[04.05.08] Familienbande

Vision

caitiff par excellence
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2. Oktober 2008
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Das Taxi hielt an einem der denkbar schlechtesten orte der Gegend. Unter der Autobahnbrücke, unter der sich nur der Ausschuss der Menschheit traf und der bestenfalls von den Obdachlosen der Stadt aufgesucht wurde viel das Taxi auf wie eine rosafarbene Kuh auf der Weide. Aiden konnte nicht umhin die Nervosität des Fahrers zu bemerken und wenn er nun so im Nachhinein darüber nachdachte, hätte er wohl doch besser sich ein Wagen mieten sollen. Aber in ein paar Tagen würde sein eigenes Auto in Finstertal ankommen und dann, tja dann würde er es immer noch nicht fahren können.

Während er ausstieg reichte er dem Fahrer den Fahrpreis und ein großzügiges Trinkgeld in der Hoffnung, sollte Aiden in ein paar Minuten oder einer Stunde abermals die Taxizentrale anrufen um sich abholen zu lassen, so würde hoffentlich jemand hier heraus in die Mitte von Nirgendwo kommen. Natürlich war das etwas anderes in Deutschland, aber in seiner zweiten Heimat war es durchaus so das die wenigsten Taxifahrer in so einer Gegend überhaupt anhalten würden.

„Eine schöne nacht noch“, wünschte Aiden dem Fahrer und machte sich unter dessen zweifelndem Blick auf die Straße hinunter, zielstrebig die Schatten anstrebend. Auch wenn Aiden nur ein Sweatshirt und Cargohosen, dazu festes Schuhwerk trug, war dies in dieser Gegend wohl vergleichbar mit einem Armanianzug. Aiden lief langsam an ein paar der Bretterbuden vorbei die wohl den paar armen Seelen, die hier draußen Schutz suchten und wandte sich dann in Richtung des Treffpunktes. Anders als direkt in der Stadt machte er sich hier weniger Sorgen. Vielleicht war es durchaus etwas leichtsinnig sich am Rand der Stadt zu treffen, aber andererseits glaubte Aiden nicht das irgendetwas hier draußen sich als größere Gefahr darstellen würde. Nicht das sein Geschäftspartner als Harmlos einzustufen war, aber ein anderes Kaliber als Werewölfe war er alle mal.

Die Schultern kurz kreisen lassend, machte Aiden sich locker und trat dann zwischen den Säulen hervor.
 
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Er musste auch gar nicht lange suchen. Sein Blick fiel direkt auf einen schwarz lackierten Merzedes der gehobeneren Werteklasse. Die genaue Bauart ließ sich nicht erkennen, was daran liegen mochte das der Wagen nachträglich gepanzert worden war. Es fiel auf, war aber im großen und ganzen dezent genug um den Wagen nicht klobig erscheinen zu lassen.
Vor dem Wagen, jetzt fiel trotz des dichten Nebels auch auf das er im hinteren Teil ausnamhslos mit schwarz getönte Scheiben versehen war, standen zwei bullige Männer. Beide hatte ihren Schulterhlafter so angebracht das er ihre Bewaffnung nicht etwa verdeckte, sondern sogar in Vordergrund schob. Natürlich wollten sie das man ihre Knarren entdeckte, sie waren Leibwächter und lebten davon das andere Menschen Angst vor ihnen hatten.

"Towarischtsch! Erfreulich das du es pünktlich bis hierher geschafft hast!"

Wegen des dichten Nebels war nicht zu erkennen welcher der beiden Männer gesprochen hatte, einer von beiden zeigte aber auf einen Betonklotz der sich etwa einen Meter links von Aiden befand.

"Leg dort deine Waffen ab bitte! Alle Waffen, du verstehst schon! Danach komm näher und spreiz die Arme damit wir dich durchchecken können."
 
