[03.06.06] Nummer unterdrückt

Discordia

B! scheuert
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7. Januar 2005
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Enio war wieder in seiner neuen Zuflucht. Es sah noch ziemlich unwohnlich aus und auser einem unscheinbaren Sessel gab es eigentlich noch gar keine Sitzgelegenheit. Mehrere Kisten stapelten sich. Der Italiener hatte eigentlich verhätnismäßig wenig, was er bei einem Umzug mit sich nahm aber da er beim Packen nicht besonders effektiv vorgegangen war hatten seine Sachen mehr Platz weggenommen als tatsächlich notwendig gewesen wäre.

Der Brujah nahm sein Handy und betrachtete das leicht zerkratzte Display. Es war ungewönlich. Er war noch gar nicht lange in Finstertal aber er wurde während seines Telefonats im Hammer darauf aufmerksam gemacht, daß irgendjemand versucht hatte mit ihm Kontakt auzunehmen und auf der Suche nach seiner Handynummer war. Das war eine Tatsache, die Enio nicht auf die leichte Schulter nahm. Meist handelte es sich um einen alten Bekannten oder im schlechteren Fall um einen alten Feind. Wenn er ehrlich war, wollte Enio eigentlich weder das eine noch das andere treffen aber der südländische Kainit hatte sich in all den Jahren doch einen Rest von Neugierde bewahrt. Deshalb saß er jetzt hier und wägte ab ob es sinnvoll war die Nummer zu wählen, die ihm sein Kontakt genannt hatte oder den Suchenden einfach zu ignorieren. Enio war sich fast sicher, daß man sich schon sehr anstrengen mußte um ihn hier in Finstertal ausfindig zu machen. Um genau zu sein wußte eigentlich nur Kamal, daß er sich hier aufhielt und Enio war sich ziemlich sicher, daß der Pakistani seinen Aufenthaltsort nicht leichtfertig an jemand herausgeben würde.
Nach ein paar weiteren Sekunden des Hin und Her drückte Enio die Ziffernfolge und wartete ab wer am anderen Ende das Telefonat annehmen würde. Seine eigene Nummer würde der Angerufene jedenfalls nicht auf seinem Display erkennen können. Enio war gespannt.

Out of Character
derjenige für den der Thread gedacht ist wird das hoffentlich merken ;)
 
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Crain sitzt gebeugt über einer Karte von Finstertal. Der Tisch wird nur von einer Kerze erhellt. So konnte er sich schon immer am besten Schriftstücke und Karten einprägen. Es hat sich einige geändert, seid er das letzte Mal da war.
Ein Klingeln durchschneidet die Stille, die sonst nur durch das ticken seiner Taschenuhr durchdrungen wurde. Ein Klingeln, das sich anhörte wie ein alter Telefonapparat aus den 60er.
Genervt greift Crain zum Handy.
„Nummer unterdrück, mh..“
Es gibt wenige Leute, die diese Nummer haben und noch weniger unterdrücken ihre, wenn sie mich anrufen. Ein neuer Kunde oder…
In wenigen Sekunden stand Crain am Fenster und beäugte die Straße. Niemand da. Dann wollen wir mal sehen, wer mich anruft.
Crain betätigte die Annahmetaste.
„Guten Abend. Anwaltskanzlei von Hartford und Söhne. Hartford Senior am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“
Erst einmal die Formelle Annahme des Anrufes, seine Kunden würden wisse, dass sie richtig sind, alle anderen würden sich verraten oder auflegen und denken, dass sie sich verwählt haben.
 
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Am anderen Ende herrschte für einen Moment Stille. Enio kam die Stimme entfernt bekannt vor... aber er konnte auch völlig daneben liegen. Es war zu vage um eine Schlußfolgerung zu ziehen. Letztendlich war der Name Hartford und Söhne kein Begriff für ihn und der Brujah entschied, daß es sich wohl nicht vermeiden lies Tacheles zu reden. Der Angerufene würden ihn sowieso nicht zurückrufen können, falls Enio sich plötzlich doch entscheiden mußte das Gespräch zu unterbrechen.

