[07.05.2008] Hallo Papa? - Sie blödes Arschloch!

Das Arkanum

Atheist von Gottes Gnaden
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Out of Character


Als Delta sich sicher war weit genug von dem Treffpunkt mit Malik weg zu sein und ebenfalls sicher war, dass er sie nicht verfolgte, holte sie ihr Handy raus und betätigte die Rückruffunktion. Zwei Möglichkeiten, ein Fazit: Entweder der Idiot war zu blöd, um 'Rufen sie nicht direkt an, sondern lassen sie etwas Zeit vergehen, ca. eine halbe Stunde, um nicht aufzufallen' oder er wollte es nicht. In beiden Fällen war er ein blödes Arschloch.

Es klingelte.
 
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"Withenhall, hat es also doch länger gedauert", begrüßte er Delta. "Wie ist es dir bis jetzt ergangen?"

Nun, der Ventrue kannte die Nosferatu fast so lange, wie es sie gab, immerhin hatte er immer ein gutes Verhältnis zu ihrem Erzeuger gehabt.
 
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"Hab ich Ihnen nicht gesagt, dass sie mindestens eine halbe Stunde verstreichen lassen sollen, wenn sie mit Trapper telefoniert haben. Wie unauffällig, wenn mein Telefon klingelt, von dem Trapper eigentlich nichts wissen sollte, nachdem er gerade auflegt." Delta klang etwas angepisst, aber wann tat sie das nicht. Es ging nochmal alles gut, doch wehe den Anfängen. Whitenhall würde sich selbst in den Fuss schießen, wenn er nicht auf die Nosfertu hörte.

"Wie es mir ergangen ist? Ich musste mich mit Trapper rumschlagen, der von Stunde zu Stunde instabiler wird. Gleichzeitig mache ich meinen Job und verschaffe mir einen Überblick über die Stadt!" Und wenn dann noch etwas Zeit bliebt, mache ich was ich will...
"Also warum fangen wir nicht besser damit an, was Trapper ihnen erzählt hat und ich verrate ihnen, ob er gelogen hat?" Dann war da wieder die verführerische kalkulierte Stimme der Nosferatu - ohne den zickigen Unterton, den ihre Natur mit sich brachte. Es wurde geschäftlich.
 
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"Ich habe eine halbe Stunde gewartet, schau mal auf die Uhr", erwiderte Withenhall.
Dann begann er die Stichpunkte aufzuzählen, die Malik genannt hatte, immerhin hatte er die Zwischenzeit genutzt, um sich das Gespräch, das natürlich aufgezeichnet worden war, noch einmal durch zugehen.

"Kannst du denn diese Angaben verifizieren? Ich meine, ich traue es ihm selbst dann nicht zu korrekt zu arbeiten, wenn er nicht lügt."

Nein, er hielt nicht wirklich viel von Malik, aber man konnte ihn so auch etwas beschäftigen, er war und blieb ein ungebildeter Niger, da konnte er sich bemühen wie er wollte, wie war das, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr oder so ähnlich.
 
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Natürlich war jetzt eine halbe Stunde vergangen. Natürlich musste die Uhr nun auf Whitenhalls Seite sein. Delta beließ es dabei und erwiderte nichts auf die Argumentation ad absurdum.

Da hatte Malik Whitenhall doch bewusst Informationen unterschlagen. Natürlich konnte Delta das Zurückhalten einiger Informationen verstehen, anderer jedoch nicht.

"Teilweise!
Ihnen fehlen entscheidende Informationen über die Seneschall der Stadt. Trapper mag ihnen wohl gesagt haben, dass er vermute, dass es sich bei dem Küken um kein Küken handelt, doch hat er Ihnen gegenüber keine Beweise liefern können oder besser wollen.
Mir hat er etwas anderes gesagt. Lady Noir, man beachte den Namen, war bei den gestrigen Kämpfen an der Ruine involviert und entpuppte ungeahnte Kräfte. Die Kräfte einer Lasombra.
Dies lässt auch den Verbleib des Prinzen Buchet in einem ganz anderen Licht erscheinen. Meine Recherchen haben ergeben, dass Buchets Limosine von einem Laster erfasst wurde und daraufhin vollständig ausbrannte. Die sterblichen Überreste der Insassen waren gefesselt. Lady Noir plante die Werwölfe der Domäne mit einem Laster beladen mit Giftmüll zu beschäftigen, nach offiziellen Angaben kam dieser Laster jedoch nie an seinem Bestimmungsort an, sondern wurde von den Wölfen abgefangen. Wer sich hinter dieser offiziellen Quelle verbirgt, können sie sich nun sicher selbst denken."
Auch Delta verschwieg weitere Informationen, auch wenn es entlastende oder hoffnungsvolle Informationen waren. Die Informationen war nicht notwendig. Sie bot Whitenhall Informationen, die Malik offenkundig verschwiegen hatte oder nicht wusste. Ihre Glaubwürdigkeit war damit unanzweifelbar. Ausserdem war es war nur fair, wenn Whitenhall und Malik die selben Informationen besassen. Zudem spiele es der Nosferatu in die Hände, wenn durch diese Informationen der Tod Buchets weiterhin bestätigt wird. Selbst wenn dieser Sack wirklich noch am Leben war, sollte er als Feigling da stehen, welcher sich ständig verkrümmelt, wenn es mal brennslich in seiner Stadt wird. Es war ein offenes Geheimniss das Finstertal der Camerilla ein Dorn im Auge war und Buchet oder die Toreador im Falle seines Ablebens sollte endlich mal die Rechnung für ihre Unfähigkeit tragen. Es war klar, wer hier wirklich sein Handwerk wirklich verstand und das waren die Nosferatu.
"Nach meiner Einschätzung ist Finstertal unlängst durch die Lasombra untergraben wurden. Es liegt nahe, dass Buchet unter dem Einfluss des Blutbandes das vermeidliche Küken ehelichte. Gleich darauf wurde sie zum Seneschall erhoben und musste sich nur noch Buchets entledigen. Selbst wenn Buchet wider den Hinweisen überlebt haben sollte, sprechen die Fakten nicht gerade für die Vergehensweise der Seneschall oder für Buchet, welcher diese Lage überhaupt erst zuließ. Trappers Verfassung kann alles andere als stabil bezeichnet werden. Er dreht durch, die Dinge entziehen sich seiner Kontrolle. Gerade jetzt bleibt es abzuwarten auf welche Seite er sich schlägt. Er zögert - noch."
 