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Ein wölfisches grinsen erschien auf Aidens Zügen während er die Arme sichtbar hielt und näher trat. Endlich war er wieder in einer Umgebung die ihm vertraut vorkam. Nach den ganzen Ereignissen der Nacht schien es schon fast so als ob alles auf den Kopf gestellt war. Wölfe die sogar den Prinzen angreifen konnte, Ghule die Neuankömmlinge mit einer Waffe begrüßten, eine Hüterin deren Friss oder Stirbmethode so ziemlich allem Widersprach das er einmal gelernt hatte und zu allem Überfluss noch ein haufen Kainiten für die diese Methode wohl vollkommen normal war. Andererseits, vielleicht ging er da auch zu hart mit ihnen ins Gericht.

Noch während er etwas näher trat und dabei die Arme sichtbar hielt erwiderte Aiden: „Ich trage keine Waffe bei mir, ich halte es für ziemlich unhöflich wenn ich bewaffnet erscheinen würde.“

Was natürlich durchaus eine Lüge war. Es würde ihn kaum viel Mühe kosten einiges der Kostbaren Vitae in seinen Adern dazu einzusetzen um seine Kraft und seine Schnelligkeit zu erhöhen und so seinen Körper zu einer Waffe zu machen. Man konnte es vielleicht Leichtsinnig nennen was er hier tat, aber wenn er ehrlich war, so war er erst am Vorabend hier eingetroffen und hatte es noch gerade so in die Stadt geschafft bevor die Sonne auf ging. Eine Waffe zu Organisieren war für ihn definitiv in der Top 10 der Dinge die er zu erledigen hatte. Aber genau aus diesem und anderen Gründen war er schließlich hier.

Als er den Stein erreicht hatte, legte er sein Handy, Schlüssel und Brieftasche auf den Stein und streckte seine Arme von einander. Einzig die Armbanduhr behielt er an, auch wenn sie diese wohl auf eine Wanze absuchen wollen würden.
 
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Die beiden Schläger durchsuchten den Toreador recht gründlich und vergaßen dabei auch die Schuhe und den Schritt nicht. In ihrem Gewerbe war kein Platz für Pietät, wer sich daran störte das einem der Leibwächter an die Nüsse griff sollte sich besser nach einem anderen Job umsehen. Gleichzeitig strich der andere Gorilla mit einer Art Sensor über Aidens Anzug. Nach wenigen Minuten waren sie sowohl fertig als auch zufrieden.

"Du kannst einsteigen, Pascha Oleg erwartet dich! Mach keine Mätzchen Genosse sonst wischen wir mit deinen Eingeweiden den Boden auf klar?"

Ein kurzes nicken mit dem Kopf nach hinten gab den Zugang damit endgültig frei. Als Aiden eingestiegen war nahmen die beiden Hünen wieder ihre Position ein.

"Hast du gemerkt wie kalt der Typ war? Hat mit Sicherheit die ganze Nacht hier draußen verbracht! Völlig durchgefroren der Mann..."
 
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Es machte Aiden nichts aus in den Schritt gefasst zu werden, nicht weil es seiner sexuellen Neigung entsprach, auch wenn diese mehr Erinnerung als wirkliche Ausrichtung war. Es machte ihn deshalb nichts aus, weil es zum Geschäft gehört und er seiner Sexualität schon zu Lebzeiten sicher genug war um diesem Vorgang nicht mehr beizumessen. Als sie die Untersuchung beendet hatten und auch einen kurzen blick in den Geldbeutel und auf das Handy geworfen hatten, öffnete Aiden die Tür des Mercedes und stieg ein.

