[03.05.2008] Da habe ich doch gestern was nicht mitbekommen

Casandra

Kainskind
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13. August 2006
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Da mußte man einmal weg um sich in einer Nachbarstadt nach Marmor und Sandstein umzusehen und dann kam man zurück und bekam gesagt, dass wohl mal wieder die Stadt gerade am Untergang vorbei geschrammt war.

Aus dem Grund machte sich Antonia um 22 Uhr auf um das Cafe aufzusuchen, dort bekam man immer die besten Informationen und konnte die interessanten Leute der Stadt treffen. Zumindest hier sah alles aus wie immer und sie trat entschlossen durch die Tür. Drinnen sah sie sich um und setzte sich nach einem Gruß an Christine an einen der Tische.
 
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Im Hotel hatten die Rothschilds nun ausgecheckt, und sie waren mit ihrem Gepäck zu ihrer neuen Villa gefahren. Evelina blieb alleine dort und Henry fuhr Ferdinand dann zum Café de Trois und wartete im Auto.
Der Malkavianer wollte und musste ein wenig Blut auftanken und ging zu diesem Zweck ins Café, da er dort am schnellsten und einfachsten an Blut kam. Er rechnete eigentlich nicht damit sich dort sonderlich lange auzuhalten, aber dann erblickte er Antonia.
Ferdinand lächelte und ging auf sie zu.

„Guten Abend Frau der Groote, ist es Ihnen Recht wenn ich mich zu Ihnen setze?“


Out of Character
Dieser Thread ist hier eigentlich im falschen Bereich, vielleicht verschiebt ihn mal jemand nach "Café de Trois"?
 
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Out of Character
Ich kann das nicht.


Antonia sah auf und lächelte.

"Aber bitte, setzen sie sich doch", sagte sie dann freundlich. "Ich war gestern für meine Schüler und mich Material einkaufen und das ist in Finstertal immer eine Sache, bei der man das eine oder andere nicht mitbekommt."

Sie deutete auf den Stuhl und mit Sicherheit würde auch Christine schnell kommen und nach seinen Wünschen fragen.
 
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Ferdinand setzte sich, machte Christine ein Zeichen, dass er etwas bestellen wollte.

„Das trifft sich gut Sie hier anzutreffen, ich hätte Sie ansonsten in Kürze angerufen.
Die Galerieeröffnung, ist die eigentlich schon heute, mir ist im Moment das Datum entfallen…
In dieser Domäne passiert viel, das stimmt. Ist man eine Nacht nicht anwesend kann man schon viel verpassen. Gestern ist viel geschehen…von dem was ich darüber weiß werde ich Ihnen gern erzählen…“

Als die Ghulin zu Ihnen kam bestellte er sich einen Pur live, Blutgruppe A.

Wer weiß ob nicht bald noch andere Gäste kämen. Solange noch niemand anders anwesend war wäre es nicht schlecht das Thema Miguel Cortés anzusprechen. Evelina lag doch soviel daran, und auch Ferdinand wünschte ihm nicht, dass er ewig auf dem Grund des Flusses schmoren musste.

„Zunächst liegt mir jedoch ein anderes Thema am Herzen, wegen dem ich Sie noch angerufen hätte. Es geht um Herrn Cortés.
Ich weiß, Sie hatten mir nahegelegt die Mentorenschaft noch nicht so früh zu erwähnen…in meinem Übereifer tat ich es leider dennoch und habe es somit verpatzt. Ich stieß bei der Seneschall auf Ablehnung...das hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen, aber ich hatte unterschätzt wie wenig sie von Herrn Cortés hält, und mein Gespräch mit der Seneschall lief zunächst sehr gut, so dass ich dann zudem meine Möglichkeiten überschätze.
Wobei, ich frage mich ob nun jegliche Mentorenschaft oder Statuserhöhung überhaupt noch möglich wäre, nun da Herr Cortés aus Ihrem Clan verstoßen wurde und Caitiff ist.
Falls er überhaupt jemals wieder freikommt…das hätte ich nicht erwartet, dass er eine derart harte Strafe erhält. Wie bloß könnte man ihm jetzt noch helfen...?“

Ferdinand wirkte betrübt.
Miguel tat dem Malkavianer leid auch wenn er nicht wollte, dass er sich weiterhin mit seiner Tochter traf.
Und Ferdinand war es peinlich bei seinem Ansinnen auf Mentorenschaft versagt zu haben.
 
