du dich seit gestern irgendwie unkonzentriert und müde fühlst und das ganze seit heute Abend noch viel schlechter geworden ist? Ja? Dann ist dir ja vielleicht auch aufgefallen wie du dich fühlst seit du hier drinnen bist?“ Jenny würde wohl erst kurz in sich gehen müssen und ihren Zustand überprüfen. Enio selbst hatte bemerkt, daß der Übergang nicht abrupt ist, sondern eher fleisend war.

Der Brujah-Ahn schob Jenny seinen Tabak hin. „Ne Kippe?“
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

Jenny griff sofort nach dem Tabakbeutel und began damit sich eine Zigarette zu drehen.
Sie wirkte dabei für einen Moment wie ein verdurstender der nach hundert Meilen Wüste auf eine Oase trifft.

"Hattest du jemals den Eindruck das es mich ein Scheiß kümmert, welche Folgen mein Handeln haben könnten? Wenn ich mich für meine Leute, Clan kann ich ja nicht sagen, einsetze, dann sicher nicht weil ich Schiss habe das man mein Blut jagen könnte. Mein Tod kümmert mich nicht, dass weisst du! Und du weisst, dass ich dir bis zum bitteren Ende gegen Zacharii zur Seite stehe. Darum geht es mir alles nicht! Ich will, dass ein Caitiff einen Platz in eurem Altesäckerat bekommt! Man hat lange genug über meinen Kopf hinweg entschieden, es wird endlich Zeit das man auch jemand unbequemes auf diesen Sessel setzt!"

Sie zündete sich den Glimmstängel an und nahm einen tiefen Zug.
Genußvoll blies sie den Rauch in die Luft.

"Ich weiß auch, dass dieser Platz dort langfristig nicht gesichert ist. Wenn du gehst, dann wackelt er, aber das dürfte bei den meisten anderen genauso sein. Aber wenigstens hat sich jemand zwischendurch mit meinesgleichen auseinandersetzen müssen. Ich will -wenigstens für ein paar Nächte- dass sich ein Caitiff auf Augenhöhe mit den Bonzen bewegt, damit sie das Funkeln und den Stolz in unseren Blicken wahrnehmen müssen und danach nicht mehr leugnen können, das wir mehr sind als ein Schmutzrand an eurem silbernen Löffelchen!"

Es dauerte einige Sekunden bis sich die junge Frau wieder beruhigt hatte.
Das Thema erregte sie noch immer mehr als ihr lieb war.

"Ja, es geht mir dreckig! Ich hab' Watte im Kopf und Pudding in den Muskeln. Du bist der einzige dem ich das bisher erzählt habe. Selbst Vater weiß nichts, weil er sich nur um mich sorgen würde. Erst habe ich gedacht das es die Folgen unseres gestrigen 'Ausfluges' waren, als ich aber näher drüber nachgedacht habe, fiel mir ein, dass es schon länger geht. Keine Ahnung, es fühlt sich ein wenig so an, als ob der Tod meinen Körper nun doch endlich für sich beansprucht. Vielleicht soll es so sein?"

Sie zögerte eine Sekunde.

"Aber Honey,.... woher weißt du das?"
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

Enio nickte ein bis zweimal bei Jennys Ausführung über ihre Vorstellung von Konsequenz und der Tatsache, daß sie ihm weiterhin den Rücken decken würde. Was hatte er anderes erwartet? Bei all dem strunzdämlichen Gefasel, das die Caitiff manchmal an den Tag legen konnte, war doch etwas zu erkennen was viele andere Kainskinder ganz sicher nicht hatten. Loyalität! Zugegeben es war manchmal auf etwas grobschlächtige Art und etwas plump aber es wirkte meistens ehrlich. Enio war sich selbst noch nicht sicher ob er mit so etwas überhaupt umgehen konnte. Fakt war aber, daß Jenny eine Seite in Enio geweckt hatte, die ihn über viele anderen Dinge hinweg sehen lies. Naja... aber halt nicht über alles.

