[03.05.2006] Versteckspielchen!

Das Arkanum

Atheist von Gottes Gnaden
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Nach dem Gespräch mit Martin ging Ian runter in die Lobby. Naja, eigentlich schlich er mehr. Carola war im Haus und es wäre besser, wenn sie ihn nicht sieht bevor er Beweise hatte. Doch es wurde nötig ihre Einstellung zu überprüfen, sie war noch so unerfahren und deshalb so formbar. Und wer konnte sich das am besten zu nutze machen als der Seneschall?

Unten in der Lobby angekommen, fragt er an der Rezeption nach einer Möglichkeit zu telefonieren. Ian wurde mit einem Fingerzeig zu einem Bereich in der Lobby geführt, in dem Telefone stehen. Ian fragte dann nach der Telefonnummer von Carolas Zimmer. Die Rezeptionsdame, so freundlich wie sie war, bot Ian sofort an ihn von der Rezeption durchzustellen. Ian winkte ab. "Sie darf nicht wissen, dass ich schon hier bin. Ich habe eine Überraschung für sie geplant." versuchte er die Frau zu überzeugen.
Kurze Zeit später ging Ian mit der Nummer zu den Telefonen und rief auf Carolas Zimmer an.

Es klingelte.
 
Was war das? Wer stört? Wer lässt mich nicht in Ruhe? Ich bin tot, lasst mir doch meine Totenruhe!

Langsam richtete Carola sich auf und nahm ab.

Ja?
 
"Carola?!" ertönte es von der anderen Seite und die Stimme war unverwechselbar.
"Gut, du bist gesund in Finstertal. Ist alles in Ordnung mit dir?"

Langsam, Kleiner... Du weisst nicht wie sie nun drauf ist!...
 
Ian nahm eben den Hörer vom Ohr und schlug sich mit der Hand vors Gesicht. Dann fasste er neuen Mut.

"Ähhh... bist du sicher? Das hörte sich gerade aber nicht gut an?
Wo hat sie dich denn hingeschickt?"

Bitte nicht zum Seneschall... Bitte nicht zum Seneschall... Klar, zum Seneschall, God! Wohin hätte sie Carola sonst schicken sollen, damn?...
 
Ich bin beim Senschall wieder wach geworden, wenn du das meinst. Und ja, mir geht es gut, aber das habe ich nicht dir zu verdanken. Was willst du?
Ihre Stimme wurde einfach nicht wärmer. Es war nichts mehr von der Fröhlichkeit zu hören, die Ian sonst von Carola gewohnt war. Ihre Stimme war einfach nur monoton und irgendwie leer.

Lass mich doch einfach in Ruhe. Ich will schlafen! Ich brauche dich nicht!
 
"Oh Mann... hast du noch mitbekommen, was passiert ist?! Ich konnte dir nicht mehr helfen.
Mann, verdammt! Ich habe es geahnt, dass sowas passiert..."

Was Ian damit meinte ließ er erstmal offen. Er musste sie erstmal bei der Stange halten.
 
Ja, ich habe mitbekommen, wie du mich nicht vorgestellt hast und patzig warst. Schönen Dank nochmal.

Woher weiß er wo ich bin?
 
"Wie... Was? Ich war noch mehr als freundlich. Du hast meine Vorstellung beim Seneschall miterlebt! An dem Tag war ich so schon nicht wirklich auf der Höhe und dann verarscht uns der Kerl noch... da war ich vielleicht 'patzig'!
Gestern war ich noch freundlich und habe Komplimente gemacht."

Ian weicht aus. Das Thema würde nur zu Diskussionen über den ach so tollen Unterschied zwischen Ahnen und ihren Gehabe führen.

"... Aber ist ja auch egal. Es hätte sowieso nicht anderes ablaufen können!"

Ian ließ auch hier wieder offen, was er damit meinte.
 
Schön wenn du so denkst. Ist mir doch egal. Ich weiß was ich weiß. Sag mir einen Grund warum ich jetzt nicht auflegen sollte.

Carola war echt abweisend. Ian kümmerte sie nicht groß. Sie wollte in Ruhe weiterschlafen und das tun, was sie wollte.
 