"Mi chiamo Enio Pareto Signor. Sie sind auf der Suche nach mir?" Die Frage klang eher nach einer Feststellung und das Fragezeichen hätte sich ohne großartige Änderung des Tonfalls durch ein Ausrufezeichen ersetzen lassen können. Der Turiner würde dem anderen nur eine sehr kurze Gelegenheit bieten Klartext zu reden.
 
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Ein Lächel umspielte Peters Lippen doch es verschwand gleich wieder, es war nicht gut, dass er so schnell und scheinbar leicht an seine Nummer gekommen ist, obwohl es ihm diesmal gelegen kam. Er musste wohl mit ein paar Leuten ein ernstes Wort reden.

"Da hast du Recht Enio, ich bin auf der Suche nach dir. Hätte nicht gedacht, dass du mich zuerst findest.Wie lange ist das jetzt her?
Ich bins Peter, Peter Crain. Kannst du dich noch erinnern?"
 
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Enio hob die Augenbrauen und sah für einen Augenblick überrascht in den Raum. Erinnerungen drängten sich ihm auf. Selbstverständlich kannte er Peter noch. Immerhin war er mit ihm zusammen in ein Geschäft verwickelt gewesen. Ein Geschäft, daß zu den wenigen in Enio Existenz gehörten in dem es um Waffen ging... und über das er heute noch ab und zu schmunzeln mußte. Wann war das gewesen? Im den 70er? Ja mußte wohl so sein... immerhin waren ihre damaligen Auftraggeber am Anfang der 80er Jahre von der Staatsgewalt allesamt kaltgestellt worden und Enio hatte erst in den 60er Deutschland betreten.

Das Peter es war, der versucht hatte in Kontakt mit ihm zu treten, war für den Brujah eine gewisse Erleichterung. Somit konnte er zumindest einen alten Feind ausschließen. Aber was wollte Craine? Er würde es wohl nicht erfahren wenn er nicht aufhören würde den Telefonhöhrer stumm anzustarren. "Natürlich erinnere ich mich noch an dich... ist doch nur gute 30 Jahre her" Seine Stimme klang für Enios Verhältnisse recht freundlich... ließ aber alles andere als Warmherzigkeit durchklingen. Peter würde wissen, das der Italiener kein Quelle übersprudelnder Höflichkeit und Freundlichkeit war und konnte Enios Tonfall bestimmt zuordnen. "Und warum bist du auf der Suche nach mir? Kann ich was für dich tun?" Der Turiner dachte dabei natürlich immer zuerst ans Geschäft und hoffte nicht, daß Peter seinen Satz anfangen würde mit: Kannst du mir einen Gefallen tun. "Sag blos du bist auch in der Stadt?" Die letzte Frage war natürlich eine Fangfrage, da Enio ein Handy in der Hand hielt und mit Stadt natürlich fast jede auf der Welt gemeint haben könnte.
 
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Nach der Stimme und der Tonlage der Antwort, schien es wirklich Enio zu sein, der am anderen Ende des Apparates sprach. Bestätigt darin, dass nun ein alter Bekannter am Telefon war, verschwand der formelle Ton aus Peters Stimme und ein freundschaftlicher, leicht schelmischer Ton mischte sich in seine Stimme.

"Wenn du mit der Stadt Finstertal meinst, muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin noch nicht da, wie gesagt, noch nicht. Aber ich habe vor bald dort einzutreffen und als ich mich umgehört habe, wer noch so alles in der Stadt ist, ist dein Name gefallen. Und da dachte ich mir, wir könnten uns doch erst einmal ein wenig unterhalten. Du weiß ja, ich bin immer gerne vorbereitet, wenn ich in eine neue Stadt komme, man will ja niemanden auf die Füße treten.
Kurz nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, ärgerte er sich, dass er vielleicht etwas zu schnell seine Bewehgründe preisgegeben hat, doch in Enios fall könnte dies gerade den anderen Kainiten ansprechen.
 