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Antonia schmunzelte.

"Ja, vielleicht wäre es besser gewesen, auf mich zu hören, doch jetzt ist es zu spät, jetzt kann man nur noch hoffen", sagte sie. "Ich bin mir allerdings sicher, dass die meisten außer der Ventrue nichts dagegen hätte, wenn es eine vorübergehende Strafe wäre, zumindest Helena und der Sheriff sind auch dafür, dass man etwas unternimmt, ich habe mir gedacht, ich frage mal noch ein paar Leute zu ihrer Meinung", sagte sie.
"Ich glaube, wenn die Ventrue nicht soviel mit ihrem eigenen Versagen zu tun hätten, würden sie es auch zugeben müssen, dass das nicht in Ordnung sein kann, die Frau wollte immerhin Primogena sein, da dürfte man nicht so einfach zu töten sein. Vielleicht müssen sie inzwischen nehmen, was es gibt.

Können sie sich vorstellen, dass ein Ahn innerhalb von 2 Jahren nicht in der Lage ist, einem Mündel zu erklären, wie man sich in kainitischer Gesellschaft benimmt. Das ist für den Clan der Könige einfach ein Unding." Ja, sie würde jedem sagen, was Brandenburg getan hatte.

Wie hat ihnen denn die Hochzeit gefallen und was hielten sie von der Musik?"
 
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„Herr Cortés hat einiges zum Wohle der Domäne getan, das sollte man nicht vergessen. In der Sakristei das Fenster zu reinigen war keine leichte Aufgabe. Dort sei eine Art böse Präsenz, sagte er. Aber gut, wenn noch andere Kainskinder die Strafe zu hart finden.
Doch ist dies natürlich keine Demokratie mit Mehrheitsentscheid…und es fragt sich ob man den Prinzen zu Milde wird bewegen können…den Prinzen vielleicht, die Seneschall sicher nicht, würde ich schätzen."

Dann kam Antonia auf einen gewissen Ahnen zu sprechen.

„Ach, Sie meinen sicher diesen Herrn von Brandenburg? Von ihm hatte Herr Cortés mir erzählt.
Der Primogen, der in Finstertal wie ein Eremit gelebt hat…seinem Clan hat er mit seiner Inaktivität nur geschadet, am allermeisten natürlich Herrn Marstein, um den er sich nicht gekümmert hat.“

Ferdinand schüttelte den Kopf. So ein Ahn war wirklich unfassbar.

„Die beiden letzten Ventrue Primogene haben offensichtlich nicht viel getaugt. Und der neue, Herr Stahl, glauben Sie er wird sich besser schlagen? Bisher habe ich ihn noch nicht kennengelernt. Wohnt er schon etwas länger in der Domäne?“

Die Hochzeit.

"Perfekter hätte die Hochzeit kaum sein können. Nur wirkte der Prinz nicht wirklich glücklich, hatte ich den Eindruck, aber vielleicht täusche ich mich.
Und die Musik, an sich schön, aber inhaltlich, geht es da nicht um Niedergang…eine Hochzeit sollte aber eigentlich, wie der Name schon sagt, eine Hoch-Zeit sein…“

Diese Musik, ja, das war schon seltsam.
 
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"Ja, den meine ich, als er dann weg war, hatten wir alle mitbekommen, dass er rein garnichts gemacht hat", erklärte Antonia. "Der Clan hat dann sogar Gebiet deswegen verloren, was für eine Schande.