Ian antwortete nun mindestens genauso trocken, was doch recht überraschend war: "Weil du vielleicht in Gefahr bist! Du und dein kleiner Pakt!"

Carola sollte wissen, wie sie ihre Notizen begonnen hatte, um zu wissen, was Ian meinte.
Als gerade noch nichts kam, führte Ian fort:
"Ja, die Notizen. Ich habe sie gefunden, als ich mein verwüstetes Haus betreten habe.
Sie müssten morgen eigentlich in Finstertal ankommen... zusammen mit deinen anderen Sachen."

Das das Haus schon verwüstet war, erwähnte er natürlich nicht.
 
Du weißt davon? Toll. Kannst ja zum Seneschall gehn und uns verraten. Ich bin eh schon tot.
Immerhin hast du noch den Anstand mir meine Sachen wiederzugeben, übrigens schön, dass du sie durchsucht hast.


Das Ians Wohnung verwüstet war, schien ihr ziemlich egal. Ihre Sachen waren in Ians Auto gewesen. Wer auch immer dort gesucht hat, war sicher nicht hinter ihr her gewesen, ihr Flug kam spät an und sie waren gleich ohne Zwischenstopp zur Ahnin. Es würde einfach keinen Sinn machen. Jeder vernünftige Einbrecher hätte noch einen Tag gewartet bis sie außer Haus wären.
 
Ian lässt den Kopf für den Gegenüber am Hörer unmerklich fallen. Über den Hörer kam nur ein starkes Pusten.

"Hast du mir eigentlich nicht zugehört.
... buh...
Versuchen wir es anders: Hast du dich seit gestern eigentlich Mal gefragt, warum der Seneschall so wenig Einwände gehabt hat, dass du nach New York fliegst? Und gerade New York?!"

Er gibt schnell selbst eine Antwort. "Nein!... Dann sag ich es dir!" Nach einer winzigen Pause zum Unterstreichen fuhr er mit sehr betonter und dunkler Stimme fort: "Na, weil er wusste, dass du am nächsten Tag, wie ein Geschenk vor ihm liegen würdest!"

Denk nach, Carola! Bitte...
 
Es tat weh, was Ian sagte. Ein Paket, hilflos, gepflockt.... Und der Schwerz als sie erwachte....

Carolas Stimme bebte ein wenig, als sie weitersprach.
Und wenn schon. Das hat nichts damit zu tun, wie du dich verhalten hast. Die Ahnin hätte keine Angriffsfläche gehabt, wenn du dich richtig verhalten hättest.
Und ganz nebenbei. Ich weiß, dass der Seneschall verrückt ist und vieles plant. Du hast die Notizen gelesen. Was meinst du was wir bezwecken wollen? Sicher nicht den Seneschall zum Prinzen machen. Ian, du erzählst mir Dinge, die ich schon längst weiß.


Es ergibt schon Sinn, was Ian sagt, es könnte an ihm liegen....obwohl, er konnte doch nicht wissen, dass wir solche Fehler machen. Aber die Tendenz....
 
"Du willst also etwas erfahren, was du noch nicht weisst! Ok...
New York ist eine Sabbatstadt, Carola! Die können um jeden froh sein, der sich in New York die Mühe gibt sich anzumelden. Die Camerilla hat da nicht den Einfluss alles und jeden zu kontrollieren. Ich muss es doch wohl wissen, ich starb da." Er wählte bewusst den das Wort sterben. Er wurde dabei sogar etwas lauter und musste sich selbst den Mund zu halten, schließlich befand er sich in der Lobby.

"Du hast die Alte gehört! Sie hat kurz vor unseren Eintreffen von unserer Ankunft erfahren. Wer war das wohl? Die Alte musste sich natürlich darauf einlassen, schließlich dachte sie, dass sie dadurch mich bekommen würde.
Carola, das war alles eingefädelt! Wie ich schon sagte, es hätte garnicht anders ablaufen können. Alles nur damit du glaubst, dass der Seneschall der einzige ist, der für dich sorgt!
Ich hatte schon so ein flaues Gefühl im Magen, dass der Seneschall Bescheid sagen würde, was auch der einzige Grund war warum ich die Vorstellung noch an dem Tag hinter mich bringen wollte. Meinst du, wenn der Seneschall wirklich von dir als sein Schützling geschwärmt hätte, dass die Ahnin, dich dann angepackt hätte.
Denk mal darüber nach und dann überleg dir nochmal, wem du die Schuld an deiner Erfahrung als Geschenkpaket geben musst!"

