AW: [03.05.2008] Da habe ich doch gestern was nicht mitbekommen
Sie nahm die Übersetzung entgegen und überflog sie eingehend. Dann hatte sie ihr Gedächtnis nicht getäuscht und sie hatte sich, zumindest in groben Zügen, richtig an den Inhalt des Stückes erinnert. Danach reichte sie die Blätter zurück.
„Nun ja, der Nossferatu. Herr Rodrigez erzählte, wie bereits erwähnt, dass er aus Übersee kommt, woher lassen wir einmal dahingestellt. Wenn er dann noch behauptet, er kommt aus einer Stadt, deren Bevölkerung, zumindest die unsere, ausgelöscht ist, wird es schwer fallen, seine Angaben zu überprüfen. Wenn ich es richtig weiß, stimmt zumindest die Geschichte, dass dort unten ein Krieg tobt. Ob wirklich alle Nosferatu vernichtet sind, entzieht sich meinen jetzigen Kenntnissen. DAS sollte aber relativ leicht zu überprüfen zu sein.
Was er dann noch von Metusalas erzählt hat und seine Andeutungen über dieses Ammenmärchen Gehenna. Alles reichlich verwirrt und dubios. Entweder er ist so, was ihn aber eher in die Nähe eines anderen Clans rücken würde, oder er spinnt uns allen etwas vor. Es wäre nicht der erste Eulenspielgel, der aufgrund seiner Verrücktheiten als harmlos eingestuft wurde, um anschließend seine Herren von hinten zu erdolchen. Ich für meinen Fall bin vorsichtig bei Personen, die so offensichtlich, nun nennen wir es Lücken aufweist. Falls ich dem Guten Unrecht tue, wird eine Entschuldigung das ganze erklären. War er unschuldig, wird er es verstehen und der Vorsicht recht geben und wenn nicht, … naja, das wollen wir nicht hoffen.“
Nach kurzem Überlegen fuhr sie fort:
„Mir fällt gerade auf, dass er immer von DER Camarilla und von DEM Sabbath redete, so als ob er nicht zugehörig fühlen würde. DAS kann ja aber nicht sein. ..Auch wenn ich mich wiederhole: Irgendwas stimmt an ihm nicht! Und ich für meinen Teil werde vorsichtig sein, basta.“
„Um zur Hochzeit zurück zu kommen, kann jemand bestätigen, um welche Fassung es sich denn handelt? Ist es die letzte Orff´sche Fassung? Oder ein früheres, unvollständige Version? Und diese Übersetzung? Von wem ist sie? Ist sie wirklich stimmig? Man sollte einen Experten zu Rate ziehen. Aber, verzeihen sie die Frage: Warum? Denken die Anwesenden, dass etwas nicht stimmt, mit der Hochzeitmusik? Frei nach dem Motto, dass nichts zufällig passiert. Dass diese Musik ganz bewusst gewählt wurde und nicht einen musikalischen Ausrutscher darstellt? Auch dann wäre die Frage nach dem Warum berechtig? Leider kenne ich beide, Prinz und Seneschall zu kurz und auch die Domäne Finstertal hat sich mir noch nicht in Gänze erschlossen. Aber sie, Frau de Groote, könne, falls sie wollen, uns bestimmt ein wenig mit Hintergrundwissen aushelfen.“
Sie lächelte die Toreador an. Ein Lächeln, Jahrhunderte erprobt und in der Lage Eisgletscher zum Schmelzen zu bringen.