Ihr Wunsch kam etwas abrupt und Enio wunderte sich erneut. Dennoch war sich der Brujah-Ahn bewußt wie schwer der Caitiff das fallen mußte, sogar wenn sie nur ihn fragen mußte. Die Antwort würde ihr sicherlich nicht gefallen aber sie hatte eine Begründung und der Turiner hoffte, daß sie so einfach formulierbar war, daß Jenny sie auch verstand. „Es gibt zwei Dinge die dagegen sprechen. Erstens... wieviele Caitiff seid ihr eigentlich in Finstertal? Die Antwort ist entscheidend, denn ich bin jemand, der auf jeden Fall eine Mindestanzahl an Clanszugehörigen fordert ehe er einen Ältesten für deren Clan im Primogenrat haben möchte. Das geht sogar so weit, daß ich mitlerweile frage ob die Ventrue und die Toreador überhaupt noch einen Sitz im Ältestenrat brauchen.“ Ja das wäre der absolute Oberklamauk. Kriegsherr Enio Pareto schafft in Finstertal – der Rosenstadt – den Sitz der Toreadorältesten ab. Man würde seinen Namen bestimmt über den Ozean hinaus noch raunen. Der Gedanke war verlocken aber weder die Hüterin noch die Harphye wären davon sonderlich angetan. Noirs Gesicht wäre dabei sicherlich ein Foto wert. Aber naja... soviel zur Theorie. „Wir haben schon seit einger Zeit eine Ravnos-Ahnin hier in der Stadt und auch sie wurde noch nicht in den Rat berufen – wenn man mal von der letzten Sitzung absieht, aber das war eine Ausnahme, weil wir uns wegen Zach beraten haben. Ein Sitz im Primogenrat soll einem Ältesten die Möglichkeit geben die Interessen seines Clanes oder in deinem Fall eben von deinen Leuten zu vertreten. Wenn du aber keine Leute oder Clan hast, dann vertrittst du lediglich dich selbst und dazu brauchst du weder einen Rat noch einen Sitz darin.“ Nein das würde Jenny sicherlich nicht sonderlich schmecken aber Enio wollte für Jenny nicht von seiner Einstellung abweichen. Mal abgesehen davon, daß zum gegebene Zeitpunkt der Primogenrat ihm sowas von scheißegal war.

„Kommen wir zum zweiten Punkt und bei dem will ich dir gegenüber so ehrlich sein wie im Ersten. Das was du mir gerade gesagt hast spiegelt deine prinzipielle Einstellung wieder und die ist für mich 100%ig glaubwürdig. Genau da liegt das Problem. Ich befürchte, daß du die komplett falsche Motivation mitbringst und nur einen Sitz in dem Rat haben möchtest um oderntlich Rambazamba zu machen. Oder wie du es formuliert hast... ihnen zeigen, daß ihr mehr seid als nur der Schmutzrand an ihren silbernen Löffeln. Das letzte was ich zur Zeit brauchen könnte, wäre eine unflätige Keiftante, die sich ihren Spaß macht jedem bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor den Koffer zu scheißen, zu beleidigen und öffentlich den Krieg zu erklären. Wenn ich dich falsch einschätze und du eine völlig andere Einstellung dabei hattest entschuldige ich mich bei dir aber weißt du ich kenn dich jetzt auch schon ein Weilchen und erkenne gewisse Tendenzen. Also sei mal ehrlich... liege ich denn so falsch?“ Jetzt mußte sich Jenny zunächst selbst einmal fragen was sie eigentlich in dem Rat bewirken wollte. Ernsthaft mitarbeiten, sich eibringen und etwas bewegen? Oder einfach nur Krawall machen und anderen auf den gut gebundenen Schlips treten?

Bevor es zu einem Wutausbruch der Caitiff kam, hob Enio kurz die hand um zu verdeutlichen, daß er noch was zu sagen hatte. „Aber ich habe dir gesagt, daß ich mich ernsthaft mit der Sache beschäftigen will und daher möchte ich hier und jetzt keine Entscheidung fällen, die bis Gehenna gültig ist. Momentan gebe ich auf den Rat keinen Scheißdreck. Wir haben ein Riesenproblem und das wird sich ebenfalls um den Primogenrat einen Scheißdreck kümmern. Wenn wir das Problem – nennen wir es ruhig mal Zacharii – beseitigt haben, werden wir vielleicht wieder die Möglichkeit haben so zu tun als ob der Rat etwas wichtiges wäre und er die Welt neu erschaffen kann. Dann meine Liebe... können wir das Gespräch gerne nochmal aufnehmen.“ War das ein Trostpflaster oder eine große Verarsche? Bis jetzt hatte Enio zumindest Jenny gegenüber nie den Anschein erweckt als ob er sie so übel auflaufen lassen würde und mit ihr nur eine schlechte Hinhaltetaktik spielen würde. Er hatte ihr zumindest eine Aussicht angeboten und er würde zu seinem Wort stehen.