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Aha! Es war also doch bekannt geworden wohin es Enio verschlagen hatte. Aber das Peter es war, der ihn ausfindig gemacht hat, wunderte den Brujah nicht weiters. Immerhin war es gut möglich, daß er die Information von seinem Clansgenossen hatte und Kamal würde wissen, daß Craine zu den Typen gehörte, denen er den Aufenthaltsort von Enio nennen durfte. Enio entschied nicht weiters darüber nachzudenken und sich auf das zu konzentrieren was gesagt wurde.

Peter wollte also in die Stadt kommen. Vielleicht war das gar keine so schlechte Idee ihn davor anzurufen. In Finstertal herrschte gewiss keine schlechte Stimmung aber in letzter Zeit sind doch einige neue Gesichter in der Stadt aufgetaucht, das von Enio natürlich einbezogen, und einige Neuzugänge sind sehr unsanft in der Gesellschaft der Kainskinder gelandet. Der Italiener brauchte da nur an diesen Timo zu denken. "Neimand auf die Füße treten ist warscheinlich genau das was du zur Zeit in Finstertal machen solltest. War vielleicht ganz gutes Timing das du vorher angerufen hast. Es wäre vielleicht eine ganz gute Idee, wenn du dich bei deinem Eintreffen hier offiziel melden würdest und beim... du weißt schon... Chef antanzen solltest." Enio war sich natürlich bewußt, daß er über eine normale Handyverbindung sprach und achtete darauf nichts verfängliches zu sagen. "Die sind hier nicht strenger als sonstwo aber in letzter Zeit tauchen hier wohl ziemlich viel Neue auf und vielleicht sind die Macher hier in der Stadt ein bißchen empfindlich geworden." Der Turiner war sich nicht sicher ob Peter seinen Ratschlag überhaupt brauchen konnte aber er hätte seinem Gesprächspratner ohne weiteres zugetraut, daß er hier in Finstertal auftauchen würde und einen Scheiß auf die Vorstellung bei den hiesigen Camarillamackern geben würde. Wundern würde es Enio jedenfalls nicht. "Gibt es etwas konkretes das du wissen willst bevor du hier auftauchst oder sollen wir uns einfach irgendwo in Finstertal treffen.?"
 
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Aha es gab scheinbar doch leichte Unstimmigkeiten in der Stadt. Peter stand von seinem Tisch auf und schlenderte zum Bett, auf dem eine Zeitung aufgeschlagen lag, mit einem Artikel über eine blutleere Leiche. Das wird bestimmt interessant.

"Es gibt viele Sachen, die ich gerne wissen würde, doch ich denke so ein Gespräch am Telefon ist zu unpersönlich, " besonders da bei dieser Verbindung jeder mithören konnte. "Ich habe vor am 4. mit dem 0 Uhr Zug anzukommen. Wäre nicht schlecht wenn du mich abholen könntest und wir eine kleine Besichtigungstour machen könnten, eh ich mich beim Chef vorstelle. Ein wenig die Beine vertreten, über alte Zeiten sprechen…du weißt schon, bei einer Nachtfahrt schlafen mir immer die Beine ein.“
Den letzten Satz sagte Peter mit einem leicht komischen Unterton, da es ihn belustigte wie ein Mensch zu reden. Die Maskerade am Telefon, das würde der Camarilla gefallen, noch eine weitere Form, wie sie sich vor den Menschen verstecken konnten.
„Und hast du Zeit?“ Es ist zwar nicht seine Art jemanden so die Antwort vorzulegen, aber Enio war nicht gerade eine Plaudertasche und so würde es für beide leichter sein.
 