Herr Stahl ist länger da und er scheint auch schon das eine oder andere für die Stadt gemacht zu haben, ich glaube, er ist ganz kompetent. Jedenfalls hat er Herrn Marstein an Helena gegeben und da ist der bestimmt besser aufgehoben, als sonst irgendwo sonst.

Ich denke, man kann es schon erreichen, dass Miguel begnadigt wird, die Herrschaften sollen erstmal beweisen, dass sie zu irgend etwas gut sind. Ich denke, die Alte ruht sich auch nur auf ihrem Clan aus und verläßt sich drauf, dass man sie für harmlos hält."

Sie zuckte die Schultern.

"Ja, das Stück war schon seltsam, ich habe mir die deutsche Version des Textes angesehen und ich muß sagen, wenn ich es ernst nehme, dann fürchtet der Prinz wirklich um seine Existenz."
 
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„Clan Ventrue hat sogar Gebiet verloren durch diesen unfähigen Primogen? Umso schlimmer…das wusste ich noch nicht.
Ich denke zumindest Herr Mentesse hat einiges an Potential, ich habe ihn als mutig und tatkräftig erlebt."

Antonia war doch Mentorin von Eduard gewesen, und nun war also wieder eine Toreador Mentorin eines Ventrue Kükens? Auch das hatte Ferdinand noch nicht gewusst. Stahl hatte Linus an Helena gegeben und nicht an die Gräfin? Konnte man daraus schließen, dass er Helena mehr vertraute als seiner eigenen Clansschwester?
Schon seltsam, dass Clan Ventrue ihre Küken so leicht an Nicht-Ventrue gab, das würde man bei diesem Clan gar nicht erwarten.

„Herr Marstein hat offenbar noch viel aufzuholen, von Frau O´Niell wird er sicher eine Menge lernen können.“

Die Alte? Damit meinte Antonia wohl die Gräfin.

„Für harmlos halte ich die Gräfin nicht – aber ob sie hier etwas Nützliches für ihren Clan und die Domäne vollbringen wird? Nun, das wird sich zeigen. Ihre Freundlichkeit jedenfalls wirkt auf mich aufgesetzt, und das macht mich etwas misstrauisch.“

Es war nicht so einfach Ferdinand etwas vorzumachen, er war ein guter Beobachter, vor allem was Gefühlszustände anging.

Der Text von Carmina Burana wies eventuell auf eine Existenzangst des Prinzen hin? Da fragte es sich ob es denn der Prinz war der dieses Stück ausgewählt hatte. Vielleicht war es die Senschall gewesen?

„Evelina kann Italienisch, denn sie interessiert sich für die italianische Oper und hat auch schon selbst in Opern gesungen, aber ich beherrsche diese Sprache nicht. Ich habe vor vielen Jahren mal eine Aufführung von Carmina Burana gesehen, auf Lateinisch, das konnte ich verstehen, an Einzelheiten kann ich mich allerdings nicht mehr so gut erinnern.“

Evelina hatte ein besseres Gedächtnis für so was, vielleicht konnte sie ihm was dazu sagen. Oder er hörte es sich auf Latein an, Evelina und Henry konnten ihm die Aufnahme sicher besorgen, oder vielleicht fanden sie den Text im Internet. Ferdinand war jetzt neugierig auf den Text geworden.

„Gefahren gibt es in dieser Domäne genug, da hätte jeder Grund um seine Existenz zu fürchten…erst gestern stand die gesamte Stadt kurz davor ausgelöscht zu werden, durch einen Dämonen. Mit vereinten Kräften konnte das zum Glück verhindert werden.“
 
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"Stimmt, man sollte sich nicht täuschen lassen", sagte Antonia. "Ich hoffe auch, dass aus Eduard ein brauchbares Mitglied unserer Gesellschaft wird. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben, ihm das richtig Rüstzeug in die Hand zu geben."

