[04.05.08] laios (part 1)

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Die Nacht hüllt ihren ungewöhnlich warmen Atem um die Stadt. Die trotzigen Lichter blitzen, flackern und funkeln, doch es ist nur ein kleiner Aufstand der modernen Technik. Die Dunkelheit umarmt letztendlich alles, auch wenn manch einer versucht die Nacht zu Tage zu machen.
Aktiv sind Viele. Einige arbeiten ihre Schicht in der Fabrik ab, andere ziehen durch die Straßen und vergnügen sich. Die mächtigsten Wesen jedoch haben sich vor mehr als einer Stunde zusammengefunden um sich zu besprechen. Niemand sterbliches weiß von diesen Treffen, obwohl sie doch einen ernormen Einfluss auf das Leben jeder Person in der finsteren Stadt haben.

Finstertal wird regiert von diesen mächtigen Wesen. Sie schieben nicht nur Menschen wie Figuren hin und her, sie benutzen ihre eigene Art meist in noch viel dreckiger Weise. Was auch immer aus dem Treffen der Mächtigen resultiert, welche Entscheidungen gefällt und welche Pläne geschmiedet werden, es wird sich auf diese Stadt auswirken.
Was passiert jedoch mit dem unbekannten Faktor in der Gleichung, die die Mächtigen aufgestellt haben um die Stadt zu kontrolieren, wenn er plötzlich definiert wird? Wie löst sich die Gleichung auf und auf welche Seite werden welche Faktoren verteilt?
Mathematik? Eher die wirren Stränge der Gesellschaft. Wer gerne komplizierte Rechnungen löst wird mit dieser seinen Spass haben.

Enios Telefon wird, wie so oft in den letzten Nächten von einem Versuch eine Verbindung herzustellen, zum Leben erweckt. Der Anrufer ist der 'verlorene Sohn' des Clans Brujah.
 
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Wo trieb sich der Brujah-Primogen zu diese Stunde überhaupt herum? War er immer noch in der Stadt und spielte Polizei oder hatte er mitlerweile die Faxen dicke, hatte seine sieben Sachen gepackt und war auf und davon. Wär hätte es ihm verdenken können?

Aber nein! Natürlich war das gar nicht Enios Stil und man mußte den brummeligen Italiener nicht besonders lange kennen um ihn in dieser Angelegenheit richtig einschätzen zu können. Ja... vielleicht war dieser Sheriff ja tatsächlich so ein Typ, der bis zum Schluß blieb. Auch wenn alles um ihn herum zerfallen sollte, alle Ratten bereits das sinkende Shiff verlassen hatten und auser dem völlig unbrauchbaren Steuerrad nichts mehr übrig war. Aber war das jetzt eine gute Karaktereigenschaft? Und konnte ein anderes Kainskind überhaupt etwas damit anfangen... von einem Prinzen einmal abgesehen?

Dem Telefon war das jedenfalls völlig egal. Es bimmelte aufdringlich vor sich hin und beschwerte sich noch nicht einmal als es von niemand beachtet wurde, keine ran ging und es achtlos dort stecken blieb wo sein liebloser und unsensibler Besitzer es hingesteckt hatte. Was machte der eigentlich gerade? Schwer zu sagen! Das Telefon konnte es von seinem Platz aus schwer erkennen und es war ihm gänzlich unmöglich dem Anrufer einen Tipp zu geben. Normalerweise ging der Sheriff eigentlich immer an Telefon. Nun... vielleicht würde er ja zurückrufen.
 
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Die Nacht neigte sich dem Ende zu und es würde nicht mehr allzu lange dauern bis die Sonne ihren Platz am Himmel einnehmen würde. Dennoch war es scheinbar nicht zu spät für Fabians Handy um noch einen Anruf zu empfangen... oder vielmehr einen Rückruf.

Sein Primogen hatte anscheinend bemerkt, daß Fabian zuvor versucht hatte ihn zu erreichen. Jedenfalls wurde Enios Nummer an Fabians Handydisplay angezeigt.
 
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Der Anruf wurde angenommen, doch erst einmal herrschte Stille.
Fabian hatte gesehen wer ihn anrief, wer anders hätte es auch sein sollen.
"Enio? Es ist nicht mehr viel Zeit."
Der Brujah flüsterte. Doch er klang nicht aufgeregt oder verwirrt, seine Worte waren ziemlich neutral ausgesprochen.
"Ich muss dir etwas wichtiges erzählen. Allerdings face to face."