Jenny hatte sich offenbar noch mit niemand über ihren Zustand unterhalten. Enio schloss das aus ihrer Antwort. So wie die Anarchin sich selbst und ihren körperlichen und geistigen Zustand beschrieben hatte deckte es sich mit allem was er bisher gehört hatte. War den niemand verschont geblieben? „Na ganz einfach Shugar-pie. Weil sich jeder verdammte Blutsauger in dieser Stadt seid Gestern scheiße fühlt und heute noch eine Stufe beschissener. Und mir geht es nicht anderes. Die Vermutung liegt nahe, daß unser alter Freund der verdammte Tzimisce damit zu tun hat. Irgendwie bietet sich das an. Gefühlszustände und Seinzustände zu manipulieren gehört zu seinen bekannten Tricks. Ich will aber gar nicht wissen wie es sich morgen anfühlen wird. Bestimmt nicht besser. Aber hey... wie ist es hier drinnen? Merkst du schon wie es in meiner Gegenwart etwas besser wird?“ Das war eigentlich ein bißchen gemein die Veränderung in der Akademie oder vielmehr in seinem Büro auf sich zu beziehen aber es bot sich gerade an.
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

"Häh? Keine Ahnung ob es mir besser geht? Soll es das denn? Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, keine Ahnung...?"

Jenny schien tatsächlich nicht zu wissen ob sich in ihrem Inneren etwas zum Positiven veränderte. Allerdings war sie derart aufgewühlt, dass sie kaum wusste wie sie ihr Gefühlsleben momentan beschreiben sollte. Sie musste dringend erst einiges klären.

"Lass mich bei unserem Hauptthema bleiben, während ich darüber nachdenke was mir in deinem ... Büro alles zu schaffen macht. Ok, pass auf! Ich habe nie gesagt, dass du mich zum Primogähn machen sollst. Ich sagte, dass wir Caitiff eine Stimme brauchen. Nimm wen du für richtig hälst. Abgesehen davon weiß ich mich durchaus zu benehmen, wenn es sein muss. Du hast mich bei der Prinzenhochzeit gesehen Darling!"

Ein kurzer, kaum zu erkennender Anflug von Scham glitt ihr über das Gesicht und verschwand wieder. Nie zuvor und nie mehr danach hatte sie einen auf feine Dame gemacht. Aber es war ihr gelungen. Wenn auch unter größten Mühen. Irgendwie kam sie sich damals völlig fehl am Platze vor.

"Was unsere Zahl angeht. Ich habe fast zwei Jahre unentdeckt in Finstertal gelebt bis ich aufgeflogen bin. Und das nur weil ich auffliegen wollte! Was glaubst treibt sich alles ohne dein Wissen noch in der Stadt rum? Wenn du uns Caitiff einen Platz im Rat besorgst, gibt es keine versteckten Kainiten mehr. Das ist blöd für die Geißel, weil es seine Hobbies einschränkt, aber es würde die Satdt gehörig aufräumen. Aber auch aus anderen Gründen ist dein Argmunent mit der Zahl der Leute blöd. Hier in der Stadt sterben die Leute wie die Fliegen! Was, wenn morgen Nacht deine vielen Brujah den Arsch zu kneifen? Hängst du dann deinen Job an den Nagel und überlässt ihn jemand anderem? Wieviele richtig gut besetzten Clans haben wir denn überhaupt noch?"

Sie lächelte wissend.
Es war gespielt, aber es schien ihr gut zu gelingen und aufrichtig zu wirken.

"Ich will keinen Ärger, ich will nur ein paar Grundrechte! Einfach das was allen anderen ebenfalls zusteht. Wenn diese Ravnosdame das anders sieht ist das ihr Problem, nicht meins!"