Sie zuckte die Schultern etwas.

"Erzählen sie mir später mehr von dem Dämonen." Sie zog ein Blatt aus ihrer Handtasche. "Ich habe mir eine Übersetzung des Textes in deutsch besorgt, also müssen wir nicht erst ihre Tochter beunruhigen. Wenn sie mal sehen wollen."
 
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Beunruhigen? War der Text denn so schlimm?

„Das ist natürlich praktisch, dass Sie die Übersetzung sogar dabei haben.“

Ferdinand nahm das Blatt entgegen, las sich den Text durch und überlegte.

„Hm…wenn man das auf Finstertal überträgt, so liest sich das als liefe der Prinz Gefahr an Macht zu verlieren und könnte gar böse abstürzen, und stattdessen steigt die Seneschall empor. Da frage ich mich ob sie es war, die dieses Stück gewählt hat…aber wenn die beiden ein gegenseitiges Blutsband haben, wird doch die Seneschall sicher nicht gegen Ihren Gatten handeln…? Das Unglück mag natürlich von woanders kommen…wenn man dem Ganzen jetzt tatsächlich prophetische Bedeutung beimisst.“

Wie ernst sollte man das nehmen, das war die Frage, und war das Ganze überhaupt von Bedeutung? Wer auch immer das Stück ausgewählt hatte, das war kein reiner Zufall, irgendeinen Hintergedanken musste diejenige Person dabei gehabt haben…aber welchen? Musste man sich da Sorgen machen?
Entweder um den Gemütszustand des Prinzen oder den der Seneschall bzw. um die Zukunft der Domäne?
Hatte der Prinz das Stück gewählt, in einem Anfall von Melancholie?
Oder die Seneschall, in einem Anfall von Größenwahn? Hoffend, sie werde die treibende Kraft der Domäne sein, die wahre Herrscherin? Aber hieße das nicht ihrem Gatten Schlechtes zu wünschen?
Oder aber...und diese Möglichkeit war weitaus beunruhigender...

"Halten Sie es für möglich, der Prinz oder die Seneschall könnten von bösen Mächten beeinflusst und nicht mehr ganz sie selbst sein?"

Oder vielleicht sogar beide? War es jetzt ein Frevel so etwas überhaupt auszusprechen, nähme Antonia ihm das jetzt übel?

"Nein, das will ich wirklich nicht hoffen..."

Aber konnte man es mit Sicherheit ausschließen? Vielleicht stand einer von ihnen oder beide unter dem Einfluss des Koldunen oder eines weiteren Dämonen? War es Paranoia so etwas zu vermuten?

"Finden Sie, dass der Prinz oder die Senschall sich irgendwie verändert haben in letzter Zeit? Ich kenne die beiden nicht gut genug um das beurteilen zu können.
Aber stellen Sie sich vor es gelänge Zacharii die Seneschall zu seiner Marionette zu machen...hm, ich denke, wenn schon, dann würde er sicher eher ein so junges Kainskind wählen als jemand so Altes wie den Prinzen."

Und wenn der Prinz an Macht verlor und die Seneschall wiederum an Macht gewann, dann wäre das für den Beeinflusser von Vorteil. Vielleicht also war es letzten Endes Zacharii, der Carmina Burana gewählt hatte? Um damit dem Prinzen ins Gesicht zu lachen, dessen Abstieg zu feiern und seinen eigenen Aufstieg?
Hieß es nicht, Zacharii sei eigentlich vernichtet und existiere dennoch, aber nicht mehr in körperlicher Form, nur noch als Geist? Was wenn...ja wenn dieser Geist jetzt in der Seneschall steckte und gar nicht mehr ihr eigener? Dem Malkavianer fröstelte als ihm dieser Gedanke kam.

