[04.05.05] Die Woge der Anarchie schwappt über...

Nina reichte Leo natürlich die Hand, aber erst als sie sich mit einem Blick bei Andrew vergewissert hatte, dass das in Ordnung gehen würde, sagte aber nichts. Musste sie ja nicht mehr, Andrew hatte es schon getan. Dann hörte sie sie die Ausführungen an.

DAMN! Was war denn da los? So wie hier die Luft knistert muss es was großes oder zumindest wichtiges sein...
 
"Ich werde den Maler sofort um eine Unterredung bitten, ich könnte mir vorstellen, dass ihm der Gedanke gefällt, das Prinzenamt zu erlangen.
Desweiteren gibt es auch noch ein paar Fäden, an denen ich ziehen kann, aber wirklich nur, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt."
 
Esoterik Futzie!... Die Pfeife denkt doch wirklich sie hätte Ahnung!...

Mir reicht's! Da mach ich nicht mit!... Der Kelch geht an mir vorbei, dafür sorge ich!... Der Seneschall gehört tot, aber das meine Zukunft dadurch Schaden nimmt war nicht geplant!...

Ians Gedanken schweiften. Von Sorge um Carola bis zu Erinnerungen an die Worte seines Erzeuger, alles war etwas vertreten. Und in diesen Moment entschied sich Ian zu handeln. Schließlich musste er Andrew noch beweisen, dass er das Spiel sehr wohl spielen konnte.

Äusserlich ließ er sich aber nichts anmerken. Er nahm sich stattdessen einen der Blutbeutel zur Hand. Jeder würde zustimmen, dass dies die effektivste Methode ist sich abzuregen. Dabei machte er sich aber keine Sorgen mehr um Nina. Wenn sie der Anblick schockierte, würde sie sich wünschen Andrew nie gesehen zu haben. Und langsam musste sie sich an den Anblick gewöhnen. Es wird sicher ihre Zukunft... oder nicht!...

"Dann wäre ja auch alles geklärt!" Ian wirkte nicht wirklich davon überzeugt. Er wusste ja auch eine entscheidende Tatsache mehr.
 
Andrew zog eine Brauhe nach oben und blickte Ian erstaunt an.

"Ja?

Bist du sicher? Ich denke nicht, dass das alles so leicht abwägbar ist, aber bitte..."

Er zuckte die Achseln.
Irgendetwas an Ian's Verhalten störte ihn, auch wenn er nicht genau sagen konnte, was...

"Ramirez, noch bitte bleiben würdest...

Leo, mach dich bitte bereit, wir werden eventuell dem Maler noch einen Besuch abstatten..."

Ein verabschiedenter Blick zu Ian, ein bestätigendes Nicken an Nina. Sie durfte auch bleiben...


Als alle gegangen waren:

Ein Seufzen.

"Alter Freund, wir haben uns lange nicht gesehen..."
 
Eine Ewigkeit ...

Auch wenn Ramirez sich mühe gab, vermochte er es nicht wirklich erfreut zu klingen. Ob wegen der aktuellen Situation, oder aus anderem Grund, etwas lag ihm schwer auf der Seele.
Schließlich konnte er ein schwaches Lächeln auf sein Gesicht zwingen.

Und offenbar haben wir beide unser Talent in Schwierigkeiten zu geraten noch nicht verloren.

Das Lächeln wurde nun etwas breiter.
 
Andrew lächelte müde. Fast wirkte es auf seinen alten Kameraden, als... nein... das konnte bei diesem alten, zähen Brujah nicht sein!

"Es freut mich, dich wohlbehalten wieder zu sehen, mein Freund.
Ich hoffe, dass es dir in den Jahren, die wir uns nicht gesehen haben, gut ergangen ist, auch wenn ich einen Schatten auf deiner Seele spüre..."

Ein Kopfschütteln. Manchmal war es beängstigend, wieviel Andrew sah...

"Aber bitte, was ich noch dringend bitten wollte, ehe diese Sache hier zu sehr fortschreitet:
Du bist einer der wenigen hier in Finstertal, dem ich vertrauen kann, Ramirez.
Ich habe heute hoch gespielt und es sind Kräfte in dieser Stadt am Werk, die den meinen ebenbürtig sind oder sie sogar noch übersteigen.
Wie du festgestellt haben wirst, hat Frickendale Gesellschaft bekommen: Ich bin gerade dabei, einen neuen Ghoul auszubilden, Nina, die du eben gesehen hast."

'Altlast' von Maria...

"Ich habe vor, sie demnächst in unsere Reihen der Kainskinder aufzunehmen. Sollte ich vorher auf Grund meiner Handlungen gegen den Seneschall fallen... bitte ich dich, dich um sie zu kümmern und ihr den Kuss zu schenken.
Ich weiß, welche Verantwortung ich dir damit aufbürde, aber ich halte dich für den moralisch am geeignetsten Kainiten, den ich kenne!"

Andrew wartete einen Moment, seufzte. Dann:

Out of Character
Ich mach einfach mal ein wenig schneller, damit wir hier zu Rande kommen, der "neue" Tag läuft ja schon und wir müssen noch zum Maler !