Es war wirklich erstaunlich wie ruhig und gelassen Jenny die Abfuhr nahm. Sie zeigte keinerlei Anzeichen von Wut. Natürlich war sie wütend, enttäuscht und beschämt zu gleich. Aber sie hatte damit gerechnet, dass Enio ihr nicht sofort nachgeben würde und hatte sich innerlich auf das Schlimmste vorbereitet. Bei einer Stelle seiner Worte aber war sie sichtlich zusammengezuckt, diese griff sie zum Abschluss ihrer Antwort noch einmal auf.

"Eines noch Honey! Wenn dir deine Zähne lieb sind und das meine ich scheißernst, nenn mich NIE wieder 'Meine Liebe!'! Ich bin für alles offen. Schlag mich, gib mir Tiernamen, nenn mich Hure, Schlampe oder Luder. Mir egal, aber niemals, nenn mich 'meine Liebe'! Wo sind wir denn?"

Sie grinste...
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

Jenny mußte wohl noch genauer analysieren wie es ihr ging und ob es für sie hier drinnen anderes war. Enio entschied sich zu diesem Thema keine weiteren Fragen mehr zu stellen, Die Caitiff würde sich von selber melden, wenn ihr was auffallen würde. Aber falls das nicht der Fall sein sollte, war das zumindest schon mal erstaunlich und interessant.

Enio zuckte mit den Schultern auf Jenny Haarspaltereien. So betrachtete er auf jeden Fall die Sache und es wunderte ihn, daß Jenny bei diesem Thema so filigrane Unterschiede machte. „Ein Sitz im Rat… Primogen… Buchstabensuppe. Ist für mich kein großer Unterschied. Demzufolge ändert das auch nichts an dem was ich schon gesagt habe. Und ja… es wird dich vielleicht wundern, daß es tatsächlich auch Blutsauger gibt, die sich nicht an die sogenannte Macht klammern… aber wenn es auser mir keine Brujahs mehr in Finstertal geben würde, wäre ich der erste, der die Unsinnigkeit eines Brujah-Primogen anerkennen würde und würde den Posten aussetzen. Das wir im Moment unserer Struktur etwas verlieren ist für mich zumindest kein Argument, daß wir hier eine Splitterfraktionen-Demokratie beginnen müssen in der jede Nacht ein neuer Splitter hinzugefügt wird.“

Eigentlich war es völlig grotesk, daß ausgerechnet Enio und Jenny dieses Gespräch führten. Man könnte fast meinen, daß die beiden politisch interessiert oder auch nur bewandert wären. Enio nahm das zumindest für sich nicht an. Aber das war wohl im Moment völlig egal. „Das du keinen Ärger willst… hmm laß mich kurz überlegen… nein danach hat es seit ich dich kenne eigentlich nicht ausgesehen also sorry wenn ich da skeptisch bleibe. Allerdings will ich zugeben, daß du ein paar richtig gute Dinge hier gemacht hast und dich an Stellen zusammengerissen hast wo mir nicht klar war, daß du es schaffen würdest. Die Sache gestern im Cafe war eine davon. Deshalb will ich meinen Eindruck gerne jede Nacht aufs Neue bewerten. Ums kurz zu machen… du brauchst keinen Sitz im Rat um gewisse Grundrechte zu haben, die die anderen auch haben. Diese Rechte kann ich dir zusichern… auch wenn es dann noch offizielle gemacht werden muß. Unter meiner Führung soll kein Caitiff anders behandelt werden wie ein Clansangehöriger. Keiner muß mehr zum Apell bei der Geissel oder diesem blöden Sheriff. Und keiner wird mehr gejagt nur weil er ein Clanloser ist. Das ändert aber nix an der Meldepflicht… davon werde ich sicher nicht abweichen und die Diskussion hatten wir schon.“ Das wiederum erinnerte Enio daran wie er Jenny eigentlich kennen gelernt hatte. Nicht wie sie sich geprügelt hatten, sondern wie sie ihn vor dem Hammer eines Nachts abgefangen hatte. Es schien ein ganzes Jahrzehnt her zu sein.