Erneut machte der Brujah eine Pause. Seine Gestalt im flackernden Licht schien sich ein wenig zu ducken und Enio konnte seinen Clansgenossen atmen hören. Mit dem Gegenstand in der linken Hand wurde hin- und hergewedelt. Erst dann fuhr Fabian fort.
"Es geht um die Seneschall und den Prinzen..."
Das sollte den Italiener interessieren, kam er doch gerade erst aus einer Sitzung mit Erstgenannter über Letzgenannteren.
 
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Fabina hatte es definitv geschafft Enios Interesse zu wecken. Es gab schon einen konspirativen Beigeschmack, daß sein Clansbruder am Telefon flüsterte und das er ihn unbedingt persönlich sprechen wollte und das was er zu sagen hatte nicht am Telefon los werden wollte, sprach auch für ein interessantes Gespräch mit Fabian. Wobei man natürlich bei Fabian nie sicher sein konnte. Egal was für Informationen der jüngere Brujah bisher seinem Primogen zukommen hat lassen... Enio war noch weit weit davon entfernt ihm auch nur rudimentäres Vetrauen entgegenzubringen. Eigentlich traf noch genau das Gegenteil zu.

Nichtsdestotrotz war Enio neugierig. Um die Sache mit dem mysteriösen Fremden, der plötzlich wieder verschwand, ging es offensichtlich nicht. Nein es ging um die Seneschall und das war ein Thema mit dem sich Enio selbst in letzter Zeit eingehend beschäftigt hatte. Und er wußte etwas über Buchet! Der Sheriff sah auf die Uhr. Verflucht knapp aber möglich! "Ich bin im Hammer. Wie schnell kannst du hier sein? Falls es dir nicht mehr reichen sollte vor Tagesanbruch zurück zu sein... kannst du zur Not auch im Hammer den Tag verbringen. Ist jedenfalls relativ sicher gegen die Garou." Das sich Enio überhaupt nicht für Fabians Blut interessierte und sein Clansbruder das auch wußte, setzte Enio irgendwie voraus. Keiner konnte sagen woher der Primogen diese Annahme hernahm und es war eigentlich unmöglich zu erahnen warum der Italiener davon ausging, daß sich Fabian nicht für sein Blut interessierte. Oder hatte der Ahn diesbezüglich Vorsichtsmaßnahmen getroffen? Ja... so mußte es wohl sein.
 
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Fabian schloss die Augen und spielte mit dem Gegenstand in der linken Hand. Dann schüttelte er den Kopf. Ein rascheln war durchs Telefon zu vernehmen.
"Ich kann nicht beim Hammer aufkreuzen, das wäre zu gefährlich. Sonst hätte ich..."
Eine Pause. Der Brujah dachte nach. Er hatte den Italiener am liebsten gar nicht anrufen wollen. Aber ihm blieb keine Andere Wahl. Enio Pareto war vielleicht seine einzige Möglichkeit hier irgendwie herauszukommen. Aus diesem Spinnennetz, in dem er steckte. Doch wie sollte er dem anderen Brujah weiß machen, dass es Fabian nicht möglich war zum Hammer zu kommen?
Mit der Wahrheit?
"Die Sache ist die..."

Man, konnte Fabian nicht einfach zum Punkt kommen?
"Ich hab gestern im Black Hammer aufgelegt, ich weiß nicht ob du's mitbekommen hast. Nach dem Gig hab bin ich mit zwei Frauen in den VIP-Bereich gegangen..."
Tja, Enio musste sich wohl die ganze Story anhören. Und was genau meinte der DJ mit VIP-Bereich, die ab 18-Lounge?
"Meine Tasche mit den LPs und vor allem meinem Laptop hab ich allerdings in dem versteckten Gang hinter dem DJ Pult stehen lassen."
Fabian seufzte kurz.
"Wenn ich ins Hammer gehen hätte können, hätte ich dich nicht angerufen. Ich brauche die Tasche und ich..."
Fabian öffnete seine Augen wieder und starre an die Wand.
"Und im Gegenzeug gebe ich dir die Info über Buchets Tod..."
Ledilgich eine Atemzug lange Pause folgte.
"Ich weiß, du vertraust mir nicht. Das ist auch nicht nötig. Wenn wir uns treffen, kann ich es dir beweisen. Aber..."

Das Licht in dem Container flammte erneut auf und warf Schatten über die Szenerie.
"...ich komme hier nicht weg. Ich bin momentanin der Oststadt."
Fabian nannte Enio die Adresse des alten Anarchenverstecks. Dann stand der Brujah plötzlich auf und Enio konnte Holz auf Metal rutschen hören.
"Ich muss auflegen. Wenn du mir nicht glaubst, dann sieh in die Tasche im Hammer, dort findest du meinen Laptop, in dem eine Datei mit dem Namen durruti.do..."
Ein metalenes Klopfen war zu hören, dann legte Fabian auf.