Sich langsam in die Sitze gleiten zu lassend schaffte Aiden sich einen Überblick. Irgendwie war er eigentlich Limousinen gewohnt, bei denen man seinem Gegenüber in die Augen sehen konnte. Doch hier saß man nebeneinander was für Aiden erstmals ungewohnt war. Sein Gegenüber, so man ihn so nennen wollte, war ein Mann gehobenen alters. Aiden schätzte ihn auf 60 oder älter. Auch wenn das graue Haar und die altersbedingten Zeichen der Zeit das Alter verrieten. Er war jedoch ähnlich legere wie auch Aiden gekleidet. Seine schwarze Lederjacke war definitiv Teuer, soviel konnte Aiden ausmachen ohne auch nur in diese hinein zu sehen. Dieses ungezwungene Auftreten war es auch das sie, zumindest so kannte es Aiden, von den anderen Organisationen unterschied. Die Männer des Volkes, zumindest die alten und dieser hier schien ihm wie ein Relikt des kalten Krieges.

Seine Dunklen Augen verrieten das sie dinge gesehen hatten die keiner sehen wollte und als Aiden seine Hand zum groß ausstreckte hatte er für einen Moment das Gefühl sie einem Schraubstock zu geben. Dieser Mann war definitiv jemand der sich im Zuge seiner Karriere die Hände schmutzig gemacht hatte und das allein machte ihn gefährlich.

„Es ist mir ein vergnügen sie kennen zu lernen“, eröffnete Aiden während sie sich die Hände gaben. „Ich soll ihnen Grüße von Sascha Kerenski ausrichten. Sie versicherte mir sie würde sich mit ihnen wegen meiner Kapitaleinlagen in Verbindung setzen.“

Sascha war, zumindest behauptete sie dies immer, eine Nachfahrin des Fürstenhauses Kerenski und hatte leider dank ihres Ablebens und auferstehens in die kainitische Zunft einiges an Verbindungen die Aiden sich zu nutze gemacht hatte um nach Deutschland zu wechseln. Aiden schloss es zwar nicht aus das man hier wusste was er war, doch hatte Aiden auch keine Intentionen sie aufzuklären. Wenn sie davon wussten so ging es sie nichts an. Es hatte ihn auch so schon mehr als genug seine Vermögens gekostet sich die Überfahrt zu organisieren. Schließlich konnte man nicht einfach so in ein Flugzeug steigen. Selbst unter günstigsten Bedingungen benötigten diese mehrere Stunden. Also war ein Privatjet von Nöten und alles weitere mit den Behörden zu klären. Sascha hatte das für ihn übernommen und noch einiges mehr.
 
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Oleg war ein einfacher Mann aus dem Volke der sich durch eisernen Willen, Hartnäckigkeit und einer gesunden Priese eiskalter Brutalität nach oben gearbeitet hatte. Nach Aidens ersten Begrüßungsworten begutachtete der Mafioso seinen neuen Mitarbeiter mit stoischer Ruhe und wachem Verstand.
Irgendwann erstrahlte sein Gesicht und er klopfte dem Toreador auf die Schultern.

"Willkommen in Finstertal, Towarischtsch! Freunde von Sascha sind auch meine Freunde. Sag Genosse, hattest du schon Gelegenheit dich in meiner Stadt umzusehen? Wie gefällt es dir hier?"

Oleg drehte seinen bullig muskulösen Körper leicht ein, damit er es wärend des Gespräches etwas einfacher hatte. Bevor er weiter Sprach öffnete er eine Klappe der nahen Mittelkonsole vor sich und entnahm von dort zwei dickbauchige Zigarren. Wie einen kostbaren Schatz hielt er Aiden eine davon hin.

"Echt Kubanische, schenkelgerollt! Lass uns zur Begrüßung eine rauchen mein Freund und dabei erzählst du mir worin deine Talente bestehen. Wenn ich dich in meine Organisation aufnehme, was gewinne ich dann?"
 