Dabei hatte Ferdinand noch nicht einmal selbst die Schadenfreude der Seneschall gesehen, nach der Bestrafung von Miguel. Und wüsste er wie sie Anfangs nach ihrer Erschaffung gewesen war, dann würde er sich vielleicht jetzt ernsthaft Sorgen machen.
Doch Ferdinand schüttelte den Kopf, so als wollte er diese düsteren Gedanken abschütteln.

"Man sollte den Koldunen nicht unterschätzen, aber das ist jetzt wahrscheinlich wirklich zu weit hergeholt."
 
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Auch diese Nacht wollte die Gräfin ins Café gehen. Vielleicht traf sie dort Helena und konnte mit ihr reden. Wenn nicht gab es dort bestimmt einige Personen, die es zu treffen lohnte.

Sie hatte sich also Ausgehfein gemacht und sich zum Elysium fahren lassen. Dort angekommen, blicke sie sich kurz um und, nachdem Andrew die Türe geöffnet hatte, rollte sie ins Café.

Zwei Personen fielen sofort ins Auge, … „Frau de Grotte, Herr Rothschild. Ich wünsche einen wunderschönen Abend. Darf man sich dazugesellen?“.

Ihr Lächeln war freundlich und offen. Wie so mit den ineinander gefalteten Händen in ihrem Schoss im Rollstuhl saß, musste man ihr einfach abnehmen, dass sie für niemanden eine Gefahr darstellte. Eine wirklich gut einstudierte Pose der Harmlosigkeit.
 
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'Was will die denn schon wieder hier, langsam aber sicher wird die zur Landplage', dachte sich Antonia, aber sie wäre keine Toreador, wenn man ihr das auch nur eine Sekunde angemerkt hätte.

"Natürlich, setzen sie sich doch dazu", sagte sie stattdessen. "Ich hoffe, sie haben den gestrigen Tag unbeschadet überstanden. Wir hatten uns gerade über Carmina Burana unterhalten."

An dem Tisch würde genug Platz für den Rollstuhl sein und außerdem konnte Franzi aufstehen, das hatte sie auf der Hochzeit bewiesen. Von daher zog es bei der Harpyie nicht mehr wirklich, dass sie einen auf harmlos machte.

"Über die andere Sache sprechen wir später, Herr von Rothschild", raunte sie diesem dann zu.
 
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Ferdinand gab Antonia die Übersetzung zurück, und noch ehe sie antworten konnte kam die Gräfin in Sichtweite und näherte sich ihnen.
Eigentlich hätte er lieber weiter mit Antonia zu zweit gesprochen. Von seinen Befürchtungen in Bezug auf das Prinzenpaar wollte er die Gräfin nichts wissen lassen, nein, mit ihr wollte er nicht über dieses Thema reden, und Antonia wollte das offenbar auch nicht.
Er nickte ihr also zu als sie sagte, über "die andere Sache" sprächen sie später.

"Guten Abend, Frau von Liebenstein. Aber ja, kommen Sie doch hinzu."

Auch Ferdinand ließ sich nicht anmerken, dass es ihm eigentlich nicht so recht war, dass das Gespräch unterbrochen wurde. Er wirkte höchstens ein wenig abwesend, da er in Gedanken noch bei dem war was er vorhin zu Antonia gesagt hatte.

Ferdinand hoffte sehr, dass er sich mit seinen Vermutungen irrte, denn ansonsten hätte die Domäne ein weiteres schwerwiegendes Problem.
Und es hatte hoffentlich nicht danach ausgesehen als habe er das Prinzenpaar schlecht machen wollen.
Einen Groll auf die Seneschall hatte er mittlerweile nicht mehr. Im Grunde war es doch seine eigene Schuld gewesen, dass es so schlecht gelaufen war, denn er war mit der Tür ins Haus gefallen, aber natürlich war es nicht angenehm wenn man es gut meinte und dann mit seinem Anliegen abgewiesen wurde.
 