Der junge Brujah blickte auf das Mobiltelefon und schaltete es ab. Dann öffnete er die Türe und sah seinem Ghul entgegen. Ein paar Worte wurden gewechselt und Fabian überreichte das Telefon.
 
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Jetzt wurde es richtig scheiße! Was spielte Fabian da für ein Spiel? Und was für einen Quark erzählte er ihm da gerade? Gut… er konnte nicht ins Hammer kommen, dafür könnte es tausend plausible Gründe geben. Aber diese ganze Story das er im Hammer aufgelegt hatte, seine Tasche dort gelassen hatte und ein Laptop drin war… das klang ja fast wie in einem unterdurchschnittlichen Agentenfilm. Fabian hatte recht… Enio traute ihm nicht aber sein Clansbruder machte auch nicht gerade den Eindruck als wenn er mit seinem Primogen gerade einen Scherz machen wollte. Also was tun?

Zunächst einmal kam keine rotzige Erwiederung von Enio. Er unterlies es Fabian bereits im Ansatz zu unterbrechen und ihm irgendwelche Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Stattdessen hörte er lange nur stumm zu und wunderte sich nur jede Sekunde ein wenig mehr. Es gab für Fabian nur noch einen Satz, den er von dem Brujah-Ahn hörte ehe der jüngere Brujah die Verbindung unterbrach. „Ich werde kommen!“ Das wars. Mehr gabs nicht zu sagen und für Fabian würde diese Information wohl reichen.

Der Italiener kam in Heltik. Und das mochte er überhaupt nicht. Aber es gab einfach noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen ehe er Fabian treffen konnte. Oder vielmehr… ehe Fabian den Kontaktmann traf, den Enio für ihn vorgesehen hatte. Der jüngere Brujah würde vermutlich sehr überrascht sein aber das war ganz gut so. Aber dazu später. Vorerst mußte Enio etwas tun was er überhaupt nicht gerne tat und eigentlich vermied wie es nur ging. Er mußte das Personal anzapfen. Enio war verletzt und brauchte noch mehr Blut. Er hatte heute schon im Rotlichviertel etwas zu sich ge nommen aber er war weit davon entfernt satt zu sein. Unabhängig von der Tatsache, daß der Turiner Blut zum heilen benötigen würde, durfte er sich auch nicht mit einem schlechten Bluthaushalt in eine mögliche gefährliche Situation begeben. Mist! Das war alles so schlecht. Aber Enio hatte weder Zeit lange darüber nachzudenken noch sich groß darüber aufzuregen. Er mußte handeln. Schnell!

Der Plan war auf unschöne Weise Vitae zu besorgen, Fabians Laptob und seine Tasche zu finden, die Datei anzuschauen, Philipp Keller in etwas einzuweihen was er eigentlich nie erfahren sollte und ihn auf den Weg zu schicken… mit einer kleinen Verstärkung. Super! Und Enio hatte eigentlich gedacht die Nacht könnte nicht noch schlechter werden. Aber sie konnte doch!

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Philipp war unterwegs. Die Tasche von diesem DJ De Sade auf dem Schoß um etwas zu erledigen wovon er eigentlich nichts wissen wollte. Am Steuer saß ein gute Mann auf den Philipp sich schon seit langer Zeit immer verlassen konnte. Er war bewaffnet. Was für ein Wahnsinn! Aber gewisse Dinge mußten einfach erledigt werden wenn gewisse Leute es erledig haben wollten. Keller war genau der richtige Mann für so etwas. Zumindest bildete er sich das ein. Also dann los… treffen mit Fabian Mahler.

Out of Character
falls das mit der Tasche Komplikationen birgt oder die Datei nicht vorhanden ist oder sonst was anders läuft... bitte Bescheid geben, dann editier ich. Wollt halt ein bißchen abkürzen
 
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Die Tasche war recht einfach zu finden. Tasche war dabei allerdings fast schon eine Untertreibung. Was man als DJ so alles umhertragen musste?!
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Out of Character
Ungefähr so, nur größer.
Einsam und verlassen stand sie noch immer dort wo Fabian sie zurück gelassen hatte, als er sich mit den zwei Damen beschäftigt hatte.
Nachdem Enio den Reisverschluss geöffnet hatte, fiel ihm sofort der Laptop auf, der am Deckel mit einem Gurt festgeschnallt war. In der Tasche selbst stapelten sich erst ein mal jede Menge Platten, manche davon kannte Enio vielleicht sogar. Wahrscheinlich befanden sich noch einige Effektgeräte in der Tasche, den sie war ziemlich schwer.