"Du wirst dich sicherlich wundern, wie ich solch eine folgenschwere Handlung, wie den Tod des Seneschalls begehen konnte, ohne ihn lange im Voraus zu planen.
Ich weiß nicht, ob und wie du Kurágin erlebt hast, Ramirez.
Er spielte sich selbst eine eigene, teilweise sogar rechtschaffene Moral vor, regierte jedoch in Ungerechtigkeit und Willkür nach seinem Gutdünken und von persönliche Rachgier getrieben.
Ich habe schon viele Camarilla-Würdenträger erlebt, aber lange noch keinen, der unter solch einer zwanghaften Paranoia litt, wie Kurágin!
Er beschuldigte einen Neugeborenen, der seine Geliebte beschützt hatte, ihn fast umgebracht zu haben! Einen der höchsten Würdenträger Finstertals!
Du kennst so gut wie ich die eherne Regel: Wer es so hoch gebracht hat, ist entweder stark genug, diese Position zu verteidigen oder hat die Vernichtung nicht anders verdient, warum sonst sollte man sich in den Rachen eines öffentlichen Amtes der Camarilla wagen?
Er jedoch beschuldigte mich, mit dem 'Verschwörer' gemeinsame Sache zu machen und drohte mir Konsequenzen an.
Ramirez, du kennst mein Ehrverständnis und niemand beschuldigt mich der Unrüchigkeit und droht mir gleichzeitig mit seiner Vernichtung, ohne mit Konsequenzen rechnen zu dürfen!

Nun... ich bitte dich um deine Unterstützung bei meinem Gespräch mit dem Maler... ich weiß, dass ich dich hierbei noch tiefer in Schwierigkeiten treiben kann, und wegen der alten Freundschaft, die uns verbindet, frage ich dich noch einmal, ob du wirklich bereit bist, deine Zukunft in Finstertal so auf die Kippe zu stellen. Der Maler ist ebenfalls ein Ahn und genauso unberechenbar wie es Kurágin war.
Wenn du dich entscheiden solltest, doch lieber dem Treffen fern zu bleiben, bitte ich dich, wenigstens für Nina Sorge zu tragen."
 
Nina schluckte, war erstaunt, aber hörte weiterhin zu und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Andrew hatte also den Seneschall getötet. Und anscheinend war es auch in dieser Gesellschaft nicht gestattet, sonst würde Andrew sich nicht so große Sorgen machen. Das geunruhigte sie. Und was hatte er gesagt?! Den Kuss geben?

Merken, nächste Frage!
 
Ein Seitenblick zu Nina. Es war nicht üblich, einen Ghoul zu solchen Unterredungen hinzuzuziehen, aber Nina würde nun schnell lernen müssen... und Andrew hatte sich diese Nacht ja ohnehin schon als unorthodox genug erwiesen...
 
Du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen, wenn du ihn getötet hast, hattest du deinen Grund. Mein Vertrauen in diese 'Würdenträger' ist ohnehin kaum noch existent.

1899 ..... Über 100 Jahre und doch, irgendwann werde ich dich finden...

Das Lächeln war wieder ermattet und Andrew wusste auch warum. 1899. In diesem Jahr hatte Ramirez seine beste Freundin verloren. Verraten von ihrem eigenen Seneschall und einer Hand voll Mitläufer. Andrew wusste auch, das Ramirez sich die Schuld gab, ob seines damaligen Postens. Diese Wunde heilte nur sehr, sehr langsam.

Ich werde dich zum Maler begleiten.

Ramirez Blick suchte direkt Andrews Augen.

Andrew, du weist besser als jeder Andere, wie sehr ich es hasse wenn Menschen...oder Kainiten unterdrückt werden. Als ich bei meiner Ankunft im Boschsaal Kuragin gegeüber stand hindg Carola noch an der Wand. Ich hatte mich dazu bereit erklärt ihre Strafe zu verbüssen.

Er machte eine kurze Pause.

Kuragin wollte den Fall dem Rat vortragen, um diesen entscheiden zu lassen. Ich denke nicht, dass er Zeit hatte die Ahnen davon in Kenntniss zu setzen, aber wissen solltest du es.

Schnell fand nun ein Lächeln seinen Weg auf seine Züge zurück, als er bemerkte.

Ich denke der Maler wird ein kleines Geschenk nicht ablehnen. Ich werde dir später zeigen, was ich im Sinn habe, doch nun

Ramirez Blick suchte den Ninas.

Verzeiht mir die Nachlässigkeit, ich bin Ramirez, ein guter Freund deines Meisters.
 
Andrew nickte.

"Gut. ICh wusste, ich kann mich auf dich verlassen, Ramirez."

Ein fester Druck auf die Schulter des Freundes.

Dann:

"Was schlägst du vor, dem Maler zu bieten, abgesehen von unserer unabdingbaren Unterstützung seiner Ernennung des Prinzen?"
 
Ninas Augen wurden groß, als sie hörte, was sie mit Carola gemacht hatten und noch größer, als sie von Ramirez aufopferungsvollen Angebot hörte.