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„Vielen Dank. Sehr freundlich. Darf ich mit einer Runde Getränke bedanken?“

Sie winkte dieser Christine zu und wartete bis alle bestellt hatten, die ihr Angebot annahmen. Sie selber bestellte das was sie gestern schon hatte. Es war geschmacklich gut, wenn auch nicht exzellent, so doch genießbar, auch für sie.

Die Alte lächelte. Anscheinen hatte sie die beiden gerade bei was unterbrochen, das nun nicht mehr zur Sprachen kommen sollte. Zumindest interpretierte sie den Blickwechsel der beiden so.

„Ah ja, die Hochzeit und die dort gespielte Musik. Carmina Burana. Hm, … was soll man dazu sagen. Zuerst hat es mich gewundert oder erstaunt, kein Orchester oder ähnliches vorzufinden. Und das Stück ist auch kein gewöhnliches. Ich bin mir aber nicht sicher um welche Interpretation es sich handelt. Expertin auf diesem Gebiet bin ich nun mal nicht. Aber man dürfte davon ausgehen, dass es sich um Orffs Umsetzung handelt. Ein sehr eigenwilliger Musiker, nebenbei gesagt.“

Sie schien kurz in sich hinein zuhören und der Musik noch einmal zu lauschen.

„Aber irgendwie interessant so etwas auf einer Hochzeit zu spielen. Ein Stück, das von der Wechselhaftigkeit von Glück und Wohlstand handelt, von der Flüchtigkeit des Lebens, sowie die Genüsse und Gefahren von Trinken, Völlerei und Wollust. Es ist aber auch die erste Hochzeit unter Kainiten, die ich in dieser Form erleben durfte.“

Sie beugte sich vor und senkte ihre Stimme, als sie mit verschwörerischem Unterton weiterfuhr: „Dass man aber das Blut Voreinader trinkt ist doch schon ein wenig eigentümlich.“
Noch leiser, so dass man es wirklich nur an diesem Tisch hören konnte: „Solche Rituale kennt man sonst nur von einer anderen Gruppierung, so möchte ich sie hier mal nennen. Ich denke es ist bekannt wovon ich spreche.“

Danach lehnte sie sich wieder zurück: „Aber das sind Gedanken für Verschwörungstheoretiker. Und deshalb unwichtig. Zumal in Finstertal genug Probleme auflaufen. … Obwohl, …“ Wieder machte sie eine Gedankenpause. „Dieser neue Nosferatu, Rodrigez wenn ich mich richtig erinnere, kommt ja auch mitten aus dem Herzen des Sabbath, hat alle Gefahren überlebt um hier nach Finstertal zu kommen um was zu tun? Urlaub? Ha, … es wäre ja nicht das erste Mal, dass diese Individuen eine vermeidliche Schwäche ausnutzen und uns Schwierigkeiten machen wollen. Pah, lächerlich!“

Bei den letzen Sätzen hatte man fast den Eindruck, dass sie zu sich selber gesprochen hatte.
 
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"Ja, Mexiko soll in den Händen des Sabbat sein, aber ich denke als Spion würde der Mann sich kaum eignen, wenn er bei der Obrigkeiten vorstellig wird, sollten die das ganz schnell herausfinden", sagte Antonia. "Außerdem denke ich einfach, dass eher Zacharii die Gefahr darstellt, wobei sein Clan gehört zum Sabbat, da weiß man nie.

Den Text der Version habe ich in Übersetzung da."

Sie reichte der Ventrue das Blatt mit dem Text.

"Es klingt schon nicht gerade so wie man sich eine Hochzeit vorstellt und das mit dem Blutband, nun ich weiß nicht ob das üblich ist, ich würde es nicht tun. Vielleicht bin ich auch einfach nicht zu dieser starken Selbstaufgabe bereit."
 