Die schlimmste Zeit im jedem Leben begann, als Enio den Laptop anschaltete, diese Zeit nannte man warten. Also saß der Primogen des Clans Brujah vor dem Computer und musste irgendwie die Zeit tot schlagen, bis endlich der schwarze-rötliche Desktophintergrund aufleuchtete. Und dann begann das Suchen. Natürlich war die Datei nicht auf dem Desktop abgelegt und natürlich gab es keinen Ordner der den Titel "Hier klicken, Enio" besaß.
Doch nach anwenden der Suchfunktion oder einigem autarkem stöbern fand Enio die von Fabian genannte Datei. Als er sie öffnete, strahlte ihm ein mehrere Seiten langer Text entgegen. Es war nicht sofort ersichtlich um was es sich handelte, aber nach einiger Zeit wurde klar, dass es sich wohl um die Aufzeichnung einer Versammlung handelte. Mehrere Sprecher schienen sich für mehr radikale Aktionen auszusprechen.

Nach einigem überfliegen war sich Enio sicher, dass er Fabian unter den anonymen Sprechern herausgefiltert hatte und konnte davon lesen, dass dieser sich besonders dafür ausprach gezielte Anschläge auszuführen. Je nach dem wie viel Zeit der ältere Brujah mit dem Dokument verbrachte, umso mehr Information konnte er gewinnen. So schien sein Clanskollege immer wieder ein bestimmtes Motiv zu verwenden, sprach er doch öfter von dem Herrscher im Dunkeln, den es galt ins Licht zu ziehen und ihm die Maske zu entreisen. Außerdem versicherte er an mehreren Stellen, dass er bald in der Lage wäre seine Kontakte zu nutzen, um die Mächtigsten der Stadt auszuschalten.

Doch im großen und ganzen wurde nicht ersichtlich, was Fabian mit dem Italiener besprechen wollte. Oder hatte der DJ etwa bei seinem Versuch die Oberschicht auszuschalten, etwas aufgedeckt? War der Brujah an Informationen gekommen, die man nie unter normalen Umständen erblicken konnte?
Was auch immer der Fall war, immer noch hatte dies diesen faden Beigeschmack, und man bekam die Ahnung, das irgendetwas definitiv nicht stimmte. Eben so wie fast immer, wenn Fabian wirklich etwas von einem wollte.

Out of Character
Wenn Enio Phillip los schickt, geht's dann hier weiter.
 
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Out of Character
kleiner Nachtrag ;)


Enio war relativ fix mit Computern. Daher verschwendete er nicht viel Zeit beim herumstöbern, sondern benutzte sofort die Suchfunktion. Es dauerte keine 10 Sekunden bis er das Suchergebnis vor sich hatte. Leider war damit die eigentliche Arbeit noch lange nicht getan. Ein Text… und auch noch ein verflucht langer. Mist! Enio begann hektisch den Text zu überfliegen, merkte aber schnell, daß ihm dabei bestimmt wichtige Informationen verloren gehen würden und ging dazu über sorgfältiger zu lesen. Was für ein scheiß Timing. Die Nacht dauerte nicht mehr lange und er mußte hier sitzen und Buchstabensuppe essen.

Irgendwann hatte der Italiener geschnallt um was es ging und das machte den Rest der Nacht auch nicht wirklich besser. Was war das nur wieder für eine Kacke? Das Fabian einen Hang zu Schwierigkeiten hatte war Enio mitlerweile mehr als klar aber eventuell hatte der Brujah-Primogen das Ausmaß noch nicht ganz verstanden. Vieles deutet auf Fabians Aktionen bei der Demo hin und wäre erklärbar aber warum sollte der andere Brujah ihn deswegen sprechen sollen? Auserdem gab es in dem Text etwas das Enios Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Herrscher im Dunkeln! Das klang gar nicht gut auch wenn es nur aus Fabians Gehirn entsprungen war. Sein Clansbruder wollte ihn treffen und ihm etwas mitteilen… und hatte ihm diese Datei zukommen lassen. Egal was Enio von dem DJ hielt hier war was oberfaul und es sah so aus als ob es die sontigen Eskapaden von Fabian überstieg. Also nichts wie los!

Folglich kam Plan A in Kraft. Enio hatte sich schon ausgemalt wie er die Sache angehen würde. Philipp mußte aktiviert werden. Jetzt! Und zwar schnell!
 
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