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"Daß etwas nicht stimmen kann, war mir schon klar, als er nicht einmal den Namen des Feindes korrekt benennen konnte", murmelte Withenhall, vielleicht war es nur an sich selbst gerichtet, doch es war so laut, daß es Delta doch hören konnte.

"Und du meinst, keiner in der Stadt scheint etwas dagegen unternehmen zu wollen? Es sollte doch einem so erfahrenen Ahnen wie Buchet nicht passieren, daß er sich von einer Lasombra überrumpeln läßt. Weißt du, ob diese Noir nun eine Lasombra oder ein Toreador ist?

Hat diese eventuell diese Lasombra diableriert?"

Wie ärgerlich, daß die Nosferatu keine Aura betrachten konnte und Malik konnte man nicht trauen, das war klar, er versuchte sein eigenes Süppchen zu kochen, was hatte er auch anderes erwartet?

"Es könnte sein, daß ich dir in den nächsten Tagen Verstärkung schicken werde, wenn es soweit ist, werde ich dich als Anlaufstelle nennen, Finstertal darf nicht von der Camarilla abfallen, behalte Malik im Auge und vielleicht kannst du von diesem Lurker oder Marie Wegner Hilfe bekommen, aber du weißt, was diese nicht wissen sollten."
 
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"Ich werd' die Sache sicher nicht schön reden. Es ist wie es ist. Die Fakten sprechen für sich. Ich habe weder Hinweise auf die Diablerie einer Lasombra noch kann ich Noir einem Vaterschaftstest unterziehen, um ihre Unschuld, die hier viel zu gerne postuliert wird, zu bestätigen.
Aber wenn sie möchten, kann ich ja mal die Karten befragen oder die Finger in Hackfleisch stecken..."

Delta regte die Naivität auf, die ihr von jeder Seite entgegensprang. Natürlich war der letzte Satz unpassend, aber die Fragen des Ventrue waren mehr als lächerlich. Es war als würde man sich lieber auf irgendwelche Mutmaßungen stützen nur um die Reputation der Lasombra im Toreadorfell zu wahren. Als müßte man sich absichern, wenn man, wider aller Hinweise, falsch liegen sollte. Ein Irrtum würde eben doch nur den Tod eines Kükens bedeuten. Eines Toreadorkükens. Würde aber nur irgendwas an den Hinweisen dran sein, und Delta hatte daran keinen Zweifel, würde Noir gehörig in Erklärungsnot geraten, wenn dieses Geheimnis ans Licht kommt. Tja, es blieb wohl die Primogensitzung und Maliks Rückruf abzuwarten.
Delta atmete hörbar durch als Zeichen, dass sie sich beruhigte. Der Ventrue konnte geradewegs spüren, wie Delta ihre Nase - oder besser die Reste davon - mit ihren dürren Daumen und Zeigefinger massierte, um sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren.

"OK. Ich werde bereit sein, wenn es soweit sein sollte." Damit beantwortete Delta den letzten Satz des Ventrue.
 
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Nun Withenhall war nicht vor Ort, sonst würde die Sache vermutlich anders laufen und er müßte keine solchen Fragen stellen.

"Gut, melde dich, wenn du es etwas konkretes weißt", sagte er dann. "Brauchst du was oder läuft alles glatt?"

Im Gegensatz zu Malik hatte sie bisher wenig Ansprüche gestellt.
 
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"Ich komm zurecht - vorerst. Danke."
Es war wohl oder übel anzunehmen, dass das Danke nur der vollständigkeit halber zur Sprache kam. Es war wie das Lametta an einem Kranz oder Weihnachtsbaum. Man sieht es gerne, aber es ist das Erste, das Feuer fängt.
 
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"Gut, dann viel Glück."

Damit war das Gespräch beendet. Er würde nun einiges zu tun haben, in Finstertal brannte der Baum und das müßte genutzt werden.
 
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