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Aiden wandte sich selbst etwas zu Oleg herum, wobei er jedoch darauf achtete sich nicht zu weit zu drehen und lächelte dabei. Es war eines jener Lächeln die er einst für Japanische Spitzenkaufleute entwickelt hatte und mit dem man gewöhnlich jenen begegnete die Macht hatten. Das Oleg diese hatte bestritt Aiden keineswegs. Vielleicht war er kein Kainit und vielleicht war seine Macht eine andere wie die eines Ahns, doch das machte ihn nicht weniger gefährlich. Vermutlich würde sich nun in diesem Moment entscheiden wohin Aiden gelangen konnte innerhalb von Olegs Organisation und Aiden hatte nicht vor Speichellecker zu sein.

„Nun, Oleg,“ begann Aiden während er die Zigarre nahm. „Ich hatte leider noch nicht Gelegenheit mich in Finstertal umzusehen. Aber so wie ich hörte wurden ein paar Stellen frei.“ Und in diesem Fall meinte er nicht nur die Kainitische Gesellschaft. Aiden wusste nicht wie tiefgreifend das Verschwinden einiger Ahnen in Finstertal seine Kreise zog und ob es Oleg überhaupt betraf, doch in diesem Fall entschied er sich einfach zu pokern.

„Und wenn ich mir so ansehe was die Zeitungen schreiben, scheint Finstertal nicht gerade ein Kurort zu sein.“

Aiden griff nach den Streichhölzern die in einer kleinen Schale neben den Zigarren lagen. Das auch ein Feuerzeug in der Schublade lag ignorierte der Kainit. Aiden konnte sich noch an den Abend erinnern als er in die Kanzlei aufgenommen wurde und was sein Chef ihm damals zum Zigarren rauchen gesagt hatte. Der wahre Geschmack einer Zigarre brauchte das Feuer eines Streichholzes. Ob das wirklich stimmte, konnte Aiden nicht sagen. Er hatte bereits vor ende seines Studiums mit dem Rauchen aufgehört gehabt und seit dem paffte er die Zigarren nur noch.

Während er das Streichholz über das Briefchen zog und sich das Feuer entzündete unterdrückte Aiden den Instinkt zurück zu schrecken. Ein Streichholz machte ihm sicherlich keine Angst doch das Tier in seinem Inneren konnte Feuer in keiner seiner Erscheinungsformen leiden.

Zwei, drei Züge an der Zigarre ließen deren Funken sich entzünden und einen bläulichen Dampf empor steigen, noch schnell das Feuer ausgeschüttelt lehnte sich Aiden wieder zurück und lächelte. „Die sind wirklich gut.“

Keine Sekunde darauf verschwand das lächeln aus seinen Zügen und er wurde ernst. „Was ich also für dich tun kann...“, begann Aiden und lächelte. „Ich schätze viele würden nun behaupten das sie besser sein als deine Gorillas da draußen. Oder könnte deine Finanzen besser regeln als all deine bisherigen Buchhalter oder das sie dir irgendetwas anbieten könnte was niemand sonst zu bieten hätte. Ich werde deine Organisation und vor allem dich ganz gewiss nicht auf diese Art beleidigen in dem ich impliziere du oder deine Leute seien Unfähig oder einfach nur mir unterlegen. Du bist in diese Situation gekommen weil du gut bist in dem was du tust.“

Aiden nahm einen Zug von der Zigarre und sah wieder zu Oleg. „Also was kann ich dir bieten? Ich biete dir meinen Verstand an. Denn so wie es aussieht ist dies meine einzige Verhandlungsgrundlage im Moment.“

Während des letzten Satzes verfiel Aiden wieder aus dem tod ernsten Tonfall in einen Plauderton bis er letztendlich wieder grinste.
 
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"Ich bin dorthin gelangt wo ich jetzt bin, weil ich es verstehe zu handeln. Während andere reden und ein Problem diskutieren, gehe ich los und beseitige es. Dabei war es mir schon immer egal wie schmutzig die Arbeit war und wie gefährlich die möglichen Konsequenzen ausfallen mochten."