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Enio mußte natürlich nicht lange überlegen um zu wissen ob er Morgen Zeit hatte oder nicht. Sein Terminkalender war äußerst selten besonders voll und unübersichtlich und der Brujah würde auch in Zukunft darauf achten, daß das auch so bleiben würde. Das Peter erst gegen Mitternacht ankommen würde passte Enio eigentlich ziemlich gut in dem Kram. Somit würde er noch genügend Zeit haben seine neue Zuflucht wenigstens bis zu einem Mindestmaß an Gemütlichkeit und Komfort einzurichten und die Kartontürme wenigstens soweit abzubauen, daß man darüber hinwegsehen konnte.

"Hmm... das ist ja schon Morgen." Eine kurze Pause folgte. "Klar kann ich dich abholen aber ich weiß wirklich nicht ob ich der richtige für eine Besichtigungstour bin. Ich bin schließlich selber noch nicht besonders lange in der Stadt und habe nur lückenhafte Informationen über die Geschehnisse der letzten Zeit." Damit meinte er natürlich alles was in Finstertal vor seiner Ankunft passiert war und er nur aus zweiter Hand erfahren hatte. Wieder folgte eine kurze Pause. "Aber die Beine zu vertreten und ein bißchen zu plaudern kann ich dir natürlich allemal anbieten. Die Hauptatraktionen und neusten Änderungen in Finstertal werd ich wohl auch noch zusammenbekommen... aber das wars dann auch schon." Der Italiener sah keinen Grund Craine nicht in Finstertal in Empfang zu nehmen aber er würde sich bestimmt keinen herausreisen um Peters Neugierde in allen Punkten zu befriedigen. Was war er hier? Ein verdammtes Informationsbüro?

"Also dann gegen Mitternacht am Banhof. Ich werde einen zweiten Helm mitbringen." Der Brujah ging offenbar seiner Leidenschaft, dem motorisierten Zeirad, immer noch nach.
 
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Besser als nix, dachte sich Peter und zu Nox wird er mich sicher bringen können.
„Gut ich freu mich schon auf ein Wiedersehen. Ich werde zur Taxihaltestelle gehen, da kannst du mich dann abholen und sei bitte pünktlich.“ Die letzten Worte sagte Peter einfach aus Gewohnheit, er vermutete nicht, das Enio ihn warten lassen würde.

„Ich wünsch dir dann noch eine ruhige Nacht. Ach und wenn du mich das nächste Mal anrufst, sende bitte deine Nummer mit.“ Im letzten Satz änderte sich seine Stimmlage wieder ein wenig und Professionalität trat an die Stelle des schelmischen Untertons.
 
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Enio warf nach dem Hinweis zur Pünktlichkeit einen ungläubigen Blick auf den Höhrer. Selbstverständlich würde er pünktlich kommen.. das tat er immer.

"Klar mach ich." Mehr erwiederte Der Brujah vorerst nicht. Er hatte keinen Grund Peter sein Nummer vorzuenthalten. Bislang hatte der Ravnos ihm noch nie einen Grund gegeben ihm zu mißtrauen... obwohl das Wort Mißtrauen bei jemand aus seinem Clan warscheinlich sowieso ein völlig andere Bedeutung hatte als bei den meisten anderen. Enio hatte sich in dieser Hinsicht den Tricksern warscheinlich bereits zu gut angepasst.

"Bis Morgen dann," fügte Enio noch hinzu und legte dann auf.

Out of Character
Ich hab mal hier einfach weitergemacht: http://www.blutschwerter.de/040606-zum-bahnhof-t24857.html
 
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Peter nahm das Handy von seinem Ohr und legte es auf den kleinen Tisch auf dem auch die Karte von Finstertal lag. In einen Gedanken ging er schon die Fragen durch die er stellen wollte und die, die er auch stellen würde. Morgen würde eine lange Nacht werden und sein Auftritt musste perfekt werden, damit sein Spiel beginnen konnte.
Seine Gedanken kamen wieder zurück zu dem italienischen Brujah, wo sollte er ihn einsetzen und wie weit würde er ihn einweihen?
Ein teuflisches lächeln umspiegelte Peters Lippen, Phase eins, seinens Planes, wird sich morgen entscheiden.
 
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