Er kannte sie nich, aber hätte sich für sie in Ketten legen lassen? Es gibt mehr nette Vampire unter den 'älteren', als Carola meinte...

" Angenehm, ich bin Nina. "

Sie wirkte etwas verlegen, als sie sich vorstellte, fasste sich aber sofort und verstummte, als Andrew wieder das Wort ergriff.
 
Gut... zumindest ist die Vorstellung noch verbesserungswürdig, aber sie hat sich und mich nicht blamiert... sie wird sich machen... wenn uns beiden genug Zeit bleibt...
 
Ramirez lächelte nur und nickte leicht, als Nina die Vorstellung erwiederte. Ramirez hatte es, abgesehen von der eigenen Vorstellung, nie streng genommen, wenn man sich nicht korrekt vorstellte. Er wandte sich wieder Andrew zu.

Nun, der Maler ist ein Toreador. Ich kenne ihn zwar nicht, doch ich denke er wird einen Kunstgegenstand zu schätzen wissen. Was sagt dir 4:1?

4:1, so sah es nach all den Jahren aus. Schach. Ramirez war gut, doch Andrew war stets besser gewesen. Besonders oft hatten sie nie gespielt, es war zwar immer angenehm gewesen, doch nicht wirklich ihr Spiel. 1 Mal hatte er es geschafft Andrew zu schlagen.
Andrew war klar, das Ramirez sein Schachbrett meinen musste. Anfanbg 11 tes Jahrhundert, das Brett aus weissem und schwarzem Marmor, eingepasst in edelstes Holz und umrandet von reichverzierten Goldarbeiten. Die Figuren, ebenfalls aus weissem und schwarzem Marmor, waren kunstvoll gearbeitet und mit Einlegearbeiten aus Gold und Silber verfeinert. Sie waren in einer ebenso reich verzierten Holztruhe beheimatet.

Ich habe es im Wagen, schließlich habe ich noch keine feste Bleibe. Es mag nicht viel sein, aber mein Besitz umfasst kaum mehr, als was ich trage und eine Anzahl besonders geliebter Waffen.
 
Ramirez' Schachbrett..

Andrew wäre fast sentimental geworden. Da hingen viele Erinnerungen dran... zu viele... aber seit heute Nacht, speziell seit dem unnötigen Tod der Wachmänner war etwas in Andrew unweigerlich zerbrochen!

Er nickte nur stumm.
Wartete.
Dann:
"Ja... das ist fürwahr ein fürstliches Geschenk."
Ein fester Blick.

Und ich werde den Gefallen zurückzahlen oder mit einem anderen aufwiegen, so wie wir beide das immer gemacht haben, auch wenn es stets unausgesprochen und ungefordert geblieben ist...

Noch einmal:
"Ich danke dir

Am besten ich rufe den Maler sofort an, dann können wir frühestmöglich aufbrechen.
Einen Moment..."

Andrew langte nach einem Telefon, schaltete die Lautsprecheranlage ein und wählte die Nummer des Malers...


Out of Character
Jetzt kommt der Anruf... der steht in der Kunstaka :)
 
Andrew legte wieder auf.

"Ramirez, ich werde mich in einer viertel Stunde mit dem Maler im Hotel 'Am Schloss' treffen. Keiner von uns beiden hat explizit Begleitung erwähnt, noch sie ausgeschlossen.

Willst du wirklich mit mir in Verbindung gebracht werden und dort gemeinsam mit mir auftreten, oder wäre es taktisch klüger, dich im Hintergrund zu halten und alles aus der Ferne zu überblicken?"
 
Du weist was das für dich beuten kann!?

Natürlich weist du, und dennoch machst du dir Sorgen um mich?

Ramirez wandte den Blick wieder Nina zu.

Ich habe kein gutes Gefühl dabei dich alleine gehen zu lassen.... Aber wenn dir etwas passiert, hätte Nina niemanden mehr.

Er machte eine Pause und führte dabei seine Rechte zum Nauf eines schwertes, welches unter dem Mantel verborgen war.

Andererseits könntest du mich brauchen. Du weist, ich hasse es eigentlich, Gewalt anzuwenden, aber ....

Pause...

Aber gut. Geh allein. Ich werde hier auf deine Nachricht warten.

Out of Character
OK, ich denke wir brauchen den Info-Teil nicht ausspielen. Ich gehe dann einfach davon aus, das Ramirez informiert wurde wie Durro es schrieb.
 
Leo is rausgegangen und wartet draussen vor der Tür.

Out of Character
Wehe ihr nehmt mich nicht mit :)
 
"Danke Ramirez, das werde ich tun."

Andrew nickt. Dann verabschiedet er sich von seinem alten Freund und führt ihn hinaus.
 
Nach etwa einer Stunde taucht Andrew wieder im Hammer auf.
Er wirkt erleichtert, aber auch gleichzeit recht fertig.
Mürrisch befiehlt er Frickendale in seine Zuflucht.
Brutal stieß er dem Ghoul eine Spritze mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in die Vene, biss ihm in den Hals, saugte Blut.

Erschöpft schleppte er sich in seinen Sarg, schloss den Deckel und gab sich dem Heroinrausch hin...

Die Sonne ging auf...
 
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