Auch Oleg nahm einen tiefen Zug von der Zigarre, langsam wurde es in dem Fahrzeug ebenso nebelig wie draußen. Es schien den Russen nicht im Mindesten zu stören.

"Aber ich kann Denker gebrauchen, solange sie nicht alles zu Tode diskutieren wollen. Wenn ich dich um Rat frage, erwarte ich eine kurze gut analysierte Antwort. Ich entscheide schnell, wenn du also mit etwas nicht sicher bist, sag besser gar nichts. Sascha hat dich wärmstens empfohlen und ich bin gewillt es mit dir zu versuchen."

Oleg lehnte sich etwas zurück. Seinen Gesichtszügen nach zu urteilen war er bisher recht gut zufrieden.

"Vor ein paar Tagen ist das Waffenmonopol der Deutschen weggebrochen. Noch ist das Eisen zu heiß um es aufzuheben, aber langfristig will ich ein Stück dieses Kuchens abhaben. Bevor wir damit beginnen, habe ich einen anderen Auftrag für dich. Etabliere ein Geschäft. Mir egal ob du mit Drogen, Frauen, Erpressung oder Raub die Kohle machst, ich erwarte aber das du erfolgreich bist. Als Startkapital leihe ich dir einhunderttausend Euro. In einem Monat, also in exakt dreißig Tagen erwarte ich, dass du mir einhundertfünfzigtausend zurückzahlst. Niemand in der Stadt wir dir im Weg stehen, du hast also vollkommen freie Hand. Ich bin äußerst gespannt womit du mich überraschen wirst Towarischtsch!"
 
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Ein Monat um nicht nur das Investierte Geld zurück zu erhalten sondern auch noch die Hälfte zusätzlich zu erwirtschaften. Das noch zusätzlich in einer Stadt in der er sich nicht auskannte und die von Kainiten verseucht war. Irgendwie fühlte sich Aiden im Moment so als ob man ihn mitten in einem Mienenfeld den Befehl gegeben hatte Chacha zu tanzen. Doch davon ließ er sich nichts anmerken und der Nebel half ihm dabei dies noch zusätzlich zu kaschieren.

„Hundertfünfzigtausend“, wiederholte Aiden nachdenklich. „Ich bin mir sicher, das bekomme ich hin, vorrausgesetzt...“

Aiden ließ das Wort einen Moment im Raum stehen ohne gleich nachzusetzen. „Vorrausgesetzt ich erhalte Unterstützung durch eine vertrauenswürde Person. Wie du weißt bin ich neu in der Stadt und Verdienstquellen muss man kennen um sie zu nutzen. Aus diesem Grund benötige ich entweder einen weiteren Monat oder jemand der sich bereits in der Stadt auskennt und der mir Informationen über diese liefern kann. Ich brauche diese Person um mich darüber zu informieren wo die Treffpunkte sind, zu wem ich für welches problem gehen kann und wer der richtige Ansprechpartner ist. Es ist nicht in deinem oder meinem Interesse das Geld zu verlieren, weil mir eine gute Gelegenheit durch die lappen geht nur weil ich vier Tage damit zubringen muss jemanden aufzuspüren. Mein Name und mein Wort sind mir wichtig und wenn ich diese Vereinbarung mit dir eingehe dann stehe ich dafür mit meinem Leben ein.“
 
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"Aber sicher Genosse! Du kannst dich auf die Unterstützung der kompletten Organisation verlassen. Meine beiden Partner..."

Oleg sagte das Wort auf eine Art die keinen Zweifel daran ließ, das es sich bei den beiden um zwei Unterführer handelte. Bestenfalls also die Recht und die Linke Hand des eigentlichen Bosses.