Ian musste etwas aufdrehen, um Carola entgültig von seinen Worten zu überzeugen. Wenn er zeigen würde, dass Carolas Härte ihn nah gehen würde, würde sie sich eher darauf einstellen, dass es sein ernst ist. Und das Tat er. In seinen Worten spürte man schon regelrecht Bestürztheit über Carolas Härter, dazu schien Ian in diesen Gespräch offener, schließlich erwähnt er ein sehr persönlichen Moment, seinen Tod.
 
Ian, was auch immer du glaubst zu wissen oder nicht. Das ist nichts, was am Telefon beredet werden wollte.
....
Wo bist du?
Du bist nicht mehr in den Staaten. Sonst wüßtest du nicht, dass ich hier bin, da bin ich mir sicher. Der einzige, der weiß, dass ich hier bin ist Martin und seine Nummer, bekommt man nicht über die Rezeption.


War das ein Schritt auf Ian zu? Oder war es eine Falle?
 
Ähhh... Ähhh... tzzz...

"Ähhh... Ich bin noch in den Staaten. Ich versuch morgen los zu fliegen. Ähh... ich habe mir nur gedacht, dass du bei Martin im Hotel bist, wenn du schon in Finstertal bist. Du bist schließlich ausgezogen aus deiner Wohnung und die andere konntest du noch nicht beziehen... stimmt doch oder? Die Rezeption hatte dann aber deine Nummer!"

Gut... das hätten wir!...

"Ich muss jetzt auch wieder... hier ist es nicht sicher...
Pass auf dich auf! Ich meld mich wieder..."

Ian legte unvermittelt auf.

Ein breites Grinsen machte sich auf Ians Gesicht breit. Freude strahlend machte er sich jetzt wieder schnell auf durch die Lobby, grüsste nochmal freundlich die Rezeptionsdamem, deutete ihr nochmal Stillschweigen mit einen Finger vor dem Mund und einen Winkern an und machte sich dann absichtlich auf dem weg durch Treppenhaus auf in den dritten Stock und auf sein Zimmer.
 
Du lügst. Du lügst eindeutig. Ian... du hast das ganze Gespräch über nicht gezögert und jetzt fängst du damit an. Das glaube ich dir nicht. Ich denke dazu kenn ich dich doch noch gut genug.

Ganz wie du meinst Ian. Deine Sache. Bye.

Als Ian aufgelegt hatte konnte Carola nicht anders als grinsen.

Hälst du mich für so dumm?
Außerdem ich lass mich nicht gerne stören und erst recht, wenn man mich dann auch noch an der Nase rumführt.


Carola stand vom Bett auf. Sie verlies ihr Zimmer, nahm den Fahrstuhl, und ging dann zur Rezeption. Nur knapp hatte sie Ian verpasst. Aber das wußte Carola ja bisher noch nicht.

Abend. Hatte heute Nacht jemand nach mir gefragt?

Carola grinste innerlich...
 
Die Empfangsdame sah Ian noch mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher. Der Mann wusste wohl nicht, wie es in einem Hotel zuging. Er hatte sie ja noch nicht einmal für ihr Stillschweigen bezahlt ... also, würde sie auch bestimmt nicht den Mund halten, wenn jemand fragen würde.

Und diese Jemand kam. Freundlich lächelnd antwortete sie ihr. "Natürlich. Erst vor ein paar Minuten. Aber der Herr ist wieder gegangen." Sie gab die Beschreibung von Ian.
 
Dankeschön. Könnten sie mir vielleicht noch sagen wohin? Hat er vielleicht ein Zimmer hier? Sein Name ist Ian Cave.

Ich wußte es ! Männer!
 
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