Einen Kommentar zu Jennys Empfindlichkeit konnte sich Enio jedenfalls nicht verkneifen. Es war einfach schön Salz in Wunden zu streuen, die erst frisch geschnitten waren und Enio mußte sich eine gewisse Boshaftigkeit eingestehen. „Tja Frau Färber… ist auf jeden Fall recht beachtlich wie empfindlich du auf gewisse Anreden reagierst, wenn man bedenkt wie du andere oft titulierst, wie du sie ansprichst und welche Kosenamen du ihnen ungefragt gibst. Sollte man nicht meinen, daß du das so zickig bist. Du kleine miese Ratte!!“ Enio setzte noch einen drauf und grinste ebenfalls. Bei ihm hatte das aber einen gewissen Seltenheitswert und wirkte umso erschütternder. Auf die wohl überlegte Bezeichnung der Caitiff als miese Ratte und an das halten ihrer Vorgaben folgte noch ein fast anzügliches „So besser?“
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

"Unbedingt Pilger! Schön das wir uns verstehen!"

Trotz ihrer schon fast erfreuten Reaktion ließ sich im Gesicht der Caitiff bei dem Wort Ratte eine gewissen Reaktion ablesen. Nicht weil es ein Schimpfwort war, sie wirkte eher als hätte man sie bei irgendetwas ertappt. Bevor sich der Gedanke daran aber festigen konnte, hatte Jenny sich wieder voll unter Kontrolle.

"Nun gut Chef, ich werde sicher nicht betteln. Ich respektiere deine Entscheidung und werde mich dem fügen! Aber nur dir zu liebe, das das klar ist!"

Sie grinste frech.

"Eine Randbemerkung muss aber erlaubt sein, Enio." Sie nannte den Brujah beim Vornamen, ein Zeichen wie wichtig es ihr war. "Ich nehme dich mit dem was du gesagt hast beim Wort! Wenn dieser Geißel-Scheißkerl also noch einmal auf die Idee kommt einen der meinen als Freitagabendspielfilm zu verheizen, will ich eine vernünftige Reaktion von deiner Seite aus sehen. Und zwar eine mit der ich leben kann, du hast es versprochen. Gleiches Recht für alle!!! Wenn wieder ein Caitiff als Kinderbelustigung über die Klinge springt und ich feststellen muss, dass es wieder niemanden kümmert, werde ich einschreiten. Mit aber ganz sicher auch ohne deine Billigung...."
 
AW: [08.05.2008]Auf ein Wort...

Enio hatte natürlich absichtlich das Wort Ratte benutzt um die Verbundenheit von Jenny zum Clan der Verborgenen hervorzuheben. Das war zwar für ihn offenkundig aber mehr steckte auch nicht dahinter. Jedenfalls gelang es ihm nicht Jennys Reaktion zu deuten oder auch nur so mitzubekommen, daß es für ihn irgendwie merkwürdig wirken könnte.

"Gut... dann ist das Thema ja durch." Der Kriegsherr hatte nicht vor anzufangen Leute zuzutexten um sich nachher plötzlich und wie durch ein Wunder nicht mehr an das er gesagt hatte zu erinnern. Er würde zu seinem Wort stehen. Aber Jenny wäre warscheinlich auch nicht zu ihm gekommen, wenn sie davon nicht ausgehen würde.

Kam die Sprache noch einmal auf Trapper und seiner Inszenierung. Enio hatte bereits gestern gesagt was er davon hielt aber er wiederholte es gerne nochmal. Nein... "gerne" war natürlich gelogen. "Wie ich schon gesagt habe... so lange ich hier etwas zu sagen habe wird es keine öffentliche Hinrichtungen mehr geben. Weder von Trapper noch von sonstwem. Das ändert nichts daran, daß derjenige seine Existenz verwirkt hat, der mich oder auch die Geissel angreift. Die Vernichtung wird nur so ablaufen wie ich es bevorzuge. Schnell, unspektakulär und im stillen Kämmerchen. Wenn ich raten müßte, würde ich vermuten, daß du es genauso handhabst. Im Übrigen gilt das für jedermann! Auch hier gilt gleiches Recht für alle. Ein Clanloser kann genauso lautlos und unspektakulär sterben wie ein Ventrue oder ein Brujah oder ein Nosferatu." Wieder kam die Erwähnung der Verborgenen nicht ganz unabsichtlich. Enio verfolgte damit kein konkretes Ziel aber es könnte durchaus zur Verdeutlichung hilfreich sein.
 
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