"...findest du im Casino von Finsterburg und im Bordell Cheval Rouge. Sie werden dir helfen wenn du etwas wissen möchstet, ein paar Jungs zur Unterstützung brauchst oder Ärger hast. Der Spieler heißt Nathan Groschek, der Frauenheld Juri Karpov. Denk dran, das sie offiziell in den Läden nur zu Gast sind, sie gehören ihnen nicht! Aber es sind gute Adressen um den Drogen- und Frauenhandel zu überwachen. Außerdem hat man immer ein Auge auf Männer die zu schnell zu zuviel Geld gekommen sind! Du verstehst was ich meine?"
 
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Aiden stieß ganz langsam den Rauch aus und beobachtete wie sich dieser mit dem blauen Nebel im inneren des Autos vermischte. So viel war mal sicher, er würde sie gründlich reinigen müssen. Nicht das er sie sonst nicht Gründlich reinigen ließ doch da er nur mit leichtem Gepäck unterwegs war, stellte es sich immer als Problematisch raus wie man an neue Kleidung kam. Deutschland stellte in diesem Punkt ein weiteres Problem dar. Anders als in Amerika schlossen die Geschäfte hier über nacht.

„Aber sicher, weiß ich was du meinst“, erwiderte Aiden und nahm abermals einen Zug und versuchte einen Kringel auszustoßen. Er hatte sich mal in seiner Teenyzeit damit beschäftigt diese Kringel zu formen, doch nun gelang es ihm nicht mehr.

„Was kannst du mir über die Zwei erzählen? Gibt es etwas das ich wissen sollte und,“ Aiden pausierte einen Moment, unsicher ob er es ansprechen sollte. „Gibt es noch andere Organisationen wie diese hier in der Stadt? Vielleicht Reviere in denen man am besten nicht wildert?“

„Nicht das ihn wirklich die Reviere von Sterblichen störten, doch wusste er das nicht gerade wenig Kainiten ihre Finger in diesem Geschäft hatten.
 
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"Wie sind die mächtigste Gruppe hier, mit Anstand. Das Drogengeschäft ist fest in unserer Hand. Bei den Mädchen gibt es gut ein Dutzend Konkurrenten, aber die sind unbedeutend und dienen nur dazu das Geschäft soweit aufzuweichen das die Bullen sich nicht an meinem Arsch festbeißen. Nur der Handel mit Waffen liegt brach, das aber aus gutem Grund. Ein gewisser Marten Zieglowski hatte jahrzehnte lang alles knallhart in Händen, verdammt zäher Typ. Er soll vor ein paar Tagen umgelegt worden sein, bisher hat aber noch niemand gewagt die Sache an sich zu reißen. Ich werde sicher nicht anfangen, aber ich habe ein Auge drauf!"

Pascha Oleg lehnte sich zurück und hustete, anscheinend war er nicht gesund.

"Nathan Groschek ist Pole und spielsüchtig. Daher findest du ihn auch immer im Casino. Aber er ist auch ein verdammt guter Spieler, besonders beim Poker. Er macht also nur grade soviele Verluste das er noch tragbar ist. Er weiß über jedes krumme Geschäft in Finstertal bescheid und dutzt jeden krummen Hund der sich hier nieder gelassen hat. Er braucht immer Geld, also wird er dir sogar die Begrüßung in Rechnung stellen, nimm ein ordentliches Bündel mit wenn du zu ihm gehst! Juri Karpov ist Tschetschne, ein brutaler Kerl. Kennt jede Professionelle und ist sich für keinen Job zu schade. Sei aber vorsichtig, die Bullen sind ihm wegen ein paar ... Unfällen auf den Fersen. Du verstehst...?"
 
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Aiden nickte während der Russe ihm einiges darüber erklärte wie der Hase in Finstertal so lief. Dabei zog er genüsslich an der Zigarre, mehr als eine im Jahr wollte er auch nicht rauchen und irgendwie war er froh nicht atmen zu müssen. Während Aiden noch eine Lage in den Raum bließ hustete Oleg ehe er fortfuhr.