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Ferdinand wollte nicht unhöflich sein, nahm daher das Angebot an und bestellte noch mal dasselbe.

„Und wäre dieser Nosferatu tatsächlich ein Spion, würde er doch sicher nicht frei heraus mitteilen, dass er aus Sabbatgebiet kommt."

Die Gräfin wusste also sogar wie der Nosferatuneuling hieß, wer auch immer von den beiden es war.

„Haben Sie sich mit dem Herrn unterhalten?“ fragte er sie.

„Ich habe bislang noch keine Hochzeit zwischen Kainskindern erlebt und mich nicht näher mit diesem Thema befasst, daher kann auch nicht nicht sagen ob bei so einer Hochzeit ein Blutsband üblich ist."
 
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"Ja, was hat er denn erzählt und hat er gesagt, was er hier in der Stadt will?" fragte Antonia. "Bei Nosferatu frage ich mich wirklich, ob sie tatsächlich Teil der Camarilla sind, immerhin verkaufen sie ihre Informationen an jeden, der dafür bezahlt."
 
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Sie nahm die Übersetzung entgegen und überflog sie eingehend. Dann hatte sie ihr Gedächtnis nicht getäuscht und sie hatte sich, zumindest in groben Zügen, richtig an den Inhalt des Stückes erinnert. Danach reichte sie die Blätter zurück.

„Nun ja, der Nossferatu. Herr Rodrigez erzählte, wie bereits erwähnt, dass er aus Übersee kommt, woher lassen wir einmal dahingestellt. Wenn er dann noch behauptet, er kommt aus einer Stadt, deren Bevölkerung, zumindest die unsere, ausgelöscht ist, wird es schwer fallen, seine Angaben zu überprüfen. Wenn ich es richtig weiß, stimmt zumindest die Geschichte, dass dort unten ein Krieg tobt. Ob wirklich alle Nosferatu vernichtet sind, entzieht sich meinen jetzigen Kenntnissen. DAS sollte aber relativ leicht zu überprüfen zu sein.

Was er dann noch von Metusalas erzählt hat und seine Andeutungen über dieses Ammenmärchen Gehenna. Alles reichlich verwirrt und dubios. Entweder er ist so, was ihn aber eher in die Nähe eines anderen Clans rücken würde, oder er spinnt uns allen etwas vor. Es wäre nicht der erste Eulenspielgel, der aufgrund seiner Verrücktheiten als harmlos eingestuft wurde, um anschließend seine Herren von hinten zu erdolchen. Ich für meinen Fall bin vorsichtig bei Personen, die so offensichtlich, nun nennen wir es Lücken aufweist. Falls ich dem Guten Unrecht tue, wird eine Entschuldigung das ganze erklären. War er unschuldig, wird er es verstehen und der Vorsicht recht geben und wenn nicht, … naja, das wollen wir nicht hoffen.“

Nach kurzem Überlegen fuhr sie fort:

„Mir fällt gerade auf, dass er immer von DER Camarilla und von DEM Sabbath redete, so als ob er nicht zugehörig fühlen würde. DAS kann ja aber nicht sein. ..Auch wenn ich mich wiederhole: Irgendwas stimmt an ihm nicht! Und ich für meinen Teil werde vorsichtig sein, basta.“

„Um zur Hochzeit zurück zu kommen, kann jemand bestätigen, um welche Fassung es sich denn handelt? Ist es die letzte Orff´sche Fassung? Oder ein früheres, unvollständige Version? Und diese Übersetzung? Von wem ist sie? Ist sie wirklich stimmig? Man sollte einen Experten zu Rate ziehen. Aber, verzeihen sie die Frage: Warum? Denken die Anwesenden, dass etwas nicht stimmt, mit der Hochzeitmusik? Frei nach dem Motto, dass nichts zufällig passiert. Dass diese Musik ganz bewusst gewählt wurde und nicht einen musikalischen Ausrutscher darstellt? Auch dann wäre die Frage nach dem Warum berechtig? Leider kenne ich beide, Prinz und Seneschall zu kurz und auch die Domäne Finstertal hat sich mir noch nicht in Gänze erschlossen. Aber sie, Frau de Groote, könne, falls sie wollen, uns bestimmt ein wenig mit Hintergrundwissen aushelfen.“

Sie lächelte die Toreador an. Ein Lächeln, Jahrhunderte erprobt und in der Lage Eisgletscher zum Schmelzen zu bringen.
 