„Wie sieht es mit Autos und Schutzgeld aus? Gibt es noch andere Gruppen in der Stadt? Triaden? Cosa Nostra? Albaner?“
 
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"Keine anderen Gruppen! Ich habe jeden Konkurrenten beseitigt. Die Albaner versuchen es immer mal wieder haben sich aber bisher die Zähne ausgebissen. Sie sind brutal, aber dumm. Die Autoschieberei rechnet sich nicht. Das Risiko überwiegt den Nutzen. Es gibt andere an anderen Orten die da besser organisiert sind. Ich lass sie das machen und sie mich dafür in Ruhe!"

Auch der Mafioso zog an der Zigarre, er schien nachdenklich.

"Schutzgeld funktioniert nicht. Finstertal ist zu gefährlich und zu oft kommt es zu kleineren bis mittleren Katastrophen. Die Bürger hier sind schwer zu erschrecken und lassen sich noch schwerer einschüchtern. Ich wäre beeindruckt wenn du etwas in dieser Art etablieren könntest, warne dich jedoch davor es zu versuchen. Sie dir die Sache ein paar Wochen an, dann verstehst du was ich meine. Es geschehen viele merkwürdige Dinge. In der Heimat nennt man Finstertal die verfluchte Stadt. (Er nennt den Namen auch auf russisch, aber dafür reichts bei mir nicht)"
 
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„Verfluchte Stadt?“ sinnierte Aiden und grinste dabei durch den Rauch hindurch. „Na dann passe ich hier doch bestens her.“ Aiden puffte nochmals an der Zigarre. Anders als eine Zigarette rauchte man diese nicht in fünf Minuten, nicht einmal in zehn. „Vor wem sollte ich mich denn hier in der Stadt in acht nehmen? Wenn außer dir keine der großen Familien hier in Finstertal sind, wer sind also die, die dir sorgen bereiten und dich sogar,“ Aiden bremste sich etwas und lächelte dünn. „Naja, nicht schwach aussehen lassen, aber dich so nachdenklich, stimmen. Ich will sicher nicht sagen das ich mir anmaße solche Probleme bei seite zu Räumen, aber auch ich habe noch die ein oder andere Beziehung hier in Finstertal.“
 
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"Nennen wir es den unbekannten Dritten! Eine Fraktion über die ich nicht wirklich viel sagen kann. Ich persönlich halte es für eine Art Terrororganisation die sehr empfindlich auf Einmischungen reagiert. Wenn du dich umhörst wirst du erfahren das Finstertal in den letzten Jahren immer wieder von schrecklichen Katastrophen heimgesucht wurde. Zweitausendsechs verbrannten mehrere Dutzend geistig behinderter Menschen bei dem großen Feuer in der Nervenheilanstalt. Ein sogar für unsere vVerhältnisse schreckliche Katastrophe. Im gleichen Jahr nur früher wurde das Burgher Indianermuseum mit einem Raketenwerfer angegriffen. Das Black Hammer brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Cafe de Trois, eine irisher Pub und diverse andere Gebäude sind im Laufe der Zeit in die Luft gegangen, erst letztens explodierte ein Wohnhaus im schwarzen Kamp. Verstehst du was ich meine?"

Oleg sah nachdenklich zu Aiden hinüber. Er schien weder besorgt noch verärgert, anscheinend akzeptierte er derartiges mittlerweile als normal.

"Es kann also sein das du mit deinen Geschäften in ein Wespennest stichst. Wenn das passiert tritt wieder einen Schritt zurück und umgeh das Problem. Der noch immer verbrogene Gegner ist nicht nachtragend und wir wissen nicht genug über ihn, um ihn aus der Welt zu schaffen!"
 
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Der Innenraum des Wagens war bereits in eine einzelne Wand aus dunst gehüllt und Aiden konnte gerade noch erahnen wo sein Gegenüber zu finden war. Vielleicht war dies ja so eine Art Prüfung, dachte sich Aiden. Um zu sehen ob er sich unter diesen Umständen aus dem Auto schlagen würde. Er konnte sich vorstellen das die Situation bereits für einen Menschen fast unerträglich war. Doch da Aiden nicht atmete stellte der Rauch nur für seine Augen ein Problem dar. Der dichte Rauch brannte leicht in den Augen, doch beneidete er sein Gegenüber keines Wegs. Stattdessen nahm er einen weiteren Zug von der Zigarre und sinnierte halblaut. „Terrororganisation.“

Es war durchaus möglich das es sich dabei um die Werwölfe handelte oder vielleicht den Sabbat. Es war sogar möglich das es sich dabei um Camarilla Vampire oder Anarchen handelte. „Nun, ich weiß das es einen Geheimbund hier in der Stadt gibt“, begann Aiden. „Eine Art exklusiver Club mit Traditionen die, nun manche behaupten, bis zu Adam und Eva zurück reichen.“ Aidens Stimme war neutral und wertungslos. „Es ist durchaus Möglich das es dieser Geheimbund ist oder eine Splittergruppe die gegen andere von ihnen vorgeht. In New York hatten wir ähnliche Probleme. Kriege zwischen Geheimbünden die sich hin und wieder auf unsere Geschäfte auswirkten.“

Aiden blickte an sich herunter und ließ seinen Blick in die nicht vorhandene Ferne abdriften.

„Vor allem zeichneten sich diese Geheimgesellschaften dadurch aus das man sie nicht infiltrieren konnte. Entweder wechselte die Loyalität der Spitzel oder sie wurden gleich Mitglied des Geheimbundes.“ Mit einem belanglosen Tonfall fügte der Kainit ein „oder sie wurden Tod aufgefunden“ hinzu.

„Sieht es hier so ähnlich aus?“

Natürlich konnte sich Aiden vorstellen das es hier nicht anders war und solche Mutmaßungen anzustellen war kaum anders als in der dritten Person von sich zu sprechen ohne zuzugeben das man selbst Teil dieser Verschwörung war. Aber wenn er dies Tat, würde er vielleicht einiges an Informationen von seinem Gegenüber bekommen wenn dieser zu verstehen bekam das Aiden sich bereits mit dieser Situation auskannte. Wenn auch aus einem anderen Blickwinkel.
 
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"Absolut! Ich weiß zwar nicht ob ich dir das mit der Geheimorganisation abnehmen soll, aber ich muss zugeben das es diverse offenstehende Fragen beantworten würde."

Oleg schwieg einen Moment.

"Lassen wir es vorerst dabei bewenden. Ich werde deinen Verdacht überdenken, melde dich übermorgen bei mir. Du darfst mich in meiner Villa in Burgh besuchen."

Der Russe reichte Aiden sein Karte.

"Es hat mich gefreut dich kennenzulernen. Ich habe das Gefühl das unsere Bekanntschaft noch sehr fruchtbar sein dürfte!"
 
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"Dann bis Übermorgen", gab Aiden zurück als er die Karte einsteckte und in gedanken schon überlegte wie er das Treffen zwischen Oleg und dieser Lady Noir ausrichten würde.

"Es war mir eine Freude dich kennen zu lernen", erklärte Aiden und streckte dem Russen die Hand zu abschied hin. "Mit wem setze ich mich wegen des Geldes in Verbindung?"
 
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"Gib einem meiner Männer draußen deine Adresse, wir werden dir den Koffer morgen Nachmittag um vier zu Hause vorbeibringen, also sieh zu das du dann auch vor Ort bist. Das mag altmodisch klingen, aber damit ist das Geld nicht zurück zu verfolgen und du wirst nicht meinem übervollen Konto belastet."

Pascha Oleg grinste breit was ihm für einen Moment das Aussehen eines Haifisches verlieh. Aber das mochte an dem vielen Rauch im Inneren des Fahrzeugs liegen.
 
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