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"Über Gehenna weiß ich nicht wirklich was, gehört so in die selbe Kategorie wie Apokalypse oder das Jüngste Gericht und sowas", meinte Antonia. "Irgendwann ist alles zu Ende, so ist das nunmal und auch unsere Rasse ist nicht unsterblich, auch wenn das viele vergessen.

Ich habe den Nosferatu nicht getroffen, so weiß ich nicht viel über ihn zu sagen, aber die meisten sehen sich wirklich weder als Teil des einen noch als Teil des anderen, so wundert es mich nicht, wenn er so redet."

Dann verdunkelte sich das hübsche Gesicht der Toreador bei der Aussage bei der Aussage über den Prinzen und ihre Stimme wurde einen Deut kälter.

"Ich werde die Leute, die italienisch können, ansprechen, wenn ich einen von ihnen treffe, das ist eine Übersetzung der Ursprungsform. Und sie können davon ausgehen, dass Prinz Buchet dieses Stück nicht dem Zufall überlassen hat. Ich denke nicht, dass sie den Prinzen nicht weiß, welche Musikstücke zu einer Hochzeit gehören oder trauen sie ihm das nicht zu."

Die Harpyie war nicht bereit der Ventrue irgendwas über den Prinzen zu erzählen, schon garnichts über eventuelle Schwächen, sie gehörte nicht unbedingt zu den Leuten, denen sie Vertrauensvorschuß gewährte, dafür hatte sie schon zuviele Fehler begangen. Über solche Sachen würde sie mit keinem sprechen, der nicht zum Clan gehörte und der auf der Seite des Prinzen stand.
 
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„Gehenna und Vorsintflutliche, das gehört doch zur Propaganda des Sabbats, das hört sich etwas dubios an. Vielleicht aber ist der Nosferatu auch einfach nur paranoid, was man natürlich leicht werden kann wenn man viel Schlimmes erlebt hat. Aber ich will da keine Ferndiagnose stellen...
Vorsicht ist in Bezug auf den Nosferatu aber sicher nicht verkehrt.“

Musikalischer Ausrutscher? Von einem Toreador? Wohl kaum.

„Ich persönlich bin kein Experte, was Orff bzw. Carmina Burana betrifft, und da ich des Italienischen nicht mächtig bin könnte ich nicht sagen, ob bei der Hochzeit die Ursprungsversion gespielt wurde.
Dass die Wahl dieses Stückes ein Ausrutscher ist halte ich für unwahrscheinlich…Zufall sicher auch nicht, aber es könnte durchaus passieren, dass man das Ganze überinterpretiert und da etwas herausliest und vermutet was nicht im Entferntesten zutrifft.“

Da spielte Ferdinand auf seine eigenen Vermutungen an, die ihm mittlerweile sehr unwahrscheinlich zu sein schienen.

„Hm ja, Paranoia...ich habe den Eindruck, nach der gestrigen Nacht vermute ich schon hinter jeder Ecke einen Dämon…nun, immerhin habe ich gestern tatsächlich einen leibhaftigen Dämon gesehen…und wie er Bevage vernichtet hat. Kannten Sie Bevage? Mir scheint, er weilte noch nicht lange in dieser Domäne…er war ein Gangrel Ahn mit großer Kampfkraft. Bei dem Kampf im Park sah ich ihn zum ersten und auch letzten Mal.“
 
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